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Sächsische Volkszeitung : 19.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192503191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250319
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250319
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-03
- Tag 1925-03-19
-
Monat
1925-03
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.03.1925
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Donnerstag. den 10. Marz 192ö. Mähe. Er ist ein Beamter, der auf seinem Beamtenposten seine Schuldigkeit ehrlich getan hat, der aber, als er zu hö heren Aufgaben herangezogen wurde, versagte. Er hat also Gelegenheit gehabt, sich als den Mann aus- zuiveisen, der er als Reichspräsident sein mühte. Neben seiner politischen Einseitigkeit, wie wir im einzelnen verschiedentlich schon dargelegt haben, ist ja auch sein kul tureller Standpunkt bekannt. Er ist ein einseitiger Geg ner des Katholizismus. Bis zum letzten Moment hat er darum auch das Zustandekommen des baiirischen Konkor dats zu verhindern gestrebt. Wir wollen jedes Mannes konfessionelle Ueberzeugung achten, aber ein Reichspräsi dent mtih zum mindesten doch tolerant gegen anders Ueberzeugte sein. Da nun die beiden Rechtsparteien ihren Parteikan didaten nominierten, so stellten auch die übrigen Parteien ihre Kandidaten auf. Wir haben somit bereits eine ganze Reihe Präsidentschastsanwärter. Das Zentrum stellte Marx auf. Diese Wahl des Zentrums verdient eine eingehende Würdigung. Ist auch Marx Parteikandidat oder ist er der Volkskandidat, der einen weiteren Blick hat als eng herzige Parteimänner? Denn wir müssen hier ganz ob jektiv bleiben. Wir lehnen auch aus den Reihen des Zentrums einen Mann ab, der nicht die höchsten staats- männischen Fähigkeiten mitbringt und der nicht fähig wäre, auf Grund seines Charakters, seiner Persönlichkeit, das ganze Volk zu einen. Wir stellen zunächst fest, dah Marx nach dem Urteil nicht allein aller ehrlich denkenden Deutschen, sondern auch des gesamten Auslandes, der er - folgreiiyste deutsche Statsmann der Nach kriegszeit gewesen ist. Mit seinem Namen wird für alle Zeit jene Epoche der deutschen Geschichte verknüpft sein, in der ivir aus dem schlimmsten Chaos zu neuen Ta ten, neuen Erfolgen aufgestiegen sind. Und die nach ihm gekommen, können heute nurin seinen Bahnen wandeln, sie können nur das weiter ausführen, was er begann und vorbereitete. Und wir erleben heute das Schauspiel, datz die deutschnationalen und volksparteilichen Reichsminister über alle früheren sog. „nationalen Bekenntnisse" zur Ta gesordnung übergehen, und so zu handeln gezwungen sind, wie es Marx als einzig möglich erkannte. Marx be sitzt also die politischen Qualitäten, die einweitschall en d e r Staatsmann haben muß. Aber damit können wir uns noch nicht begnügen, es ist auch das andere noch erforderlich: Die überpartei liche Idee muß im Reichspräsidenten stark sein. Und in der Tat ist Marx im tiefsten Sinn kein engherziger Parteimann. Marx ist der Vorkämpfer der Volksgemeinschaft. Das deutsche Volk hat unter seiner Neichskanzlerschaft den Halt wiedergefunden, den ihm andere genommen batten. Die Nation ist von ihm zu neuer Geschlossenheit hinaufgeführt worden. Und das war nur dadurch möglich, datz er innerhalb der gewal