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Nummer IIS —23. Jahrgang Kmal wöchentl. Bezugspreis: für Mat S R.-M. auSschl. Bestellgeld. Berechnung der Anzeigen nach Rent-Mark. Preise: Die eingespaitenc Petitzeile 30 H, s. Familien- u. Vcreinsanz., Gesuche 20 H. Tie PeNt-Reklamezeile 8» mm breit, 1 Osfertengebiihr für Selbstabholer 20 bei llebcrsendnng d, d. Dost außerdem Porto zuschlag. Preis f. v. Einzelnummer 10 Renten-Psennig. tzieschästiicher Teil: Joses Fohinann. Dresden. SücklMe Donnerstag, den 15. Mai 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Ersiillung v. Anz.-AuftrSgen « Leistung v. Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernspr. übermittelte Anzeigen übernehmen w>r keine Ver antwortung. Unverlangt «ingesandte u. mit RUckpork nicht versehene Manuskripte werden nicht anfbewahrt. Sprechstunde der Redaktion S bis 6 Uhr nachmittags. Hauptschrifiletter: Dr. Joses Albert, Dresden, volmelümg Tageszeitung für christliche Politik und MeslliästSsleUe der Sächsische» Vvikszet«, ug und DrnN „,,d Vc>Iaa> Saxonln-BuchdruSerct GmbH-, ^ Dresden-?,. l», vowemllrnhe -ist, gernrut »2722. Polt- ^ ikkeltlonIoDresden I-I7N7 »W« M BW ' Ak Well Lkl Nim ' Mi Milk Ne» ' Maedonalds großzügiges Programm Die ruhige Vernunft beginnt die Gedanken der Nationen zu beeinflussen — Die Einbeziehung , auch der kleinen Nationen in die Politik des Wiederaufbaues Der Ailflm EmM London, 14. PZai, Macdouald sprach anläßlich einer auf Veranlassung der Arbeiterpartei veranstalteten Frauenkundgebung in der Albert-Hall über den Aufbau Europas nach dein Kriege. Er erklärte, er sei dabon überzeugt, das; der unbeugsame Nationalismus und die nationale» Traditionen charakteristische Merkmale seien. Nach seiner Ansicht würde es eine sehr schlimme Politik für die Welt sein, wenn die durch so viele Erfahrungen der Nasse, des Glaubens und des Klimas geschaffene Verschiedenheit der Menschheit verwaschen würde. Nationalismus sei Selbst achtung, nicht Angriffslust. Macdonald wandte sich mit der Mah nung an alle Völker, sowohl der großen wie der kleinen, die ein zige Politik zu förden, die nationale Sicherheiten geben würden, nämlich die Politik der Abrüstung. London, 14. Mal. Macdouald erklärte iu einer stiebe in brr Albert-Hall Uber die auswärtige P » litikder Arbciter- rcgierung, die Lage ändere sich und zwar nicht durch Einschüch terung, nicht durch Drohungen, sonder» weil die ruhige Verminst beginne, die Gedanken aller Nationen Europas z» beeinflussen. In dieser großen Politik des Wiederaufbaues seien eine oder zwei Nationen nicht genug. Frankreich, Belgien, Italien und Groß britannien genügte« nicht. Es sei auch »och nicht genug, wem» Deutschland und Rußland hiiizukämc». Dir auswärtige Politik der Arbcitcrregiermig wende sich nicht nur an die „roßen Mächte, sondern auch an die kleinen Mächte: Schweden, Nor wegen, Dänemark, Holland, Polen, die Tschechoslowakei und a» alle anderen. Ohne die kleinen Nationen würde die große Frie- densvercinigung Europas unvollständig sein. Der Schwache müsse die Beute des Starken werden, wenn die Welt allein durch Gewalt beherrscht werbe. Nur wen» die Nationen entwaffnet sind, wird cs Gerechtigkeit geben. Macdonald fuhr fort: Einige Kritiker fragten, weshalb die Negierung nicht eine internationale Kon ferenz einbcrnfe. Man könne eine Konferenz nicht einberufen zu einer Zeit, wo sie keine Erfolge haben würde und ein Mißerfolg würde sehr verhängnisvoll sein. Die