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V««ua»vrrtSi Btertkllübrllck, frei WS Han« ,w«lmonatll» «I.5O «wnamch t» ^.allSsLItetzlich je 4 .« Zillitzlag für Mat und Juni 1S2L. «mjtl. «mimer I Dl» <bLltziy!tze «oUSjemma »riaeuu wücheiUttch sechsmal. «»»etgkvHrei», Die eingelpattene «etUZeU» « für FamINen. und BereinSaii^iaen. Stellen, und Metge,»che 4.80 Die Petit-Rektameze», lm redak- tionellen Teil. SS mm bre». 18 s». Für Jnserale mit besonderer PlazieningSvorschrtft aus obige Preise «L Prozent Zuschlag. Offertengebühr- für Telbsiabholcr « bet Uebersendung durch dt« Post außerdem Portozulchiag. Im Fall« höherer ««wall »der beim «»»bleiben der Papterlieferungen usw. erlischt jede Verpflichtung aus «rfüllimg von Anzetgcii.Austräge» und Leistung von Schadenersatz. «prechstimd« der Redaktion:ii-«ichr nachm. Nicht ausdrücklich „irüikverlanat'mid I Für undeutlich geichriebene iowie durch Ferniprccher auigegebene Anzeigen «uRitllporto nicht versehen« Ltnsendungen an dieRedallion werden nicht aufbrwahr'. > tbnnr» wir dt» Vermriwormchkeit lür die Rtchtigleti de» Texte« ntchi übernebmen. «miahme von SeschLstrmi^tgen bi» Iv Uhr, do» Famtltenan,eigen bi» I V Uhr vormittag». — Annahmestellen in Dresden, Schmtdt'lche Buchhandlung. Inhaber P. Beil. Schlohstratze ki. in Bautzen: Fran, Kursa» «n bei Pelritirch» t Tagesschau Der Reichspräsident begibt sich demnächst zu dreiwöchigem Urlaub nach Kreudenstcdt, von dort wird er am 12. Juni die Ivewerbeschau in München besuchen. Der Reichskanzler begibt sich zu kurzem Psingsturlaub nach Konstanz. In Gegenwart der Vertreter der Behörden, sowie aus ländischer insbesondere südamerikanischer RegiernngSvertrcter. »ourde in Dresden am Donnerstag die Jahresschan Deutscher Arbeit eröffnet. Poincare erliä.., -.-enüber Dubais, dem Vorsitzenden des Wiedergulmachungsaiisschusscs, die deutschen Zusagen in der Ant- Wortnote seien zu wenig präzis und verlangt die Einfügung der Ausgaben für dir Wiedergutmachung in das ordentliche lvudget des deutsche» Reiches. Unter Führung des Reffen des früheren Diktators Diaz von Mexiko, ist gegen den Präsidenten Obregon eine Nrvolutioir auSgebrochen. die einen starken Anfangserfolg verzeichnet. Die Ankunft der Vertreter des Hauses Morgan wird in Wien für Freitag erwartet, damit trete» die Anleiheverhandlungcn in ein neues Stadium. Die internatio» 'e Bankierkonferenz in Paris lmt sich piedcrnm vertagt. Finale Der Reichstag ist in die Pfingstserien gegangen, nicht ohne di« volitische Aussprache der beiden vorangegangenen Tage m Donnen -iun Abschluß zu bringen, die die ganze Geistesgröße .-unserer Opposition grell beleuchteten. Die Debatten waren ja tin allgemeinen verhältnismäßig sachlich und ivürdig verlaufen, aber so weit das auf seiten der Opposition Taktik >var, bestand doch kein wirklicher Gegensatz zu den unentwegten Herabsetzungen der Re gierung und der Regierungsparteien, wie sie in der Rechtspresse .mit stereotyper Selbstverständlichkeit wiederkehrtrn. In Parla ment kann die Rechte sich an diesen öden Schimpfer«.en nicht So hemmungslos beteiligen, der Unterschied ist jedoch nur ein ,Äußerlicher, die Politik an sich ebenso unsachlich wie in der Preise «nd lediglich auf eines eingestellt, aus die Verwirrung anderer Parteien. «> WaS soll man anders dazu sagen, wenn die Deutschnatio» Malen ein Mißtrauensvotum gegen da» Kabinett e'nbrachten in seiner Angelegenheit» die gar nicht zur Erörterung skmd. zu der «um mindesten die Regierung keinerlei Erklärungen abgegeben Katt« und Darlegungen nicht machen konnte» weil diese Sache noch vollem Fluß vft. Herr Hergt hat eS klar genug ^u verstehen ge rben. daß seine Partei nur daroärf ausging, ein Mißtrauens- ot' i einzubringen, ganz gleich, ob