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Tonntag, den 17. Mai 1925 -Ir. 113, Selic « MWAttii im ZMW«M -es LüOWes Dresden, 16. Mai. Der Haushaltsausschuß A des sächsi schen Landtages verabschiedete in seiner gestrige» Sitzung aus dem Staatshaushaltsplan siir 1925 die Kapitel 51, Höhere Slaatslehranstalt siir Gartenbau zu Pillnitz, 52, Versuchs- und Beispielsgärtnerei Pillnitz, 20, Stenographisches Landesamt, 48, Landeswelterwarte, 60, Vcrmcssungswcsc», entsprechend den Einstellungen. Desgleichen Kapitel 50 landwirtschastliche Ver suchsanstalten. Hier ist unter Titel 14 ein Staalsbeitrag von 45 000 Mark zu den lausenden Aufwendungen der Versuchs- anstalt für L a n d a r b e i t s I e h r e zu Pommritz eingestellt. Ueber die von Prosessor Derlitzki geleitete Anstalt, die in dem den Ständen des Landkreises der Oberlausitz gehörigen Ritter gut Pommritz untergebracht ist, ist im Frühjahr 1920 mit dem sächsischen Staat ein Unterstützungsvertrag abgeschlossen worden. Weitere süns akademisch gebildete Kräfte und anderes Personal stehen dem Institut zur Verfügung. Es ist das einzige dieser Art in Deutschland und wird von der Ncichsregieruug ebenfalls mit namhaften Beträgen unterstützt. Seine aus die Arbeits und Betriebslehre in der Landwirtschaft unter Einschlutz der Geräte und Maschinen sich erstreckenden Forschungsergebnisse werden, soweit angängig, in Fachschriften vcrössentlicht. Im In stitut eingerichtete Lehrkurse sür Landwirte erfreuen sich reger Teilnahme, wie überhaupt das Institut von vielen Fachvertre tern ausgesucht und als Vermittlerin förderlicher Anregungen immer mehr geschätzt wird. Zu längerer Aussprache führte das Kapitel 61, betreffend Ministerium sür Volksbildung. Für die sopialisti- sche Minderheit richtete Abg. Weckel verschiedentlich Angriffe aus den Volksbildungsministcr, der ein Feind der Volksschule sei, und erklärte, aus politischen Gründen das Kapitel obiehnen zu müssen. Daß der Volksbildungsminister die kürzlich in Leip zig abgehaltene Tagung des Lehrervereins nicht besucht habe, sei ebenso bemerkenswert, wie der Ton d.s kurzen Schrift stücks, das der Minister an die Tagung gerichtet hatte. Die Ne gierung stellte die Uebereinstiinmung zwischen der Antwort des Äolksbildungsministers und der ergangenen Einladung des Lehrervereins fest und erklärte, das; dem Minister nicht zuge mutet werden kann, sich in Versammlungen zu begeben, von denen er nicht weitz, ob ihm eine Behandlung zuteil wird, die mit der Würde seines Amtes nicht vereinbar ist. Der Minister habe häufig genug seine Ziele in der Schulsrage dargelegt und mache Ernst mit der Absicht, dieses Gebiet dem Streite der Par teien zu entziehen und es vorwärts zu bringen. Für die Deut sche Volkspartei wies Abg. Voigt die gegen den Minister erhobe nen Angriffe zurück und stellte fest, datz die Volksschule noch nie eine so pflegliche Behandlung erfahren habe, wie gegenwärtig. Der jetzige Volksbildungsminister sei eifrig bemüht, sich im gan- zen Lande von der schulischen Arbeit persönlich zu überzeugen, wie kaum einer seiner Vorgänger. Die feindselige Haltung ge genüber dem Minister entspringe nicht im Empfinden grosser Volksteile, sondern sie habe vielmehr ihren Ursprung in der Leitung des Sächsischen Lehrer Vereins. Abg. Rammelsberg (Dnat.) wendet sich scharf gegen die für die Schu lung von Betriebsräten eingestellten Mittel, während die ande ren Parteien in der Hauptsache die Ansicht vertreten, datz der gediegenen Schulung und Vertiefung ausgewählter Arbeitnehmer