tigen Volksleidenschaften den gerechten und versöhnenden Ausgleich, soweit nur irgend möglich, zustandebrachte. Ihm war keine Volksschicht oder Klasse zu gering, er wurde allen Konfessionen gerecht, er war national, christ lich und sozial zugleich. Der gewaltigste innenpolitische Erfolg aber war die Stabilisierung unserer Währung, die allen Volksklassen in gleicher Weise zugute kam. Die Folge von all diesen Dingen war. datz sich Marx, das höchste Vertrauen des gesamten Volkes erwarb. Nur einseitige, frivole Parteimünner konnten sein Ka binett zu Fall bringen. Es steht also fest, datz Marx, dem g a n z e n D e u t s ch- land diente. Und somit ist er nicht der Kandidat einer Partei schlechthin, sondern der Kandidat des Volkes. Wäre er das nicht, so könnten wir für ihn, trotzdem er Führer des Zentrums ist, bei einer Reicksprä- sidentenwahl nicht eintreten. Dazu ist diese Aiwelegen- heit zu sehr eine Angelegenheit der Allge meinheit. So aber ist Marx in der Tat der Füh rer. der einmal jedes Menschen freiheitliche Rechte zu achten weiß, zum andernmal aber alle Leidenschaften des Volksganzen durch seine Autorität zu zügeln vermag. Es wird nun darauf ankommen, bereits am 29. März für den Volkskandidaten alle Mäkler heranzuzie- ben. die nach gerechter Abwägung ohne Parteihatz diese Wahl vornehmen wollen. Durch jede Stimme, die ver lorengeht. wird eine andere Partei Kandidatur gestärkt. Man denke nicht, datz erst im zweiten Wahlkampf endgül tig entschieden wird. Mer dem Volkskandidaten seine Stimme beim ersten Wahlgang nicht gibt, trägt zu der Möglichkeit bei, datz bereits am 29. März ein Parteikan didat endgültig gewählt wird. Keine Wahl ist jemals wich tiger aewesen. Wenn die streitenden Rechts- und Linksparteien kei nen Weg gefunden haben, sich von ibren „Disziplinen" los- zulösen. wenn sie einseitig und beschränkt sich immer tie fer In die unheilvolle Abgeschlossenheit ihrer Tendcn'en hineinbeaeben, so rufen wir dagegen zur großen Ge schlossenheit. zur Einmütigkeit in diesem Kampfe auf: Marx ist der Kandidat des ganzen deutschen Volkes. I. A. M Will«! Im W Pari». 18. Mürz. Wie bas „Journal" aus Straßburg meldet, hat der Tepartementsrat gestern nachmittaa mit 8 gegen 5 Stimmen der Forderung des Unterpräkekten auf Umstellung der konfelsionelleu Schule,, in Strafchurg-Schildiaheim und Jllurch- Grafenstaden in Simultanschulen zugest'mmt. HavnS meldet aus Straßbnrg: Nach den offizielle» Aufstel lungen betrug die Beteiligung dcS Tevartements Niederchein am Schulstreik 60 Prozent der katholischen Kinder und etwa 40 Prozent der Ge'amtzahl. Eine Meldung aus Kolmar besagt, das: nach den amtliche» Ziffern d>e Streikbetejligung '.n Kalmar am zweiten Tage etwa 26 Prozent der gc>amt«n Schulkinder betragen hat. L rm'zenen in -er französischen Kammer Paris, 18. März. Tie Kammer fetzte gestern tue General debatte >,ber das Gcfetz betreffend Verwaltuugsresorn, i„ Elsaß- Lothringen fort. Abgeordneter Walter, einer der Führer im gegenwärtigen Schulstreik, lprach sich gegen die Reform ans. Ter Redner protestierte gegen de» Gedanken, Lliengesehr >n Ellaß-Lothriiigen einzuführen und gegen die Einfuhr,ing von Schulgestjen, di« der lokalen Gesetzgebung entgegenständen. Ter Marichall Joffre hätte im Namen Frankreichs Elsaß-Lothringen beruhigende Erklärungen abgegeben. Ein