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Sächsische Volkszeitung : 21.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192405212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240521
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-21
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.05.1924
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Mittwoch, den 21. Mat tö24. Nr, 118. Seite 3 Die NordkttilWgk« M de« yeilhstW find nun. wie uns unser parlamentarischer Vertreter aus dem Reichstag mitteilt, im groben und ganzen getroffen. Nach der technischen Seite hi» hatte das Neichstagöbüro nicht geringe Schwierigkeiten zu überwinden. Für die 470 Mitglieder Plätze zu schaffen, war nicht ganz einfach, im Sitzungssaal geht es darum jetzt auch recht eng zu. Es ist sehr interessant, daß der Direktor des Reichstages, Geheimrat Galle einen „Wegweiser durch das Reickrötagsgebäude für die Abgeordneten" herauSgcgebe» hat, um insbesondere den ncugewahlten Mitgliedern des Reichstag's die Orientierung in dem riesigen Gebäude zu ermöglichen. Es ist nämlich selbst für diejenigen, die schon jahrelang in dem Lause zu tun haben, nicht leicht, ohne weiteres sich dort zurecht zu finden Die Unterrichtung der Abgeordneten erstreckt sich nicht nur auf ihre Behausung, auf die Inanspruchnahme der Säle, Sitzungs- Lese- und Arbcitsräume, sondern vor allem auch auf die Unter richtnng über die Vorgänge im Plenarnhuiigssaal selber. Sie geschieht für die außerhalb des Saales weilenden Abgeordneten durch eine ganze Fülle von Klingelzeichen, deren jedes einzelne seine besondere Bedeutung hat. Trotz oer Menge von Arbcits zimmern, die der Reichstag besitzt und die man weit i» luftige Höhen baute, kann schon längst nicht mehr jeder Abgeordnete ein eigenes Arbeitszimmer erhalte». ES waren schon immer zwei bis drei Abgeordnete in solchen Zimmern nnterzubringen Jetzt müssen sich schon teilweise vier Abgeordnete in einen solchen ziemlich kleinen Raum teilen. Am sichersten ist immer noch der grobe RestaurationSsaal, in dem die Parteien zwar getrennt an verschiedenen Tischen sitzen, in welchem aber doch im großen und ganzen der Burgfriede herrscht und nicht selten auch äußerlich zum Ausdruck kommt. Die Verteilung der Fraktionszimmer ist im groben und stanzen dieselbe geblieben wie bisher. -Für die Deutschvölkischen ist ein Saal im zweite» Obergeschoss, der 'rüher den Unabhängigen diente, zur Verfügung gestellt worden. — Fm Reichstag ist in der Zwischenpause ein gründliches Gros',-Reinemachen erfolgt, was auch dringend nötig war. Allenthalben riecht eS nach Terpentin und Bohnenvachs. Die groben Teppiche sind ordentlich entstaubt, aber die Zeit reichte doch nicht hin, um den auf, den weißen Sandsteinen seit Fahren fcstgesogenen Staub völlig entfernen zu können. Die grobe Wandelhalle wird auch ferner so schmucklos bleiben wie bisher. Die früher in den Ecken auf gestellten groben Palmen, die dem Raum eine behagliche Note gaben, sind schon seit der Revolutionszeit verschwunden. Der Reichstag ist bereit zum Empfang der Abgeordneten Und jetzt liegt es an den Volksvertretern, die frisch geputzten Räume m't Leben und Bewegung zu füllen, Angesichts des temperamentvollen Zuwachses, den der neue Reichstag von den verschiedensten Seiten her erhalten hat, wird es ja daran gewib nicht fehlen. .