eS an den Haaren herbeige- ogcn war oder nicht, wenn eS nw: eine Wirkung zu erzielen «sprach: die Deutsche Volkspartei hinüberzuziehen. Als ein Potum für die Genuapcllitik nicht ausreichend erschien, ließen die jDeutschnationalen den Gedanken daran fallen und suchten bei den Pariser Verhandlungen einzuhaken. Sie fanden aber nur for male Einwände. Der Reichstag sollte nicht Wer die Schritte Per Regierung informiert worden sein» derselbe Reichstag, dessen /Auswärtiger Ausschuß die Berichte des Kabinett» cntgegengenom- Men nnd reichlich Zeit gehabt hatte, dazu Stellung zu nehmen, er Trick war so schwach, daß er keinen Hund hinter dem Ofen Wocken schien. Die Deutsche Volkspartei, auf die die Deutsch, nationalen e» immer in erster Linie abgesehen haben, war am Dienstag noch gewillt, ein Urteil nur auf Grund sachlicher Unter sagen zu fällen. Da hat ihr im letzten Augenblick irgend jemand ins Ohr geblasen, dies« sachliche Unterlage sei nun da, nachdem der Wort- Laut der deutschen Antwortnote an die ReparationSkommifsion in den Zeitungen veröffentlicht worden war. Abg. Becker-Hessen Beantragte namens feiner Parteifreunde, diese Note zu besprechen pnd dafür eine Abendsitzung oder eine Sitzung des Reichstag» am Donnerstag abzuhalten. Und da», nachdem die Regierung soeben -erst erklärt hatte, die Pariser Verhandlungen seien noch nicht in seinem Stadium daß sie darWer öffentliche Erklärungen abgeben könne. In dem Punkte waren die Unabhängigen bedeutend ein» wichtiger. Sie beantragten, in die Besprechung erst dann einzu treten, wenn die Regierung uv der L azE-sei, ihre Stellung vor dem Plenum darzulegen. Die große - er heit des Hauses stimmte diesen: einzig vernünftigen Standpunkt zu. DaS eigentlich Bemerkenswerte sollte aber erst kommen. ES galt nun, über den deutschnationalen Antrag abznstimmen, der der Negierung das verfastungSmäßige Vertrauen wegen der Pariser Verhandlungen versagen wollte. Einzelne Parteien gaben dazu kurze Erklärungen ab, so die Unabhängigen, die sich in Konsequenz ihres Vertagungsantrages dagegen auSsprachen. Daß die Kommunisten sich fest an die Seite der Deutschnationalen stell, ten, gehört in solchen Fällen bei un» za den parlamentarische» »SelbsiverstSMlchkeiten , die nur noch ein Lächeln Wer derartige Kommödianten Hervorrufen können. Um so mehr richteten sich aller Augen auf die Deutsche Volkspartei. Sie hatte das Bedürf nis, den Dritten in diesem Bunde der Extreme zu spielen und begrüßte das durch den Mund des Ahg Becker-Hessen damit, daß die Regierung nach dem Wortlaut der Note „anscheinend einer Weitgehenden Finanzkontrolle grundsätzlich zugestimmt" habe. Man muß diesen Satz zweimal lesen, um die volksparteiliche »«Sachlichkeit" ganz zu erfaßen! Wir wissen nicht, wa» die ! Wähler der Deutschen Volkspartei von einer solchen Politik in so entscheidung-schweren Tagen sagen werden. Aber das wissen wir «n so bestimmter, daß sich die Zentrum-Wähler da- nicht gefallen lassen würden. ' Vielleicht denken die volksparteilichen Wähler ander», viel leicht glauben sie ihren Abgeordneten, wenn sie ihnen versichern, auf ASM,gegründet» Opposition ha»« ja nicht geschadet, da » UM» « UlWslmMkl WM Nach der gestrigen Eröffnung der Jahresschan Deutscher Ar beit in Dresden empfing der ReichswirtschaftSminister Schmidt die Vertreter der Dresdner Presse, um über o:e schwebende» politi- schnn und wirtschaftlichen Fragen zu sprechrn. Eingangs seiner Ausführungen erwähnte der Minister, daß die letzte Note an die Reparationskomm'.ision kerne allgemein zu stimmende Aufnahme gesunden Habs, vielleicht mehr znstimmcnd in der ausländischen wie in der inländischnr Presse. Erfreulicher weise könne man heute annehmen, daß mit einem Einmarsch der Franzosen