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Nr.»»L 1». Jahrg GrsttzSstsft«»« >«» D,»»de««V. IS» Holbeinftrast« 4M Sücksffctie Montag 31. Mai 1929 T-r»s»*ech«r »1 »— P»ftsche0U»»»t« Lr1p»t< «r. 147P7 BemgS»»»«», «terteltü-rlild in der »elchwrlteüe aber von der Post -»geholt A»5,ab»s mit tllustr. VeUag« IV.SVZt Ni>»,abe » V.«L F». In Dresden und gm, Deustchland Ire! Hans «»Igabe L «»kgabe v v.vv — Dt» «st4M»e «allSeestimn erlLeinl an allen SoLentagen naL« - Tvre-dstimdc der RedaMon II dIL 1» Nhr vorm. Anzetgeu, Annahme von ÄetchSItSan,eigen bi» Iv Uhr. von 8-mMena„ze>gen v!i> tt lihr vorw. — Preis sür bi» Peiii.Svastj-Ue I.4V-S. Im RektameteU 8.5» 8lMitIiei,.«nzeigen I.:«' Für undeuUtlh getchlteren«. !°wle durch gern vrechei auigrgeren« Nnzetg«" ILimen wir die BcrmNnoitltLIen ür die ttitchttpleit de« leitet nich> i beniehmi« Im Küraß ans Papiermache ^ Sei gestrichen, Stadt des Hölz, Plauen im Vogt land! Du wirst forllcben in der Geschichte! Hoffentlich. Und Kin der und Kindeskinder werden eS sich noch erzählen. wie das Auto des großen Abenteurers durch die Straßen ratterte, wie die Häupter der Stadt und die Mächtigen mit schlotternden Knien dem Herrn Hölz ihre Opfer darbrachten, wie keine Negierung in Sachsen und kein Leutnant mit zehn Mann sich fand, diesem Hölz Paroli zu bieten. Wie sie ihm die Hundcrltausende vor die Füße legicn und keiner da war, der sich ihm entgegengestellt, der dem Feigling Hölz die Brust geboten und Stadt und Land von ihm befreit hätte, Hdlz hat eS vermocht, mit wenigen Abenteurern und einigen kreischenden Weibern eine ganze Stadt im Banne zu halten, die oberen Zehntausend unter warfen sich ihm »nd erklärten sich als unterlegen. Erst nach dem größ ten Unheil erschien von auswärts eine gewaltige Truppenmacht, so wie Im Märchen in Schildburg die Fei.rwehr nach dem Brande. Und siehe da, er floh schon vor der Vorhin, und er wäre geflohen, wenn nur einige Bürger der Stadt den Mut gefunden hätte», ihm auf den Leib zu rücken. So wird Plauen sortleben als die dem Aben teurer Hölz unterlegene Stadt. Aber das darf nicht sein. Und es wäre wirklich' eine einseitige Schilderung, wenn die Geschichte nur In diesem Sinne berichten würde. Denn Plauen ist eine starke Stadt, eine gewaltig-, die von ihrer Macht Gebrauch zu machen versteht — nachdem Herr Hölz verschwunden ist. Da legen sie den Küraß an, die Gewaltigen des städtischen Schul amtes, umgeben von den Gegnern der konfessionellen Schule, besteigen das Roß und blasen zur Attacke. Zu welcher? Ja, Furchtbares ist geschehen in der Stadt des Hblz, Da gibt es Rebellen, Rebellen, die an Freiheit denken, nicht an vermeintliche, sondern an wirkliche. Da gibt es Katholiken — furchtbare Menschen —, die wagen es, im Jahrhunderte des Arztes der Ansicht Ausdruck zu geben, daß sie ihr« Kinder katholisch erziehen lassen wollen. Auf in den Kampf! Hölz ist verschwunden, die Tschecho-Slowakei hat ihn ausgenommen, aber eine neue Gefahr droht der 'Slauenschen Stadt, eine weit schlimmere, die „ultramontane" Wer weiß, was hinter dieser Forderung auf Erhaltung der konfessionellen Schule alle« steckt? Vielleicht — das Gruseln überkommt einem — will man Plauen gar kn „die Errichtung eines katholischen Königtums, tnmitten Deutsch. kandS" elnbezleyen? Das soll nämlich nach Ansicht des alten Herrnhuter „Sächsischen Kirchenblattes" (Skr. 22 vom ?.9. Mai 1220) da» Ziel de« „klugen Pacellt als Botschafter in Berlin" sein. WaS weiß man denn? Den