Volltext Seite (XML)
SWscheUolksMung «e,»,«pre1», BeUage viertellL IN«»««»» X mit Dre«d eH?ü« »,5» ^ l»»4«ab«» I DrrSdk dtertelia-rltch l,««^. In ^ Deutschland frei Hau» 2,»» L; > »,VV X. — Eüijel-Nummer 1« ^ «den und d» Oesterreich ^ !L^U»ÄZ^ di-Zeitung reg-imLbigtndeners.kn Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit I Annahme von «rschaft»an»etam dt» I« Uhr. von Samtlie» I anjeiacn bi« 1 l Uhr . I I nicht veroinonch-.^nienoung ei,v,u>. 7^7 I aeMal ist, vrtesltchen «lnsragen tst«iüwor1«porro betjusügen. Nr. 111 B-schLstSftell« «U» Redattt»« DreSde»,«. 16, Hold eiastratz« »6 Montag den 17. Mai 1915 Fernsprecher 3188V 14. AaHkg« Revolution in Portugal M UM »M M Eine feindliche Division an den Dardanellen vernichtet Berlin, 1k. Mai. (W. T. B.) Nach der „B. Z." wird dem „Pester Lloyd" aus Maidos ans der Halbinsel Gallipoli berichtet: Ein feindlicher Landungsversuch ist yestern bei Kumkale endgültig zurückgeschlagcn und bei Zrddil Bahr zun, Stehen gebracht worden. Ter linke feind liche Flügel wurde bei Ari Burnu ins Meer gedrängt. Nur noch der rechte Flügel hält eine letzte Höhe ganz nahe an der Meeresküste. Eine ganze Division feind licher Landungstruppen ist massakriert. Englische Leichen bedecken haufenweise das Schlachtfeld. Ter Gcsamtverlust der Landungstruppen beträgt über 36 660 Mann. Revolution i» Portugal Paris, 15. Mai. Das „Echo de Paris" erfährt, daß in Lissabon ernste Unruhen ausgcbrochen sind. Tie Flotte habe an der A u f st a n d s b e w e g u n g teil- genommen. Der Präsident der Republik soll ge flohen sein. Paris. 16. Mai. (Nichtamtlich.) Die „Agence HavaS" meldet aus Madrid: Angesichts der Ereignisse > n Portugal traten der Ministerpräsident, der Marine minister, und der Minister des Aeutzeren zu einer Be- iprechung mit dem Könige zusammen. Tie Regierung er klärt, das; Spanien sich darauf beschränken werde, Leben und Interessen der in Portugal ansässigen Spanier zu schützen, falls es notwendig werden sollte. Lyon, 1.5. Mai. Der „Republieain" meldet aus Madrid: In Porto haben große Kundgebungen stattge- jnnden. Mehrere Bomben sind geplatzt. Tie Polizei schon ans die Manifestanten. Zur Wiederherstellung der Ruhe muhte die republikanische Garde herangezoge» werden. Madrid, 16. Mai. (Nichtamtlich.) „El Mundo" berichtet über die Ereignisse in Lissabon: Das Zeichen zum Aufstande wurde um lU/> Uhr nachts durch drei Schüsse auf der Strasze gegeben. Gegen 1 Uhr durchzogen Truppen die Straßen und feuerten auf die Aufständischen. Zivilisten forderten die Soldaten auf, sich der A u f st a n d s b e w e- gung a n z u s ch l i e h c n. Gegen Mittag war das Schie ße» allgemein. Alle Matrosen schlosse» sich der Aus- itandsbewegung au. Weiter wird berichtet, dah der Kreuzer ..Adamastor" das Zeichen zum Aufstande durch Beschießung Lissabons gab. Eine Kaserne wurde von Zivilpersonen unter den, Rufe „Es lebe die Republik" gestürmt. Es gab viele Tote und Verwundete. Die republikanische ldarde blieb regierungstreu, besetzte die Straßen und strate gischen Punkte und zerstreute die Menge. Das Kriegsschiff „Vasco de Gama" verließ Lissabon in geheimnisvoller Ne gierungsmission. Tie Garnison von Elvas sandte der Ne gierung Truppen nach Lissabon. In Porto Alegro wurde eine Engländern gehörige Korkcnfabrik eingeäschert. Zn Oporto kam es ebenfalls zum AufstanV, wobei mehrere Personen verletzt wurden. Madrid, 17. Mai. (Nichtamtlich.) „Agcnce Havas." Der Ministerpräsident Dato hat Journalisten erklärt, daß der Panzer „Espana" zum Schutze der Interessen der Ausländer heute in Lissabon eintreffc. Wahrscheinlich werde noch ein zlveiter Panzer nach Portugal geschickt werden. Die Kämpfe zwischen den aufständischen und den treu gebliebenen Truppen dauern fort. Das Bombardement hörte am> Sonnabend infolge Mnnitionsmangels auf. Die Zahl der Toten und Verwundeten ist groß. Tie Häuser der Royalisten wurden angezündet und verwüstet. In Lissabon herrscht völlige Anarchie. Es verlautet, daß England ein Kriegsschiff nach Lissabon entsenden werde. Deutsches Reich Dresse», k-en 17 Mal IMd — Einen groben Verstoß gegen die Wahrheit finden wir im „Dresdner Anzeiger" vom 13. Mai in einem Artikel „Die sprengenden Elemente in Italien". In dem selben heißt es: „Neben dem Anarchismus entwickelte sich der Sozialis mus, neben dein Sozialismus machten sich unter der Füh rung des Kardinal-Erzbischofs Ferrari von Mailand klerikale Einflüsse bemerkbar, die auf den U m - sturz h i n a r b e i t c t c n, und endlich trat das alte Erbübel des Regionalismus auf. Alle diese Ele > m ente feierten eine blutige Orgie in den Mailänder Aufständen des Jahres 1866, deren Nachwehen man noch lange verspürte und als deren Schlnßpnnkt man das Mordattentat auf König H ii^u beet von Italien in Monza bezeichnen darf." Nur eine völlige Verkennung der geschichtlichen Tal sachen und eine große Voreingenommenheit gegen das Be streben des Kardinals Ferrari, die kirchlich gläubigen Ele mente zu sammeln, läßt eine solche Behauptung aufstellcn. Mit keinem Wort ja nicht einmal dem Sinne nach hat der Kardinal Organisationen gefördert, Lehren gepredigt oder verteidigt, die Aufstände oder gar ein Mordattentat zeitigen konnten. Der Vorwurf, der im Dresdner Anzeiger gegen den Kardinal erhoben wird, ist überaus schwer und er ist auch für die Katholiken verletzend, denn sie fühlen sich bei einer solchen Beleidigung ihres Kirchenfürsten mitbeleidigl. Tie unter dem Schuhe des Kardinals Ferrari im Jahre 1868 in Mailand wirkende katholische Bewegung hatte nicht etwa den Sturz des Staates, sondern die Befestigung der kathol. Rechte zum Ziele. Gewiß sind damals die katholische» Vereine in Mailand aufgelöst worden, aber das lag nicht an den Zielen, die diese Organisationen verfolgten, sondern an der Engherzigkeit und Kurzsichtigkeit der staatlichen Be hörden, die nicht begreifen konnten, daß der Katholik sich organisieren kann und stets wird, ohne die Staatsgesetze zu verletzen. Der damalige Oberbefehlshaber in Mailand. Bava, hat in jener Zeit mit dem Kardinal einen Brief wechsel geführt, der in allen Kreisen großes Aufsehen er regte. Der Kardinal vertrat mit einer erbaulichen Festig keit den Standpunkt des Rechtes der Katholiken, und der Oberbefehlshaber erblickte in der kathol. Organisation etwas, was nie darin liegen konnte. Diese Anschauungen teilt er mit vielen Leuten, die etwas näher bei uns wohnen als der Oberbefehlshaber von Mailand. Man könnte noch auf die damaligen Kammerverhandlungeu Hinweisen und auf sonstige Dinge, aber das alles kann nicht beweisen, daß die unter der Leitung des Kardinals Ferrari gestandene kathol. Bewegung „ans den Umsturz hinarbeitete" oder daß sie in Verbindung mit anderen „eine blutige Orgie in den Mailänder Aufständen des JahreS 1868" feierte», „deren Nachwehen man noch lange verspürte und als deren Schlußpunkt inan das Mordattentat auf König Humbert von Italien in Monza verzeichnen darf". In einem Briefe an einen Freund unseres Blattes redet sich die Redaktion des Anzeigers damit heraus, daß sie „keines wegs dem Erzbischof Ferrari von Mailand den Vorwurf gemacht" habe, „daß er zu den moralischen Urhebern eines Attentates auf König Humbert gehörte". Wer den von uns zitierten Satz des Anzeigers aufmerksam liest, der muß diesen Vorwurf unbedingt daraus lesen und wir erheben hiermit Einspruch gegen eine solche Behauptung. Auch in der Zeit des Burgfriedens soll das Blatt des Rates der Residenzstadt Dresden geschichtliche Tatsachen nickst auf den Kopf stellen. X Der 8 eltkrieg Der amtliche deutsche Tagesbericht (W. T. B. Amtlich.) Große- Hauptquartier, 16. Mai 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Aper» greisen schwarze Truppen seit gestern nachmittag ohne jede Rücksicht aus eigene Verluste unsere Stellungen westlich des Kanals bei Strenstraate und Het-Sas an. Bei Hct-Sas wurden alle Angriffe a b - gewiesen; bei Steenstraate dauert der Kamps noch an. Südwestlich von Lille schritte» die Engländer nach starker Artillerievorbereitung gegen unsere Stellungen südlich von Ncnve Chapellr zum Infantcrienngriss, der an den meisten Stellen schon abgeschlagen ist; an einzelnen Punkten wird noch gekämpft. Weiter südlich beiderseits des Loretto-Hvhenrückens und bei Souchcz, sowie nördlich von