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Sächsische Volkszeitung : 17.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192505176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250517
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-17
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.05.1925
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Soantag, den 17. Mat IVA it». 11«. tzeue i» vorlieb nehmen sollte. Grund war, daß die zwangsweise Niedrighaltung der Mieten die Folgen der Verarmung gerade aus diesem Gebiete ganz und gar verschleiert hatte, sodann aber ist die Tatsache der Verarmung dem deutschen Volke überhaupt noch nicht völlig zum Bewußtsein ge> langt. Die jetzt eintretende Beschränkung in den Wohn- cmsprüchen wird dauernd und zwingend sein, zumal wir uns damit nur dem Zustande nähern, der in den viel rei cheren Ländern. England. Hollano und Amerika schon vor dem Kriege herrschte. Die großen Prunkräume, die bei uns auch im Landhause gefordert wurden, waren dort un bekannt, die pompöse Aufmachung der Berliner Kurfür stendammwohnungen hätte lächerlich gewirkt. Jetzt end lich wird auch die Großmannssucht des deutschen Mieters und Villenbesitzers gedämpft und wir werden einfacheren Verhältnissen entgegensehen. Der Architekt kann sie nur begrüßen. Was aber mit dieser Einschränkung verbunden sein muß, ist eine viel weitergehendere Rationalisierung der Wohnung. Wir müssen unser Gehirn anstrengen, wie man auf kleinem Raum ebenfalls glücklich wohnen könne. So sind wir hier im Begriff, eine neue Entwicklung anzu treten. die Gutes verspricht. Wenn man auch sagen muß, daß die bisherigen durch Wettbewerbe gewonnenen Vor schläge zum Teil Phantastereien waren und die Lösung dazu suchten, wo sie nicht zu finden ist, so ist doch der Sinn auf einen der wichtigsten Punkte der Wohnungs- enlwicklung energisch hingelenkt worden. Eine weitere günstige Folge des Krieges ist die Auf merksamkeit, die heute auf die Wärmewirtschaft gelenkt ist. Gezwungen durch die Kohlennot im Kriege hat man sich der Untersuchung unserer Wärmemittel zugewendet und hat hier gründliche Arbeit zu verrichten gefunden: Wir mußten erkennen, daß wir bisher eine unverant wortliche Verschwendung mit Heizstoffen getrieben hatten, hervorgerufen durch falsches Feuern und durch ungeeig nete Heizvorrichtungen. Es wurden ferner Untersuchun- gen der Umschließung unserer Wohnung auf Wärmehal tung angestellt, die höchst wertvolles Material für die Baukonstruktion lieferten. Hier sind Gedankengänge eingeschlagen, die für den zukünftigen Wohnungsbau nicht ohne Folgen bleiben können. Die zeitweilige Begei sterung für die sogenannten sparsamen Bauweisen hat, so verfehlt sie war, doch nützliche Anregungen hinter lassen. Sicherlich hat das damalige Bestreben, billig zu bauen, zunächst zum schlechten Bauen geführt. Schlecht zu bauen ist aber die größte Sünde, die es gibt; denn es bedeutet Verschwendung an Volksvermögen, und solche Verschwendung ist gerade in der Zeit der Verarmung doppelt verurteilenswert. Bereits gibt man die dama ligen Holz- und Lehmhäuser wieder auf, weil sie frühzei tig verfallen und die Reparaturarbeiten große Summen verschlingen. Reumütig kehrt man heute zu den alten durch Jahrtausende vererbten Bauweisen aus Ziegel steinen und Mörtel zurück. Dabei ist jedoch nicht zu leug nen, daß in dem Aufsuchen neuer Konstruktionen doch ein gesunder Gedanke liegt. So ist mit