bösen „Utramontanen" ist nun einmal nicht zu trauen, denn nach Ansicht desselben Blättchen« ist auch „das evange- lisch« Kaiserum durch die ultrainontan - sozialistisch demokra- tische Revolution" gestürzt worden — „also der Weg zum katholischen Königtum eine« heiligen römische« Reiche« deutscher Nation frei". Daher Planen, wappne dich! Noch kannst du dein durch Hölz stark geblaßtes Wappen wieder auffrischen. Und sie treten zusammen und es erhebt sich einer und stellt den Antrag, daß mit Gewalt gegen den Sch'ulleiter der ersten katholischen Bür gerschule vorgegangen werden soll, daß ein Disziplinarver fahren gegen die Schulleitung geboten sei. Hell glänzt der Küraß, aker da ist ein anderer in der Sitzung, der wirft einen Speer danach, «nd siehe, da zeigt sich wieder einmal, daß der Schein trügst: der Küraß ist nicht aus Stahl, er bekommt einen Riß, denn er ist aus Papier mache. Unerhört, diese Durchlöcherung. Ein Rechtsanwalt ist eS. der eS wagt, sie vorzunehmen. Er hat keine besondere Liebe zu irgend einem Bekenntnis. Aber. . . Die Augen weiten sich, die Gesichter werden bleich, denn der Rechtsanwalt befürwortet Bereitwilligkeit dent katholischen Schulvorstande gegenüber. Mit Gewalt sek da nichts zn erreichen. Wenn Gewalt angewendet würde, könne der Schulvorstand erst recht Einspruch erheben. Das Gesetz von 1835 könne heut« gar nicht mehr mit E'rfolg a «ge wendet worden. Selbst ministerielle Entscheidungen könnten irrig sein. Ministerien seien Verwaltungsbehörden, wie jede ander« Behörde auch. Vorzügliche Worte. Immer mehr kommt das Papier- niachö im Küraß hervor, aber es hilft nichts. Der städtische Schul- ansschuß lehnte die Forderungen, die berechtigten Forderungen des katholischen Schulvorstande« — abgedruckt In Nr. 119 der „Sächsischen Vollszeitung" vom Freitag den 23. Mai — einstimmig ab. Also mit dem Rechtsanwalt? Es geht nichts über Konsequenz! Er, der städtische Schulausschuß nämlich, weiß nichts von der Reichsverfassung, weiß nichts davon, daß an dem Bestand der katholischen Schulen nicht gerüttelt werden darf. Man muß e« ihm zu wissen geben. Nicht nur der katho lische Schulvorstand, auch die katholischen Eltern müssen fest bleiben. Nicht diejenigen, welche im Küraß die Attacke reiten, sind die Tapferen, sondern die Katholiken, welche an dem hohen Gut der konfessionellen Schule festhalten. Auch sie werden einst in der Geschichte sortleben, und es w'rd ein Ruhmesblatt in der Geschichte für sie werden, wenn sie sich in der Schul, frage nicht vergewaltigen lassen, llmgürtst euch mit der ReichSversassung, katholische Eltern PlanenSl Nehmt den Stimm zettel zur Hand und gebt die Antwort am 6. Junil Jede Stimme fällt in die Wagschale. Auch bet uns in Sachse», sie kann ausschlag gebend werden sür die Stärke der ZentrumSpartci, der einzigen, dir sich sür die konfessionelle Schule eingesetzt hat »nd damit kann jede Stimme ausschlaggebend werden für dft Zusammensetzung des Reichs- kabinetts. DaS neue Reichsschulgesetz wird und muß die endgültige Klärung bringen. Der Untcrstaalssekretär Schulz hat dieser Tage er klärt, daß es eine« der ersten Gesetze sei» wird, die dem neuen Reichs tag vorgclegt werden. Bon der Stärke der ZenlrumSpartei hängt die endgültige Ge staltung dieses Gesetzes ab. Helft null Heute wähnen sich die im Küraß aus Papicrmachä noch stark. „Heute noch ans stolzen Nossen — morgen . . . ." Irsl. „Von Papstes Gnaden" Es gibt zwei evangelische Kirchenblätter in