Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 23.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192505233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250523
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-23
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.05.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Son»abend, den 23. Mai 1S2S. Sir MWe« SlMlrii M km»» Gegen -i« Kolonial. SchuldlSg« Aus dein Reichstag wico uns von parlamentarischer Seite geschrieben: Tie Ausführungen, die am Mittwoch lm Reichstag als ztveiter Redner der Zentrumsfraktion der letzte Reichskolontal- minster Tr. Pell machte, müssen im Grtamtrahmen der poli tischen Trbttten des Reichstages ganz besonders gewertet werden. Minister Bell stellte mutig und entschlostrn wieder einmal, trotz der Schwierigkeiten, die sich der Behandlung dieser Frag« immer wieder in den Weg stellten, das Problem der Per- einigten Staaten von Europa zur Debatte. Bell ist ichon seit langem ein Vorkämpfer dieser Idee, die mehr und mehr Boden gewonnen hat, und die sich auch führende Staatsmänner des Auslandes zu eigen gemacht haben. Bell trat mit aller Ent schiedenheit oer Austastung entgegen, als ob es sich hier «m eine Ideologie und nicht »in eine zu realisierende Wirklichkeit han deln würde. Es ist nicht so, daß die Bereinigten Staaten von Europa einen neuen Staatenbnnd darstellen sollen, es handelt i'.ch lediglich darum, die Völker zu einem engeren Zu- s a m »i e n > ch l u s, zu formen, um die Wirtschaft Eu ropas zu retten. Es »eclohnte sich wirklich, daß dieses Ziel mit aller Energie zu erreichen versucht wird. Wolle» wir die europäische „»d damit die deutsche Kultur retten, dann müssen wir de» Ausgleich der Interessen zunächst einmal auf wirtschaftlichem Gebiete suche», denn die wirtschaftliche Interessen- und Schicksals- Verbundenheit ist noch immer am beweis- und zugkräftigsten auch für die Behandlung und Lösung politischer Problem« gewesen Neben der Erörterung dieser Frage gewann sich Bell bei seinen Ausführungen im Reichstag die größte Aufmerksamkeit' bei der Behanolung der Kulturpolitik- Bell trat mit Entschiedenheit der S ch u l d l ü g e s ch l e ch t h i n und der Kolo - nial-Schuldlüge im besondere» entgegen, teuer »n- erhörten Lüge, als ob Deutschland die Berechtigung zu kolonisiiersn durch seine Tätigkeit in den Schutzgebieten verloren habe. Deutsch land erhebt feierlich vor aller Welt den Anspruch auf Kolonial besitz, und es wird nicht r„hen und rasten, bis ihm das volle Recht, das man ihm geraubt hat, wieder zuteil wird. Tie beiden Probleme: die Vereinigten Staaten von Europa und Kolonialrecht Deutschlands stehen in engstem Zusammen hang, und man kann es nur begrüßen, saß gerade von Zentrums- feite und von der Persönlichkeit, die seht den Vorsitz tn der i«u«n Kolonialvereinigung übernommen hat, diese Fragen mit aller Offenheit vor dem ganzen Lande und der ganzen Welt behandelt worden sind. Dr. Jimmermann auf Suche nach einem neuen Pofien Sy— Wien Gcneralkonimissar Tr. Zimmermann ist am lü. Mai nachts 11 Ilhr nach Warschau abgereist. — So lautet das amtliche Kommunique. Von informierter Seite wurde ange- dentet, baß die Reise Tr. Zimmermanns nach Warschau die Vorbereitung seiner eventuellen Bestellung als Gcneral- kommissar von Polen zum Zweck hat. Diese Information birgt viel Wahrscheinlichkeit in sich. Seine Aufgabe in