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Sächsische Volkszeitung : 15.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192504156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250415
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-04
- Tag 1925-04-15
-
Monat
1925-04
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.04.1925
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Zenlrums-Orlsgruppe Dresden Alle Vertrauensleute treffen sich Mittwoch, den 15. April, abends 8 Uhr, im GeseUenhaus. einigten Europa von und nach der Mitte stattsmden mutz. Das deutsche Volk muh seine verbindende Ausgabe neu ansassen. Da bei kann der Föderalismus sich selbst den Umstand zunutze ina- chen, Latz bereits ein großer Teil der Deutschen an den Völker bund, und zwar den heutigen Genfer Völkerbund glaubt. So zialisten, Demokraten und die Mehrzahl der Katholiken im Zen trum. Wi« viele davon sind aber Föderalisten? Gewinnen wir sie für den Föderalismus, über di« Idee vom Völkerbund! Zei gen wir ihnen, bah eins zum andern gehört! Der wahre Völker bund mutz föderalistisch sein und erfordert als Grundlage den föderativen Aufbau der einzelnen Volksstaaten. Und haben wir die Anhänger des Völkerbundes zu Föderalisten gemacht, so be steht auch Aussicht, den Völkerbund selbst zu verbessern. Aus dem Bund der calvinischen und modernen Zivilisation mutz ein Bund der christlich-abendländischen Kultur werden. Dann wird auch das Papsttum seine gewaltige Autorität dem bestehenden Völkerbund leihen, wie es sie jetzt schon unziveideutig der Völ kerbundsidee als solcher leiht. Sn «Ia»W tek WOesiMM Berlin, 14. April. Der Vorstand der Sozialdemokra tischen Partei Deutschlands erlätzt jetzt einen Wohl» ausrus. Indem zunächst auf den großen Ersolg der ersten Wahl hingowiefen wird, heißt es dann im wesentlichsten: »Di« wiederholte Aufstellung eines Sozialde mokraten hätte di« Sammlung aller republikanischen Kräfte im bürgerlichen Lager erschwert, hätte die Aussichten der Monarchisten verbessert. Deshalb forderte politische Notwendig keit die Einigung der drei Parteien, die gemeinsam die Ver fassung von Weimar geschaffen haben, der Parteien, die so viele Blutzeugen, die Erzberger und Rathenau der Republik zum t Opfer gebracht haben. Denn die Feinde der Republik zu schla gen. fft oberstes Gebot. Die endgültige Niederwerfung der Mon archisten ist das strategische Ziel des jetzigen Feldzuges. Ihm mutz die Taktik dienen. Deshalb haben wir aus Rat und in vol ler Uebereinstimmunq mit Otto Braun, in Uebereinstimmung mit dem Parieiausschuh und der Reichstagssraktion beschlossen, euch, Wählerinnen und Wähler der Sozialdemokratie, aufzusor- dern, am 86. April den früheren Reichskanzler Wil helm Marx zum Reichspräsidenten der deut schen Republik zu wählen. Wähler und Wählerinnen! Der Rechtsblock hat auf Befehl der Deiilschnalioiialen und der nationalistischen Verbände nach heftige', inneren Kämpfen die Kandidatur Hindenburg gewagt. Hindenburgs, des Schildhalters Ludendorffs, des trmen Untertanen Wilhelms ll. Der Versackungspolitiker Ia> res, der Dreiviertelmonarchist, ist in der Versenkung ver schwunden. Er mutzte dem kaisertreuen Soldaten, dem ein geschriebenen Mitglied der Deutschnationalen Partei, weichen! Republikaner, die Republik ist in Gefahr! Der unpolitische 77jährige Militär wird der Wandschirm sein, hinter dem die Hasardeure einer provokatorischen Außen politik den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund verwei gern. den Nheinpakt verwerfen, den Londoner Pakt zerreiben. Die Kundidaiur Hindenburgs ist eine Gefahrfür den Frie den' Wie soll unter