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9. Keile 4 Villa hinab- ange nicht zu re Gedanken ie flackernden Nr. 1-4» Itt. Jahrg. erfchwunden." „War noch os. „Glaubst : weinte über Ihr ganzer ;r ihr Bruder wollte — da Was nsiist ,!" ie Hände, ör mich!!" h der Pension d vorhin mit irtier. ;r heute krüh er Bräutigam ;una solar.! PflichrschNi«! nännliche nk nr. I3K00 ikwlik rlv ItW !IIl»»I»I»»I porlokrei. llgcstrirkt von nu. ger in Strumt'i- . ktlsvtz. 8<riol>e-ri . Alaunstrasj«' rn lüiHHiLl ?! ^4. Freitag den 27. Juli 1917 «sschSstöslekle «rd N-Süktkre,. Pr»Sdru»A. 16, Hallreinftraße 4» Fernsprecher 21366 Vostsche«kko«t» Leipzig Sir. 14797 V«z«g<pret»i s.»»r «u»onl>« a viert-ljSbrll» ». I« In Ir«-dc» und ganz Deutlchland frei Lau» S.S^ in Oesterreich 4.»« U. Einzel-Nummer 1V 4- scheint an allen rr»j»t«e»i Annahme von GefchSfiranzetoen bl» Ivll-r , von ttlUnilienanzciAcn dis 11 Uhr vor». I PeeiS für die Peiil-Lpaltzcile »« z. im Nella- i me,eil ! stür undeuilich >recher an' lerantwori nicht übernehmen. Eprechshmde der Redaktion: Il-üt Ubr vorm. — L Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Ientrumspartei. Ausgabe ^ mtt illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilage. Die Reihen geschlossen! Nun hat sich auch der Reichsansschnß der deutschen Zenlnimspartei zu einem Frieden der Verständigung und des Ausgleichs bekannt, der Deutschlands politische Siche rung und wirtschaftliche Weiterentwicklung geivährleistet. An die Anhänger der Zcntrumspartei ergeht darum jetzt der Ruf, die Reihen fest zu schließen und von dem Hader cwzusiehen, der in jüngster Zeit über die viel ninstrittene Fliedensformel der Reichstagsmehrheit auch in unseren Reiben Platz gegriffen hatte. Die Aussprache im Reicbs- cinsschnß hat sicherlich dazu beigetragen. Unklarheiten und Mißverständnisse, die bei der großen Aktion, die der Reichs tag in seiner letzten Tagung nahezu ganz hinter ver schlossenen Türen unternommen hat, ausziiräumen. Im ganzen Lager des dentschen Zentrums gibt cs sicherlich keinen, der gegen einen Frieden der Verständigung wäre und sich zu einem Frieden bekennt, der von uns diktiert und mit der Spitze des Schwertes geschrieben werden müßte. Solch weltfremde Machtfanatikcr gibt es in unseren Reihen nicht und darum konnten auch nur Mißverständnisse ob walten. wenn auch bei »ns in solch erregter Art, wie eS stellenweise geschehen ist, gegen die Stellungnahme der ReiclistagSfrnktion des Zentrums Widerspruch erhoben wurde. Denn sind wir durchweg alle für eine Beendigung dieses furchtbaren Völkerringens durch diplomatische Ver handlungen, mit anderen Worten für einen Frieden der Verständigung, dann kann schlechterdings doch nur noch eine Meinnngsperschiedenbeit über das Maß des guten Willens und ehrlicher Verständigungsabsicht herrschen, das von buben und drüben an den Verhandlungstisch mitgc- bracbt wird. Die Mebrheitsparteien des Reichstages haben als Grundlage einer Verständigung zwischen den Völkern, die eine dauernde Versöhnung derselben gewährleistet, den Verzicht auf gewaltsame Gebietserwerbiinge» und ans politische, wirtschaftliche und finanzielle Vergewaltigung cuisaeiprochen. Es schrien die einein das ist der Verzichts- frieden, der Deutschland ruinieren müßte! Tie anderen entgegneten: das ist kein Verzichts-, sondern ein Ausgleichs- siicden, der allein imstande ist, die Ruhe der Völker und unsere eigene Zukunft sicherzustellen. Wer