Oesterreich als Bölkerbundskommissar be trachtet Tr. Zimmermann mit Recht als viel zu untergeord net, als daß sie seine Ambitionen und nicht zuletzt auch »eine Machtgel,-,ste befriedigen könnte. — „Diese Arbeit kann auch ein Buchhalter machen!" — soll er sich einmal geäußert haben und man kann dieser seiner Auffassung ans vollem Herzen unr ziistimme». So soll er nun auf die Idee gekommen sein, Warschau zu erobern. Hochbeglückt wünscht ihm die große All gemeinheit Oesterreichs, daß ihm dieser Feldzug gelinge! Aus dem katholischer, Aka-emikerverband (Kanzlei: Köln: Viktoriastrahe 15 Der Verband weist besonders aus die vom 1 bis 5. Juni 1925 im Exerzitienhaus St. Johannesburg bei Leutesdorf am Rhein stattfindenden Exerzitien hin, die P. Peter Lippcrt 2. I. aus München leitet. Preis Mk. 22,—. Anmeldungen bis 28. Ma! an die Kanzlei unter gleichzeitiger Einzahlung des Betrages aus Postscheckkonto Köln Nr. 52 517. Die Soldaten derKaiserm Roman von Julia na von Stockhauien <86. Fortsetzung.) „Mach' ein Fenster auf, bitt' dich, Josef, ich kann den Par füm nicht ausslehen. Und so eine Hitz ist," sagte die Kaiserin mit leichter Heiterkeit. Sie atmete schwer die Kühle Nachtlust, sie ins Zimmer strömte. „Das tut gut. sehr gut!" „Mama, ist Ihnen nicht wohl?" Erschrocken fragte Joses. „Nicht viel, nur der Dampf aus der Brust. Das Herz will nicht mehr. Aber beunruhigen Sie sich nicht um die alle Mama. Der Siork meint, es sei ein Katarrh, aber, entre nous, meine Lunge ist ganz verhärtet. Ah, ich habe lang genug gelebt. Man muh zu sterben wissen." „Mama!" Josefs Stimme zitterte. Sic strich ihm leise über die Hand. „Genua von mir, ich bin alt. Was wollen Sie, ewig kann ich nicht gesund bleiben. Bitte, mögen Sie mir die Limonade da reichen? Das ist gut, sehr kühl. Alsdann, was gibt es?" Einmal, zweimal durchschritt Josef das Zimmer. „Mama," sagte er schließlich und legte einen Akt vor sie hin, „ich bringe Ihnen das Prolokoll über die Verhandlung des Falles von Neiße zurück." „Haben Sie das Urteil unterschrieben?" fragte mit künst licher Ruhe die Kaiserin. Joses ergriff die Hand der Mutter: „Mama, ich kann nicht. Mama!" „Sie können nicht?" Maria Theresia hob die Brauen. „Wie so? Haben Si- denn das Protokoll nicht gelesen? Aber Sie haben diesen schimpflichen, schrecklichen Affront doch selbst er- lebt!" „Ja, Mama, gewiß, und doch vermag ich nicht zu unter« schreiben. Dieses Urteil nicht. Mama!" „Um welches Urteil sollte es sich denn sonst handeln?" fragte Maria Theresia. „Dieser Husar hat, im Angesicht des Feindes, jeglicher Manneszucht zuwider, ln Heller Empörung seinen Offizier erwürgt. Welches Urteil — als einzig der Tod — könnt« da gefällt werden?" „Vergessen Sie nicht, Mama, daß der Alte die Ehre eines Mädchens rettete!" Die Kaiserin legte die Hände fest ineinander: „Die Ehre eines Mädchens — ich hccke kein Recht, zu zweifeln, -aß dies Ge schöpf unschuldig war —, aber begreifen Sie denn nicht, welche Keckheit es bedeutet«, ein Mädchen zum Husaren zu machen? Es klingt wie Spott: di« Nadasdyhuforen rekrutieren sich aus Leutesdorf ist rechtsrheinische Bahnstation, an der nur Per- sonenzüg« halten. Es ist auch linksrheinisch zu erreichen Uber Andernach (wo auch die D-Züge halten) durch Uebersetzen mit der Nheinsähre. Die nächst, D-Zugsstation rechtsrheinisch ist Neu wied. Im Laufe des Jahre« finden noch folgend« religiösen Ta gungen statt: 1. St. Iosefshaus in Hardenberg. Neviges bei Elberfeld. Exerzitien für Akademiker vom 2. bis 6. August 1925. 