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Nummer 86 — 24. Jahrgang kmal wöchtl. Bezugspreis: für April L,öO.fL einsckl Bestellgeld, «njc ginpretscr Tte laesp. PetUse'le 30 Li, Stellenge,uche 20 L,. Tte Pettt-Reklamezeilr 89 Millimeter breit. 1 Ossertengebühr für Selbst abholer 20 H. bei Uebersendung durch die Post außerdem Portozulchlag. Eiuzel-Nr. 10. SonntagS-Nr. IS velchästlicher Teil: Joses Fohmann. LriSde«. SilcklMe Mittwoch, 18. April 1925 Im Fall« höherer Gewalt erlischt ,ede Verpflichiimg Wortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückport« «icht versehene Manuskripte werden nicht aulbewahrL Sprechstunde der Redaktion 5 bis « Uhr nachmittag». Haoptschriftlriterr Dr. Joses Albert. Dresde«. kokmann Pliekn>> - Eine Erlös»»» fUr alle Glaser- tragende Nur bei Bohr Dresden-A. Ovtlslb.Anstalt WatlenhauS- «r. IS Gesn>äsi«ftelle der «»«ftsweu Bolkseelinng und Druck und Berlag, Saronla-Buchdruckerei GmbH. DreSden-Altst. ls. Holbelnstraste «6. Fernnst 82722. Postlcheckkanto Dresden 11787 Für christliche Politik und Kultur Redaktion der Sächsische» Bolkszettung Dresden-All,l. 16. Halben,striche 46. gernrut 82722 und 87538. KMuWtl SStMlis« lind «MO Don Dr. Otto Kunze, München Großdeutscher Föderalismus und Völkerbund haben sich noch nicht gefunden. Das erscheint merkwürdig. Der Völkerbund will doch gerade des föderative oder biindische Prinzip auf die ganze Menschheit anwenden und ihm die höchsten irdischen Ge walten, die souveränen Staaten, unterwerfen. Der großdeutsche Föderalismus wiederum war schon im Deutschen Bund aus dem Weg, weit über die deutschen Sprachgrenzen hinaus einen mittel europäischen Völkerbund zu schaffen. Er wäre zustande gekom men, wenn Dänemark und Habsburgs ungarische Länder in den Bund einbezogen worden wären. Statt dessen wurde ja be kanntlich ein deutscher Nationalstaat mit unitarischer Tendenz und imperialistischer Energie gebildet. Ihm und seinem Schöpfer Bismarck konnten jahrzehntelang nur theoretische Systeme des Föderalismus entgegengesetzt werden. Und in seinem System hat Constantin Frantz den Völkerbund als die föderative Form der internationalen Organisation herausgearbeitet, im Gegensatz zum Weltstaat des Unltarismus. Heute gibt es einen Völkerbund, aber in der Presse und auf den Tagungen der deutschen Föderalisten spielt er nicht die Nolle, die ihm im System eigentlich zukommt. Der wirkliche Völker bund ist eben vom idealem ein gutes Stück entfernt. Aber das sollte die Föderalisten eher reizen, die Wirklichkeit dem Ideal anzunähern. — Die Erscheinung mag auch darin begründet sein, daß die deutschen Föderalisten keinen maßgebenden Einfluß auf die Politik des Reiches haben. Ob Deutschland in den Völker bund eintreten soll oder nicht, darüber werden sie zuletzt gehört. Der Völkerbund selbst rechnet auch nur mit den gegenwärtigen Staaten und den Parteien, die sie lenken. Und so glaubt er es vielleicht nicht nötig zu haben, sich um die deutschen Föderalisten zu kümmern. Sind das aber die einzigen Gründe der gegenseitigen Fremdheit, oder gibt es tiefere? Sind am Ende die Gedanken welten verschieden, aus denen hier der großdeutsche Föderalismus, dort der Völkerbund von Genf entsprungen ist? Sie sind ver schieden. Der großdeutsche Föderalismus geht im allgemeinen zurück auf die Staats- und Gesellschaftslehre des germanischen Mittelalters im engeren, des katholischen Abendlandes im weite ren Kreise. Das eigene Recht der