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Sächsische Volkszeitung : 23.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192505233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250523
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-23
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.05.1925
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10 Jahre -rutsche Kaussrauen- bewegung Tie Feier seines zehnjährigen Bestehens beging der Ver band deutscher Haussraucnvcreine in der ersten Mcnwoche die se; Jahres zn Breslau, wo sich Vertreterinnen der ange- schlossenen Vereine aus allen Teilen des Reiches zur Abhär tung der Generalversammlung eingesundcn hatten. Ter den Hanssranen von der Stadt im Remter des ehrwürdigen Rat--- Hauses bereitete stiinmnnasvolle Empfangsabend, nicht mtnoer der am folgenden Morgen in der Aula der Universität abgehaltan« Festakt init Begrüßungen und Ansprachen durch den Rektor, die Vertreter der Behörden und die Abgesandte» der großen Frauen verbände — auch der Katholi sche Frauenbnnd hatte Delegierte entsandt — legte» bereites Zeugnis ab von der Geltung, die sich der Verband während seiner zehnjähriges» Wirksamkeit verschafft hat. Als Berufsorganisation der deut schen Hausfrauen vereinigt ec zurzeit 250 Hansfrauenverekne, bei seiner Gründung >m Jahre 19l5 hatten sich bereit 15 nsaminc,«geschlossen, um unter dem Truck der schwere», durch ie Blockade bedingten Wirtschastsvcrhältntsse den hanswict- schastlichen Anforderungen des Heimatdienstes Genüge zu tun. Tie Begründerin uno Ehrenvorsitzende des Verbandes, Dr. h. e. .Hedwig Hehl, die am 5.Mal ihre»75.Geburtstag beging,ivahnte der Breslauer Tagung bei und empfing den wohlverdicint.ii Tank sür ihre Leistungen als Führen» und Pfadfmiderin ans deni Gebiete der volkswirtschaftlich und wissenschaftlich begrün deten Hanshnltführnng, deren Ausbau sie zuerst als Forde rung der Zeit erkannt hat. Ten Rückblick aus die Arbeit des vcrslossenen Jahrzehnts ergänzte ein von der Vorsitzenden, Frau Anna Gerhardt-Altenburg, gegebener Ausblick auf die neuen Arbeitsgebiete, denen der Verband sich zu widmen gedankt. Wohnungsbau, und Wohnnngsknlturfragen sind es besonders, deren Lösung mit dem Haussrauenanteil am Wiederaufbau des deutschen Volkslebens a»ss engste verknüpft erscheine»: und Io stand denn auch das Arbeitsprogramm der diesjährigen Ge neralversammlung bereits unter dem Leitgedanken: das Hans und die Frau in der Volksgemeinschaft. lim aber auch den künftigen Generationen den notwendigen Nachwuchs an sachkundigen Hausfrauen sichern zu könne», ist eine immer einheitlicher gestaltete und lückenloser dnrchgesührte hanswirtschaftliche Vorbildung der weiblichen Ju gend erforderlich, die durch entsprechende Ausgestaltung der Vernssschnlen und durch Ausbau des hauswirtschastlichen Lehr- lingsw.'cus angestrebt werden must. Auch ein Fachinstitnt zur juilsensrhaftlichen und praktischen Prüfung von Haushaltungs- und Gcbranchsgegenständcn, das lange Zeit auf dem Wunschzettel der deutschen Hnusfranenschast gestanden hat, wird nunmehr n, ab sehbarer Zeit als Einrichtung des Verbandes den Vereine» zur Verfügung stehen und ihren Mitgliedern die Wahl der zweck- mastige», Arbeit und Kraft sparende» Geräte sowie das kost spielige Ausprobieren neuer Nähr- und Reinigungsmittel er leichtern. Endlich stellt auch die notivendige Entlastung und Betreuung der berufstätige», des eigenen Heinis entbehrenden, alleinstehenden Frau bestimmte Zuknnftsfordernngen an die Or ganisation, und eröffnet ihr damit ein ganz