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Miltivoch,. den 21. Mai 1924. Nr. 118. Seit« » eitere Elternrats-Wahlerttebniffe Aas Eli-ergebnis ia FeipM Das Ergebnis der Elternratswahlen vom 18. d. M. an den 4 katholischen Schulen ist folgendes: 1. katholische Schule (L.-Mitte): Wie stets, nur der Wahlvorschlag der katholischen Schulorganisation. Die vor geschlagenen Elternvertreter sind somit gewählt. Ein zweiter Wahlvorschlag ging verspätet ein und war unvorschriftsmäßig. Er enthielt bis aus 2 die Kandidaten der Liste der katholischen Schulorganisation. Einige katholische-' Eltern hätten es beinahe sertiggebracht, wegen Unzufriedenheit über irgendwelche Kleinig keiten die bisherige schöne Einigkeit der katholischen Eltern zu stören und es zu einer Wahlhandlung zu bringen. So etwas ist Eigenbrötelei aber nicht „Katholisch". 2. katholische Schule sL.-Reudnitz). Aus die Liste der katholischen Schulorganisation entfallen 6, aus die weltliche Liste 1 Sitz (im Vorjahr 5 :2). Trotz der eifrigen Tätigkeit einiger katholisch getaufter Elten und der Unterstützung eben- solÄzer Lehrkräfte ist der weltlichen Liste 1 Sitz verlorengegangen. Bravo, katholische Eltern in Reudnitz! — Wie schwach die Stellung der weltlichen Eltern war, geht aus ihrem Stimmzettel hervor. Anstatt das Eintreten der Kandidaten für die weltliche Schule durch entsprechende Aufschrift zu bekunden (wie allgemein üblich) war der Stimmzettel als Wahlvorschlag für die „2. katho lische Schule" bezeichnet. Die „Weltlichkeit" wurde schamhaft unterschlage». Die katholischen Eltern in Reudnitz werden von dieser Seite für sehr dumm gehalten, lzabcn aber das Gegenteil bewiesen. — Möge es den Vorkämpfern der katholischen Schule gelingen, im nächsten Jahre die Reinigung zu vervollständigen. 3. katholische Schule. Infolge Abnchmen der Kin derzahl waren statt 9 nur noch 7 Elternratsmitglicder zu wählen. Die Zahl der Elternvcrtreter der katholischen Schulorganisation beträgt jetzt statt 7 noch 6, die der weltlichen Vertreter statt 2 noch 1. Für die katholischen Eltern bedeutet dies den Gewinn etwa eines lzalben Sitzes, für die weltlichen Eltern einen ent sprechenden Verlust. Es ist eifriger Tätigkeit der katholischen Schulorganisation gelungen, jedes Jahr die Zahl der weltlichen Elternratsmitglicder zu verringern, möge ihre Arbeit auch in diesem Jahre von Erfolg gekrönt sein. 4. katholische Schule (L.-Gohlis), Wie stets, nur der Wahlvorschlag der katholischen Schulorganisation, deren Kandidaten somit gewählt sind Ein Versuch, eine weltliche Liste aufzusteiien, miszlang. da es scheinbar an Kandidaten und Listenvertretern gefehlt hat. An allen vier katholischen Schulen stehen den 2 6 An hängern der konfessionellen Schule nur 2 der weltlichen Schule gegenüber. Allen Vorkämpfern unlerer katho lischen Sache gebührt für ihre selbstlose opferwillige Tätigkeit der Dank aller Katholiken. Hoffentlich sehen gewisse Leute endlich ein, daß sie mit ihrer Werbung für die weltliche Schule keinen Erfolg habe» und erinnern sich im eigenen Interesse ihrer Pflicht als Katholiken. Für Unverbesserliche gibt cs ja noch Lehrersteilen an nichtkatholischen Schulen. Die Elternratsmahlen an sämtlichen Leipziger Schulen ergaben nach dem nunmehrigen Gesamtergebnis 388 christliche (1923: 494) und insgesamt 321 weltliche Vertreter (1923: 379). Von letzteren entfielen auf die VSPD. 243, KPD. 99, Jüdische 1, weltlich-,.neutrale" 6, christlich-„neutrale" 2. Neue Christliche Ersolqe Batchen. 