anderer Abgeordneter unterbrach hier den Redner und verlas einen Brief des ehe maligen Präsident«,, Msilerand. In diesem Augenblick rief ein Mitglied der Rechten, Poltou-Tnplessy der Linke,,, zu: „Ihr Tartuffes"! Es entstand «in ungeheurer Skandal. Ter Kam merpräsident Painlaoe forderte den Abgeordneten auf, diese Beleidigung zurückzunehme,,. der sie jedoch iviederholte. Es wäre zu einem Handgemenge gekommen, wenn nicht der Kamerpräsi- Kossmmgen MGW Nütz MW London, 1. März. Wie der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" erfährt, hat man in britischen Kreisen von den Verhandlungen zwischen Herriot und Chamberlain am Montag kein positives Ergebnis erwartet. Indessen dürfte man nicht aniichme», datz die Reiseunterbrechung Chamberlains in Paris eine Klotze freundschaftliche Geste gegenüber seinem französischen Kollegen bedeutet hätte. Es hätte den Anschein, datz die Verhandlungen über den deutschen Garantie pak t v n r s ch l a g. der auf einer britischen Konzession aus dem Jahre 1083 beruhe, aus dem üblichen diplomatischen Wege zwischen den Alliierten sortgcführt würden. Die Aussichten für den bal digen Abschluß eines Vertrages seien gering. Herriot sei dem Gedanke» der Zulassung Deutschlands auf Grund der Gleich berechtigung noch abhold. Da der Eintritt Deutschlands in den Völker bund kaum vor September möglich sei. hätten die Alliierten noch 0 Monate Zeit, um die schwierigen und delikaten Verhand lungen über einen Vertrag unter Zustimmung aller Parteien durchzusühren. Indessen glaube man immer mehr, datz ohne den freundschaftlichen Rat und dieHilse der vereinigten Staaten alle Anstrengungen der europäischen Staaten ver geblich wären, genau wie das Reparationsproblem gescheitert wäre, wenn nicht der Dawespian die Lösung gebracht hätte. Die ersten inofkl.zieilen Unterhaltungen zwischen Kellogg, Oberst Logan und Owen Poung hätten einen Ausweg aus den inter alliierten Schwierigkeiten gesunden. Neuyork, 18. März. Die Vorbereitungen für die geplante Entwaffnungskonfsrenz. zu der bekanntlich nur grotze Seemächte eingeladen werden sollen, werden vor Jahresende nicht fertig sein. Frankreich soll unter allen Umständen zur Teilnahme bewogen werden. Da man anuimmt, datz Frankreich die Frage der U-Bootabriist»ng nicht zulassen werde, will man diese aus schalten und nur über die Beschränkungen der Zahl der leichten Kreuzer und der Luftfahrzeuge verhandeln. Schurmann, amerikanischer Bolschafler in Berlin Reuyorf, 18. März. Ter amerikanische Senat bestätigte die Ernennung Schurmanns zum Botschafter tn Berlin. Ebenso billigte er einstimmig den Vorschlag des Präsidenten Coolidge, Sargent an Stelle Marrens zum Generalstaatsanivalt zu ernenne,,. Der zum amerikanischen Botschafter r„ Berlin ernannte bisherige Gesandte ,n China Jakob ll. Schurmann ist holländischer den, die Verhandlungen unterbrochen und die Ausschließung gegen den Abgeordnete» beantragt hätte, die auch beschlossen wurde. Gegen 7 Uhr abend? wurde tue Sitzung wieder eröffnet. Abgeordncler Michel erklärte, Frankreich Hab« versprochen, das religiöse und schulische System in Elsaß-Lothringen beizubehallen. Tie!