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! Vf. - Brief —etwa» ,98.50 96 25 G. lei.oo <s. 100.00 «. 97.50 ». 99.00 G 99 00 <S. 101.00 <S. 99,00 <S. - 98 50 G. 98.2» iS. 99.25 <». 152.25 S. 100.00 B. 105.25 B. 100.50 iS. 104 25 iS. 101.00 «. 104.00 B. 108,75 ». 98.50 iS. 100,00 ^ 100.50 iS. 191,co 100.75 B. i»»te». «r. >85,15 bz. renr 0» b»tt. ng von Lv Pf. let Probe«, od. tt.Sv Mk. eine r Fl. uns. pretSw. ZI- Hsinv s »nko jed.deutsch. :reiSl.a. Wunsch. -wetnitz'sche» sietna.R. 1820 rrs Ilbk 2 sngllrelisii Mein» iIinlMIs >ö88or, PLrLtv, vitursu, zsiko, or 8trsieb- »llo Lnäsron msiliou. z l,a^sr in >S88vru, ,88VlH »llsr Xrt. orlc8ta.11 Lstrivk. 8«80tckiffvll ISllM. , HLupt8t.r. ioÜ8traüo. Zweites Bla« Sächsische Volkszeitnag vom 5. Juli 1910 Nr. 15V s kovsr, od. bei Ankauf es übernimmt 5preer uhner Sir. 38 N-Straße 18. stunden der unteren, bersekundaner Ferien argen Best. Offert, die Geschäft». S erb. ,«g. if rn. 72. ud^ Schule if hnhaus »illig z» verk. Mk., Anz. n. Selbstkäuf. u. chäfttst. d.Bl. Aus Stadt und Land. lisiorrsetzunq «uS dem tzauviblatt.) —- Ueber diu Leistungsfähigkeit der Dres dener Wasserwerke gibt ein soeben erschienet Vor trag des städtischen Betriebsamtes interessante Ausschlüsse. Tie Stadtverordneten hatten bekanntlich den Nat um Aus kunft darüber ersucht, ob das Hosterwitzer Wasserwerk be züglich seiner tatsächlichen Ergebnisse den früheren Berech nungen entspricht und wie hoch sich jetzt der tägliche Höchst- Wasserverbrauch Dresdens stellt. Das Betriebsamt teilt hierauf mit, das; das Hosterwitzer Werk nach vollem Aus bau im Höchstfälle 00 000 Kubikmeter Wasser innerhalb 24 Stunden liefern soll. Der jetzige Ausbau des Werkes be schränke sich auf eine normale Leistung von 20 000 zrubik- meter und eine Höchstleistung von 25 000 Kubikmeter in 24 Stunden. Bezüglich der Bescl-affenheit des Wassers haben die Untersuchungen andauernd günstige Ergebnisse geliefert. Aus einer Tabelle geht übrigens die Unregel mäßigkeit der Zunahme des größten Tagesverbrauches deutlich hervor. Zum großen Teile ist der Minderver- brauch auch auf die obligatorische Einführung der Wassel messer im Jahre 1002 zurückzusühren, von welcher Zeit an eine Abnahme des Wasserverbrauches um 7 Prozent pro Kopf der Bevölkerung eingetreten ist. Der tatsächliche Höchstverbrauch stellte sich in den Jahren 1800 bis 1000 in .Kubikmetern tvie folgt: 1800: 55 052, 1000 : 00 505, 1001: 00 017, 1002: 01050, 1000: 00 004, 1004: 70 108, 1005 : 77 205, 1000 : 70110, 1007 : 75 708, 1008 : 70 001, 1000: 77 010. Bom nächsten Jahre ab rechnet das städtische Betriebsamt übrigens mit einer Steigerung des Wasser verbrauches infolge der Einführung der Schwemmkanal'- satiou. Bon besonderem Interesse dürfte jedoch die Tat sache sein, daß das Wasserwerk au der Saloppe gegenwärtig längere Zeit infolge von Reparaturen an den Maschinen usw. außer Betrieb gesetzt war und daß also der gesamt.' Wasserverbrauch für Dresden ohne jede Schwierigkeit von den beiden Wasserwerken in Hosterwitz und Tolkewitz ge fördert worden ist. Bezüglich der Versorgung mit Wasser dürfte also Dresden auf lange Jahre hinaus vollständig gesichert sein. —* Im städtischen Elektrizitätswerke wurden 00 421 Sparbücher der Rabattgenossenschast verbrannt, nachdem sie von der städtischen Sparkasse etngelöst worden waren. Sie enthielten