Sicherheit anzu- nehmen, daß wenigstens die Hohlschichten in den Um fassungsmauern, weil sie Masse sparen ohne die Wärme- Haltung zu beeinträchtigen, eine große Zukunft haben werden. Es war nur unmöglich, die bestgeeignete Kon struktion dafür in der Eile herauszufinden. Eine weitere Erkenntnis der Nachkriegszeit ist die, daß die große Landzugabe an Siedlungshäuser zwar in der Nahrungsnot des Krieges richtig, aber heute bereits wieder falsch ist. Den Hausgarten vorzugsweise als ein Ertragsobjekt zu betrachten, ist ein Irrtum.» Das Ge- miise und die Kartoffeln, die dort gezogen werden, sind teuerer, als man sie kauft. Der Garten wird also wieder das, was er stets gewesen ist, ein Gegenstand der Freude und der Erholung; und er verliert damit keineswegs an Wert. In neueren Siedlungen kehrt man zu dem frühe ren üblichen Landbetrag von 200 bis 300 Quadratmeter Gartenfläche wieder zurück. An sonstigen, nicht gerade mit dem Krieg zusammen hängenden neueren Erscheinungen im Wohnungsbau sind noch zu erwähnen, daß man heute gut tut, auch schon an kleine Häuser einen Kraftwagenschuppen anzubauen, der ein notwendiger Bestandteil des Hauses der Zukunft wer- den wird. Hiermit beginnen wir eben erst, wie ja über- Haupt der Kraftwagen als Volksverkehrsmittel in Deutsch land erst in der Morgenröte erkennbar ist. In England und Amerika werden jetzt schon ganz kleine Häuser von zwei Erdgeschoßzimmern mit Garage gebaut. Dasselbe wird bei uns auch bald der Fall sein. In künstlerischer Beziehung sind Veränderungen im Gange, die man vielleicht ganz entfernt mit den Um- Wälzungen des Krieges in Verbindung bringen kann. Als erfreulich ist die neue Einschätzung der Farbe zu begrü ßen. Zwar treten auch hier Ausschreitungen zutage, aber im großen und ganzen kann man doch behaupten, daß die Vorliebe des Deutschen für Olive und Reseda einem grö ßeren Hinneigen zur wirklichen Farbe zu weichen beginnt. Dagegen dürfte die in der neuesten Architektur zutage tretende Kubische Gestaltung, die statt des Daches einen wagerechten oberen Abschluß des Hauses diktiert, als eine vorübergehende Mode zu betrachten sein, da es in unse rem Klima kein Mittel gibt, die verderbliche Einwirkung non Eis und Schnee auf eine der Witterung ausgesetzte horizontale Decke zu verhindern. Nicht umsonst sind in nordischen Ländern seit Jahrtausenden schräge Dächer über die Hauskörper gesetzt worden. Das sind Kleinigkeiten angesichts der großen Zeit- frage», die sich im heutigen Städtebau abspielen. Sie be rühren sich insofern mit den Ereignissen des Weltkrieges, als sie Schicksalsfragen des deutschen Volkes und der gan zen Menschheit sind. Es handelt sich hauptsächlich um die Organisation der Großstädte und um die Zurückführung der Wohnweise der Menschheit auf natürliche Grundlage. Dies scheint aus eine Entvölkerung der Riesenstädte hin- auezukommen. Hier stehen wir ganz im Anfang einer tie- fen Erkenntnis. Die Folgen dieser Erkenntnis heute ab zuschätzen. ist noch nicht möglich. Ob die Organisation der Großstädte zum Heile der Menschheit durch Teilung in Industrieviertel, Geschäftshausviertel und Wohnviertel durchgeführt werden kann, ob der neuere Gedanke der Trabantenstädte, die sich um die Hauptstadt lagern, das richtige Ziel ist. ob eine weitere Ausbreitung und Zerstreu- ung der städtischen Bevölkerung in völlig ländliche Be- zirke möglich und erreichbar ist, das vorauszusagen, wird heute niemand in der Lage sein. Die Entwicklung hängt mit anderen Fragen zusammen. Wenn es möglich sein sollte, in einer halben Stunde von Berlin nach dem Harz zu gelangen und wenn die Kosten solcher Beförderung im Bereich« der großen Masse liegen» warum sollte dann je mand nicht in Berlin beschäftigt sein und im Harz woh- nenf Die baulichen, wirtschaftlichen und wörme- technischen Grundlagen -es Fileinhauses von Reg.