« Versprechungen bildete» moralische Verpflichtungen, welche die Ehre und bas Herz Frankreichs engagierte». Tie Mehrheit von Ellaß-Lothringen interpretiere das Verhalte» der jetzigen Regierung als Verletzung dieser Versprechungen. Ter Redner ver las eme u, d e en, Sinne gehaltene Erklärung sämtlicher eliaß- lothringischen Abgeordnete» mit Ausnahme der beiden Sozialisten. Ms M «ns rem W Wie? Man schreibt uns auS Berlin: Dieser Tag« sind einige Haftentlassungen In der Barmat-Affäre erfolgt, die Gebrüder Barmat werden aber noch festgehalten. Immerhin ist der Umstand, daß von den ursprünglich etwa 11 Verhafteten nur noch zwei festgehalten »nb, nachdem sich bei de,, anderen die Verdachtsgründe nicht loiveit bestätigt haben, daß eins Strafverfolgung in Frage käme, außerordentlich bemerkenswert. In diesem Zusammenhang wirft sich auch sofort die Frage auf: Wie steht es mit Höfle? Seit mehr als fünf Wochen ist Hösle im Untersuchungsgefängnis sestgehaltcn. Bis heute ist noch n,cht ri»e Anklageschrift formuliert. Auch über die Anklagepnnkte selbst ist man sich bis jetzt noch nicht schlüssig. Tie zwe, bedeutendsten, ursprünglich durch oie ganz« Presse geschleiften Vorwürfe, einmal der Untreue ,m Amt und zum zweiten der passiven Bestechung, sind satten gc lassen worden. Nur noch die Affäre des Zwe.in»Uio»en- kredites unterliegt der Untersuchung. Alle weiteren in der Preise verbreiteten Nachrichten von der Beschlagnahme eines Privatvcrmögensdrpots und andere Maßnahme» haben sich als vo 1 lständig falsch he rausgest «llt. Es ist unbegreif lich, mit welcher Langsamkeit diese Untersuchung geführt wird, um so mehr, als Höfle außerordentlich bedenklich erkrankt und gegenwärtig überhaupt nicht vernehmungsfähig ist. Sein Herz leiden hat sich in einer Weise verschlimmert, daß geradezu Lebensgefahr besteht. Trotzdem sind die Hastentlassungsanträgc bis jetzt nicht durchgedrungen. Andererseits hat allerdings auch .Hösle darum gebeten, in sämtlichen von der StaatsaMvalt- schaft gehen ihn erhobenen Beschuldigungen vor einer Haftent lassung Klarheit zu schassen. Uebrigens will man M unierrichteten Kreisen auch wisst», daß die Nnicrsuchnng gegen Lange-Hegermann in den nächsten Tage,, schon eingestellt wird, da sich nicht» ergeben habe, was zu einer Strafverfolgung führen könnte. Tie Oekfent- lichkcit hat ein Interesse daran, baß über dies« Tinge nunmehr mit größter Beschleunigung Aufklärung gegeben wird. Trauerfeier für Äe-wlg Dranssei- Aus Berlin wir- uns geschrieben: Im Reichstagssitzungssaal, auf dem Platz, auf dem Hedwig Dransfeld, die so unerwartet von uns Geschiedene, in treuer selbstloser Aufopferung wirkte, liegt ein Sirautz weiher Rosen, und die Bank ist mit frischem Grün umkränzt. — Der Reichs tagspräsident Lobe widmet der Verstorbenen einen trefflich for mulierten Nachruf, «der das persönliche und berufliche Wirken die ser edlen Frau gebührend würdigt. Die Abgeordneten haben sich von den Plätzen erhoben, eine Ehrung der Volksvertretung für eine um das Wohl -es Bolkes hochverdiente Frau. Un- abends in -er Zentrumsfraktion des Reichs tages eine stille würdige Totenfeier. Dort an der Stätte ihrer engeren Wirksamkeit war der Widerhall der Worte, di« ihr ge widmet wurden, um so wärmer. In Vertretung des ersten Vor sitzenden widmete -er stellvertretende Vorsitzende, Abg. Becker- rnsberg, -er Entschlafenen folgenden Nachruf: „Am 13. Mürz abends 6 Uhr starb unsere verehrte Kol legin, Frl. Hedwig Dransfeld, im Ursulinenkloster