Arras bei Neuville brachen erneute französische Angriffe i » n n s e r c m F e u r r zusammen. Be- sonders starke Verluste erlitten die Franzosen aus der Lorctto-Höhe, sowie bei Svuchez und Neuville. Westlich der Argonnen setzten wir uns abends durch Angriff in Bcsitr eines starken französischen Stübpunktro von 666 Meter» Breite »nd 266 Metern Tiefe nördlich von Pille snr-Tvurbc und behaupteten denselben gegen drei nächtliche, für den Feind sehr verlustreiche Gcgenangrisse. Viel Material und K6 Gefangene sielen in Misere Hand. Zwischen Maas und Mosel fände» auf der ganzen Front lebhafte Artilleriekämpse statt. Z» Insniitcrickämpsen kam es nur am Westrande des Prirsterwnldrs, wo der Kampf »och nicht abgeschlossen ist. Oestlicher Kriegsschauplatz. In Gegend Szawlr wurde ei» r u s s i s ch e r V o e - st v ß mühelos nbgcwir s e n. Tie Zahl der dort in de» letzten Tage» gcinnchtc» Gefangene» übersteigt 1566. An der Tubissn nordwestlich Ilgiany mußte eine kleinere Abteilung von uns stärkere» russischen Kräften weichen: sie verlor zwei Geschütze. Weiter südlich bei Eiragvln wurden die Russen unter Verlust von 126 Gefangenen ziirückgcworcs». Nördlich nnd südlich Angnstvwo »nd beider seitv des Oinnlrw scheiterten starke russische Nachtangriffe unter schwere» Verlusten für den Gegner, der 245 Grsnngene bei »ns znrücklirß. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Zwischen Pilica und oberer Weichsel, sowie ans -er Front Sainbvr (46 Kilometer südöstlich Przemysl—Strist— Staniolau befinde» sich die verbündete» Armee» im «ei teren Vormarsch. Am nnterc» San von Przemvsl abwärt» leistet der Feind Widerstand. Wie es unsere Gewohnheit bei srnnzösischen Angriffe» mit großen Zielen ist, wird nachfolgend der franzö sische Befehl für die im Gange befindliche Offensive nördlich von Arras bekniintgegebrn: I6i,-,ne Arnx-e 33x-me Evrps d'Arnx-r, Etat Major: Nach einem Feldzüge von nenn Monaten, wovon sieben in den Vcrschanzmigen zngcbrncht wurden, ist cs Zeit, eine endgültige A n st reng » u g zu machen, »in die feind lichc» Linie» zu durchbrechen und, Besseres erwartend, die Deutschen zminchst vom nationale» Boden zu vertreiben. Ter Augenblick ist günstig. Niemals war die Armee stärker »nd von einem erhebenderen Geiste beseelt. Der Feind ist nach seine» heftige» Angriffen der ersten Monate jrvt ans die Verteidigung seiner West nnd Ostfront beschrank«, wahrend die neutrale» Nationen darauf warten, daß »vir ihnen durch eine » E r folg da s Zeichen ; n »i Losschlagen gebe n. Der Feind vor nns scheint »nr über einige Divisionen zu verfügen. Wir sind viermal so sta r k wie er nnd haben eine Artillerie, so furchtbar, wie sie »och nie «ns dem Schlnchtseldc erschiene» ist. Es handelt sich heute nicht mehr darum, einen Handstreich zu wagen oder einen Graben zu nehmen. Es handelt sich dorm», de» Feind zu schlagen. Darm» gilt cs» ihn mit äußerster Heftigkeit nnziigreife» und mit einer unvergleichlich ;ähc» Erbitterung z» verfolgen, ohne »ns mn Ermüdung, Hunger, Durst oder Leide» zu kümmern. Nichts ist erreicht, wenn der Feind n i ch t e n d g ü l t i g g c s ch l a g r n w i r d. Sv möge den« jeder — Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten — davon überzeugt sein, daß das Vaterland von dem Augenblicke an» »vv der Befehl zmn Angriff gegeben, bis zum endgültigen Erfolge jede Kühnheit, jede Krnstanstrengmig »nd jedes Opsrr von nns fordert. Der kommandierrndc Gcnrral des 33. Armeekorps, gez. Prtnin. Der Ehcs des Generalstabes. (Name unleserlich.) Besonders interessant ist die Angabe über die deutsche Descnsive aus der Ostfront. Oberste Heeresleitung. Ter österreichisch-ungarische Tagesbericht W i c ». <W. T. B.) Amtlich wird verlnntbnrt de« 16. Mai 1915 mittags: In Russisch Polen verfolgen die der- bündcte» Strcitkrästc snvlich der unteren Pilica, haben das Brrgland von Kirlcc bis ;»m Oberlauf der Kamirnna v»« Feinde gesäubert und sind entlang der Weichsel bis nns di» Höhe» nördlich Klinivntvw vorgedriingen. An der Snnstrecke Rndnik—Przrniysl wnrden russische Nachhuten vom westliche» Flnßnser zurückgewvrsen und hierbei viele Gefangene gcmachk.