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- js 83 83 83 83 Literarischer Anzeiger 88 88 83 SS Weihnachlsbücherschau. Unter den vielen Gesrt-enksachen gibt es bekanntlich wenige, deren Wahl soviel Kopfzerbrechen erregt als gerade das — Buch. Daß zur schönsten und dankbarsten Gabe das Buch gehört, iveil es ein Lebensbegleiter werden und schier »wig erfreuen kann, darüber sind sich unsere Leser nicht im Zweifel. Indes, wenn ich nur wüßte, welches Buch ich geben soll! Da stellt sich die Redaktion, die das ganze Jahr den Laubfrosch für Wind und Wetter, alle Hausmittel gegen Verschnupfnng (seelische wie körperliche), sichern Wegweiser durch sämtliche Bereinsbälle usw. liefern muß, vor: sie täte ihren Lesern keinen geringen Dienst, wenn sie auch ihre literarischen Nedaktionserfahrnngen etwas springen ließe und unparteiisch ans der großen Flut von guten Büchern die empfehlenswertesten hier namhaft machte. Und so beginnen wir die nicht leichte Arbeit, indem wir zuerst auS dem bekannten Herderschen Verlage in Frei- burg neue Bücher für unser junges Volk, Knaben und Mädchen, vornehmen. Für die Jugend beiderlei Geschlechts nennen wir >, erster Stelle die ganz Prächtige, illustrierte Sammlung Ans fernen Landen", 26 hübiche Bändelten zu 80 Pfennige >r I Mark: das neueste betitelt sich „Der Sohn des Mufti" >nd spielt in Damaskus. — Für etwas ältere Knaben aber ganz neu auf den Markt gekommen: „Tzavellas, der ?nliote", von Eüppers (2,20 Mark), eine packende Geschichte ans den dunklen Albanerbergen, und das Buch von R. P. Garrold: „Echte Jungen" (-1 Mark), das jedem rechten Jungen direkt auS der Seele geschrieben ist, wo er „mittun" kann von A—Z. Jur Mädcl>en aber würden wir unbe dingt die schmucken Bändchen „Iran Holle" (2 Mark) oder „Dornröscl>en" (2 Mark) oder „Saat und Ernte" (1,80 Mark) von Redeatis nehmen. Wer aber seinen Kindern elnos Religiöses und dabei i» einem anmutigen Gewände geben will, verlange die für Kinder seit Jahrzehnten be wohne. immer wieder schöner illustrierte „Kinder-Heiligen- legende" von Hattler: sie hat den Titel: „Katholischer Kindergarten" (8 Mark). Ein Auszug daraus, so recht ge eignet für Kinder der allerersten Schuljahre, ist auch zu haben unter dem Titel: „Blumen aus dem katholischen Kindergarten" (1,80 Mark). — An Knaben richtet väterliche Worte religiöser Belehrung ei» Mann, der das stürmische Herz der Jugend mit all seinen Hoffnungen, all seinen Ab gründen wie kein anderer kennt: es ist H o l l: seine drei tiefflichen Schriften heißen „Sturm und Steuer" (2,-10 Mark), ..Wahn und Wahrheit" (2,80 Mark) und „Die Jugend großer Männer" (0 Mark). Gerade letzteres wäre ein Büchlein, wert, daß es jeder junge Katholik besäße. Wenn aber einsichtige Eltern etwas Besonderes tun wollen, so würden wir zu der „Bibliothek deutscher Klassiker" (12 Bände 86 Mark) raten Unsere Klassiker müssen wir I eut-utage gelesen haben, »vollen wir Anspruch auf Bildung macst.'». Und sie werden auch gekauft, aber »nie oft in mangelhaften, äußerlich aufgeputzten Ausgaben. Ta ist es denn doch besser, das Geld hierfür gleich vernünstig aiizn- legen und etwas Rechtes zu kaufen. Da hat sich H e r d e r s K l a! s i k e r b i b l i o t h e k gerade als dos erwiesen, was wir »vollen: für mäßigen Preis eine saubere Ausgabe mit kurzen Erklärungen, die »vir lieb gewinnen und zum Grund stock unserer ersten kleinen Bibliothek machen, llnd der Vorzug ist dabei noch, daß ich gar nicht genötigt bin, die ganze