— Die Zeitungsleser werde» sich demnächst auf sehr kurzweilige „S t i m m u n g s b e r i ch t e" gefasst machen können, klch keine Weinig Aus dem NeichSag wird uns geschrieben: Die Schwierigkeiten, die sich dem Ausgleich der gegen wärtigen parlamentarischen Situation entgegenstelldn, haben sich zu Beginn dieser Woche nur noch erhöht. Solange die Erörterungen über die künftigen Negiernngsmöglichkeiten sich im großen und ganzen auf die Parteipresse beschränkten, konnte man immerhin noch einige deutlichere Linien erkennen. Nachdem aber nun die Fraktionen zusammengetreten sind, die ja zum großen Teil einen Zuwachs von Abgeordneten erfahren haben, die bisher mit parlamentarischen Dingen und insbesondere mit den taktische» Notwendigkeiten noch nicht befaßt wurde», mache» üch naturgemäß die verschiedenartigsten Auffassungen geltend. DaS hat in eiikzelne» Fraktionen zu nicht gerade erbaulichen Debatten geführt, Di« Grundfrage, über die man sich selbst in unmittelbaren Kreisen noch nicht ganz klar wurde, ist die der Beteiligu n g der D c u t s ch n a t i o » a l e » an einer kommenden Negierung, Fast volle Einstimmigkeit besteht darüber, daß die Deutschiiationalen zur Regierungsverantwortlichkeit herau- gezogcn werden, nur über die Art der Voraussetzungen und Bedingungen hierfür machen sich unterschiedliche Auffassungen geltend. Neuerdings ist die Stimmung in gewissen parlamen tarischen Kreisen dafür gewachsen, die Deutschiiationalen ohne jegliche Bindung an die Negierung zu lasse» und ihnen dort möglichst freie Hand zu geben. Man geht dabei offenbar von der Ansicht aus, daß die Deutschiiationalen innerhalb der Regierung eine ganz andere Politik und zwar zwangsläufig betreiben müsste», als sie im Wahlkampf propagiert wurde. Man will in diesen Kreisen, die eine solche Ausfassung vertrete», eine Gefahr für die gegenwärtige bedeutungsvollste Frage, diejenige der Stellungnahme zum Sachverständigen-Gutachten durch eine solche unmittelbare und möglichst allein Verantwortliche Negierungs- lätigkeit der Deutschiiationalen nicht erblicken. Denn man sagt sich, daß auch die Deutschiiationalen nichts kiSkieren könnten und riskieren würden, das Sachverständigen-Gutachten abzulebnen und daß infolgedessen die Sorge vor einer Katastrophe unbegründet sei, denn die Dentschuotivnalcn würden eS garnicht darauf ankomincn lassen. Wir führen diese Auffassung, die tatsächlich ziemlich starken Boden gewonnen hat, an, um zu zeigen, wie sich die Konstellation auf dem parlamentarischen Schlachtfeld entwickelt. Es ist freilich nicht anzunehmen, daß diejenigen Parteien, die bisher die Polikik verantwortlich geführt haben, nun ohne weiteres die Geschäfts- lührnng vorwiegend oder gar ausschließlich den Deutschnntionalcn überlassen. Nicht als ob hier Prestige Gründe initspielten, so zwar, daß man geltend machen könnte, daß c>» derartiges Verhalte» einer glatten Abdankung, ja sogar dem Zugeständnis eines völlige» Fiaskos der bisherigen Politik gleichkoinmen würde, als vielmehr daS Gefühl der Verantwortung herrscht vor, die nun einmal angckündigtcn Fäden bei einer außenpolitische» Konstellation, wie üe sich vielleicht nienialS mehr so günstig zur Lösung der Neparationsfrage ergibt, nicht durch ein Experiment zu gefährden. Die Entwicklungen der nächsten Tage werden für die ganze Zukunft dieses jetzt gewählten Reichstages von ausschlagebender Bedeutung sein. Darüber ist nian sich allenthalben vollständig einig, daß unbedingt der Versuch g e m a ch t w c r d e n m n ß , mit diesem Reichstag zu regieren und daß die Unmöglichkeit eines solchen Versuchs erst praktisch erwiesen sein mnß, um a»S einer solchen Situation die dann allein noch möglichen Folgen zu ziehen, nämlich durch einen neue» Appell an das Volk die volle Klärung, die die jetzigen NeichstagSwahlen nicht gebracht haben, herbcizuführen. Nie Sttlintt richrchiWlli Berlin, 20, Mai. Wie die Blätter aus parlamentarischen