natürlichen Körperschaften, der Familien, Gemeinden, Stände spricht darin ebenso stark mit wie der Gedanke einer organischen, gottgewollten Ordnung, die all diese Gemeinwesen durchwaltet und verbindet. So zeichnet« Dante seine Weltmonarchie des Friedens, und so wurde das Heilige Römische Reich Deutscher Nation als sicht bare Form der christlichen Dölkerwelt verstanden. Das deutsche Volk erkannte in diesem Reich seine nationale Sendung, höher als die der Franzosen. Spanier und Briten, ja höher als die der alten Griechen und Römer. Denn nicht die eigne Oberherrschaft galt es zu befestigen, sondern Recht und Frieden der Christenheit. Dieser Föderalismus lebt auch nach dem Zerfall des alten Reichs in den großdeutsch gesinnten Katholiken, in Görres, Kette le r und dem Kreis der historisch-politischen Blätter, und nicht wesentlich davon unterscheidet sich der Föderalismus der groß deutschen Protestanten. Im alten Reich sind die Lehren von Leibniz über Staats- und Völkerrecht fast als katholische zu bezeichnen. Die Bedeutung des damaligen Kaisertums hat dieser erleuchtete Geist völlig durchschaut. Aber auch im 10. Jahrhun dert zeigten C. Frantz und jene protestantischen Föderalisten, die besonders in Hannover und Hessen gegen die Politik Bis marcks Einsvruch erhoben, und zeigen heute Männer wie Schu - chardt, Heldmann und Henle dieselbe Grundhaltung: deutsch-rechtlich und domatisch-christlich. Sie vertreten eine Min derheit im deutschen Protestantismus. Denn der protestantische Volksteil ist, soweit er nicht sozialistisch, für das kleindeutsche Ideal eines nationalen evangelischen Kaisertums gewonnen. Man hat vergessen, daß dies von einem fremden Einfluß im deutschen Protestantismus herrührt. Der Franzose Calvin hat den deutschen Luther besiegt, als die Hohenzollern 1618 um der clevischen Erbschaft willen vom Luthertum zum Calvinismus übertraten. Die künftige Vormacht des evangelischen Deutsch tums wandelte sich damit innerlich um. Denn der Calvinismus war der geschworene Feind des alten christlichen Abendlandes und des mittelalterlichen Gemeinschaftsethos. An Stelle warmen körperlichen Sinnes setzte er eisigen Individualismus — aus sei ner Lehre von der ewigen Erwählung —, an Stelle des orga nischen Staates den Staatsvertrag, cm Stelle der in Liebe ver bundenen Christenheit nationalen Egoismus mit einem besten falls äußerlichen Bund der Völker. Kommunion empfehlen will: Herren von —.80 bis 9.— /VI. kosenlcrZnre von —.20 bis 12 — /VI 6ebe<bllgsier von —.80 bis 7.— /W l<omni.-6n>1en>cen, gersiimt von 1.— bis 5.— /Vi. Komm.-kkr3lilungen, gebuncjen von 1.— bis 5.— /VI. 6ucManö!ung ^ne^. ?u5le1, l_eiprig kucsoisslksöe 3. Die französische Krise Das kommende französische Kabinett — Keine Aussichten für Brian- MIM VMMIIIW IN WS Paris, 14. April. Dainlevö hat den Auftrag zur Kabinetts bildung mit der Begründung atgelchnt, daß seine Persönlichkeit nicht geeignet sei, eine Entspannung zwischen der Kammer und dem Senat herbeizuführen. Daraus wurde Vriand mit der Bil dung des Kabinetts beauftragt. Vriand nahm sofort die Be sprechung mit den Führern der Parteien auf und setzte den Prä sidenten der Republik davon in Kenntnis, daß er sich eine Ant- wort für Dienstag nachmittag Vorbehalte. Briands Absicht ist die, ein Kabinett nur bei aktiver Heranziehung sämtlicher Mehrheitsparteien, also auch der Sozialisten, zu bil den. Zu der Frage des aktiven Eintritts der Sozialisten in das Kabinett wird