Sachsen, ein neues, das erst kürzlich erklärt hat, die evangelische Kirche hätte Konkurs an melden müssen, wenn am 9. November 1918 »nd am 11. August 1919 (Reichsverfassung) keine ZentrumSpartci dagewesen wäre. Dann er scheint ein altes „Sächsisches K i r ch e >> bl a tt" in Herrn hut. Dasselbe leistet sich in seiner Wochenschau in Nr. 22 vom 28. Mai 1920 folgendes: „Vom Kapitol gar nicht mehr weit entfernt wohnt der Papst. Dieser hat seinen klugen Pacelli als Botschafter in Berlin ernannt. Sein Ziel ist, wie Zeitungsnachrichten zu melden wissen, die Er richtung eines katholischen Königtums inmitten Deutschlands (soll wohl heißen: über Deutschland). Warum auch nicht? Das evan gelische Kaisertum ist gestürzt durch die ultramontan-sazialistisch- demokratische Revolution,' also ist der Weg zum katholischen König tum eines, heiligen römischen Reiches deutscher Nation frei. In diesem Lichte gewinnen die monarchischen Bewegungen in Bayern, die sich anscheinend Immer kräftigetr entfalten, eine besondere Be deutung. Und dann wird Erzberger der Kanzler diese« neuen Reiches von Papstes Gnaden — und das Evangelium in Deutsch land?" Dazu schreibt unS heute ein hochangesehener evangelischer Pastor folgendes: „Sehr geehrte RedaktionI Gestatten Sie mir zu dem Wochen- schanartikel de« alten „Sächsischen Ki-chenblattrS" in aller Eile ein kurzes, aber offene« Mort. Ich bin entrüstet, daß das Blatt es wagt, in dieser Zeit, in der die Verdienste der deut- schen Zentrumspartei auch «m di« eva'ngelische Kirche von jedem objektiv Denkende« anerkannt werden müsse», seinen Lesern solche Ammenmärchen auszutischen. Legen Sie eS zu den Akten! ES ist bezeichnend, daß das Blatt auch ebenso wie die evangelischen Vereinigungen Leipzigs in ihrem Schreiben an die polnischen Parteien jetzt da» Zentrum ignoriert. Mich und meine Freunde kann das nicht irr« machen. Ich will mit diesen, Schreiben vor allem zum Ausdruck bringen, daß ich gewillt bin, amV, Iuni nun erst recht der Zentrums liste Striebe« meine Stimme zu geben. Ich möchte nur wünschen, daß recht viel« Evangelisch« ebenso handeln würde». Mit dem Ausdruck« vorzüglichster Hochachtung Ihr sehr er gebener N. N., Pastor in . . . ." Wir nehmen von diesem Schreiben mit großer Frende Kenntnis und brauchen ihm nichts weiter hinziizufügen. 18. Verbandstag des kathol. Lehrerver bandes in Sachsen Freitag den 28. Mai 192«. Am 23. und 29 Mai fand, wie schon kurz berichtet, in Dresden die Versammlung der katholischen Lehrer Sachsens statt. Der wirt schaftlichen Lage zufolge war, wie zu erwarten, die Zahl der Teilneh mer nicht allzu groß. Doch um so inniger gestaltete sich nach langer siebenjähriger Trennung die Freude des Wiedersehens. Und nicht minder hell leuchtete die Begeisterung, nicht weniger stark drängten Schaffenslust »nd Schaffenskraft zu unermüdlicher, ernster Arbeit. Sie galt unserem armen deutschen Volke, das so schwer darniederliegt, unserer Jugend, auf die wir unsere ganze Hoffnung setzen, unserer Volks schule, um deren Geist so heiß gekämpft wird, »nd nicht zuletzt uns Lehrern selbst. „Wir wollen zeigen, daß wir in unserer Weltan schauung fest zusammenstehen und an der konfessionellen Gestalt der Volksschule festhalten. Wir wollen zur Erneuerung des deutschen Volkes beitragen, trotz aller Not, die uns drückt." So klang es aus der Begrüßung zu Beginn der Tagung. Mit diesem festen Vorsatze im Herzen schiede» wir. In der ersten Hauptversammlung, Freitag nachmittags 