neues Feld der Tätigkeit von zugleich sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung. Somit ist es ein reichhaltiges und vielseitiges Ac- beitsprogramm, mit dem vec Verband dentscher Hauszrauen- vcreine sich in das zweite Jahrzehnt seines Wirkens begibt: im Interesse aller Frauen must mau wünschen, dast ihm dabei auch die sachliche Unterstützung der Behörden und öffentlichen Körperschaften weiter zuteil werde, die sich anlästlich seines Jubiläums so anerkennend über seine bisherigen Leistungen ausgesprock>eu haben. Margaret« Weinberg. Kann man den Geschmack verbessern? Man schreibt uns: Die Vereinigung der Erfurter Frauen- Vcrufs-verbände in Arbeitsgemeinschaft mit dem Bund der Haus- srauen berief zu Mittwoch, den 13. dss. Mts., einen Mitglieder abend ein, der erstmals in den neuen Räumen der Sladthaus- säle abgehalten wurde. Eine graste Anzahl Berbandsvertre- terinuc» und Mitglieder waren erschienen. Die 1. Vorsitzende, Frl. Fischer, sprach über: „Wie kann jede Frau dazu beitra ge», eine bessere Geschmacksrichtung in die Allgemeinheit zu dringen". Die Frauenwelt soll somit daraus aufmerksam gemacht werden, wie sie Gcschmackslosigkeitcn an sich, an ihrer Kleidung, in ihrer Umgebung ufw. ablehnen und vermindern kann. Es dürste daher angebracht erscheinen, hier einige Ausführungen kurz zusammengefastt wiederzugeben. Ein guter Geschmack ist gewissen Gesetzen unterworfen, während ei» schlechter Geschmack sich an solche Gesetze nicht kehrt. Bei der Häuslichkeit angefangen: Ein geschmackvoller Haus rat must eine zweckentsprechend« natürliche Form haben. Eine Eule als Lampe verstößt z. B. gegen den guten Gesckpnack. Eine Steh- oder Hängelampe mit einem schönen Schleier, der sich den Farben des Zimmers anpastt. würde entschieden von einem besse ren Geschmack zeugen. Ein Sessel must zum Ausruhen einladsn. darum muh er weich gepolstert und behaglich sein. Die Teetasse wirkt als Schale viel einladender mit einem Henkel in gefälliger Form. Die Fon» darf auch nicht siinnwidrig sein: sinnwidrig ist KtilllikMiWihes über iie Sum Plauderei von Robert Hillmann Getrost, verehrte Leserin! Ich pfusche dir nicht ins Hand- >vbrk. Für mich handelt es sich nur um das Geschichtliche — d. h. augenblicklich. Sonst habe ich für eine gute Suppe auch ein anerkennendes Verständnis. Ja, die Suppe hat eine geschichtliche Entwicklung. Ihre Anfänge reichen weit ins Altertum zurück. Wo man Feuer und Töpfe hatte, kann man auch die Herstellung von Suppe mit gu tem Recht annehmen. Schließlich ist ja die Linsensuppe Esaus und die „schwarze Suppe" der Lacedämonier auch ein geschicht- sicher Beweis dafür. Im Mittelalter nahm di« Beliebtheit der Suppen immer mehr zu und damit auch di« Mannigfaltigkeit ihrer Arten und Zubereitungsweisen, sowie die Art und Anzahl der Stoff«, die dabei Verwendung fanden. Die Fleisächrühe gehört zu den frü hesten Suppenarten. Als Zusatz finden sich schon Im 12. Jahr- hundert Nudeln, während Graupen und Grles erst mit Vervollkommnung der Müllerei und Reis und Sago erst tn den Tagen lebhafteren Verkehrs mit Ueberseeländern verwendet werden. Trotzdem fehlt« es den Köchinnen nicht an reicher Man nigfaltigkeit der Suppenrezepte. Das zeigen Angaben in Chro niken, die von 5 bis 8 Suppen bei einer Mahlzeit reden. Von 1307 haben wir ein Verbot aus einem Kloster, an den Wochen tagen mehr alseine Suppe zu reiclien: also gab es an den Sonn tagen mehrere. In demselben Schriftstück wird geraten, die Supp« nicht aus dem Tester zu trinken, sondern mit dem Lössel zu essen und dabei nicht zu