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Sächsische Volkszeitung : 22.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192405229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240522
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-22
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.05.1924
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Dresden Heute Donnerstagabend im Harmoniefestsaale Maienzeit — Marienvrrehrung — Glaubensbliite liegen für uns Katholiken in einer Linie. Ueberall darf der christliche Glaube wieder hinaus in die Oesfentlichkeit. Ueberall ist es in dieser Beziehung Frühling geworden. Ist es dann nicht an gebracht, gerade die schönsten Maienblüten des Glaubens ans Licht zu ziehen? Konnte die Bereinigung katholischer Aka demiker hier in Dresden ein herrlicheres Thema für ihren ersten Schritt in die Oesfentlichkeit wählen, als die katholische Marien verehrung? Wir sind uns gewih, daß diese Veranstaltung in allen Kreisen lebhaftesten Beifall finden wird. Das Programm ist mit größter Mühewaltung und Sorgfalt ausgestellt. Im Mittelpunkt der Vortrag des hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Christian Schreiber über die „Katholische Liebe zur Got tesmutter", umrahmt von den schönsten Perlen musikalischer Marienverehrung. Es ist teilweise noch nicht genügend bekannt, daß sich die Veranstaltung an alle Kreise und Schichten unserer Bevölkerung wendet, keineswegs nur an Akademiker. Der Donnerstagabend muh im Gegenteil ein Bekenntnis katho lischen Gemeinschaftsgeistes sein. Der Abend muß zu weitere» ähnlichen großangelegten Veranstaltungen aufmuntern, die wir notwendig brauchen. Darum. Katholiken Dresdens, kommt in Massen. Die Karten sind noch keineswegs ausoerkaust, wie dunkle Gerüchte wissen wollen. Der herrliche Festsaal der Har monie (Landhausstraßc 11) bietet Raum für eine machtvolle Kundgebung zur Maicnkönigi». Karten sind zu haben im Vor verkauf bei Ries. Seestraße 21. Triimper, Schössergasse, Beck, Schloßstraße 5, sowie an der Abendkasse. : Wir erhalten von« katholischen Mannergesangverein zu Dresden noch eine ergänzende Zuschrift über de» in der vorigen Wolle veranstalteten Edmiin'd - Krctjchnk.r - Abrnd: Zn dem in der „Sächsischen Bolkszeitung" erschienenen Bericht über den Edmund- Kretschmer-Abend des katholische» Männergesangvereins sei nach träglich erwähnt, oaß der Abend mit dem Krönnngsmarsch ans den „Folkungern" eröffnet ivnrde, dem im zweiten Teile der „Eriksgesang" ans der gleichen Oper folgte. Das Orchester der Nachrichten-Abt. Nr. 4, unter Leitung des Herrn Obermusik meister Bnhlmann zeigte bei diesen Vorträgen, daß es künstlerisch zu fühlen in der Lage »st. Eine formvollendete Ansprache über Edmund Kretschmer hielt sodann Herr Lehrer Rolle, der allen Gästen (es waren deren gegen 7001 kurz Umrissen, aber sehr verständlich das Leben des Komponisten vor Angen führte, und dessen Verdienste t„ das rechte Licht rückte. Mit der Ausführung der „Geisterschlacht", Kretschmers gewaltigem Werk kür Männer chor und Orchester, bewies der Chor, daß auch sogenannte „alte Semester" noch imstande sind, die Menge durch ihre Leistungen zu begeistern. Tie Leistung des Chores wird aber erst dann voll zu würdigen sei», wenn