K,eisen Horen, ist i» der gestrigen Besprechung der Führer der Mittelparteien das außenpolitische Programm fertig- gestellt worden. Es bewegt sich in der Hauptsache auf der Linie der bisherigen Politik der Reichsregierung, Die Aufnahme dieses Programms bei den Parteien- rechts und links von den Mittel- Parteien dürfte für die MchrheitSbildung im neuen Reichstage von ausschlaggebender 'Bedeutung sein. Wie die Blätter weiter mittcilcn, platzte in die gestrige Beratung der Mittelparteien eine Einladung der T eu t s chn a t i on a l e n an das Zen trum, die Deutsche und die Bayrische Volkspartei zu Besprechungen am Mittwoch über die Regierungsbildung hinein. Tic Demokraten sind zu dieser Sitzung nicht cingelnden worden. Die Mittelparteien sind jedoch übcreingeko,innen, Ver handlungen mit anderen Parteien »ur im gegenseitigen Einverständnis aufzunehmen. Deshalb ist nicht anzuneh- men, daß das Zentrum der Einladung folgen werde. Heute vor mittag Wirt» die deutschuationale Fraktion zum erste» Male zu Painleve gegen die Sanktionspolitik Dir Eisschräilkmig -n RtihrMWtiini Paris, 80. Mai, Der frühere Miniskdrpräsident Painleve, eine der hervorragendsten Persönlichkeiten deS Linksblockes erklärte dem Pariser Vertreter des „Giornale de Jtalia" in einem Privat gespräch: Dir Notwendigkeit der Wiederherstellung der alliierten Einheitsfront mache sich wiederholt fühlbar. Die Okku pation der Ruhr müsse auf ein Mindestmaß beschränkt werden und könne überhaupt aufgehoben werden, wen» Deutschland guten Willen an den Tag lege.' Frankreich richte einen entscheidenden Appell an den guten Willen Deutschlands. A» dem Reich ist es jeht zu beweisen, daß die Sanktionspolitik kostspielig und überflüssig ist. Die neue französische Regierung wird ohne Verzug zeigen, daß der französische Militarismus und Fmpcrialis- mus nur eine Legende ist. Aber Deutschland dürfe den'Bcr- ständiglingSversuch Frankreichs nicht niit dem gänzlichen Verzicht auf Reparationen verwechseln. Paris, 20. Mai. In der politischen Situation stehen neue wichtige Entwicklungen bevor. Die Führer der Linksparteien haben ihre ErckutivnnSschüsse znr Beratung in dieser Woche zusammenbernscn. Hcrriot bespricht sich heute mit Mitgliedern des Vorstandes der radikalen Partei über die Situation und wird sich, wie man bestätigt, Millerand begeben. noch vor Ablauf dieser Woche zst Dik WttWlingspolitik kr ÄMlifteil Keine Beteiligung a» der Negiernug. Btarsaillc, 20. Mai. Der neugewählte sozialistische Abgeordnete Renaudel erklärte einem Redakteur des „Petil Provencal": Die Sozialisten würde» keine Kombination unter» stützen, durch welche die Grundsätze des nationale» Blocks bei behalten würden. Er habe schon am Abend der Wahl erklärt, daß sich die sozialistische Partei a» der Regierung nicht beteiligen werde. Ohne Hintergedanken möchte er aber jetzt hinzu fügen, daß er eine Regierung unterstützen würde, die iich an einer Politik des wirtschaftlichen und finanziellen Wiederaufbaues, an der für Europa so nötigen Friedenspolitik energisch beteiligen würde. Für den Augenblick werde also die sozialistische Partei in die Negierung nicht eintreten. Würde sie es tun, so würde dies nicht ohne Gefahr für ihre Einheit und infolgedessen auch für die Regierung selbst sein. Das habe man schon >0l7 gesehen. Es wäre unklug, diesen Zustand wieder herbeizuführen, es sei denn ,daß dies von neuen gebieterischen Notwendig keiten gefordert werde. Die Nnterstütznngspolitik, wie er sie nennen wolle, werbe die Einstimmigkeit der Partei finden, wenn man sich einer homogenen radikalen Regierung gegenüber befinde, die rasch handle. einer Beratung znsammentreten. Auch die Teutsche Volkspartei und die Demokraten halten heute Fraktionssitzungen ab. Berlin. 