20. Mai. Bei de» Elternratswahlen erhielt an den nichtkatholischen Schulen die Liste der christlichen Schule 9 Sine, die der weltlichen Schule 4 Sitze. Tie Wahlbeteiligung war sehr schwach, sie betrug nur 37 v. H. Zittau. Die Elternratswahlen haben mit einem Siege der christlichen Elternschaft geendet. Aus die Liste der ch r i st- liehen Elternvereinigung falle» 30, aus die des Ausschusses für Schulfortschritt 15 Vertreter. Die Wahlbeteiligung betrug etwa 40 Prozent. Wurzen, 20. Mai. Bei der Elternratswahl erhielten d>e christlichen Eltern an beiden Volksschule» von den 7 Sitzen je 5 Sitze. Die freie» Gewerkschaften errangen die restlichen 2 Sitze, während die Kommunisten überhaupt keinen Vertreter durchbringen konnten. Bisher war das Verhältnis nur 4 : 3. Taucha b. Leipzig. Die Elternratswahlen brachte» der Chlistlichcn Schule einen gi-vste» Erfolg. Liste A (Christliche Schule) erhielt 320 Stimmen gleich 7 Sitze, Liste B (Sozial demokraten) 82 gleich 1 Sitz, Liste C (Kommunisten) 101 gleich 2 Sitze. Wahlbeteiligung noch nicht 50 Prozent. Oetzsch. Aus die Christli ch e Liste entfielen bei den Eltern ratswahlen 5 Sitze, aus die Liste der VSPD. 3, auf die der Kommunisten 1 Sitz. Dresden Die katholische Marienverehrnng „O snnrtlssinia! Marlenucrehruirg l» alter >md neuer Zeit." >DaS genaue Programm dieser hervorragenden Donnerstag« Veranstaltung (am 22. Mai, 8 Uhr abends, im Saale der Har monie, Landhausstraße 111 liegt uns setzt vor. Herr Biscl>os Dr. Schreiber spricht über „Katholische Liebe zur Gottesmutter". An dem musikalischen Teile, der von nur ersten Kräften unter Leitung von Hoskapellmeister Karl Pcmbaur dargeboten wird, seien genanul. Gesänge aus dem Stabat mater von Pergolesi, Salve Regler für Männerstimmen von Vernabei, Gesang ans Dantes „Pa»'iso" von Verdi, Regina coeli laetare von Palestrina. Maricnlieder p-e. Joseph Peinbnur und Franz Schubert und ein Schlnßchor von Anlvn Bruckner. Das Ganze stellt einen Hhmnenkrauz für die Maienkönigin dar, wie er schöner und passender kau», gewunden werden kann. Karten sind bekanntlich »m Vorverkauf und an der Abendkasse zu haben. Sächsische Einzelhandels-Gemeinschaft Wie wir einer Notiz der „Brücke", amtliches Mitteilungs blatt der Sächsischen Einzelhandels-Gemeinschaft und Zeitschrift des sächsische» Einzelhandels, entnehme», ist Professor Dr. Kästner, geschäftsführender Vorsitzender des Allgemeine» Dresdner Einzelhandels-Verbandes und der Sächsischen Einzel- Handels-Gemeinsckmft, Shudikus des LandcsvercinS Sachsen im Neichsbund des Textil-Einzelhandels, Mitglied deS Landtags, in den Ehrenausschuß der Jahresschcvu Deutscher Textilarbeit 1924 i» Dresden berufen worden. Weiterhin entnehmen wir dieser Zeitschrift die Notiz, daß Herr Kaufmann Karl Günther aus Dresden, Schatzmeister des Landesvereins des Reichsbundes deS Textil-Einzelhandels, für den seitens deS Reichswirtschaftsministeriums eingerichteten Untersuchungsaus schuß durch die Ausschuszsitzung des Neichsbundcs des Textil- Einzelhandels als Sachverständiger sür Wolle benannt worden ist. Der Allgemeine Dresdner Einzelhandels- Verband hält am Freitag, den 23. Mai 1924, abends )H8 Uhr im Hotel Bristol eine Mitgliederversammlung ab. In dieser Versammlung werden Bürgermeister Dr. Külz, M. d. N.: über „Sachverständigengutachten, Repnrntionsprobleme und ihre Aus wirkungen auf die deutsche Wirtschaft" sowie der geschäftsführeude Vorsitzende Professor