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Mittwoch den t3. Anglist litt9 Sächsisch» B olk» z k it n a G mit der größten Beschleunigung unternommen werde» Wenn das Opfer erst erfolge ucichdem schon Blut vergossen ist, d.inn habe es teine Wirkung mehr. Falls der Hnise» diese» schritt tue, iöniie mit Hilfe der Sozialdemokraten die Situation gehalten werden, sonst siehe Revolution und Republik bevor. Das freiwillige Opser 'ei erforderlich, um de» N'. inen des Hstcksers in der Gckchichte zu erhalten. Tee- H.ii'er »var gänzlich nnorienticrl über die Stellung der Truppen zu seiner Person, sprach von einer niilitäri'chen Espediiion gegen me Heimat und ging auf meinen Vorschlag nicht ein. Hatte die Oberste Heeresleitung den» Kaiser au> 3. die W a li r heit ü b e r die A r m e e gesagt, lvie sie sie ilun endlich am 9. früh mitteilte, so zweifle ich nicht daran, das; der .uaiier am 3. abends den Thronverzicht ausgespro chen batte. Spät am Abend und während der Nacht wurde die Orientierung des Hauptauartiers fortgesetzt: durch Tele- giamnie von Erzellenz Sols und von niir, Telephonge sprübe von Oberst v. H i! sie» niit dem General (ö r ö u e r. ven Erzellen; Wa h n s ch a f» e mit F r e i h e r r v. Es r ii - n r. :i. Meiirer Erinnerung nach ist auch eine Auskunft eines sozial! emolüatischen Führer-.-. die »in MiUernacht in der Rü'ichslanzlei einlraf. sogleich nach Spar, weitergegeben »nor den. Sie bemale das; die Abdanlungsertlärnng bis znin suchen Morgen da sein »nässe, »nenn man die Arbeiter in den Fabriken znriiclhal'.en »volle. So ist es ausgeschlossen, das; die Ob.-rste Heeresleitung am 8. November über den zwi schen Berlin »nid?.vaa über die Aböaiitnngsfragc geführten Mei -ungsanstansch n i ch t orientiert w v r d e n ist. Sie ivnsste, >oel!be entscheidende Bedeutung ihre militärischen Gnckclsten >ür die Enlschliisse des .Kaisers habe» werde. Sie mns'.le sich >... .n». daß die Ereignisse in Berlin zur 'chneltslen Ei't'cheid»mg drängten. Tie in der „Tentschen Tageszei tung" verchsentiichte Tenlschrist ei»thictt, „das; die Oberste Heeresleitung bereiis an» 8. abenids die Undiirchführbarleit der vom .Hacker 5esol»ienen Operationen gegen die Henna, erkannc l.alle" — es lagen bereits damals Beispiele iiner- börier Unziiverlässigkeit von Formationen vor, die als Hern- truppen angesehen wurden und denen die Ausgabe .zngewie- stni ivar. den Rücken des (drohen Hanptgnartiers gegen die Ausrührer zu decke». Was hat die Oberste Heeresleitung ver anlagt, am 8. zu schweigen? Warum wurde nicht wenig stenS noch in der Nacht vom 8. ans den 9., in der sich noch vieles machen lies;, die Aust lärmig des Haisers in Angriff genommen? 4. Tie Tenlschrist spricht von Widersprüchen zwischen! de» Ai'stünsten der Reichskanzlei und des Gouvernements nS,zellen; W.chickchcckses, nute» diesen Umständen bleibe dock; nur die Abdm'tung übrig, fand keinen Wiüer'p>uch. Bald nach Et Uhr tieien die ersten Nachrichten über ve»sagende Truppe,» ein: Aleranderregiknent, Nannibnrger Jäger, Jä- terbvger Artillerie. Für die Beurteilung der Lage >o»' daS Meutern der Na.iinbnrger Jäger von ansschlaggeornder Be deutung. Sie waren eigens wegen der erwait.nen llarnae». n.-ch Beitin gezogen und noch am Abend vorher als z n - »' e r l ä s s i g si e T r nPp " bezei ch n e t :v v r d e n. L as Bei'pie! de: Nanmbnrger Jäger hat eine o-moralisierende Wurmig aus o:e ganze Garniioi» ausgeübt. »vegnng »vurden sofort nach demHauptguartier »veitergegeüen. wegnng wurde sofort nach dem Hanptgnartier weite»gegeben. Tie Mögtichteit, einer ('legemvilkmig der besonneneren Este- menre der Soziatöeinokratie verringerte sich von Minute zu Minute. ' Ich habe deshalb ins Hauptquartier gemeldet, e-.