in das Nuhogebiet nicht mehr zu rechnen sei. Der Minister fuhr dann fort: Daß wir über den 3i. Mai yinwegge- kommen sind, ist vom Standpunkte des Wirtschastsmimsteriums sehr wichtig. Dann aber drängt sich die Frage auf: Wie werden sich die Dinge in Zukunft gestalten? Ohne Zweifel haben wir in dem Augenblicke, wo die Notenpresse stillgelegt wird, die Mög lichkeit, unseren Etat in Ordnung zu bringen und die sinkende Tendenz der Mark aufzuhalten. Ueberaus wertvoll ist es für uns, wenn es uns möglich sein wird, für eine Reihe von Jahren Ruhe vor dem bedrückenden Reparationslafiol zu finden. Es ist nicht unberechtigt, wenn man fordert, daß die Regelung der Wie- devgutmachungSfrage auf längere Zeit und möglichst endgültig er folgen müsse. So wünschenswert dies auch ist, so glaube 'ch doch nicht, daß die politische Lage die Durchsetzung der Forderung bei den Franzosen und Belgier» gestattet. Auch ist cS fraglich, ob die Summe unserer Leistungen so herabgesetzt wird, daß wir die Verzinsung und Amortisation einer großen Anleihe übernehmen können. Die englisch-amerikanischen Finanziers werden tue Leistungsfähigkeit deS Gläubigers genau prüfen und danach die Kredite festsehen. Ich sehe unsere wirtschaftliche Entwicklung nicht so ungünstig an, daß wir nicht einen gewissen Betrag übernehmen könnten, aber die in Cannes uns auferlegten Verpflichtungen kün den nicht dauernd geleistet werden. Wenn wir zunächst für einige Fahre eine Anleihe erhielten, wäre uns schon geholfen. Eine end gültige Regelung bringt die grüße Gefahr, das, nnS höhere Leistun gen auferlegt werden, als wir übersehen können, hoher, als sie überhaupt tragbar sind. Wir brauchen zunächst einmal für einige Jahre Bewegungsfreiheit. Einen plötzllchen Anstieg der Mark nehme ich nicht an, obwohl dies nienrand Voraussagen kann. Wohl kaum wird die Besserung so unmittelbar und so weit ausgreifend eintreten. als hier und da — ich möchte sagen — befürchtet wird. Eine plötzliche Steigerung deS Markwerter würde ohne Zweifel schweren Schaden mit sich bringen, daneben aber auch eine Ver billigung der Lebensmittel. Und vielleicht kommen wir um eine solche Krise nicht herum. Ich sehe immer noch eine beträchtliche Spanne zwischen Auslands- und Inlandspreis, aber in zollpolitj. scher Beziehung sind wir in einer schwicr'gen Lage, weil wir fast nirgends Meistbegünstigung genießen und die hochwertigen Län der sich gegen die valutaschwachen Länder durch Zölle wehren. Im Anschlüsse an die Verhandlungen in Genua aber glaube ich. daß wir diese Schwierigkeiten überwinden. Wir stehen in Ver- Handlungen über Handelsverträge mit Spanien, Litauen und Polen. Bekanntlich haben in Genua England, Japan und Ita lien erklärt, sie hielten es für richtig, zur reinen Meistbegünsti- gung zurückzukehren. Dieser Hinweis wird vielleicht bei den jetzigen und späteren Verhandlungen einen starken Druck aus üben. Wir gehen jetzt daran, die Einfuhrsperre aufzuhebcn, doch werden wir überflüssige Waren durch hohe Zölle abdrosseln, wo- durch eine Erleichterung im internationalen Verkehr eintreten wird. Die Ausfuhr können wir von einer Kontrolle nicht ganz befreien, weil wir an gewissen Waren Mangel haben. Ueberaus traurig steht eS mit unseren Kohlenverhältniffcn. Um überhaupt Weiterarbeiten zu können, muffen wir wieder viel englische Kohle cinführen. Ader wir verhandeln zurzeit wieder mit den Berg- arbeitcrn wegen Verfahrens von Ueberschichten. Leider sind in der letzten Zeit wieder zahlreiche Arbeiter ans dem Bergbau ab- gewandert, weil in anderen Berufen, zürn Beispiel in der Bau- uud Metallindustrie, höhere Löhne gezahlt werden. Deswegen wird man den Bergarbeitern böliere Löhne zugestehen müssen, was natürlich eine Erhökuna der Kohlenpreise