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Sonnabend, den 88. April 1S25. Rr. «, Sette H HinSenburg - Dämmerung in Bayern Zer Mrer -?r MgrWeii Ls'Iiniulriei > IA NM Wir lesen in der „Germania": Aus Bayern erhalten wir fortgesetzt Zuschriften, die sich zum Teil in recht scharfen Wendungen gegen die Hinden- durgparole der Bayrischen Volkspartei ausspre chen und osicn für Marx eintreten. Es ist uns leider nicht möglich, diese Acutzerungen auch nur teilweise wiedcrzugebcn. Cie zeigen jedenfalls, daß das Gerede der Neicysblockpresse über die begeisterte Stimmung sür Hindenburg in Bayern eitel Flun kerei ist. Tas Gros der Mitglieder der Bayrischen Volkspartei wird der Hindenburg-Parolc nicht Folge leisten. In Vom- berghat sich die Bayrische Bolkspartei sogar offen fürMarx ausgesprochen. Es wird darüber berichtet: Eine Vertrauensmännerversammlung der Bayrischen Bolks partei in Bamberg nahm Stellung zu der Neichspräsidenlenwahl, vor allen, zu dem Münchner Beschluß der Parteileitung: Für Hindenburg und gegen Marx. Allerseits wurde betont, datz dieser Beschluß nichtswenigeralsgültiggewesensci und zum Schluß stellte sich die Versammlung vollständig auf den Bo den der Anschauungen des Domkapitulars Leicht, des Füh rers der Bayrischen Volksparteifraktion im Reichstag. Leicht hatte in seinem Referat betont, daß keine religiösen oder par teipolitischen Erwägungen eine Einheitskandidatur des Reichs- blockes hätten verhindern dürfen, aber Hindenburg als Platzhal ter für Iarrcs sei nach allem, was vorausgegaugen sei, sür die Bayrische Volkspartei nicht tragbar. Für Marx spreche seine persönliche Ehrenhaftigkeit, seine großen politischen Erfolge als Reichskanzler und seine Ueberzeugungstreue, die ihn mährend seines Ausenthalies bei der Londoner Konferenz täglich zur heiligen Kommunion führte. Zum Schlüsse stellte sich die Versammlung aus den Standpunkt, daß für einen Katholiken die Gewissensbedenkcn. einem Mann, wie Marx, das Vertrauen zu versagen, größer sind, als die Nichteinhaltung der nur anemp- sohlenen Parteidisziplin. Das Präsidium der katholischen Arbeiterver eine Bayerns, die sich bekanntlich ebenfalls für Marx entschieden haben, und eine außerordentlich lebhafte Propaganda entfalten, hat von zahlreichen Bezirksgruppen der Bayrischen Volkspartei aus dem ganzen Lande Zustimmungserklä rungen erhalten. Besonders enteressant ist ein Schreiben vom Vorsitzenden des Bayrischen Priestervereins, Dompropst S'ahler aus Regensburg, der das Eintreten für Marx auf das lebhafteste begrüßt. Solche Kundgebungen stehen nicht vereinzelt da. In M ün- chen hat eine Leilammlung der Vertereter der k a t h o l i s ch e n Arbeitervereine aus dem rechtsrheinischen Bayern und der Pfalz stattgesunden, über die die Augs burger Postzeitung folgendes mitteilt: Die Konferenz'war von den Arbeitersekreio-en und aon zahlreichen GeistIichen, sowie von sechs Landtagsabgeordneten der Bayrischen Volkspar- lei besucht. Zu der Tagung waren zahlreiche Zuschriften einge laufen so unter anderen von Dompropst StahIer. Regensburg, dem Vorsitzenden des Bayrischen Priestervereins, sowie von zahl- reichen Bezirksgruppen der Bayrischen Volkspartei im rechts rheinischen Bayern, die sich mit der Aufstellung der Kandidatur Hindenburg durch die Bayrische Volkspartei nicht einver standen erklärten und die Stellungnahme des Verbands- araans der katholischen Arbeitervereine Bayerns „Der Arbeiter" lebhaft begrüßten sVekanntlich hat der „Arbeiter" seine Mit glieder offiziell aufgesordert, Hindenburg die Stimme z.i ver sagen und mit allen zur Verfügung stehenden Dritteln für Marx rinzutreten.f