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schönes Geschenk als Andenken überreicht. Die 25 Jahre hat Frl. Schernich in Treue und Fleiß verbracht und sich immer durch ihr freundliches Wesen bei allen beliebt gemacht. —* Infolge der milden Witterung werden am Sonntage keine Wintersportzüge nach dem Erzgebirge ver- kehren. —* Die WasserstSnde der Moldau und Elbe betrugen beute in Budweis — 16, Pardubitz —76. Brandeis — 33. Melntk — 78. Leitmeritz — 64. Aussig — 44. Dresden — 184 Zentimeter. —* Der Maurer Friedrich Ernst Göhlert, der vom hiesigen Schwurgerichte wegen Mordes, begangen an dem Rentenempfänger Todt, zum Tode verurteilt worden ist. hat durch seinen Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Knoll das Wiederaufnahmeverfahren beantragt. Auuaberg, 1. Dezember. Wegen der Fortführung der österreichischerseitS geplanten Eisenbahnlinie Karlsbad — Keilberg — Weipert nach Chemnitz fand hier eine Versamm lung der drei Jnteressentengruppen statt. Es wurde be- schlossen, sämtliche Sonderwünsche betreffs Linienführung zurückzustellen und sich zu einer gemeinsamen Petition zu vereinigen, in der nur die Fortführung der österreichischen Linie nach Chemnitz für Schnellzugsverkehr als wünsche»»», wert hingestellt und die Königliche Sächsische Staatsregierung gebeten wird, selbst eine Linienführung zu bestimmen. Die Petition wird von den Jnteressentengruppen, sowie von den Gemeindebehörden und dem Stadtrate zu Chemnitz unterzeichnet. Bautzen, 1. Dezember. Die Stadtverordneten haben in ihrer gestrigen Sitzung einen Ratsbeschlutz, Ostern 1912 hier eine höhere Mädchenschule zu errichten, mit 12 gegen 10 Stimmen ab gelehnt. Chemnitz, 1. Dezember. Bei Nabenstein hat heute in früher Morgenstunde ein Pistolenduell stattgefunden, dessen Anlaß in einer Beleidigung gelegentlich einer Festlichkeit lag. Der eine Duellant. Sohn eines Gutsbesitzers Z. in Hohenstein-Ernstthal, erhielt einen Schuß durch Lunge und Leber. Er wurde nach dem hiesigen Krankenhause gebracht, wo die Kugel entfernt werden soll. Sein Gegner war ein Rechtsanwalt in Hohenstein-Ernstthal. Glauchau, 2. Dez. Die Beztrksversammlung der Amts- Hauptmannschaft hat einstimmig beschlossen, auf dem Ge- lände der Bezirksanstalt zu Lichtenstein zwei Sicheuhäuser, eins für Männer und eins für Frauen, zu errichten und zu diesem Zwecke ein Darlehen von 160000 Mark aufzu- nehmen. Leipzig, 2. Dezember. Heute morgen gegen ^46 Uhr brach bei der Kaserne deS 106. Infanterie-Regiments in einem Montierungsgebäude, das zwischen dem Exerzier- Hause und der eigentlichen Mannschastskascrne gelegen ist. Großfeuer aus. Die Feuerwehr hatte große Schwierig, keilen, da gerade der Wasserturm der Kaserne repariert wurde und daher vom Wasser entleert worden war. Infolge- dessen hatten die auf dem Kasernenhofe liegenden Hydranten kein Wasser und die Feuerwehr war gezwungen, sich dieses durch über 300 Meter lange Schlauchleitungen zu holen. Es gelang der Feuerwehr die angrenzenden Schuppen zu retten. Der Schuppen indem sich Feldfahrzeuge sowie AusrüstungS- und Bekleidungsgegenstände befanden, ist voll kommen ausgebrannt und nur die Feldfahrzeuge konnten gerettet werden. An der Brandstelle hatte sich der kom mandierende General Exzellenz v. Kirchbach, der DivlsionS- kommandeur Generalleutnant Krug v. Nidda und Ober bürgermeister Dietrich etngefunden. Der Schaden wird auf etwa eine Million Mark beziffert. Das Feuer wird aus Brandstiftung zurückgeführt, doch hat man noch keinerlei Anhalt. Lugau, 1. Dez. Tödlich