man weiß, daß nur eine einzige kurze Orchesterprobe zur Verfügung stand. Stimmenwohlklang, Stimmenreinheit und Präzisität zu verbessern ist wohl jedes Liedermeisters Wunsch und Bemühen. Es sind natürlich auch hier Grenzen gezogen, und man darf wohl ans der erschienenen ersten Kritik eine ernstgemeinte Aufforderung an die jüngeren Generationeil herauslcscn. Geworben tvird genug! Es stehe» jedoch auch andere Kreise in Dresden beiseite! Ist erst einmal in katholischen Kreisen begriffe,,, daß die Kunst um der Kunst willen da ist und nicht des Erfolges wegen, und sind die jungen Stim men und die bisher immer nur unter den „Besserkönnern" ran gierenden Kreise, welche immer abseits stehen, bereit, der katho lischen Sach« und dem deutsche» Männergesang ihre Kraft zu widmen, dann dürste der Männergcsangverein in der Lage sein, bei künftigen Ausführungen allen, auch künstlerischen Anforde rungen ganz gerecht zu werde». Ihr aber, katholische Männer- gcsangvereinler, seid stolz ans eure Leistungen »nd rust alle,, Gegnern zum Troß: Nachmachen! : Katholische Kirchcnchörc und Gesangvereine, die zur Jubel feier des Katholischen Gesellenvereines Pfingsten 1924 Mitwirken, erhalten die erforderlichen Noten sofort nach Fertigstellung in den nächsten Tagen. Probe „Union" Huttenstraße 7, Sonn abend, den 24. Mai 1024, abends 8 Uhr, zu der alle Vereine hiermit höflichst eingcladen sind. : Erneute Ranbüberfätte. In der Nacht zuin 20. Mai gegen 1.45 Uhr ivnrde eine auf dem Heimwege befindliche Aushilfs- Kellnerin in der Albrechtstraße Ecke Seidniher Straße von einem Unbekannten überfallen und mit einem harten Gegenstand meh rere Male auf den Kopf geschlagen, wodurch sie erhebliche Ver letzungen erlitt. Der Täter entriß ihr sofort die Handtasche und ergriff die Flucht. Die Handtasche wurde später in der Feld- herrnstraße aufgefunden. Das darin besindlich gewesene Geld hatte der Räuber an sich genommen. — Ein ähnlicher Fall spielte sich in der Nacht zum 10. Mai in der Pillnitzer Straße ab, wobei ein Unbekannter einem Dienstmädchen (diesmal ohne besondere Gewaltanwendung) die Handtasche entriß, die er aber dem Mäd chen zurückgab, da sie nur 40 Pfennige enthielt. In beiden Fällen handelt es sich wahrscheinlich um denselben Täter. Er wird wie folgt beschrieben: Etwa 20 Jahre alt, 105 bis 172 Zen timeter groß, schlank, dunkles Haar, blasses Gesicht, bartlos, bekleidet mit dunklem, vermutlich braunem Iackettanzug, wei chem Hut oder Sportmütze. Personen, die Mitteilungen hierzu machen können, werden umgehend nach der Kriminalpolizei ge beten. : Das WohltätigkcitSkonzcrt der sechs Rcichswrhrkapcllen des Standorts Dresden am Dienstagabend i»i Garte,, des Ans- Theater und Musik WohttStigkeitskonzert zugunsten der Barmher zigen Schwestern im St. Benno-Stift Am Svnntagiiachinittag wurde zugunsten der Barmherzige,, Schwestern in, St. Benno-Stift ein Wohltätigkeitskonzert in Tymians Thnlia-Thcotcr veranstaltet. Gottfried Stauet, das junge Mitglied der Staatskapelle, leitete mit seinem „Ave Maria" von Schnbert-Wilhelmh den Nachmittag würdevoll ein. Stanek besißt eine Art zu spielen, wie sie selten so jungen Künst lern z» eigen ist. Er ist kein Violinist im gcwöhnliclM Sjnne, sondern er meistert geradezu die Geige. Und was