Volltext Seite (XML)
könnte, zu übertriebenen Auffassungen über die Ausbreitung -er Cholera in diesem Teile Ungarns Veranlassung geben will. Bei de,,, Wohlwollen, das der Kaiser stets für Ungarn hatte, will er nicht einmal die zufällige Ursache sei», durch die in Europa falsche Meiiuingen über das Maß der Ver breitung der Cholera entstehen könnten. Lebhaft bedauert muß jedoch werden, daß der Jagdausflug des deutscl-en Kaisers gerade in dem Augenblicke stattfindet, in dem es fict)er vom hygienisclzen Standpunkte aus besser wäre, jeden Anlaß zu vermeiden, der eine Ansammlung von Menschen an einem Punkte Hervorrufen könnte." Zum Rücktritt des Botschafters Hurst Radolin bemerkt die liberale „Braunschweigische Landeszeitung": „Seine verwandtschaftlichen lind persönlichen Ver bindungen mit dem französischen Hochadel hätten ihn eigent lich in den Stand sehe» sollen, besser als mancher andere die Geheimnisse der französischen Staatskunst zu erkunden. Daß es nötig war, de» nicht minder in den iranzösischen Kreisen akkreditierten, aber jedenfalls scharfsichtigeren Fürsten Guido v. H e n ck e l - D o n n e r s m a r ck in jenen gefahrvollen Zeiten, als der deutsch-französische Krieg vor der Türe stand, in geheimer Mission an den Ministerpräsidenten Rouvier zu entsenden, beweist denn -och, daß die diplomatischen Instinkte des Fürsten Radolin in Berlin nicht allzu hoch belvertet wurden. In der Marokko-Angelegenheit haben wir nach und nach alle unsere Trümpfe vergebens nusgespielt und schließlich alles gelten lassen müssen, wie die Franzosen eä»zvollten." Diese Behauptungen sind teils unzutreffend, teils irre führend und tun mindestens dem Botschafter schweres Un recht. Gerade er war immer bestrebt, ein gutes Verhältnis hcrbeiznführen und wenn ihm dies nicht immer gelang, dann ist Berlin schuldig. Wir wissen z. B. ganz genau, daß im Cinverständnis des deutschen Botschafters ein Vertrauens mann der französischen Negierung nach Karlsruhe fuhr, uni -eni ans Tanger znrückkehrendeu Kaiser Vorschläge zn unter breiten, die ein weites Entgegenkommen gegen T-eulschland -arstellten. Fürst Bülow aber hat damals verhindert, daß dem Kaiser dieser Vorschlag bekannt geworden ist; es er folgte die bekannte Kaiserrede in Karlsruhe, die wesentlich zur Erhöhung der Spannung beitrug und uns letzten Endes in die Niederlage von Algeciras führte. Jetzt haben wir in Marokko weit weniger erreicht, als uns damals von Frankreich angeboten worden war. Aber nicht den deut schen Botschafter trifft die Schuld, sondern die Berliner Zentralleitnng mit dem Fürsten Bülow an der Spitze. Das »e»r Feldgrau. Tie „graue Theorie" der Feld- uniform, an der die Sachverständigen des Kriegsmini- steriums hernmgedoklert haben, feiert jetzt im preußischen Nordosten grün-fröhliche Urständ. Man muß — so schreibt ein alter Militär und Feldzugspraktikns, der nach der Tan ziger Kaijerparade eine Fahrt durch das Brigade- und Tioi- sions - Feldübnngsgelände der demnächst kaisermanövrie- rendett 1. und 17. Armeekorps getan hat den Vätern der neue» Bekleidung es lassen, das; sie mit ihrem mühsamen, siebenmal gesiebte» Werke des militärischen Kampagne- lebens goldenen Baum getroffen haben. Erst jetzt, wo ganze Regimenter und Brigaden unsere zukünftige KriegSnniform tragen, zeigt sich das deutsche Feldgrau in seiner ganzen Brauchbarkeit. Mit dem halbhohen Jnfanteriestiefel wirkt sogar diese so schlichte Uniform sehr flott, ja für ein mili tärisches Auge besser und mehr „bnssines-like" als die alte schwarze Hose und der blauen Waffenrock mit dem Rot ast fragwürdiger Frische; wenn auch natürlich zugegeben wer den soll, daß die makellose Neuheit der grauen Montierung ein übriges für das gute Aussehen tut. Ter Umlegekragen mit der