2. Exerzitienhaus Hoheneiche» bei Dresden. Exer zitien für Akademiker vom 26. bis 30. August 1925. 8. Gertru- denstift Bentlagebei Rheine in Westfalen. Exerzitien für Akademiker vom 28. Oktober bis 1. November 1925. 4. St. Io- sefshaus in Hardenberg-Neviges bei Elberfeld. Exerzitien für Akademikerinnen vom 31. Oktober bis 4. November 1925. Anmeldungen sind an die Kanzlei zu richten, die auch nähere Auskunft erteilt. Die Herbsttagung des Verbandes findet in Innsbruck von Freitag, den 14„ bis Donnerstag, den 80. August 1925, statt. Auf das In den nächsten Togen erscheinende Heft 11 der „Mitteilungen" wird besonders hingewiesen. Polizeiliche Lehrfilme Dresden. 22. Mai. Die sächsische Staatspolizeiverwaltnng nnd das Polizeipräsidium Dresden hat dieser Tage vor Ver tretern hiesiger Behörden, der Presse und einer Anzahl gela dener Gäste im Prinzeßtlstater die polizeilichen Lehr- n»d Ausbildungsfilme ,„r Vorführung gebracht. Nach einer Begrüßung durch den Präsidenten der sächsischen Stmts- polizeiverwaltung Dr. de Guehery wurde ein Lehrfilm „Aus bildung der Polizeianwärter auf der Landespoll,zeischule Mei ßen", und sodann nach einer Ansprache des Polizelpcälideiitcn Kühn zwei Lehrfilme über Körperschulung der Polizctbeamten »nb ihre praktische Anwendung sowie neuzeitliche Verwendung »on Polizeikräfien zur Nusrechterhaltung von Ruh« und Ord nung und ein Verkehrsfilm zur Vorführung gebracht. Die Filme sollen demnächst in Karlsruhe auf ber dortigen Inter nationalen Polizeitechin'khen Ausstellung gezeigt werden, oer Verkehrsfilm dürfte neben seiner polizeiitachnischen auch oje größte praktische Bedeutung für die Allgemeinheit gewinnen. Er veranschaulicht u. a. das falsche und richtig« Verhalten von Fußgängern, Radfahrern und Fahrzeugen aller Art Im Stra ßenverkehr, dessen Regelung durch die Verkehrspolizei uff. Dieser Film soll daranm ipäterhln auch der Dresdner Allge meinheit in de» hiesigen Lichtspielhäisisrn zugänglich gemacht werden. Diese Filme sind ein neuer Beweis dafür, wie auf leiten der Polizei systematisch daran gearbeitet wird, allen Anior- dernngen auf diesem Gebiete in vollkommenster Weise gerecht zn werden. Die Neuregelung -er Aulofieuer Wie wir hören, plant die Reichsregjernng eine sehr erheb lichr Erhöhung der steuerlichen Abgaben für Kraftfahrzeugs. Die Regierung ist der Auffassung, daß dir von den Kraftwagen- bcsitzern zn leistenden Stenern t„ erster Linie mit dazu bestimmt sind, den Bau von Straßen zu fördern, die Kosten der Straßenunterhaltnng zu bestreiten und auch die Kosten für die geplanten Automobilstraßen, die lediglich dem Autoverkehr dienen sollen, zu beschaffen. Man ist aber »„ch der Ansicht, daß der bis- heclge Maßstab für die Beurteilung der steuerlilchen Leistung, der Maß st ab der Pferdekräfte, nicht mehr gerecht ist, und daß deshalb ein anderer Modns für die Besteuernngsgrnnd- kagc gefunden werden muß. Man denkt dabei unter anderem daran, das Gewicht der Wagen auch für dies« BerechnungSgrund- lage heranzuziehen. Vermischtes — Die Jahrhundertfeier der Blauen Grotte. Im Jahre 1825 hat bekanntlich der deutsche Äickter August Kopisch im Bunde mit dem Schweizer Maler Fries die „Blaue Grotte" entdeckt. Heute nun steht fest, daß die „Grotta Azurra", deren Zentenar feier bei den alten