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MchMeUMsmium v»„,»preis, "Dresden und^ detlaLtn dlerteljük in Oesterreich vrc-den und ganz Deutschland , 4.Ä X. rltch S.io-le Jnl rei Haus »,5!» ^ Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Nirterchattrrngsdettase Die rllttstrisvte Zeit und Sonntagsbeilage Feierabend Sln,eigen, I Annahme von GeschüstSanzeigen biS IN Uhr. don FamMe» I aiizeiae» b>S tl Uhr. Preis für die Petit-Lpallzeile 2<I Z. in, ReNameteii <iv » Mr undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher auf- I gegebene Anzeigen könne» wir die Verantwortlichkeit siu die Nichtigkeit bcS LexteS nicht übernehmen. Redaktions-Sprechstunde: 11» bis I t Uhr vormittag». I Für Rückgabe einaesandter kchristst. macht sich die Redaktion! I nicht verbindlicht Rücksendung ersolgt. wenn Rückporto bet-I I gefugt ist. Bricslichcn Anfrage» islAnlworlsporto beizusügen. I Nr. 98 Geschäftsstelle und Redaktion Dresden»A. 16, Holbetnstrahe 46 Mittwoch den 28. April 1915 Fernsprecher LlÄttt! 14. Jahrg. Ein geohee Erfolg der Türken M AM » W Große türkische Erfolge an de» Dardanellen Konstantinopel, 5 Uhr 25 Min. nachmittags. Ta? Hauptquartier teilt mit: Die Ufer von Sighindrre westlich von Scdul-Bahir sind vvmFcindegesäubert worden. Der Feind, der in der Nähe von Kaba-Tcpc ge- Inndrt war, bemühte sich, unter dem Schutze des Feuers seiner Schiffe, sich ,n seinen Verteidigungsstellungen zu halten. Heute früh nahinen unsere Truppen die genannten Ttclinngen i m S t u r m, zwangen den Feind, sich aufdcr ganzen Front z u r ü ck z u z i r h c n, und fügten ihm „ » ß c r v r d e n t l i ch schwere V e rl u st e zu. Gin Teil des Feindes, der nach dem Meere zu flieht, flüchtet in seine Tchnlnppcn und entfernt sich schleunigst. Diejenigen, die nicht fliehen können, entfalten Weiße Fahnen und ergeben sich in Massen. Wir stellten fest, daß ein feindlicher Trans- ovrtdainpfer von de» Geschossen unserer Artillerie ge troffen wurde und vor Ari-Bnrnn s a n k. Eine in letzter Stunde um 4>/> Uhr nnchmittags cingetrvffene Meldung hisogt, daß die feindlichen Streitkräftc, die auf vier Bri gaden geschätzt wurden, an der Küste von Kaba Tcpe i n S M rer getrieben worden sind. Ein feindlicher Krcincr wurde mit zerbrochenem Mast und havariertem Hinterschiff „ach Tenedos geschleppt. (W. T. B.) Der grotze türkische Sieg Konstantinopcl, 28. April. Bei dem gestrigen Empfange aus Anlatz des Jubiläums des Sultans teilte der Kriegsminister ein Tele gramm des Befehlshabers der fünften Armee, Lima» Pascha, mit, datz das Zentrum und der rechte Flügel des Feindes vollständig geschlagen und Hoffnung vorhanden sei, datz auch der linke Flügel geschlagen werde. Ein irnnzösischrr Panzerkreuzer von cincm österreichischen U-Boot torpediert Brindisi, 27. April. (Meldung der „Agenzia Stesani".) 20 Seemeile» von Kap Santa Maria di Leuen ist der französische Panzerkreuzer „L6on Gambetta" gestern nacht von einem österreichischen Unterseeboot torpediert worden. Ein Teil der Be satzung wurde gerettet. (W. T. B.) Der Panzerkreuzer „Läon Gambetta" ist 1001 vom Stapel gelaufen. Bei einer Wasserverdrängung von 12 000 Sonnen und einer Maschinenkraft von annähernd 30 500 Pferdestärken besitzt er eine Schnelligkeit von 23 Knoten in der Stunde. Die Bewaffnung bestand ans vier 19,4-Zenti- meter-Geschützen, sechzehn 16,4-Zentimcter-Geschützen, einer Anzahl kleinkalibriger Geschütze und zwei Torpedorohren. Tie Besatzung belief sich ans 704 Mann. Ein neuer Erzbischof von Gncsc» und Posen Posen , 26. April. Der Offizial-Domherr Dr. Edmund Talbor (Posen) ist zum Erzbischof der Erzdiözese ernannt. Er ist 45 Jahre alt. Seit einer Reihe von Jahren bekleidete er das verantwortungsvolle Amt eines Genrralvikars im erzbischöflichen General-Konsistorium von Posen. (Siehe auch unter „Kirche".) Dev Weltkrieg Der amtliche deutsche Tagesbericht (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier» 27. Avril 1915. Westlicher Kriegsschauplatz: In