Dr. Kästner, M. d. L. über: „Sachver ständigengutachten und Einzelhandel" sprechen. Außerdem werden Versicherungs- und aktuelle Wirtschaftsfragen behandelt werde». Da diese Versammlung gleichzeitig als Werbevcrsammluug gedacht ist, so ist jedes Mitglied zur Einführung von ei» bis zwei Gäste» berechtigt. Gastkarten sind m dem Verbandsbüro Prager Straße 10, 3., erhältlich. : Annahme von Schecks durch daS Stencramt. Da? hiesige Steueram- des Rates zu Dresden teilt uns mit daß es Schecks in Zahlung nimmt, die ans fvlgeude Banken gezogen sind: 1. Dresd ner Bank. 2. Sächsischg Staatsbank. 3. Neicbsbank. 4. Sächsische Bank. 6. Deutsche Bank. 0. Allgemeine Deutsche Ereditanstalt. 7. Landsländische Bank. 8. Commerz- und Privatbank. 9. Darni- städter Bank. 10. Dresdner Handelsbank. 11. Vereinsbank. 12. Gebrüder Aruhcckd 13. Philipp Elimeher. 11. Bondi u. Maron. 15. Bassenge u. Fritzsche 16. Mattersdorf. : Straßcnlttch»verkelir auf der Pillnitzer Straße. Der wegen > deS Umbaus auf der Pill -itzer Straße emgerichtcte Straßenbahn- Pendelverkehr zwischen F'irstenstraße und IohanneSkirche wird so wenig benutzt, daß für seine Anfrechterhaltung kein Bedürfnis vorliegt. Er wird deshalb vom 21. Mai wieder eingestlllt. : Die SchnellMgsverbindung Dresden—Zürich über Hof- Nürnberg—Stuttgart ist durch die Wiedereinlegung der D-Züge Stuttgart—Schciffhcmlen (D 277 und 278) wiederhergestellt wor den. Dir Nerkehrszeiten sind: ab Dresden 10,43 (Schlafwagen Dresden—Nürnberg), in Stuttgart 12,37, ab Stuttgart 3,33, i» Schaffhausen 8,30. in Zürich 10,22 (Anschluß an den Gotthard- Nachtschnellzug nach Mailand). Ab Zürich 8,18 (Anschluß von Mailand), ab Schafshausen 9.42, ab Stuttgart 5,06, ab Nürnberg 9,20 (Schlafwagen Nürnberg—Dresden), in Dresden 6,53. Die Zoll- und Paßöchcmdlung findet während der Fahrt zwischen Singen und Schasshausen im Zuge statt. : Antisemitismus und Christentum. In der Iosephinen- stislskirche hielt am Freitag Herr Ludwig Koestcr, S. I., aus Düsseldorf, einen überaus aktuellen Dortrag über „A n t i- lemitismus und Christentum". Wir bringen in der heutigen Ausgabe au anderer Stelle den Vortrag wörtlich zum Abdruck. Mit diesem eindrucksvollen, zeitgemäßen Vortrag schließt die Vortragsreihe, die in Dresden viel Anklang und Interesse gefunden hat, ab. Die im September neu beginnende Vortra,«»reihe wird sicher noch zahlreicheres Publikum um die Kanzel de- Düsseldorfer Paters scharen. : Das ehemalige Rcserve-Feldartillerie-Regimcnt 23 lädt alle Kriegsteilnehmer mit Angehörigen zu einer geselligen Zu sammenkunft und Besprechung der Ehrenmalfrage sür den 15. Juni nachmittags 4 Uhr ins Neustädter Kasino. Teil nehmer, dt« schon am Sonnabend in Dresden anwesend sind, treffen sich am 14. Juni abends 6 Uhr im Italienischen Dörfchen. Anfragen an Kirsten, Rietschelstraßc 1, oder Hedwig, Plauenscher Ring 18. : Wüschcwagenvcrkehr auf der Straßenbahnlinie 11. Die Städtische Straßenbahn wird die im vorigen Jahr eingestellte Wäschcgüterbefordcruiig an den Montagen auf der Linie Wald- o 8anctj88ima! Von Dr. Otto Splett. Wenn der Frühling ins Land zieht und Blüte» über die Erde streut, dann wacht in katholischen Christenherzen die Liebe auf, die tief in ihnen schinnnnert, die mitschmiugt mit der großen Gottesliebe; die liebliche Minne zur Gottesmutter. Dan» trägt das christliche Volk die ersten Blüten aus seinen Gärten vor die Altäre und vor die Statuen der Himmelskönigin, dann wirft es sich in den Kirchen, die die letzten