Volltext Seite (XML)
Donnerstag, den V. Juli 1S2S Nr. 1«. Seite 7 Dresden Messerstecherei aus -er Vogelwiese Dre-drn, 8. Jul«. DaS Presseamt des PollzeiprästdkumS meldet: Auf der Vogelwiese entstand nachts in der zwölften Stunde zwischen etwa 20 Hamburger Zimmerern, sogenannten Rolands- vrüder», dre zwei sich feindlich gegenüber stellenden Organisationen angehören, eine Messerstecherei. Dabei wurde «inex der Be teiligten getötet und einer schwer verletzt. Sieben Per sonen wurden verhaftet. Der Umbau -es Fernsprechamtes Loschwitz Dresden, 8. Juli. Die Arbeiten stk den Umbau des Fern sprechamtes Dresden-Loschwitz mit seinem alten Ortsbatterie system in ein modernes automatisches Selbstwäh- leramt schreiten rüstig vorwärts. In der vorigen Woche wurde nach mehrwöchigem Bau -er große Starkstromanschlutz fertig- gestellt und die -um Bekleb der automatischen Einrichtung not- ivendigen großen Akkumulatorenbatterien aufgestellt. Diese Batterien werden unmittelbar aus dem 6000-Volt-Hochspannungs- kabel durch Umformung und mittels Quecksilberdampfgleichrichter geladen. Die ganze Anlage ist in den Kellerräumen des Post amtes in der Pillnitzer Straße untergebracht. Der Wählersaal, der erst noch durch große Eisenträger abgesteift werden muhte, geht seiner Bollendung entgegen. Es wird bereits die Durchprü fung vorgenommen, die jedoch bei 2000 Nummern immerhin einige Zeit erfordert. Die Hochspannungsanlag«, die einen mo dernen und sauberen Eindruck macht, wurde in der vorigen Woche von der Obcrpostdirektion durch Telegraphendirektor Meyenberg und den Vorstand des Fernsprechamtes Striesen, Inspektor Heine, übernommen. Die gesamte Starkstromanlage wurde von der elektrotechnischen Fabrik A. Gustav Thomas ausgeführt, die automatische Fernsprecheinrichtung baut die Firma Siemens u. Halske, Berlin. Wenn keine Störungen in den Arbeiten mehr elntreten, ist mit der Inbetriebnahme des neuen Amtes Loschwitz In einigen Wochen zu rechnen. Damit wird auch dieser Stadtteil leinen modernen Fernsprechbetrieb erhalten. Neues von -er Iahresschau Ter sächsische Ministerpräsident Heldt und der sächsische Mrtschaftsminister Müller betuchten tn Begleitung des Ge legnen Ministerialrats Will sch und des Staatsbertretkrs für dl« Jahresscha» Geheimen Negierungsrat Tr. Florey die Ausstellung, wobei sie durch den Präsidenten der Jahresscha,, Ltadtrat Dr. Krüger und den stellvertretende» Präsidenten Hofrat Holst geführt wurden. T>e Herren sprachen sich im hohem Grade anerkennend und befriedigt über das Gesehen« aus und stellte» wiederholten Besuch in Aussicht. Es ist leider i„ der letzten Zeit öfters vorgekommrn, daß bei einer Nachkontrolle von Dauerkarten recht erhebliche tlnstlmmigkciten eingeti'rtrn sind. Es mußten eine Reihe von Dauerkarten, d>e sich tn unrechtmäßigen Händen befanden, einge zogen, die Angelegenheit aber in mehrere,, Fällen der Staats anwaltschaft übergeben werden. T'e Direktion der Jahresschau macht deshalb nochmals darauf aufmerksam, daß alle Tau er - kar ten persönlich u'i,d unübertragbar sind. Sie wird in der Folge ähnliche Fäll: ohne Rücksicht