Volltext Seite (XML)
Montag den 17. Mai 1915 Sächsische Volkse,nmg Nr. IN — Seite 8 Mark veranschlagt Werden. Die übrigen Kosten werden sich auf der gleichen Höhe halten. Mutz doch, um ein Bei spiel anzuführcn, infolge des Wassermangels die feindliche Flotte täglich durch zwei Dampfer ihren Wasserbedarf aus dom 24 Stunden entfernten Saloniki decken, und verschlingt doch permanent die mit ihren 25 Transportschiffen in Be wegung gehaltene Flotte einen ungeheueren Bedarf an Kohlen. Der Verlust der Engländer an Toten darf mit Sicherheit auf annähernd 30000 Mann eingeschäht werden, wogegen die Zahl der Verwundeten weit geringer ist. Die e n g l i s ch - f r a n z ö s i s ch e n Lan- dungskorps sind jedenfalls auf weniger als die Hälfte z u sa m m e n g e sch m o lz en. Von französischen Truppen sind nur noch diejenigen da. die nach der vollständigen Säuberung der asiatischen Darda- nellenseite sich retten konnten. Tage hindurch lagen die Ge- sallenen unbcstattet. Der Leichengeruch war entsetzlich, llnter ihm litten wegen der jetzt herrschenden Nordwinde besonders die englischen Positionen. Die geschichtlich ge weihten trojanischen Gefilde werden nicht nur zum Grabe menschlicher Werkzeuge, sondern auch zum Grabe des Prestiges der gewaltigsten Macht der Welt. Die Krisis in Italien isl noch nicht beendet. Wohl ist die K a b i n e t t s f r a g e gelöst, denn König Viktor Emanuel hat die Demis sion des Ministeriums Salandra nicht angenommen. Tas G e sa m t m i n > st e r i u m bleibt also auf seinem Posten. Diese Entscheidung bedeutet nun keines- Wegs eine Kriegsbeteiligung, sondern sie legt die Vermutung »abe, das; nach der Auffassung des Königs die Männer, die tie augenblickliche Krisis eingerührt haben, sie auch vor der Kammer auslöffeln sollen. Die Kammer wird die folgen- schwere Frage zu lösen haben. Nun verlautet weiter, dich das Kabinett noch vor dem Zusammentritt der Kammer ein Griinbuch herausgeben werde, aus welchem vornehmlich zwei Tatsachen hcrvorzuheben sind: 1. Das Kabinett Salandra hat am 4. Mai denDrei - bundvertrag gekündigt. 2. Das Kabinett hat am 6. Mai mit dem Drei- ve r b a n d ein Abkommen getroffen, welches die Pedeiitnng eines Bundesvertrages besitzt. Nun bestreiten die Anhänger Giolittis die Kündigung des Dreibundes und den Anschlus; an den Dreiverband, bis lägen wahrscheinlich verpflichtende Abreden Salandras und Sonninos mit dem Dreiverbände vor, die aber noch nicht die Unterschrift des Königs trügen. Das Kabinett könne unmöglich einen so weitgehenden Schritt gemacht haben. Salandra hat sich von einem französischen Bericht erstatter befragen lassen, wobei die Erklärung fiel, daß es unmöglich war, eine Einigung zn erzielen über die Frage, ob das Kabinett vor die Kammer mit einer vollendeten Kriegserklärung treten solle. Oesterreichs Anerbieten hätte inckit genügt, dagegen hätte das Eingreifen Blllows eine Spaltung des Kabinetts verursacht. Salandra bestätigte m der Unterredung, daß der Dreibund gekündigt und der Anschluß an den Dreiverband vollzogen sei. Es wird weiter bekannt, daß das Ministerium Salandra vor seinem Rück tritt noch 10 0 Millionen f ü r H e e r u n d F l o t t e bewilligt habe. Mittlerweile haben im ganzen Lande Demonstrationen für und gegen den Krieg eingesetzt, die in Mailand, Florenz, Venedig und Rom einen heftigen Charakter annahmen. Die Republikaner schreien „Krieg oder Republik" und die Sozialisten „Frieden oder Republik". Natürlich fehlt es nicht an blutigen Zusammenstößen, bei denen Revolver und Messer eine Nolle spielen. Das heiße Blut der Italiener ließ derartige Szenen voraussehen. In den Zeitungen wird die Sprache von Tag zu Tag heftiger. Doch können weder die Ausschreitungen auf der Straße, noch die Debatten in den Blättern die wichtige Frage „Krieg oder nicht" lösen, die Entscheidung hat das Parlament bei seinem Zusammen tritt am 20. Mai zu fällen. Ist es wahr, daß Giolitti eine Mehrheit von 40 Stimmen in der Kammer hat. dann bleibt Italien neutral und das Kabinett geht endgültig. Mit Spannung muß man den kommenden Tagen entgegen- feben. X Aus Stadl und Land Len 17. Mat ISIS Dresden —' (K. M.) Seine Majestät der König begrüßte am 16. Mai früh sächsische Reserve-, Landwehr- und Land- sturmsormationen. Am übrigen war der Tag hauptsächlich dem Besuche einer zum größten Test au« sächsischen Truppe» bestehenden Kavallerie-Division gewidmet —' Seine Königliche Hoheit Prinz Johann Georg beging gestern die Feier seine» Namenstage«. Mittag» nahm Seine Königliche Hoheit die Glückwünsche der D«men und Herren de» Dienste» entgegen. —' Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg stifteten zu der Hau»samm- luug zur König» - Geburt»tag»spende zugunsten de» Roten Kreuze» 1000 Mark. —* Ihre Königliche Hoheit Prinzessin MathUde hat der König» - Geburt»tag»speude de» sächsischen Volke» zum Besten der Verwundeten de» deutschen Heere» 300 Mk. überweisen lassen. —' Die König!. Oesfentliche Bibliothek bleibt i» der Pstngstwoche geschlossen. —' Parade und Paroleausgabe Am 25. d. M. finden anläßlich de» Geburtstage» Seiner Majestät de» König» mittag» 12 Uhr auf dem Theaterplatz Parade und Paroleausgabe statt. ES nehmen daran teil Abordnungen der hiesigen Ersatztruppenteile und de» L i»wsturmbataillon» Flöha, ferner die dienstfreien Generale. Offiziere, SanitätS- und veterinäroffiztere der Garnison. U terofsizierSabord- nungen sowie verwundete Offiziere und Mannschaften. —* Der Landesverband der Sächsischen Presse tritt, nachdem er am Sonnabend eine Sitzung des Gesamt- vorstande» im Erlwetn-Saale de» Italienischen Dörfchen» abgehalten hat. hier in Dresden zu seiner 6. Hauptver- fammlung zusammen. Die Verhandlungen finden im vor- trag»saale de» Neuen Rathause« statt, sind aber nur für geladene Ehrengäste und Mitglieder zugänglich. Mit Rück sicht auf den Krieg trägt die Hauptversammlung den Lharak- ter einer ArbeitSsttzung. von festlichen Veranstaltungen ist Abstand genommen worden. — Der Sitzung am Sonntag wohnten als Ehrengäste die Herren Kreishauptmann Dr. jur. Krug v. Nidda. Geh. Rat v. Nostitz, Wirft. Geh. KriegSrat Walde, AmtShauptmann Dr. Streit, OberregterungSrat Dr. Heyn. Bürgermeister Dr. Kretzschmar, Oberbürgermeister Dr. Külz-Zittau und andere namhafte Persönlichkeiten bet. vor Eintritt in die Verhandlungen hielt der Vorsitzende, Herr tzauptredakteur Pros. Dr. Li er. einen inhaltreichen und vortrefflich zusammengestellten Vortrag über da» Thema „Krieg und Presse'. Angesicht» de» großen Ringen» sei auch in der Presse der kleinliche Parteistrett verstummt und ohne Selbstüberhebung dürfe gesagt werden, daß die deutsche Presse in erster Reihe gestanden habe, um die wunderbar gehobene Kriegsstimmung de» deutschen Volke» zu Worte kommen zu lassen. Der Redner besprach dann die Fragen der Einheitlichkeit der Zensurdurchführung, der Erörterung