eine auSgezaylte Rabattsumme von 207 105 Mark, die einem Umsätze von 4 148 000 Mark entsprach. Annaberg, 2. Juri. Das seit 20 Jahren hier er scheinende Fretsinnsbtatt Sehmabote kündigt das Aufhören feines Erscheinens an. Auerbach, 2. Juli. Der 17jährige Wirtschastsgehilse Geschel tn Rebeegrün war mit Heueinsahren beschäftigt; unterwegs kam ihm das Leitseil, dessen Ende er um serne rechte Hand gewickelt hatte, in das vordere Rad. Infolge- dessen geriet auch die Hand des Wagenführers zwischen die Speichen de« Rades und wurde schwer verletzt. Bautzen, 2. Juli. Bet einem heute mittag über das Lausitzer Gebirge ziehenden Gewitter hat ein Blitz in den AuSsichtSturm auf dem Bieleboh eingeschlagen. Der Turm ist dem Feuer vollständig zum Opfer gefallen. Chemnitz, 2. Juli. Am Freitagabend gerieten aus dem Exerzierplätze mehrere Knaben in Streit und Schlägerei. Dabei wurde ein Ojähriger Knabe derart geschlagen, daß er umfiel und nach einer Stunde verstarb. Harthau bei Chemnitz, 2. Juli. In einer tiefen Stelle der Würschnitz ist der 12jährtge Schulknabe Paul Köhler beim Baden ertrunken. JiigerSgrün, 2. Juli. Das 2jährige Söhnchen eines Stickers, das sich bei den Großeltern im Muldenhammer aushtelt, trank in einem unbewachten Augenblicke aus einer Benzinflasche und starb nach kurzer Zeit. — Aus der fiska lischen Straße Auerbach—Jägersgrün wurde die Dampf walze von Bubenhänden tn den Straßengraben gefahren. Bis heute konnte der über 000 Zentner schwere Koloß trotz aller Bemühungen noch nicht wieder herausgeholt werden. Meerane, 2. Juli. Hier bildete sich ein Verein für volkstümliche Sternkunde und erbaute auf dem aus dem höchsten Punkte gelegenen Restaurant Feldschlößchen eine Sternwarte, die mit einem Fernrohre und sonstigen Instrumenten, Meßapparaten usw. ausgestattet wurde. Potschappcl. Im Mühlgraben wurde die Leiche des 32jährigen Glasarbeiters Richter aus Döhlen aufgesunden, der nachts zuvor mit zwei ArbeitSgenossen gezecht halte und mit diesen tn Streitereien geraten war. Htrschberg (Schlesien), 2. Juli. In einem Steinbnich bei Ullersdorf (Bober-, in dem Steine sür den Tal sperrenbau gebrochen werben, wurden heute nachmittag bei Sprengarbeiten drei Mann gelötet und einer schwer verletzt. Gemeinde- und Vereinsnachnchten. 8 Lommatzsch. Sonntag den 20. Juni besuchten der Meißner Männergesangverein Cacilia, der Rnsaer Männer- verem und der Rlesaer Kirchenchor unser zum Köutgsbrsnch freundlich geschmücktes Städtchen. Unsere Gememüe wurde zum ersten Male vom Riesaer Klrchenchor unter L.iun.g des Herrn Lehrer Hardt durch eine lateinische Messe erfreut. Dann vereinigten sich alle zu einem von unseren Seelsorger Herrn Kaplan ExpofttuS Sarenk gespendeten ausgiebigen Frühschoppen und gemeinsamen Miltagemahle. Der Meißner Männergesangveretn brachte unter der vewährten Leitung des Herrn Direktor Schönselder einige Chöre sehr gut zu Gehör. Besonderen Anklang fanden die Gesänge humoristischen Inhaltes. Auch der Kirchenchor sang einige weltliche Lieder. In den Tischreden fand die Freude über diese Zusammenkunft ihren Ausdruck. Am Nachmittage besichtigte man die Glasfabrik Carlswerk des Herrn Menzel. M t Gesang gtng's dann nach Zehren, wo man sich trennte mit dem Wunsche, sich bald wtederzusehen. 