Regierung bereite jedoch de» Weg vor. Das große Problem der Negierung im gegenwärti gen Zeitpunkt sei, den S a ch v e r st n n d i g c n b c r i ch t zur Ausführung zu bringen. ES gebe einige Dinge In dem Bericht, derentwegen er etwas argwöhnisch sei. Aber weder Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien noch Großbritannien könnten cs sich leisten, seht auf Einzelheiten einzugchcu. ES handle sich um de,, ganzen Bericht und nicht um einzelnes aus dem Bericht. Wenn man bei der Durchführung auf Schwierig, selten stoße, so sei immer noch die Vcrnmift vorhanden und man könne Einzelheiten regeln. Die WMk über dlk Mac-kiki»»i-Z1lt London, 14. Mai. Gestern begann anläßlich des Baldwin- schcn Antrages im Unterhause die Debatte über die Mac- Kcnna-Zölle. Baldwin begründete seinen Antrag mit der Bemerkung, daß es in diesem Augenblick äußerster Not unklug sei, diese Zölle aufzuheben, die eine Mehrbeschäftigung der eng lischen Arbeiterschaft garantiert hätten. Die Regierung habe bereits bekannigegeben, das; sie anläßlich dieses Antrages die Vertrauensfrage stellen werde Ein nicht abzustreifender Erfolg der Mac-Kenna-Zölle sei die Steigerung der englischen Auiomobilgroduktion. Diese habe sich ständig gebessert und habe dem Lande auch ständig Einkünfte gesichert. Er fürchie, das; die Aufgabe der Zölle die Arbeitslosigkeit vermehre» würde. Der Schatzkanzler Snomden erwiderte hierauf, Baldwin habe die letzten Neuwahlen durch die Frage der Schutzzölle als der einzigen Lösung der Arbeitslasensrage erzwungen und habe da mit eine Niederlage erhalten. Die Barbedingungen, die die Er hebung der Zölle während des Krieges gerechtfertigt hatten, seien nicht mehr vorhanden. Die Oppsition versuche nunmehr, sie für Zwecke auszunützcn, die niemals beabsichtigt gewesen seien. In Wirklichkeit habe die AutomobUindustrie ihre Mehr gewinne nicht diesen Zöllen, sondern dem Abbau der Arbeits losigkeit zu verdanken. Tie Negierung stehe und falle mit dem Baldminschcn Antrag. Er erwarte die Entscheidung des Hauses mit Vertrauen und mit der Meinung, daß die Mehrheit die Slellnngnahine der Negierung billigen werde. Das Unterhaus hat den Antrag Baldwin mit 317 gegen 252 Stimmen abgelehnt. Poirrcar« zieht sich zurück Seine Flucht ans dem öffentlichen Leben — Die Lösung der Regierungskrise noch vor dem I. Juni? Keallllliiitn Die Weltgeschichte besteht aus einer Reihe von Reaktionen. Eine Extremrichtung wird durch die entgegengesetzte abgelöst. Dem Rechts stellt sich das Links gegenüber. Wir brauchen heute nicht soweit auf die Vergangenheit zurückzugreisen, um diese Tatsache zu verfolgen. Die Geschichte sst in den letzten Jah ren eine so überaus große Lehrmeisterin gewesen, daß wir sie stets allzudeutlich vor Augen haben mußten. Gerade der Aus fall der letzten beiden großen Wahlen in Deutschland und in Frankreich gibt uns zu dieser Betrachtung Veranlassung. Die deutschen Wahlen brachten ein Anivachsen der Rechtsparteien, in Frankreich ging die Linke als Siegerin hervor. Das sind zwei Umstände, die gerade, weil sie zeitlich so nahe beieinander liegen, unsere Aufmerksamkeit erfordern. So grotesk uns die Tatsache des Rechts- und Linkskurses in Deutschland bezw. Frankreich erscheint, so naturgemäß be gründet ist sie in dem Lauf der Weltgeschichte. In Deutschland war ivährend des Krieges die Volksmasse gegen die Auswüchse des Militarismus und Imperialismus erbittert worden. Lang sam aber bestimmt reiste in den 414 Jahren des Kricgsclendes die große Reaktion der Volksmasse gegen das alte System heran. Die Sozialdemokratie begann mit ihren Ideen durch zudringen, so daß sie 1919 in die verantwortlichsten Stellen der Reichsregierung hineingelangte. Die Königsthrone stürzten, und unter Blut und Trümmern wurde das Kind der Neuzeit, die Republik, geboren. Das war zwar nur ein äußeres Zeichen, aber es offenbarte umso bestimmter die innere Reaktion. Grö ßere Gegensätze konnten wir uns damals nicht denken. 