weichen Binde erlaubt schnelles und gutes Ver passen, Ist b"i einem Manne der Hals ein wenig schwanen- mäßig geraten, so läßt sich das mit dem jetzt eingeführN n grauen Halstuch, das einem englischen Tennisscarf ähnel', ohne Schwierigkeit ansgleichen, während der alte niedrige rote ll-Zentimeter Kragen mit der steifen schwarzen Binde an einem in die Länge gezogenen Nacken oft geradezu gro tesk wirkte. Nicht gerade sehr vorteilhaft freilich ist das schlichte einheitliche Gran für wohlbeleibte ältere Kapitäns und Stabsoffiziere. Tie Farbe „macht dick", was aber kein Argument gegen ihre Brauchbarkeit ist. Schlanke Leutnants werden auch im „einerlei Tuch" künftig den alte» Zauber nnsüben. Ueberraschend gut sehen die Husaren und Ulanen aus, so gut, das- man es in Preußen nur recht schnell den Sachsen nachmachen und die neue Uniform auch für die Parade nsw einführe» sollte. Als falsch wird bald genug wohl die Beibehaltung der silbernen und goldene» Abzeichen, der Achselstücke, Feldbinden und Tresse» der Chargen, er könnt werden. So ist vor allem eine breite silberne Adjn- tanten-Schnlterschärpe sicherlich ein ebensolches feldmäßiges Unding wie des weiteren die, in Hinblick ans das Kaiser- nianvver, non viele» Offizieren angelegten breiten Ordens schnallen, die in ihrem blendend nen-en Glanze geradezu ein Ziel Hilst-mittel für den feindlichen Schützen bieten und zum „guten Abkommen" ans den Gegner einlade». Auch der weit sichtbar-' rote pp. Streifen an der Feldmütze muß Wohl künftig wegfallen. Eine schmale Einfassung, wie am Kragen und anderen Ausschlägen genügt für die U»terscl>eidn'>g völlig. Alles in allem aber wird das neue Gran das historische alte Blau nur zu schnell, erfolgreich und end gültig ablösen. — Ei» objrktivcs Urtril über die Reichsfinaiizrcfor»«. In dem Jahresberichte der Handelskammer zn Bochum für 1000 ist folgende interessante Würdigung der Reichs- sinanzreform enthalten' „Tie am 12. Juli endlich erfolgte Annahme der Vor lage über die Neichsfinnnzreform durch den Bnndesrat lei tele den Beginn einer langsam anfsteigenden Bewegung ein. Trotz der Mängel der neuen Stenergesetze und der durch sie bewirkten schweren Belastung und trotz der tiefgehenden Ansregnng. die infolge der Zerrissenheit unserer bürger lichen Parteien auch bis heute nicht zur Ruhe gekommen ist, hat die Annahme der Neichsfinanzresorni der deutschen Volkswirtschaft zum Vorteile gereicht. Es ist überaus be zeichnend, das; die Börse, an der die heftigste Stimmung gegen die neuen Stenergesetze herrschte, ihre endgültige An nahme mit -Kurssteigerungen baantwortete. die selbst der am l l. Juli erfolgte Rücktritt des Neiclzskaiizlcrs Fürsten Bülow nur einen Tag lang zu unterbrechen vermochte. Die, wenn leider auch nicht vollständig erreichte Jinanzreforin kam zunächst unseren heimischen Anleihen zugute. Denn man konnte mit Recht hoffen, daß die gerade im Berichts jahre noch ganz besonders starke Inanspruchnahme des Ka- pitalmarktes durch Reich und Staat (1066,66 Millionen Mark) endlich Nachlassen würde." Wenn die ldidige parteipolitische Hetze sich nicht der Finanzreform als Agitationsobjekt bemächtigt hätte, würde das Urteil darüber allgeniein so lauten müssen, wie in dem Bochumer Jahresberichte. Man möge sich doch besonders in gewerblichen und Handelskreisen einmal den Zustand vorstcllen, in dem wir uns jetzt befinden würden, wenn die Reiclzsfinanzreform — worauf eS ja der libercil-sozialdemo- Kritische Block anlegte — gescheitert wäre. Hinsichtlich der Handels- und Wirtschaftspolitik befürchtet die Bochumer Kammer diesmal noch schwerere Kämpfe um die Schutz zölle, als die der Jahre 19t)2/t903 gewesen sind, und be merkt, die Industrie werde dafür Sorge tragen müssen, daß sie das