8 Rndcberg. Der Kirchengesangverein „Cacilia" hielt am 2'.). Juni d. I. im Vereinslokale „Hotel Kaiserhoj" seine 17. Generalversammlnng ab. Ter Vorsitzende, Herr Pfarrer Franz Zschornnck, erössnete mit einer herzlichen An sprache die Versammlung, den anwesenden Mitgliedern die edlen Ziele eines Cäcilienvereins vor Angen führend nnd hinweisend auf die Bedeutung des streng liturgische» Kirchengesanges. Herr Oberlehrer A. H. Lübeck als Diri gent des Vereins gedachte in längerer Rede der treuen Mit arbeit der Sängerschaft, da im verflossenen Jahre laut Jahresbericht 48 Meßausführnngen zu verzeichnen ivaren. Gewiß ein schöner Beweis der Schaffensfreudigkeit, mit der die Sänger nnd Sängerinnen sich ihrer hohen Aufgabe widmen. Tie Wahl der Vorstandsmitglieder erledigte sich dalnn, daß sämtliche dem Vorstände angehörende Damen und Herren ihre Wiederwahl annahmen. Das Mitglieder- verzeichnis, das durch den Beitritt mehrerer jüngeren Sangeskräste eine freudig zu begrüßende Zunahme er fahren hat, zählt gegenwärtig 25 aktive Mitglieder und zwar 12 Damen und 13 Herren, außerdem 0 passive Mit glieder. Nicht unerwähnt möge bleiben, daß heute noch eine Anzahl der Sänger als Gründer des Vereins demselben aktiv angehören nnd in anznerkennender Weise das Funda ment des Cäcilienvereins Nadeberg darstellen. So möge den braven Radeberger» auch im nächsten, dem 20. Vereins jahre. ein reges Wirken und Schaffen beschicken sein zu dcS Allerhöchsten Lob, Preis nnd Ehre! Kirche und Unterricht. Ic Kardinal Melcher und die Gesellschaft Jesu. Vor einigen Tage» wurde in der Aula des Collegium Ger- inauicnm die Büste des verstorbenen Kardinals Melcher feierlich enthüllt. Der große Erzbischof von Köln war ein Mitglied der Gesellschaft Jesu. Das Kollegium selbst ist die Gründung des heiligen Ignatius von Loyola, war früher im Palais Borromeo nntergebracht, nach der Okkupation Roms im Jahre 1870 in einem großen Gebäude in der Nähe der Piazza Barberini wieder eröffnet. In diesem Gebäude verbrachte Kardinal Melcher in größter Zurückgezogenheit die letzten Jahre seines Lebens. Von seinem Eintritte in die Gesellschaft Jesu, der nur wenige Jahre vor seinem Tode stattfand, wußten nur der Heilige Vater Leo XIII. und die Oberen der Gesellschaft Jesu. Tiejer Schritt des Kardinal Melcher kann nur dann genug gewürdigt wer.de», wenn man das musterhafte religiöse Lebe» des hohen Kirchensürsten kennt. Am 27. Juli 1888 wurde der .Kölner Erzbischof Melcher vom Papste zum Mit- gliede des „Sacrnm Collegium" ernannt. In Nom ange kommen, ließ sich Kardinal Melcher im Collegium Ger- nianicnm nieder. Ein Jahr später bat er den General der Gesellschaft, I'. Anderladh, ihn in die Gesellschaft aufzu- nehmen. Toch der Papst Leo XIII. willigte nicht ein. Als aber Kardinal Pecci, rin Bruder des Heiligen Vaters, ein altes Mitglied der Gesellschaft, alle Privilegien dieser Ge sellschaft erhielt, gestaltete Leo XIII., daß auch der Kardi nal Melcher in „nitieust, mai-ti.