schlürfen „wie ein Kalb" und auch nicht zu sprechen. Morgensuppen waren schon in frühester Zeit die er sten Tdgesspeisen und behielten ihre Herrschaft auch dann noch. sie dann zu nennen, wenn der ihr zugrunde liegende Gedanke nicht dem Sinn des Gegenstandes entspricht. Treten wir z. B. in ein Kinderzimmer ein, das einen neuen Anstrich bekommen hat. Die Möbel, die ursprünglich aus Tannenholz waren, sind so llberstrichen und gemasert, dast man sie für Eiche halten soll, was man natürlich nicht kann. Wieviel besser sieht gebeiztes Tannenholz aus. — Man kann die verschiedensten Gegenstände in einem Zimmer unterbringen: jedes Stück sorgfältig ausgc- sührt, in eine harmonische Verbindung gebracht, wird die ganze Einrichtung geschmackvoll wirken lassen. Ein weiterer Punkt ist das „SclMücken". Schmuck und Verzierungen müssen bescheiden und sinngemäß an- gebracht werden. Zu viel Zierrat oder Verzierung ist nicht schön. Ein Zimmer voller Photographen ist eine grobe Ge- schmacklosigkeit. — Eine Blumenvase ist meist durch ihr Materi al schon Schmuck genug. Ein schönes farbiges Glas, eine Kri- slallvase, eine Porzellantasse, auf der vielleicht der Form entspre chend einige Striche in Gold gezogen sind, wird nie die Wirkung eines Straußes beeinträchtigen. Hier müssen Form und Eigenari des Materials allein geschmackvoll wirken Schmückende Hand arbeiten: Hier wird beinahe noch mehr gesündigt. Bei der Wahl jeder Handarbeit sollten folgende Gesichtspunkte ins Auge gefaßt werden: Entsprechendes Material, sinngemäße Verzierung in Form und Linie. Ein Kissen dient zur bequemen Lage, ich wähle deshalb keine runde Form. Zur Füllung nehme ich Federn, den» jede andere Füllung wird nach und nach hart und ballt sich. Ein Kissen darf nicht zu klein sein, ein oder zwei größere Kissen wirken besser als 6 kleine. Material und Verzierung sind eng miteinander verbunden. Der Stoff bedingt hierbei die Verzie rung. Auf grobes Leinen kann ich ein Durchbrnchkäntchen an wenden, auf Stramin oder Aidastoff werde ich ein Füllmuster in Kreuzstich, auf Tuch evtl, eine Aufzeichnung bringen. Die Auswahl der Farbe spielt ebenfalls ein« große Roile. Das gilt für alle Handarbeiten: ebenso der Grundsatz, daß die Verzierung durch das Material bedingt wird. Was für Aufzeich nungen sieht man öfters in den beste» Geschäften. Ein Ueber- handtuch mit einer Windmühle oder einer Holländerin oder eine Decke, in der lauter Hirsche herumspringen! Bilder, die den Zweck des Gegenstandes völlig beeinträchtigen. Dieselben Gesetze gelten natürlich auch für die Kleidung. Natürliche Formen, nicht beengend, von Ueberladungen frei wir ke» schon allein. Farbe und Güte des Stoffes ergeben von selbst, ob eine Verzierung angebracht erscheint oder nicht. Auf die vielen Modetorheiten an dieser Stelle einzugehen, dürste zu weit gehen und Gegenstand weiterer Erörterungen bilden. Die Frauen können somit in ihren Kreisen, selbst in Ge schäften. in der Oeffentlichkeit usw. durch Anregungen außer ordentlich viel dazu beitragen, vielfach anzutreffende Geschmack losigkeiten beseitigen zu helfen. Die Frau selbst muh vorbildlich hier wirken, und damit erzieherisch auf die Jugend einwirken. D-e ueueften Schmuckmo-en Tie Dame, dis sich jetzt jo viel aus ihre „männliche" Kleidung zugute tut, bleibt doch wenigstens darin ihrem Ge schlecht treu, dast sie auf Schmuck nicht verzichtet, nun dieser Schmuck ist sogar reicher und aussallender als je. Betäu bers sind Ohrringe sehr modern, und zwar hat man die beeile Form des „Zigeuner Ohrringes", die im Winter viel ge tragen