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Warnung erhalte». Ferner wurde nachgewiesen, daß bei der Kasse Rundschreiben zirkulierten, die die Beamten auf- forderten, Beiträge zu dem sozialdemokcatilchen Volkshause und zu dem sozialdemokratischen Maifeierfonds zu zahlen. Auf Grund des Ergebnisses der Beweisaufnahme zogen die .Kläger auf Anraten des Gerichtsvorsitzenden die Klage zu rück und übernahmen die Kosten, auch die außergerichtlichen, sowie ein Extrahonorar für den Verteidiger des Angeklag ten. Durch die Verhandlung ist klar und deutlich bewiesen, daß von Sozialdemokraten in unverantwortlicher Weise mit gemeinnützigen, weitesten Volkskreisen dienenden Einrich tungen Mißbrauch getrieben worden ist. — Liberale Räubrrgeschntzle» über die Steuern kon servativer Grundbesitzer werden immer wieder verbrettet. Jetzt heißt es, der Vorsitzende des Bundes der Landwirte, Freiherr v. Wangenhetm, zahle gegenwärtig nur eine Einkommensteuer von 6 Mark. Der Angegriffene gibt die Eiklärung ab, daß er schon seit einer langen Reihe von Jahren eine sehr erhebliche Einkommensteuer zahle und in diesem Jahre außer Zuschlag und ErgänzungSstenec zu euer Einkommensteuer von 1440 Mark veranlagt worden sei. — Et« «euer sozialdemokratischer Demoustrattouszug soll am nächsten Sonntag im Treptower Park vor sich gehen; er soll sich „gegen den Krieg und für den Völker- fcteden" aussprechen. In dem Ausrufe heißt rs: „Längst hätte die Regierung die Pflicht gehabt, den Reichstag etnzukerufen, um wenigstens die Vertreter d-S deutschen Volkes in dieser so ernsten, wichtigen Frage mit- sprechen zu lassen. Aber man will das Volk ja ausscheiden, will es rechtlos lassen. In einem eventuellen Kriege die Opfer zu bringen, dazu ist das deutsche Volk noch gut genug, seine Geschicke aber werden von wenigen Personen geleitet." Diese Behauptungen sind einfach erlogen. Der Reichs tag hat im Oktober reichlich Gelegenheit, zu der Frage Stellung zu nehmen. Eine Frage aber liegt aus der Hand: Haben die französilchen Sozialdemokraten etwa d e Einberufung des Parlaments gefordert? Der „Vorwärts" fälscht unsere letzten Artikel über den Landesverrat der Sozialdemokratie dahin, als ob wir Ausnahmegesetze gegen die Sozialdemokratie verlangt hatten Das ist vollkommen falsch. Wir fordern nur Prüfung der Sachlage, ob die bestehenden Gesetze gegen Laudrsverrat, angesichts des Treibens der Genossen. auSreichen und wünschen Vorschläge der Regierung, falls diese unvollkommen sind. Nicht gegen die Sozialdemokratie als Partei, wohl aber gegen jeden Versuch des Landesverrates. Wenn die Sozialdemokratie letzteres als ihre Aufgabe ansieht, dann mag sie die Prügel mit erhalten. Aber das sind keine Ausnahmegesetze, sondern allgemeine Bestimmungen des Strafgesetzbuches, was wir im Auge haben. O < ste-retch — Der englische Botschafter Cartwright soll um seine Abberufung gebeten haben. Zwar behauptet er, nicht der Autor des Artikels in der „Neuen Freien Presse" gewesen zu sein. Aber ein .Korrespondent der „Voss. Ztg." stellt fest, daß der Verfasser des Interviews nach ganz zuverlässigen Nachforschungen der bekannte Publizist Siegwart M ü n z sei, der die in dem betreffenden Artikel enthaltene» Aufsehen erregenden Auslassungen während eines De jeuners in Marienbad von dem englischen Botschafter er halten hat. In dem Interview sind von dem Publizisten nur jene Stellen abgeschwächt worden, in denen Eartwright direkte Angriffe gegen den deutschen Kaiser richtete. Es isl also notwendig, daß diesem Störenfried in Wien das Handwerk gelegt werden muß. Hierzu schreibt die „Ger mania": „Die englische Regierung niuß sich die Frage vor legen, was sie zu tun gedenkt, um