> handle sich nicht um Stunden, sondern »in» Minuten. Unsere Telephonate wurden in Spa entgegeugenominen durch die Herren von Hinve, Grüna», General Schutenburg, General Gcoener und, wie ich glaube, auch durch Herrn von Hirsch- seid. In diesen Tetephongesprächen, die gegen 11 Uhr statt- panden, »vurden »vir immer aufs neue vertröstet, die Entschei dung stüuoe bevor, die Sache ginge ihren Gang. Wir soll ten nur noch etwas warten und dergleichen mehr. Ter übereinstimmende Eindruck der Gespräche in den Reichskanzlei wnr, das; die Tinge im Hauptquartier sich io eniwicketten, wie sie sich nach dem Vortrage der Obersten Heeresleitung eigentlich natnrnotwendig entwickeln mußten, das heisch das; der Haiser abdanken würde. Nach 1l Uhr lauteten die Nachrichten bestimmter. Tie für mich maßgebende» Telephonmelünngen waren: Tie Angelegenheit sei seht sachlich entschieden. Sie seien seht bei der Formulierung. Ter Hai;er hätte sich zur Ab- daulnng entschlossen. Wir würden in einer halben Stunde die Formulierung erhalten. Ich halte es nach den neuen Meldungen für sehr mög lich, das; noch bei unserer letzten Telephoiimeldung bereits dcr „Rüclsalt" des Haisers eingetreten »var, und das; diele Meldung mit dem oben erwähnte» Tetephont des Generals Schntenburg itendisch ist. Diese Meldung ist so wichtig, dag ich sie noch einmal hierher setzen will: „Eine so wichtige Ent- schließnng, wie die Abdantung des Haisers, könne nicht in wenigen Minuten gesagt werden. Seine Majestät hätte sei nen Entschlich gefasch, er werde im Augenblick »christlich for muliert und die Reichsregierung müsse sich gedulden, bis die Erklärung etwa in einer halben Stunde in ihren Händen, 'ein werde." übe»' die militärische Lage in Berlin am Vormittag deü !». Es ist unmöglich, das; der Ausdruck, Berlin flösse in Blut, von irgendeinen» Herrn der Reichskanzlei gebraucht worden ist Hier »ms; ein telephonisches Mißverständnis vorliegen. Wohl ist es möglich, das; die Angaben der.Reichskanzlei und des Gouvernements in belanglosen Einzelheiten auSeinan- de gingen. Worauf es ankonunt, ist, das; sie in der entschei denden Tatsache üoereinsumnieli: die Situation in Be > lin i st mit m i l i t ä r i s ch e n Nt a ch t m ittetn n i ch t z n halt e n lvergl. die Tenlschrist des Generals von Schnlenbnrg: Gleichzeitig lies die telephonische Antwort des Genverneiirs von Berlin ein, die diese Mitteilung des R'cnchstänzleramtes bestätigte, das; die Truppen übergelansen seien und er selbst leine Truppen mehr in der Hand habe). 6. Tie Tenlschrist läßt die »nichtige Tatsache unerwähnt, das; ans Grund der Ansllärnng über die Armee und an> Grund der Borscküäge und Nachrichten aus Berlin der Hacker sich im Lause des Bormiilags tatsächlich zu den» Entschluß durchgernnaen Halle, abzndant'en, und zwar Vorbehalt- los al S H aise r n n d kt ö n i g P o n P r e n s; e n. ('ckras Schnlcnbnrg und ancb ein anderer Augenzeuge bestätig»» „S. M. waren dmäh diese Meldungen ans.- tiefste beeindruckt und scheinbar eiiischlossen, seine Person zum Opfer zu brin gen, nm den Brnoert'-ieg zu vermeiden." Das »ins; unge fähr um ll Uhr gewesen iein. Eine ernenteDSinnesändernng trat ein uns Grund der Einwirkung des General Graf Schnlenbnrg, der im Gegensatz zu dein 'Gutachten der Obersten Heeresleitung e: klärte, d i e A r niT e st e h e ö v ch hinter de in H a i s er n»>d würde auSeinandersallen, wenn er nicht Hönig von Preußen und Oberster Hriegsherr bleibe. (Hierbei ist z» bemerken, dai; die Sckinleubingsche Aiissaisiing von der Hal tung der Armee gleich daraus von den Frontossizieren seine: eigenen Armee widerlegt