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8lll MWlWilhelm Marx WWM W Dresden Slratzenbahnzusommenslotz Ein größerer Zusammenstoß zweier einander entgegen- kommender stark besetzter Straßenbahnzüge der Linie 6 er eignete sich am Donnerstag in der 6. Nachmittagsstunde an der Ecke der Anton- und Kaiserstrahe. insolge falscher Weichen stellung. Unter großem Krach und Klirren fuhren die Wagen- zöge ineinander. Bei beiden Triebwagen wurden die Border- standplätze und auch diejenigen des Hinterperrons stark beschä- digt. Auch die Vorderstandplätze der jeweils ersten Anhänger : wurden beschädigt. Es wurden erfreulicherweise nur leichte Verletzungen durch Glassplitter verursacht, sonst lediglich Mate rialschaden, dieser aber in erheblichem Matze, angerichtet. Das alarmierte Uebersallkommando des Polizeipräsidiums und die Feuerwehr waren rasch zu Stelle. Kunde-» Zugtier- und Wertzuwachssteuer Dresden. 24. April. In der gestrigen Stadtverorbnetensitzung wurde die Ratsvorlage zur Aenderung des Steuersatzes für die Hunde-, Zugtier, und Wertzuwachssteuer verabschiedet. 1913 bat es, wie der Berichterstatter aussührt, 9153 Hund« gegeben. Am lg. April 1924 18 747. Die Hundesteuer soll betragen sü' den ersten Hund 48, für den zweiten 72, für jeden weiteren 92 Mark. Die Zugtiersteuecbeträge werden um die Hälft« der staatlichen Sähe erhöht. Die Wertzuwachssteuer wird solgeiwer- maßen geregelt: Hat der Veräußerer das Eigentum am Grund stück vor dem 21. November 1923 erworben oder ist das Eigentum zwar nach dem 20. November 1923 auf ihn übergegangen, das diesem Eigentumserwerb zugrunde liegende Rechtsgeschäft aber vor dem 21. November 1923 endgültig abgeschlossen worden, so beträgt die Steuer 30 Prozent des Wertzuwachses. In allen anderen Fällen beträgt dir Steuer je nach der HSHe des Wert? zuwachses 15 bis 50 Prozent. Wenn in diesen Fällen der für di« Steuerbe>«chnung maßgebende Zeitraum nicht mehr als v'ec, b-ri, zwei Jahre ooer ein Jahr beträgt, jo erhöht sich die Steuer um 10 bis 50 Prozent. Dir Zuwachsst«!ier wird auch künftig nicht erhoben, tvenn der Veräußerer das Grundstück vor dem 1. Januar 1920 erworben hat. In birsem Falle ist nach wie vor nur Grunderwerbssteuer einschließlich Zuschlag ln Köh« von insgesamt 8 Prozent des Wertes zu bezahlen. Tie Ilmbenennung der gleichnamigen Straßen soll nicht tn drei Staffeln, sonoeru sofort völlig durchgeführt werden. An die öffentliche Sitzung schloß sich eine geheim«. Pkeisnekrönle Schauseilen Das Preisgericht für Beurteilung von Schauseitenerneue- rungen, die innerhalb des Stadtgebietes im Jahre 1924 ausge- .führt worden sind, hat in seiner Sitzung vom 18. v. M. folgend« Schauseiten für vorbildlich ausgcfiihrt erklärt und den Haus eigentümern wie den Leitern und Aussührenden der Erneue rung die städtische Anerkennungsurkunde zuerkannt: 1. a) Weiheritz st ratze 74, Eigentümer: Fleischer meister Rudolf Schröter, Leiter und Ausführender: Fa. Louis Geyer Nachf., Inhaber H. Macht und W. Steglich, Wettlner- stvatze 9 b) Kleine Brüder goss« 8, Eigentümer: Fa. Rich. Springer Nachf., Likörfabrik und Weingrohhandlung, Iw Hader Hugo Pötsch, Leiter: Architekt Georg Herzog, Grillparzer- straß« 32. Ausführende: Baugewerk« Aug. Lehmann. Dresden- Altstadt, Gorbitz« Straße 12, O. Rost, akad Bildhauer, Dres- -en-Blasewitz, Oststraße 4, Malermeister Ernst Hayrck, Dresden- Altstadt, Grunaer Strohe 16. 