Flandern griffen die Engländer mit sehr starken »rösten die neue Linie unserer Stellungen nördlich und nordöstlich von Aper» an, dir drei bis vier Kilometer südlich der bisherigen von dicht nördlich der d'Haut-Ferme am Mcrkanal über St. Julien in Richtung auf s'Gravrnstasel vetlänst. Die Angriffe, die von der deutschen Artillerie U mW »Me A»MiA (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 28. April 1915. Westlicher Kriegsschauplatz In Flandern versuchten die Engländer auch gestern, das verlorene Gelände wicdcrzuerobcrn. Nachmittags setzten sic beiderseits der Straße Apern—Pilkcm znm Angriffe an, der 200 Meter vor unserer Stellung vollkommen Zusammen bruch. Das gleiche Ergebnis hatte in den Abendstunden ein zweiter englischer Vorstoß weiter östlich. Auch hier hatte der Feind starke Verluste. Auf dem westlichen .Kanalufer griff der Feind nicht an. In der Ehampagne wurde heute nacht nördlich von Le MeSnil eine umfangreiche französische Befestigungsgruppe von uns gestürmt und gegen mehrere feindliche Gegen angriffe siegreich behauptet und auögcbaut. Ter Feind er litt starke Verluste. 00 unvcrwnndctc Franzosen, 4 Ma schinengewehre und 13 Minenwerfcr sielen in unsere Hand. Zwischen Maas und Mosel fanden am Tage nur heftige Artillcrickämpfe statt. Ein starker französischer Nacht angriff im Pricstcrwalde wurde blutig und für die Fran zose» verlustreich abgeschlagen. Gegen unsere Stellung auf dem Hartmannsweilerkopf haben dir Franzosen nach dem mißglückten Vorstoße vom 20. April keinen weiteren Angriff versucht. Bei Altkirch schoß einer unserer Flieger ei» französisches Flugzeug ab. Östlicher Kriegsschauplatz Durch Angriff setzten wir uns nordöstlich und östlich von Snwalti in Besitz russischer Stellungen auf einer Frvntbrcitc von 20 Kilometern. Nördlich von Prasznhsz wurden gestern 2 Offiziere, 470 Russe» gefangen^ genommen und 3 Maschinengewehre erbeutet. Oberste Heeresleitung. südöstlich von Vpern teilweise im Rücken gefaßt wurden, brachen unter außergewöhnlich schweren Verlusten schon im Feuer völlig zusammen. Tic durch die feindliche Artillerie gänzlich zusainincn- gcschvssencn Häuser von Lizcrnc sind von uns in der letzten Nacht geräumt worden; der nnmittelbnr östlich davon ans dem linken Kanaluscr gelegene Brückenkopf wird gehalten. In den bisherige» Kämpfe» bei Apern haben unsere Truppe» 50 Maschinengewehre erbeutet. Ten wichtigen Eisenbahnknotenpunkt und Etappen- Hnuptvrt Pvprringhr, etwa 12 Kilometer westlich von Apcrn, haben wir mit sichtlichem Erfolge zu beschießen begonnen. Im Argonner Walde wurde nordöstlich von Vicnne-le- bhntcnn ein nächtlicher französischer Angriff abgewiescn. Auf den Maashöhcn erränge« wir auch gestern weitere Vorteile, trotzdem die Franzosen neue Kräfte heranzogcn. Feindliche Angriffe gegen unsere Combres-Stcllung schei terten. Ein heftiger Angriff im Aillh-Walde wurde von uns unter starke» Verlusten für den Feind zurückgrschlngen. Auch weiter östlich gewann der Feind keinen Boden. Im nächtlichen Nahkampfe arbeiteten wir uns im Priesterwaldc erfolgreich vor. Gegen unsere Stellung ans dem Hartmnnnswcilerkopf ging der Feind gestern abend mehrere Male zum Angriff vor. Alle Angriffe mißglückten. Oestlicher Kriegsschauplatz: Die Ostlage ist nnvcrändert. Oberste Heeresleitung. Ter österreichisch-ungarische Tagesbericht W i c». (W. T. B.) Amtlich wird verlantbart den 27. April mittags: An der ganzen Front keine besonderen Ereignisse. In manchen Abschnitten heftige Gcschützkämpfc. In den Karpathen habe» die Russen ihre verlustreichen Angriffe gegen unsere Stellungen am llszoker Paß und in den östlich anschließende» Frontabschnitten zunächst wieder eingestellt. Der Stellvertreter des EhefS des Generalstabs: v. Häfer, Feldmarschall-Leukuant. Zum Untergang des französischen Panzerkreuzer« laufen noch folgende Meldungen ein: Brindisi, 27. April. (W. T. B.) Der Panzer kreuzer „Leon Gambetta" wurde vom österreichischen Unter seeboot 0 gegen 1(/2 Uhr morgens, etwa 25 