wurde.) Ter Hauer Gal dem wckmienbnrgsche» Hompromißvor- schlag lei und eniThlos, sich, nur als Haiser und nicht als H ö n i g v o » P reu s; e n a h z » d a n k-c n. D>e Tenkichliil verschweigt, was eben>alis (tzras Schulen- bürg in seinem in der „Freiheit" veröffentlichten Berich: mittcilt. daß der Haiser die so>0rüge Orientierung über die neue Lösung für notwendig hielt, das; es aber General Grw Schnlenbnrg gelang, die bereits in diesem Sinne an Staats- setretäi v. Hi n tz e gegebenen Befehle rückgängig zu machen und diese Benach»ichlignng anfznschieben, bis die schristtirq. Foimiilieuing vortiegen würde und unterzeichnet w» Er selbst eilte dann ans Telephon und erwähnte gegen über den: rliiemc.ii Trängen der Reichskanzlei nichts von der neuen »Wendling, sondern er will nach seiner eigenen Ansage öie Worte g,»braucht haben: „Eine io wichtige Entschließiing >l»c die Abdantung des Haisers könne nicht in wenigen Minuten gepißt weiden. S. M. hätten seinen Entschluß ge faxt. Er würde schnstlich »:n Augenblick formuliert und die .Rel.hsregieriing müsse sich gedulden, bis diese EeG:r»ng etwa n» einer hüben Stunde in ihrer Hand sein würde." Für die Beaiteilnng meiner Handlungsweise ist die Flage ent'cheidend, welche Kenntnis hatte die Reichskanzlei von-diesen Vorgänge» in S'paa? Ich stelle die Reihenfolge der wichtigsten Begebenheiten zusammen: Um !ckst die telephoni'cbe ^Nachricht ans dem Haiiptquartie' ein, die O oeHle Heeresleitung habe sich entschloss"», »vgl«' g S. M. zu melden. Laß die bewassneten Streitträfte im Falle eines Bürgerkrieges »Echt hinter den» Haiser stehen würden, und daß die Armee i'i.s Ernährungsschwicrigkeiteu nicht imstvnde sein werde, ein-n Äürgerkrieg zu fuhren. Die Bemel.'nng Selbst wenn die Telephonverbindung genau diese»« Wortlaut gehabt hat, den Graf Schnlenbnrg hier a.» ikt. tonnte die Reichs.egiernng sic nicht anders verstehen, als da hin. das; oer Haiser den E'.ckschlns; zur vorc e hatt! o s e »« Abdankung gefaßt hatte und nur die Farn» noch g e s a s; t n nrd e. Tie Möglichkeit einer Sinnesänderung konnte von nnr i'ichtün Befracht gezogen werden. Waren mir doch die bei den entscheidenden Tatsachen bekannt, die als Grundlage für die Entschlüsse des HaiserS anzusehen waren: das Gnt- achten der Obersten Heeresleitung über die Haltung der Armee und die Berichte über die Machtverhältnisse in Berti». Ich wiederhole: von einer Abdankung nnr als Hacker und nicht als Hönig von Preußen war in den Telephon« qesprächen vom 9. November und auch vorher mit keiner Silbe die Rede gewesen. Graf Schnlenbnrg hatte in Spaa erreicht, das; der Haiser seinen Beseht, den Hanzler sofort über die neue Wendung zu orientieren, zurückzog. Von poli- lücher Seite aus aber tonnte niemand von selbst ans diesen Hompromisz versacken, der -staatsrechtlich ebenso n n m ögli ch, wie Politis ch n n sinnig w a r. T ie Abdantung als Haiser und nicht als Hönig von Preußen »oar >i »vereint» a r mit der Verf a s s n n g , vor ackern richtete sich die ganze revolutionäre Bewegung weck mehr g e ge» die P e r so» d e s H a isersats g e g e n d i e I n sl i t n t i o n. Tie steck verrann, ohne das; die in Aussicht gesteckte Formnüernng eckitraf. Telephonische Verbindung zu erhal ten, wurde dann wiederholt versucht: In der Haijei'viUa »var gar eine Telephon abgehängt, das andere defekt. Tie Situation in Berlin hatte sich immer weiter zw gunslen der Revolutionäre entwickelt. Jeden Augenblick tonnte die Absetzung des Haisers durch die Straße prokla miert werden. Tiepe zu verhindern, sah ich kein Machtmittel. Ihr konnte nnr vorgebengt werden dadurch, das; der Ent schluß zur Abdankung verkündigt wurde. Sockte