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tztttiaz, d«>i 18- «pUl 1924 . Sozialpolitik, Zentrumspartei und andere Parteien Von Abg. Andre. Stuttgart. 1. Ein Vorwort Die soziale Frage ist eine Frage »ach den Ursachen, dem Wesen und der Verbesserung der heutigen wirtschastlichen und gescllschasilichen Zustände. Eine endgültige Lösung der sozialen Frag« gibt cs überhaupt nicht, weil das wirtschaftliche und gesell schaftliche Leben immer in Fluh ist und weil jede neue Erfindung Mid jeder namhafte technische Fortschritt sür die arbeitende Menschheit neue Formen und Verhältnisse zu bringen vermag. Deshalb kommt es darauf an, daS arbeitende Volk sowohl im Wege der Gesetzgebung, wie durch die richtige gesellschaftliche Wer. tung in die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung einzu- ordnen. Tie Zentrvmöpartei hat seit Jahrzehnten hervorragend an der Hebung der sozialen Lage des gesamten werktätigen Volkes gearbeitet. Wer einst berufen ist, die Geschichte der deutschen Sozialpolitik zu schreiben, wird auch zugleich die Ge schichte der deutschen Zentrumspartei zu schrei, len haben. Sozialpolitik und Zentrumspartci sind unzer trennlich miteinander verbunden. Die Haltung der Zentrumsfraktion des Deutschen Reichstags zu den Fragen der Sozialpolitik ist in der sittlichen Idee des Rechts und der auSglejchcudcn Gerechtigkeit begründet; sie fnht in der christlichen S t a a t s a n f f a s s u n g, in einem starken G e m e i n s ch a f t S b e w u h t s e i n und in dem Gedanken, das; das Endziel alles wirtschaft lichen Streb enS und Arbeitend nicht das Pro dukt oder die Ware, sondern der Mensch mit seiner höheren Lebensaufgabe ist. Darum dürfen Menschen würde und sittlicher Charakter der Arbeit niemals den rein Wirt- schaftlichen Zwecken geopfert werden. Nur eine Wirtschaftsord nung, die vom Gcmcinsinn getragen ist, hat Bestand. Den poli tische», sozialen und kulturellen Gefahren einer Ncbcrmacht des Kapitals versuchten wir daher nachdriüklichst ans den verschie densten Gebieten entgegenznwirken. DaS Ziel der Arbeit und jeder Wirtschaft »ins; fein, den Lebensbedarf deS einzelne» und der Gnneinschnft zu befriedigen und alle» Volksgenossen eii: menschenwürdiges Dasein zu ermög lichen. Dieses Ziel verlangt neicn der zunehmenden Steigerung der Gütererzengnng eine Güteroerteilnng, die allen Volksschichten die Teilnahme an de» Kulturgütern sichert Deshalb verlangt die ZentoumSvartei die Erhaltung und planmäßige Fortführung der staatlichen Sozialpolitik. Diese hat dem Schutz und der Förderung der wirtschaftlich schwachen Be- rnfsstände zu dienen. Wenn infolge des WähriliigSziisammen- brnchs Einschränkungen der Leistungen auf dem Gebiete der Sozialversicherung vorgenommen werden mutzte», so geschah es doch nur zu dem Zweck, den ganzenBau der Sozialver sicherung zu retten und die VersicherungSträgcr wieder stark und leistungsfähig zu mache». Wir sind überzeugt, datz gerade durch die Haltung de? Zentrums iu den letzten Jahren die Sozialversicherung erhalten geblieben ist, das; durch ihr Eintreten der Vorstos; der sozialen Reaktion auf dem Gebiete deS Sozial- und Arbeitcrrechts abgcwehrt und in den Fragen deS Arbeiterschuhes die seitherigen Errungenschaften erhalten und sichcrgestellt worden sind. Nur politische NichtSwisscr und verantwortungslose Schwätzer können dem Reichstagszentrum den gedankenlosen und sachlich unbegründeten Vorwurf machen, das; eS auf sozialem Ge biete versagt habe. Wer die Verhältnisse aus den NeichStagsausschiisscn heraus kennt, der weitz, wie gerade die Abgeordneten des Zen. trumS bemüht waren, in ruhiger und sachlicher Arbeit die gewal tigen Schwierigkeiten zu überwinden, die sich in nie geahnter Fülle in den letzten Jahre» auf sozialem Gebiete