wurde, mifgcgebe» und bevorzugt lehr lange und dünne Ohrgehänge, die ans blaffen, Bernstein mit kleinen Per len bestehen. Bernstein ist auch ein beliebtes Material süc bjc riesigen Ketten, die bis zu den Knien hernntergehe». Diese wahrhaft phantastischen Halsketten weisen immer drei Bern- steinkngeln auf, zwischen denen sich eine Perle und ein >ein- geschlissener Jadestcin befinden. Manche die'er Ketten haben als Abschluß auch noch lang: Quaste». Seine Herkunft aus dem Orient zeigt die'er bunte und schwere Schmuck durch di-' Verwendung von orientnliichcn rosa Perlen und von 'ehr viel Jade, oiesem kostbaren Edelstein, der j„ der chine sischen Kultur seit langem eine so große Rolle spielt »nd zn den herrlichsten Kunstwerken verarbeitet worden ist. Ti« neuesten H andtasch e n bestehen ans jadegrnnsm Glaceleder, das ip leuchtenden Farben und mit japanischen Ornamenten bestickt ist. Kostbaren und exotischen Schmuck zei gen auch die Handgriffe der Sonnenschirme. Scksnl -ie Augen -er Kin-er Tos Auge ist das unentbehrlichste nnsercc Sin nesorgane, darum sollte jene Mutter von Anfang an bestrebt sein, dickes Organ ihrer Kinder zu Ichonen, und sie selbst zn lehren, es zn hüten „nd zu pflegen. Jeder grelle Wechsel vom Tnnkeln zum Hellen ist nngcmcin schädlich. Deshalb iollen die Beilen nie so stehen, daß man beim Erwachen gleich in das grelle Tageslicht schaut; es sollten außerdem Vorhänge die Fenster, wenn vielleicht auch nicht allzusehr, verdunkeln. Sehr gefährlich für jedes Auge ist ein Hineinschanen in nie Sonne oder ans stark beleuchtete Fläche», wie glänzende Schn«e- landschasten, blitzende Meeresslut und dergleichen. Be>m Leie» nnd Schreiben der Kinder ist vor allen Dingen darauf zu ach ten, daß sie den Kopf nicht zn sehr vvrniiber neigen, weil daraus Kurzsichtigkeit entstehe» kann. Auch dürse» Kinder nicht im leuchte,iden Sonnenschein und l» der Tämmcrnng lese». Jedes zu schwache, zu grelle oder flackernde Licht greift die Angen an. Stets gilt es, ans die ganz richtige Beleuchtung Lckokolsrlen IK6N686 lVIüilei' conttlüren vlsscisn ^ K8EE68 vr,ttin«r»lr,g» 7 als der Kaffee sich immer mehr einbürgerte. Auch Wein, und Viersuppen waren zum Frühstück beliebt. Am meisten aber kamen Milch-, Mehl- und Brotsuppen aus den Tisch. An den Hösen waren sie ebenso beliebt, wie im Hause des Leibeigenen. Wir wissen, daß der sparsame Friedrich Wilhelm I. di« Brotreste der Tafel sorgsam sammeln und zur Brotsuppe für den nächsten Tag verwenden lieh. Der große Friedrich wollt« am Morgen vom Kaffe« nichts wissen und blieb bei der Brotsuppe seiner Kindheit. Ein Kochbuch von 1581 zählt bereit» 63 verschieden« Suppen auf, das Nürnberger von 1691 deren 117 und das Augsburger von 1717 sogar 281 Fleischsuppen und 136 fleischlose oder Fastcnsuppen. Früher durfte bei keiner Mahlzeit die Suppe fehlen, und heute noch pflegt man bescheiden „zu einem Löffel Suppe" «inzuladen, obwohl dahinterher meist noch eine ganze Reihe anderer netter Sachen auf dem Tafeltuche erscheint. Die Mannigfaltigkeit der Suppen ergibt sich aus der Art der Grundstoffe und Zusätze. Durch Zusatz von Fleisch erhält man Fleisch-, Geflügel-, Metzel-, Fischsuppen. Alle diese waren in frü herer Zelt stark gewürzt und wohl auch mit Safran gelb gefärbt. Die Gemüsesuppen, aus den alten Kräuterluppen entstanden, er freuten sich auch großer Beliebtheit. Sie nahmen an Bedeutung zu durch di« bequeme Einrichtung der Trockensuppen als Fort- setzung -er Erfindung Lord Rumsovds. Aber nicht nur bei uns Deutschen gilt der Spruch: „Wer lange suppt, der lebt