der Kriegsziele, um dann die bekannten Vorwürfe de» Professor» Karl Bücher gegen die deutsche Presse zurückzu weisen. Mit einer Erörterung der Wirkungen de» Kriege» aus die Presse und ihre Vertreter schloß der Redner seine Au»führungen, die lebhaften Beifall fanden. Herr Geh. Rat v. Nostitz dankte zugleich im Namen Sr. Exzellenz de» Herrn Staatsminister» Grafen Vitzthum v. Eckstädt sür die Einladung zur Versammlung und hob die große Be deutung der Presse in dieser schwierigen Zeit hervor. Der Dank de» Vaterlande» werde für die Mitarbeit der Presse nicht fehlen. — In der nach einer kurzen Pause beginnen den Mitgliederversammlung erstattete der Vorsitzende den Jahresbericht, au» dem hervorging, daß der Landesverband jetzt 840 Mitglieder zählt. Bon ihnen stehen zahlreiche im Felde und verschiedene haben sich da» Eiserne Kreuz er- worben auch sind mehrere von ihnen auf dem Felde der Ehre gefallen. Den Kassenbericht erstattete der Schatz- Meister, Herr Redakteur Dr. Gandtl. Die Vorstand»- Wahlen wurden glatt erledigt und al» Ort der nächsten Hauptversammlung Chemnitz in Aussicht genommen. Mit einem gemeinschaftlichen Mittagessen im RatSweinkeller, einem Besuche der Dresdner Theater und einem Abschieds- schoppen im Kaiser-Wilhelm-Saale des Hauptbahnhose» wurde die Tagung abgeschlossen. —* Die Sammlung für da» Rote Kreuz hat am letzten Freitag und Sonnabend in Dresden die ansehnliche Summe von über 162000 Mk. ergeben. —* Im Kinderheim de» BinzentiuSverein» zu Dresden, Wittenberger Straße 88, können augenblicklich wieder einige Kinder ausgenommen werden. Der Erziehung»- Preis beträgt pro Monat 20 Mark. In diesem Betrage find einbegriffen die vollständige Verpflegung, die Kleidung, da» Schulgeld und die Bücher. Da» Heim ist auch während der Ferien in Betrieb, so daß die Eltern in dieser Zeit ebenfall» der Sorge für die Beaufsichtigung und Erziehung der Kinder enthoben find und die ganze Erziehung einhett- lich durchgesührt wird. E» braucht wohl kaum erwähnt zu werden, daß in dem Heim dt« Pflege de» religiösen Geiste» al» Grundlage der ordentlichen Jugenderziehung und die Ausbildung der körperlichen Fähigkeiten nach den ver schiedensten Richtungen hin gepflegt wird. Die Dankbarkeit und Anhänglichkeit so vieler ehemaliger Zöglinge de« Heim» ist der beste Beweis für die gute Fürsorge, die die Kinder dort genießen. X —' Die Johannstädter Musikschule Blasewitzer- straße 68 I (Dir. Carl Zierold) hält Mittwoch den 19. Mai. abend« 8 Uhr, im Lozonfaal Blumenstraße 3 einen Vortragsabend zum Besten der Familien von Kriegsteil nehmern ab. Programme, welche am Saaletngange für 20 Pfg. zu haben sind, berechtigen zum Eintritt. —* Mehr al» die Hälfte aller Verwundeten wird wieder selddiensttaugltchl Die Sächs. StaatSztg. schreibt: Bei der großen Zahl van Opfern, die der Krieg an beiden Fronten erfordert, ist «» immerhin tröstlich, daß unter den Verwundeten die Leichtverwundeten überwiegen. Don den in heimischen Heilstätten geheilten verwundeten deutschen Kriegern hat ungefähr die Hälfte wieder an die Front gehen können. Dazu kommen diejenigen, die wegen leichter Verwundung gar nicht in die heimischen Lazarette übergeführt wurden, sondern direkt im KrtegSgebiete geheilt und von dort wieder zu ihren Truppenteilen gegangen sind. —* Eröffnung de» Neubaue» AukftattungShau» Robert Böhm« jr.. Waisenhausstraße 38/40. Der von Herrn Baumeister Marcu», wohnhaft in Rochwitz, er