20. Mai. Tie Z e n t r» in S f r a k t i o n oes neuen Reichstages trat gestern nachmittag zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Tie Mitglieder der Fraktion waren zahlreich er schiene». Den Vorsitz führte der Vorsitzende des alten Neick>s- tages Abg, F e h r c n b a ch. Tie Neuwahl des Vorstandes wurde bis zum Zusammentritl des neuen Reichstages verschoben. Zu Beginn der Sitzung erstattete der Reichskanzler Marx einen eingehenden Bericht über die politische Lage. Die Verhandlungen werden heule fortgesetzt. Tazmig -er -kiitsthk» iit-Britllk» NmitiiMg Berlin, 20. Mai. Auf der gestrigen Tagung der Deut schen industriellen Vereinigung hielt Dr. Bang eine» ausführlichen Vortrag über die Wirtschaftspolitik des letzte» Jahres, in dem er an den bisherigen Negierungs maßnahmen und an der Stellungnahme des Reichs-Verbandes der Deutschen Industrie scharfe Kritik übte. Die Ausführungen des Vortragenden fanden ihren Niederschlag in einer der Versamm lung vorgcl-cgten Entschlichtung. I» der Entschließung erklären sich die Versameltcn gegen die Haltung des Neichs- verbandeS der Deutschen Industrie zur Frage der Ersül- lnngSpolitik und erklären insbesondere dessen Stellung nahme zu dem sogenannten Sachverständigengutachten für durchaus verfehlt. Berlin, 20. Mai. Fn der Aussprache erklärte Herr Bruck, Düsseldorf-Velbert, er habe niemals seitens der Leitung des- NeichSverbandes eine andere Politik als die Politik der Rcichs- regiernng gesehen. Die Leitung habe niemals ans die drohenden Gefahren hingewicsen, Wir werden den Kampf solange fort setzen, wie es nötig ist. Rechtsanwalt Wollschläger, Hamburg, stellt fest, daß die in dem Gutachten vorgesehenen Bestimmungen für die deutsche Wirtschaft unerträglich seien und sie zum Erliegen bringen würden, ^ Der als Mitglied des Präsidiums deS Reichs verba »des anwesende Gcheimrat von Borsig erklärte, solange die Diskussion auf dieser Höhe bleibe (diese Kritik des Geheimrats von Borsig besagt für die neue industrielle Vereinigung sehr viel. D. Red.). Habs der RcichS- verband von dieser Abtrennung nichts zu befürch ten. Schließlich glaubt der Redner, daß seine Anwesenheit nicht mehr erforderlich sei nnd verläßt den Saal. Nach weitere» Ausführungen des Herrn Bruck wurde hierauf die oben genannte Resolution einstimmig angenommen. Wirtschaftskrise in Ostoberschlesien Königshütte, 20. Mai. Die Wirtschaftskrise in Ostober- schlesicn »imint immer größeren Umfang an. In der letzten Sitzung des Betriebsrates dxr Königshütte lieg die Direktion erklären, daß daS Werk binnen 4 Wochen wegen Mangel an Aufträgen und an Absatz vollständig stillgelegt werden müsse nnd daß umfangreiche Kniidignngen schon zum 1. Funi bevorstehe». Auf der nur zum Teil arbeitenden Laurahütte wurde jetzt auch sämtlichen Beamten einschließlich der Direktoren die Kündigung zugcstellt. Schwell Saitklim« -kr belgischen Sesnhnngskkhör-k Buer. 20. Mai. Der Kommandant der belgischen Ruhr- armer hat über die Stadt Buer wegen angeblichen Diebstahls einer aus dem Bahnhof befindlichen belgischen Fahne folgende Sanktionen verhängt: In dem Stadtkern Buer sollen die Cafes, Wirtschaften, Kinos und Konzertsäle für eine Zeit von 15 Tagen geschlossen sein. Vom 20. Mai bis 5. Juni werden die belgischen Fahnen aufgesteckt auf folgenden öffentlichen Gebäuden: Bahnhof, Schupokaserne und zwei Schule». Die Fahnen müssen geliefert werden von der Stadt Buer und sollen der gestohlenen ähnlich sein. Vom 20. Mai bis 5. Juni werden alle Gesuche der Ein wohner von Buer für