zu Werl, ihrer zweiten Heimat. Eine grotze Seele kehrte zurück zu ihrem Ur sprung, um den Lohn zu empfangen für die guten Wecke, die unserer Hedwig Dransfeld Lebensinhalt gaben. Ihre Weltan schauung führte sie in die Reihen -er Zentrumspartei, und als sich den Frapen -er Weg ins aktive politische Leben öffnete. auf Amerika Abstammung. Er ist tn Kanada geboren und stud'ecte ln Heidelberg, Berlin, Güttingen und auf französischen und englischen' Universitäten. Im Jahre 1892 erwarb er >m Staate Neuyork di« amerikanische Staatsangehörigkeit. Bor seinem Eintritt in d.-n diplomatischen T'enst war er Rektor, in welcher Eigenschaft er sich als Lehrer und Kenner der Oesfentlichkett nationalen Nus erwarb. Als Gesandter in China hat er sich durch die Art und Weist, wie er manche heikle diplomatische Frage behandelte, die größte Anerkennung der Regierung erworben. Me Mereiiz In -er »er 8« Paris, 18. März. „Echo de Paris" schreibt: Man hat gestern das Stillschweigen beobachtet, das Chamberlain und Her riot bezüglich der Frage der deutschen Entwaffnung und der Räumung der Kölner Zone brivahrten. Es scheint sicher zu sein, daß entgegen der ersten Bestimmung di.« Alliierten keine Konferenz abhakten toerdcn, um diese Angelegen heit zu regeln. Man wird auf gewöhnlichem diplomatischem Wege verhandeln unterstützt von einigen Sitzungen der Bot« schasterkonferenz, und zwar auf Grund einer Entscheidung, dl« in der ersten Zusammenkunft zwischen Hcrrwt und Chambeclain am 7. d. M. getroffen und in der vorhergehenden Beratung be stätigt wurde. Tie interalliierte Konferenz über das doopelte Problem der deutschen Entwaffnung und der Räumung der Kölner Zone soll also unabhängig von der Sichcrhe'tsfrage eine Lösung finden. Ans dieser Tatsache ergibt sich, daß Frankreich in der Lage sttn wird, die Opfer zu beschränken, die man in den ersten Frage» von ihm fordern wird, um sie tn stn Per- tältnis zu bringen zu dem, was man in der zweiten Frage bn willigen wird. Denefch vpNmiM'ch Paris. 18. März. Tr. Benesch, der morgen nach Prags zurückkehrt, erklärte einem Mitarbeiter des „Petit Parisien": Er beurteile den Ansgang der bevorstehenden diplomatischen Ver handlungen nicht pessimistisch. Ti« Alliierten wünschen, prak tische Politik zu betreiben. Tic Verhandlungen würdest zlvar schwierig sein, es bestehe aber Aussicht darauf, daß cs z« einer Verständigung komme, und daß auf der nächsten Völke.r- bundstagnng in Genf eine Einheitsfront vorhanden sei. Süt 5 Jahren sei man nicht von der Stelle gekommen, jetzt endlich müsse nun ein Abschluß herbeigesührt werden. — AuS weiteren Aeußerungen des tschechischen Außenministers geht her vor, daß er den allgemeinen Garantieverträgen vor beschränkten Sondevabkommen den Vorzug gibt. wurde sie von der Zentrumspartei in die Nationalversammlung und später in -cn Reichstag der deutschen Republik entsandt, dem sie bis zu ihrem Ableben angehörte als hochgeschütztes Mit glied unserer Fraktion und ihres Borstandes. Die nie erlöschend« dankbare Erinnerung an sie wird unseren Witten stärken, die Einigkeit unserer Partei allezeit zu wahren und zu festigen, so wie unseren Grundsätzen und der großen Tradition unserer Par tei treu zu bleiben." Die Anwesenden hatten sich zu Ehren der Verstorbenen von den Plätzen erhoben. S« «Ml! Reist des Königs von