nach sich zieht. Da für den Herbst mit einer Erhöhung des Preises für das Umlagcge- tretde unbedingt gerechnet tverden muß, wird auch der Brotpre's eine Steigerung erfahren müssen. Aber an der Umlage für das Getreide glaubt die Negierung unbedingt festhalten zu müssen. Selbstverständlich wird das Maß der Brotverteuerung von dem Stande der Mark abhängen. Der Kartossclpreis wird naturge mäß von den: Ergebnis der neuen Ernte abhängen. Ter Minister berührte dann auch noch kurz die bekannten Auseinandersetzungen im Reichskabinell und erklärte, Laß Tr. Hermes in Paris nicht mehr zugestandsn habe, als im Augen blicke zu verantworten war. Auch aus di« Notlage der deutschen Presse kam der Minister z» forschen und betonte hierbei, daß die Widerstände gegen eine Verbilligung des DriickropierS außer gewöhnlich stark und er. der Minister, nicht allmächtig sei. Auf die gesamte Papierai'«fiihr will mm die Regierung einen Zuschlag von l "> Prozent erheben, um so zu versuchen, eine Senkung der Pr. ' zu erzielen, doch ist auch diese Maßnahme nicht von ein- sch>. u ender Bedcutuwa. Das Fundamentale hierlei ist und blerbl eben der Holzpreis, und gegen dessen Senkung wenden sich die holzbcsitzenden Staaten, namentlich Bayern und Sachsen. Zum Schluffe seiner Ausführungen versprach der Minister ,für die Be hebung der Not der Presse alle» zu tun, was in seiner Macht lieg«. der Mißtrauensantrag trotz ihrer Unterstützung gegen eine starke Mehrheit zu Fall kam. Wir erlauben uns, anderer Meinung zu sein. Die Autorität des Reichstags leidet unter einer solchen Taktik, mindestens leidet sie in den Teilen, die nicht erst politisch:! Sturmwind, sondern schon ein bloßer Schein au» festen Säulen in schwankende Rohre verwandelt. Doch daS mögen die Herrschaften mit sich selbst ausmachen. Vielleicht war der Schein, der sie blendet,« nur ein Kompromiß zwischen denen, die einen Fehler auf Seiten der Negierung zu sehen überzeugt waren und denen, die nichts daran zu entdecken vermochten. Die Antwort der Reparatiorrslrommision Die Reparationskommission hat der deutschen Kricgslasten- kommission in Paris gestern abend folgendes Schreiben zugehen lassen: Die Reparatioiiskölnmission beehrt sich, den Empfang des Schreibens des Reichskanzlers vom 28. Mai zu bestätige», in welchem die Maßnahmen mitgeteilt werden, die die Negierung ergriffen hat, uni» zu denen sich weiter verpflichtet hat, um de» Bedingungen zu genügen, hie von der Kommission hiniichtlich des teilweise!: Aufschubs für die während deS Jahres 1922 in Aus führung deS Zahlungsplanes zu bewirkenden Zahlungen gestellt worden sind. Die Kommission beehrt sich, in der Anlage schriftlich ihre Entscheidung von heute Mitzuteilen, in welcher gemäß dem im letzten Abschnitt der Entscheidung vom 28. März vorgesehenen Ver fahren der vorläufige Zahlungsaufschub bestimmt wird. Bei der Bedeutung einer sofortigen Entscheidung hat die Kommission ge glaubt, berechtigt zu sein, die genannte Entscheidung schon jetzt zu treffen, obwohl mehrere Punkte ihres Schreibens noch weiter ge klärt werden müssen. Sie hat damit die Fragen, die noch nicht geregelt sind, auf später vertagt, damit sie alsdann von der in der Entscheidung angegebenen Weise behandelt werden. Diese Fragen werben den Gegenstand einer weiteren Mitteilung bilde::, die in nächster Zeit an den Reichskanzler gerichtet werden wird. DuboiS, Brabbnry, BemelmanS, Raggi * Die dem Schreiben beiliegende Entscheidung hat folgenden Wortlaut: Die Reparationskommission hat das Schreiben des deutschen Reichskanzlers vom 28. Mai aufmerksam geprüft, in dem die Maßnahmen mitgeteilt werden» oie die deutsche Re gierung bereits ergriffe» hat, und die weiteren Maßnahmen, zu denen sie sich verpflichtet, um den