Versammlungen, Gesellschaften, Erlaubnis scheine jeder Art.verweigert werden. Im Falle, daß der oder die Täter bekannt und den belgischen Behörde» ausgeliefert werden, werden die Sanktionen aufgehoben. Düsseldorf, 20. Mai. Die Besatzungsbehörde hat über die Stadt Düsseldorf weitere tief einschneidende Beschlag nahmungen verhängt, weil die Stadtverwaltung sich standhast weigert, de» von der Besatzungsbehörde verlangten Neubau einer Artilleriekaserne in Angriff zu nehmen. Von der Beschlagnahme sind folgende Gebäude betroffen worden: Nhein- metallwerk, ein Teil des Schlachthofes, das Werk Rheinstahl, das ne« erbaut worden ist, die gedeckte Reitbahn der Polizei, sämt liche für die Schupo hergcrichteten Wohnungen, insgesamt 145, die .Konzertsäle des Zoologischen Gartens und der große Knnst- palast. Fn den letzten Tagen find große Transporte neu nuS- gchobener Manschaftc» i„ Düsseldorf eingctroffen» die hier offen, bar von der Besatzung ausgebildet werden sollen. Der itattentsch-tschechische Vertrag Rom, 20. Mai. Ter italienisch-tschechische Vertrag soll ent gegen den erste» Meldungen sofort »ach der Zustimmungserklärung des Präsidenten Masaryk unterzeichnet werde». Die Befestigung der italienisch-tschechischen Freundschaft wird dann im Oktober anläßlich des offiziellen Besuchs des Präsidenten Masaryk beim König besonders gefeiert werden. Das Abkommen, das auk die Erhaltung der Friedensverträgr von Neuilly, St. Germain und Trianon aufgebaut ist, ist nach dem Corriera von allgemei nerer Natur, als der Vertrag Italiens mit Jugoslawien. Benesch erklärte gegenüber der Presse, daß es die Kleine Entente auf den Balkan und Mitteleuropa beschränke. Die Sonderabkommen der einzelnen Staaten der Kleinen Entente mit den Großmächten seien auch eine Bürgschaft dafür, daß keine Großmacht auf die Kleine Entente eine Vorherrschaft ausüben könne. Neben einer 'Be sprechung der Neparationsfrage wurden in den italienisch-tschechi schen Verhandlungen auch neue Verordnungen über die Stabili sierung der Schiffahrtstarife in der Adria und neue Transport tarife für den Durchgangsverkehr beschlossen. Ferner wurde eine Verständigung über die Behandlung der Kollektivgüter erzielt. Berliner Devisenkurse vo n 20. M,i (amtlich) mltgetetlt von der Commerz» und Privatbank, A.»A., Dresden Die Notlerimqen erfolge» vom 4. März ob für je >M Eviljelten der aus ländischen Wkchrimg. ausgenommen England nnd Amertta, die mil 1 Pnmd dezw. I Dollar notiert werde», sowie Oesterreich nnd Ungarn mtt IM MO Kr. und Polen mit IM Roch. (Notierungen in Billionen — Goldmark» Leleqraphische AnS- — 20. 5. zahlunfl mit 0-, Neid Briet Amsterdam . . Brüssel . . . Elirisliania . . Kapenhaaen. . Stockholm . . Setstnglors . . Nom .... London . , , Neitvorl . . . Baris .... Zürich.... Madrid . . . Wien .... Prag .... Budapest. . . Sofia .... Buenos Aires . Rio de Janeiro KaUowitz. . . Warschau. . . plavan. , , . Agram ... Lissabon . . . Riga .... Reval.... Kowno . . . Vntarett . . . ro >s?.»z IS,«S so.ss 7I.«2 III,87 wer ises IS.L8S «18 22.7« 7«M SS «8 s.ss I2.«8 «.88 389 1.378 v,«88 80.27 I S«8 8.21 12 68 SI,«3 «I.SZ 1.83 18. 8. Meid Briet 2V Berliner Börse Nkttenlnrs- ch Billionen Berliner Anfangsknrse 5proz. NcichSanIclhe Schanvmq-Bahn. . 20. 8. 72.28 I8.S. 78 0.7 Canada-Pacific . . . 6,3 Hambnrq. Paketsahrt 2V.S7S 30 Norbd. Lloyd .... «.78 23,8 Berein.Elbelchillahrt 2.7 ?.5 Com.-n. Privatbank 4.K 2.8 Darinstüdler Bank - 7.6 9.128 Deutsche Bant. . - - 85 10 DiSlonIoKommandtl »78 >0.28 Dresdner Bank . . . 8.28 8 Lctvziqcr Kreditanst. >.k I Oefterr. Kredit . . . v.«28 Bochnmer Gnsislaht . 