noch der geringste Nutzeffekt zugunsten des Haisers und seines Hauses eintrelen, so mußte die Verössemlictmng sofort erfolgen. Tie Antündignng der .Kanzlerschaft Ebcrts, der Appell an das Volk, durch eine versassnnggebende Nationalversammlung seine eigene Sta-atsfarm selbst zu bestimmen, boten noch eine wwache Hoffnung, die revolutionären Energien in die »egale Bahn des Wuhlcnmpses ziirückziidrängeil. Ich sah mich vor die Wahl gesteckt, entweder abznwartcn und nichts zu tun oder a » f eigene V erant w orti» ng zu handeln. Ich »mißte, daß ich formell nicht berechtigt war, ohne Einverständniserlläriing des Haisers die Veröffentlichung vorzunehmen, aberi ch h i e it es für meine Pflicht, den Entschlus; des Haisers bekannt zu machen, solange es »och einen Sinn halte. Ich »var mir der Schwere der Verantwortung voll be wußt, nls ich dem W. T. B. die nachstehende Erklärung zn- gehen ließ: „D e r H aiser und König hat siche n t s ch las sen, de m Thron z »> entsage »». Ter Reichskanzler bleibt noch so lange im Amte, bis die mit der Abdankung des HniserS, mit dem Thronvcrzichk des Hronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen und mit der Einsetzung der Negentschast verbundenen Fragen geregelt sind. Er be absichtigt, dem Regenten den Abgeordneten Ebert zum Reichs, kanzler und die Vorlage eines Gesetzentwurfes tv-egen der sofortigen Ausschreibung der allgemeinen Wahlen für die verfassunggebende deutsche Nationalversammlung vorzuschla- Nr. 184, Seite k gen, der es obzuliegen hat, die künftige Staatsform des deutschen Volkes einschließlich der Volksteile, die ihren Ein tritt in die Ncichsgrenzen »vüickchen sollten, endgültig sest- zuslellen." Es war der letzte verzweifelte Versuch, den Uinsturz z,.- verhindern und der Hrise eine verfassungsgemätze Lösung zu geben. Er scheiterte, weit er zu spät ka m. Noch am 8. November, vielleicht au» 9. ganz früh hätte die Abdankung des Haisers und der Aufruf zur Nationalversammlung »nög- ücherweise die Tqnastie, zum mindesten die legale Entwick lung retten tonnen. Tie Verantwortung dafür, daß diese rettende Tat unter blieb, tragen in erster Linie diejenigen, die unter Angabe militärischer Griindeden Kaiser veranlaß- ten, am 29. Oktober ins Hauptquartier zu reisen, und ihn dadurch der politischen Aufklä rung in der A b da n k n n g s f r a g e entzogen; die jenigen, die diese Reise hinter m eine m Nücke n vorbe leiteten und dadurch ein wirksames Veto der Neichsleitum; verhinderten, und diejenigen, die den Haiser bis zum 9. No vember in U n k ei»»»t n is über die wahre Stimmung de» Truppen hielten und an» 9. November sich gezwungen sahen, eiazngesleheii, das; die Arn.ee nicht in der Lage »var, den Haiser zu schützen. gez. Prinz Mar von Baden. Ein General für Erzberger Weimar, 8. August. Der bekannte Afrikakämpfer Gene ral de'- Jnfanlerie v. Deimling hat an den RcichSminislec Erzbeige'' lochendes Schreiben gerichtet: Baden-Baden, den !. August l9l9 Hoch verehrter Herr Reichsminister! Hö.:- nen Sie sich meiner noch entsinnen? Als ich im Jahre 19>»7 mit den Hottentotten einen Verständigiingsfrieden geickim- sen hatte, wwüe ich im Reichstage und in der Presse von den Atldentichen nnt Hriegsckiteressenten angegriffen. W ».