die Sache aufzukläreu und eventuell Deutschland hinreichende Genugtuung zu ver schaffen. Stellt sie sich aber in London nicht selbst die Frage, so wird wohl unser Auswärtiges Amt nicht umhin können, sic in zwar sehr höflicher, aber doch i» bestimmter Weise in der Downingstreet vorzubringen. Wir betonen, diese Angelegenheit hat mit der Marokkofage gar nichts zu tun Es handelt sich allein um eine Flegelei eines hohen eng- lijckicn Diplomaten gegen uns, und wir müssen darauf be stehen, wenn wir »ns selbst achten, daß uns hierfür die ge eignete Genugtuung gegeben wird!" — Die Cholera in Budapest. Nnnmcbr ist auch amtlich konstatiert worden, daß in den letzten Tagen sowo.il im benachtbart'ii N^upest wie auch hier in der Hauptstadt mehrere Fälle von astatischer Cholera vorgekommcn sind. Davon hatten bereits vier einen sehr schnellen, tödlichen Ausgang Heute vormittag wurden zwei neue choleraver- dächitge Erkrankungen auf der Straße festgestellt. Auf Anordnung de« Ministeriums des I nern sind strengste Vorsichtsmaßregeln g.troffen Man beabsichtigt, auch alle offenen Mark Plätze tn der Hauptstadt zu schließen. In der Bevöl'erung herrscht große Aufregung und Fucht wegin der bedenklichen Zunahme der Cholera. Frankreich. — Ein Sozialdemokrat über die laiidesvcrriitcrische Haltung seiner Partei — aber nicht bei uns in Deutschland, sondern in Frankreich ereignete sich dieser Zwischenfall. Der französische Arbeits-Minister Aiigaugneur, selbst So zialdemokrat. hat in Lpoii eine bemerkcnsivcrte Rede ge halten: dabei führte er über den Streik ans, daß man zwar mit dieser Tatsache rechnen müsse, daß aber der Ausstand kein Recht der Arbeiterschaft bedeute, sondern er sei viel mehr als ein Unglück zu betrachten, das von ähnlichen Fol gen begleitet werde wie ein Krieg oder eine Wetterkata strophe. „Wenn man aber schon," fuhr -er Minister wörtlich fort, „es den Arbeitern nicht verbieten kann, daß sie in Massen faulenzen, so darf doch nie und nimmer den Angestellten des Staates, sowie allen anderen der Allge meinheit dienenden Betriebe das moralisclx' Recht zngestan- dcn werden, in den Ausstand zu treten!" Weiter beleuch tete der Minister die Stellung der Staatsbeamten, hob deren Vorteile herber, aber auch nicht minder scharf deren Pflich ten, um dann ans die Sabotage zu sprecl-en zu kommen, wobei er ausrief: „Tic Regierung muß gegen die Sabo- teure mit den schärfsten Mitteln, die ihr zur Verfügung stellen. Vorgehen! Hier darf kein Erbarmen gekannt wer den!" Zum Schlüsse äußerte sich der Minister nicht minder scharf gegen die militärfeindlichen Umtriebe der Sozial demokratie und der mit ihnen eng verbündeten Anarchisten und hob die Notwendigkeit hervor, daß sich der Staat auf eine starke Armee und Flotte stützen könne, „denn ohne diese Macht hinter sich zu haben, werde keine Regierung imstande sein, die Lösung ernster an sie herantretender Fragen wagen zu können!" Trotz der friedlichen Strömung, die durch die Welt geht, schloß der Minister, müsse man für den Krieg ausreichend gerüstet bleiben. In Preußen aber versuchen die Genossen, Landesverrat einzuleiten und hierfür Pro paganda zu machen. Nur die deutsche Sozialdemokratie nimmt eine solche landesverräterische Haltung ein. Ataliem. — Zur Marvkkofrage. Die dem Ministerpräsidenten Giolitti nahestehende Turnier „Stampa" bringt zur Marokkofrage die wichtige Nachricht, Italien werde in Ber lin, London und Paris seine Ansprüche an melden tür den Fall, daß Veränderungen im Mittelmeer cintreten. Die „Stampa" sagt: „Kein anderer Staat ist so sehr Mittel- mecrmacht wie Italien. Wegen seiner Mittelmeeriitteresseu ist es in den Dreibund eingetreteu und hat das unglückliche