ec an tiefer und ernster musikalischer Schönheit in seine,, ersten beiden Stücken bot, das wnrde säst noch nbertrosfcn durch seine späteren „Le Streghe" (.Hexentänze) von Paganin,. Dabei offenbarie er eine überaus glänzende Technik. In seiner Hand wird das Instrument ihm dienstbar im wahrsten Sinne des Wortes. Selten hört man auch so Hobe, reine, klare Töne. Wir gehen nicht fehl wenn wir die Leistungen StanekS als den Glanzpunkt der Ver anstaltung kennzeichne». Fräulein Eel. Poll aß (Opern- sängeri») zeigte sich im 2. Teil ihrer Vorträge ans noch besserer Höhe als im ersten. „Wenn es sch!»»,inert in der Welt" und „Das Veilchen" waren vortrefflich gegebene Stücke. Ihre Stimme ist vollgültig, sie hat eine gute Klangfarbe. Am Flügel saß der Tviilünstler Joseph Wagner. Er war ein feinsinniaer Be gleiter der Vortragende». Frank Ostwald (Mitglied des - Schauspielhauses, Staatstheater) trug verschiedene Dichtungen vor. Die Schlllerschen Stücke liegen ihm aber weniger. Er eignet sick nicht für derartig groß angelegte Dichtungen wie „Die Macht des Gesanges" und „Das verschleierte Bild zu Seiß". Um so besser aber verstand er die übrige» Sachen, „Im Frühling", und „Spicl- mannlied", zu geben. Nach unserem Ermessen ist sein Können aus Lyrik »nd Humoristik eingestellt. Seine Aussprache ist gut. Znlcßt, aber nicht, weil ihr Können an letzter Stelle stände ist Fräulein U lk mann zu nennen. Sie sang Lieber zur Laute. Durch ihr freies und »iigezwunge»es Auftreten eroberte sie sich sofort die Herzen der Zuhörer. Fräulein Ullmann hat eine melo dische, weiche Stimme, und darum ist ihr Vortrag zart und innig. Sie meisterte hervorragend die Toniniervalle. Wir glauben nicht fehlzugehen, wenn wlr hre Leistungen mit in die besten der ganzen Veranstaltung ejureihe». Solche jungen Künst- stellungspalastes hatte eine,, glänzenden Erfolg. Eine r'csige Menschenmenge hielt den Garten bis aus das letzte Fleckchen besetzt und lauschte den straffen militärischen Weilen. Die Mnsik- folge war eine echt deutsche, Richard Wagner — Karl Marm von Weber — Ter Ambrosianische Lobgeiang —, Das n'ederländiicbe Tankgebet kamen durch das Riese,wrchcster zu glänzender Wirkung, die sich noch steigerte, als die alten Märsche vom Alaunplatze erklangen. Der belebenden Wirkung dieser alte» Weisen kann man sich nicht entziehen. Es liegt in ihnen an sich auch nichts Ueberhebendes, im Gegenteil, wir braiichen Mut zum Leben! Erhebend war der Abschluß des Abends mit dem Sächsische» Zapfenstreich i» buntem Leuchtfeuer und unter dem Aufzncken der Blitze des Nachtgewitters, das Jupiter Plnvins als lebende Kulisse prächtig am Horizont Heraufziehen ließ! — Ter Rein ertrag, der dem „Sächsischen Valksopfer" zusließt, dürfte ein recht erfreulicher sein. Tie Veninstaltiing wird zun» gleichen Zweck am Montag, den 26. Mai im Ausstellnngsgcirlen wieder holt. Aus Sachsen Weitere Elternratswahlen Riesa. Bei den am Sonntag stnttgesnndenen Wahlen zum Elternrat wurden 7 Vertreter der christlichen und 5 Vertreter' der weltlichen Schule gewählt. Oschatz. Die christliche Elternschaft hat mit 22 Stimmen über-die Anhänger der weltlichen Schule gesiegt. Ans die Liste der ersteren entfielen 158, aus die der letzteren 106 Stimmen. Von 1318 Wahlberechtigten