hat nun Recht? Will es nicht scheinen, als ob die Gegner der Friedensformel des Reichstages sich einbilden müßten, die Anhänger des Ausaleichsfriedens wären des Glaubens, der Frieden werde dereinst ans dem Mond oder auf sonst einem harmlosen Planeten geschlossen? Villigerweise müssen aber doch wob! auch die Gegner der Neichstagsmebrheit zugestehen, daß auch ibr nicht die Erkenntnis mangelt, daß der seit drei Iabren wütende Krieg das Gesicht der Erde nicht unerheblich verändert hat. Ist es denn nicht eine Binsenwahrheit, daß für die Verständigungsverhandlungen, die diesen Krieg abschließen sollen, die derzeitige Kriegslage von bestimmen der Bedeutung ist und sollte wirklich jemand glauben, die Reichs tagsmehrbeit hätte das ganz übersehen oder nicht wahr lwiben wollen? Bei unseren Feinden gibt's nie manden, der töricht genug wäre zu glauben, der deutsche Reichstag verlange einen Vkrständignngsfriede», für den die Kriegslage, die deutschen (siege und Eroberungen keiner lei Bedeutung hätten. Tuber auch der Holm des britischen Ministers Carson, wir sollten erst über den Rbein znrück- geben. wenn wir uns mit unseren Gegnern verständigen wollten. Die Friedenskundgebung des Reichstages war doch in erster Linie für das feindliche Ausland bestimmt, und darum nach Inhalt und Form io geschaffen, daß ihre Wirk samkeit auf unsere Gegner nicht bon vornherein beeinträch tigt werde. Selbstverständlichkeiten wie die Tgtsgche, dciß die Grundlage der Verständignugsverhandlungen die Kriegslage sei, brauchten in ihr ebenso wenig betont zu wer den. wie das Ziel und de'r Zweck der Verständigung: ans den Gewaltsamkeiten und Vergewaltigungen, die der Krieg geschehen hat, den gerechten Ausgleich z» finden. Die Wirren in Rußland Kercnskis schwere Aufgabe Rußlands neuer Diktator Kerenski, der sich an die Front begeben hatte und auf Grund persönliclwr Eindrücke urteilen kann, scheint die Zuversicht nicht anfgeben zu wollen, daß es seiner Tatkraft gelingt, wieder Ordnung in I das russische Chaos zu bringen. Das Pariser Blatt „L'Henrc" gibt die folgende Aeußerung Kcrenskis wieder: „Ich fühle den Keim des Todes in mir, und meine I Tage sind gezählt. Das Uebel breitet sich jeden Tag in mir ^ weiter aus und ich berechne genau seinen Fortschritt. Des halb will ich so raschlvie möglich handeln, um mein Vaterland der Umklammerung seiner beiden geslirch- tetskcn Feinde, nämlich der Deutschen und der Anarchie, zu entreißen. Nichts wird mich bei der Erfüllung meiner Ausgabe aufhaltcn, weder Drohungen noch Attentate, denn das Leben gilt mir wenig." — Kerenski habe dabei, wie das «»»WS-SSSSVü- » »»««>»»»- ?»»»» Das Neueste vom Tage j! »«»»»»«»»»- -»»»», Sri «W »Me TWliM (Amtlich. W. T.-B.) Großes Hauptquartier, den 27. Juli 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupp recht: Die Artillerieichlacht in Flandern ließ unter dem Ein fluß ungünstiger Sicht gestern vorübergehend nach. Abends steigerte sie sich wieder zu äußerster Heftigkeit. Erneute gewaltsame Erkundungen der Engländer scheiterten überall in unserer Abwehrzone. Im Artois lebte nachmittags die Feuertätigkeit durch weg beträchtlich auf. Nachts wurden an der ganzen Front Vorstöße feindlicher Aufklärungsabteilungen abgeiviesen. Bei Honnccourt, nördlich von St. Quentin, brachten württembergische Stoßtrupps eine große Zahl von Eng ländern von einem Einbruch in die feindliche Stellung zurück. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: Am Chemin-des-Dames südlich von Ailles und beim Gehöft Hurtebise, ebenso am Hochberg in der West Champagne führten die Franzosen verlustreiche, erfolglose Gegenangriffe. Gefangeueiizahl und Beute haben sich sehr vermehrt; im Abschnitt von Ailles stieg sie auf über 1-läO Mann, 16 Maschinen- und 70 Schnellladegeivchre. Oestlich der SuippeS fielen bei einem Ueberfall gegen feindliche Grabenstücke zahlreiche Franzosen gefangen in unsere Hand. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Heeresgruppe des Generaloberst v. Böhm-Er^nolli: Im erbitterten Ringen, dem Se. Majestät der Kaiser auf dem Schlachtfeld beiwohnte, erweiterten unsere Divisi onen bei Tarnopol durch kraftvollen Angriff den schon kürz lich erstrittenen Brückenkopf aus dem Ostuscr des Sereth. Weiter südlich wurde trotz hartnäckigen Widerstandes der Russen, die ohne jede Rücksicht Tausende um Tausende in dichten Hausen in unser vernichtendes Feuer trieben, der Gisiezna- und Sereth-llebergaug von Trembowla bis Skomorocze erkämpft. Beiderseits des Dnjestr sind wir in schnellem Vordringen. Kolomea wurde von bayerische,! und österreichisch-un garischen Truppen genommen. „Front des Generalobersten Erzherzog Joseph: Im Nordostteil der Waldkarpathen drängen unsere Armeekorps dem gegen den Prnlh znrückgehenden Feinde nach. In den Bergen östlich des Beckens von Kezdivasarheln entspannen sich gestern neue Kämpfe, wir überließen dem Gegner das Tal von Sovoja bis zum Oberlauf der Putna. Heeresgrupp, des G e n e r a lfe l d m a r f ch a l ls v. Mackensen Die Gefechistätigkeit am unteren Sereth war geringer als in den Vortagen. Mazedonische Fr«nt: Nichts Neues. Der erste Generalquactiermeister: Ludcndorff. Neue U-Bvvts-Ersolgc Berlin, 27. Juli. (Amtlich.) Auf dem nördlichen Kriegsschauplätze wurden durch die Tätigkeit nuferer ll-Bootc wiederum 2!!!r0ll Brnttorcgistcrtvnne» vernichtet. Unter den versenkte» Fahrzeugen befanden sich das englische Vvrpvstrnsahezcng „Ara,na", das nach rinstnndigcni Ar- trillcriegcfecht versenkt wurde, die englischen Dampfer „Gibcl-Dedid" (94!> To.l mit Kohlen nach Gibraltar und „Exford" (4M! Tv.) mit Hafer und Lokomotiven nach England. Die Ladungen der übrigen versenkten Schisse konnten nicht scstgcstellt werde». Der Chef des Adiniralstabes der Marine. Blatt berichtet, seine sticke, schivärzstch gefärbte »ud voll ständig steise Hand gezeigt, als erstem Beweis feiner »rcbei! baren Krankbeit. Auch vor Pressevertretern bat Kerenski sich über seine hauptsächlichsten Ziele acisgesprockwn. Gegen wärtig. meinte er, sei die Hauptfrage die Zusammenfassung und Einheit der Gewalt. Die Regierung iverde sich aus das Vertrauen der Volksmassen und der Armee stützen, Rußland retten und seine Einheit durch Blut und Esten schmieden, wenn die Gründe der Ehre und des (-Ge wissens nicht genügten. Wie es auch sieben möge, rriemand werde ans der gegenwärtigen Lage Nutzen zielwn können, „in de» Versuch z» machen, den Stand der Dinge vor der Revolution wiederlierznslellen. Im gegenwärtigen Augen blick sei iinnmgängstch notwendig, den Rückzug zum St eben zu bringen, die wirtsctwstliche Zerfabrenlvit zu beseitigen und die Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Die Lage an der Front sei sehr schwer und erfordere beldeiibmte Maßnahmen. Trotzdem isr Kerenski überzeugt, daß der StaalSorganismns krustig genug sei, um den Krieg „ohne eine teilweise