auch lange." Die Italiener sind derselben zn achte». Diese must stets von der linken Seite auf die aus- znsührend« Arbeit fallen. Bei entzündende,, Angen must man sich doppelt vor Staub, Rauch oder — Erhitzung hüten und zeitig den Rat eines Augenarztes in Anspruch nehme», ,v«nn man Schmerzen emp findet. Ein altes Volkswort sagt: In de» Augen liegt das Herz, „nd tatsächlich läßt eln offener, gerader Blick auch den Rückschluß auf einen offene», guten Charakter z„. Bvshakte Menschen haben auch meist tm Blick etwas Verstecktes. Groß , rundliche Augen gelten für verlrauensvoll: Mensche», vie ivlche Auge» besitze», prüse,, deshalb auch selten tiefer, wahren» schmä lere Augen mehr für das praktisck,« Leben geschaffen lein -ollen. Schwarze Augen sollen den Schluß aus einen i»än»l,chen Charakter znlasse», blaue auf größeres Zartgefühl. Es ist aber wohl nicht immer ganz zutreffend. Graue Auge» tollen ans Geist deuten und das Zeichen des Verstandesmenschen sei,,. Wird der Blick malt, so deutet dies auf eine trübe Stim mung oder auf schlechtes Befinde,,. Ei» Kindesaugc ist meist klar „nd hell. Es spiegelt Heiterkeit und Frohsinn wider. Tarn», sollte jede Mutter, so viel sie irgend kann, verhöre,>, daß unnötige Tränen diesen Blick verdunkeln: sollte vvc allen Tinge» es aber auch vor jedem, von außen kämmenden, -ckiüd- licken Einfluß bewahren helfen. Zeigt sich bereits im jugend lichen Alter Kurzsichtigkeit, so ist fflr Benutzung einer ,orq- fällig auszusuchendc», passenden Brille Sorge z» tragen. M. Weiß. Verfchie-enes — Katholische Frauenarbeit im Osten. Tie Kongregation von der Hl. Katharina, der se°l 1602 in Ostpreußen an sässige weibliche Orden besitzt heute in drei Ostproviiizc,,: Ost preußen, Livland „nd Litauen 714 Mitglieder. Tie litauische Provinz, die schon am Anssterben war, hat heute mit oem Mutterhaus Krakiai bereits wieder 22 Mitglieder ans drei Stationen. — AusstcurrnShstuben Seil etwa zwei Jahren besitzt die Stadt Düsseldorf eine beivndece Einrichtung bewahren der Jugendfürsorge in den „Anssteuernähstnben" Anläßlich einer kürzlich veranstalteten Ausstellung der Erzeugnisse dieser Stuben erfuhr man Näl>«res über den Gebaute» nnd die Organisation. Durch die Nähstuben sollte der Versuch unternommen werde'», die Mädchen zu Arbeitsgemeinschaften zusammcnzufasseii, sie zu einer vernünftigen und für sie doch auch reizvollen Anwen dung eines Teiles ihrer freie» Zeit anzuregen. Ti« Leiterin der Nähstlibe nimmt diese Ersparnisse der Mädchen entgegen, legt sie zinsentragend an, bis ein Betrag beisammen ist, ver zur Anschaffung von Wäschestoffen (beim Großhändler) hinreccht. An ein oder zwei Wochentagsabenden oder an Sonntags'iacli- niittagen verfertigen die Mädchen unter Anleitung Wäschestücke für den eigenen Gebrauch, die aber zunächst in Verwahrung der Leiterin bleiben, bis das Mädchen heiratet oder einen Tie»sl- posten antritt. Zurzeit bestehen >n Düsseldorf 20 solcher Näh stube», die in Schulräiimen oder Vereinssälen untergebrocht sind. Praktische Winke — Alumlniumsachcn zu reinige». ES ist bekannt, daß Alumininmgeschirr nicht mit Soda gereinigt werden darf, weil die Sooa als basische chemisch: Verbindung mit dem Aln- »ünimummetall ein« weiße Verbindung eingeht, wodurch alio weiße Flecken auf de», Alumininmgeschirr entsteh«,,. Am beste» reinigt man Aliiminmimgeschirr mit fein gesiebtem Scheuer sand und heißem Wasser. Mit etwas Zusatz von Essig oder Zitronensäure verleiht man dem Alnininiiningeschirr eine» be sonderen Glanz und ein neues Aussehen. — Das Verkorken der Flaichrn. Zum