haben nur 294 gewählt. Gewitterschäden Bei dem Gewitter am Montag vormittag in der 10. Stunde schlug in Mittweida der Blitz in den Kabeltnrm des Postamts und setzte den Kabelkasten in Brand. Dadurch wurde oaS Fern kabel völlig zerstört. Der Verkehr konnte aber nach 12 Ubr wieder nnfgenomme» werden. — Die Gewitter am Freitagnach« mittag haben im obere,» Vogtlande und im benachbarten Thü ringen manchen Schaden angerichtet. Verschiedentlich sind Ge bäude durch Blitzschlag zerstört worden. Ein Blitz traf die zwischen Adorf und Bad Elster gelegene Gastwirtschaft „Land haus", ohne jcooch größeren Schade» anzurichten. In Klein- bernsdors (Bezirk Zwickau) setzte der Blitz das Gehöft des Gemeindevorstehers Pichler in Brand. Das Stallgebäude brannte vollständig nieder. Wie anS Auma berichtet wird, hat dort der Blitz in die auf dem höchsten Punkte der Stadt gelegene frühere Windmühle, die heute landwirtschastlichen Zwecken dient, eingeschtagen und gezündet. Tie gesamten Gebäude sind mit allem Inventar, Getreide, Fnttermitteln nsw. vollständig nieder- gebrannt. TaS Vieh konnte bis auf einige Schweine, die den Flammentod fanden, gerettet werd.en. In der Geraer Pflege ist durch Hagelschlag und sehr starken Rege» in tiescr- gelegenen Flnre» vielfach erheblicher Schade» zu verzeichnen, besonders wurde die Kirschblüte geschädigt. — In Klein- thiemig bei Großenhain wurden Scheune und Stallung des Wirtschaftsbes'tzcrs Währisch durch Blitzschlag ein geäschert. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Rückgang der Erwerbslosigkeit Leipzig, den 2l. Mai In der gestrigen Kreisausschußsi.tzung gab der Vorsitzende außerhalb der Tagesordnung einen Ueberblick über den Rück gang der Erwerbslosenzahl im Freistaat Sachsen. Es waren am 1. Januar dieses Jahres 272 000, am 1. Februar 233 000, am 1. März 182 000, am 1. April 110 000, und am 1. Mai 46000 Vollerwerbslose vorhanden. Gegenwärtig ist diese Zahl noch mehr zusainmengeschmolzen. Zum Raubmord in Dittmannsdorf Der Raubmord in Dittmannsdorf ist rasch aufgeklärt worden. Als Täter wurde i» Freiberg ein junger landwirtschaft licher Arbeiter Schmidt ermittelt und der dortigen Staats anwaltschaft Mgcfiihrt. Der noch nicht zwanzigjährige Täter ist voll geständig. Er hat früher bei zwei Landwirte» in Ditimännsdorf in Arbeit gestanden und bei dieser Gelegenheit auch Lokalkenntnisse erlangt. Schmidt war in der Nacht zum letzte» Sonnabend von Frciberg nach Dittmannsdorf gefahren, um beim Bürgermeister Wüstner einzubrechen und zu stehlen. Der Täter gibt an, daß er das schwere Verbrechen allein begangen und keine Mithelfer gehabt habe. Fast die ganze geraubte Summe, weit über 3000 Mark, also erheblich mehr, als man als g-jiohlen angenommen hatte, ivnrde i» seinem Besitze vorgesnnden. Kurze Zeit vor der Beerdigung des ermordeten Bürger meisters Wüstner traf in der kleinen Landgemeinde Dittmanns dorf die amtliche Nachricht von der Verhaftung dcS Täters »nd dessen Geständnis ein, was große Genngtuung hervorricf, zumal dieses Verbrechen die dritte schwere Tat in der dortigen Gegend ist. Bekaiitlich war in der Nacht znm 2l. Mai tOlO, also vor fünf Jahren, in Piskowitz das Frö- belsche Ehepaar in bestialischer Weise ermordet und beraubt worden. Ferner war am Abend