richtete Neubau wurde am Sonnabend den 15. Mat. nach- mittag» 3 Uhr zunächst für di« Press«, alsbald darauf dem Publikum eröffnet. Beim Eingang zum Erdgeschoß war zuuächst die vom Gesamtpersonal, geschmackvoll in einem Blumenhatn gelegene, gestiftet« Widmungstafel zu beachten. Ju diesen Räumen befinden sich die Posamenten sür Damen- putz, sowie von Herrenartikeln Wäsche und Hüte. Der erste Stock enthält Damenlleider und Blusen, der zweite Stock birgt di« Damenkonfektion, Mäntel und Kostüme, und der dritte Stock umfaßt Herrenkonsektiou, Maßabteilung und Ktndergarderobe. Der oberste vierte Stock dient ausschließ lich Bureauräumen. Den Personenaufzug lieferte die Firma Stigler, die gesamte Inneneinrichtung, entworfen vom In- Haber Herrn Richard Böhme, die Firma Lasch u. Co. Der Press« wurde ihr Amt durch Zuweisung von Abteilungs vorständen. welche sofort die Führung durch die neuen Räume Übernahmen, wesentlich erleichtert. Der langjährige Mit- arbeiter. Herr Richard Herbst, wurde am Eröffnungstage zum Prokurist der Firma ernannt. Reizende Dekorationen vielseitiger Art weisen die Schaufenster auf und Dresden ist um eine Sehenswürdigkeit reicher geworden. —' verbotene Versammlungen. Die von den Sozialdemokraten anberaumten Versammlungen mit dem Thema „Krieg und LebenSmittelwucher" sind, wie in Leipzig, auch in Dresden verboten worden. —' Die Beschlagnahme von Terpentinöl wurde ausgehoben, dagegen sind die Teerdestillattonen verpflichtet worden, die ihnen übergebenen Rohteere alsbald auf Ben- zol, Toluol und Martneheizöl zu verarbeiten. —'Mord. In einer Kellerwohnung Struvestr. 27 wurde gestern Sonntag abend gegen 9 Uhr die Frau de» Etsenbahn-Hils»beamten Vogel ermordet aufgesunden. Um 12 Uhr mittags war die Frau noch von Hau»bewohnern gesehen wrrden. Der Ehemann fuhr gegen 2 Uhr mit dem Schandauer Zug von Dresden weg. Al» er abend« vom Dienste nach Hause zurückkehrte, traf er seine Frau in der Küche in einer Blutlache liegend an. Der Tod muß durch einen wuchtigen Schlag aus den Kopf herbeigesührt worden sein, denn die Trümmer eine» Tchildpatthaarkamme» lagen im ganzen Raume verstreut. Am Tatotte befand sich ein Beil, da» au» dem Kohlenkeller der Ermordeten stammt. Gestohlen ist vermutlich ein kleiner Geldbetrag. Die ganze Situation, in der die Leiche gefunden wurde, legt die Vermutung nahe, daß die Frau überfallen wurde, während sie aus dem Sofa ihren Nachmtttagschlas hielt. Auffallend ist, daß der Sohn der Toten, ein trotz seiner Jugend schon mehrsach vorbestrafter Bursche, seit Sonntag nachmittag verschwunden ist. Höchstwahrscheinlich dürste er der Täter sein. Der Name de» verdächtigen Sohne» ist Paul Kurt Vogel, geb. 29. Januar 1899 zu Birkigt bei Dresden. Sein Signalement lautet: Größe 174 Zenti meter, 17jährig, dunkle» bürstenförmig zurückgekämmte» Kopfhaar, bartlo» oder schwacher Schnurrbattanflug, etwa» aufgestülpte Nase, dunkelbraune Augen, starke Augenbrauen, breite Lippen, volle», bräunliches, picklige« Gesicht, dünner Hal» mit vorspringendem Kehlkopf. Beveidung: schwarz- graumelierter Anzug, schwarze Zugstiefeletten. Strohhut in sogen. Butterblumenform mit schwarzem Band. Für die Ergreisung de» Nagel ist von der Polizei eine sehr hohe Belohnung ausgesetzt. Auch Mitteilungen über seinen vermutlichen Aufenthalt, die Fluchtrichtung usw. werden gut bezahlt. Vogel, der heute Montag beim Infanterie - Regt. Nr. 177 eintreffen soll, ist unter allen Umständen sestzu- halten und dem nächsten Polizeibeamten zu übergeben. Leipzig — Auszeichnungen. Dem Faktor Emst Gustav Smil Voigt in L.