Schwergewicht ihrer großen Interessen bei den ver kündeten Negierungen und bei den in Betracht kommende» Parteien zur Geltung bringe. Alle solchen Bestrebungen aber, die den gewerblichen Kreisen in diesem Kampfe eine „falsche Frontstellung" geben wollen, müßten mit Entschie denheit znrückgewiesen werden. Dann heißt es in dem Be richte: „Unsere Industrie bedarf der Erhaltung und teilweise» Verstärkung unseres Schutzzollsystems nicht nur zur Siche rung unseres Jnlandsmarktes, sondern auch zum Zwecke der Entfaltung eines ausreichenden Ausfuhrhandels. Denn nur vom Boden eines gesicherten Jnlandsmarktes aus, dem eine blühende Landwirtschaft, ein gesunder Mittelstand und eine verbranchsstarke Arbeiterbevölkernng seine Kaufkraft verleiht, vermag die deutsche Industrie den immer schwerer werdenden Kampf auf dem Weltmärkte, wie bisher mit Er folg dnrchznführen." Man könnte einigermaßen darauf gespannt sein, was die sonst so redselig" Hansabundesleitnng wohl zu diesen Ausführungen sagen werde, wenn man nicht ans Erfahrung wüßte, daß die Häupter der „Neuen Hansa" in solchen Fällen Schweigen nir die beste Antwort halten. Der Bochumer Jahresbericht urteilt aber vollkommen richtig; auf die Zu rückweisung jener falschen Frontstellung, in der der Hansa-- bnnd emsig arbeitet, kommt es bei der bevorstehenden wirt schaftspolitischen Kampagne vor allen Dingen an. Wir er innern daran, das; der Bericht der Dortmunder Handels kammer sich ganz ähnlich ausgesprochen hat. Dabei sind ge rade diese beiden Kammern mit das Herz der deutschen In dustrie. — Zur Ansiedelungspnlitik und Enteignung erhält die „Tägl. Rundschau" eine Zuschrift aus Posen, in der es heißt: „Man hat das Gefühl, die Regierung fürchte den ersten Schritt und das vom Fürsten Bülow dem Landtage abge- zwnngene Gesetz gefalle auch dem deutschen Großgrundbesitz in der Ostmark nicht. Mit den Posener Kaisertagen ist die Stimmung der Polen viel hoffnungsfreudiger wie früher. Auf den polnischen Gütern spricht man von einem gewissen Wohlwollen des Kaisers für die Polen, mit denen er im Frieden leben wolle. Gewiß ist der friedliche Wettbewerb der beiden Nationalitäten einem ewigen Kleinkriege vorzn- ziehen. Aber der Frieden darf nicht durch Schlappen erkauft werden. Dem Polen schwillt sehr schnell der Kamm. Er wird vielleicht bald laut — im geheimen geschieht es schon über den schwachen Deutschen frohlocken, der Gesetze er läßt, ihre Anwendung aber fürchtet." Wir freuen uns über das Eingeständnis, daß der fried liche Wettbewerb der beiden Nationalitäten einem ewigen Kleinkriege vorznziehen sei. Aber das kann man nur er reichen. wenn die unsinnige und unselige hakatistische Poli tik, die gerade diesen Kleinkrieg verschuldet, preisgegeben wird. Es handelt sich nicht »in Friedensschluß, sondern uni die Umkehr von einer ungerechten, verfassungswidrigen und dazu nutzlosen und törichten Politik. Eine offene, ehr liche Umkehr wird dem deutschen Ansehen nicht schaden, Wohl aber das blinde Fortschreiten auf einem Wege, der in ein klägliches Fiasko führen muß, ja schon geführt hat. Daß die Ansiedlnngspolitik der preußischen Regierung vor dem Zu sammenbruche steht, wagt ernstlich niemand mehr zn be streiten. Herr v. Bethmann Hollweg würde sich das größte Verdienst um den preußischen Staat erwerbe», wenn er ent schlossen die Konsequenzen zn ziehen unternehmen wollte. Oesterreich-Unz-rr». — Der deutsche Kaiser ist im .Hofzuge um 1'/^ Uhr nacbmittog« in KiSköSze eingetroff n und am Bahn- Hof? von Erzherzog Friedrich und der E>-Herzogin Jsabella empfangen worden. Die Fürstlichkeiten fuhren mit dem Schiffe zum jenseitigen Ufer, wo sie sich sogleich auf die Pürsche begaben. — Der böhmische Landtag soll nach Meldungen aus Prag für den 20. September