Bibliothek auf einmal zu kaufen, da auch einzelne Bände abgegeben werden. Eine sehr wertvolle, für die Familie nicht niinder ge eignete Ergänzung hierzu ist die „Bibliothek wertvoller No vellen und Erzählungen" (12 Bände 80 Mark). Auch von dieser Bibliothek werden einzelne Bände abgegeben. Wir gehen jetzt über zu einer anderen Gruppe von B>icl»ern. die sich für den Bereich der Familie eignen. Dazu gehört in erster Linie der längst beliebte Konrad Kümmel mit seinen gesammelten kostbaren Erzählungen heiteren »nie ernsten Inhaltes. Und da die Erzählungen nutzt lang sind, so kommt auch der ungeduldigste Leser oder Zuhörer, der silmn lange denkt, wie es Wohl „ausgeht", un bedingt auf seine Rechnung. Das neueste ist diesmal jedoch kein Geschichtenbuch, sonden» selber Geschichte, blutige Ge schuhte : die von patriotiichem Warmgefühl getragene Schilderung „Ter große Krieg 1870/71" (-1 Mark), in der Kümmels Erzählertalent wahre Siege feiert: besser und an schaulicher als hier kann man sich über die verschiedenen Stadien dieses heißen Ringens nicht unterrichten. — Zwei ausgesprochen humoristische Bändcl-en von Kümmel sind „Auf der Sonnenseite" (je 2,80 Mark). Wer krank ist und sich gesund lachen will, dem empfehlen »vir als billigste und beste Arznei die beiden letzteren Bändchen. — Ein anderes Büchlein, das in einem halben Jahre gleich sechs mal gedruckt werden mußte, betitelt sich „Das Dorf in der Himmelssonne" (2 Mark) von Heinrich Mohr, der auch die köstliche Sammlung von Schwänken aus sechs Jahr hunderten, „Der Narrenbaum" (2,50 Mark), herausgegeben hat. Das „Dorf in der Himmelssonne" enthält für jeden Sonn- und Feiertag eine kleine Lesung, aber in so würziger und den ganzen Menschen so erfassenden Art, daß viele sagen, seit Allxm Stolz sei etwas ähnliches nicht inehr ge schrieben worden. — Noch ein Buch in dieser Richtung un gefähr ist „Abraham a Santa Clara", Blütenlese aus seinen Werken, 2 Bändchen (2,80 Mark und 4,40 Mark), die das sprachlich Schönste und inhaltlich Wertvollste aus den Wer ken des unsterblichen Volkspredigers bringen. Wer aber »nieder einmal einen Roman lesen will, über dein man Essen und Trinken vergißt, der verlange den neuen Roman von dem berühmten Coloma, „Boy" ( I Mark). — Einen Ehekonflikt mit erschütternder Wirkung schildert Scharlau in „Martin Augustin" (4 Mark); historische Begebnisse haben ihren Meister gefunden in S p i l l m a n n. dessen gesammelte Romane (1-1 Bände z» je 2 Mark) die Lieblingslektüre weiter Kreise geworden sind. Für unsere Frauenwelt speziell hat sich immer wieder akS schönste Weihnachtsgabe bewährt das Lebensbild der edelsten deutschen Frau, der „hl. Elisabeth", von Alban Stolz, in einfachen wie feinen, künstlerischen Ausgaben (2 Mark. -1,40 Mark. 4,60 Mark oder 8 Mark) zu haben. Wo aber dieses Buch schon gebraucht wird, mögen die neuen Bändchen der zeitgemäßen Sammlung „Frauenbilder" als Passende Fortsetzung benutzt werden. „Die hl. Katharina von Siena" von Riesch (2,50 Mark), wie „Dorothea von Schlegel" von Hiemenz (2,50 Mark) sind beides Fraum- gestalten, die. jede in ihrer Art hohe Missionen zu erfüllen hatten und der Frauenseele viel zu sagen wissen. Ein um fangreicheres Lebensbild ist das der „Sel. Magdalena Sophie Varat" (0,50 Mark), Stifterin der Kongregation der Damen vom 8n< r6 Cc>c>»r. Ein Familienbuch im besten Sinne des Wortes ist das immer wieder neu nusgelegte Werk: „Das Haus des Her zens Jesu" von Hattler (7 Mark). Ein