2. o) Spenerstroße 18. Eigentümer: Konsumverein Vorwärts für Dresden und Umg.. «. G. m. b. H.. Leitung und Ausfllhrung: Bauabteilung des Konsumvereins Vorwärts, d) Die Soldaten -erKaiseriu Roman von Jultrna von Stockhau >«n s64 Fortsetzung.) Kaunitz befeuchtete die Lippen mit der Zunge: er lächelte mokant Laudon zu. In Laudons Gesicht bewegte sich kein Nerv. Die Kaiserin legte die Hände zusammen. Ein Zug von Er schöpfung schattete um ihre Augen. „Du wirst also gehen," sagte sie tonlos. Josef küßte ihre Hand. „Ich habe nur den Wunsch, meiner Mutter Wünsche zu erfüllen." Freude ob seines Sieges und zu gleich Mitleid mit seiner Mutter stritten tn ihm. Die Kaiserin machte ihre Hand frei. „Ich will Ihre Ant wort nicht auf die Goldwage legen. Josef. Haben Sie Geduld mit mir: mit der Zelt werde Ich es schon noch lernen, zu begrei- fen, daß meine Rolle ausgespielt Ist und die Ihrige beginnt!" Josef biß sich auf die Lippen: mühsam beherrscht fragte er: „Warum kränken Sie mich. Mama?" Schmerzlich hob die Königin die Brauen. „Nicht kränken wollte ich." Sie brach milde ab. Ein Ausdruck von Trostlosig keit lagerte sich über ihr Gesicht. „Mit dem besten Willen ver stehen wir uns nicht mehr Zwischen uns waltet ein großer Un stern. Ich darf wohl sagen, daß ich mich seit dreißig Jahren nur mit Ihnen beschäftige. Sechsundzwanzig davon sind glück lich gewesen, jetzt kann ich das nicht mehr sagen. Sie bezeigen eine zu große Abneigung gegen alle alten Gesetze und Sitten, und so ist auch Ihre Reise nach Schlesien nur das Resume Ihrer ganzen Denkungsart. Gehen Sie also! Mögen Sie auf Ihrem Wege glücklicker sein, als ich es bin!" Langsam und bitter sie len ihre Worte Josef schwieg. Sein Gesicht war finster. Er wandte sich und trat ans Fenster Immer dasselbe: Bei dem besten Willen der Welt vermochten sie sich nicht mehr zu verstehen. Mit ver zogenen Lippen sagte er, ohne vom Fenster wegzugehen: „Ich finde wohl den Willen und die Kraft. Ihnen zu gehorchen. Mama, aber nicht die Möglichkeit, mein« Prinzipien und Ueberzeugungen abzuändern." Die Kaiserin hob ihre schmerzdunklen Augen zu dem elfen- beinernen Ehristus auf ihrem Schreibtisch: ihre Lippen bewegten sich. Dann stand sie auf. Eie trat zu Josef, ihm sanft die Hand aus di« Schultern legend, sagte sie langsam und liebevoll: „Es «ft grausam, einander zu lieben und sich dabei gegenseitig zu quälen!" Und indem sie tief atmete: »Ist es Ihnen recht, Ende August nach Neiße zu reisen f" Basteistrahe 18. Eigentümer: Architekt Fritz Arno Reichart, Leiter: derselbe, Ausführend«: Richter und Zingow, Dekorations maler, Glacisstrohe 20b. 8. a) Wilsdrusser Straß« 38. Eigentümer: Fa. Gebr. Hagemann, Kaffeegroßrösterei, Inh.: Rudolf Hildebrand. Kaufmann, Leiter und Ausführender: Baumeister Max Preih, Karclinenstraße 4. b) R ie t s