Capri-Fahrern ein sehnlichstes Echo wecken wird, schon ein Jahr vorher entdeckt war, und zwar von einem Capreser Schiffer namens „Riccio", der aus der Suche noch See getier die kühne Fahrt durch das damals so überaus gefürchtete Fclsloch unternahm, und im Innern eine Art Zauberlandschaft zu schauen vermeinte. Riccio erzählte von dem Gesehenen nur we nigen, denn er fürchtete die Strafe der Unterirdischen, aber die märchenhafte Geschichte kam dem berühmten Wirte Don Togano, dem Freunde Hidigeigeis. zu Ohren, der dann an späten Abenden hinter dem Fiasko seinen Gästen, darunter Kopisch und Fries, davon sprach. Die beiden Söhne des Nordens beschlossen, den Dingen auf den Grund zu gehen: sie nahmen den Riccio mit und schwammen alsdann in die Grotte hinein, wo sie die Wunderge schichten alle bestätigt fanden. Bon da an war di« „Blaue Grotte" eines der neuen Weltwunder. Daß sie von den Antiken nicht er wähnt wird, obschon sich allerlei Spuren antiken Bauwerkes in ihr finden, beruht darauf, daß die Insel sich im Laufe der Jahr tausende über dem Wasserspiegel hob und senkte. Der heute so Weibern. Gewiß, es war sehr lange Krieg, und man sagt, daß sie sehr tapfer gewesen sei. Aber haben Sie vergessen, was dem Angriff des Illay Gabor vorausging, Der Wein, der Csardas! Warum, wenn nicht um herauszufordern, tanzt dies Geschöpf so schamlos, so leidenschaftlich? Gut, der Leutnant überfiel sie. .kmtte es nicht genügt, der Pandur Ianko wäre hinzugetreten? In zwei, drei Worten klärte sich die Affäre! Aber nein, wahn sinnig vor Uebcrhcbung, vor Zuchtlosigkeit und Mordlust, peil- scheu sich die Begierden zum Morde. Der Soldat verwandelte sich in ein reißendes Tier. Und statt einer Armee befehligen wir über Räuber und Mörder! Bitte, mein Sohn, was setzen Sie eigentlich an dem Urteil aus?" . „Mama", bat Josef weich „Sie sagten es selbst, es war lange Krieg. Die Mannschaft unterscheidet kaum noch zwischen dem Feind der Majestät und dem eigenen. Die Mannschaft mor dete zu lange im Namen der Gerechtigkeit, das Leben erscheint wertlos, die Mordlust, die in jedem Menschen steckt, ward Jahr um Jahr neu entfesselt. Wer vermag ihr von heute zu morgen Dämme zu bauen?" „Das Gesetz, mein Sohn! Man setzt Jucht gegen Unzucht, den Henker gegen den Mord", erwiderte die Kaiserin. „Womit anders bändigt man die Mordlust noch als mit oem Schrecken? Ich nehme nicht an. Josef, daß Sie gekommen sind, um mich zu bitten, einen so schamlosen, zuchtlosen Mörder zu pardonnieren?" „Doch, meine Mutter, darum bin ich gekommen!" Die Kaiserin sah auf, sagte langsam: „Soll ick der Schmach der Armee vielleicht ein Denkmal sehen?" „Nein, Mama! Nicht so, Mama! Aber dies Verbrechen ist n'cht todrsschuldig!" „Nicht todesschuldig?" rief di« Kaiserin außer sich. „Sind Sie wahnsinnig, Josef? Im Angesichte des Feindes, des Preußen, besudelt ein trunkener Husar di« Edre einer ganzen Armee mit de» Morde an seinem Offizier und ist nick: todcsschuldig, sogen Sie' Was ist denn dann noch todesschulsig? Sind meine Sol- taff» so schäm- uno ehrrnvergessen, daß sie ihre Offizier« von Trunkenen ermorde i lassen, ohne wie ein Mann um si« Tilgung dieser Schmach zu schreien? Nein, sie sind es nicht. Da, lesen Sic!" Di« Kaiserin warf mit fliegender Hand Papiere auf den Tisch: „Nadasdy, der Oberst, die Rittmeister, alle bieten ihr eige nes Blut zum Abwaschen dieses Frevels. Josef, Si« sagen, „nicht