auf die Person weiterhin der Staatsanivaltschaft Überwegen und außerdem ei„e bedeutend schärfere Kontrolle der Dauerkarten vornehmen lassen. Ter Preis der Dauerkarte« wurde von vornherein so niedrig gehalten, daß es auch wen'g bemittelte» Krei'en durchaus mög lich war, sich mit derartigen Karten zu verletzen. Da der Be sitz »nrechttiiäßiger Dauerkarten für die Betroffenen eine sehr unliebsame „nd ungewollte Nachwirkung habe-, könnte, k, noch mals vor dem Mißbrauch von Dauerkarten der Jahres,chan öffentlich gewarnt. . ' Mnkommensl-uer-Vorauszahlung Für die am 10. (Schonfrist 17.) Juli 1926 fälligen Baraus zahlungen auf die Einkommensteuer 1925, die auf Arbeitslohn, auf Einkommen aus Kapitalvermögen, aus freiem Beruf, ans Grundbesitz und sonstigen Einnahmen zu entrichten sind, sind Voranmeldungen nach einem neuen Vordruck, der bei den Finanzämtern erhältlich ist, abzugeben. Die bisherigen Vordrucke sind nicht mehr zu verwenden. Die Finanzämter sind angewie sen, Voranmeldungen nach dem alten Vordruck zwar nicht zurück zuweisen. Die Steuerpflichtigen haben aber auf Verlangen noch eine Voranmeldung nach dem jetzt gültigen Muster abzugeben. : Amtsdauer der Eltcrnräte. Vielfach bestehen immer noch Zweifel darüber, ob jährlich der Elternrat neu zu bilden sei, oder ob er mehrere Jahre weiterbestehen könne. Nach der Ver ordnung der obersten Schulbehörde ist der Elternrat alljährlich neu zu bilden, da die Amtsdauer der Elternratsmitgfteder nur ein Jahr beträgt. : Radio und Esperanto. Esperanto-Kursus durch Radio erteilt die Station Breslau von neuem seit 17. Juni an jedem Mittwoch. : Sonderzug Dresden—Leipzig—Köln. Am 10. Juli fährt der nächste Sonderzug. den die Reichsbahngesellschaft aus Anlaß der rheinischen Iahrtausendfeiern und der Iahrtausendausstel- lung in Köln von Dresden über Leipzig—Kassel nach dem Rhein land verkehren läßt. Der Zug fährt von Dresden Hbf. ab nach mittags 4,45, von Dresden Neustadt 4,66, von Riesa 5,48, von Leipzig 7,12, von Weimar 8,06, von Erfurt 9,36, Gotha 10,12, Eisenach 10,42, von Bebra 12,09, von Kassel 1,20, von Marburg 2,19, Ankunft in Köln 7,57 vorm. Die genannten Orte sind Ein- steigestatiomn. Ein weiterer Rhcinlandzug fährt von Dresden am 1. August mit den gleichen Fahrzeiten, außerdem ein solcher von Leipzig am 4. August. ^ : Gesangsaufsiihrung der Dresdner Sängerbünde. An der Gesangsaufführung, die dk Dresdner Sängerbünde Im Verein mit der Privilegierten Bogenschützengesellschaft heute in der Sängerhalie veranstalten, werden etwa 3000 Sänger mit einem Orchester von 100 Künstlern Mitwirken. : Vorübergehende Nachtwagenumleitung bei der Straßen bahn. In der Nacht vom Mittwoch, den 8. zum Donnerstag, den 9. Juli 1925 wird wegen Gleisarbeiten die Restdenzstraße von 1.30 bis 4.30 Uhr früh für den Straßenbahnoerkehr ge sperrt. Während dieser Zeit verkehren die Nachtwagen der Linie 1 nicht durch die Residenz- und Blasewitzer Straße, sondern durch die Emser Allee, Pfotenhauer- und Fikstenstraße. Ferner wird in der Nacht vom Donerstag, den 9. zum Freitag, den 10. Juli die Löbtaucr Straße von 1 bis 