auftürmten. Mi! der ^ Stabilisierung der Währung I begann der Gesundungsprozetz. Das NcichSarbeitsministerium war genötigt, auf dem Wege der Verordnung die Sanierung der sozialen Versicherungsträger mit herbeizuführe». Eine spätere Zeit wird einst dem heute so viel angefochtenen Reichs - a r b c i t s m i n i st e r Dr. BrannS Dank und Anerkennung dafür zollen, daß er über die schlimmsten Zeiten deutschen Zusammen, bruchs hinweg daS soziale Bersichernngsgebnube gerettet und den Weg für eine neuaufbauende Sozialpolitik offen gehalten hat. Es ist mir bei der Fülle der gesetzgeberischen Maß nahmen nicht möglich, die große Zahl der Anträge zu veröffent- lichen und im einzelnen zu begründen, welche die Zentrums-Mit» glieder deS sozialen Ausschusses des Reichstags gestellt haben. Wenn aber heute neue Arbeiterparteien ausstehcn und um Wählerstimmen werben, dann haben wir vom Zentrum allen Grund, sie zu fragen: Wo wäret ihr in der Zeit des Währungszerfalls und dos drohenden Zusammenbruchs der Errungenschaften auf so. zialem Gebiet? Wir vom Zentrum haben uns mit dem NeichSarbcitSministcr Tr. Brauns für die Rettung des Ganzen eingesetzt und wir haben heute dieses Ziel erreicht! Der Ver sager in der Vergangenheit war der grohe Sprüche machende, aber praktisch nichts leistende politische Radikalismus von rechts und links. Will die deutsche Arbeiter- und Ange stelltenschaft auch in Zukunft eine sachlich eingearbcitete und kennt. niSreiche Vertretung ihrer Interessen haben, dann mi's; sie für eine starke Vertretung der ZentrumSpnrtei im neuen Reichstag Sorge tragen. 2. Dir' Parteien und die Sozialpolitik An ihren Handlungen und Früchten sollt ihr sie erkennen! Nicht große Worte, sondern die Taten sind entscheidend. 1. Die Kommunisten kamen bei den praktischen und sachlichen Arbeiten deS Gesetzgebers kaum ernsthaft in Frage. Ihre Ver treter überhaupt nicht um die Ausschutzarbeiten, oder sie stellten Nichtswisser. Vielfach bekümmerten sich die kommunistischen Ver treter überhaupt nicht uni die Ausschußarbeiten .oder sie stellten Anträge mit denen absolut nichts anzufangen war. Die kommu nistischen Abgeordneten stellten ihre ganze Arbeit im Reichstag darauf ein, die Unzufriedenheit der arbeitenden Bevöl kerung aufrechtzuerhalten und zu vergrößern und damit den Boden sür Politische Putsche und Aufstände vorzubereiten mit dem Endziel der Eroberung der politischen Macht und der Durchführung der kommunistischen Diktat» r. Der Weg, den der Kommunismus dem arbeitende» Volke Deutschlands weist, führt in neue Not, neues Elend, neues Blut- vergießen, in neuen Zerfall der Wirtschaft hinein. Darum: Los vom Kommunismus I Los vom unfruchtbaren WortraoikaliSmuS! Los von einer Partei, die keine Liebe zum eigenen Vaterlands hat und ihre Direktiven von MoS- kau empfängt! 2. Von den Sozialdemokraten muß gesagt werden: „Zwei Seelen wohnen in ihrer Brust". Die gemätzigie Richtung war auf sachliche und praktische Arbeit eingestellt, während die Ver treter der radikalen Richtung viel redeten und nichts zustande brachten. Die Vereinigung der MehrheitSsozialdcmokratie mit der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei war, sowohl vom sozialpolitischen wie vom «olitischen und nationalen Standpunkte auS gesehen, kein Fortschritt, sondern ein bedeutsamer Rückschritt. Die zur praktischen Arbeit veranlagt gewesenen Mcbrheitssozialisten gerieten immer mehr unter die radikale Fuchtel; die solide Arbeiterintercssenvertretuug litt immer mehr Karfreitag Eine Erinnerung aus ver Kriegszelt 1917. Von Max Ko ekel, Nadeberg. Blutend versank im Westen oie Sonne. Millionen Augen- paare folgten ihren letzten Strahle». Fern sin Westen lag die deutsche Heimat, wo leises Frühlsiigsahnen durch magisches Dunkel grünender Wälder ging