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ZW- llünallivl,« TSline mit iinel okne KIsNs. kepsnsluuen »okont. Lerkoeionitste velruncklung. iz gsllöit tiMillll kepvratnroi» n. kvxüxo I>!i»i»v» 2 8tnn«Io» llMilnIMmAs.r, Niirio 8eI»o6Ibanvr M1IL7 LäMuL, v»*ssr>s>H, 1IIilLiii68ti'aÜ6 17. 1227 ^»IvrliKiLiliN Lavk A1«L. I.NAVL Lvrtlzxvr i8elmli^v»rvi». 8v»l6 vr1k»p»4i8vlLvr V»LK«lLlSl4iLiLK. psul 1/ Vs o rseio n »m sl o r 8SP ! Fernruf 8SSS vr«»«I«N LS IV estwüi-c« uns Skinen ko»ess>os. — Loses I Nsservnron. — Solllto Grolls r. ^«i»eor V Fernruf VSSS I ^1 Lsvng Vvngvi», Dentist Ktollor kür Illlnetiivkon rsknoesstr unä piomdlorungon. 8iumon»1n. S, p. piomdlsron >i. 7Skno I. Kolä, Platin. 8lib«e u. llmrlllo.— llllaatl. 2übno In llautsvkull u.Lolä ralinrislion »otiniorr- lo«. 7SbnoroInigon, ttorrlölon. Stiktrübns auf Vkurroin' Neparatueon. iVurrolbobanälungen u. püllungon. stsgu- llortn ackiokaiodenäer rskns namonNieli bol llinilorn. 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Es kann ja nie etwas daraus Mrden, weil doch Tafinger unser Todfeind ist. Und weil doch Franz die Grete — ach Gott, was soll denn daS nun werden?" „Mein Gott," sagte Johanna und steckte hastig den Brief in die Tasche, „Vater, ich bitte dich, sag es ihr nicht, daß ich — daß es so ist! Ich will ent sagen, Vater! Die beiden sollen glücklich sein — sag ihr kein Wort, Vater, ich beschwöre dich . . ." „Mein Kind, mein edles, hochherziges Kind, du bist eine Heldin, ach, mein Gott, daß es so kommen mußte! Mit mir - und mit dir! — So viel Unglück, Jammer und Elend!" „Sprich nicht von mir, Vater," flehte Johanna, „sprich nur von dir! Ach, wenn ich dich doch retten könnte. Aber ich kann es nicht ich kann ihn nicht nehmen." „Wen denn, Johanna? Wen sollst du denn nehmen?" Ta brach es wie ein Notschrei aus ihrer Brust hervor, was sic lange darin verborgen gehalten hatte: daß der Knecht um sie werbe und ihre Hand als Pfand für des Vaters Rettung verlange. Der Blinde richtete sich straff empor. „Was — was sagst du da? Das hat er gcivagt? Nein, um keinen Preis darf das geschehen. Lieber betteln gehen, als dich unglücklich sehen. Warum hast du mir das nicht schon eher gesagt?" ..Sich Vater," schluchzte Johanna, „ich wollte dich retten, ich war heute abend fest entschlossen, ihm das zu sagen. Aber da kam der Brief, Vater. Und jetzt — jetzt kann ich nicht mehr. Ich muß zu ihm, dem mein Herz gehört! Er ist verwundet und krank, er liegt in der Fremde, er muß vielleicht sterben, und da soll niemand an seinem Lager stehen, der ihn lieb hat, niemand? — Vater, ich flehe dich an, laß mich zu ihm — ich will ihn gesund pflegen und dann — dann soll er mit Grete glücklich sein!" Magnus schloß seine Tochter in die Arme und sagte: „Geh, mein Kind — und Gott sei mit dir!" „Ich danke dir, Vater." sagte Johanna. „Ich bin nur um dich in Sorge. Wenn das Schlimmste kommt und ich bin nicht bei dir. — Aber weißt du. was ich tue? Ich gehe zu Alois, er wird uns helfen, er wird es nicht zum Aehersten kommen lassen, er hat cs mir versprochen. Vater, du darfst den Hof nicht verlassen, sie werden dich nicht Hinausstoßen, niemand soll dir die Hei mat rauben." „Und du, Kind? Hast du keine Furcht, so allein