Abkommen mit Frankreich und England getroffen." Nach der „Stampa" ist dieser Schritt Italiens auf direkte Ver anlassung Giolittis erfolgt, der in letzter Zeit wiederholt persönlich in die auswärtige Politik eingegriffcn hat. Portugal. ^ — Im Dienste Exkönig Manael». In London wurden auf der Werft der englischen G-schützfabrrk VtckerS Maxim die Dampfer „Foam Queen", „Arizona" und „Besste" von der Behörde beschlagnahmt. Außerdem sind sechs wettere mit Munition beladene Fretbeuterschiffe in englischen Häfen beschlagnahmt worden. Die „Foam Queen" hatte 94 Kisten Schrapnells und 395 Kisten andere Munition geladen. Die Firma Vickers hatte für die „Besste" 300 Kisten Geschützmunition geliefert. Der Londoner diplomatische Vertreter Portugals macht bekannt, daß die Beschlagnahme der Fretbeuterschiffe aus seine dringenden Vorstellungen durch das Auswärtige Amt veranlaßt wurde. Das Kom plott gegen die portugiesische Republik wurde von London aus geleitet. Laut statistischen Auswtisen ist die englische Ausfuhr von Handfeuerwrffen im Juli von 660000 auf 1200000 Ml., die von Muniton von 5 auf 18 Millionen Mark empocgeschnellt. Nach dem „Daily Expreß" sind viele Engländer an dem beabsichtigten royalistischen Unter nehmen beteiligt. Die Hygiene-Ausstellung. Ueber Reform der Gesundheitspflege spricht am Frei- tag. den 1. September, abends 7 Uhr Heir Dr. med. Emil Dillebeiger im Vortragssoale der Ausstellung. Das Thema behandelt die Idee eines neu zu errichtenden Lehr- instituts für Hygiene, in dem das Publikum sich eine natürliche Lebensweise nach modernen Hygienisch-Pädago- gischen Prinzipien aneignen könnte. Im Undosabade findet am kommenden Sonntag nachm. ^3 Uhr ein nationales Schwimmfest statt. Zu den Wett- kämpsen sind von 15 Vereinen etwa 200 Nennungen ab gegeben worden. Aus Siadt und Land. D kid-'N. den 3t. August OKI —* Sc. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg be gibt sich heute abend 7 Uhr 15 Minuten in Begleitung des persönlichen Adjutanten Hauptmanns v. Elterlein nach Ber lin, um am 1. September an der großen Parade des Garde korps vor Sr. Majestät dem Kaiser teilzunehmen. —* Der sächsische Landtag soll nach einigen Zeitungen am 7. November zusammcntreteii. Wie wir an wohl- orientierter Stelle hören, ist jedoch bis jetzt ein bestimmter Tag für die Eröffnung der diesjährigen Session noch nicht i» Aussicht genommen und auch das Gesaiiitministerium hat hierüber noch keinen Beschluß gefaßt. Bezüglich der zu erwartenden Vorlagen erfahren wir, daß es bis jetzt durch aus noch nicht feststcht, ob der Gesetzentwurf über die VolkSschnlieform und derjenige über die Gemeindesteuer- reform den Ständen schon bei Beginn der Session zugehcn wird. An den beiden umfangreichen Vorlagen wird im Ministerium des Innern mit aller Energie gearbeitet, doch ist der zu bewältigende Stoff ein derartig umfangreicher, daß sich heute noch nicht mit Bestimmtheit sagen läßt, ob die Vorlagen rechtzeitig fertiggestelli werden können. Wahr scheinlich werden sie jedoch »och im Laufe der Session den Kamiiiermitgliederu zugeheu und voraussichtlich besonderen Ausschüssen zu einer vorherigen Durchberatung überwiesen werden. Weiter werden dem Landtage noch der Entwurf zu einem sächsischen Fischereigcsetz, sowie eine Vorlage über Vereinfachungen im Dienstbereiche des Königl. Finanz ministeriums und speziell im Ressort der Königl. Sächs. Staatseisenbahnen zugeheu, denen sich die umfangreichen Drucksachen für die Etatberatungen anschließen werden. * Die „Nene Vvgtländische Zeitung" (Nr. 197) ist sehr indigniert darüber, daß Se. Erlaucht (straf Schönburg- Glanchaii und der Herr Abgeordnete Erzbergcr das Lesen der katholischen