stnderufen werden unter der Voraussetzung, daß die VerständigungSverhandlnugen zwischen den Deutschen und den Tschechen einigermaßen Erfolg ver sprechen. Der 29. September wird aus dem Grunde gewählt, weil der l. Oktober wiederum ein kntischec Tag für dis zerrütteten Landesfinanzcn Böhmens ist. Italien. — Der italienische Sozialismus befindet sich in einer ichtveren Krisis, die nun auch ziffernmäßig zum Ausdrucke kommt. An alle sozialen Ortsgruppen erging dieser Tage cin Zirkular, das auf die traurige Situation aufmerksam wachte und nach Mitteln zur Abhilfe sucht, ohne sie präzis angeben zn können. Das Zirkular stellt fest, daß zur Zeit des letzte» sozialistischen Kongresses in Florenz noch 1300 Sektionen der sozialistischen Partei in Italien bestanden, jetzt seien sie niis etwa 900 reduziert. Die Ziffer der einge schriebene» Mitglieder, die 1908 »och 45 OM betrug, sei sicher im gleichen, wenn nicht noch größerem Maßstabe gesunken, da auch die verbliebenen Sektionen Rückgänge aufzuweisen hätten. Das Zirkular sagt dann mit großer Offenherzig keit: „Eine Znknnftspartei, die in normalen Zeiten ihre Reihen so gelichtet sieht, ist eine Partei des Niederganges, N as auch einige Interessierte sagen um den wahren Zustand der sozialistischen Bewegung zn verbergen." Das Zirkular macht manches verständlich, lvas man nicht zu deuten ver mochte. Tie ausgesprochene Reformtendenz im italienischen Sozialismus, die bis zur „Majestät-Rede" Fcrris führte, die Mahnungen sozialistischer Führer und Zeitungen, die blindwütige Feindschaft gegen die Religion aufzugeben oder doch nur eine energisckze Ablehnung der Religion daraus zu machen, schließlich das zahme Verhalten des sozialistischen Kongresses der Gemeinde, der in der Angelegenheit des Re ligionsunterrichtes in der Volksschule wider Erwarten alle flammenden Tagesordnungen zurückzog. England. — Die Wahlen i» Südafrika. Bis Freitagabend 8 Uhr sind gewählt: 52Nattonaltsten, 36 Unionisten, 4 Mitglieder der Arbeiterpartei, 10 Unabhängige. Die Ergebnis? au» 19 Wahl kreisen fehlen noch. Das Gesamtergebnis wird voraussichtlich folgendes: 66 Nationalisten, 38 Unionisten, H MitgUeoer der Arbeiterpartei und 13 Unabhängige, wovon jedoch 9 den Unionisten zuzuzählen sein würden. — Dir Affäre drs Leutnants Hrlm hat vorläufig wenigstens einen für den Angeklagten ernsteren Charakter erhalten, denn der öffentliche Ankläger hat sich entschlossen, die Anklage zu verschärfen, indem er behauptet, daß Helm die Skizzen aiigefertigt habe in der Absicht, seine auf uner laubte Weise erlangten Informationen einer fremden Macht zu übermitteln. Das ist ein Verbrechen, auf das eine hohe Geldstrafe steht. Natürlich ist dem entgegenzuhalten, daß die skizzierten Befestigungsanlagen vollständig wertlos und gänzlich veraltet sind, weshalb auch die Presse heute noch fortfährt, von „Postkartenforts" zu sprechen. Die Anklage zählt deren ein Dutzend auf, die der Leutnant angefertigt hat. Es wird also abzuwarten sein, ob die Geschworenen, vor die der Offizier gestellt werden wird, sich von dem Ver treter der Anklage überzeugen lassen werden, daß Helm wirklich Staatsgeheimnisse erkundet hat. Türkei. — Die jungtürkischc Regierung hat die Nationalver sammlung des griechischen Patriarchates in Konstantinopel nicht erlaubt. Da der Patriarch sie für den 16. d. M. einbe rief, wurden 24 Mitglieder der Versammlung beim Ver lassen des Gebäudes verhaftet. Der Patriarch richtete am Abende eine Note an die Pforte, nach der sich das Patriar chat angesichts der angewandten Gewaltmaßregeln gezwun gen sehe, die Arbeiten der Versanimlung zu unterbrechen, nur ein Einvernehmen mit der Regierung herbeizuführen. In den Kreisen des Patriarchats wird diese Unterbrechung als eine