Prachtwerk ist das in großem Format gehaltene „DaS Vater Unser" in Bild und Wort dargestellt von Kunstmaler L. Glötzle und Pro fessor Tr. A. Knöpfle» (15 Mark), nenn prachtvolle Helio gravüren mit auserlesenem Texte nach den Kirchenvätern. Von den bisher berührten, mehr für den weiteren Familienkreis berechneten Büchern gehen wir nun über zu R e i s e Werk e n , Büchern g e s ch i ch t l i ch e n , literar historischen oder ähnlichen Charakters. Erst nehmen »vir Reis e w erkc. In neuen» Gewände präsentieren sich uns die schon öfters ansgelegten Reise- skizzen des nnvergeßlichen Hetlinger, die vornehm illustrierten Bände „Ans Welt und Kirche" (15 Mark). - Ein andere? Reiscwerk, das nicht minder begeisterte Auf nahme gesunde» hat. haben »vir in den „Wanderfahrten und Wallfahrten im Trient" (10,50 Mark oder 12,50 Mark) von Bischof Kepplcr: ihm schließt sich an ein ganz neu er schienenes kleineres Merkchen des BenediktinerpatecS K loh, „MaS ich unter Palmen fand" (2,20 Mark). — Ein sehr interessantes neues Buch ans einem Gebiete, das gegen wärtig viel genannt wird, ans der Kyrenaika in Tripolis, ist FallS: „Drei Jahre in der Libyschen Wüste" (10 Mark), mit zahlreichen Originalanfnahmen des Verfassers. In die weiteste Ferne führt uns Werner mit seinem Buche „Kaiser-Wilhelms-Land" (8,80 Mark), Erlebnisse und Beobachtungen aus Neuguinea: auch reich illustriert. Von den Schönheiten dieser Erde führen zu idealen Schönheiten Vögeles „Höhenblicke" (3 Mark oder 6 Mark) — Festtagsgedanken, ein formschönes Buch voll mitreißenden Idealismus. Besonders gefielen uns die darin enthaltenen Weihnachtsgedanken. Dies Werk er innert an das vielgenannte Büchlein „Mehr Freude" (54. bis 65. Tausend: 3 Mark: besser geb. 5,50 Mark oder 6 Mark) von Bischof Keppler, das eine große Aufgabe an unserer freudehungrigen Zeit erfüllt. Für Weihnachten, daS Fest der Freude, ist es wie geschaffen und wird lange Im Berloae Her Saxonia-Buchdruekerei (Aatho- lischer pressverein), Dresden-A., pillniher Ltraße 43, ist der Keims-fialenller isir reich illustriert im 62. Jahrgänge erschienen. Preis geheftet 00 Pfennige, kartoniert 80 Pfennige. Bei Voreinsendung des Betrages 20 Pf. Porto beifügen. In allen Pfarreien beim Allster erhültlich. i V tterderr Konversation;» krxikon vir 1010 ergklnrt. »reichtluftr. «de. HL l»».— Lt«l»I Uixikon zetchiret sich da durch au«, daS«»in nur» Üsn» »an drn ganzen ungeheuren wtgenlstoff au>» loraMUigft« »erarbeUet hat. «» erhol» ha- durch den v»r,ug der N,„l>» ü Ilchbel« und öllllgkait. » Saqieam, r,»Ir,»,1ung,n er- indaUchen ledermann »i« »a> Ichaftung diele« unentdehrliche« v»l,«mi»tel> h„ »«bildeten. »»«Illhrlicher Pralpet» ,nrnt- relUtch durch PH« Buchhandlung oder »am «erlag don «erde, », geridar, t. «r. «y noch freudig an den Geber erinnern. — Ein ganz eigen artiges Buch hat -er achtzigjährige Baron Lüttwitz herausgegeben: „Wo ist das Glück?" (3,20 Mark). Darin schildert ein edler Konvertit seine merkwürdigen Irrfahrten und bunten Abenteuer und flicht ab und zu etwas von seinen reichen Lebenserfahrungen in sprühenden Gedanken ein: ein solches Buch liest sich so schnell nicht aus und bietet mehr, je öfter es gelesen wird. — Auch an die formschönen, gehaltreichen Essays von Bischof Keppler, „AuS Knnst und Leben" (2 Bände, je 7,60 Mark) sei hier erinnert. Wer sich für Lebensbeschreibungen neuerer Persönlich keiten interessiert, nehme die Bändchen von Dor über die hochverdienten Männer, »vie Franz Joseph