des 27. Februar 1020 in der Krilleschen Mühle zu Blankenstein ein Ucberfall durch sechs maskierte Räuber anSgeführt und dabei der langjährige Besitzer Krille senior niedcrgeschossen worden. In beiden letzgenannten Fällen konnten die Verbrecher bisher noch nicht ermittelt werden. Gestern nachmittag 3 Uhr wurde der Bürgermeister Karl Ernst Wüstner auf dem Geineindcfriedhoie zu Dittmannsdorf zur letzten Ruhe bestattet. Eine zahllose Menschenmenge war aus der Umgegend zusammengesirvint, »m dem ans so ruchlose Weise Ermordeten das letzte Geleit zu geben. Am Grabe hielt der lerinncn verdiene» es, mit zu den katholische» Veranstaltungen herangczogen zu werde», weil sie unS »Wirklich Gutes »»d Bestes zu bieten imstande sind. Es gibt gerade in diesem Fach lLicder- gesang zur Laute) eine Unmenge minderwertiges Material. Fräu lein Ullmann erntete reichlichen Beifall. Es ist ein Unglück, wenn dccartige musikalische Veranstaltun gen auf einen Soiuitagnachmitiag verlegt werden. Aber die Lokal- verhältnisse zwange» wohl dazu. Der wunderbaren Witterung wegen war die Zuhörerschaft naturgemäß nicht allzu groß. Die jenigen aber, die sich cingcsunden hatten, verlebten einige Stunden besten künstlerischen Genusses. Neustädter Sihanspielhans. (Uraufführung.: „Tic hei lige Untreue", Lustspiel von Dario Nicvdcmi.) Der italienische Dichter hatte voriges Jahr in Deutschland einen ungewöhnlich großen Erfolg mit seinem Lustspiel „Seampolo". Gewagte Situationen fanden dort einen so netten und lustigen Abschluß, daß der Zweck des Spiels, die gute und nicht gänzlich unproblematische Unterhaltung gewährleistet schien. Anders in der „heiligen Untreue". Nicvdcmi ist ein arger Spiegelfechter und psychologischer Witzbold. Als solchen! kann ihm auch im Lustspiel das Recht, Satiren zu bringen, nicht abgesprochc» werden. (Man meinte nämlich nach dem mit erotische» Narkotsten beginnenden 1. Akt, es würde zu lustigen Aphorismen für die Untreue mit dem selbstverständlichen Ziel, die Treue zu feiern, komme».) Aber nichts von Satire. Ter Geist per Scampolo-Nettigkeit ist dein Antor abhanden gekommen. Ter Schwank, der ziemlich grob gezimmerte »nd lärmende Schwank triumphiert diesmal. Darunter leidet Absicht und Wirkung. Ein im Lustspiel unmög liche,: Pshchologe will bcwe'se», daß die Frau ein Recht habe, dem Gatten untreu zu sein. Es gelingt 'hm aber nicht, die zur Benceissührung erforderliche» Opfer zu bekommen. Schließlich erleichtert er seiner Gelebten auf alle und jede Weise die Ge legenheit zur Treulosigkeit: kein Zweifel, ihm sind sic alle treu, die Expercmenticr-Tamen. Und die eine, die da heuchelt, sie hätte ihn betrogen, war an« Ende die allcrtrcueste und wird auch znm Lohne die Gattin des nun völlig Belehrten. Es muß befremde», daß Nicödemi so flach und schwerfällig an sein (an sich durchaus harmloses »nd lustiges) Thema l>erangeht, Schwank episoden, Schivanksiguren und ein lieber,naß von Nervosität auf- tvendet, wo Witz und Laune die Stunde regieren müßten. Es muß aber noch mehr befremde», daß rin als recht gcivandt und Vereirisvcranstattungeir Dresden. Vereinigung katholischer Akademiker. Donners tag, den 22. Mai abends 8 Uhr im Festsaal der Harmonie Landhausstraße 11: Manerwerehrnng in alter und neuer Zettl