Hintenburg die Räumung des Rhein lanoes durchgesetzt werden? Maßloses Unglück brächte diese Wahl über das gesamte deutsche Volk. Neue poli tische und wirtschaftliche Unsicherheit droht. Die deutsche Währung wird aufs neue gefährdet. Wer Hindenburg wählt, der stimmt für neue Inflation, der macht die Arbeitenden ärmer, die Slinnes und Thyssen reicher. Das mutz verhindert werden! Deshalb alleStimmen fürWilhelmMarx!" Wir stimmen bei dieser Wahl nicht für das Zentrum oder eine andere Partei. Die Entscheidung über einzelne Gesetze, seien es Schulsragcn oder andere, ist nicht Aufgabe des Reichsober hauptes: darüber beschließen die Parlamente und die politischen Parteien im Reich und in den Ländern. Wir wählen in Wilhelm Marx die Persönlichkeit, die als treuer Hüter der Verfassung Schutz und Schirm der Republik sein soll! Wir stimmen für Wilhelm Marx als den sicheren und erprobten, verfassungs treuen Republikaner! Wir stimmen für Marx als den Mann, der in l-er inneren Politik die Herrschaftsansprüche der Deutsch nationale». die Diktaturgclüste des Großkapitals und der großen Landwirtschaft abgewiesen Hut! Wir stimmen für Marx, weil er von der Notwendigkeit des sozialen Fortschritts überzeugt ist, weil er die Rechte, die die Verfassung dem Staats bürger und dem Reichstag gibt, nicht antasten wird! Wir stim men für Marx als den bewährten Vertreter einer Außenpolitik der Völkerverständigung, der Befreiung von fremder Besetzung und erneuter Kriegsgefahr! Wählerinnen und Wähler! Entscheidend und folgenreich ist die Wahl des Reichspräsidenten, aber eure Abstimmung ist zugleich ein Urteil über die Politik der Gegenwart und eine Ent scheidung für die Zukunft. Einheit und rasches Handeln mar im Kosmische Nebel Von Professor D. Lamund Die Welt der kosmischen Nebel, dieser zarten und rätsel haften Erscheinungen am Firmament, war schon dem antiken Astronomen Hipparch und dem Mohamedaner Al-Sufi bekannt; aber erst nach der Erfindung des Fernrohrs konnte man sich der Erforschung dieser seltsamen Phänomene zuioenden. Zahl reiche Gebilde, die dem bloßen Auge verschwommen und wol- kcnartig erschienen waren, wurden durch das Teleskop in Stern haufen aufgelöst, so daß Wilhelm Herschel nach langjährigen lorgfälligen Beobachtungen annahm, alle nebligen Objekte des Himmels würden schließlich als Sternhaufen erkannt werden. Erst die Spektralanalyse lieferte den Beweis, datz sich wirkliche reine Gasnebcl am Firmament befinden und daß diese echte Nebel aus mindestens drei Gasen bestehen, nämlich aus Wasser stoff, Helium und einem unbekannten Gase. Das eigenartige Leuchten dieser Gasnebel, das trotz der enormen Kälte von 273 Grad unter Null, die im Weltenraume herrscht, von ihnen aus- gestrahlt wird, hat manigsache Erklärungen hervogerufen. Rach der Ansicht des bedeutendsten Astrophysikers Scheiner ist es kein Glühen, sondern eine Art Phosphoreszieren, das wahr scheinlich durch Zusammenstöße der einzelnen Moleküle hervor- gcrusen wird, deren Bewegung in den ungeheuer großen und dich ten Rebelschwaden in geradliniger Richtung erfolgt. Andere Forscher sind der Meinung, daß bei diesem Phosphoreszieren elektrische Kräfte Mitwirken. Ganz ungeahnte Erfolge hat die moderne Nebclsorschung mit Hilfe der lichtempfindlichen Platte errungen, und zwar war es der Direktor des astrophysikalischen Instituts auf dem Königstrihl bei Heidelberg, Professor Max Wolf, der eine systematische Durchmusterung des ganzen Him mels nach Nebelflecken versuchte. Nach Wolfs Erbeknissen wird die Zahl der »ns bekannten Nebel IM 060 sehr bald erreicht haben. Eine Art „Milchstraße" der Nebel läuft von der Jung