verunglückt ist im Concordia- schacht in Gersdorf der Bergarbeiter Schmidt. Vor zwei Jahren verunglückte in demselben Schacht ein Bruder des Schmidt auf gleiche Weise. Lugen, 2. Dezember. Gestern n achmittag geriet der fünfjährige Sohn des Bergarbeiters Lohbcrger in eine in Betrieb befindliche Dreschmaschine und wurde sofort getötet. Mtttweida, 1. Dezember. Gestern abend hat sich im nahegelegenen Weißtal ein achtjähriges Mädchen durch Erhängen das Leben genommen, weil es von seiner Stief mutter so oft mißhandelt wurde. Pirna, 2 Dezember. Ein interessante» Versuch ist von der hiesigen Fischerinnung mit Unterstützung des säch- fischen FischereiveretnS unternommen worden. Vorgestern wurden in der Elbe bei Pötzscha-Wehlen 400 junge Regen- bogenforellen auSgesetzt. Die 16 bis 26 Zentimeter langen Fische sind mit einer silbernen Nadel und einem Plättchen mit einem Zeichen versehen. Für etnsendung von Nadel und Plättchen wird eine Prämie gezahlt, um festzustellen, wie weit die Tiere wandern. Letschen (Elbe). 1. Dezember. Die Bodenbacher Polizei verhaftete den nach Defraudation von 2126 Mart auS Dresden geflüchteten 20jährigen Bankbeamten Ernst Schu- mann. Er hatte den größten Teil des Geldes bereits verbraucht. Gemeinde- und Vereinsnachrichtev. 'Leipzig. Katholische Hausväterl Die Liste der stimmberechtigten Wähler für die S ch u l v 0 r st a n d s - wähl liegt zur Einsicht bloß bis zum 6. Dezember 1911 auf dem Stadthause. Schulamt. Zimmer 721. aus. Wer nicht darin eingetragen ist, darf nicht wählen. Darum, katholische Hausväter, überzeugt euch, ob ihr eingetragen seid. Einsprüche gegen die Liste sind bis zum 11. Dezember statthaft. tz DreSdeu-Strrhlr«. (Kathol. Verein.) Auf den Sonntag den 10. d. M. abends 8 Uhr im Ratsgarten stattfindenden Lichtbildervortrag „Reisebilder aus Süddeutsch- land", veranstaltet von der Maggi-Gesellschaft. sei jetzt schon hingewiesen. 8 Leipzig. (Kath. Gesellenverein.) Sonntag den 3. Dezember abend» V,9 Uhr findet im Saale des Vereins- Hauses Familienabend statt. Ein Theaterstück sowie Dekla- mattonen und humoristische Vorträge gelangen zur Auf führung. Alle Herren Ehrenmitglieder. Mitglieder. Freunde und Gönner de» Vereins find herzlichst eingeladen. 8 Leipzig-West. Am Montag den 4. Dezember abends 8 Uhr findet im größtn Saale deS „Felsenkellcr" L«>?ig- Plagwitz eine Wohltärigkeitsvorstellung statt. Zur Auf führung gelangt „Elmar, Schauspiel in fünf Aufzügen nach Webers „Dreizehnlinden" von Pfarrer Dr. I. Faust. Ueber- all, wo das Stück noch aufgeführt wurde, hat es durch seinen edlen Inhalt, seine schöne, formvollendete Sprache und dis von Akt zu Akt sich steigernde Handlung den Zuschauer er griffen und lebhaften Beifall wpchgerufen. Mitglieder un serer katholischen Vereine — des Lehrerkollegiums, der Cäcilia und des Jünglingsvereins — bereiten unter der be währten Leitung des Herrn Lehrer Strohbach die Auf führung mit regem Fleiße vor, so daß auf einen genußreichen Abend gerechnet werden darf, der durch die Cäcilia mit dem Chor „Elisabetha Fürstin mild" aus dem Oratorium „Die heilige Elisabeth" unter seinem verdienstvollen Dirigenten Herrn Organist PH. Hagedorn eingeleitct wird. Den Ka tholiken Leipzigs wird also Gelegenheit gegeben, am 1. De zember das Werk eines bedeutenden katholischen Autors, dessen Thema „Durch Kreuz zum Licht" ist, zu schauen, und ferner die gute Sache, der der Reinertrag der Sammlung dienen soll — Unterstützung der Armen und besonders An- schaffung einer Orgel — zu fördern. Möge daher ein