1914 noch eine glanzvolle Monarchie, 1919 keine Spur mehr von ihrem Glanz, sondern die neue demokratische Staatsform. Die große Umwälzung von rechts nach links war im deutschen Volke vor sich gegangen und zwar in radikalster Weise. Mit derselben Schärfe, mit der vorher von der einen Seite rsgi'ert worden war, wurde jetzt von der neuen Seite Politik gemacht. Eben deshalb aber, weil die neuen Herrscher diesen radikalen Weg beschrltten, und ihr rein klassenkämpferisches Programm dem ganzen deutschen Volk aufdrängten, mußte auch sie im Laufe der Zeit Fiasko machen. Man sah ihre Taten, die so himmelweit von ihrenVersprechungen entfernt blieben. DerIn- sttnkt des Volkes einschließlich der nicht fanatisch-sozialdemokra tischen Wählerschaft, fühlte sich nach einer gewissen Zeit von dieser neuen Herrschaft betrogen und es reifte schon bald eine neue Reaktion heran. (Unter dieser Reaktion sind nicht etwa die Rechtsputsche in den ersten Nachkriegsjahren verstanden, das waren Auswüchse einer von egoistischen Sonderinteressen bestimmten Gruppe, mit denen der große gemeinsame Geist einer Nation nichts zu tun hat). Allmählich also rang gegen den Geist von 1919 ein anderer Geist sich durch. Die Sozialdemo kratie brach gerade in Ihren Hochburgen in Mitteldeutschland kläglich zusammen. Sachsen, Thüringen und Braunschweig lie ferten die besten Beispiele. Die Arbeiter und das Bürgertum kämpften entschlossen gegen diesen Radikalismus, und so stürz ten auch diese „neuen" Männer von „ihren" Thronen. Diese ganze Entwicklung erhielt dann Ihren kennzeichnen den äußeren Ausdruck durch die in den letzten Monaten und Wochen erfolgten Gemeinde-, Landtags- und Reichstagswahlen. Man sprach erneut von einem Ruck nach rechts. Diese Rechts schwenkung kann nicht mehr abgeleugnct werden. Sie. mußte, im richtigen Sinne verstanden, kommen, mit derselben Folgerich tigkeit. mit der 1919 der Linkskurs kam? Wäre die Umwälzung von 1919 von ihren Führern in die richtige gemäßigte Bahn hin eingedrängt worden, wäre sie nicht einseitig ausgcnutzt worden, dann Hütten wir das Anschwellen der Rechtsparteien nicht zu verzeichnen. Die Verantwortung für die jetzig« Lage trägt also neben den egoistischen Instinkten einzelner „Nationaler", die Sozialdemokratie selbst. Die Masse wird von den nationalen Phrasen mit fartgerissen, weil sie innerlich die Unzulänglichkeit der sozialdemokratischen Ideen längst gefühlt und teilweise auch erkannt hat. Nicht aber erkennt nun gleichzeitig diese Masse, daß jene neue „nationale" Idee, wie sie von den Nationalen ge predigt wird, sie abermals in das entgegengesetzte Extrem hin eintreibt. So ist ja die Volksseele, daß sie sich von Augenblicken tragen läßt und immer erst die Folgen abwartet. immer erst die Folgen am eigenen Leibe verspüren muß, um vernünftig zu werden. So geht der Gang der Geschichte. Man läßt sich von einem Radikalismus in den anderen hineintreiben, ohne einmal für sich eine Weile über den Sinn der