auf den Gebieten der Betriebs- und Wirtschaftsichre, des Ar beitsrechts und verwandter Gebiete Interesse zugewendet werden müsse. Zur Förderung des volkstümlichen Büchereiwefens wer den statt der eingestellten 25 000 Mark 30 000 Mark beschlossen, im übrigen das Kapitel nach der Vorlage genehmigt. In einem fast einstimmig angenommenen Entschlictzungsantrag wird die Regierung ersucht, zur Errichtung eines Volkshochschulheims die Sachsenburg bei Frankenberg zur Verfügung zu stellen. Der Besoldungsausschutz des sächsischen Landtages erör terte in seiner Sitzung vom 14. Mai eine Anzahl Etatkapitel aus dem Bereiche des Ministeriums des Innern und verabschiedete zahlreiche Eingaben von Beamten-, Schwestern- und dergleichen Organisationen. Der vom sächsischen Landtage seinerzeit auf Antrag der Linkssozialdemokratie eingesetzte U n t er su ch un g sa u s- schutz über die Beamtenpolitik der Koalitionsregierung trat am 14. Mai zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Erwählte zum Vorsitzenden Abg. Blüher (DV.), zu dessen Stellvertreter Abg. Kühn (SPD.), zum Berichterstatter Abg. Dr. Dehne (Dem.), zum Mitberichterstatter Abg. Granz (Kam.) Zeigners Pension Am Freitag verhandelte der Disziplinarhof unter dem Vor sitz des Oberlandcsgerichtspräsidenten Dr. Mannsseld in dem Dienststrafverfahren gegen den früheren Ministerpräsidenten Zeigner. Auf Grund des bekannten Straskammerurteiles hatte die Disziplinarkammer am 22. Januar dahin entschieden, datz Zeigner die Pension sofort zu entziehen sei, jedoch mit der Matzgabe, datz dem Angeklagten 30 Prozent der Pension ans 1 Jahr nach seiner Entlassung aus -er Strafhaft zu gewähren seien. Gegen dieses Urteil hatte Zeigner Berufung eingelegt. Nach mehrstündiger Verhandlung wurde das Urteil der Dij- ziplinarkammer aufgehoben und dahin erkannt, datz dem Ange klagten mit erst Ende Nlai 1925 die Pension entzogen wird. Es wird ihm aber auf die Dauer von zwei Jahren nach erfolgter Entlassung aus der Strafhaft noch ein Teil seines Ruhegehaltes in Höhe von 30 Prozent gemährt. Kunst und Moral im Film Von Richard Muckermann. Wohl selten ist es in der bisherigen Entwicklung des Films gelungen, diese beiden Elemente für längere Zeit auf eine For mel zu bringen. Che der Film überhaupt den Begriff Kunst näher kennen lernte, vergingen viele Jahre, in denen auch eifrig produziert wurde, aber kaum ein Werk, das auf eine künst lerische Bewertung l)ätte Anspruch erheben können. War es nun der scharfe Abivehrkampf. welcher fein witternd« Geister bewog, ihr Fähnlein allmählich umzudrehen, oder war es das gesunde Empfinden des Volkes, das des Kitsches überdrüssig wurde, kurz und gut, ein anderer Wind begann zu ivehen: Di« Kunst dem Volk« und die Moral? — Gott sei Dank ist eines der traurigsten Kapitel der Filmgeschichte glücklich überwunden. Man wollt« sich in reinere Sphären der Kunst erheben, aber der Geschäftsgeist zog hinunter in seichtesten Schmutz und was wäre geworden, wenn nicht die Retterin Zensur gekommen wäre und Einhalt geboten hätte. Für diese Zensur kann die Filmindustrie ewig dankbar sein, sie hat viel dazu beigetragen, ihr künftige Wege zu weisen Es kam nach verschiedenen erwähnenswerten Versuchen der grobe Tag der Nibelungen, ivelcher zum Mark- stein wurde für weitere künstlerische Gestaltung, aber auch zum Markstein eines moralisch einwandfreien Filmes. Die Möglich keit war da, und weitere Triumphe folgten. Vielfach bezeichnet« Der Fortgang -er Kösle Untersuchung Sind KSsle die Tabletten ohne sein Wissen