tcdesschuldig"? Wohlan, was geschieht in der Folge? Die Mann- sck-aft sieht keine Schranke mehr, Mord ist erlaubt, die Majestät pardonniert, mißliebige Offiziere fallen straflos meuternden Sol daten zum Opfer! Der Bürger ist seines Besitzes nicht mehr sicher. Niemand wird »vagen, zu befehlen, da jeder Befehl die blutige Roch« eines Soldaten heraufzubeschwören vermag. Da Nr. 117, Seite 4 magisch wirkende Lichtreslex fehlte zu Tiberius Zeiten, wo ein bequemes unb lichtes Portal für die kaiserlichen Lustbarkeiten in den Fels hineinführte. — Ein alter orientalischer Spruch sagt: „Der Mann, der etwas weiß und weiß, daß er's weiß, wird ein glückliches Leben führen. Der Mann, der etwas weiß aber nicht weiß, was er weiß und weiß, daß er nichts weiß, kann ein leidliches Leben führen. Der Mann aber, der nichts weiß und nicht weiß, daß er nichts weiß, führt ein elendes Leben." Spor! Erster deutscher Radfahrertag in Leipzig Der erst« deutsche lltadfahrertag der V. D. N. V In Ver bindung mit dem 34. Bundestag des Sächsischen Nadfahrerbundes findet in der Zeit vom 14. bis ' :gnst 1925 in Leipzig statt. Die einzelnen Festausschüsse siru veiler Tätigkeit. Zum Festkorso, ber am Sonntag vormittag sich durch oie Hauptstraßen ber Stadt bewegt, haben sich Vereine aus allen Teilen des Reiches gemeldet. Wertvolle Preise stehen dafür zur Verfügung, die Industrie und private Personen stifteten oder in Aussicht stellten. In den frühen Morgenstunden starten die Ama teure um die deutsche Strahenmeisterschaft in Berlin, um dem Ziele zuzueilcn, welches sich auf dem Meßplatze befindet. Die Berufsfahrer fahren die gleiche Strecke, nachdem sie am Vortage die erste Etappe Hannover—Berlin durchfuhren. Die Saalwett bewerbe für die deutschen Meisterschaften finden ihre Entschei dungen am Sonntag im Zoo, während die Vorw-ttbewerbe. die sich nötig machen, vorher ausgetragen werden: am Sonnabend früh treffen sich die besten deutschen Mannschaften im Kampfe um die deutsche Meisterschaft im Vereinsmannschastsfahren. 4» Der Iugendtag des Sächsischen Nadfahrerbundes findet am 14. Juni 1925 in MUlsen St. Jakob statt. Die Ausfüh rung hat der dortige Verein „Alpenrose" übernommen, der am 13.. 14. und 15. Juni gleichzeitig sein 20. Stiftungsfest in Per- bindung mit Saalmaschinen- und Bannerweihe feiert. Vom Bun- desfahrwart sind die Kreiswanderfahrten nach dem Festort gelegt und morgens findet das Bezirksrennen statt. Vormittags 8 Uhr werden die Borwettbewerbe um die Meisterschaft im Iupendschul- reigen und im 2er Radball zum Austrag gebracht. Der Start für die Zuverlässigkeitsfahrtcn für Jugendliche Sparte 1: 14-16 Jahr« über 5 Klm. und Sparte 2: 16—18 Jahre über 10 Klm ist um 11 Uhr angesetzt. Die Iugendtagung wird um 12 Uhr eröff net. Nachmittags 3 Uhr ist di« Bannerweihe, der sich der Fest korso anschlieht. Die Saalwettbewerbe, die in dem großen Saale der Grafenburg stattfinden, werden von der Meisterschaft !m Iu> gendschulreigen eröffnet Nachdem erfolgt das Entscheidungsspiel um die Radballmeisterschaft. Für Zuverlässigkeitssahren und für die Meisterschaften hat der Bund wertvolle Preise zur Verfügung gestellt, die seit einiger Zeit in einem der größten Geschäfte in Müssen St Jakob ausgestellt sind. MlmsWe des Lmm Sendtts Sonnabend, 28. Mai 4.30— 6,00 nachm.: Konzert der Hauskapelle. 6.30— 6,45 nachm.: Funkbastelstunde. 