Weltgeschichte nachzuden ken und sich selbst ein Urteil zu bilden. In diesem Zusammenhänge wollen wir nur noch bemerken, daß eine gesunde wirklich nationale Idee auch von uns stets vertreten ist und sie unbedingt dem Volke wieder zu eigen wer den muß. Diese echte vaterländische Idee der Verant wortung ist aber unendlich weit von der oben genannten, der Nationalen, verschieden. In Frankreich war die Entwicklung umgekehrt. Der Siegesrausch von 1919 brachte ein starkes Anwachsen des Na tionalen Blocks. Zwar hatte das französische Volk auch durch den französischen Militarismus während des Krieges unge heuerlich gelitten, aber die großen Perspektiven, die sich ihm als Siegernation öffneten, brachte das Volk über seinen In grimm hinweg. Zudem fand die nationale Phrase in der fran- züsischen Seele stets einen viel größeren Widerhall, als es bei anderen Völkern der Fall ist. In Frankreich wuchs also zur selben Zeit die Rechte, als bel uns die Sozialdemokraten Ihre Lorbeeren ernteten. Und geschickte französische Minister und Die Pläne poillme's Paris, 14. Mai. Zu den fernere» Plänen Po-ncarcS keilt „Matlii" mit, dnß Poineare sich vorauSs-.cht.ich für einige Zelt aus dein öffentliche» Lebe» z >1 r ü ,k z i c h e >r werde. Er werde sich, wahrscheinlich vom Senat beurlauben lassen, um an de» völkische,e Diskussionen sich incht beteilige» zu brauchen. Tardieux teilte seinerseits mit, daß er ans d:e politische Laufbahn verzichte» wird, Paris, 14. Mai ..Da»» Mai," zufolge bat Poineare dem euiliischen Premicn.st,ist-r schriftlich mitgetrilt, daß er sich leider außcrßmide sühw, der Einladung nach Eheauers Folge zu leiste». Das Schreibe» PomeareS wird nach Eingang be: Mardonald der Oesfentiichkeil mitgeteilt werden. Die Dung drr RtgittinWlmlc Poris, 14. Mai. Der offiziöse „Matin" meldet, daß Prä sident MIllerand den, Führer der Radikal-Sozialisten H c r- riot unmittelbar nach der Abreise des Prinzregentcn von Aethiopien (Aegypten), der kommenden Freitag in Paris ein- trisft, empfange» wird, u», sich mit ihm über die politische Si tuation und ihre Entwicklungen zu besprechen. Auf diese Weise werde die Regierungskrise noch vordem 1. Juni, d. h. vor Wiedereröffnung des Parlaments, ermöglicht, da das neue Kabi nett noch vor diesem Zeitpunkte gebildet wird. Wenn die all gemeine Politik Frankreichs dringende Entschließungen irgend welcher Tragweite erfordern sollte, so würde das neue Kabinett die Verantwortung dafür bereits übernehmen. Paris, 14. Mal. Die Morgenpresse beschäftigt sich be reits mit der Frage der zukünftigen Kabinettsbildung. Nach dem „Matin" glaube inan, daß am 1. Juni, dein Tage des Zu sammentritts der neuen Kammer, die Mintsterkrise tatsächlich ge löst sein werde. Allerdings sei es fraglich, ob Herriot die M i»kst e r p r ä s i d e »1 s ch a f t übernehmen werde. Gestern habe man sich in den Wandelgängen der Kammer erzählt, Her riot wünsche, Kammerpräsident zu werden. Aber es fei wahrscheinlich, daß er bis zum 1. Juni von seinen Freunden so weit gebracht worden sei. daß er sich den normalen Verpflich tungen nicht mehr entziehen werde, die sich aus der Wahl er gebe». Die Sozialisten haben beschlossen, am 1. Juni einen L a n- des Kongreß abzuhalten. Militärs verstanden cs, diese Volksstimmung zunächst noch zu verstärken und durch eine brutale Politik gegenüber den Be siegten weiter zu entfachen. Aber die Zeit nimmt ihren eigenen Weg Allmählich verrauscht auch der größte Triumph, allmäh lich