ch e lstr a ß e 6. Eigentümer: Klceüergs Erben sverw. Elis. Haase), Leiter und Ausführender: Architekt Ernst Schlegel, Pfotenhauerstraß« 65. e) Große Meißner Straße 9, Eigentümer: Hugo Oehmichen, Bäcker meister i. R., Ausführende: Baumeister Max Klotzsche. Wein- traubenstrahe 13, Schristmalermeister Otto Ulrich, Große Meiß ner Straße 7. : Ortsverband der katholischen Vereine Dresden». Der Samariterkursus für Mitglieder katholischer Vereine wird in nächster Zeit mit dem Kursus für den Samariierverein zu Dres den in der Turnhalle der 1. katholischen Volksschule, Grüne Straße, Montag und Donnerstag k-8 Uhr abgehalten. Damen und Herren katholischer Vereine, die sich an dem Samariter kursus beteiligen. wollen, werden gebeten, sich schriftlich zur Teilnahme bei Herrn Johannes Eckert, Sternplatz 8, anzumel den. Der Beginn des Kursus wird von dieser Stell« aus mit- geteill werden. :Der Katholische Frauenbund Dresden veranstaltet Diens tag, den 28. April, abends 8 Uhr im Hotel „Stadt Gotha", Schloß- straße, einen Vortragsabend, an dem Hochschulseelsorgcr Pfarrer Beier-Leipzig einen Vortrag halten wird über „Mo derne Sittlichkeitsfragen" an Hand der Leitsätze der Fuldaer Bischofskonferenz. Bekanntlich nehmen die Leitsätze ein gehend Stellung zu den Fragen des sittlichen Verhaltens auf den Gebieten des Turnens, des Sportes, des modernen Tanzes, der rhythmischen Schule und der Kleidung, sowie des Kinos, Thea ters und der Literatur. Da unleugbar vielen Kreisen, leider auch den katholischen, das Gefühl für die Gefahren, die in die. sen ursprünglich gesunden Bestrebungen lauern, verloren ge gangen scheint, so dürsten die Darlegungen des Herrn Pfarrer Beier von besonderer Wichtigkeit und Bedeutung für die sinnge mäße Auslegung der Leitsätze und die Aufklärung über das Ganze der Sittlichkeit aus den genannten Gebieten sein. Da dir Frage der Erziehung und der Schule einen großen Raum ein- nebmen, so seien auch besonders die Kreise der Lehrerschaft ans diesen Vortragsabend aufmerksam gemacht. : Fehlgestt«->ene Straßenbahnfahrgäste. Es ist häufig zu bccckmchten. daß Fahrgäste den Wagen nach einer Fahrt Uber meh rere Haltestellen ohne Fahrgelde» trichtung verlassen unter der Angabe, daß sie falsch zugestiegen seien oder daß sie sich über die Gültigkeit ihrer Umsteigefahrscheine geirrt haben. Nachgelassen ist. daß falsch zugestiegene Fahrgäste bis zur nächsten .Haltestelle fahrgeldfrci mitgenommen werden. Wer dagegen wei terfährt. Hot den einfachen Fahrpreis zu entrichten. Unter allen Umständen hat dies auch zu geschehen bei Fahrten über die Elb brücken. : Fnndverwaltung der Straßenbahn. Es wird erneut darauf hingewiesen. daß die Fnndverwaltung der Straßenbahn im Stadthaus Theaterstraße 13 jHofaebäude) nur geöffnet ist an Werktagen von früh 9 bis nachmittags Uhr (Sonnabend bis Uhr). : Residenzkbea^er. Kn der Prenne>-?nb"seb"na gelangt am Sonnabend, den 25. April, abends »68 Uhr, die Operette Gräfin Mariza zum 125. Mal zur Nufsührung. Gräfin Mariza geht auch weiterhin allabendlich 148 Uhr in S'ene. Am Sonntag, den 26. April, nachmittags ^!4 Uhr, bei kleinen Preisen „Dolly" von Franz Arnold u. Ernst Bach, Musik von Hugo Hirsch, in der Premierenbesetzung. : Kwzerte im Großen Karten. In der Großen Wirt schaft im Großen Garten beginnen Sonntag, de» 26. d M, die täglich großen Nachmittags- und Abendkonzert«. T'« Kapellen des 3. Bataillons Jnf.