frau in einer Kette über den „Großen Bären" bis zum „Cen tauren". Als Hauptformen der Nebel unterscheidet man pla- uetarische, Spiral- und diffuse Nebel. Die planetarischen erschei nen in der Regel als grünlich oder bläulich schimmernde Schei nen mit einem Kern in der Mitte; Svante Arrhenius hält sie für Spiralnebel, deren Windungen so eng nebcinander liegen, daß sie zu verschmelzen scheinen. Eine Abart der planetarischen 'Nebel sind die Ringncbel, die in kleineren Teleskopen als feiner elliptischer Ring sich zeigen, während man mit größeren Instru Reichsblock-Deklemmungen Sie We S»MIM Ml Mm Nachdem zunächst der „Bayrische Bauern- und Mit te l sta n d s b u n d "aus das schärfste dagegen protestiert hatte, daß in der Erklärung des Reichsblocks behauptet wurde, auch der Bayrische Bauernbund habe sich einstimmig für Hindenburg erklärt, wurde am Sonnabend eine Landesvorstands sitzung des Bayrischen Bauern- und Mitielstandsbundes abge halten. In dieser Sitzung wurde der Beschluß vom 6. April be stätigt, worin den Anhängern des Bundes empfohlen wird, ihr« Stimmen am S«. April sür Marx abzugeden. Am peinlichsten aber muß dem Reichsblock das Echo sein, das aus der Bayrischen Lolkspartet kommt. Es ergibt sich näm. lich, daß die Bayrische Volkspariei mit der Kandidatur Hinden burg förmlich überrumpelt worden ist. Nicht die besonnenen Führer der Reichstagssraktion haben hier ihren Einfluß ausge übt. ja es wird in der bayrischen Presse ganz deutlich ausgespro- chen, daß, wenn der Abgeordnete Leicht in Berlin gewesen wäre, diese ganzen Dinge nicht gekommen wären. Der eigent lich« Kandidatenmacher war Dr. Heim und der Unterhändler war der Neichstagsabgeordnete Loibel, der aber ohne Auftrag, ja ohne Wissen seiner Fraktion in Hannover mit Hindenburg unterhandelte und ihm die Unterstützung der Bayrischen Volks partei zusagle. Statt alles weiteren wollen wir für heute nur anführen, was das angesehene Organ der Bayrischen Volkspartei, die „Augsburger Postzeitung" über diese Dinge mitteilt: Zunächst stellt das Blatt sest, daß Hindenburg jetzt in den Mittelpunkt wenig schöner Kämpfe gestellt sei. Am bedauerlich sten sei, daß der Reichsblock, dessen Parteien sich vor dem lachen den Volksblock herumstritien, sicherlich nicht gerade zu der be rühmten Einigkeit beitragen würden. Dann wird berichtet, daß dem Landesausschuß der Bayrischen Bolkspartei, der sich schließ lich sür die Kandidatur Hindenburg entschieden hat zunächst eine Pcessemitteilung Vorgelegen hat. nach der Abgeordneter Leicht Hindenburg um die Kandidatur ersucht habe. Diese Meldung sei vollständig falsch gewesen. Leicht sei von ihr außerordentlich überrascht gewesen. Er habe von dem ganzen Vorgang nichts gewußt. Die Verhandlungen mit Hindenburg habe der Abge ordnete Loibel geführt. Ob es zu der Aktion überhaupt ge kommen wäre, wenn Leicht in Berlin gewesen wäre, steht dahin. Der Landesausschuß habe ursprünglich die Absicht gehabt, den Wählern die Abstimmung sreizngcben. Erst als im Laufe der Verhandlungen die Nachricht gekommen sei, Hindenburg habe sich zur Annahme der Kandidatur bereiterklärt, wenn alle rechts stehenden Parteien sie annchmen, sei auf Veranlassung von Dr. Heim die Unterstützung der Kandidatur Hindenburg beschlossen worden. Daraus ergibt sich, daß der Neichsblock zu Unrecht die Zu stimmung der Banrischen Volksnartei für sich in Anspruch nimmt. Zum Schluffe bemerken wir noch, daß auch die Deutsch- Hannoveraner einen Aufruf erlassen haben, der von der berühm ten „Einmütigkeit" recht wenig erkennen läßt. In diesem Aus ruf ist ganz unverhohlen zum Ausdruck gebracht, daß man ledig lich aus