-!" dieselben Privilegien er halle. Das war im Februar 1800; zwei Jahre später er kranke Kardinal Melckn'r lebensgefährlich. Er machte von der gewährten Bewilligung Gebrauch und legte vor mehreren Zeuge», darunter auch dem späteren Kardinal Pater Steinhnber, die Gelübde als Mitglied der Gesellscl)aft Jesu ab. Seine Freude darüber war so groß, daß sie auch ans seinen Gejnndheilsznstand wirkte nnd er sich gegen alle Erwartung rasch erholte. So lebte er als einfacher Pater der Gesellschaft Jesu »och vier Jahre weiter. Die ganze Welt hatte aber davon nichts erfahren. — 64 — Der Onkel ließ sich nach einigem Hin und Her doch bereden dazubleiben und ebenso der Redakteur, dem dies natürlich äußerst angenehm war. Nur der Engländer beharrte darauf, noch am Abend »ach Hanse zu fahren. Sagte aber auf die Bitte des Wirtes hin gerne zu, am nächsten Tage wieder zu kommen und dann mit den beiden Herren gemeinsam wieder nach Hanse zu fahren. Dem Leiter der Anstalt wuchs die Geschichte über den Kopf »yd er sah plötzlich zu seiner nicht geringen Verwunderung sein Sanatorium in ein Vergttügnugslokal verwandelt. So machte er denn gute Miene zum bösen Spiele und duldete stillschweigend, daß sich dort bis in die Nacht hinein bei Musik, Gesang und allerhand Tollheiten ein lebhaftes Treiben entwickelte. Einer nach dem anderen verschwand, um nach kurzer Zeit in irgend einer phantastischen improvisierten Verkleidung wieder zn kommen. Alles dies dem Onkel zu Ehren, der ja zum allgemeinen Gaudium in einer so schönen Ver kleidung erschienen sei. Punkt elf kam der Nosselenker. — Er hatte wirklich einen Streiszug flußauf gemacht. Und durch nichts ließ sich Mr. Jenkon davon zurückhalten, mit ihm zu fahren. Auf dem Stettiner Bahnhofe in Berlin herrschte kolossales Treiben. Fortwährend kamen Droschken, Omnibusse und Straßenbahnen, leerten den Inhalt ihrer Wagen vor dem stattlichen Gebäude, und in schwürzlickn'in Ge wimmel ergossen sich die den Gefährten entstiegenen Menschen in die weiten Hallen des Bahnhofes. Manches kranke, blasse Gesicht, manches nervös abge spannte, überarbeitete, aber auf dem weitaus größten Teile der Gesichter lag doch frohe Erwartung, eitel Sonnenschein. — Ferien — Sommerfrische — Reisezauberl Ist der Stettiner Bahnhof doch derjenige unter den Bahn- Höfen der Neichshauptstadt, von dem man hinausfährt «ach deu weiten Ebenen des Nordens, den Wäldern Holsteins, den Seen Mecklenburgs und der heil- vringenden baltischen Küste des Obotritenlandes, Vor- und Hinterpommerns! In einer Droschke langte soeben eine stattliche blonde junge Dame an. Die schlanke, aber kraftvolle Figur war in duftige Sommertoilette gehüllt. Auf dem frisclM, von gelbem Haar umsäumten Gesicht mit den nicht ganz regelmäßigen, aber interessanten und intelligenten Zügen lag Helle Lebens lust. Aus den dunkelblauen Augen blitzte viel Frohsinn, ja Uebermut. Rasch und unternehmend entstieg sie der Droschke, übergab ihren Koffer dem Ge päckträger und schritt, nur eine Handtasche und ein Reisetäschchen behaltend, zum Rillettsckwlter. Wie eine reisegewohnte Persönlichkeit begab sie sich so- dann nach dem Bahnsteig und nahm in einem noch leeren Nicht raucl)er-Coup6 zweiter .Klasse Platz. Sie öffnete ihre Handtasche, entnahm derselben ein Buch und begann zu lesen, nickst aclstend, ob noch jemand zu ihr einstieg oder ob sie alleinige Inhaberin ihres Coupcks blieb. Da, im letzten Augenblick — der Schaffner lief schon am Zuge entlang, um die Wagentüren zuzuschlagen — lief mit großen Schritten ein festige- kleideter junger Herr den Bahnsteig entlang und sprang ins erste beste Ab teil, dessen Tür er noch offen fand. Er sah sich der hübschen blonden, weiß gekleideten jungen Dame gegenüber, lüftete den Zylinder, sagte Guten Tag und nahm ihr schräg gegenüber Platz. Sie sah nur