2 Uhr, behandelte Herr Seminaroberlehrer Dr. Nolle-Bautzen in nahezu zweistündigen Ausführungen das Thema: Der Kamps um die allgemeine Volksschule. Sein glänzender von tiefer Wissenschaftlichkeit, hellster Klar heit und strengster Folgerichtigkeit erfüllter Bortrag kann hier des Raummangels wegen nur im Auszug« veröffentlicht werden Doch wird der Verband Mittel und Wege finden, den Vortrag unverkürzt weilen Kreisen zugänglich zu mache». Im Lichte der Entwicklung des deutschen BildnngswesenS er scheint die Einheitsschulbewegung als der Versuch, die überliesertc be ziehungslose Getrenntheit der einzelnen Schularten in einen einheit lichen, organisch gegliederten Aufbau umzubildcu. Das Erbe der Vergangenheit ist ein exklusives S t a n d e s s ch u l w e s e n (gelehrt: Schule, Bürger- oder Realschule, Volksschule), das in seinem Ursprung aus der alten ständischen Dreigliederung des Staates dessen Ange hörige für die Einordnung in die damit gegebene Arbeitsteilung er ziehen wollte. So wurde durch die Schule die soziale Schichtung des Volkes, ans der sie erwachsen war, fort und fort erhallen und befestigt. Die erste große Erschütterung erfuhr diese überlieferte Ausfassung von der Ausgabe der Schule durch die von der französischen Revolu tion ausgehende Neusorimmg des sozialen Lebens. Die Aushebung der rechtliche» Standesunterschiede bedeutete eine Deinokralisieuing der Gesellschaft, in der die aste ständische Schichtung durch ein neues Ideal ersetzt ward! Durch das Ideal einer in allen Gliedern wesens gleichen, gleichberechtigten Nation. Diese zuletzt in der neuen Rousseau- ischen ErziehungSforderuug einer allgemeinen Meuschenbildung wur zelnde Wandlung schlug in Deutschland ruhigere, wesentlich geistige Bahnen ei« und mündete schließlich in die Pädagogik zurück Tie idealistische Philosophie (besonders Kant und Fickst'), die llaffffche Dichtung, die Erziehungsauffassung Pestalozzis bereiteten in ihrem Zusammenwirken de» Boden vor, aus dem nach dem Zusammenlruch des preußischen Staates in der Periode de»' sogenannten preußischen Reformzeit unter der Führung Wilhelm von Humboldts und der Mit wirkung von Süvern und Schleiermacher der große Plan einer ein heitlichen Nationalerziehung erwuchs. Die bildungs- politischen Bestrebungen dieser gedankenreichsten Epoche deutscher Schulgeschichte bedeuten nichts mehr und nichts weniger, als den eisten Versuch das Sckmlproblem im Sinne der nationalen Einh itsschnle zn lösen durch Schaffung eines einheitlichen geschlossenen Orga nismus des gesamten B i ld u n g S w es en s, das, ans der breiten Basis der allgemeinen Volksschule ruhend jedem einzelnen den Zugang zu den seiner Sonderkrast entsprechenden Lcb-nS- möglichkeiten eröffnen sollte. Es war di« Tragik dieser aus dem Geiste der allgemeinen Menschenrechte geborenen Nesormpläne. daß die Krall ihrer großen Idee» an der sehr bald einsctzenden rückläufigen Be wegung der nationalen Entwicklung zerbrach. Die Stellung der Volks schule, die der pädagogische Idealismus der Männer um Humboldt zur allgemeinen einheitlichen Grundschule sür daö gesamte Bildungs wesen halte machen wollen, ist zuerst durch die Reaktion der zwanziger Jahre, dann durch die Stürme von 1818 und die zweile Reaktion, zuletzt durch den Kulturkampf immer wieder erschüttert worben. Aber durch alle diese Kämpfe blieb das alte Ideal der einheitlichen, wesens gleichen Nation lebendig, behütet von dem liberalen Bürgertum, und in der