-Baumeister Went scher, Berlin-Karlshorst. I. «Wohnung und Siedlung" bilden den Gegenstand der der zeitigen vierten „Iahresschau Deutscher Arbeit" in Dresden; einen Gegenstand von besonderer Bedeutung bei unserer äugen- blicktichen wirtschaftlichen Lage. Ob dies« Bedeutung überall ausreichend erkannt wird, ist fraglich. Der Begriff der Siedlung liegt dem großen Publikum wohl immer noch etwas fern. «Wohnung" ist -war allgemein bekannt, aber das Wohnungsproblem, um das es sich schließ lich handelt, betrachten mit wirklicher Aufmerksamkeit doch nur die, welche von der Wohnungsnot unmittelbar betroffen sind. Auch sie nur von ihrem persönlichen Standpunkt aus. Di« Fachleute im weitestcn Sinne des Wortes befassen sich eingehend mit diesem Problem. Ihre Arbeit daran reicht allein nicht aus; möglichst viele müssen zum Verständnis gelangen. Denn gelegentlich kann die Wohnungsfrage sür jeden dringend werden. Also sollte er kein« Gelegenheit versäumen, sich dar über zu unterrichten. Die „Iahresschau" bietet die beste Me- thode: den Anschauungsunterricht. Sie läßt das ganze Gebiet mit den Augen des Gelehrten, des Künstlers, des Industriellen und des Haiidwerks betrachten. Eine dieser vielen Brillen wird doch wohl jedem passen. Sie läßt den unbefangenen Beschauer die Weiträumigkeit des Feldes erkennen, das sich seinen Blicken darbietet. Sie gewährt dem Fachmanne zahlreiche Möglichkeiten zur Erweiterung seiner Fach kenntnisse in Gegenden, die zwar an sein engeres Arbeitsfeld an- grenzen, ohne daß er sie jedoch mangels Zeit und Gelegenheit bisher kaum mehr als nur flüchtig durchmessen hätte. Um es kurz zu sagen: sie zeigt die Unsumme an Kopf- und Handarbeit, die den Siedlungsgedonken von den ersten Anfängen an bis zu dem Augenblick begleitet, da der Bewohner tzxs letzten Hauses die Türklinke des neuen Heims niederdrückt. Musterhäuser und Siedlungsbauten führt die „Iahresschau" vor. Eie kommt damit dem natürlichen Wunsche eines jeden Baulustigen verständnisvoll entgegen. Denn er möchte sein zu künftiges Haus nicht Klotz auf dem Papier sehen; die Zeichnung vermittelt ihm doch nur unklare Vorstellungen. Lieber im Modell, am liebsten in lebender Wirklichkeit. Die „Iahresschau" bringt sie; an dem Baulustigen ist es, die Gelegenheit wahr zunehmen. Er soll zunächst selbst sehen und sich ein Urteil bilden; dann erst lesen. Er wird so mit besserem Verständnis lesen und sich weniger dabei langweilen. tt. Der Besitz des eignen Hauses war früher wohl nur dem Begüterten Vorbehalten. Heute soll es als „Kleinhaus" auch Minderbemittelten zugänglich gemacht werden. Denn wer auf dem gewöhnlichen Wege «ine Wohnung nicht hat bekommen kön nen, sieht zu, ob sie sich nicht im eignen Haufe beschaffen läßt. Knappe Geldmittel und doch dos eigne Haus! Ein Widerspruch, der sich nur dann lösen wird, wenn der Bau des Kleinhauses nach ganz bestimmten Grundsätzen erfolgt. Nun ist der Haus bau eine technische Angelegenheit. Gelegentlich auch eine künst- lerische; stets aber eine wirtschaftliche. Eine auf wirt schaftlichen