und sanft, ganz sanft die ersten Blumen z»m Leben küsste. Karfreitag war's. — Welten von Blut und Tränen. — Blutend wie die Sonne sank, lieh sie dem Mond ihr blntigrotes Kleid, der sich im See dort spiegelt, und Blut glüht aus den Wassern wider. Ans Ewigkeitsfernen zogen die Schatten herauf. Kaum Li ahnt, — im wesenlosen Werden — blinkte Stern an Stern, bleich und düster. Karfreitagstränen. Auf leichtgewelltem Hügel standen ^rane Männer stumm bei- summen den Blick in dämmernden Fernen wo wandelnd sich Ko> sreitogsslsinmnna.wob. Kein Laut, kein Hauch, nur lchweiaend Geschehen. Nickst Tag. war es und nicht Nacht. Schemenhaft starrten kahle Bäume klagend in brütend milde Vorfrühlings- tust öde» russische» Gcsilds. Und die Männer — sie stillten ein Walten Gottes. Männer, die selten gebetet, die kalten Stahl in pulsendes Leben schlugen —- — entblößten das Haupt —. — oor Gottes Majestät. — — Weit draußen, wo die Schatten wuchsen, wo Himmelshöhen Staubgeborenen sich vermählten, tobte der Kampf, hing der Tos -wischen lebenden Mauern uno zeichnete mit ehernem Griffel seinen Besitz Zischende Geschoßbahnen schlugen Brücken, spannen Fäden. Vvn fernen Bastionen zitterte leise der Schlag der Geschütze. Blitz vom Miindnngsfcner zerriß für Sekunden des Tnnkels Schleier. Aus todwunder Brust quoll warmes Blut. Bleiche Lippen flehten: „Herr, wenn du in dein Reich cingehst —^ " Stimmen schwangen in traumhaften Höhen. Wie Antwort klang's von ferner Bastion: „Heute noch — — —" (Karfreitag 1917.) f- Nenuniformierung der russischen Armee. AuS Moskau wird gemeldet: Der Rat für Landesverteidigung hat ein Projekt kiir die Neuuniformierung der roten Armee ansgearbeitet. An die Stelle der jetzigen rotgardistischen Uniform, der spitzen Mütze und der roten Armdistinktionen, soll wieder die alte russische Uni form mit der Tellerkappe und den Achselstücken mit vergoldeter Aerzierung trete». Das Vekamstwerden dieses Projekts der Re. Wrang hat in militärischen Kreisen großen Beifall hervorgerufen. In de» Moskauer Straßen sieht man bereits viele Offiziere in der alten Uniform, wobei allerdings an Stelle der zaristischen Embliine b»S Sowjetwappen, Sichel und Hammer, getreten ist. Vermischtes Erdbebenmeldungen Das von der Hamburger Hanptstation für Erdbebenförschiing am Dienstagnacknnittag mehrere Stunden lang registrierte Fern beben ist in Chile ausgetreten und hat besonders die Küste heimgesncht. Ter Seismograph von Faenza in Italien hat vier Stunden lang die Eroerschtttternngen anfgezeichnet. Zn dein Erdbeben in der Schwei; wirs aus Zürich gemeldet, daß gestern nachmittag zwischen 1.-18 und 1.50 Uhr in der ganzen Schweiz zwei starke Erdstöße verspürt wnroen, die von Norden nach Süden verliefen. In den Orten Visp »ns Zermatt hatte sich oer Be wohner große Aufregung bemächtigt. In einzelnen Häusern sind die Kamme eingestürzt, in anderen größere Manerrisse enistanoen. I Auch in K o n st anz ain Bodensee uns in M ailano wurde oas Erdveven verspürt. ch Niescnciniiahmcn sind in Amerika ja keine Seltenheiten. Aber manche Ziffern, deren Authentizität kaum in Zweifel steht, müssen doch Erstaunen erwecken. Reinhardts „Mirakel" im Een- turh-Theatcr, Neuhork, unter der Direktion Maurice Gest, hat Durchschnittseiiinahmen von 55 000 Dollar die Woche zu ver. zeichnen. Das Hippodrom, das größte Variete der Welt, hat eben, falls über 60 000 Dollar Wocheneinnahme. Eine Revue. Zieg. fels Revue, nahm kürzlich 28 000 Dollar in einer Woche ein, eine andere, betitelt „London". 