6 Uhr früh für den Straßenbahnverkehr gesperrt. Die Nachtwagen der Linie 22 verkehren während dieser Zeit statt durch die Löbtauer Straße durch die Freiberger Straße. : Bund der Kinderreichen. In der Monatsversammlung >es Bezirkes Altstadt-West sprach gestern Studienrot Dr. Hof- staetter über Erziehungsfragen. Er sprach von der großen Verantwortung der kinderreichen Eltern hinsichtlich der Erzie hung. Die Geschwister untereinander nehmen sich oft das Licht oeg, da bet zahlreichen Kindern nicht das einzelne eingehend beobachtet werden kann. Daher gilt es aufzupafsen, daß keines »er Kinder herrschsüchtig wird. Die kinderreichen Eltern müssen ich immer eifrig bemühen, di« Kinder gleichmäßig zu behandeln. Nichts schmerzt «in Kind mehr als ein Hintansetzen durch seine kltern. Weiter ist zu achten auf die Neigung der Kinder zur Lüge. Bei mehreren versteckt sich oft eines hinter dem anderen, die Gewöhnung zur Lüge kann man in späteren Jahren aus -inem Menschen meist nicht mehr herausbringen. Sehr schwer st es zu strafen, wenn viel Kinder in der Familie sind. Die Strafe darf nicht zu oft angedroht werden, und muß der bösen rat auf dem Fuß« folgen und man darf sich nicht vom Aerger hinreißen lassen. In der Reisezeit ist ganz besonders Rücksicht »nd Geduld angebracht, um den iungen Menschen nicht oimu- schüchtern. Mt den Kindern müssen heute auch einmal fröhliche Stunden, Fest« gefeiert werden. Geburtstage aber z. B. iverden meist Feste für fremde eingeladen« Kinder, solche Tage müßten aber gerade di« Kinder merken lasten, daß die Eltern für sie da sind. — Der lehrreiche Bortrag fand bei alten Zuhörern lebhaften Beifall. : SO Jahre Kaffee König. TaS weltbekannt« Kaffee König, In'.». Gustav Müller, kann am Donnerstag, den 9. Juli, aus ein SOiähriges Bestehen zurückblicken. Im Cape findet an diesem Tage ab 1 Uhr, in der Dieb: ab 4 Uhr, Konzert statt. : Kernobstoersteigerung. Die Versteigerung der diesjährigen Kernobstnutzungen an den Staatsstraßen der Amtsstraßenmei- sterelen Dresden-Aitstadt, Dresden-Neustadt, Dresden-Ost, Tha randt und Radoberg wird am Freitag, den 17. Juli, 9 Uhr vorm., In Liebtgs Bierstuben, Dresden, Schießgasse 2, die der Amts straßenmeistereien Dippoldiswalde und Geising wird am Don nerstag, den 30. Juli, N12 Uhr vorm., im Bahnhotel in Dippol diswalde abgehalten. Bedingungen und Streckeneinteilung sind zu erfragen im Straßen- und Wasserbauamt Dresden und in den Amtsstraßenmeistereien und werden im Termin bekanntgegeLcn. : Ausschreibung des Rates zu Dresden, Hochbauamt. Es sollen vergeben werden: 1. Ecd- und Maurerarbeiten bei». Erweiterungsbau des Küchengebäudes im Krankenhaus Fried- nchstadt; 2. S t« 1 n m e tz a r b e it c n bei dem Aufbau een Klassenzimmer» .,nf dec Oberveallchnle Seeborstadt und 3. der L r n o l« n m b ela g bei Einbau von Bureauräume» im Neu- städtec Nathans. Preislisten werben, soweit der Vorrat reicht, zu 1. >n der Stadtkasse, Verkaufsstelle für Ortsgesetze, Neues Nathans, Ringstraße 1!