Uebrrlegungen beruhende Technik ist somit dir Grundlage des Kleinhauses. Die Bauweise ist es also, was das Kleinhaus kennzeichnet, nicht etwa die Raumanordnung. Denn diese ist veränderlich, abhängig von den Wünschen des Erbauers. Sie mutz es sein; so verlangt es dos Empfinden -es Bewohners. Ein jeder will sein Haus, selbst das kleinste, so hoben, wie er es sich denkt, nicht wie andere es denken. Weniger die Grundritzbildung dc» Kleinhauses ist zu „typisieren", vielmehr sein« Bauweise zu „normieren". Das Ziel: wirtschaftliches Bauen. Zu den Baukosten gehören autzer den reinen Herstellungs kosten auch di« Instondhaltungskosten. Sie sind zu Kapitals- sieren und den ersten hinzuzuzählen. Erft diese Summe stellt die wahren Baukosten dar. Instandhaltungskosten sind in erster Linie die Heizungs kosten. Denn gleichmäßige Wärme im Hause ist die Vorbe dingung feiner Gesundheit, seiner Lebensfähigkeit, seines Wider standsvermögens gegen Verfall. Kälte beschleunigt ihn: di« Re paraturkosten steigen: Wärme hält ihn hintan: die Reparatur kosten fallen. Di« Heizung schafft zwar die Wärme im Haus«, aber nur di« Bauart der Wände, der Decken und der Dachflächen hält sie zusammen. Darauf kommt es an. Je mehr die Wärme zusommengehalten wird, desto geringer kann der Nachschub aus der Heizung sein. Die Heizung wird billiger in der Anlage un- sparsamer im Betrieb. Was „wasserdichte" Stiefel sind, weih jedermann. Die „wärmedichte" Mond ist ebenso zu verstehen. Sie läßt an Bau kosten in unserem Sinne sparen. Bon dieser Möglichkeit !)ängt der Bau des Kleinhauses ab. Eine wärmedichte Bauart ist eine weitere Grundlage des Kleinhauses. Je schneller die Bauausführung vor sich geht, desto geringer werden die Herstellungskosten des Hauses. Dünne Wände las sen sich schneller hochmauern als dicke; sie sind also billiger an Arbeitslöhnen und gleichzeitig an Material. Der Dünne der Wand sind Grenzen gesetzt lediglich durch di« Anforderungen der Stondficherheit, des Wetterschutzes und der Wärmedichtigkeit. Die möglichst dünne, beschleunigt herstellbar« Wa'nd ist abermals eine Grundlage des Klein hauses. Di« Wärme steigt noch oben, nicht noch den Seiten. Die wärmedichten Umsassungswände allein nützen dem Hause also noch nicht, wenn die Wärme durch di« Decken und dos Dach hin entweichen kann. Auch dies« Bauteile müssen in wärmedichter Ausführung hergestellt sein. Wärmedichte Decken und Dächer bilden di« vierte Grundlage des Klein. Haufe«. Wir sehen also, an welchen Punkten di« wirtschaftlichen und auch die technischen Ueberlegungen im Kleinhausbau «In setzen müssen. Wir halten den Maßstab in der Hand, an dem sich dt« im Kleinhausbau heute üblichen Bauweisen und Bau- Materialien miteinander vergleichen lasten. m. Hohle und volle Wände sin- die Bauweisen; der Ziegel, der Beton und das Holz die Baustoffe. Der Lehm ist eine knet- bar« Maste, aber kein Baustoff; das Holz eignet sich ganz de- sonders -um Kleinhausbau. Der gebrannt« Ziegel ist am mei sten verbreitet; bei sofortiger Gebrauchsfertigkeit sucht er in Handlichkeit und in Anpassungsvermögen an die verschiedensten Verwendungszwecke seinesgleichen. Dünn« Wände lasten sich mit ihm ohne weitere« Herstellen. Die Wand ist oder dann — selbst nach völligem Austrocknen, keineswegs wärmedicht und läßt auch im Wetterschutz zu wünschen übrig. Ihre Herstellbar- keit ist in hohem Maße von der Witterung abhängig; in vielen Fällen wird also die Wirtschaftlichkeit