7,06—7,36 nachm.: Hans-Bredoio-Schuie, Englischer Sprachkursus: Frl. Dr. Musold. 13. Lektion. Leipziger Programm <Welle 454) 7.30— 8,00 nachm.: 4. Vortrag von Professor Dr. Erich Marx von der Universität Leipzig aus dem Zyklus: „Radium, Röntgen strahlen und die Materie." 8,15—11,30 nachm.: Tanzabend. Mitwirkende: Die Rundsunk- hauskapelle und das Wenskat-Tanzorchester. Dresdner Programm sWeile 292) 7,30—8,00 nachm.: Dortrag: Dr. H. H. Kritzinger, Dresden: „Wunderzeichen am Sternenhimmel in alter und neuer Deu tung" 8,15 nachm.: Volkstümliches Konzert. Mitwirkende: Schönberg. Orchester unter Leitung des Musikdirektors Georg Schönberg, Dresden. 1. Volkslieder: a) Eilenberg: Die Mühle im Schwarzwald, b) Friedvmann: Aus der Jugendzeit, c) Ochs: Kommt ein Bogel geflogen, d) Franke: Deutsches Land in Sang und Klang. 8. Märsche: a) Radecke: Preußischer Armeemarsch 198, b) Keil: Germaniamarsch, c) Iessel: Die Parade der Zinnsol daten, d) Grenadiermärsche 100 und 101. >. Operetten und Tänze: a) Schlägel: Straußsche Operetten und Melodien, b) Fetras: Mondnacht auf der Alster, c) Merkling: 2 effäffische Bauerntänze, d) Peter: Rund um die Welt. 4. Schönberg: Im Rundfunk. sSchlagerpotpourri). für habe ich Armeen gegen den Feind Oesterreichs geführt, daß die Armee sich selbst und Oesterreich zerfleischt! Ich liebe das Blutvergießen nicht, Gott weiß es! Aber ich liebe die Gerech tigkeit und die Zucht, und darum muh der Schuldige sterben!" ,,A!l' dies ist wahr, meine Mutter, und doch bitte ich: par- donnieren Sie den Panduren!" „Wollt' Gott, ich dürste es. Ich darf es aber nicht, will ich nicht der Ehre meiner Soldaten ins Gesicht schlagen!" „Parüonnieren Sie ihn, Mama, >ch bitte S:e!" „Warum gerade ihn?" fragte die Kaiserin und sah Josef starr an. „Es ist ein Trenkpandur, Mutter!" „Trenk war mein bester Reiter, gewiß: aber ich opferte auch ihn für die Zucht und Ehre meiner Armee!' sagte eisern die Kaiserin. „Trenk hat ein« Tochter!" Die Kaiserin sah Josef starr an. „Es ist das Kind Ihrer Hosdame, Mutter, und des Trenk, Ihres besten Reiters!" Die Kaiserin sah Josef starr on. „Pardonnieren Sie den Panduren, Mutter!" Dumpf drohte Josefs Stimme. „Ich schlage der Ehre meiner Soldaten nicht ins Gesicht!" „Warum, Mutter!" schrie Joses ansbrcchend auf. „War nur dieser alte Pandur da. die Ehre dieses Kindes zu retten? De» Kindes Ihrer Haydt, Mutter, und Ihres Trenk?" Die Kaiserin sah Joses starr an. Heftiger wiederholte Joses: „Pardonnieren Sie den Pandu ren. Mama!" „Nein!" wehrt« Maria Theresia hart. „Ick gebe die Ehre meiner Soldaten nicht feiger Schwäche preis!" „Wohlan, Majestät," brauste Ioief, „so morden Sie nun auch den letzten! Anna Maria von Haydt siel Ihrem Gesetze, Franz von der Trenk fiel Ihrem Gesetze, Ianko wird ihm fallen. Aber da» Kind der Haydt und des Trenk wird ousstehcn und Euch fragen: „Wo ist die Liebe der Kaiserin, die einst schwor, Mutter des Volkes zu sein? Wo ist die Ehre der Kaiserin, oie dies Wort bricht? Denn nicht Mutter ist sie dem Volke, nein, nur rächend« Gerechtigkeit!" Und mit brechendem Schrei, erschüttert, eindringlich: „Gott im Himmel, Gott im Himmel! Wo ist meine Mut ter?" „Josef!" Maria Theresia stand groß und gewaltig vor dem Manne, ihr Atem flog, rasend keuchte Ihr Herz: „Was ist ein Reich, was sind Völker, denen die Gerechtigkeit fehlt, selbst wen« sie rächt und straft?" /Fortsetzung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)