Strahlen der Maiensvnne ver golden, auf die Kniee und jubelt und bittet und fleht: „Maria M a i e n k ö n i g i n, dich will der Mai begrüßen", llnd überall, wo katholische Herzen schlagen, da wird der Sinn weit, wenn die Töne unserer innigen Muttergottes-Verehruna an unser Ohr klingen. Doch nicht alle haben die innige Berbinsung mit ihrer Kirche gewahrt. Manche hat der Strom des Lebens mitgenommen, hat der Sturm zerzaust, und die Maienblüten sind gebrochen. Und doch tief drinnen im Herze», da sitzt etwas, was wir nicht ver gessen könne», der letzte Widerschein, die letzte Abenddämmerung vielleicht der großen kindlicken Liebe eines Volkes zu seiner Königin. Sollte cs nicht richtig sein, diese Töne, die noch klingen können, wieder anznrühren, sollte inan sie nicht ganz dem Tode entreißen? Die Vereinigung katholischer Akademiker in Dresden hat geglaubt, diese Aufgabe sich stellen zu dürfen. Sie Kreiß, daß es n cht überall böser Wille ist, wo Glaube stirbt: sie kobiß, da- es unser aller Arbeit ist, sterbenden Glauben und sterbende Liebe wieder zu wecken, und darum hat sie für den kommende» Donncrstagablend anfgerusen zu einer Marienfcier in Dresden,, die, wen» sie auch nicht rein gottes dienstliche» Charakter trägt, doch zeigen soll, wie katholische Menschen zu ihrer Hiuimelskönigin stehen, wie sic Jahrhunderte hindurch die schöusieu Perl-u ihrer Tonkunst der Mutter Gottes weihen mußte» Und a--.- den Sinn dieser Verehrung wird der berufenste Vertrete:, D'schos unserer Diözese spreche». Aber Dresdens Boden ist batt und steinig geworden. Soll dieser Abend versagen? Soll es nickt möglich sein, einmal zu bekunden, daß wir alle hinter dem viel zitierten und doch nicht immer wahr gemachten katholischen Gem-mschastSsin» stehen? flch glaube, es sollte cigcnilich keiner besondrer,, Einladung mehr schlößchen—Bühlau von Montag, den 26. .Niai an versuchsweise wieder aufnehmen. : Ein Opfer der Elbe. Beim Spielen an der Elbe bei Kaditz verunglückte am Donnerstag ein 13jöhriger Schüler aus Oberlößnitz. Bei dem Versuch, kleine Fische ans einer Buhne zu fangen, glitt er aus und verschwand in den Fluten. Dresdner Musik-Schule. (Direktor Hans Schneider.) — Nächsten Sontag, 25. Mai, vormittags 11 Uhr, Vereinshaus, 1. Prüfungskonzert des 85. Schuljahres. Ausführende: Solisten der Hochschulklassen. Chor und Orchester der Dresdner Musikschule. Eintrittskarten >n den Schnlexpcditione» und bei NieS. rsItungrsurtrSgsr orier -Luskrsssnnnsn pen 1. luni 1924 gesuckt Zs wollen sicli nui absolut ru- verlässige n bestemptoklene L.eute melden, (geboten wird s;ut6 Verdi'enstmöglicblieit Venlsg «len „Zäcksiscken Volksreilung" vnesäen-4.16, kloideinsli'. 46 Leipzig Bestialischer Lustmord Leipzig, 26. Mai. Eine 15 Jahre alte Arbeiterin ans Bolkmarödvrf wnrdc gestern in einem Keller in Leipzig-Reudnitz in bestialischer Weise ermordet. Wie die Kriminalpolizei scst- gestellt hat, wurde an ihr .znnnchst ein Sittlichkcitsvcrbrccken verübt nnd dann mit einer Eisenstange dem junge» Mädchen der Schädel zertrümmert. Im Verdachte der Täterschaft steht ein Markthclser, der bisher »och nicht ergriffe,, werde» konnte. Landesverratsanklaqe oeqen die „Sächsische Arbeiterzeitung" Leipzig, 20. Mai. In den Büroräumen der kommunistischen „Sächsischen Arbeiterzeitung" wurde gestern »achmürag durch zu diesem Abeicd bedürfe». Wer weiß, mit welcher Aufopferung und Liebe a» der Vorbereitung dieses Abends gearbeitet worden ist, der darf sich nicht dem