zugeslecstt worden» um ihn nachher -es Selbstmordes zu verdächligen? Gestern nahm der Untersuchungsausschutz des Preutzischen Landtages die Verhandlungen wieder aus, nachdem durch die Vertagung des Plenums sür die Ausschutzarbeiten eine größere Bewegungsfreiheit geschossen ist Als erster wird der Oberwachtmeister Lukas aus dem Untersuchungsgefängnis vernommen. Er sagt aus, datz Hösles Befinden schon vom zweiten Osterseiertag ab s i ch v o n T a g z u Tag verschlechterte. Er hielt anfangs den Zustand Höf les sür Trunkenheit, da aus einer Flasche die Hälfte Wein ge fehlt habe. Der Zeuge hat aber nicht sestgestellt, ob Höfle über haupt etwas getrunken hat. Schon am zweiten Feiertag hatte der Zeuge den Eindruck, datz Hösle imSterben wäre. Am 18. April hat ihn der Zeuge schon für „sozusagen tot ge halten". Das war an jenem Tag, an dem der Oberstaats- anwalt Hösle in vollständig frischem Zustande (!) vorgesunden und stundenlang mit ihm gesprochen haben will. Be fragt, ob der Zeuge das sür möglich halte, erklärt dieser: Das halte ich für vollständig ausgeschlossen. Der Zeuge war beim Umbetten Hösles, als die Tabletten herausgr- sallen sind, zugegen. Er meint, es wäre Veronal gewesen, kann sich aber nicht mehr genau erinnern. Wie die Tabletten herciu- gekommen sind, weitz er auch nicht. Abgeordneter Hosmann (Kommunist): Ist Ihnen be kannt, datz die Zeugen, die hier vernommen worden sind und noch vernommen werden sollen, von dem Staatsanwaltschastsrat Duden vernommen worden sind, und datz einem Zeugen, der nicht ganz nach dem Sinne des betreffenden Herrn hier ausge sagt hat, erklärt worden ist: Wir werden dich schon noch zwie beln? Der Zeuge kann darüber keine Aussage machen. Auf weitere Fragen erklärt der Zeuge wiederholt, das; Hösle schon am zweiten Osterfeiertag in einem nahezu bewutztlosen Zustande sich bcsunden habe und datz dieser Zustand sich im mer weiter verschlechterte. Befragt, ob die Betten gemacht worden seien, weitz der Zeuge nichts zu sagen. Weiter befragt, ob denn die Kranken gewaschen worden wären, sagt der Zeuge: Gewaschen, damit habe ich nichts zu tun. Ich habe noch keinen waschen gesehen! Der weitere Zeuge, Oberwachtmeister Kühne, ist mit Hösle nur bei der Umbettung am 18. April zusammengekommen. Er gibt an, daß die Tabletten, die bei dem Herausziehen der Decke, nicht des Oberbettes, herausgefallen seien, in einem wei ßen, unbeschriebenen Kuvert sich befunden hätten. Das steht wiederum im Widerspruch mit Aussagen des Pflegers. Abgeordneter Dr. Weyl will feststellen, ob die Betten vorher gemacht worden seien. Der Zeuge ist dieser Annahme. Wenn das der Fall ist, dann wäre es zweifelhast, warum die Tabletten nicht srüher gesunden wurden, da Hösle schon einige Tag« bewusstlos ivar, und auf welche Weise sie unter die Decke ^des regungslosen Kranken gekommen sind. Hier schwebt noch vollständiges Dunkel. Es wird dann in die Vernehmung von zwei Strafge fangenen eingetreten, die im Untersuchungsgefängnis als Wärter fungierten. Der Strafgefangene Hanke ist mit Hösle drei- bis viermal zusaminengekominen. Er reinigte seine Zelle und macht das Bett. Er erklärt, datz er das Bett stets gründlich gemacht, sogar die Matratze herausgenommen habe. Wenn et was vorher darin gewesen wäre — es handelt sich dabei um die Tabletten — so mützten sie unbedingt herausgesallen sein, das hätte ihm durchaus nicht entgehen können. Auch der Zeuge Hanke hatte einmal den Eindruck, das; Hösle betrunken sei, er erklärte aber, er hätte sich das gar nicht denken