eine außerordentliche sozialistische Tagung, die nachmittags Zusammentritt, Stellung nehmen. Ob die Sozialisten ihre bisherige Haltung aufgeben und zur aktiven Mitarbeit über gehen, ist angesichts der Beschlüsse des letzten sozialistischen Par teikongresses in Grenoble äußerst fragwürdig. Briand hält die bisherige UnterstützungspoAik der Sozialisten für ungenügend. Ein Teil der Presse bespricht die Möglichkeit eines Konfliktes zwischen den Radikalen und den Sozialisten für den Fall, daß letztere den Eintritt in das Kabinett ablehnen. Im „Echo de Paris" erklärt ein Vertrauter Briands, daß die Radikalen in diesem Falle die Auflösung des Kartells und die Bildung eines nach rechts erweiterten Konzentrationskabinetts erwägen. Auf alle Fälle müsse die Regierungskrise in den näch sten Tagen gelöst werden. Am 15. April werden 400 Millionen Franken von einem Gesamtbeträge von 33 Milliarden, die Frank reich in diesem Jahre zu zahlen hat, fällig. Weiler muß das neue Kabinnett bis Donnerstag vor dem Erscheinen der Wochenbilanz das mit der Bank von Frankreich vereinbarte Abkommen rati fizieren, das nachträglich die Heraufsetzung des Geldumlaufs von 41 auf 45 Milliarden legalisiert. Nach den Blättern hat de Monzie gestern in den Wandelgängcn der Kammer erklärt, daß. wenn bis zum 16. April die Geldumlausfrage durch eine neue Regierung nicht geregelt werde, er nicht einmal zur Erledigung laufender Angelegenheiten im Amte bleiben werde. Andererseits wird die Bank von Frankreich eventuell die Veröffentlichung der Wochen bilanz einstellen. Wie scharf sich der Konslikt zwischen dem Kabi nett Herrtot und dem Direktor der Bank von Frankreich vor einigen Tagen zugespitzt halte, geht auch daraus hervor, daß die Bank zwei Tage vor dem Rücktritt Herriots damit drohte, jede Beziehung zu der Regierung abzubrechen, so lange der Geldum lauf nicht wieder in legale Grenzen getreten sei. Gelinge Briand die Kabinettsbildung nicht, so avürden die Kabinettskrisen fort gesetzt werden, was schließlich zur Auflösung und zur Ausschrei bung von Neuwahlen führen müßte. Pari-'. 11. April. Tie rabikaliozialistöchs Gruppe hat gestern nachmitlag eine längere Sitzung abgehalten, an der anch die Senatoren der Gruppe teilnalnnen. Zunächst wurde beschlossen, daß kein Mitglied der Partei ohne ausdrückliche Genehmigung des Parteianslchnsses einem Kabinett beitreten dürfe. Senator Lnraut erklärte auf Gerüchte, wonach er eventuell mit der Bil dung des Kabinetts betraut würde, nicht in der Lage zu sem, einem Rufe des Präsidenten der Republik zu folgen. Schließlich wurde zu der Frage der Mitwirkung der Partei an einem Kabinett Briand Stellung genommen. Nach lebhaftem Meinungsaustausch wurde beschlossen, sich einer Entscheidung zu enthalten. Tie gemäßigten Mitglieder der Partei sind iedoch für eine Zusammenarbeit mit dem Kabinett Briand. Am späten Nachmittag trat der Ausschuß der sozialistischen Grupp« mit dem Vorstand der Radikalen zu einer Besprechung zusammen, wobei die Notwendigkeit einer Verständigung über die Finanzproblenie festgestelit wurde. Di« Besprechung, bei der keinerlei Beschlüsse gefaßt werden konnten, soll wieder aufgenom» men werden. Führende Periöulichleitcn der sozialistischen Partei haben initgcteilt, daß der sozialistische Nationalrat am Dienstag sich mit überwiegender Mehrheit gegen eine Beteiligung der So- zinllitcn an den RegierniigSgeschüttc» auSsprechc» werde. Briand hatte eine Zusammenkunft mit