recht zahlreicher Besuch der Aufführung beschiedcn sein. m 8 Ostrttz. (Volksverein für das kathol. Deutsch- land.) Schon jetzt sei auf die große Bezirksversammlung am Sonntag, den 10. Dezember, hingewiesen. Herr Pfarrer Dr. Otte, Greifenberg, der im vergangenen Frühjahre durch seine Rede grobe Begeisterung wachrief, wird wieder sprechen und zwar über das interessante Thema: „Die katholische Kirche und die politischen Parteien Deuschlands in ihrem gegenseitigen Verhältnis aus ihrer Vergangenheit beleuchtet." Neues vom Tage. Berlin, 1. Dezember. Heute werden laut Beschluß der Berliner Metallindustriellen 60 Prozent der Arbeiter ausgesperrt. 60000 Arbeiter wurden davon betroffen. Ganz Berlin ist in 56 Streikbezirke geteilt. Ohne An ordnung der Vcrbandsleitung soll von den nicht entlassenen Arbeitern keiner streiken. Ob die 60 Prozent-Absperrung mit dem Generalstreik beantwortet wird, ist noch nicht entschieden. In 45 Versammlungen nahmen die Metall- arbeiter Freitag abend zu der Aussperrung Stellung. Ueberall wurde zur Ruhe und Besonnenheit gemahnt, je- doch sei die ganze Arbeiterschaft Deutschlands zur Unter- stützung der Ausgesperrten bereit. Die Metallindustriellen hatten die Garantie eines Stundenlohnes von 75 und 70 Pfennige für die Akkordformer abgelehnt. Und dies sind auch die Paragraphen in dem Kompromiß, denen die Former nicht zustlmmten. Ebenso die Erhöhung des Stundenlohnes der Hilfsarbeiter von 35 und 40 auf 45 Pfennige. Ob und wann erneute Verhandlungen zwischen den Delegierten der beiden Parteien ausgenommen werden, läßt sich noch nicht sagen. Göttingen, 1. Dezember. Ueber das Vermögen der Göttinger Bank ist der Konkurs eröffnet worden. Der Prüfungstermin wurde auf den 29. Februar festgesetzt. Telsgramme. Ebingen, 2. Dez. Heute früh ^7 Uhr wurde hier wieder ein heftiger Erdstoß verspürt. Schaden scheint durch das Beben nicht entstanden zu sein. Trier, 2. Dez. In Villingen stürzte beim Abbauen eine große heiße Masse von einer Schlackenhalte ab und verschüttete zwei Arbeiter. Einer von ihnen wurde leben dig verbrannt und der andere schwer verletzt. Paris, 1. Dezember. Infolge von Gleisverlegungen auf der Westbahnlinie mußten heute nachmittag 20 Lokal züge aus der Strecke liegen bleiben. Zahlreiche Reisende waren genötigt, sich zu Fuß nach dem Bahnhose St. Lazare zu begeben. Mte Menge richtete dabet in blinder Wut große Verwüstungen am Bahnmatertal an. Auf dem Bahn- Hofe kam eS zwischen Reisenden und Bahnbeamten zu argen Raufereien. Paris," 2. Dez. Der .Petit Parisieu" glaubt, daß Frankreich und England sich in 14 Tagen über das dem Madrider Kabinett in der Marokkoangelegenheit vorzule- geude Programm verständigt haben dürsten. London. 2. Dezember. Lord Charles BcreSsord sagte gestern in einer Rede zu Portsmouth, die plötzlichen und starken Veränderungen in der Admiralität seien aus schließlich auf die deutsch-englische Krisis zurückzuführcn. Casablanca, 2. Dez. Im Gebiete der ZacrS werden fortdauernd Gewaltstreiche von umherstreifenden Angehörigen noch nicht unterworfener Stämme versucht. Bombay, 2. Dez. Der König und die Königin von England sind heute vormittag an Bord der Medina hier eingetroffen. Schanghai, 2. Dez. (Reuterm.) Die Stadt Nanking ist gefallen und von den Revolutionären besetzt worden. Teheran. 