Dresden. Katholische Kirchenchüre und wrsangverein» Gesamtvrobe zum Gesellenvereinsjubiläum Sonnabend, de» 24. Mai abends 8 Uhr Huttenstrnße 7 Leipzig. Marianische Jungsrauenkongregation, Sonntag, den 25. Mai, Bannerweihe. (Liehe Inserate!) OrtSgeistliche Pfarrer Tr. Held die Gedächtnisrede. Nach der Gedächtnisrede widmete» Vertreter von Behörden und Vereine» dem Ermordeten kurze Nachrufe, ui» gleichzeitig kostbare Blnmen- spcnden als äußerliches Zeichen der Dankbarkeit und Verehrung niederznlegen. Die durch fünf Beilhiebe verletzte Frau Wüstner hofst man, am Leben zu erhalten. Kommunistische Schwindeleien (N) In der kommunistischeii Presse wird behauptet, daß Reichswehr nach Limba ch umerwegL sei, Diese Be hauptung ist natürlich fa l sch. Sie wird Won unverantwortlichen Elementen aufgestellt und soll nur dazu diene», die Bevölkerung ausznputschen. Die Sächsische Regierung wird der Lage durchaus mit Hilfe der Polizei Herr. 0 Bautzen, 21. Mai. (103er-Taß.) Am Sonnabend und Sonntag fand in Bautzen eine Traditionsseier des 103. Infan terieregiments statt, a» der sich über 300 Teilnehmer beteiligte». Bei der Begrüßungsfeier am Sonnabend entbot Hauptinan» Ehrenberg den Willkommensgruß der 5, und 8. Kom pagnie, In seiner Ansprache gab der ehemalige Kommandeur des Regiments General S ch mieden einen lieberblick über die 200- jährige Geschichte des Regiments. Am Soinitag mittag kand Festgottesdienst am Ehrenmal stall, das man vo» seinem alten Platze in der Stadt nach dein Eingang der Infanteriekasecne gebracht hat. Die Gedächtnisreden hielten Herr Pastor Prim. Haebler und Herr Ordlnariatsnssessor Dr. theol. S o p p a. Borna, 21. Mai. (Ein Todessturz). In Kahnsdorf- Zöpen (Sa.) stürzte am Sonntag ein 14jöhriger Junge beim Ausnehmen junger Krähen so unglücklich von einem hohen Baume, daß er das Genick brach und sofort tot mar. Dippoldiswalde, 21. Mai. (Das Ende einer Radtour). Am Sonntag früh stürzte ans der Staatsstraße Dresden—Alten berg kurz vor Dippoldiswalde ein 62jähriaer, in Dresden woh nender Schuhmacher vom Rade, zog sich eine Gehirnerschütterung und andere Verietznngen zu und »erstarb nach seiner Ein bringung in das hiesige Etadtkrankenhaus. Königswartha, 21. Mai. (Waldbrand.) Am Sanntognach- mittag brannte ein der Herrschaft Königsivarlha gehöriger 15- bis 20jähriger Kiefernbesland im Umfange von etwa 40 Schefseln nieder. Die Bewohner von Truppen und Ennewitz grissen er folgreich zur Hemmung des Brandes ein. Meißen. 21. Mai. (Technikertagung). Der Bund der tech nischen Angestellten und Beamten hielt am Sonntag in Meißen unter großer Beteiligung seinen Gantag ab. () Meißen. 21. Mai. (Freche Spitzbuben). Ein hiesiger Gewerbetreibender war am Sonntag in Sörnewitz aus einer Radtour gestürzt »nd war besinnungslos liegen geblieben. Spitz- . buben haben diese Gelegenheit benützt und ihm seine goldene Uhr und die Brieftasche mit 65 Mark gestohlen. Plauen, 21. Mai. (Die Folgen einer Verwegenheit). Aus der Fahrt von Schönberg bis Mehlteucr stieg ein Mjähriger Arbeiter ans Oberkotzau in übermütiger Stimmung während der Fahrt aus einem Personenwagen, um sich in das anschlie ßende BremserhäuSckien zu begeben. Er stürzte ab und zog sich einen Bruch des Nasenbeins sowie innere Verletzungen