-Rcgt. Nr. 10 unter Leitung von Obermusttmeisier P. Arnold und des Art.-R. Nr. 4 unter Leitung von Obermusikmeister Ende sowie die Herren Musik direktoren Schönberg »nd Kaufmann mit ihren vorzügl'chnr Streichorchestern werden abwechselnd konzertieren. Ter Besitzer. Herr Ebrrlmrd Müller, hat das Möglichste ausgeboten, daß oi« Konzerte der Großen Wirtschaft in dem weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten Großen Garten mit seiner herrschen Blätter- und Blütenpracht ein wirklicher Genuß für die Besucher werden. Tanerlarten zu mäßigen Preise», gültig zu allen Konzer- Iosef starrte die Kaiserin an; in seinen Augen glänzte es: „Mama? Wirklich?" Sie strich ihm über den blonden Kopf: „Geh' und zeige dem Preußen, aus welchem Holze Maria Thercsiens Söhne sind!" Mit aufwallender Leidensck-ast warf Joses die Arme um den Hals der Mutier. „Meine Mama, meine einzige Mama'" Aber im selben Moment noch, da er sie umarmte, bohrte die Bitterkeit in ihm: „Nun ist es dem Bubi erlaubt, zu reisen, er hat getrutzt: endlich aber hat er.doch sein Spielzeug erhalten." Und noch tiefer, noch bitterer: „Nicht Josef, der deutschen Kaiser, geht nach Neiße, nein. Maria Thercsiens Sohn wird nach Neiße geschickt, ein Werkzeug, kein Kaiser!" Mit Aufbietung aller Kräfte be« herrschte Josef seine bitteren Gefühle. Aufatmend zog Kaunitz die Tabatiere und schnupfte ge nießerisch. „Majestätl" Er klappte die Dose zu und verneigte sich ele gant: seine Geste drückte Freude, drückte Bewunderung aus. Er sagte nichts. Viel zu beherrscht In kulturvoll erzogenem Takt, erlaubte er sich nur die Verneigung. Laudon stand im Hintergrund, ein warmes Licht lag aus seinem ernsten, braunen Gesicht. „Alsdann", und Kaunitz bückte sich nach dem zu Boden gefallenen Taschentuch der Kaiserin, „gestatten Majestät Ihrem alten Diener, dem König mit.uiteilen, daß Seine Majestät etwa am 24. August In Neiße elnträfon?" „Ich gestatte!" ironisierte sich Josef. Maria Theresia ging schnell zum Schreibtisch: sie beugte sich über ihre Papiere: nur Laudon bemerkte, daß Ihre Schul tern von verhaltenem Weinen zuckten „Schreiben Sie, liebster Fürst," fuhr Josef fort und be trachtete flüchtig Im Spiegel sein brennendes Gesicht, „Josef kommt und sucht den alten Wols in seiner Höhle auf. — Mama, Sie sind einverstanden, Her? von Laudon begleitet uns. Wen, lieber Marschall, schlagen S>e noch vor?" Laudon erwiderte, sein Ton war völlla militärisch: „Mase- stat haben den Wunsch geäußert, von den Nadasdy-Husaren be gleitet zu werden, also dürfte sich der Herr General von Nadasdy ergeben: dann etwa noch der General d'Ajasasa." „Bor allem", warf Maria Theresia ein. „Prinz Albert als Offizier »nd Verwandter " Laudon fuhr fort: „Wie Ihre Majestät befohlen haben, wird das Reglement Nadasdy, das sich seit gestern in Dien