schleicht sich auch in das Herz des Franzosen das Mißtrauen gegen die Brutalität seiner Führer. Im Rnhrkrieg wurden noch einmal alle Trümpfe Poincares ausgespielt. Er konnte seinem Volke noch einmal von hem glänzenden Sieg vermelden. Mittlerweile aber übersah dieser Herrscher, daß die Masse von Paris, 14. Mai, „Oeuvre" hat die Führer der drei sieg reiche» Linksparteien, Painlevc, Herriot und Leon A l u in, über die W ä h r n n g S f r a g e in Frankreich interviewt, Paiiileve erklärte, es sei lügenhaft und „nvernünstig zu sagen, daß ei» linksstehendes Ministerium eine Politik des Defizits, also den wirtschaftlichen Rn!» für Frankreich mit sich bringen werde, auswärtige Politik der linksstehenden Parteien verlange einen stetigen Frieden, Man trelc ein 1, für eine Friedens politik, um die Lasten des Budgets namentlich die militärischen Lasten zu verringern, 2. ,,,» von Dcnischland substanzielle Zah lungen zu erlangen, die nicht im Voraus durch Ausfuhr,,ngSans- gaben überstiegen würde»- lgemeint sind offenbar die VesanuiigS- kvstcn, und 3, endlich müsse namentlich die iniernalionale Sta bilität sichcrgestellt werden durch eine innere Stabilität, die den Franken einen annähernd unveränderlichen Wert geben würde, Herriot hat ans Lho» telegraphiert, die Republikaner der Linken würden keine lebhaftere Sorge haben, als die Stabilität der Finanzen aus Grund internationaler Verstän digung und eine» allgemeinen Frieden zu sichern, Leon Blum erklärte, warum sollte im Auslande das Vec- lranc,, in den Franken sinken, nachdem Frankreich ins die eklatanteste Weise die »ailonalistißlw Politik Poincares verleugnet bade, Frankreich sei fest cnlschlossen, das Sachvcrstäicdigeugiit- nchu'i, In dir Tai iimzufetzc» in,'S er sei melier der festen Ncbcr- zenstiing, daß sich !m deutschen Reichstage eine Mehrheit zu Gunsten der Veiwirklichiing des Sachverständigengutachtens erhebe. Die Dcntschnationalc» könnten es nicht unternehmen, gegen oie Vorschläge der Sächverständigen zu regieren, da die allge meine vssc » tl > ch e M e i n n n g der Welt die leiste Hoss- nnng ans eine Befriedigung Europas ans das Programm der Ex- pertenvorschlagc gesetzt habe, Tie dcnischen Sozialisten werde» ntlcS tu», was in ihren Kräfte» stehe, »m den Reichstag zur Annahme des Gutachtens zu bewegen. Zum Schlüsse erklärte Blum, die D c u t s ch n a t i o n a l e n würden den gr ö ß t e n Unsinn begehen, wenn sie annehmen wollten, daß die Bil dung einer neuen radikale» Sozialisten-Mehrheit in der franzö sischen Kammer ihnen den Vorrang in die Hand gebe, oie Pro gramme der Sachverständigen z» bekämpfe,, oder den Verpflich tungen zu entgehen . Paris, 14. Mai, Als Kandidaten für dir Präs dentschait drr Kami» er ivcrden nach den.' Echo de Paris" »ameicilich Franklin und Poui > lo ir, Iuslui- Wodnrt »ad der ehema lige Mi >,'eipräsident Pa i»evc geieaunt, die sämtlich tru Radikale» angehSren, seinen scheinbaren Erfolgen doch nicht befriedigt wurde. Auch in Frankreich griss die Teuerung um sich. Tausende ver richten noch immer den leidigen Frontdienst und die französische Währung steht auch heute noch aus sehr wackligen Füßen, Der. versprochene Geldschatz, der aus Deutschland hereinsließen sollte, blieb aus. Um alles dieses zu erkennen und zu fühlen, hat es allerdings in Frankreich einer ziemlichen Zeit bedurft, und Poineare hat auch wahrscheinlich bei den letzten Wahlen »och nicht vermutet, daß diese Erkenntnis doch schon zur Reise ge>