Presse empfohlen haben: sie schreibt darüber: „Tie Hauptfansare der Herren Erzbergcr und Graf Schönbnrg aber klang aus in ein „Lest katholische, lest Zentrnmsblätter!", und dieser Ruf verdichtete sich zu dem „Lest die „Sächsische Volkszeitimg", denn die liberalen Blätter sind unwahr und unvollständig. Nun, wir dienen heute selbst mit einer Kostprobe ans der „Sächsischen Volks- zeitiing", in der wir folgendes lesen:" Tann druckt die Zeitung den Nachruf ab, den wir dem verstorbenen Geh. Kirchenrat I>. Meyer in Zwickau ge widmet haben und bemerkt dazu: „Herr Erzblljwr! Rennen Sic unS ein bürgerliches, deutsches Blatt,M anderen Lager, das etwa einem dahin geschiedenen AWlf niederträchtig nachgesagt hätte, „er glaubte nicht mehr an die Gottheit Christi"! So christlich wie Dr. I>. Meyer war in allem Streit und aller Hitze des Gefechtes, scl>eint Ihre Leipziger Freundin gar nie sein zu können, denn ihr Haß verfolgt sogar die Toten." Das Blatt nennt es also „niederträchtig", weil wir schrieben, daß v. Meyer die Gottheit Christi leugnete. Es glaubt, etwas besonders Gescheites zu sagen, wenn es voll Würde ausruft: Nennen Sie uns ein protestantisches Blatt, das einen verstorbenen Bischof Christuslengner nennen würde! Ja. kennt der Hchr^iber einen katholischen Bischof, der die Gottheit Christi geleugnet hat? Wo ist ein solcher Abtrünniger in der katholischen Kirche, oder besser gesagt, da er von toten Bischöfen redet, wo war denn ein solcher Bischof? Wenn man einen kennen würde, so hätte der libe rale Protestantismus nicht verfehlt, ihn für seine Zwecke ausziinützen. Weil es keinen gibt, ist die Phrase der „Neuen Vogtl. Ztg." gar nicht am Platze. — Uebrigens ist es uns ganz neu. daß es in den Augen der Protestanten eine „Niedertracht" ist, von einem Pastor zu sagen, er glaube nicht mehr an die Gottheit Christi. Wenn er es selbst offen ausspricht so kann man es von ihm doch sagen. Findet er selbst und das Landeskonsistorium, dem doch seine Lehre nicht unbekannt bleibt, keinen Widerspruch zwischen Christus- lengnnng und Amtseid, warum ist man so erregt, da wir an diese Tatsache bei dem verstorbenen Geh. Kirchenrat 1) Meyer erinnern? Daß er die Gottheit Christi ge- leugnet hat, steht in Wort und Schrift fest. Wir wollen hier mir eine Stelle znm Beweis anfiihren. Auf der Be- zirkslehrerkonferenz in Zwickau am 18. Februar 1905 sagte Herr v. Meyer in seiner Rede: „Aus den Werken Jesu greift man Taten heraus, die beweisen sollen, er wäre allmächtig, all wissend. was er weder war, noch sein wollte, und läßt aus diesen göttlichen Eigenschaften schließen, daß er Gott war." — Aus dieser einen Stelle ergibt sich klipp und klar die Anschauung des Herrn v. Meyer über die Person Christi, und deshalb nennen wir ihn mit Recht einen Christuslengner. Warum soll diese Konstatierung ange sichts der Majestät des Todes eine Niederträchtigkeit sein? Wenn die Lehre von ihm bei Lebzeiten gepredigt wurde, warum soll sie sein Andenken in der evangelisch-lutherischen Landeskirche verdunkeln und die Trauer um ihn ver mindern? Der Verstorbene war bekannt als tüchtiger Kanzelredner. Als solcher verstand er es allerdings mit unglaublicher Geschicklichkeit, den Kleinen und Schwachen kein Aergernis — sie hörten aus seinen Worten: Christus ist wahrhaft Gott — zu geben: die Wissenden aber hörten in den salbungsvollen Worten das Bekenntnis: Christus ist nicht Gott. So wird es ja für mancl>en orthodoxen Protestanten seiner Seelsorge etwas Neues sein, wenn er hört, daß der Verstorbene die Gottheit Christi geleugnet bat. Die „Kost probe" aus der „Sächsischen Volkszeitimg" ist daher der „Neuen Vogtl. Ztg." so stark auf die Nerven gefallen, daß