der republikanisch- sozialistischen Gruppe, über di« folgendes Kommunique ansgegeben wurde: Tic Republikanisch-sozialistische Partei trat am Mittag in ber Kammer zu einer Prüfung der politischen Lage zusammen. Briand als Mitglied der Gruppe war anwesend und hat seine Kollegen über seine Schritte zur Bildung eines Kabinetts unter richtet. Die Gruppe hat in vollem Einverständnis mit Briand beschlossen, der Politik des Linkskartells, wie iie am 11. Mai vorigen Jahres beschlossen wurde, treu zu bleiben. Nach dem jetzigen Stand der Tinge hängt offenbar all«» von der Entscheidung ab, die der für heute nachmittag embecuiene sozialistische Nationalrat über den eventuellen Eintritt der So zialisten in das Kabinett fällen wird. Große Beachtung findet die Unterhaltung Briands mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich Robineau, der damit gedroht hat, daß die Veröffent lichung der Wochenbilanz aushörcn werde, wenn nicht für >pä- testens übermorgen die ungesetzliche Ueberschreitnng des Noten umlaufes durch einen besonderen Gescheserlaß nachträglich legali siert werden sollte. Robineau hat dem Paris Soic zusolE die Bildung eines 24 stünd > gen G e s ch ä f t s m i n i st e r i u m S zur Durchführung dieser Maßnahmen vorgeschlagen. Auch D« Monzi« sali dem Präsidenten der Republik dies nahegelegt haben, doch wird wahrscheinlich von der Bildung eines solchen Kabi netts abgesehen werden, da sowohl Louch«ur wie auch Briand sorinell dagi^en Stelluna nehmen. M i>er WWW Paris, 14. April. Briand wurde gestern adend noch einmal vom Präsidenten der Republik empfangen und gab die Erklärung ab. daß er erst heute Dienstag abend um 7 Uhr eine endgültige Antwort erteilen könne. Er müsse abivarten, bis der sozialistische Nationalrat sich schlüssig geworden ist, ob er ihm seine Unterstüt zung angedeihen lasse. Er sei der Ansicht, daß sein Ministerium nur unter Beteiligung der Linksgruppen fähig sein werde und halte sich außerstande, unter den gegenwärtigen Umständen ein Kabinett zu bilden, das nur von vorübergehender Dauer sein würde. Seine Hauptsorge bilden die Finanzfragen und die Be ziehungen des Staates zur Bank von Frankreich. Er sei der An sicht, daß die gesetzlichen Maßnahmen zur Regelung des Geld umlaufes ausschließlich dem gegenwärtigen mit der Erledigung der lausenden Geschäfte betrauten Kabinett zusallen werden. Paris, 14. April, lieber die Lage ist folgendes zu berichten: Der Vorschlag des Fiuanzministers de Monzie, ein prooisorisck>eg ' Kabinett zu bilden, um die Frage der Erhöhung des Notenum laufes zu regeln, kann als erledigt betrachtet werden, da er aus den Widerstand fast aller maßgebenden politischen Persönlich keiten gestoßen ist. Die Frage, ob es Briand gelingen werde, ein Kabinett zu bilden, kann nach dem Ergebnis der gestrigen Bera tungen umsoweniger mit Ja beantwortet werden, als Briand zweifellos nicht auf die Beteiligung der Sozialisten an seinem Ka binett rechnen kann. Er ist sogar gestern auf den Widerstand eines Teiles der radikalen Kammersraktion gestoßen. Es fragt sich nun, ob Briand, worüber er sich bis jetzt noch nicht ausge sprochen hat, die sozialistisck)e Beteiligung an seinem Kabinett für unerläßlich hält. Bejahendenfalls würde er wohl auf die Kabi nettsbildung verzichten. Anders verhält es sich mit der Frage der Unterstüt- zungsp-olitik der Sozialisten. Wird diese einem Ka binett Briand gewährt werden. Auch darüber wird heute der Nationalrat der