>, l, Zimmer 160, zum Preise von 2 Mark, zu 2. und 3. l»l Hochbauomt.', Neues Rathaus, Ringstraße 19, 3, Zin.iner Ml, kostenlos in der Zelt von 8—2 Uhr an hiesige Be werber abgegeben, daselbst liegt auch die Ordnung über die Ver gebung von Arbeiten und Lieferungen für die Stadt- und Schul gemeinde Dresden usw. vom 4. Dezember 1913 zur Einstcht ans. — tz'e ausgefnllten Preislisten sind unterschrieben, verschlosieu «nd m>t entbrechender Aufschrift verletze» bis zum Schlußtermin, Mittwoch, den 15. Juli 1925, vormittags 11 Uhr, >m Hoch- banamkS, Neues Nathans, Ringstraße 19, 3. Obergeschoß, Zim mer 351, einzureichen. Dec Rat behält sich die frei« Auswahl unter den Bewerbern sowie die Ablehnung aller Angebote vor. T>e Bewerber bleiben bis mit 25. Juli 1925 an ihr Angebot gebunden. — Ter Zuschlag wird nur solchen Betverbern ert:Ut, dw zu hochbanamtlichrn Arbeiten zugelas'en oder über zwei Jahre ln Dresden selbständig sind. Die Gewährleistungssrist beträgt 2 7» e. Leipzig ) Das Polizeipräsidium pflegt Esperanto. Mit der Nutz barmachung der Kenntnis der Welthilfssprache Esperanto sur die Beamtenschaft des Polizeipräsidiums Leipzig, einer Stadt mit starkem internationalen Verkehr, insbesondere zur Zeit der Messen, wurde bereits im Jahre 1924 der Anfang gemacht, in dem nach vorhergegangener Ausbildung das Esperantoabzeichen — ein grüner Stern — bestimmt zum Tragen aus dem rechten Oberarme! der Uniform, an 16 Polizeibeamte verliehen wurde. Durch Einrichtung neuer Lehrgänge wurde inzwischen eine weitere Anzahl Beamte in der Esperantosprache ausgebildet. Nach Abnahme einer Prüfung durch Polizeimajor Weickert, der in Gegenwart von Polizeioberst Melchior, dem Vertreter der Wohlfahrtspolizeidircktion Leipzig, Polizeirat Jahn, und anderen Vorgesetzten im Napportsaale des Polizeipräsidiums er folgte, wurde dieses Abzeichen an weitere 43 uniformierte Be amte der staatlichen Polizei, an neun Beamte der städtischen Wohlfahrtspolizei und an zwei Justizwachtmeister bei der Staatsanwaltschaft Leipzig verliehen. ) Eröffnung der Autobuslinie Merseburg—Leipzig. Das letzte Hindernis für die Inbetriebnahme der Autobuslinie Merseburg—Leipzig ist gefallen. Der Rat der Stadt Leipzig hat dem Vertrage mit der Sächsischen Staatlichen Kraflwagenver- waltung zugestlmmt und man rechnet bestimmt mit der Aus nahme des Betriebes am 15. Juli. ) Streikterror. Zu einem bedauerlichen Terrorakt der streikenden Metallarbeiter kam es gestern früh in Leipzig-Plaa- witz. Der Inhaber einer dortigen Maschinenfabrik halte die vor dem Eingang zur Fabrik ausgestellten Streikposten aufgefordert, den Werkseingang für den Verkehr freizulasscn. hierauf stürz ten sich etwa 29 Mann der Streikenden auf den Fabrikbesitzer und mißhandelten ihn schwor. Die Polizei fahndet nach den Tätern. ) Schleusenexplosion. In der Nonnenstraße in Leipzig- Plagwitz wurden mehrere Schleusendeckei, die sich in größeren Mstnnden auf dieser Straße befinden, durch Explosion in dem Schleusenschacht ans ihrer Umfassung gedrückt und herausgehobcn. Der Vorfall ist auf eine Entzündung von Schleusengasen durch eine von Schleusenräumern benutzte Lampe entstanden. Drei Arbeiter erlitten an den Händen und im