der Bauweise sorgfältig zu prüfen sein. Die Hohlwand in Ziegeln ist augenblicklich sehr in Aufnahme gekommen: di« Mod« beherrscht «den nicht nur di« Kleidung, sondern, wie man sieht, auch die Bauweise. Di« ihr nachgerühmte Würmedichtigkeit besteht nur in der Theorie; dis nicht allzu große Materialersparnis wird durch erhöhte Arbeits löhne wieder ausgeglichen. Nicht einmal das Austrocknen der Wand wlrd durch den Hohlroum gefördert, denn durch die dünn« Auhenschale dringt die Feuchtigkeit leicht immer wieder ein. Di« Herstellung einer Betonwand erfolgt entweder im Stampf- bezw. Schüttbau oder im Zusammenfetzen eigens anzu fertigender Formsteine. Umständliche Vorbereitung ist vonnöten, um das Won-material auf der Baustelle selbst herzustellen. Rentabel wird der Betonbau erst im Serienbau, bei genihMder Ausnutzbarkeit der vorbereitenden Maßnahmen und Apparate. Die an sich gering« Wärmedichtigkeit der Betonwand läßt sich verbessern. Die wirtschaftlich best« Außenwand — in Stein — des ein, zelnen Kleinhauses ist eine Ziegelwond von 25 Zentimeter Stärke. An der Außenseite ist sie mittels eines sehr sorgfältig hergcstellten Verputzes von mindestens 2 Zentimeter Stärke wet terfest zu machen. Die Wärmedichtigkeit wird ihr durch eine inner« Verkleidung, etwa aus Torfoleum, verliehen. Je nach der Lage des Hauses wird diese Torfoleumhülle 3—5 Zentimeter dick fein. Die Wand ist dann i»r drei Bestandteile zerlegt: in einen weiterschützenden (Verputz), in einen tragenden (Stein) und einen wärmedichten (Torfoleum). An dieser Dreitei«; lung üer Wand ist unbedingt feftzuhalten, wofern wirtschaft liches Bauen mit der Steinwand beabsichtigt wird. IV. Die Holzwand findet immer noch nicht die gebührende Bs achtung im Kleinhausbau. Sie erfüllt in nahezu idealer Weist die weiter oben aufgestellten Grundanforderungen an Wärme dichtigkeit. geringe Dünne und beschleunigt« Herstellborkeit. Im Wetterschutz ist sie beinahe unerreicht. Darüber hinaus die ein zige ihrer Natur nach trockene Wand: dos Holzhaus braucht nicht „trocken gewohnt" zu werden. Das moderne Holzhaus ist nämlich ein Fabrtkerzeugnis; in gedeckter Halle wird es errichtet, auf dem Bauplatz nur noch aufgestellt. So ist es auch seiner Bauart nach trocken. Die Holzwand kann ebenso wie die Steinwand voll oder hohl sein. Ini ersten Falle haben wir eine massive Holzwon- vor uns. also auch das massive Holzhaus, z. B. in der sogen. Block- ivand der Christoph und Unmack in Niesky. Es gibt gute und schlechte Holzhäuser ebenso gut wie gute und schlechte Ziegelbauten. An sich ist das einzelne Holzhaus nicht feuergesährlicher als das einzelne Steinhaus, solange «s die Bewohner nicht an Achtsamkeit fehlen lassen. Größere Städte aus Holzhäusern will man ohnehin nicht errichten. Unkenntnis und damit <ng verbundenes Vorurteil sind be müht, das Holzhaus zu diskreditieren. Vergeblich. Nur darf man sich nicht darauf versteifen: Holzhaus oder Steinbau. Es muh vielmehr heißen: Holzhaus und Steinbau. Jedes an seinem Platz«. Als Kleinhaus ist das Holzhaus sehr empfehlenswert. V. Die wärmedichte Bauart haben wir als eine Voraussetzung der guten Heizbarkeit des Hauses erkannt. Die zweite ist eine gute Heizungsanlage. Immerhin ein richtig gebautes Haus kann man selbst mit einer mangelhaften Heizungsanlage er wärmen — wenn auch mit großen Kosten — viel schwerer aber ein schlecht gebautes, selbst mit einer fehlerlosen Drei Hauptanforderungen sind an