4.5 87.78 Dcntch-Luxembnrqer 44 43 Getscnlirchen Bergw. «7 «6 Hnryener Berqwert. 53 c>oyentohc 20.28 28.28 Laurahütte 2 8.78 Manne-mann - Röhr. 29,125 2« Otncht. Etienbahnbdi. >8.78 20.5 tkitenindnvrte I«,28 20,5 HandelS-A.-tR. Köln 18» 80 18.88 88.-8 71.78 I l2 83 10.68 18.88 18.««- «.?> 22.88 7«.t« 8878 6.V2 12.8« «,6> Z.II I.SSü 0,«8S 82,33 I.6S8 8.27 12.7« »2.V7 «2.8? 2,VI PHSntr Nombacher Chem iche Hehden. . Dynamit Nobel . . . LH. Moldschnndt. . . Höchster Farbwerte. Obers,hl. KolSwerle. Allg.EI°str..Meiellsch. Bergmann Elektr.. . PSge Eleltr. Sachsenwert Görlcher Waggon. . Linke»Hosfmann. . . »lgsb.-Nürnb. Match Berltn-Anhall-Masch. Berliner Maschinen. Daimler-Motoren . Hartman» Masch.. . Orenstein n. Koppel. Rmmcrmannwerle . Bing-Werke Sackethal Hirlch-Kupier. . . . Hugo Schneider. . . Norddeutsche Wolle. Stühr Kammgarn. . üellstois-Waldhols . . Oiavi 187.80 20.20 88.88 71.«2 111.87 108? 18.88 18.286 «IS 23 8« ?«.«> 8S.«S S.SS I2.«8 «.83 3.08 1,378 v.«8 i,e»L 8.23 >2.68 >88 60 20.30 88 88 71.78 112.83 1068 18.08 IS ««8 «21 24-18 7479 88 78 6.02 12.8« «87 3.11 1.388 v.«7 1,895 827 >2.7« Mittgeteilt vom tschechoslowakische» Bankverein, Filiale Dresden. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Luftdrnckvertcilung: Hoch über 770 Millimeter nördliches Eismeer, über 760 M'll. Südwest- und Südostenropa- Ticf nnler 750 Millimeter Atlantischer Ozean. Wetterlage: Die allgemeine Luftdrnckverteilung über Mitteleuropa, die von einer Furche sich quer durchschlage» wird, zeigt heute große Un regelmäßigkeit. Das Atlantisclse Ties ist stationär geblieben, wäh rend das gestern im hohen Norden ausgetretene Hoch heute süd wärts nach Mitteleuropa hinemgreift- Nord- und Westeuropa hat ten letzte Nacht Geioitter. Solange das Tief Westen beharrt und wir somit auf seiner Vorderseite bleiben, wird sich die Wetterlage noch unbeständig zeige». Vorhersage: Weiterhin unbeständig, meist stark bewölkt, Neigung zu Gewittern midi Strichregen, warm. — Psuildwciser Kokaiiihaiwel. Das französisch« Kriegsge richt in Mainz verurteilte den Kaufmann Joh. Sattler ans Mannheim und den Georg Steinel aus Ludwigshnfen wegen Handels mit Kokain zu 3 Jahren Gefängnis und 500 Goldmark resp. 5 Jahren Gefängnis nnd 1000 Goldmark. Sattler hat vor Gericht zugegeben, Kokain psimdweise verkauft zu haben. Steinel konnte bisher nicht verhaftet werden. 0 Freibcrg, 20. Mai. (Kindcrspeisungen.) Die seit Jahren bestehende segensreiche Einrichtung der Kinderspeisungen (Quäkerspeisung) kann auch in diesem Sommer im Stadlbezirk Freiberg weiter durchgesührt werden. Ermöglicht wird die Spei sung diesinal in erster Linie aus den Rütteln, die General Allen durch sein Amerikanisches Komitee für Hilfe deutscher Kinder gesammelt hat und noch sammeln wird. In Freiberg nehmen ab 19. Mai 1924 täglich 1100 Kinder an der Speisung teil. <)'Klingcnthal, 29. Mai. (Reiche Heidelbeerblüte.) Unter den günstigen Witterungseinflüssen der letzten Tage hat auf den sonnigen Berghöhen des Grenzgebietes die Blüte der Heidelbeeren begonnen. Nach den gemachten Beobachtungen ist die Blüte in diesem Jahre^ außerordentlich reich, so daß, wenn nicht stärkere Witterungsschäden eintreten, in diesem Fahre mit einer sehr guten Heidelbeercrnte zu rechnen ist. <) Klingrnthal, 29. Mai. (Die Lage in der Klingeuthaler Harmonika-Industrie.) Die Lage in der Harmonika-Industrie de» hiesigen Bezirks hat sich noch nicht geklärt. Um die Parteien einander näherznbringen und das Ende de» Streiks bezw. der Aussperrung Herbeizufuhren, soll jetzt der staatliche Schlichter et» greifen. Die Verhandlungen beginnen am 20. Mai.
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