Forderung einer einheitlichen Gestaltung der deutsch n Natio nalerziehung, verkündet durch die deutsche Lehrerschaft. Und genau hundert Jahre nach dem ersten angeblichen Reformversuche, wieder in einer Zeit nationaler Not, mrr viel schwerer noch als einst, steigt nun noch einmal das alte Problem der deutschen Jugenderziehung vor nu8 auf, gebieterisch und ohne Aufschub seine endliche Lösung fordernd. Schon ist der erste vorbereitende Schritt getan worden: Die grundlegen den Bestimmungen der neuen Reichsverfassung über daS deutsche Schulwesen bringen In 8 146 die staatliche Anerkennung dreier bil- dungSpoliiischer Forderungen, deren Wurzeln in das klassische Zeitalter deutscher Pädagogik hinaufreichen: 1 des organischen Ausbaues d-s Schulwesens im Sinne der „Einheitsschule", 2 der allgemeinen Volksschule, 3. des Ausstieges der Begabten. Aber die Aufnahme dieser bildnngspolitischen Zielsetzungen in die neue Schulgesetzgcbung hat zunächst nur die Bedeutung, daß die Lösung der Schulsrage im Sinne einer einheitlichen Nationalerziehung in Angriff genommen werden soll. Erft in der schöpferischen Arbeit der wirklichen Ausführung werden die neuen pädagogischen Ideen ihre gastastende Kraft zn erweisen haben. Dabei werden aber heitte die Schwierigkeiten noch größer sein, als eS diejenigen waren, die vor einem Jahrhundert den ersten schnlpoiftischeu ffünigungsverftich zum Scheiter» brachten. Denn die beiden aroßen Mächte, an denen bisher der Versuch nationaler und sozialer Vereiubeitlichung der VollSscknil- erziehung, das Ideal der allgemeinen Bolksschule, immer wieder ge scheitert ist: die Taffache des K l a ss e n k a m p fe s und daS Hinder nis der K o n f e s s i o n s s p a lt n » g haben ihre trennende Kraft im Lause des 19. Jahrhunderts nicht vermindert, sondern aesteigert. Es sind nicht nur praktisch-politische Programme, sondern Gegensätze der Weltanschauung und des EthoS, die die äußerlich rum Staate Ver bundenen innerlich von einander trennen. In der Schwi-rigftit zwi schen solchen inneren Gegensätzen eine mittlere Linie zu finden, nhne dabei die Erziehungswerte zu verwische», die sür die verschiedenen Gruppen des Volkes wcsenhafte Bedeutung haben darin liegt das Kernproblem ger allgemeinen Volksschule. Von den beiden durch die nationale Einheiffchnle zu überwin denden Gegensätzen bereitet der soziale geringere Schwierigkeiten als der konfessionelle. Die Idee der elementaren Gemeinschaftser ziehung empfängt ihre Kraft aus der ziierst durch das freiheitlich: Kul turrecht des 18. Jahrhunderts gesordetten und im Lauft des 19. wirk lich errungenen Gleichheit vor dem Gesetze. Die unsoziale Begünsti gung der Kinder höherer Stände oder begüterter Klaffe» durch be sondere nur ' i höheres Schulgeld osfeifftebende Schulformen, die der allgemeine» staatlichen Michtvolkssckmle parallel lauftn empiindet die Gegenwailspädagogik als ein Verletzung der Idee des Ncckiis- und' KulttirstaateS, der seine Erziehungseinrichtungen nach dem Grund sätze des gleichen Rechtes sür alle zu gestalten hat und in dem dalftr jedes Kind Anspruch darauf hat, daß ihm nhn- Rücksicht auf Stand, Besitz und Glaubensbekenntnis seiner Eltern dis seiner Veranlagung und seiner persönlichen Wesensart entsprechende Ausbildung ermög licht werde. Wenn der Staat weiterhin von der Gemeiiffchasiserzi-Hung Voll«» ««llo» v»sr«It«I»1 «olläo, M»1«»1»lr v»»»»tlo! zßll« Vr»l»I»»v»! Verkauf: llnsslivn-A. 8ol,!o88li'k»8s 19 » ^«fN8pf. 13432