- Sie gemacht habt»,. Herr General, so schrieb man nick n. ist nicht prenßi cp. Preußisch ist, das; man den Feind te»- nichtet. nicht das; man sich mit ihm verständigt. Taumst waren Sie. Herr Reichsminister, der einzige, der im Reuck- tage für nun eintrat und darauf himvies, daß »ch oe.»» deutschen Bock durch Schlußmachen mittels Verslänackq.w; Blut und » icke Millionen an Gut erspart habe. Tickes Sc- tnndieren hake ich Ihnen nicht vergessen. Mit »vaeiue.'i nnq dar-tbarem Interesse bin ich im Weltkriege Ihren Be strebungen zur Erringung eines VerständignilgSfriedew- aesvlgt. Daß lebe Verständigungspolitik gescheitert ist au der Obcislen Heeresleitung, aber auch an der Schwachheit des Reichstag!? und der Eharaktertosig-kcit der Reichslaw- ler, das haben einsichtige Trnppenführer an der Front, denen klar war, daß man gegen die ganze Welt unmögckch ans die Dauer siegen rann, schon während des Krieges bitte: bettaat und verflucht. Man atmet ordentlich auf, daß end lich die Wchiheit ans Licht kominen soll, lind auch dis in Ihr Ve dienst. Wir -nässen die Wahrheit haben, aber nicht die halbe, sondern die ganze. Rücksichtslos muß mit den. Tcheinweifcr in die vecborgensten Win'kel hinein gelenchckt werden. Das deutsche Volk braucht die Wahrheit, und wem es über Lcichen ginge. Es braucht die Wahrheit zur Selbs:- ertenvinis, zur Lanterung, zur Wiedergewinnung des Bei- tranenS der Welt und zur eigenen inneren Ruhe. M igen Sin. Her» Reichsminist!!', ans den» jetzigen Trommel'euec als Siege» hervorgitcn, und möge Ihnen die anfrichtck« stiislimuinng eines alten Soldaten eine kleine Freude in dem schweren Hanuje ker-cilen. Mit vorzüglicher Hoch achtung habe »cl die Ehie. zv sein ihr sehr ergebener N. Deim ling, General der Jnsanlerie z. D. P«rLcibervegung in Bayern Tie letzten Wahlen zu den Kreisräten habe»» ein inter essantes Bild der Parteistärken in Bagern ergeben. Tie Sozialdemokraten und Demokraten haben nicht mehr die Hüijte der Vollsstimme» hinter sich. Den Sozial demokraten jagen die „Unabhängigen" die Stimmen ab, in dem sie 'agcn, das; diese Mehvheitssozialisteii eigenttich viel fach (man bcckaciste nur manche ihrer Abgeordneten) keine l ichiigen P roletarier mehr, sondern bereits ins Hlein- bürgertw" anfgestiegen seien. Betrachtet man den Erfolg der Unabhängigen, die seit der Landtagswahl etwas über 199 000 Stimmen gewonnen haben, mehr als einen Vor gang der hänstichen Anscinandersetznng innerhalb der So zialdemokrat!''. so ist der Haiipteindrnck der, daß sich die B a v r i s ch e V olkspartei a m b c st e ir von allen Pac- tcicn geheckten hat. Zwar hat auch sie gegenüber der Land tag »mahl in, Vergleichsgebiet fast 290 000 Stimmen weni ger aiifgeblacht, was einer Verringerung ihrer damaligen Sti'nmenzalu nm Ti Prozent entspricht. Ganz anders aber entmiste.!en sich die Verhältnisse für die übrigen Parteien. Die sozialdcniokratische Mehrh-eitspartei verlor 62 Prozent, Demoiratcn and Banernbündler haben einen Verlust von je 40 Prozent aiifznweiscn. indem erstere von 422 000 ans 260 000, letztere von 310 000 auf 186 000 zurückginge». Tie Vainckche Vollspartei hat gegenüber den Jannarwahlei'. ih.en prozentualen Anleil an der Gesamtstcknnienzahl von 36 ans 40 Prozent erhöht und steht übcchanpt als die weit aus stcrtste Partei ans sicherem Grunde da. Die beiden wzialdeiuokratischen Richtungen haben zusammen nur mehr 32 Prozent der Stimmen erzielt gegen fast 36 Prozent ini Janiu.r. In weitem Abstand folgen die Demokraten mit 12 Prozent (14) und die Vanernibiindler mit 9 Prozent (ll) der Stimmen. Die Mittetpartei ans Konservative,' i.nd N, ckcmalliberalen hat 6,6 Prozent der Stimmen ans- gebracht Der Mißerfolg der Sozialdemokraten und Demokraten ist augenfällig. Die immer noch so laut sich gebärdenöc Svzialdemotratie hat nicht einmal mehr ein Drittel der Be völkerung h'nler sich. Auf ihre beiden Richtungen würden von den »66 rechtsrheinischen Landtagsinandaten nach dem Ergebnis dieser Wahl etwa 46 entfallen. Sozialdemokra ten und Demokraten zusammen verfügen mit 44,6 Prozent über wewger als die Hälfte der Stimmen.