185 000 Dollar in sechs- Wochen. Eleonora Tnse hatte in einer einzigen Matinee zur Eröffnung eines viertägigen Gastspiels- in Los-Angelcs- Ick 000 Dollar. Den Vogel schießt aber wohl, besonders im Verhältnis zu den Spesen, die Einnahme eines Filmtheaters, des Capitol-Kinos, Broadwah, Neupork. ab, das- mit dem Film „Scaramouchc" 67 958 Dollar in der Woche einnahm. ch Goethe vergiftet Schillern! Es tönt unglaublich und wir verbürgen keineswegs die Nachricht, die die „Neue Badische Lan- deszeitung" der „Kölnischen Zeitung" entnimmt, weil wir die Quelle der „Kölnischen" wiederum nicht kennen . . . jedenfalls: es tönt unglaublich! „Wenn man Zeitungsberichten glauben darf, hat. wie die «Kölnische Zeitung" bemerkt, ein Herr Dr. Gre gor aus Moskau während eines Vortrages in Darmstadt, de» er dort vor einer stark nationalistisch eingestellten Zuhörerschaft hielt, gqnz neue Entdeckungen über das Verhältnis zwischen Goethe und Schiller zum besten gegeben. Er hat dort nicht mehr und nicht weniger behauptet, als das; Schiller durch Goelhe — vergiftet worden sei, weil dieser da« von Schiller genial begonnene Tome- triuS-Drama selbst vollenden wollte. Es ist schade, daß Walter ——- 93, Seite ö Not! der politische Radikalismus besorgte ungewollt, aber tat. sächlich die Geschäfte der politischen und Wirtschaft, lichen Reaktion. Die sozialdemokratische Fraktion mit ihre» 178 Mandaten verlor immer mehr an Bedeutung und Einsluß Eine Arbeiterpartei, die nicht den Mut zur Uebernahme von Ver antwortung aufbringt, stellt sich damit nicht nur selbst kalt, sondern sie untergräbt auch den Einfluß der werktätigen Be« völkerung im nationalen, sozialen, Wirtschaft» lichen und politischen Leben deS eigenen Volkes. Das hat die dentsche Sozialdemokratie getan. Deshalb war und ist sie der große Versager. Das deutsche Volk im allgemeinen und die Arbeiterbevölkcrung im besonderen muß sich von den sozialistischen Irrwege» sreimachen. Dorum: Los vom Sozia lismus! Los vom Materialismus! LoSvom Mar. xiSmus! Los von der veralteten Ideenwelt der sozialistischen Kinder st übel Es lebe die verant- wortungsbereite Tat! 3. Demokratie und Deutsche Volkspartetler erwiesen sich auf sozialem Gebiet als höchst unzuverlässig. Je nach der Besetzung der sür die sozialen Belange zuständigen Neichstags- msschüsse konnte mehr oder weniger mit ihnen zusammengear- l-ciiet werden. Jedenfalls kann gesagt werden: Beide Par- eien haben auf sozialem Gebiet keine große einheitliche Idee. Den wenigen Abgeordneten, die in diesen Parteien in sozialpolitischem Sinne eingestellt sind, stehen andere mächtige und wirtschaftsstarke Interessengruppen gegenüber. Das arbeitende Volk Deutschlands hat von dieser Seite nichts GnteS zu erwartenl ck. Noch mehr aber fordert das- Verbalten der Dcutschnativ. nalen Partei auf sozialem Gebiet die Kritik heraus. Sie war die unzuverlässigste Partei. Ganz besonders muß fest- gestellt werden, daß zwar die aus der ch r i st l i ch e n A r b e i t e r- bewegung hervorgegangeuen Abgeordneten der Dcutschuatio- nalen Partei bei verschiedenen Gesehen fleißig und praktisch mit gearbeitet haben, daß aber die deiitschnationale Fraktion diese ihre Ausschußmitglicder bei alle» wichtigen sozialen Gesetzen >m Ple num des Reichstags im Stiche lieh. So waren wir vom Zen trum immer wieder genötigt, mit den Sozialdemokraten zu einer Verständigung zu kommen, weil die Rechte versagte. Um ein Beispiel anzuführen, fei auf das Zustandekommen des Arbeitsnachweisgesetzes hingewiescn. Im Ncichstags- aussckmß arbeiteten die bürgerlichen Partei- und christlichen Ar beitervertreter gut zu'ammeu. Am Schluffe der Beratungen aber erklärten dentschnationale Vertreter, daß ihre Fraktion mit wenigen Ausnahmen gegen daS Gesetz stimmen würden. Da die Sozialdemokraten über das Zusammenhalten der bürgerlichen Parteien bei wicht! ;en Fragen diese:- Ge'etzentwiirfs verarg'.t waren, drohte dos so notwendige und wichtige Gesetz zu falle». Wir mußten deshalb zwischen der ersten und zweiten Le>>ii-g mit den