Einstimmig wurde beschlossen: Die Konferenz erklärt sich mit der Haltung des Verbands organes der katholischen Arbeitervereine, insbesondere mit dem Artikel des „Arbeiter" vom 16. April 1925 in der Frage der Reichspräsidentenwabl restlos einverstanden (das heißt, die Mit glieder des katholischen Arbeitervereins treten für Marx ein). In der bekannten Münchner Wochenschrift „Allgemeine Rundschau" teilt der Herausgeber. Otto Kunze, eine Anzahl Briese mit. die sich samt und sonders gegen die H i n- denburgparole aussprechen. Kunze stellt ausdrücklich fest, daß ihm kein Schreiben gesandt worden sei. das den Entschluß der Bayrischen Dolksvartei begrüße. Es kann Keinem Zweifel unter liegen. daß der Reichsblock am nächsten Sonntag in Bauern eine schwere Niederlage erleiden wird und daß für die übergroße Mehrheit der bayrischen Bevölkerung die Parole Marx heißt. Der Verband katholischer kaufmännischer Vereinigungen Deutschlands erläßt folgenden Aufruf: Am 26. April wird endgültig der Reichspräsident gewählt. Der Vorstand des Verbandes KKV. empfiehlt dringend und aus vollster Ueber-eugung die Kandidatur des Reichskanzler a. D. Wilhelm Marx Wir sind ein k a u f m 8 n n i s ch e r Verband, der wohl weiß, daß Marx als der erfolgreichste Staatsmann des neuen Deutsch land durch eine klare und verständige Außenpolitik die Grund lage geschaffen hat für eine ungestörte und von inneren Erschüt terungen freie Weiterentwicklung unserer Wirt schaft und damit für eine verständnisvolle friedfertige Gemeinschaftsarbeit. Als Präsident des Deutschen Rei ches kann nur eine staatsmännisch erprobte Führernatur in Frag« kommen. Deshalb unterstützen wir bi« Kandidatur Marx! Marx wird als Repräsentant der republikanischen Staats- rann angesprochen. Nicht etwa deshalb treten wir für ihn ein. Mit ihm bedauern wir, daß di« Wahl auf die Formel gebracht ist: „Hie Republik, hie Monarchie." Wir sind ein katholischer Verband. Der Katholizismus aber kennt keine ihm eigene Staatssorm. Die Staats form ist nicht von entscheidender Be- drutung, sondern Staatsin da lt. staatsmännisch geschulte und erprobte Persönlichkeiten. Marx ist ner bewährte Führer des katholischen Deutschland, der nimmcrmü»« Verfechter unserer kulturellen Belange und der getreue Ekkehard sür die Freiheit der katholiichcn Kirche. Deshalb unterstützen wir die Kandidatur Marx! Sllmmfreihett für die Sparer Vom Hypothekengläubiger- und Sparerschutzverband wird geschrieben: „Die Delegiertcnversammlung des Hypothekengläubiger und Sparerschutzoerbandes für dos Deutsche Reich sSparer- Die gemachte Hindenburg-Stimmung in Bayern bekommt immer mehr Löcher. Die schändliche Hinüberspielung dieser politischen Wahl auf konfessionelles Gebiet, die sich In Wort und Bild von seiten des Evangelischen Bundes und des Neichsblocks immer unver- HUllter in den Vordergrund schiebt, schabt immer mehr Klarheit. Die in Bayern außer ordentlich angesehene „Augsburger Postzei tung" bringt nachstehenden Artikel, der für die Stimmung in Bayern überaus charakte ristisch ist: Diele Katholiken glauben. Hindenburg die Stimme geben zu können und zu müssen, um dadurch zu zeigen, daß sie natio nal gesinnt sind, und an keinen Kulturkampf denken. Welchen Erfolg diese Haltung hat. zeigt die Tatsache, daß nun trotzdem die konfessionelle Hetze auch vor dem Zweiten Wahlgang wieder ent brannt ist. Zwar ist man etwas vorsichtiger geworden, als das erste Mal. Aber die jetzigen Angriffe gegen den Katholizismus und gegen den Katholikenführer Marx sind um so schlimmer, je ungerechtfertigter die Konfessionshctze und der Kulturkampf heute ist Zitierten wir