1. Dezember. Masir ed Dauleh, der seiner- »eit die Einführung des konstitutionellen Regimes bekämpft hatte, ist ermordet worden. Stimmen aus dem Publikum. (Ohne Beravtwortung der Redaktion.» Von mehreren Seiten bekam ich das „Barchener Tage blatt" Nr. 277 zugesandt. Darin beschäftigt sich mit mir in erster Linie ein Herr Pudor, nach mir gemachten Mit- teilungen Kaufmann und Villenbesitzer in Klein-Storkwitz bei Leipzig, iin Nebenberuf zurzeit Durchfallskandidat der Fortschrittlichen Volkspartei im 3. sächsischen Reichstags wahlkreise. Auf der Wahlversammlung in Wiesa erachtete ich es als meine Pflicht und Schuldigkeit, der Art und Weise, wie genannter Herr gegen Konservative, Zentrum, Ultramontanismus, lies Katholizismus, vom Leder zog, in dem Tone eines Herrn Pudor zu entgegnen. Und sie ver diente auch die schärfste Zurückweisung, die ihm anscheinend jetzt noch auf den Nerven liegt. Sein Auftreten in unserem Wahlkreise, wo ein freisinniger Kandidat von dem Schlage eines Herrn Pudor selbst mit der Sokrateslaterne nicht zu finden gewesen ist, und insbesondere die programmäßige Aufreizung der kleinen Landwirte gegen die großen — aus naheliegenden Gründen, neuerdings auch das Aufpeitschen konfessioneller Leidenschaften in unserer sonst so ruhigen Gegend haben ihm die Sympathie jedes anständigen Wählers geraubt. Damit hat sich ein Herr Pudor selbst ge richtet. nicht minder durch sein Geschreibsel, womit er das „Bautzener Tageblatt" „bereichert". Das auf die persön lichen Anzapfungen zur Antwort. Bei der Finanzreform, die den» Freisinn ein willkom menes Agitationsmittel ist und auch weidlich ausgenützt wird, hat der Linkslibcralismus eine klägliche und schmäh liche Rolle gespielt. Die Erbschaftssteuer, die der „elende" Freisinn aus volkswirtschaftlichen Gründen verwarf, sollte und mußte zwei Jahre später — echt „drehscheibenartig" - zum Eckstein der ganzen Reform werden. Sie war die Geduldsprobe für die Konservativen seitens des immermekir anmaßenden Liberalismus, dessen Appetit in dem Grade wuchs, je mehr die Konservativen zur Erkenntnis der un natürlichen Ehe init ihm kamen. Erst selbst für 400 Millionen indirekte Steuern sein, nachher aber 310 Millionen be kämpfen, charakterisiert so recht den Freisinn. Sämtliche Katholiken Deutschlands lachen über den famosen liberalen Programmgrundsatz: „Gleichberechtigung der Katholiken im Staate!" Dazu ist der katholikenfeind- liche Freisinn am allerwenigsten fähig. Er verzichtet groß- mutig auf die Stimmen der Katholiken. Nicht auch der „Ultramontanen"? Wie malt sich ein freisinniges Gehirn den Ultramontanismus aus: Er erstrebt die Herrschaft des Papstes über die kaiserliche Regierung, hat die Ausbreitung des Kirchenstaates — (der widerrechtlich geraubt worden ist) — auf seine Fahne geschrieben, ist bis heute ein Feind jedes freiheitlichen Gedankens (allerdings der Pudorschcn» sowohl in der Staatsverfassung, als auch in der Geistes und Kulturpolitik. Nun wissen's die Katholiken, was sie »rollen. Wie klein müssen sich doch die „Ultramontanen" gegen den Riesengeist eines fortschrittlichen Volksparteilers Vorkommen. Der schlagendste Beweis, daß die Katholiken nichts vom „Ultramontanismus" lvissen wollen, ist die Niederlage des Zentrums in den sogenannten Hochburgen des Katholizismus. Da haben wir's! In Konstanz z. B. hat die liberale Lüge und — Dummheit gesiegt. Am Tage vor der Stichwahl brachte die dortige liberale Zeitung einen Aufruf an die Hausfrauen mit der dreisten Unterstellung: Jeder Haushalt inerde infolge der Finanzreform täglich mit 1,57 Mark Stenern belastet. Wer nicht mit liberaler Duinmheit geschlagen ist, kann sich ausrechnen, daß das im Jahre bei II 15 Millionen Familien 9000 Millionen Mark ausniacht, »nährend