Gesicht Brandwunde» und mußten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Ans Sachsen Die neuen Fachkammern für Forslwlrlschaft unv Garkenbau Dresden, 8. Juli. Der bei der Landwirtschaftskammer zu errichtenden Fachkammer für Forstivirtschaft gehören folgende Mitglieder an: 1. Nach § 22 Absatz 1 des Landwirtschaftsgesetzcs gewählte Mitglieder: a) Grasgu Sol m-Wildenfels in Wildensels, d) Dr. Dittrich, Erster Bürgermeister in Kamenz, c) Grafv. Schall-Riaucour in Gautzig, -) Puschmann, Gutsbe sitzer in Mäbendorf bei Hainichen, e) Kraft v. Bodenhau sen. Rittergutsbesitzer in Pöhl bei Iocketa s) Hans Adolph v. Carlowitz, Hammergutsbesitzer in Kleppich, Post Hellen dorf. 3. Uls Vertreter der Landessorstdirektion: Oberforstmeister MaxEchmidtin Dresden. 3. Als durch das Professoreukollegium der Forstlichen Hoch schule Tharandt gewählter Vertreter der Forstwissenschaft: Pro fessor, Landforstmeister a. D. Robert Bernhard in Tha randt. 4. Der der Fachkammer als Mitglied angehörende Geschäfts führer wird von der Fachkammer nach dem Zusammentritt be rufen werden. » Die erste Gesamtsißnng dec Fachkaminrc für Garten bau wählte einstimmig Oekonomirrat Stadtrat Th. Simmgin, den Vorsitzende» des bisherigen Ausschusses für Gartenbau, zum Vorsitzenden und zum stellvertretende» Vorsitzenden Gärtnerei- besitzer Heinrich Seidel, T-erSden-Laubegast. Als Geichäftsstthrer wuroe einstimmig berufen dec Geschäftsführer des bisherigen AuSschsusses für Gartenbau, Walter Dänhardt, Dresden. Als Vertreter der Staatsregierung richtete Ministerialrat Dr. Gral Vitzthum v. Eckstädt Bcgcüßungswoctr an die neu« gesetzliche Berufsvertretung oer sächsischen Gärtner »nb wi«S auf die große Bedeutung des Gartenbaues hin. Der Vorsitzende begrüßte !»e neugewäylten Kammermitglieder mit herzliche» Worten. ES folgte die Bildung oec Ausschüsse. Außer dem gesetzlich vorpe- jckrlebeuen Ausschuß für Arbeituehmerwejen wurde s« ein Aus schuß für Gemüsebau, Baumjchnlwrsen und Gartenkunst grb'ldrt. Nach der ersten Lesung de» Entwurf» der Geschäftsordnung, b>e »m allgemeinen gutgrheißen wurde, berichtet« der Geschchtösü.,r» über die gesetzliche Grundlage der Aachkammer, sowie über eine Reth« beruflicher Angeleaenbeiten. 7.SWWk MMM Hl SWISMlüe Es wird gebeten, aste Festabzeichen und Mitglieds» Karten, die bis Mittwoch, den 8. Juli, noch nicht Verkaufs sind, umgehend hierher zurückzuschicken, damit der Orts« ausschuß in der Lage ist, nötigenfalls noch rechtzeitig eins weitere Anzahl anfertigen zu lassen. Mitgliedskarten un- Festabzeichen können auch am Festtage selber noch in der Festkanzlei (Schule) gekauft werden. Es sind noch gegen 100 Uebernachtungen offen. An meldungen sind baldigst an Herrn Stadtrat Laurenz Tain- wer zu richten. Die katholischen Vereine sind nochmals gebeten, umgehend ihre Teilnahme am Festzug in ungefährer Stärke, dazu ob mit oder ohne Fahne, an den Leiter des Festzuges. Herrn Kaufmann Alfred Richter, bekannt zu geben. Schilder mit Namensaufschrist des Vereines wolle man für den Festzug mitbringen. » Sollte bei dem Ausschreiben des Bennnokalenders