sie unser» Erscheinungsort nach Leipzig verlegt. Das Blatt meint, wir können gar nicht so „christlich" sein, wie v. Meyer in allem Streit und aller Hitze, denn unser Haß ver folge sogar die Toten. Nichts ist unbegründeter als dieses Geschwätz. Jedes Wort des Nachrufes entspricht der Wahr heit und wurde selbst in verschiedenen Variatiönen in der Protestant. Presse wiederholt, so, daß der Verstorbene, lvie wir schrieben, der Führer, Anreger und die Seele der „Los- von-Rom"-Bewcgnng in Oesterreich, das geistige Haupt d^ß Evangelischen Bundes war, daß er „Die Wartburg", dieses Hetzorgan des Deutsch-evangelischen Bundes für Oester reich heransgah, sich an den Aktionen gegen die katholische Kircl>e beteiligte, im Reichstage gegen den Entwurf des Toleranzgesetzes, im sächsischen Landtage gegen die Kranken- 'chwestern. gegen die Regelung der konfessionellen Steuer gesetzgebung usw. intrigierte. Nur das brachte die gegne rische Presse nicht, daß der Verstorbene „eine Gefahr für den konfessionellen Frieden in Sachsen und im Deutschen Reiche und ein liberaler Geistlicher war, der nicht mehr an die Gottheit Christi glaubte". Diese Worte hat uns nicht der Haß, sondern seine Tätigkeit in die Feder diktiert. — Der „Neuen Vogt! Ztg." entfällt auch das Wort „christlich". Christlich handelt, wer die falsche Lehre von der Person, die sie vertritt, zu trennen weiß, wohl jene, aber nicht diese haßt. Daher haben wir den Verstorbenen nie gehaßt, trotz dem wir seine Lehre und seine Taten oft bekämpfen mußten. — Es ist also die „Kostprobe", welche die „Neue Vogtl. Ztg." ihren Lesern aus unserer Zeitung vorlegt, eine glänzende Bekräftigung der Aufforderung, welche Se. Er laucht Graf Schönburg-Glauchau an die Versammlung und an alle Katholiken und christlich gesinnten Männer richtete: „Leset katholische, leset Zentrnmsblätter, leset vor allem die „Sächsische Volkszeitung", denn die liberalen Blätter sind unwahr und unvollständig, wie die „Neue Vogtl. Ztg." so eben bewiesen hat! ^V. —* Kirchliche Einsegnung und Feuerbestattung. Zu diesem Titel melden verschiedene Zeitungen von der kirch lichen Einsegnung und nachherigen Verbrennung der Leiche des Großindustriellen Kommerzienrats Alfred Ginz- key, Ehrenbürgers von Maffersdorf. Dem „Teplitz- Schönauer Anzeiger" (Nr. 102, 1911) entnehmen wir hier über folgendes: „Donnerstag den 29. Juni fand in Dresden die feier- - lichc Einsegnung der irdischen Ueberreste des daselbst ver storbenen Großindustriellen Kommerzienrats Herrn Alfred Ginzkey in der Friedhofshalle des alten katholischen Fried hofes in Dresden statt, wo der Leichnam aufgebahrt wor den war. Tie Eiiisegnimg nahm der Herr Pfarrer der dor tigen katholischen Pfarrgemeinde vor, der dem Dahin geschiedenen einen ergreifenden Nachruf hielt. Sodann wurde die Lciclic in das neue Krematorium in Dresden nbergeführt. Die Feierlichkeit ging unter Orgelklang und Gesang vor sich und übte auf alle Anwesenden einen mach- tigcn, erschütternden Eindruck aus. Herr Dr. Jos. Turn- Wald-Reichenberg hielt die tiefempfundene Trauerrede. Dann wurde der Sarg versenkt und der Einäscherung zu- geführt. Die Aschcnurne wurde noch am selben Tage mittels Extrazuges nach Maffersdorf übergefi'ihrt. Die Beisetzung in der Familiengruft in Maffersdorf erfolgte heute. So dann wurde das Requiem in der Maffersdorfcr Pfarrkirche zelebriert." Auf eine Anfrage erteilt das Apostolisihc Vikariat im Königreiche Sachsen folgende Auskunft: „Die Leiche war zunächst in die Parcntationshalle des inneren katholischen Friedhofes verbracht worden. Die kirchliche Einsegnung war laut der Visitenkarte eines Ange hörigen „zwecks Ueberführung der Leiche nach Maffersdorf"