Vertagung auf unbestimmte Zeit betrachtet; man hofft jedoch auf eine Beilegung des Konfliktes. Der Kon flikt an und für sich und besonders mit Rücksicht auf die ge spannten Beziehungen der Türkei zu Griechenland sowie auf den gleichzeitigen Zusammentritt der griechischen National versammlung kann zu folgenschweren Zwischenfällen führen. Aus Stadt und Land. Dresden, den Z 7. September IStV —* A« dem ersten Sächsischen nationalen Arbeiter- und Gehilfentage, der kürzlich in Dresden stattfand und über den auch wir ausführlich berichtet haben, nahmen folgende Korporationen offiziell teil: Landesverband evangelischer Arbeitervereine. D. H. V. Deutschnationaler Handlungs gehilfenverband. Hirsch-Dunkersche Gewerkvereine (Gau Sachsen). Christliche Gewerkschaften. Kath. Arbeitervereine in Sachsen. Deutscher Kellnerbund (Union Ganymed), Landesverband der Fleisch- und Tnchineiibeschauer, Verein katholischer erwerbstätiger Frauen und Mädchen, Verein königstreuer Knappen. Verein der Handlungsgehilfinnen, Verein der Versicherungsbeamten. Verein Chemnitz-Ost des evangelischen Arbeitervereins, Kaufmännischer Verband für weibliche Angestellte und der Verein der Fabrikarbeiterinnen in Dresden. Außerdem war noch eine Hallesche evange lische Gewerkschaft vertreten. Diese Verbände, die rein zahlenmäßig über 50 000 Mitglieder vertreten, halten über 500 stimmberechtigte Delegierte entsandt. —* Wetterprognose der König!. Sachs. Landes- Wetterwarte zu Dresden für den 18. September: Nocdwest« wlnd, wolkig, kühl, schwache Niederschläge. —* Se. Majestät der König haben zu genehmigen geruht, daß der Hofrat Professor Simonson-Castelli in Dresden den ihm von Sr. Heiligkeit dem Papste PiuS X. verliehenen Stern zum Komturkreuz des St. Stlvester- ordens annebme und trage. —* Als Nachfeier des 80. Geburtstages des Kaisers Franz Joseph von Oesterreich veranstaltet, wie bereits mit geteilt. der Verein gedienter öfterreichisch-nngartscher Sol daten am Sonntag den 2. Oktober abends 7 Uhr im großen Saale des Vereinshmyes ei» Wohltätigkeit S- konzert der Kapelle des k. und k. österretch. Infanterie- Regiments Nr. 73. Das Programm ist sehr reichhaltig. Da in Dresden österreichische Militärkapellen bis jetzt sehr selten gespielt haben, so dürfte das Konzert auch sehr stark besucht werden. Den Billettvorverkauf hat die Hofmusikalien handlung von RieS, Kaufhaus, sceundltchst Übernommen. —* Königin-Carola-Gedächtnis-Stif- tung. Se. Majestät der König hat von der seitens der Königin-Carola-Gedächtnis-Stiftung veranstalteten Lotte rie eine größere Anzahl von Losen entnommen, um die Humanitären Ziele dieser Lotterie fördern zu helfen. Eben- so haben Ihre Königlichen Hoheiten Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde der Lotterie größere Beträge zuge wendet. Der Hauptvertricb der Lose der Stiftungslotterie erfolgt durch den Jnvalidendank in Dresden. Dieselbe ist eine Geldlotterie, deren Gewinne ohne jeden Abzug ausge zahlt werden. Die Hauptgewinne betragen 25 000, 16 000 16 OM. 50M Mark usw. Das Los kostet 1 Mark. —*>Der Abbruch des ehemaligen Chaussee hauses an der Dresdner Straße in Loschwitz ist nunmehr doch noch beschlossen worden, sodaß das interessante Denk mal. da» auch einen baukünstlerischen Wert hat. deme.iicbst verschwinden wird. Das Stadtverordneten Kollegium er- klärte sich am Donnerstag mit dem Abbruche des Hause« einverstanden. —* Auf der Münchener Straße stürzte ein Rad fahrer infolge Hängenbleibcns seiiws RadeS in einer Straßenbahnschiene. Er blieb besinnungslos liegen und hatte eine Gehirnerschütterung sowie mehrere blutende Verletzungen im Gesicht und an den Händen erlitten. —* In dein gefesselten Mädchenleichnam, der, wie gemeldet, im Ostragchege aus der Elbe gelandet wurde,