können, Höfle hätte dagelegen, als ob er schlisse. Der Zeuge macht dann ganz außerordentlich wichtige An gaben über die Vorgänge in Hösles Zelle an dem Tage seines Zusammenbruches. Es war der vielberedete Sonnabend, der 18. April. Der Zeuge ist um 2 Uhr nachmittags zu Hösle gekommen, um ihm den Kaffee zu bringen und fand das andere Essen noch unberührt. Höfle lag regungslos da. Am Vormittag zwischen halb 10 Uhr und 10 Uhr sei der Oberstaatsanwalt Linde bei ihm gewesen. Hier ergibt sich eine wichtige Differenz. Nach den ersten Bekundungen des Oberstaatsanwalts ist angenommen worden, datz die Zeit seines Besuches viel später war. Außerdem hat Oberstaatsanwalt Linde von einem etwa einstündigen Besuch gesprochen. Der Zeuge aber erklärt, datz dieser Besuch höch stens zehn Minuten gedauert haben könne. Man ver weilt bei diesem Punkte ganz besonders. Der Zeuge gibt an, sich über die Zeit nicht zu täuschen, weil zwischen halb 10 und 10 Uhr morgens die Krankenkost geholt wird, die ja kein man solche Werke seitdem als Kulturfilm zum Unterschied vom reinen Spielfilm, eine durchaus unberechtigte Unterscheidung — also der Kulturfilm sollte künstlerisch und moralisch einwandfrei sein, während sich der Spielfilm mehr Freiheit erlauben durste. Nun ist aber jeder gute Spielfilm auch ein Kulturfilm und so wohl in Kunst wie in Moral eimvandsrei, nur werden solche noch verhältnismäßig wenig hergestellt. Gerade in allerletzter Zeit fängt der Film an, sich bestimmten Moderichtungen zu un terwerfen, da sind es bald die Militärfilme, bald die großstäd tischen Milieufilme — ich denke besonders an die Schünzelsilme. Letztere führen sehr leicht Konflikte zwischen Kunst und Moral herbei — Darstellung, Regie, Ausnahmen, Handlung — olles ist bei diesen Werken künstlerisch durchgearbeitet, die sind echte Wirklichkeitskunst, nur ist diese Wirklichkeit sehr unmoralisch. Wenn ein Film der heutigen Zeit ein Spiegelbild seiner Zeit sein soll, so wird er aber doch vielleicht auch noch andere Vor würfe finden können, die sowohl künstlerisch als auch moralisch in einnmndfreier Weise zu erfassen sind, wenngleich nicht geleug- net werden kann, daß gewisse Erscheinungen dos heutigen Le bens, die früher nur hinter Kulissen ihr Dasein fristen konnten, fast Gemeingut weiter Schichten geworden sind. Der Film von heute müßte sich vielmehr positiv zum Auf- bau einstellen, als mit seichter Geste sich an Dekaden; anklam- mern. Von der Historie und dom. ivas veraanaen, möge er alles Mittagessen ist, sondern nur aus Milch und Kartosselpüree be steht. Als die Krankenkost geholt gewesen sei, sei die Tür der Zelle auch schon geschlossen gewesen. Nachmittags um iK3 Uhr hat dann der Zeuge vom Flur aus gesehen, daß der Oberwacht- mcister Hösle ein Paket gab, der Zeuge hielt Höfle für tot. Hösle hätte mit offenem Mund und offenen Augen dagelegen. Aus den Anruf des Oberwachtmeisters hätte er nicht mehr geantwortet. Es handelt sich hier um jenen Vorfall, der dann zur Schwerkrank-Meldung geführt hat. Abgeordneter Dr Wester: Hat Hösle das Essen öfter nichi berührt? — Zeuge: Ich bin der festen Ueberzeugung, daher vom dritten Feiertage ab überhaupt nicht ge gessen hat. Hösles Bett ist während dieser ganzen Zeit nicht gemacht worden. — Dr. We y l: Haben Sie denn nicht Instruk tionen sür einen Schwerkranken, der nichts zu sich nimmt, das Essen warmzustellen, oder den Kranken, der hilflos im Bett liegt, das Essen zu reichen? — Zeuge: Nein Abgeordneter Weyl: Halten Sie es für möglich. Vas; in den drei bis vier