gestern die „Tägliche Rundschau", das immer etwas vorlaute Organ des Evangelischen Bundes, so sehen wir uns heute genötigt, uns mit den „Leipziger Neuesten Nach richten" zu befassen. In einem Artikel „Eine Warnung aus dem anderen Lager" heißt es u. a.: „Es hieße die Augen vor offenkundigen Tatsachen verschlie ßen. wollte man leugnen, daß weite Kreise in Deutschland, denen an der Erhaltung des religiösen Friedens ernstlich gelegen ist. die Wahl des politischen Katholiken Marx nur mit starker Be unruhigung ausnehmen wurden. Und Deutschland ist doch im- merhin, trotz Weimarer Koalition und aller Zug.siändnisse von Marx, ein zu zwei Dritteln protestantisches Land. Diese prote stantischen zwei Drittel wollen mit dem katholischen Drittel in Frieden leben, sie wollen keinen neuen Kulturkampf. Aber sie fragen sich besorgt, ob die Person des politischen Katholiken Marx irgendeine Gewähr dafür bietet, daß ihnen der Kultur kampf nicht eines Tages von der anderen Seite ousgezwungen werde. Gleichwokl hat die Kirche auf der anderen Seite den mittelalterlichen Anspruch nie fallen lallen, daß alle welt lich" Macht ein Ausfluß der Kft'ckenmockt sei und sie hat die Hoffnung nie aufgegeben, den protestantischen Teil Deutschlands, des Mutterlandes der Reformation, eines Tages wieder in den Schoß der Kirche zurückzuführen. Man weiß, wie unternehmend die „Ecelesia militans" im Vordringen ist. Das bäuerische .Konkordat, das der Nsich-vcr- safsuna Troß bietet, das Jesuit"»,-G»mnasinm in Cl-arlottenb irg. die Verfava'"alltik d-s ..a»sck"ff.Wbrrnden" preußischen Kul tusministers Becker, all das hat auch denen, die aus Veouemlich- ßeit oder aus Varteirücksickt nicht seben wollten, die Augen ge öffnet. Freilich, es gibt noch ganz Gl-sichgiiltiae, die das alles trokdem nicht so tragisch genommen willen möchten, die die Be strebungen einer Gegenreformation für Märchen basten möchten, die in unser? „fortaeichrittene" und „aufgeklärte" Zeit so recht nicht mehr hineinpaßten. Nochmals: wir wollen keinen neuen Kulturkampf. Aber wir möchten dem immer noch schwer leidenden Deutschen Reich auch eine Lage erspart missen worin ihm in Ausnützung seiner inneren Schwäche ein Kulturkampf von der Gegenseite ausge- zwungsn werden könnte. Weil wir davon überzeugt waren, daß der katholische Demokrat Geßlcr und der katholische Zen- Irumsmann Etegerwald vom gleichen Wunsch beseelt seien, wä ren wir für ihre Kandidatur bereitwillig eingetreten. Die Per son des politischen Katholiken Marx dagegen scheint uns keiner lei Sicherheit gegen eine Wiederholung der Versuche zu bieten, wie sie unter der Kanzlerschaft Chlodwig Hohenlohes nachweis lich unternommen worden sinh, und deshalb lehnen wir die Kandidatur Marx als eine Gefahr für den inneren Frieden Deutschlands mit aller Entschiedenheit ab. Wir würden es auch ganz entschieden mißbilligen, wenn der Reichsblock etwa den Generalsekretär des Evangelischen Bundes als Präsidentschafts kandidaten hätte aufstellen wollen. Nicht viel anders aber wirkt von der anderen Seite her die Kandidatur Marx auf alle, denen der konfessionelle Frieden am Herzen liegt. Wer also wünscht, daß das friedliche Nebeneinander der christlichen Bekenntnisse in Deutschland keinen bedenklichen Belastungsproben unterwor fen werde, der wählt am kommenden Sonntag Hindenburg!" Marx ist den Herren also zu katholisch! Ja. wie stimmt denn das mit den Versicherungen der „Krrnzzeitung" überein, daß ein echter Katholik Marx nicht Mehr wählen dürfe, weil er den Katholizismus an die Sozialdemokraten verraten habe. Eines von beiden kann doch nur wahr sein! Man könnte eigent lich nachgerade