-Thonberg, der auf eine 50jährige Listig keit in der Chromographischen Anstalt von Meißner u. Buch in Leipzig zurückblicken kann wurde vom König die Fried- rtch-August-Medaille in Silber verliehen. — Der Könitz hat ferner dem Ehrenmeister der Leipziger Klempner-Jnn- ung Wilhelm Robert August Tuch den Titel und Rang al» Kammerrat verliehen. Chemuitz, 17. Mai. Die Banken halten am 3. Pfingstfeiertag ihre Kassen und Bureau» geschloffen. Chemuitz, 16. Mai. Zum Direktor der Chemnitzer Stadtdank wurde von den städtischen Kollegien an Stelle de» bekanntlich in da» Direktorium der Dresdner Bank, Filiale Chemnitz, gewählten Herrn Direktor» Kraus« Herr Paul Welf. Vorstandsmitglied der Zwetganstalt Reichen bach i. B. der Sächsischen Bank, gewählt. Chemuitz. 16. Mai. Der Sächsische Eisenbahn- Schirrmeisterverband, der seinen Sitz in Dresden hat, hielt vor einigen Tagen hier seine Hauptversammlung ab. Im Mittelpunkte der Tagung stand ein Vortrag de» Herrn Etsenbahnasfistenten Fischer über da«Thema: Gütervorschriften und Wagengemeinschast. Im wetteren Verlaufe der Ver sammlung wurden noch 1000 Mark für da» Rote Kreuz bewilligt und verschiedene Jubilar« geehrt. Meißen, 17. Mai. Die Hau»sammlung ergab hier 9730 Mark. Meitze», 18. Mai. Der König!. Sächs. Militär- vereinSbuud Bezirk Meißen hielt hier seine Jahres hauptversammlung unter starker Teilnahme ab. Bi« Ende de» Jahre« 1914 waren 1874 Kameraden de» Meißner Bezirk» zu den Fahnen einberufen. Da» vermögen der BezirkSveretne betrug 180111 Mk. An die im Felde stehen- den Kameraden wurden Liebesgaben gesandt und größere Summen an da» Rote Kreuz sowie an die KriegSnothilse bewilligt. Bei dem Brande der Meißner Nähmaschinen- fabrik wurden 86 Kameraden betroffen, die mit rund 2600 Mk. unterstützt wurden. OelSuitz, 16. Mai. Zur Regelung de» Verkehr» mit Brot und Mehl hat der BeztrkSauSschuß der Köntgl. Amtshauptmannschaft mit dem LrnährungSauLschuß gemeiu- schastlich angeordnet, daß da« Verbot der Rabattgewährung beim Handeln mit Brot und Mehl auch auf die Spar marken von Rabattsparvereinen und die Dividendenmarren von Konsum- und WtttschaftSvereinen ausgedehnt wird. Solche Marken dürfen beim Verkaufe von Brot und Mehl nicht mehr verabfolgt werden. Ferner dürfen Hefe und Backpulver wieder allgemein gekauft und verkauft und auch außerhalb der Bäckerei- und Kondttoretbetriebe zum Backen verwendet werden. Pluueu i. B.. 17. Mai. Der Konsum- und Sparverein hat in den ersten sechs Kriegsmonaten einen Umsatz von 241030 Mk. weniger al» im Jahre zuvor. Pluue« i. V., 17. Mai. Die städtischen Be- amten und Angestellten lieferten für den Monat Mai 1000 Mk. für die KttegLspende ab. Reicheuber» i. B., 16. Mat. Eiuen bedeutenden Zuwachs hat da» hiesige Ruffenlager wieder in den letzten beiden Lagen erfahren. Am 13. und 14. Mai trafen 3900 Gefangene hier ein. Damit hat sich die Zahl der hier unter gebrachten russischen Kriegsgefangenen aus 30000 erhöht. SetfheuuerSdorf, 16. Mai. Eine Stiftung von 10 000 Mark hat hier Herr Gemeindeältester Hermann Prasse aus Anlaß des 40jährigen Bestehen» der von ihm begründeten Kleidersabrik errichtet. Die Zinsen sollen jede» Jahr zur Unterstützung bedürftiger Arbeiter der Fabrik, die mindesten« i0 Jahre im Betriebe der Firma tätig sind, verwendet werden.