zu. Der Zug mar sofort znm Haften gebracht worden. () Schöneck, 21. Mai. (Einweihung des neuen Rathauses). An: nächsten Sonnabend findet sie Einweisung des neuerbanlen Rathaules statt, das alte Rathaus ist o.'rkauft worden Werdau, 21. Mai. (Der Ruck »ach rechts). Die neue Bezirksversammlung für die Amtshauptmannschast Werdau setzt sich wie folgt zusammen: Auf die Bürgerlichen entfallen 20 Sitze <1920: 12), aus die Linksstehenden gleichfalls 20 Sitze, auf die Kommunisten 5 Sitze (1020: 21 Sozialdemokraten und 7 Unab hängige). o«I«r -LusKsgsrinnsn pen 1. ^uni 1924 tzesuckl ka8 wollen sicli nur absolut ru- veriässige u. besternptoklene I.eute melden. Oekoten wird gute Vei-di'enstmöj;ll'clil<ei't Venlsg rlei» ,5Zcks>scken Voiksreitung' vpescIen-4.16, «olbeinsti'.46 geistvoll bekannter Autor so viel Lärm »in nichts mache» kann. Allerdings sei zuzugeben, daß die Ausführung keine Nandung Halle. Marx war gewiß recht komisch, übertrieb jedoch stark. (Das fortwährende Wühle» in den hernmliegeuden Büchern ver liert mit oer Zeft die Mirknng.l Anneliese W ü r y war viel leicht am ehesten bemüht, einiges vom „Lustsviel" zu Zellen vielleicht auch Hanna Janthos, die nur im Anfang z» farb los blieb. Groß »nd die andere» Licbbaber aber blieben beim Schwank und teilten sich in die Ursache dieses arme wen Forte-Eapricc>os, das ganz sicher als Allegro con brio gedacht ivar. Zrft' Becthovenzyklus im Gewrrbcba.lS Ter dritte Abend brachte die 6. und 5. Sinfonie. Leiter war diesmal Fritz Bus b Mit siegeSgcwohnten Eigenschaften als Dirigent sinfonischer Werte. Tie Pastoralsinfonic, die mit sonniger Lieblichleit das Leben an, dem Lande schildert, gehört zn de» Werken, die man seltener zu Horen bekommt. Ter Grund ist nicht so leicht ersichtlich. Tenn diese Sinfonie gehört gerade m den Werken, die wie man so landläufig sagt — sür die Obren soviel Wohlgefällige-) und Anmutiges enthält, wie mir wenig sinfonische Werte Sie ist frei von aller Herbe »nd Erdenschwere. Der Geivitte-.chnrin entfesselt zwar alle Natnrgewnlten, die dein Orchester rnr Ver fügung stehen, aber der vierte Satz lös! wieder alles >» Sonne und Befreiung aus. Gerade diese Sinfonie iniißle öfter ans dem Archiv heransgeholt weiden. Ibr schloß sich oic Fünfte an, die von der Kapelle weit öfter zn hören ist, da sic 'de,, mehr eine Dirigier-Sinfvnic ist. Busch wahrte jeder der deinen in großartiger Weise ihre Charatter.'igenjchafte», und die Kapelle konnte sich i„ Klangschönheite» nicht genug tun. Trotz des sommerlich schönen Abends war der Saal dichtgesültt. - lsl- Schriststeller Köhler-Haußcn erging sich am Mittwoch über „E i n L e b e n i n S ch ö n h e i t". An und sür sich nichts Neues. Doch fesselnd in der Form. Vernünftige Lebensweise und ver nünftige Kleidung, das waren die springenden Punkte des Vartrages. Licht und Lust sind die Hanptbedingungen für ein angenehmes Leben. Nichts Eincngendcs am Körper. Dabe? auch keine beengenden Kleidungs- und Modestückr bei der Frauenwelt. Da auch die „Schönheit", die bekannte Schrift über ideale Körperpflege diesen Anschauungen huldigt, so steh! sein Dortrag damit in engem Zusammenhalt. Eine große Anzahl schöner Lichtbilder erhöhte das Interesse Ist. —
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