versehentlich ein Verein oder eine Organisation einen Aufruf zum Katholikentage nicht zugestellt erhalten ha» den, so wolle man dies entschuldigen. Der Ortsausschuß betont nochmals ausdrücklich, daß alle Katholiken uno katholischen Vereine unseres Bistums und Landes glei chermaßen herzlich zur Tagung eingeladen sind. Der Ortsausschuß. Pulsnitz 85V Jahre Slavl Pulsnitz, 8. Juli. Die Stadt Pulsnitz begeht am 18. bis 21. Juli in ihren Mauern eine mit einem Heimatfest verbundene Stadtrechtsfeier zum Gedächtnis der Erhebung des Ortes zur Stadt durch Kaiser Karl IV. vor 55 0 I a h r e n. Aus dem Programm sei folgendes erwähnt: 18. Juli: Empfänge auf dem Bahnhof. )47 Uhr Gedächtnisfeier aus dem Fried-Hof. Bon abends 7 Uhr an Begrüßungsfeier auf dem Marktplätze. Am Sonntagfrüh großes Wecken. 5—6 Uhr Turinbiasen. 9 Uhr Hcimalfestgottesdienst mit geistlichem Konzert in der Kirche. 12 Uhr Festtafel im Schützenhaus. Abends Illumination der Häu ser. Montagfrüh großes Wecken, ivährend des Vormittags Früh schoppenkonzerte aus dem Marktplätze und im Schützenhausgar ten. Vorm. 10 Uhr Auszug des Schützenjägerkorps. Um 4 Uhr nachmittags im Schützenhaussaale das historische Heimatsestspiel Pulsnitz in Krieg und Not von Georg Irrgong und Grohmanu. Abends finden wieder Konzerte ans dem Marktplatze und im Schützenhousgarten statt. Am Dienstagvormittag Konzerte aus dem Marktplatze und im Schützenhausgarten, daran anschließend Spaziergänge mit Musik nach dem Waldl»aus und Schweden stein. Nachmittags h<2 Uhr Auszug der Vereine und Kinder nach dem Schützcnplan zum Volksfest. Abends 9 Uhr großer Einzug und Schlußfeier auf dem Marktplätze. Die Reichsbahn.« stellen an den Festtagen Sonderzüge. Anwelier-Nachrichleu Chemnitz, 8. Juli. In Chemnitz und der weiter nördlich gelegenen Gegend bis nach Narsdors entluden sich am Sonn abend gleichzeitig mehrere Gewitter, die teilweise mit Hagel verbunden waren und auf dem stachen Lande beträchtlichen Scha den angerichtet haben. Besonders stark unter dem Hagelschlag hatte das Dorf Seisersdors zu leiden, in dem Gürten und Felder schwer verwüstet wurden. Auch hat der Blitz mehrere Gebäude in Brand gesetzt. So in Göppersdorf das Seitengebäude des Fritzschschen Gutes, in Iahnshain das Seitengebäude des Guts besitzers Peters und in Langenlcuba-Obcrhain das Steinbachsche Wohnhaus, die sämtlich den Flammen zum Opfer fielen. Zwickau. 8. Juli. Ein schweres Unwetter ging am Man- tagnachmittag auf die Stadt nieder, begleitet von einem drei- viertelstündigen wolkcnbruchartigen Regen. Die Kanalisation konnte in verschiedenen Stadtteilen das Wasser nicht völlig auf- nchmen, so daß die Straßen überschwemmt wurden und das Wasser in die Kellerröumc eindrang. Im nördlichen Stadtteil schlug der Blitz in das Gebäude des Landwirts Weiß ein und zündete. Das Gehöft stand sofort in Flammen. Die Feuerwehr hatte den Nachmittag über mit den Läscharbeiten zu tu». Auch außerhalb der Stadt hat das Unwetter Schade» angerichtet. Das schwere Gewitter am Sonnabend hat a»ch in O st - sach > eu vielfachen Schaden angerichtet. J„ Tcmitz - Tl> u ui i tz wurde durch einen Blitz dec auf einem Heuboden beschäst gte frühere Mühlenbesitzer Adolf Ratze aus Cannewitz ge!