Ritter v. Butz (3,20 Mark, Heinrich Bernhard v. Andlaw (3,20 Mark), Jakob Lindau (1,60 Mark) oder die von Schofer über Bischof Lothar v. Kübel (3,50 Mark), von Baumann über Bischof Ehrler von Speyer (4,30 Mark). Neichen Ge nuß gewährt auch der Briefwechsel des seligen Alba» Stolz mit einigen Konvertiten angesehenen Namens, herauSge- geben von Professor Dr. Jnl. Mayer, u. d. T.: „Fügung mid Führung", 2 Bände (1 3 Mark und II 3,50 Mark). Eine größere Biographie, liternr-historisch, hat A. Stock- mann neu besorgt. Es ist dies die längst erwartete Neu auflage des Go et he lebe ns von I'. Baumgartner (12 Mark). Ein glänzendes, lebensvolles Gesamtbild Goethes ohne Heroenknlt. aber auch ohne Gegnerschaft: Goethe wie er war in Wahrheit. Zum großen monumentalen Literaturwerk von lll. B a u n» g a r t u e r (Geschichte der Weltliteratur) ist als 6. Band getreten „Die italienische Literatur" (18 Mark), deren zahlreicl>e unsterbliche Nainen auch uns Deutsche» ins Herz gegraben sind, und als willkommene Zugabe zur Welt literatur ist jetzt erschienen ein „Ergänzungsband" (15 Mark), dessen geistsprühende Aufsätze und Essays über hauptsächlich deutsche Literatnrprobleme nicht nur dem glückliche» Besitzer des Hauptwerkes selber, sondern, da in sich unabhängig, jedem Literaturfreund überhaupt edlen Genuß gewährt. — Ein ebenfalls hochbedeutsames Ge schichtswerk ist das Lutherwerk von Grisar; ange legt auf objektiv-wissensck-aftlicher Basis, ein Meisterwerk historischer und psychologischer Ergründung. Sehr inte» essant ist auch der unlängst erschienene 6. Band von Michael, Geschichte des deutschen Volkes über „Die bildenden Kiinste in Deutschland während des 13. Jahr- Hunderts" (9 Mark), während wieder in die Gegenwart ein ganz neues, Aufsehen erregendes Buch führt: „Geschichte des Kulturkampfes im deutschen Reiche" (7,50 Mark) von Kiß ling, die erste akten- und quellenmäßige Darstellung jener .unerfreulichen Vorgänge nach der Neichsgründung. Zinn Schluß sei noch auf zwei Werke hingewiesen, di« zu den bedeutendsten Leistungen der katholischen Gelehrten welt gezählt werden müssen, ans das gegen Jahresschlutz in 3 und 4. Auflage vollendete „ St aa t s l e x i k o n " (90 Mark), ein Werk ersten Ranges, das jedem, der nur irgend wie am Staatsleben und an der Politik teilnimmt, unent behrlich ist, und endlich auf Herders Konver sations-Lexikon, das mit seinen 9 Bänden bis in die jüngste Gegenwart reicht, auf jede Frage klare und bün dige Antwort gibt und bei seinem mäßigen Preis (115 Mark) jeder Familie zugänglich ist: wiederholt hat die Presse daraus hiiMwiesen, daß die Anschaffung diese? Lexikons Ehrenpflicht der Katholiken ist. vorrieftt beim klnnauk von »iicfteni kür Oie JugenOl „Die Lektüre ist geistige Kost. Bei der LeibrSnahrung wühlt man soigfiiOig und denkt nach was dem Körper bekommt was ihn stiirkt, was hm schmeck Zur (Yeistes- nabrung taugt no» lange n cht alle? Bedruckte. Lesestoff will »och sorgfältiger geprüft werde« als Essen und Trinken Schlechte Nahrung schadet dem Körper, schlechte Bücher aber schodrn nur zu oft Leib und Seele." Durchaus nur gute Bücher empfiehlt Ißeinnivk Hoflieferant w. Ihrer Majestät der Königtn-Wttwe Carola von Sachsen, DreSd n », Ecke Sporer- und Lchöfsergafle, in nächster Nähe der kath. Hofkncche. — Fernspr. 136g. Beachtenswert und bedeutungsvoll! „Vas (lettische Lenirum" von ->bg. M. kirberger. Orig.-Preis, cleg. drosch. 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