Bedingungen zu genügen, die von der Kommission in den Schreiben von: 21. März nutz 13. April hinsichtlich des teilweise» Aufschubes für die während des Jahres 1922 In Ausführung des Zahlungsplanes zu be wirkenden Zahlungen gestellt worden sind Die Kommission bedauert, daß die deutsche Regierung mit diesen Maßnahmen nicht «her begonnen hat. Sie erkennt aber in Berücksichtigung der von der deutschen Regierung gegebenen Erklärung an, daß da», WaS die deutsche Regierung bereit» getan hat, und die neuen Maßnahmen, zu deren Ergreifung sie sich verpflichtet, eine ernstliche «nstrengimg bilden, um den Forderungen der Kommission zu entsprechen. Infolgedessen be schließt sie, ö-en am 21. März bewilligte > vorläufigen Aufschub für einen Teil der währrick) de» Jahres 1922 in Ausführung de» Zahlungsplanes zu bewirkenden Zahlungen zu bestätigen. Dieser Aufschub für das Jahr 1922 wird also mit dem 1. Juni entsprechend den: letzten Abschnitt der Entsch.-idung dir. 1811 von: 21. März 1922 endgültig. Die Kommission nimmt davon Kenntnis, daß wegen der Einzelheiten verschiedener Ab machungen zur Erfüllung der von der Kommission gestellten Be dingungen ein Benehmen zwischen der deutschen Regierung und dem Garantielomitee stattfrnden wird. Sie vermerkt anderseits, daß die Vorschläge hinsichtlich der schwebenden Schuld von der deutschen Regierung nur für den Fall als geeignet betrachtet werden, in die Praxis umgeseht zu werden, daß Deutschland eine ausreichende Unterstützung durch eine auswärtige Anleihe erhalten kann. Die Reparationskommission muß darauf Hinweisen, daß der hiermit bestätigte Aufschub gemäß dem Schluß des letzten Abschnittes der Entscheidung Nr. 1811 in jedem Augenblick wider rufen werden kann, falls die Kommission später zur lleberzcugiuig gelangt, daß Deutschland es an der Erfüllung der festgesetzten Bedingungen fehlen läßt. Unbeschadet ihrer allgemeinen Befugnisse, die sie sich i» dem genannte» Abschnitt Vorbehalten hat, behält sich die Kommission ausdrücklich das Recht vor, den Aufschub zu widerrufen, falls sie zu irgendeinen: Zeitpunkt, dem Zeitpunkt von dem Fortschritt der Regierung der »och in Schwebe befindlichen Fragen nicht befriedigt sein sollte oder falls Deutschland in Ermangelung der von ihm erwünschten Hilfe mittels einer auswärtigen Anleihe, die mit den: Schreiben des Reichskanzlers vom 28. Mai 1922 hinsichtlich der Begrenzung der schwebenden Schuld im einzelnen ausgesührten Maßnahmen nicht aussühren und andere Abmachun gen zur Regelung der Frage des Fehlbetrages im Haushall und der schwebenden Schuld nicht i» einer der Kommissio!l"be' wbigen- den Weise zustande kvminen sollten. Aus dem Ausland Eine „Kreuzer - Geschwader»Spende" in due ios Aires Ein Feiner Ausschuß hat sich in Buenos Aires gebildet, um in aller Stille eine Kreuzer-Geschwader-Spende „Graf-Spee-Stiitung" zusammrnznbnngen, au« deren Erträgnissen der großen Not, di« unter den Familen der Oififfers und Besatzungen des Kreuzer« Geschwaders des Green Spee herrscht, gesteuert werden soll In äller Stille find bereit« 19009« Mark und 20S71 Pesos zusammen- gekommen. Nun werden auch in den deutschen Banken Argentinien« und bei der „La Plata Post" Zeichmmgslisten aufgelegt, um alle Deutschen de« Landes zur Beteiligung für diese gerade in Argen tinien besonders populäre Spende auszusordern- Belagerungszustand i« vberschlefie« «attowitz. 2. Juni. Die Interalliierte Kommission hat über den Stadt- mid Landkreis Gleiwitz, Kreis Htndenburg und Kreis Ryv.'.ik den Belagerungszustand verhängt. Auch hier müsse» dir Lokale bis spätestens 8.8» bezw. s Uhr geschlosst« sein. Der Stadtverkehr ist in der Zeit von 1» bis 4 Uhr bezw. S Uhr «ntersagt. Die Zeitungen sind unter Zensur gestellt. ! 8