inan entweder liberal oder sozialdemo- ausmacht, »nährend das ganze Deutsche Reich an direkten und indirekten Steuern 3450 Millionen Mark aufbringt. Um so etwas zu glauben, muß inan entweder liberal oder sozialdemokratisch sein. Wenn Herr Pudor auf Wahlversamm lungen von ungenügender politischer Bildung vieler Wähler spricht, so steht ihm im Konstanzer Wahlkreise ein weites Feld offen. Von politischer Aufklärung hat der Freisinn den geringsten Vorteil, denn der spekuliert ja nur auf jene, die nicht alle werden. Die „Liebesgabe" Dernburgs an die Kolonialgesellschaft, die sich zumeist aus Berliner Bank- und Börsenleuten rekrutiert, in Höhe von 120 Millionen Mark, die er ihr durch die abgeschlossenen Verträge im Diamanten-Sperrgebiete zwei Tage vor seinem Rücktritt geschenkt hat, verteidigten im Reichstage nur die Fortschritt liche Volkspartei und einige Nationalliberale. Wie steht's mit der von ihr bekämpften „Branntweinliebesgabe"? Ja, Bauer, das ist was anderes! Dort handelt es sich um unsere Geldgeber, hier aber um Brenner, von denen wir nichts haben. Und nun, 0 Ironie des Schicksals! Der „hoch konservative Kantor" von Wiesa, den ein Herr Pudor als Kronzeugen seiner Sachlichkeit herbeischleppt, hat nach eigenem Geständnis nur die letzten Sätze gehört. DaS scheint der „wutschnaubende" Herr Pudor, der sich bei dem Wort „elender" Freisinn und bei der Charakterisierung des Freisinns als „Volksparteiler" meinerseits »nie von einer Tarantel gestochen gebärdete, vollständig überhört zu haben. Rechtsstehenden Wählern war es allerdings unverständlich, daß ein konservativer Mann einem liberalen Redner, der zuvor die konservative Partei in Grund und Boden ver donnerte, sich noch anerkennend über die nicht gehörte „Sach lichkeit" aussprach. Meine Aufforderung an den Verein der Fortschrittlichen Volkspartei in Kanienz hat ihr Herr und Meister ausgeführt. Ich überlasse es jeden» denkenden Leser, wie sehr er sich mit der Antwort blamiert hat. Es wird sich noch Gelegenheit bieten, mit einem Herrn Pudor in öffent licher Wahlversammlung mich auseinanderzusetzen. Des halb für heute Schluß! Das zweite Eingesandt, angeblich von einen» katho lischen Landwirt in Panschtvitz, der die „Wahrheit" (!) liebt, ist ein plumpes und dummdreistcs Wahlmanöver. 1. Kein einziger Landwirt in Panschtvitz hat bis jetzt eine Wahlversammlung des Herrn Pudor besucht. 2. Daruin kann er sich auch kein Urteil über den frei sinnigen Kandidaten bilden, geschweige die Berichte in den Zeitungen auf ihre Wahrheit hin prüfen. 3. Den katholischen nnd landwirtschaftfeindlichen Herrn Pudor hält kein katholischer Landwirt eines Federstrichs wert. Wer kann cs also sein? Des Rätsels Lösung ist nicht schwer. Es ist die Redaktion des „Bautzener Tageblattes" selbst. Sic benutzt die Rubrik „Stimmen aus dem Publi- kum" ihres eigenen Blattes dazu, um den Lesern glaubhaft zu machen, daß inan sich überall für die Kandidatur ihres Schützlings und Gönners begeistert. So erschienen nach den Versammlungen in Königswartha, Guttau, Milkel, Gnasch- witz, Bischofswerda recht verdächtige Eingesandts. Nicht anders »var es zu Zeiten des liberalen Landtagskandidaten Herrn Wollmann. Das Eingesandt aus Panschwitz trägt die Unwahrheit an der Stirn. Ich ersuche hiermit die Redaktion des „Bautzener Tage- blattcs", den Beweis zu erbringen, wann, wo und auf welche Weise ich die „Bautzener Nachrichten" habe „auf sressen" wollen. Dann können wir lveitcr mit einander ver handeln. Pan schwitz. T Melzer, Lehrer. ' " . ... ^