ölet. Auf Dohnaer Flur wurden d>e Dachdecker Brüder Kaden, die an den Neubau eines Zicgeleigrniidstückes in der Nähe des Johan„it?c- lraiikcnhauses tätig waren, vom Blitz getroffen und mußten rnr ärztlichen Behandlung ins Krankenhaus gebracht iverden. Der altere Bruder konnte ipä er in eine Wohnung hcinikeh.e,, wcVr.md di.» in Heidenau-Süd wohnende jüngere Bruder Karl, den man zu nächst für tot gehalten hatte, eine vorübergehende Lähmung des rechten VclneS und dec linken GesichtShälste erlitte» hat. In Langbnrkersdorf traf e>» Blitz das schöne masiive Scheu ne,igebäude dc-Z Gutsbesitzers Schone j», Nicderdorf, das wfort in Flammen aufglng. Noch am Nachmittage hatte man die letzt- Heuernte darin nntergebracht, die völlig vernichtet wurde. 12. Derban-slag -er sächsischen Messerschmiede- un- Inslrumenienschleisermeisler Riesa, 8. Juli. Hier fand der 12. Verbandslag der säch sischen Messerschmiede- und Instrumenteiischleisermeister. statt der Bürgermeister Haße als Vertreter der Stadt Riesa, Dr. Fischer namens der Gewerbekammer Dresden. Dr. Zimmer- nann vom Landesausschuß des sächsischen Handwerks, Waschow vom Reichsverband, Vertreter der Verbände Thüringen, Sach sen-Anhalt, Braunschweig und Schlesien beiwohnten. Dr. Fischer von der Gewerbekammer Dresden gab bekannt, daß die Gründung einer Zwangsinnung in der Kreishaupimannschast Dresden sich im vorbereitendem Stadium besände, und daß auch die Angelegenheit der Karrenschleiser durch die Gcwerbekammer geprüft werde, wohl aber kaum einen !m Sinne des Verbandes gewünschten Erfolg haben werde. Im weiteren Verlaus der Beratungen sprach Dr. Zimmermann vom Landesausschuß des sächsischen Handwerks über „Organisation des sächsischen Hand werks", wobei er bedauerte, daß die seit 5 Jahren sich in Bor bereitung befindliche Handwerks-Ordnung noch nicht ins Lebe» getreten sei. Für den Kredttstock für das sächsische Handwerk sei eine größere Ausdehnung zu erhoffen. Er empfahl de» Be such des vom 17. bis 20. Juli in Chemnitz statlfiiidendcn Handwerkertag. Die Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedorgewählt. Die nächste Landestagung findet in Allen- burg statt. Im Anschluß an die Beratungen fand die Weihe des neuen vcrbandsbanners statt. Zu Ehrenmitgliedern des Verbandes wurden August Krüger, Leipzig, Sch racke. Riesa und Vieweg, Schmölln (Thur.), ernannt. Den Abschluß der Tagung bildete eine schöne Dampferpartie nach Diesbar. AukounfaN . Ein auswärtiger Kcaftwagenführcr fuhr in der Nacht z„»i 7. d M. in der Nähe von HermSdocf in den Straßengraben, wobei seine mitsahrende Ehefrau von h«m sich Überschläge»!«-, Auto erdrückt und der Kraftwagenführer selbst ichwer verletzt wurde. () Freiberg. 8. Juli. (Fehlbetrag im Stadthaushalt.) Der Haushalt plan der Stadt Freiberg auf das Rechnungsjahr 1925 schließt mtt einem ungedeckten Fehlbetrag von rund 740 909 Mk. ab. Zur Minderung des haushaltplanmäßigen Fehlbeträge» iverden alle Ausgaben bei Verwaltuna und Schulbezirk um 10