Partei Auskunft geben, so daß man wohl behaup- len kann, daß alle Kombinationen vor heute spat abends oder vielleicht sogar vor morgen vormittag verfrüht erscheinen. Wenn Briand tatsächlich nur mit dem Kartell der Linken ein Kabinett bilden will, dann müßte er, wenn der kleine sozialistische Partei- tag weder eine direkte Beteiligung an seinem Kabinett, noch die Unterstützungspolitik annimmt, wie es die sozialistische Verein,- gung von Toulon gestern abend bereits gefordert hat, auf di« Kabinettsbildung verzichten. In diesem Falle, so ist gestern abend in den Wandelgängen der Kammer erklärt worden, würde Prä siden Doumergue noch einmal versuchen, Painleve zur Bil dung des Kabinetts zu bringen, und wenn dieser sich weigert, dann bleibe wahrscheinlich nichts anderes übrig, als dem jetzigen Iustizminister Rene Renault die Bildung des neuen Kabinetts zu übertragen. In dieser Kombination würde jedenfalls Briand das Portefeuille für auswärtige Angelegenhei ten übernehmen. In gewissen politischen Kreisen werde sogar angenommen, daß Herriot dieses Ministerium übernehmen würde, während Briand das Justizministerium anvertraut würde. Auf calvinischem Boden nun ist der gegenwärtige Völker bund entstanden. Nicht im alten England, das noch germanisches Recht und mittelalterliche Tradition kennt, ist setn Plan entwor fen, sondern in Neuengland oder Nordamerika durch den Puri taner Wilson. Der Völkerbund wird so gern als demokratisch, liberal, freimaurerisch hingestellt. Das ist sehr oberflächlich. Sein Aufbau mit dem Ueüergewicht der Großmächte und des Rates, dem schwierigen Zulaß neuer Mitglieder, der grundsätzlichen Ein stimmigkeit bei Abstimmungen ist das Gegenteil von moderner Demokratie. Er ist aristokratisch im eigenen Sinn -es ursprüng lichen Colvinismus, der aus dem Begriff der Aristokratie alles Ir rationale und Romantische ausmerzt und sie ganz nüchtern an Besitz und Bildung knüpft. Man beachte die Mandate oder Vor mundschaften über unzivilisierte Völker. Es ist wahlberechtigt, daß der Völkerbund gerade in Genf seinen Sitz hat und im hi storischen Reformationssaal tagt. Eine Verbindung zu diesem Geist stellt im deutschen Föde ralismus Kants Büchlein „Zum ewigen Frieden" dar. Hier spricht der kahle Verstand, der nur mechanische, nicht organische Ordnungen begreift, spricht die strenge Aloral und der reine In dividualismus. Im übrigen aber ist es jetzt vielleicht erklärlich, ivarum sich Genfer Völkerbund und großdeutscher Föderalismus noch nicht gefunden haben. Da Deutschland entgegen den Mah nungen seiner Föderalisten seine Aufgabe der friedlichen Eini gung des Abendlandes versäumt hat. nahm der Westen sie in die Hand, auf seine Wefle. Dem Westen fehlt die Kraft zu orga- nischer Gestaltung, zu lebendiger Kultur. Er kann nur zivili- sieren. Das Fehlende müssen wir Deutsche dazu geben. Wir sehen, wie der Völkerbund an seinem schwerfälligen Mechanis- mus leidet. Um eine deutsch-polnische Grenzfrage zu lösen, ive» den China und Brasilien bemüht. Nordamerika will nicht bei- treten, weil es fürchtet, in europäische Händel verwickelt zu wer- den. Da fordern Eoudenhove-Kalergi, Foerster und Seipel — lauter Mitteleuropäer — mit Recht die regional« Gliederung des Bundes: Vereinigtes Festeuropa, Britischer Ueberscebund, Russische Gruppe usw. Hierzu haben die deutschen Föderalisten aus ihrem Gedankengut mancherlei geistige Massen zu liefern. So können sie'beweisen, daß der Aufbau des ge-