gelernt haben, die Propaganda etwas einheitlicher zu gestalten und nicht bei den Katholiken Marx als Sozialisten freund zu verdächtigen, In evangelischen Ländern aber als R o m- freund. Zu dem, was die „Leipziger Neuesten Nachrichten" geschrie ben haben, brauchen wir nur wenige Bemerkungen zu machen. Es ist köstlich, wie das Leipziger Organ die schwarze Gefahr an die Wand malt. Man ist friedfertig und unschuldig, aber bie bösen politischen Katholiken sind es, die immer wieder einen Kulturkampf heraufbeschwörcn wollen. Erheiternd, trotz des Ernstes der Zeit, wirkt es, wenn der „Fränkische Kurier" den gegenwärtig regierenden Papst Pius XI. als Kronzeuge gegen Marx, Zentrum und Sozialdemokratie be. schwört. Wie hat man doch so eifersüchtig darüber gewacht, daß der Papst nicht in die innere Politik Deutschlands eingreife! Wie hat man doch sonst die Katholikensraaen als ultramontan verschrieen, weil sie in dem Papste das Oberhaupt der Kirche verehren. Hier möchte man schon sagen: Hels, was helfen mag! ^ Ein neues Zeugnis, wie in kleinen Blättern auch bei uns lm Süden gehetzt wird, bietet der „Albbote", der sich „Unabhän- bund), Berlin W. 66, Wilhelmstrvßc 49, II, hatte in ihrer Sitzung vom 4. April dss. Is. folgende Entschließung gefaßt: Da der zweite Wahloang eine Entscheidung bringen mutz, glaubt der Verband, die Parole der Stimmenthaltung für den zweiten Wohlaang nicht wiederum ausgeben zu können und überläßt die Stellunanahme im zweiten Wohlgang« dem frei en Ermessen jedes Mitgliedes. D orstond und Beirat Hecken diesen Beschluß in der Sit zung am 21. dss. Mts. endgültig bestätigt. Der Sparerbund i gig-nationales Volksblatt von der württemb.-bad.-hohenzoll. Grenze" nennt. Unter der Ueberschrift: „Auf dem Wege zur I schwarzen Monarchie" werden in einer geradezu unglaublichen Weise die Instinkte übelster Konfessionshetze ausgepeitscht. Einige Stichproben aus diesem Pamphlet werden dies zeigen: „Wird Marx Reichspräsident, dann ist der Papst der un gekrönte deutsche König. Der Klerus gehört in die Kirche, die Politik wollen wir selber machen, Wir sprechen der Kirche nicht in ihre Angelegenheiten, sie möge ihrerseits auch die Finger aus den politischen Geschälten lassen Sicherlich geht der Wahlkampf zur Reichspräsidentenwahl nicht unter der Parole hie Protestant, hie Katholik vom Stapel, denn es hieße unseren katholischen Mitbürgern jede Objektivi tät absprechen, wenn ungeschickterweise der Wahlkampf in dieser Form ausgeschlachtet würde. Wenn wir aber die Verhältnisse überschauen, dann dürfte die Parole sicherlich lauten: Hie Rom, hie Deutschland. Wir wollen die persönliche Glaubensfreiheit für Katholiken und für Protestanten, aber wir wollen nicht, daß eine Reihe nicht deutscher, teilweise feindlick gesinnter. Kirchensürslen. nüt- bestimmend seien, über die weltlichen, die politischen Geschicke »n. serer Heimat. In der deutschen Republik sind beide Kirchen, die katho lische und die protestantische, durchaus gleichberechtigt Wir brauchen daher eine Organisation, die gegründet ist zum Schurze der einen Kirche, zum Schutze der Minorität, überhaupt nicht mehr. Das Zentrum als politische Partei hat diese Aufgabe, und es ist ihm in meisterhafter Weise gelungen, sie restlos zu er füllen. Die versteckter siegende Ausgabe aber, die zweite und im Sinne Noms viel wich'igere, im Sinne Deutschlands viel einschnei dendere Ausgabe des Zentrums ist aber: Der Vortrupp zu fein, zur Medereroberung der weltlichen Macht und Obrigkeit der römischen Kirche in Deutschland. Innerhalb der letzten sechs Jahre sind durch Rom in Dcmsch- land einige hundert weitere