befindet, um v Uhr auf dem Schloßhof zur Revue elntreffen." „Dann müßten sie längst da sein." Kaunitz verglich seine kleine eiförmige Taschenuhr mit der PendMe am Kamin. Maria Theresia hob den Kopf: „So gehen wir, meine Lieben: mich ver langt nach irischer Lukt." Sie kina Laudon« »rntton Blick, a„k ten bzw. zu allen WoclMtags-Nachmitt-ags-Louzeclen, Und schon jetzt an den Kossen der Großen Wirtschaft und in den Wolsjche-z Zlgarrengejchäften zu haben. Leipzig Zenirumsparkei Leipzig Für den Wahlsonntag richtet die Parteileitung ein Wahlbüro ein. Dasselbe befindet Weftstraße 13, >1, Telefon Nr. 25 503. Es stehen uns einige Prioatautos zur Verfü gung. Kranke und gebrechliche Wähler mögen sich unter obiger Telephonnummer rechtzeitig melden bezw. melden lassen. Der Wahlkampf kostet Geld. Deshalb er geht an alle Parteimitglieder die dringende Bitte, außer dem regelmäßigen Beitrag ein Wahl'.ötspser zu spenden. Einzahlungen können auf das Postscheckkonto Leip zig 87 038. Borgas Leipzig, gemacht werden. Parteifreunde! Laßt uns nicht im Ttich. Jeder gebe nach Kräften! Kämpft für Wilhelm Marx! ) Professor Dr. Walter Stöckel von der Le;p iger Un'wer- sität ist, wie die Blätter melden, als Nachfolger des verstorben neu Geh. Rats Professor Burnm zum Lester der Berliner Frauen klinik berufen worden. ) Lehrgang für Stenographielehrcr. Noch einer Be"-' snung des Volksbildunasministermms werden von diesem Sommer- kcmester ab Lehrgänge zur Ausbildung von Stcuographiclehrern an der Universität Leipzig eingerichtet. ) Ein geplantes Verbrechen- T!e Ehefrau eines hiesigen Kaufmanns, der sich viel aus Reisen befindet, wurde in der Ab wesenheit ihres Mannes durch eine Frauensperson telephonisch im angeblichen Auftrag« des städtischen Hundezwingers ausge- fordert, ihren scharfen Hund zu einer bestimmten Stunde d-m städtischen Hunoezwinger zur Unterpichung vor,n,sichren. Tie Frau tat dies aber nicht, sondern ließ den Hund von mein Tierarzt untersuchen, der oen Hund für gesund erkläre Sväter wurde festgestellt, daß von der bezeichnten T enstüelle ähnliche Verfügungen gar nicht erlassen werden können. Es w rd ver mutet, daß »in Verbrechen geplant war und der Täter versucht hat, die Wohnung schutzlos zu machen. - Aus Sachsen Volksentscheid und Dürgermeislerwahl Chemnitz, 24. April Ein eigenartiger Beschluß wurde non Stadtverordnetenkollegium in Oedecan gefaßt. Dort ist Sü Stelle des Bürgermeisters neu zu besetzen Um die Bürger, mcisterstelle hatten sich außer Verwaltungsinspektor Völker dre weitere Herren beworben. Von sozialdemokratischer Sen, wurde beantragt, die Beschlußfassung hierüber auszusetzen, di, Stelle auszuschreiben und als Meldeschluß den 15 Mai iestzu- etzen. Tie Kommunisten verlangten aber sofortige Beschluß, assnng über die Anstellung Die Bürgerlichen wandten ück gegen den in der Oeffentlichkeit erhobenen Vorwurf, mit den Beschlüsse, die Stelle nicht auszuschreiben, nicht richtig gehandelt zu haben. Nach langem Wortgefechte, besonders zwischen de, sozialistischen und kommunistischen Fraktion wurde mit !l gcger 9 Stimmen ein sozialdemokratischer Antrag angenommen, bei besagt, einen Volksentscheid herbeizuführen ob d» Stelle eines Bürgermeisters ausgeschrieben werden soll oder nicht Die Einwohnerschaft soll mit ja oder nein antworten Inspek- tor Völker erklärte, nachdem er von dieser Sachlage Kenntnis erhielt, daß er nun seine Bewerbung um dlc Bürgermcisterjtelst zurückziehe. Fortfall -er Slratzenbahnreklame in Ekernnih Chemnitz. 