Gedanken entziehen, auch für seinen Teil zum Erfolge beizutrageu. Wir sind Brüder, wir sind alle Marieukinder, und ihr soll die Ehre dieses Abends gelten. Könne» Ivir dann leichten Herzens die Veranstaltung mißlingen lassen? Sie wendet sich au alle, die ihrer Liebe zur katholischen Gottes mutter und ihren, katholischen Gemeinschaftssinn Ausdruck gebe» wollen. Und sie soll mehr sein, sie soll ei» Auftakt sein zu der Veranstaltung, die im Herbst in Dresden stattfiuden soll, ein Aufschwung zu der große» Tag » » gfür katholischeWclt- an schaurig. Auch sie muß getragen werden vom einigen Zusammenstehen aller katholischen Kreise. An alle diese Kreise wendet sich die Vereinigung katholischer Akademiker, dies Geinein- schaftsgefühl zu bekunden durch Teilnahme an unserer ersten großen Veranstaltung, die wir geweiht haben der Lanctlzalwa Vlrxo älai-Ial Theater und Musik Staats,>pcr. Gastspiel Georg Vnklanoss. Drei 'Abende, bre> Rollen. Alle drei in ihrer Charakteristik gruiidverschiebeu. Der um sein Kind betrogene Narr, der Teufel, der zwei Seelen um lauert nnd der brutale Stierfechter. dem die Fraueul,erzen z„- fliegen. Und Baklanosf? War jedesmal ein anderer. Man hatte darstellerisch nie de» Eindruck, Baklanosf steht auf der Bühne. Das ist ein ganz bedeutender Vvrzug des Gastes. Diese Eigenschaft können wir von unserem Personal nur lür einen einzigen in vollem Umfange in Anspruch nehme», n,,d das ist Friedrich Plaschke. Sonst weiß man genau, daß ist Herr D oder Herr P, ob nun die Partie so oder so ist. Das bleibt sich gleich. Er ist sich hier und dort ähnlich bis ins Kleinste. Welche Gegen sätze treten aber im Spiele Baklanoffs ans!! Sie sind von schärfster Abgrenzung nnd Charakteristik. Und dabei ist sei» Spiel eigentlich nur aus besonders herausstechende Merkmale ein gestellt. Er zieht »ich selbst engste Grenzen. E>» geringes Fingerspiel, eine leichte Bewegung mit Kopf oder Gliedern ge nügen ihm oftmals, nm damit außerordentlich viel zu erreichen. „In der Beschränkung zeigt sich der Meister." Dieses Wort ist hier am Platze, wie wohl nur selten. Ans dieser Grundlage fußte auch sein Eseamillo in „Carmen". Obwohl der Stier- Beamte der Oberreichsauwaltschaft Hanssnchilng vorgenommen. Wie daS Blatt schreibt, hat die Oberreichsanwaltschaft Anklage auf Landesverrat wegen eines Artikels in der „Sächsischen Arbeiterzeitung" vom 30. April 1924: „Die Reichswehr bildet Faschisten aus", erhoben. > Verlängerung der Leipziger Messe. Die Zentralstelle für Interessenten der Leipziger Mustermessen und der Arbeitsaus schuß des Meszamtes haben beschlossen, von der Frühjahrsmesse 1025 ab die Mustermesse um'wiiieu Tag. die Technische Messe um drei Tage zu verlängern. Demgemäß findet die Frühialirs- m u st e r m e s s e 1925 vom 1. bis 8. März statt, die T e ch n ische Messe dagegen vom 1. bis N. März. ) Todesfall. Der Leipziger VerlagSbuchhändlcr Georg Hirzel ist in München an den Folgen eine? vor wenjgen Tagen erlittene» Nippenbruches gestorben. Cr war ein Enkel des- Be gründers- der Verlagsbuchhandlung S. Hirzei. > Obdachlose Personen. Am Freitaamorgen veranstaltete die Polizei im Ashl für Obdachlose eine Razzia. 