lokalpatriotischen Gründen der Kandidatur Hindenburg zustimme, daß man es aber lieber gesehen hätte, wenn ein ande rer ausgetreten wäre. Lager der Republik. Unsicherheit und Zögern herrschte im La ger der Gegner. Die einen wollten offen di« Fahne der Mon archie, des Militarismus, der außenpolitischen Katastrophen- polittk hissen, die anderen waren bereit, die aufreizende Flagge zu verstecken, um so leichter alle in das Lager der Republik ein- dringen zu können. Ihnen, den gefährlichen Gegnern, geht es nicht zuerst um die Staatsform, sondern um ihre, der Großkapi talisten und Großagrarier Herrschaft über den Staat. Schon ha ben sie mit der Rechtsrcgierung Luther im Reiche die erste Etappe erreicht: Die Sozialreform stockt; das Abkommen über den Acht stundentag ist noch nicht genehmigt: die neuen Steuervorlagen bringen weitgehende Entlastung der Reichen durch Verminderung der Einkommen- und Vermögensteuern, schwere Belastung der Armen und Arbeitenden durch Lohnsteuer, Wiederherstellung der Friedensmieten, Verdoppelung der Tabak- und Mersteuern; die vorgeschlogene Neuregelung der Aufwertungsfrage ist ein schnö der Bruch der Versprechungen der Rechts',«arteten und eine Ber- I-öhnung aller berechtigten Erwartungen: die Handelspolitik kommt nicht voran, unser Export wird gefährdet, die Arbeits losigkeit steigt, weil die Regierung den Großgrundbesitzern die Einführung der Getreidezölle zugesagt hat; aufs neue sollen Ar beiter. Angestellte und Beamte zugunsten eines Fünftels der land wirtschaftlichen Eigentümer mit der ungeheuerlichen Last von mehr als einer Goldmüliarde jährlich belegt werden. Wählerinnen und Wähler! Eure Abstimmung wird das Urteil sein, ob diese Politik der Rechtsregierung fortdauern soll. Kin-enburg unker Zensur! ES ist schon «ln Skaiwal. wie mit Lar res ui''z."sprungen wurde. Nachdem man ihn 14 Tage lano ljinhiclt, r,„ .dürres die Geould, und er telegraphiert« an Herrn von Loebell folgendes: „Trotzdem ich von zahllosen und gewichtigen Stellen kri»« gend gebeten iverde, meine Bewerbung ausrechtznerhalte», kan«, m»r nicht znge mutet werben, den Dingen weiterhin passiv »uzusehen. Ich bitte Sie daher, fall» in der morgig«» Verhandlung die grundsätzlich beschlossene Ausrechterhaltung mein« Kandidatur auf weiter« Schwierigkeiten stoßn sollte, dem Ausschuß offiziell mitzutetlen, daß ich nicht weiterkan didier e." Nun ging Herr von Tirpih nach Hannover, um Hinden burg von seinen ztveimaligen „endgültigen" Ablehnungen wieder abznbringen. Das gelang ihm bekanntlich, und in aller Gemüts ruhe, um nicht zu sagen Gemütsroheit, erklärte Herr von Tir- pitz einem Pressevertreter, daß man auf Hindenburg gekommen je», „nachdem die Ergebnisse der ersten Wahl einen Erfolg sür T r. Iarres zweifelhaft" erscheinen ließe. Also Jarres wurde in die Ecke gestellt, da man sich von ihm kein« Zugkraft mehr versprach und Hindenburg wurde zur Parade herausgeholt. Hindenburg hat als Antwort auf «in Jarres-Telegramm, in welchem dieser erklärte, baß er nicht mehr kandidieren könne, dann folgendes Telegramm geschickt; Hochverehrter Herr Minister! Unendlich bebaur« ich den ungünstigen Stand Ihrer Wahlaussichten, der Sie veranlaßt hat, in so hochherziger Mise zurückzutreten. SW können es sich denken, daß mir der Entschluß nicht leicht gefallen ist, Ihr Nachfolger zu werden. Lediglich mein Pflichtgefühl, nicht eigene Neigung, ließ mich das Anerbieten annehmen. Gott gebe, daß ich, w«nn meine Wahl wirklich erfolge» sollte, dem teuren Baterlande am Ende meines Lebens noch etwas von Nutzen sein kann. Ihnen in Gedanken c»e Hand reichend, Ihr sehr ergebener g«z. v. H i n b e n b