in ein fremdes Land zu gehen?" „Nein. Vater. Ich tvcrde daS rote Kreuz am Arme tragen, da bin ich vor jeder Gefahr geschützt." — 103 — „In Gottes Namen dann! Aber komme bald wieder zu mir zurück, Johanna! Tu weißt, wie ich mich nach dir sehne." „Ich komme, sobald er gesund ist. Und dann »verden wir uns nie mehr trennen, nie mehr." Sie rief Grete herbei und ging in ihre Kammer, um alles Nötige zur Abreise zu rüsten. Dann kehrte sie zurück, sagte Grete, sie müßte morgen ver reisen, nach Ravensburg, und vielleicht noch weiter. Wegen der Hypotheken, den wahren Grund wagte sie nicht anzugeben. Sie bat Grete, in ihrer Ab wesenheit gilt für den Vater zu sorgen und schickte sie zu Bett. Sie setzte sich an das Bett des Vaters und rührte sich nicht, bis er einschlief. Dann kamen wieder die furchtbaren Gedanken: wenn nun in ihrer Ab wesenheit dem Vater etivas znstieß? Wenn Tafinger sich mit dem Knechte aussöhnte und den Vater zum Aeußersten trieb? Eine entsetzliche Angst befiel sie. Ihre Augen gingen ruhelos durch die Kammer, als suchten sie einen Weg zur Rettung. Und fanden keinen. Draußen stand die kalte, sternenhelle Mitternacht. Ter Schnee glänzte in silbernem Lichte, lichtblaue Flämmchen zuckten auf, wie Irrlichter und tanzten lautlos auf der glitzernden Decke. Es war ein berückendes Zauber spiel. Es war, als lockten sie tausend stille, geschäftige Geister hinaus in die Mitternacht: „Komm — wir geleiten dich!" Und da ging sie mit leisen Schritten aus der Kammer und aus dem Hause und wandelte flüchtigen Fußes über das Schneefeld. Ein großes Tuch legte sie um Kopf und Schultern, aber es fror sie darunter. Der Schnee klirrte leise, schien zn stöhnen unter den huschenden Mädchenfüßen. Ein paar Schneesternchen fielen von einem Aste und hingen sich an das Wolltuch und blickten ihr ins Gesicht und fragten schüchtern, mit leiser Stimme: „Was bist du so blaß? Was hast du so große, traurige, angstvolle Augen? Ist dein Liebster tot?" Aber sie gab keine Antwort. Sie schüttelte das Haupt und eilte weiter — zum Sechof, zu Tafinger. Da stand Hanna mit klopfendem Herzen vor dem Scehofe. In der großen Stube zu ebener Erde war Licht. Da ging der Bauer mit schweren Schritten über die Dielen. Hatte der Bauer auch Sorgen? Oder brütete er Rache? Oder schrie sein Gewissen in der stillen Winternacht? Es war eine der heiligen Nächte: da gehen die Engel durch das weite Land und klopfen leise an die Türen und klopfen an die Herzen der Menschen. Und bringen den Frieden. Ging ein Engel durch das Haus, den Palmenzweig in der Haird? Hanna stand in der großen Stube. An der Tür hob sie flehend die Arme: „Joseph Tafinger, ich flehe Euch an — gebt Frieden I" Der Bauer drehte sich auf dem Absätze herum und starrte sie au. „Wer bist du? Was willst du?" „FriedenI — Nur Frieden will ich!" Er sah in ihr bleick-es Gesicht, er sah in ihre todtraurigen Augen, und ein heißer Schmerz packte ihn. Diese Augen, wo hatte er die schon gesehen? — Sie blickten so bang, so heiß. — So hatten ihn ein Paar andere Augen an gestarrt — er sah ihren Blick immerfort, seit mehr denn zwanzig Jahren. Aus der Jugendzeit herauf starrten sie ihn an, in schwerer, hilfloser Klage. Er fuhr sich über die Augen.