England nach dem Süden. König Georg von England soll Mittwoch von Tover nach Calais in einem Fährboot reisen. T«e Ankunft an der französischen Küst« ist für 1 Uhr nachmittags vorgesehen. Zum Empfang des Königs werden Vertreter der französischen Regierung anwesend sein. König Georg wird in einem Sonderzuge, den ihm der Präsident der Republik zur Verfügung stellt, die Reise znrücklegen und gegvn 4 Uhr nachmittags ohne Aufenthalt Paris passieren. so Bergleute verschüttet. Aus Fairmount in Westvirginia wird gemeldet, datz durch eine Explosion in einem Kohlenberg werk der Bethlchem-Mines-Corporation etwa 50 Bergleute ver- schüttet wurden. In einem Umkreise von drei Meilen wurden die Gebäude erschüttert. Dynamitexploflon ln Tunis. „Petit Journal" meldet aus Tunis: Ein Kraftwagen, der mit 7 Tonnen Dynamit für die Truppen in Gafsa beladen war, erlitt unterwegs eine Panne. Dadurch wurde -ie Flamme in den Vergaser zurückgeworfen. Es entstand eine furchtbare Explosion. Besonders haben die Werke der tnnesifchcn Eiscnbahngefellschaft gelitten, die geräumt wer den muhten. Bis jetzt sin- 50 Personen als verletzt gemeldet worden. Revolverscbleßereien ln Italien. In Perugia wurden auf mchere Militärosfiziere, -ie in einem Kraftwagen fuhren. Revol verschüsse abgegeben, wobei ein Offizier leicht verletzt wurde. In Forli wurde bei einem Streit zwischen Republikanern und Faschisten ein Faschist durch einen Schuß verwundet. Folgen -es Slurmes un- -es Schnees In der Umgebung von Olm üb, insbesondere in den auf dem sogenannten Heiligen Berge gelegenen Geineinden wütet« ein verheerendes Stnrmwetter. ES wurde an Dächer», Zäunen und tn den Waldungen großer Schaden angerichtet. Hundert« von Bäumen wurde» «nstvurzelt. Dir 47jährige Nrbriterssrau Gabriel« Tr«ise»dl wurde von einem stürzenden Fichten- stamme erschlage,,. — Aus Königsberg (Ostpreußen) wirk» geschrieben: Schneestürme, wie man st« sonst kaum um di« Jahres- wendr erlebte, setzten her ein und bas Thermometer sank bis auf mehr als 10 Grad unter den Nullpunkt. Stundenweit«, türmten sich die Schneemassen ln den Straßen und besonders i« den Vororten derartig, daß der Betrieb der elektrischen Bahnen zum Stillstand zu kommen droht« und nur unter Einsetzung der großen Schneepflüge und gewaltiger Hikfskolonnen >n Gang gehalten werden konnte. Dazu gesellte sich in den frühen Morgen- und Abendstunden schwerer Nebel, der mehrere Unglück?- fälle in den Straßen der Stadt — im Hafen geriet infolge Schneetreibens und dichten Nebels ein Dampfer an der Prezel« Mündung ans Grund — im Gefolge hatte. Auf dem Schloßteich« war bereits der Gondelbetrieb »m Gange; jetzt mußte man di« eingefrorenen Boote unter großen Schwierigkeiten auSeistn und wieder an Land bringen. Auch die im Februar ausgenommen« Binnenschiffahrt drohte nochmals ins Stocken zu geraten, da sich auf den Haffen starl« Eisbildung bemerkbar machte. Tie Stadt- grmeinde Königsberg muß einen tiefen Griff in den Säckel tun, um die Kosten für die Schneeabsuhr — man schätzt sie auf 100000 Mark — z» zahlen. WeUerberichi -er Dresdner WeNerwari» Wittenmgsaussichten für den 18. März abends bis IS. Märtz abends: Vorwiegend sticht bewölkt, örtlich dunstig, Nachtfrost«^ Flachland tagsüber ziemlich mild, schwache Lustbewegung.
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