u r g. Als dieses Telegramm bekannt wurde, herrschte bleiches Ent setzen in den Reihe» des Reichsblocks. Ter Neichsblock hat ,,sirt durch die „Tetegraphen-Union" ein Dementi herausgebe» lasten, in welchem dir Presse dringend darum gebeten wurde, oas Hinden- burg-TÜegramm nicht abzudrucken, denn im ersten Satz sei ein „Urbermittlungchehler". Also der „ungünstige Stand der Wahl- aussichten" sei nicht zu verössentlichen. Damit ist Hindenburg unter die Zensur des Reichsblocks gestellt. Ls sängt schon anl Welch« Zensur würde Hindenburg sich erst gefallen lassen müssen, wenn «r i„ die hohe Politik ein- zugreisen hätte, von der «r sich 78 Jahre feines Lebens kern- gehalten hat. : Im übrigen klingt eS geradezu unglaublich, wenn «in Prä sidentschaftskandidat (in diesem Falle Hindenburg) schreibt: Gott gebe, daß ich dem Vaterlande am Ende meines Äbens (!) noch etwa- (!) von Nutzen sein kann. Das ist das Bekenntnis eines Greises, der von sich selbst in aller Bestimmtheit iveiß, daß ec höchstens noch vielleicht dieses oder jenes tuen kann, im übrigen aber den Probleme» absolut nicht mehr gewachsen ist. Teutichland sollte sich schämen, so seinen größten Mann des Weltkrieges zu entwürdigen und ihn der Lächerlichkeit preiszugeben, Wehe aber dem deutschen Volk, wenn es gerade in uiyerer bewegten Zeit einen Mann als Präsidenten fände, der nur „noch etwas" zu tun in der Lage ist, anstatt mit kraftvoller energischer Hand das Ruder zu führen. Gelbsackrepublik oder soziale Re«vdiik? —so ist die Frage gestellt! Der Sieg des Rechtsblockes ist die Befesti gung der Herrschaft der Schwerindustrie mH der Großagrarier. Eine Niederlage des Rechtsblockes aber bedeutet freie Bahn sür sozialen Fortschritt und verstärkten Einfluß der demokratischen Kräfte! Wählerinnen und Wählecl Ter Kampf gegen die stacken Kräfte der deutschen Reaktion ist kein leichter Kamps! Die Gegner werden alles aufbirten, um das Heer der Nichtwähler iür sich zu mobilisieren, alle Verleumdungen werden ne» ausge'piclt, alle Lügen gelogen, alle Instinkte des Nationalismus, der reli giösen und sozialen Vorurteile aufgepeitscht werden. Deshalb müßt auch ihr alle Kräfte einsetzen sür die Sache der Republik, für den sozialen Fortschritt, für eure Sache, — ihr, die ihr die Beladenen und Mühseligen seid und hinauf wollt zu Licht und Freiheit und Kultur! Deshalb vollendet den Sieg« Werbt unermüdlich sür den Kandidaten der Republik! Ter 26. April muß d'.e Monarchisten und Reaktionäre geschlagen, ans der Flucht sehe»! Deshalb stimmt am 26. April sür den Block der Republik! Stimmt sür Wilhelm Marxl" WeNerberichl -er Dresdner WeNerwarie Witterungsaussichten für den 14. April abends bis 15. April abends: Veränderlich, vorwiegend stark bewölkt, zeitweise Regen, Temperatur wenig geändert, schwache bis mäßige südwestliche bis westliche Winde. menten innerhalb des Ringes einen Zentralster» und eine band artig gelagerte Nebelmaterie erkennt. Am häufigsten sind die Spiralnebel, auf die manche Forscher sogar alle Nebelformen am Firmament zurückführen wollen. Zu den bekanntesten Spiral nebeln gehört der „Andromedanebel", den bereits Al-Sufi kannte und der von Simon Marius am 15. Dezember 1612 noch einmal entdeckt wurde. Ihm erschien der Nebel im Fernrohr wie Lam penlicht, das man durch eine dünne Hornplatte betrachtet. Sehr große und formenreiche Erscheinungen sind die diffusen Nebel, die wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Bildung der Welt körper spielen. In ihnen haben wir jedenfalls Stellen am Him mel vor uns, von denen gewaltige Katastrophen erfolgt sind, so daß die lichtschwachen Sterne vernichtet oder