Amputation" führen zu köninm. Dennoch machen sich bereits die Widerstände g egest den » e n e n K n r S bemerkbar und der russische Minister-z Präsident wird zeigen müssen, ob sein Wille stärker ist als die Gewalt der Tatsache». Heute berichten folgende Mel dungen über die Lage: V a sei, 2(i. Inst. „Dailn Ncnvs" melden aus Peters burg: Der Soldaten- und Arbeiterrat beschloß infolge der veränderten Lage den sofortigen Beginn der Wahlen zur russischen Konstituante. Stockholm, 26. Inst. Der Petersburger Arbeiter rat protestiert jetzt gegen de» von Kerenski ansgefertigten Verhaftungsbefehl gegen Lenin, Kamenew, Zinowjew und Kozlowskij. Trotzkij bezeichnet die Maßnahme als ungesetz lich. Die Mebrheit des Petersburger Arbeiterrates, der anfangs den NegierungSfeldziig gegen die Bolsckrewist unter stützte, ist jetzt jäh nmgeschwenkt. Er erkannte, daß die Re gierung bestrebt war, durch die Maßregeln gegen die Bolsche wist zugleich die Autorität des Petersburger Arbeiterrates, in dem die Bolschewist einen wesentlictMi Bestandteil bil deten, !m ganzen Lande herabznsetzen. Heute erklärt der Arbeiterrat, die Verliastnng seiner Mitglieder nicht zu lasten zu wollen, er hat jedoch bedeutend an Einfluß gegen die Regierung verloren. — In Stockholm sind Nachrichten ans Kronstadt eingetrofseii, nach denen die provisorische Regierung die revolutionäre Festung von der telegraphischen und telephonischen Verbindung mit Petersburg abgeschnit ten bat. „Die ungeheuere Grüne der Katastrophe" Zürich, 26. Inst. Der Misttärkritiker des Pariser „Matin" batte am 19. Inst die Stärke der russischen Osfen- sivarmee in Galizien mit inebr als -Pf Million Mann ange geben. Gleiche Angaben finden sich im Mailänder „Eorrierc" vom 20. Juli. Die Ueberlegenbeit der rnssisclren Geschütze und Mannschaften über den Feind wurde mit drei zu zlvei angegeben. Die sclyveizerisckwn Blätter schreibe», daß diese Angaben in der Rußland verbündeten Presse den sichersten Rückschluß gewährten ans die ungeheuere Größe der Katastrophe in Galizien. Räumung vv» Ezernvwitz durch die russische» Zivilbrhördrn Nach der „Neuen Hamburger Zeitung" meldet die Lon doner „Morning Post" ans Petersburg, daß auch Ezernowstf von den russischen Zivilbebörden vorübergehend geräumt wurde. »«««»»« « « Der Weltkrieg «7 v Zur Kriegslage Berlin, 26. Juli. Ter strategische Meistersloß in Galizien zeitigte auch am 25. Inst bedeutenden Getände- cmwini, und militärisch äußerst wichtige Vorteile. Der heftige und teilweise mißerordenstich erbitterte Widerstand, den rasch herangesübrte russische Verbände und starke Nach huten an verschiedenen Abschnitten leisteten, so östlich und südlicb Tarnopol, sowie nördlich Bnczacz, vermochte den Vorstoß unserer siegreiclx'i, Divisionen nicht z» hemmen. Die Russen wurden an allen Punkten mit frischem Angriffs geist znrückgeworfen, ihre Verbände dezimiert und zer sprengt. Unsere Flieger trugen abermals wesenstich zu den Erfolgen des 25. Inst bei. Zwischen Tarnopol und Trembowla stießen Nur östlich des Sereth 10 Kilometer tief vor. Nack, Süden und Südosten erreichten wir die Linie Laskowee—Vnczaez- Kotwpire Ottynia—Delatyn— Mikulicz,m und erzielten damit bereits eine beträchtliche Verkürzung unserer Front. Auf der ganzen 250 Kilometer langen Front sind wir in einer öiirchschnittlick^n Tiefe bon 60 Kilometern vorgerückt. Endlose Züge von Trains, Muni- tionskolonnen und Geschützen drängen Tag und Nacht vor-