halb von ihrem Buche guf und nickte leicht mit dem Kopfe, ohne weitere Notiz von ihm zu nehmen. — 61 — „So, und nun fort, meine Herren! Tie Zeit drängt. Herr Direktor, Sie sind vielteicht so liebenswürdig, unserem Nosselenker sagen zu lassen, er möge anspannen." „Aber Onkel!" versuchte Oskar einznrede», indem er sich bemühte das Lachen zn verbeißen. ,Ach was, es wird die höchste Zeit, zn fahren, und wenn wir drüben »»gekommen, sieht uns doch kein Mensch " „Wir wohne» im Kurhaus, Onkel — und da —" „Ach was denn — und da? Wem ich nicht gefalle, der braucht mich ja nicht anznsehen! Tie Leute können mir überhaupt den Buckel hinunter- rntschen, weun's beliebt!" Und er achtete nicht der anderen beiden Herren, die ebenfalls mit einem Lacl>ansall kämpften, nnd schritt pllen voran der Türe zu. Unten im Garlensalon fanden sie ein sehr lebhaftes Treibe» vor. Klavierspiel, Gelächter und Tanz. Ja, sie tanzten! Tie Abwesenheit ihrer beide» „Tyrannen" hatte das Völkchen da unten sofort benutzt und war nun wie außer Rand und Band. Emma Elanseu saß am Klavier und spielte einen Walzer. Waltraud wiegte sich in de» Armen des Tonoristen, der tanzte herrlich, die Brünelle tanzte mit dem Engländer, der etwas steif dahin- walzte nnd Franziska bemühte sich mit Engelsgeduld, aber völlig vergebens, den Tr. Elmblatt ein wenig i» Takt zn bringe». Recht behäbig aber und altväterlich walzte Herr Sterzinger mit Frau Schwarzenberg, und sogar der Korvettenkapitän zeigte, daß er einmal jung u»d schneidig gewesen war, denn er drehte sich ganz flott mit der schönen Künstlerin. Nur Frau Dr. Hildebrand lief umher, wie eine Glucke, die Enteneier ausgebrütet hat und die nun mit gelinder Verzweiflung sieht, nie ihre Stieskindlein sich in den eisten besten Wassertümpel stürze» und darin frisch und munter umher paddeln. Sie riet dem Schriftsteller, dem Teuoristeu und der Brünetten ak sich au diesem aufregende» Vergnügen zu beteiligen — aber sic hörten nicht, Auch Fräulein Emma Clausen bearbeitete munter das Klavier weiter — sie war nun einmal im Zuge nnd dann halte sie auch schon einmal anfge- hört -- aber da Ware» sie alle über sie hergesallen und hatten sie mit Bitten derart bestürmt, daß ihr nichts anderes übrig blieb, als den Leutchen ihre» Willen zu tu». Eben wollte Fra» Leonore ihre Ermahnungen fortsetzen, da fühlte sie sich selber von ein paar kräftigen Armen umschlungen und »ach dem Takte der einschmeichelnden Klänge herumgedreht. Es war ihr Sohn, der mit den anderen Herren eingetreten war und bei dem infolge der elektrisierenden Klänge der Arzt hinter de» lebenslustigen Kavalier zurncktrat. Scheltend und lachend fügst sie sich, während ihr Herr und Ehewirt mit in die Hüften gestemmten Armen dem lustigen Treiben znsah. Ganz anders wirkte aber die Geschichte auf Herrn GalleiSke. Er wiegte sich in den Hüften, wippte auf den Fußspitzen und summte die Melodie vor sich hin. Und mit jedem Takte steigerte sich seine Auf regung, namentlich, da er sah, daß die Tanzenden in dem Grade von der Lust des Tanzes hingerissen waren, daß sie den Eintritt der vier Herren gar nicht bemerkt hatten. Im Salon war es sehr, sehr heiß, denn eö war eine laue, ja warme Sommerluft, und deshalb strömte durch die nach dein Garten gehende offene Tür keinerlei erquickende Kühle, sondern nur dir warme 1.« O IS- „Schnurrig« Käuze."