Ordensnieder'assnngcn investiert worden, die ebenfalls und ausschließlich dem Zwecke dienen, die Bevölkerung auf die Wiederaufrichtung der politischen, kirchlichen Macht einzuschulen. Das zu mindestens zwei Drittel nichtkatholische deutsche Volk darf es schon aus diesem Grunde nicht riskieren. einen VarteipoMIKer an seine Spitze zu setzen, der entsprechend der Struktur seiner Partei, sicherlich oon diesen Einflüssen nickt frei ist, wenn vielleicht auch unbewußt. Die durch die Dominikaner durchgesükrte Inquisition gegen die Ketzer in der ganzen Welt war um kein Haar humaner als die moderne Tschecka. Die politische Souveränität hat das deutsche Volk durch den Schandvertrag von Versailles verloren, nunmehr beginn! es sich auch auf geistlichem und kulturellem Gebiet der Botmäßig keit Roms zu unterwerfen. Die Freiheit des Volkes ist in Geiahr. wir wollen nicht durch Kardinale, sondern durch die Beamten des deutschen Vol kes regiert werden Rom oder Berlin, darum geht es bei der nächsten Wahl. Die Verblendung der revublikonischen Parteien außer dem Zen trum darf nicht dazu führen, daß das Zentrum die Leitung der deutschen Geschicke allein in die Hand nimmt. Wenn Hindenburg i» letzter Stunde sich dazu bewegen ließ, die Kandidatur anzunehmen, dann wird für ihn wohl miibestim- inend gewesen sein der Gedanke, daß der deutsche Reichspräsi dent nicht den Einflüssen internationaler Geister, auch wenn sie sich mit dem Mantel christlicher Kultur verbrämt Koben, zu gänglich sein darf." Solche Pamphlete müssen niedriger gehängt werden: sie wirken durch sich selbst. Man wird zwar sagen, daß es sich nur um die Entgleisung eines vereinzelten kleinen Blattes handelt! Gemach, meine Herren! Gerade die kleine Provinzprelle beein flußt die Stimmung auf dem Lande weit mehr, als es dir groß« Presse tut. Was nützt es uns. wenn die große Presse Disziplin übt, wenn aber die Presse des kleinen Mannes nach wie vor hetzt? Die eine Lehre aber folgt für uns Katholiken aus oer Tat sache. daß jetzt wieder Konfessionshctze getrieben wird, obwohl viele Katholiken für Hindenburg. den evangelischen Domiwrrn von Brandenburg, eintreten, die Lehre, daß wir Katholiken im mer als Heloten behandelt werden Wir werden diesen Herr schaften nie „national" genug sein: seien wir daher lieber das, wns wir sind, gute Katholiken und gut» Deutschs, die ihr Vater land lieben, nicht um den „Nationalen" wohlzugefallen, sondern aus tiefster innerer Ueberzeugung. In einem anderen langen Artikel sagt die gleiche „Augs burger Postzeltuug" klar und deutllch- „Wähl nach eurem Gewissen. Wenn sich Hinden burg auf den Boden der Verfassung stellt, dann könne es Marx nicht übel nehmen, wenn er das gleiche tut. Wenn Hindenburg die Nachricht demen tieren läßt, daß er die Reichsfarben ändern wolle, dann darf man Marx nicht bekämpfe», weil fein« Anhänger schwarz-rot-gold als Reichsfarben anerken nen. Es ist geradezu naiv, Marx cmzirareifen, weil di« Sozialdemokratie chrsstusfeindlich ist. Aa, es denn die völkischen Neuheiden weniger? Wi"ft man Marx die Sozialdemokratie vor, dann werfe man .Hin denburg die Völkischen und die Hetze des Evan gelischen Bundes vor". erwartet, datz jedes Mitglied am 26. April seiner Wahll'sl'cht durch Stimmabgabe genügt nnd ohne Gewissenszwang Len Mann wählt, von dem es die Neberzeuonng l-at. Laß er di« Rechte der Sporer. Rentner und Gläubiger nach Recht uni» Gerechtigkeit, Treu und Glauben wahrnehmen wird." Die Reichsblockpresse schreit schon seit Tagen in die Welt, die Sparer hätten sich für Hindenburg ousgesprochen. Wahl» schwindelt Die Einheit des Viehes über altes! WSW Marx!