die Heizungsanlage zu stellen. Gleichmäßige Wärme im ganzen Hause soll sie verbreiten, nicht nur in einzelnen Räumen. Denn alle wer- den gleichmäßig benutzt. Bei einem Mindestaufwond an Bedienung soll sie zuverlässig arbeiten. Je weniger Feuer- stellen, desto einfacher die Bedienung, desto geringer die Staub entwicklung aus der Asche. Womöglich nur eine Feuer stell« im ganzen Hause. So wird die Heizung eine der Haupt stützen der Gesundheit des Hauses und seiner Bewohner. An passungsvermögen an die W i t te ru n gsv e r h8 lt- nisse muß zum dritten verlangt werden. Dann arbeitet dl« Heizung wirtschaftlich und sparsam. Drei Heizungsarten stehen dem Kleinhause zur Verfügung. Die Ofenheizung mittels eiserner oder Kachelöfen, die Warm wasserheizung und die Luftheizung. Allen drei Anforderungen gleichzeitig wird keine ohne weiteres genügen. Die in jedem Falle brauchbarste muß wohlüberlegt ausgesucht werden. Darum ist cs falsch, eine gegen die beiden anderen grundsätzlich ausspielen zu wollen. Eine jede hat ihr« besonderen Charakter eigenschaften: man muß sie genau studieren. Wer die Wahl hat, hat, sagt man, die Qual. Uneigennützige Beratung von fach männischer Seite erleichtert die Entscheidung. ') Der Kachelofen wird neuerdings dauernd verbessert. Wer die Mühe und die Unbequemlichkeiten nicht scheut, die mit seiner Wartung verbunden sind, wer den Platz, den -er Ofen bean sprucht, nicht besser verwenden kann, soll ihn in seinem Klein hause oufftellen. Er wird dann zufrieden sein. Der eiserne Dauerbrandofen, etwa als Esch-Original, heizt bei zweckmäßiger Bauart und Ausstellung mehrere Räume; dl« Anzahl der Feuerstellen wlrd vermindert. Line ziemlich empfind liche Ncgulierbarkeit gestattet es ihm. sich der Witterung schmieg sam anzupassen. Di« Warmwasserheizung läßt nur eine einzige Feuerstell« bedienen. Ihr« Regulierbarkeit ist von äußerstem Feingefühl AI« Gekaheizung, Kamino- oder Naragheizung kann sie als ein« sehr brauchbare Kleinhausheizung gelten. Die Luftheizung endlich empfiehlt sich durch geringe An logekosten. Don allen Heizungsarten beanfprucht sie den ge ringsten Platz im Haus«. Regulierbarkeit und Anpassungsver mögen sind in ausreichendem Matze vorhanden. VI. Dem Besucher der „Iahresschau" sind einige grundlegend« Begriffe im Kleinhausbau vermittelt worden; daneben einig« Namen. Er möge sie als Dedächtnisstätten nehmen, als weiter nichts. Bei seinem Rundgang hat er vielleicht andere gefunden» die ihm mehr sagten. Dann mag er jene getrost vergessen. Es schadet nicht«, wenn er nur den Inhalt der vorhergehenden Ab schnitt« einigermaßen im Kopf« behält. Hier im Katalog ist er niedergelegt. Vielleicht nicht ganz umsonst. Denn der Katalog soll nicht nur da» Schauen erleichtern und den Blick schürfen. Ei soll vielmehr den Leser dazu veranlassen, auch später das Pro- blem „Wogung und Siedlung" nicht ganz au« dem Auge zu ver lieren. Freilich: nicht allzu oft wir- es ln so übersichtlicher Forns vor ihm ausgedreitet darliegen wie diesmal in Dresden, aus dn vierten »Iahresschau Deutscher Arbeit-. ») Sachgemäße Auskunft in allen Heizungssragen vermiß telt kostenlos: Verband der Zentrakheizungs-Industrie. verMl W. v, Linkstr. W; Bayer. DÜrmowirtschastsverband. Manches Liebherrstr. 13; Bereinigung Deutscher Eisenosen-Jadrikanten Kassel: Zentralstelle des deutschen Osenfetzergavrrbe«. Berm E., Weinmeisterstrotz« Sa
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