Seemeilen süd lich Santa Maria di Lenca, torpediert. Er versuchte auf den Strand ,zn laufen, lieber 100 Mann der Besatzung wurden von Fischerbooten und dem Personal der Signal station auf Santa Maria di Lenca gerettet. Rom, 27. April. (W. T. B.) „Giornalc d'Jtalia" sagt zu dem Untergange des französischen Panzerkreuzers „Leon Gambetta", das; sich die Brauchbarkeit der Untersee boote immer mehr bestätige. Das Unterseeboot griff in der Nacht bei Mondenschein an. — Die „Tribnna" berichtet dagegen, daß zurzeit des Angriffes schlechtes Wetter m it h o h e in S e e g a n g u nd Nebel herrschte. W i e n . 27. April. (W. T. B.) Das F l o t t e n k o m - m ando veröffentlicht folgendes E o m inuniqn 6: Unter seeboot 5, Kommandant Linienschifflentnant Georg Ritter v. Trapp, hat im Jonischen Meer den französischen Panzer kreuzer „Leon Gambetta" torpediert und versenkt. R o m , 27. April. <W. T. B.) „Giornale d'Jtalia" be richtet aus Brindisi: Ta die drahtlose Tele graphie auf dem Panzerkreuzer „Leon Gambetta" nicht betriebsfähig war, so würde der Verlust an Menschenleben sehr groß gewesen sein, wenn die Italiener von der Signalstation nicht zu Hilfe gekommen wären, Hilferufe nach allen Seiten ausgesandt und trotz tiefer Nacht mit allen Booten das RettnngSwerk begonnen hätten. So fort erschienen fast alle in der Nähe befindlichen Fischer boote und einige Torpedoboote bei dem fast gänzlich über fluteten Panzerkreuzer, dessen Besatzung 720 Köpfe betrug. Alle Torpedobootzerstörer ans Brindisi, Otrendo und andere Schiffe ans Toranto sind zur Stelle und suchten die Gewässer nach allen Richtungen ab. Viele Aerzte sind angekommen. Da die Besatzung zurzeit des feindlichen Angriffes schlief, sind viele Matrosen ohne jede Kleidung. Die Behörden von Toranto sind angewiesen worden, Klei- dnngsstücke bereitznstellen. Brindisi, 27. April 8 Uhr abends. (Meldung der „Agenzia Stefan!") Nach den bisherigen Feststellungen wurden von der Besatzung des französischen Kreuzers „Leon Gambetta" 1 0 8 Mann gerettet. Brindisi, 27. April. Die „Tribuna" meldet: Der Kreuzer „Leon Gambetta" hatte starke Schlagseite, konnte die Funkeneinrichtnng nicht mehr gebrauchen und mußte sich schleifen lassen. Er folgte der Richtung auf Scirocco. Das Schiff wurde von der Besatzung verlassen und kam außer Sicht. Die französischen Offiziere glauben, daß es verloren ist, da das Leck infolge des TorpedotreffcrS unge heuer groß ist und das Wasser den Maschinenraum füllte. B e r I i n , 28. April. Das „Berliner Tage blatt" schreibt znm Untergang des „Leon Gambetta": Zum zweiten Male darf sich die Unterseebootwaffe der österreichisch-ungarischen Marine eines stolzen Er folges rühmen. Er wird das Vertrauen in die Schlagfertigkeit der Flotte in den österreichisch-ungarischen Landen beleben und wird der Marine selbst den Ansporn zu weiteren kühnen Taten geben. Der „ L o ka I a n z e i g e r " schreibt: Für die franzö sische Flotte bedeutet der neue Verlust eine neue s ch were H e i m s u ch u n g. Unsere Bundesgenossen aber beglückwünschen wir von ganzem Herzen zu ihrer schnei dig e n T a t, der hoffentlich bald noch weitere gleichwertige Streiche folgen werden. Dem Urteil der Berliner Blätter kann man sich nur an schließen. Die Leistung des Unterseebootes ist in der Tat höchst erfreulich. Sie zeigt aber auch, daß die österreichisch- ungarischen Unterseeboote einen großen Aktionsradius ha ben, denn die Torpedierung geschah weit ab von der Küste. Sie wird den Franzosen und ihren Verbündeten eine War nung sein und in Italien ihren Eindruck nicht verfehlen. Von einem deutschen Kreuzer verfolgt Genf, 27. April. „Petit Parisien" meldet aus Barce lona, daß der Kapitän des französischen Dampfers „Haiti", der von der Insel Martinique kam und im Hasen von Santander Anker geworfen hatte, erzählte, er sei von einem deutschen Kreuzer verfolgt worden, habe den Kurs ändern müssen, um entkommen zu können. Der Dampfer hatte mehrere französische Offiziere an Bord.