60 Personen mußte» die Fahrt nach dem Polizeipräsidium antreten. ) DaS Opfer einer alten Unsitte. In der Greuzstraße wollte sich ein 12jähriger Schüler am Donnerstag sein Mittagessen auf einem Spirituskocher mährend der Abwesenheit seiner Eltern nn- wärinen und beging dabei die Unvorsichtigkeit, de» Spiritus in den noch brennenden Behälter des Kocher? nachzuschülte». Die Flasche explodierte und der brennende Inhalt ergoß sich über den Knaben. Er lief in seiner Angst in brennenden. Zustande auf den Treppenflnr. Mt schweren Brandwunden bedeckt, wurde er in das Krankenhaus eingeliefert. Aus Sachsen Im Braunkohlenbergbau wird weitergearbeitet Hirschfclde, 29. Mai. Die Brannkohlenarbeiter in Hirsch felde haben ihre wiederholt nngedrohte Absicht, nur acht anstatt zehn Stunden zu- verfahren, auch heute nicht ansgesührt. Die Mahnungen der Betricbsratsmitglicder, die ans das Zwecklose dieser von vornherein zur Erfolglosigkeit verurteilte» Aktion hingewiesen hatte», scheine» Erfolg gehabt zu haben. Im gesam ten übrigen Brannkoblcngelüet ist gar nicht erst versucht worden, de» Sleinkvhleuarbeitern durch Stzmpathiestrcik zu Hilfe zu kommen. 0 Dippoldiswalde, 26. Mai. (Blutige Schlägereien zwischen Zirkusleuten.) Am Sonnobend kam es zwischen Zirknslenten des hier aufhältlichen Zirkus Bernau de während einer Zecherei im Bahnhotel zu Streit, der in eine Schlägerei crus- secktcr nur Episodenrolle ist, so zwang sie Vaklanvff doch zu ihrer vollen Bedeutung. Dieser Cscnunllv ist der Leuker des Geschickes für Carmen und To» Jose. Mit dieser Bestimmung geht er vom zweiten Akte au durch die Handlung. Brutal und leidcnscbaittich in seinen, Auftreten. Voll heißen Südens. Seine erste P,Segnung mit Carmen gleich ein Vvllsieg. Ans der Sch^r der Zigeunerinnen findet sein geschärfter Blick für Liebesabenteuer sie sofort heraus. Brutal zwingt er sie ans de» Stuhl, ihm willig seiner Erzählung vom Stieriampf zu lauschen. Man weiß, Carmen ist ihm verfalle», und wäre cs auch ihr Tod. Er 4ist der Mann, der Carmen ganz in oer Gewalt hat. Packend war auch die kurze Evisvdc i» der T-l;,»„gg!erschlncht. Gesaugttcl, gestattete er sich in dem Tvrrerolicoe auch eine Freiheit. Wir sühlcn's ihm nach nnd sind dieserhall, ihm nicht gram. Kan» doch der Mristcr die Form zerbrechen! — So brachten die drei G-,n- spiele sür unsere Staalsoper anßerardenilich viel Gewinn. Man konnte wirklich einmal sagen: „Das war etwas Anderes!" Man halte nicht Grund zu schreiben: „Das hört nnd sieht inan bei uns ebenso." Wie es oftmals bei Gästen der Fall war, die mit einem besonderen Rufe zu uns kamen, »nd dann enttäuschte». Wenn unsere Bühnenkünstler an Georg Baklanoss für ihre Büliucn- rätigkeit gelernt hätten, so hätte» die Gastspiele ihren Zweck voll kommen erreicht. —ist - Vercinshaus. Björn Talen hatte wieder weile Kreise nur sich geschart. Er brachte diesmal uns wenig bckannle Lieder nordischer Tonsetzcr und südländischer Komponisten Wenn auch sein Sang in erster Linie aus seine Bühnenwirksamkeit hinweist, so sind doch seine Licdcrvorträgc so voller Lnrik, daß man dem Sänger auch mit Interesse in, Konzcrtsaale begegnet. Der Glanz seines Tenores ist von uns schon gelegentlich seines Gast spieles an der Staatsoper gewürdigt worden, so daß dem nichts mehr hinzuzufügc» ist. Wieder halte man den Eindruck, daß ihm die Lieder in italienischer Sprache am besten liegen. Hier war auch der Beifall am stärksten. Begreiflicherweise verlangte man auch Zugaben. In Erdmann Warwas hatte er für die Lieder mit obligater Violine einen ausgezeichneten Instrumeula- listen. Kapellmeister Iah. Heiden reich (Berlin) war ihm ein vortrefflicher 'Begleiter am Rönischflügel Die Liederabend« von Björn Talen gehören zu den Ereignisse» de» scheidenden Konzertwinters. —Ist—