24. April. Der Rat der Stadt Ehemnitz beschloß daß der bei der Straßenbahn am 80. Juni ablausende Reklame Pachtvertrag mit der Werbezentrale Lloyd-Bremen nicht miedei erneuert werden soll. Es fällt also die Außenreklame an de, Straßenbahnwagen in Fortfall. 0 Bantzen, 24. April. sTot aufgefunden.) Am Mcmtagvav mittag wurde in einem Busche am Hundsberge bei Teichnitz dei nickte ihm schmerzlich lächelnd zu und erhob sich „Ihren Arm Fürst!" „Alsdann, Majestät," sagte der Fürst-Kanzler, neben Morst Theresia durch die Flucht der Gemächer schreitend. „Maiestä, dürfen nicht versäumen, noch heute >n die Orangerie zu gehen Ich kann Majestät überhaupt kein Bild von der Lieblichkeit unl Anmut der Blüte machen." „Ja," sagte die Kaiserin und bewegte müde den Kopf: ihr, Gedanken waren weit fort. Der Fürst malte mit der freie, Hand: „Stellen Majestät sich rote, scharlachrote Blütenkcgei vor —" -> „Nicht wohr," unterbrach ihn die Kaiserin. ..die Hnsore» haben damals bei Torgau die Höhe gehalten? Es ist ein gutes ein treffliches Regiment. Damals, als man mick in Presiburx krönte, verlieh ich es Nadasdy gegen Friedrich " Die Hand de» Kaiserin, die auf dem smaragdgrünen Aermel Kaunitzens lag zuckt«. „Wer ist der Oberst?" fragte Josef. In die Antwort Laudons hinein meinte noch die Kaiserin „Erinnere ich mich recht, so ist der Rest der Trenkschcn Pan. Suren in das Regiment gesteckt worden." „Sehr wohl. Maiestät." bestätigte der Marsckall. „sechs Leute alle durch große Tapferkeit ausgezeichnet!" Die Kaiserin blieb stehen und wies nach einem dunkclge- haltcnm Bilde. Es war die Darstellung einer Trunve im Ge fecht: im Hintergrund waren grobe Feuer hineingel-leckst Ei war eine gute Truppe, das Trenkscke Korps," — der Kaiserin Hand zeigte mif die brennenden Dächer — „aber dann zerbrach alle seine Manneszucht." Die Kaiserin ging weiter. Joses verzögerte seinen Schritt' ...Hören Sie. Morschall'" — und er blieb in dem kleinen Salon stehen, ein grünlich onge. loufener Spiegel warf sein Bild verzerrt Zurück: an der Wand grinsten die schlechtgemalten Soldaten — „Sie dienten doch unter dem Trenk?" Erstaunt den Kaiser ansekend erwiderte Laudon: .?»Ner- dings, Majestät. Ich hatte die Ehre, unter ihm den Nheiniiber. gang mitzumachen und die Aktionen In Böhmen." „Aber Sie traten aus dem Korps aus, Marschall?" forschte Josef zäh weiter. „Sind Majestät denn nickt unterrichtet? Ich batte Streit mit dem Trenk und nahm insolgedessen meinen Abschied." „Als man ikin verurteilte." sagte der Kaiser, „war Ich noch ein Kind und erfuhr selbstredend nur Geringes Uber die Ur. sacken. Nur entsinne ich mich, daß der Name Trenk eine Zeit lang vor der Kaiserin nicht genannt werden durste." (Fortsetzung folgt.»