Tagen, in denen Sie das Bett nicht machen konnten, weil Hösle bewußtlos war. die Tabletten in das Bett hereingekommen sein könnten? — Zeuge: Ja. Abgeordneter Baum Hof (Zentrum): Wenn Höfle am Sonnabend nachmittag nach Ihrer Mitteilung so erbärmlich aus sah, halten Sie es dann für möglich, daß er eine Stunde vorher »och ganz frisch war? — Zeuge: Das halte ich für ganz unmöglich. Ein zweiter Strafgefangener, der 23jährige Kaufmann Eitner, hatte bei Höfle säst täglich Dienst, und gewöhnlich vor. mittags. Auch er bekundet, datz Höfle anfangs sehr gesund aus gesehen habe, dann aber täglich abgemagert sei. Hösle habe täg- lich über Herzschmerzen geklagt, gegessen habe er überaus wenig. Auch dieser Zeuge hält es für ganz ausgeschlossen, daß Höfle noch am 18. bei dem Besuch des Staatsanwalts seiner Sinne mächtig gewesen sei. Ausdrücklich bestätigt der Zeuge, daß die Betten immer gründlich gemacht worden seien, und daß auch die Matratzen umgedreht wurden. Die Tabletten hätten also nichtdortverborgen sein können. Der Lazarettwachtmeister Hillmer hielt Höfle auch schon am Sonntag für einen Sterbenden. Er sei zu der Aussassunx gekommen, daß es sich um eine Vergiftung handele. Zu de, Frage der Tabletten kann auch der Zeuge nichts Näheres sagen. Er meint, daß vollständig mit gutem Glauben, ohne sich etwas dabei zu denken, die Schlafmittel von außen her hereingebracht worden sein könnten. Das sei auch in anderen Fällen vorge kommen. Der Zeuge erklärt aber auch, daß die Aerzte wieder holt erklärt hätten, daß Hösle so krank sei, daß er nicht im Gefängnis bleiben könne, datz aber das Gericht Höfle nicht her- auslietze. Diese Angaben betreffen aber eine frühere Zeit, als diejenige ist, nach der verschiedene Aussagen auch von ärztlicher Seite die Vergiftungserscheinungen wahrgenommen haben wol len. Uebrigens hat ja diese Vergiftungsmöglichkeit selbst Dr. Thiele bei seiner ersten Vernehmung für ausgeschlossen er klärt. während er später freilich eine andere Meinung vertrat. Die Verhandlungen werden fortgesetzt. Lrrkopsuer vüro vrsscten L.m. kreilst-polrcksppel, Lleinslrske 2 heranziehen, ivas herrlich und erhaben ist. er möge auch nicht sparen mit Humor und Witz und Groteske, auch die Sensation sei ihm gern gestattet, er möge aber nicht vergessen, daß er ge rade als deutscl>er Film eine geivaltige Aufgabe hat: im Inland und im Ausland. Im Inland lechzt das Volk nach Wiederaus stieg, Saft und Kraft strömt in verdorrte Stämme, das Volk braucht Richtung und Mut. Ein Film in letzter Zeit lmt diesen Gedanken gepackt, der Ufafilm: Der Kamps um die Scholle, auf den wir bereits verschiedentlich lobend hingewiesen haben. Es ist der beste Film der Nachkriegszeit, von dieser Warte aus gesehen. Im Ausland ist man gespannt auf deutschen Geist un- deutsche Sitte, von einem alten Kulturvolk erwartet man mehr als nur einen Hymnus auf großstädtische Kavaliere' und ver führte Warenhausmädels. Warum noch immer di« Scheu vor dem tiefen Schacht und dem Schürfen aus dem Grunde, mit leichtem Griff will man die Kunst erhaschen, das Geschäft erfor- dert schnellen Umsatz, dabei greift man nur Schaum, während das Gold unbenutzt in der Tief« schlummert. „Film werde wesentlich", ruft ein moderner Literat. Besinne dich aus dein« großen Aufgaben, schon glaubst du nach einigen Erfolgen dein Ziel erreicht zu haben, das könnte eine große Enttäuschung wer- den. Es heißt weiter streben und schassen in positiver Einstes, lung zur Kunst und zum Volke, dann ist auch die Moral eds« von selbst gegebenes