zu Sternhaufen zusammengezogcn wurden und nur einige wenige größere Sterne übrig blieben, die allmählich dem Untergange anheimfallen. Die Entfernung der Gasnebel von uns wird auf etwa 706 Lichtjahre bestimmt, das heißt: 700 Jahre in Sekunden zerlegt und die sich ergebende Summe mit 300 000 Kilometern multipliziert, eine Entfernung, die ungefähr der der Sterne zehnter Größe ent spricht. Schütz! die Nakur Viele unserer herrlichen Frühlingspslanzcn (Himmelsschlüssel, Märzbecher, Leberblümchen, Seidelbast) stehen in herrlichster Blüte und werden die Natur zu Ostern besonders verschönen. Wie o,t ist bereits der Ruf ergangen: Schützt die Natur! und immer und immer wieder kommen Ausflügler mit Nicsensträußen an. so baß ganze Wiesen geplündert werde» von Blumen, die alle Mcnsthe» erfreuen tollen. Ter Landesverein Sächsischer Hcimaischutz und alle, die ihre Heimat liebem richte,, auch diesmal an alle ver nünftigen Men'ch-n die Bitte, kanit die Blume» znm Schmuck eurer Ziinmer in den Blumengeschäften, Markthalle», ans den Märkten für billiges Gcl'o, wo Garte,lerzeugniss« dargebotcn werden. Laßt die Blinnen in freier Natur stehen, damit sie auch die er freuen, die „ach euch die Natur genießen wollen. Hoffentlich be kehren die e Zeilen wieder einige Menschen mehr, damit nicht in naher Ferne allzu viel Blumciiräiibern ans ihrem Heimwege die abgerupfien Blumen mit einer ansehnlichen polizril'chen Strafe abgciivmmen werden. — Ta» Land der Risen. Das Land der Rosen ist Bulgarien. Ungeheure Fläche» werden dort mit Rosen bepflanzt, sckäbungs« weise gegen 200000 Ar. Ter Iahresertrag an Rosen wird auf IV» bis 2 Millionen Kilogramin geschätzt. Um ein Pfund Rosenöl herznstellen, braucht man annähernd 4000 Pfund Rosenblüten, so daß also jährlich etwa 1000 Pfund Rosenöl gewonnen werden. Auch in Deutschland bestehen Versuche, die Roscnkultur un große» zu betreiben. Eine Parsümeriesabrik hat in der Nähe von Leipzig große Rolenkulturen angelegt, die sich über fast 2000 Ar erstrockmi. — Di« ..erleuchteten amerikanischen.Ochsin". Bei dm Eisen bahnzügen, Automobilen, bei den Autos und Motorrädern spielt die Schlnßlampe «ine große Rolle, die bei Dunkelheit von großem Wert ist, damit das überholende Fahrzeug sieht, wo sich vor 'hin iemand befindet. In den amerikanischen Landstädte» wird nun sehr viel Bich auf den Straßen getrieben, was das Parlament voin Staate NebraSka zu einer eigenartigen Eingabe veranlaßt«!. ES wird darin gefordert, daß jedes Tier aus der Straße erleuchtetl sein muß, und zwar durch zwei Laternen, eine vorn an de» Hör nern, eine hinten am Schwanz. Wenn man also demnächst von „erleuchteten amerikanischen Ochsen" spricht, dann ist das kein«! Beleidigung mehr, sondern es kann tatsächlich das Rindvieh mit Schlnßlampe gemeint sein. — Der verprügelt« NnterrichkSminister. In China wissen sich die UniversitStsprofessore» noch zu helfen, wenn sie «inen ihnen unbeaueinen Unterrichtsminister haben. In Tientsin hatte sich dieser Mann durch allerlei Dekrete mißliebig gemacht und so zogen eines Tages an die hundert Lehrer t e Staatlichen Hochschule ins Unterrichtsministerium, holten den Chef heraus und verprügel ten ihn nach Strich und Faden. Aber auch der Uillerrichtsminister von China weiß, was sich gehört, wenn man unzufrieden mit ihm ist. Er lief nicht zur Polizei, noch dankte er ab, sondern hob die beanstandeten Dekrete auf und ersetzte sic durch neue nach dem Wunsche der Professoren. Glückliches China! XlSMM K»r«>t Klomm vresäen-/h. Vkodorg»iss3S »rs Hill« - iMä - Milkm LeoS- u. KioinliLniIol koruoprookor L2S2S
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