Sozialdemokraten die Verhandlungen wieder aufiiehmeu und versuchen, mit ihnen eine gemeinsame Grundlage zu finden: dieses gelang. Wäre das Arbeitsnachweisgeseh nicht zustande ge kommen, so wären unter der Zeit der Geldentwertung die ge meindlichen und bezirklichen Arbeitsnachweise restlos zusammengebrochen, was für die Zeit der Arbeitslosigkeit katastrophale Wirkungen auSgelöst haben würde. Dieses eine Beispiel mag genügen, um zu zeigen, wie in nerlich unwahr die Hetze der Deutschnatioualeu gegenüber dem Zentrum ist, indem die Sache immer so dargcstellt wird, als ob das- Zentrum sich zur Sozialdemokratie hiugczoge» gefühlt habe. Tatsache ist vielmehr, daß durch das unsoziale Ver halten des größten Teils der dentschnatianalen Fraktion in vielen Fällen ein sachliches Zusammenarbeiten zwischen dem Zentrum und deni gemäßigten Flügel der Sozialdemokraten direkt not wendig war, um ans sozialem Gebiet überhaupt etwas Brauch bares zustandeznbrsiigen Ans politischem Gebiet liegen die Ver hältnisse vielfach nicht anders. Die deutschnationale Fraktion hat sich als ein starker Hemmschuh auf sozialem Ge biete erwiesen und sie bat öfter? nur dann sür soziale An träge gestimmt oder solche gestellt, wenn sie wnßt,'. daß 'eine Ge fahr bestand, das; sie in,genommen wurden. Deshalb kann ick allen Arbe-tnehmerkreisc» nnr z-nrufen: Wählet nicht dentschiiational! tFortsenniig solo!. v. Molo diese LcSart nicht vor Vollendung o- ' kenne» gelernt hat, um wieviel dramatischer Hane er die Sckl'.iß- kapitel gestalten können. Vielleicht hat Goethe für sein Vorhaben die bekannte Szene ans „Kabale und Liebe" znm Vorwand ge nommen und daS Gift iu die Limonade Schiller? geträufelt Ja, übrigen ist dieser Dr. Gregor, so bemerkt zu dies?: Mitteilung die „Frguknirter Zeitung", i» seinem Voctrig g'gen da? J.G. tum, die Freimaurer und die Bolschewiken, Sie er in eine Kam! i Phalanx stellte, angcritten. — Warum also nickt auch gegen Goethe? ß Dr. Laster, Schack.»elt»»'ister? Ans N en n o r t m*rd be richtet: Die nciin;ehnte und zwanzigste Runde haben eine Klärung über die Besetzung der ersten drei Pläbe gebracht. Tr. Emaanel Lasker hat in den Heiden Runden gesiegt und vierzehn Zähler erreicht, während Capablanca uns Aljechi» ans zwei Spielen nur anderthalb Punkte Halen konnten. Ter Weltmeister hat ans diese Weise seinen Stand auf 12,5 gebracht. Aljechi» an- 11,5. Es trennt also den Ersten vom Zweiten oer Abstand von and-aeth'.kb Zählern, und ein solcher Vorsvrnng ist wohl auch sür den Welt meister nicht mehr wettznmachcn. Die Vertreter Wiens, Reti nud Tr. Tartakower sind stark zurückgcsalle». Ersierer wurde in beiden Runde» geschlagen, letzterer nur in der neunzehnten Runde, während er in der zwanzigsten spielfrei war. Die neu», zehnte Runde wurde sehr scharf gespielt. Unter in»? Partien endeten vier mit Siegen und nnr eine mit Remis. Tr. Lasker schlug Eduard LaSkcr nach 51 Zügen, Eapablanea schon nach 80 Zügen. Tr. Tartakower, Alieckni, benötigten sinmcrbsi, 50 Züge, um Janowski zu bewege», während Reti nach 21 Zügen gegen spates aufgab. Tic Partie Marschall-Maroezi endete nach 80 Zügen Remis. Bogolsilbow war spielfrei. In der zwanzigsten Runde vergrößerte sich oer Vorsprung Dr. LaskerS, da er Mnroezi in hartem Kalkst nach 60 Zügen bezwang, während Eapablanea gegen Notes »ach 28 Zügen nur ein Remis erreichen konnte. Dasselbe Ergebnis hatte nach 81 Zügen das Spiel Marschall-Aljechin. Eduard LaSker schlug Reti nach 86 Zügen. Die Partie Janowski-Bogolsiibow wurde nach 75 Zügen unter brochen. Stank nach der zwanzigsten Runde: Tr. Lasker Ick, Eapablanea 12,5, Aljechi,, 11,5, Marschall 10, Reti 9,5: Aljcchin 8,5 plus H., Maroczi 8, Tr. Tartakower 7,5, Notes 7. Eduard LaSker 6, Janowski ck,5 Pin? H. l-suengnsken 10 n^ut 107 8