Verkorken der Flaschen für Säst oder Wein benutze man nur gute, ianbcre. Korken. Man legt diese zehn Minuten in kochendes Master, trocknet sie gut ab und treibt sie senkrecht gerade tn den Flaschenhals. Um den Verschluß vollständig lustdicht zu ma chen, erwärme man gewöhnlichen Flaschenlack zu einer ge- schmeidigen Masse und tauche den Koos der Flasche unter lang samem Umdrehen hinein. — Tie Rollenkette des Tamensahrradcs besinü-'t iich, um Verwickelungen nnd Beschmutzungen des Kleides nach Kräf ten zu vermeide», in einem Kette,«kosten Die Radlerin kommt infolgedessen n»r selten in die Lage, die Kette z,v«ckS Reinigung abznreiben. Erforderlich ist aber, die Kette von Zeit zu Zeit an den Rollen zu ölen. Hierbei ist darauf z» achten, daß außen anhaftendes Ocl mit Hilfe eines trockenen Lappens entkernt wird. — Neu« Möbel werden leicht stumpf nnd zeigen kleine staubige und ölige Flecken M>t einem in Terpentinöl ge tränkten Lappen wird die Fläche gereinigt und gründlich näch- poliert. Nene Möbel sollen »ach Ablauf von zwei Jahren eigent lich aufpvliert werden. — Irdene Töpfe eignen sich am beste» zum Kochen von Kompott. Es, verliert in ihnen nicht seine Farbe. Nur dürfen dnnn solche 'Töpfe nicht zum Kochen von fettigen Speisen ge nommen werde». Es ist überhaupt gut, die Kochtövfe ge sondert voneinander im Gebrauch zu halte». — Wriße Wasserflaschrn, in denen sich ein gelbticher An satz gebildet hat, werden oft, trotz eifrigsten Spntens mit Eier schalen odcc Kartosselschalen, nicht rein. Nimmt man einige Tropfen Salzsäure zu der halb mit Wasser aesüllte» Flasche „nd schüttelt gut um, so wico nach kurzer Beulte aller Anlatz verschwinden. Meinung, und die Franzosen sind uns im Suppenessen ciber. Sie ivaren seit je Meister in der Herstellung von Suppen, und die Geschichte nennt französische Köche, die ein fürstliches Einkommen und Ansehen genaßen. Die Engländer dagegen sind keine Freunde von Suppe, mrd die Spanier sollen sie erst nach der Mahlzeit genießen, um den Magen restlos zu füllen. Im Orient sind die Inder keine Suppenesser. in Amerika die Mexikaner. Sonst haben säst alle Völker ihre Nationalsuppen. Dem Lappländer geht nichts Uber seineSuppe ausRenntierblut, der Russe schwärmt für seine Kohlsuppe und der Tscheche sür die Zwiebelluppe. Einen seltsamen Geschmack setzt die Vvgelnestersuppe der Chi nesen und die Ameisensuppe einiger InLianerslämm« voraus. Auch di« zahlreichen Redensarten, in denen von Suppe gesprochen wird, beweist deren Beliebtheit. Es ist nicht hübsch, „einem die Supp« zu versalzen": aber verlieb!« Leutchen sollen es doch zuweilen tun. und noch verliebtere sollens nicht einmal merken, oder es sich doch nicht merken lassen. „Gelehrte Frauen und versalzene Suppe sind ungenießbar", meint der sonst doch so galante Spanier. „In «ine böse Suppe kann man schon wat kommen": aber man soll seinen lieben Nächsten nicht „in der Brühe sitzen" lasten. Auch sollte man keinem „eine Suppe ein brocken": manchmal muß man sie dann „selbst auslösseln". Prü gel. und Knüppelsuppen erfreuen sich keines besonders guten Rufes, sind aber zu Zeiten und sür manchen recht heilsam. Wenn man Recht hat, daß die Liebe durch den Magen geht, so hat die Suppe daran einen großen Anteil. Drum zum Schlüsse folgen de» gutgemeinten, lehrreichen Vers: „Ist di, Suppe doch versalzen, Und der Kohl nicht recht geschmalzen. Dünkt'» dem Manne doch nicht recht. Und der Frau bekommt es schlecht. Drum laß dir raten, liebe Braut: Len« kochen Supp' und Kraut."
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