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Ich kann euch sagen: T» ge- dachtest es böse mit mir zu machen, aber Elott hat es doch gut gemacht. Frau lein v. Birkhuhn hat erkannt, wie armselig mein Leben war und wie -ch darben musit? an Liebe und allem, was das Leben auch des ärmsten Mensä en licht und warm -nacht Sie bat in treuer Fürsorge heimlich ihre schützende Haud über mich gehalten, und wenn ich nicht ein elendes, verkümmertes G.e. schöpf geworden bin, so danke ich es ihr. Nicht erst jetzt hat sie mich an ihr gutes, treues Herz genommen, wie eine zweite Mutter, sondern schon all die Jahre, die sie in unserem Hause ist. Nur weil wir deine Tyrannei fürchteten, versteckten wir unsere Liebe zueinander. Du hättest mir ja sonst sicher diese Stütze, dreien Halt genommen, und ich wäre untergcgangen als ein Opfer deines Hasics. Ir. Renate, einmal »ms; ich es aussprechen, was ich stets ewy- knude > habe Unsere Weg. tonnen sich jetzt bald, vielleicht für immer. Du hast mich gehaßt, wie -m auch meine arme Mutter mit deinem Hatz verfolgt hast bis zu ilnem frühen Tode. Nein — sckrweig — jetzt rede ich und lasse mich nicht unterbrech-m, bis ich dir alles gesagt habe. Du hast mir die Liebe meines Vaters genommen, hast ihn durch deine hochmütige Aufwiegelei w Wut gebracht, das; er sich mejne: und meiner Mutter schämte. O — ich weis; alles und habe trotz meiner Jugend klar genug dein Wesen durchschaut. Als der Vater dann gestorben war und wir hier dann eine Heimat fanden, da hast du mir keineswegs, wie du sagtest ein Opfer gebracht, Nein, du hast dir den grössten Teil alles dessen -mgee-euet, was wir von Rechts wegen zukam. Ich musste deine abgelegt, n .Beider tnigen, damit du dich schmücken konntest. Fast a"les hast du sü-- dich Verwendet — nicht einmal satt essen durfte ich mich in dem Alter, da der .siörper einer kräftigen Nahrung bedarf. Wenn ich Fräu lein v. Birkhuhn nicht gehabt hätte und andere treue Seelen, die sich meiner Not erbarmten, dann wäre ich heute ein an Geist und Körper verkommenes Geschöpf. Heimlich hat man mir die so nötigen Nahrungsmittel zugesteckt, lind liebevoll hat man sich meiner angenommen. Tein Verdienst ist es wahr lich nicht, das; ich honte gesund und kräftig vor dir stehe, und Opfer hat es dich wahrlich nicht gekostet. So -- das alles musste ich dir einmal sagen, ich habe lange auf diese Stunde gewartet. Vielleicht hätte ich aber dennoch ge schwiegen — wenn du mir nicht diese treue Seele verunglimpft und ihrem Tun so unlautere Motive untergeschoben hättest. Das durfte ich nicht leiden. Und nun Hab' ich dir nichts mehr zn sagen." Prinzeß Lolo fiel wie erschöpft vor Aufregung ül ihren Sessel zurück. Ihre Schwester hatte sie einige Male z» unterbrechen und mit ihren Blicken einznschüchtern versucht, aber vergebens. Diese stürmische Anklage war über sie daher gebraust, wie ein Wildbach, der den Damm durchbrochen hat. Wortloser Grimm lind offenkundiger Hatz entstellten ihr Gesicht. Sie erhob sich mit einem Ruck und sagte kalt und — 83 — schneidend: „Es entspricht deinen plebejischen Anschauungen, daß du init den Domestiken gemeinsame Sache machst. Deine dramatische Anklage hat mir interessante Aufschlüsse gegeben über ein Komplott, das du gemeinsam mit den Dienstboten gegen mich geschmiedet hast. Aber überrascht hat mich das nicht: gleich und gleich gesellt sich gern. Auf deine Anschuldigungen auch nur mit einen; Worte einzugehen, dazu bin ich zu stolz. Du hast nur eben den Beweis geliefert, daß ich dich in noch viel strengerer Zucht hätte halten müssen. Aber es wäre wohl bei deinen Anlagen und bei deiner niederen Denkungsart alles nutzlos gewesen. Wir sind nun fertig miteinander — für alle Zeit." Und sich zu Fräulein v. Birkhuhn wendend, fuhr Renate fort: „Ihre Dienste nehme ich nicht einen Augenblick länger in Anspruch. Gottlob bin ;ch nur noch wenige Tage genötigt, mit Menschen unter einem Dache zusammen zu leben, die mich jahrelang schanilos hintcrgangen haben." Fräulein v. Birkhuhn fand unter diesen schneidenden Worten ihren Mut wieder und wollte sich auflehnen. Ehe sie aber ein Wort hervorbringen konnte, schloß die Prinzessin Lolo sie fest in die Arme. „Still, Birkhühnchen — sage kein Wort mehr, was gesagt werden mußte, ist gesagt. Wir wollen diese häßliche Szene nicht noch mehr verlängern." Prinzeß Renate rauschte mit einem höhnischen, haßerfüllten Ausdruck im Gesicht hinaus und warf die Tür unsanft ins Schloß. Fräulein v. Birkhuhn zitterte am ganzen Körper. Sie wollte sich loS- reißen. „Kindchen — laß mich ihr nach — mag werden, was da will, aber sic soll nicht über dich triumphieren. Ich will ihr die stolze Maske voin Gesicht reißen, damit sie sich in ihrer ganzen Erbärmlichkeit erkennt. Ich will ihr die Wahr heit sagen, dann soll sie erkennen, wer von euch beiden die niedrige Ge sinnung hat." Prinzeß Lolo hielt sie aber fest. „Dil bleibst und regst dich nicht mehr auf. Hier setze dich her und ich gebe dir deine Tropfen, du zitterst ja am ganzen Körper. Willst du mir krank werden? Weißt du nicht, wie notwendig ich dich brauche? Komin, laß uns diese häßliche Szene vergessen. Wir werden kaum noch viel mit Renate znsammentresfen, die wenigen Tage, die sie noch hier ist, können wir ihr ans- weichen. So — nun bleibe ganz ruhig, du sollst nichts — gar nichts mehr tun, als dich pflegen lassen." Fräulein v. Birkhuhns Erregung machte sich in Tränen Luft. „Ach Kindchen — mein liebes gutes Kindchen — was bist du für ein goldncs Geschöpf. Wieviel edler und besser bist dn wie deine Schwester. Sie hätte mich gemlitsruhig vor die Tür gesetzt, nun sie mich nicht mehr braucht. Und du — du bist ein Engel — ein leibhaftiger Engel." Prinzetzcheii lachte unter Tränen. „Ei, du Milstercxemplar einer Erzieherin, willst dn mich eitel und hoffärtig machen?" „Nein, nein — aber siehst du — das Herz geht mir in Stücke, wenn ich's nicht sagen darf." „Nun sehe einer dies närrische Birkhühnchen an. Willst du nun wohl ruhig seinl Jetzt legst du dich ein Stündchen nieder und ruhst dick; aus. Ich