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billige» Unterkommen und angenehme» Aufenthalt geboten. Die Mädchen zahlen alle» in allem täglich 75 Pf. Für alleinretsende Damen stehen Einzelzimmer zur Verfügung, die mit Verpflegung von 3 Mk. an täglich abgegeben werden. Kapelle im Hause. Im Interesse der Reisenden ist sehr zu wünschen, daß von dielen Einrichtungen recht viel Gebrauch gemacht wird. —* Der Umzug in» neue Rathau» vollzieht sich in aller Stille und auch in den letzten Wochen sind wieder eine große Anzahl der Zimmer und Säle im neuen Ttadt- palaste besetzt worden. Voraussichtlich werden in der Pflngstwoche auch da» Hauptbureau sowie Herr Oberbürger- meister Geh. Rat Dr. Beutler ihre Räume an der Ring- strotze beziehen, da dieselben bis zu diesem Zeitpunkts sertiggestellt sein dürsten. Herr Stadtbaurat Erlwein hat sein ebenfalls nach der Ringstraße zu gelegene» Bureau, da» nach seinen eigenen Entwürfen eingerichtet worden ist, schon seit längerer Zeit bezogen. —* Bezüglich des Baues des neuen Schau spiel h a u s e s ist bis jetzt noch keine Entscheidung darüber getroffen worden, welcher von den preisgekrönten Ent- würfen zur Ausführung gelangt. Voraussichtlich dürfte ein Vereinigungsverfahren stattfinden, in dem die mit den ersten Preisen gekrönten Architekten aufgefordert werden, die notwendigen Veränderungen an der äußeren und inneren Gestalt des Baues vorzunehmen. Dann wird sich der Dresdner Theaterverein definitiv darüber schlüssig machen, in welcher Form das Theater gebaut werden soll. Von besonderen, Interesse sind jedenfalls auch die Be stimmungen des Vertrages, der zwischen Sr. Majestät dein König, vertreten durch das Ministerium des Königlichen Hauses, einerseits und der Stadtgemeinde Dresden unter Beitritt des Dresdner Theatervereins anderseits abge schlossen worden ist. Hiernach ist die Stadtgemeinde Dresden Eigentümerin der ungefähr 2997 Quadratmeter großen zwischen der Ostra-Allee, dem Malergäßchen, der Gerber gasse und der großen Zwingerstraße liegenden Fläche, auf der sich der Dresdner Theaterverein verpflichtet, ein den modernen Anforderungen entsprechendes Schauspielhaus zu errichten. Der Bau muß bis spätestens den 1. Juli 1912 vollendet sein. Das Theater soll für 1300 Personen Platz bieten und die Baukosten sind einschließlich aller Bühnen einrichtungen ans 1560 000 Mark veranschlagt worden, die durch Ausgabe einer Zprozcntigen Anleihe aufgebracht werden sollen. Unter der Bedingring, daß bei der Er richtung des Theaters die von der Generaldirektion der Hoftheater auszusprechenden Wünsche allenthalben Berück sichtigung finden, daß besonders die Planungen des Baues im Innern und Aenßeren, sowie der zum Bau gehörigen Bllhneneinrichtungen vor der Ausführung der General direktion zur Einverständniserklürung vorgelegt werden, kauft Se. Majestät der König von der Stadtgemeinde Dres den das Grundstück mit dem darauf errichteten Schauspiel hause unter der Voraussetzung der tadellosen Fertigstellung desselben znm Werte der auf 1560 000 Mark veranschlagtem Baukosten, zu denen noch 300 000 Mark als Kaufpreis für das Baugrnndstück hinzukoinmen. Die Stadtgemeinde ist damit einverstanden, daß der Kaufpreis für das Baugrund- stück in Höhe von 300 000 Mark bis zur Tilgung der vom Theatervereine aufgewendeten Baukosten unverzinslich ge stundet und sodann an die Stadtgemeinde znrllckgezahlt wird. Hierüber sind besondere Bestimmungen getroffen worden. Se. Majestät der König hat folgende Eigentums beschränkungen hinsichtlich des Theaters anerkannt und ist mit deren Eintragung im Grundbuche vor der Uebernahme des Grundstückes einverstanden. Auf dem Kaufgrundstück dürfen für alle Zeiten keine anderen als Theatergebäude errichtet werden. Die darauf errichteten Gebäude dürfen für alle Zeiten zu keinen anderen Zwecken als zu drama- tischen und musikalischen Aufführungen oder zu ähnlichen Zwecken benutzt werden. Das Theatergebäude ist von der Inbetriebnahme an in jedem Kalenderjahre an zwei vom Rate mindestens 14 Tage vorher zu bezeichnenden Tagen der Stadtgemeinde kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Generaldirektion verspricht, während der Dauer der Tilgung der Grundschuldbeträge jährlich 20 sogenannte Volksvorstellungen geben zu lassen und will sich auch be mühen, im Sommer während der Theaterferien in dem neuen Theater oder in einem der anderen Hoftheater Gast spiele frenrder Ensembles stattfinden zu lassen. Bricrfrld, 27. April. Als sich hier einige Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren an einer Gartenpforte schaukelten, stürzte der Pfeiler, an dein sich die Pforte befand, mit der letzteren um und stel auf die Kinder. Ein Kind erlitt einen doppelten Beinbruch, da» andere eine schwere Kopfwunde, während ein drittes Kind innere Ver letzungen davontrng. Chemnitz, 27. April. Gestern abend 6 Uhr stürzte in einer Maschinenfabrik der Wesrvorstadt der Schlosser Emil Peukert, der an der Transmission Reparaturen vornehmen sollte, fünf Meter tief ab und zerschmetterte sich den Schädel. Ein anderer junger Arbeiter verunglückte in einer Fabrik an der Reichenhainer Straße dadurch, daß ihm eine F äSmaschine die Finger der linken Hand abschnitt. Chemnitz, 27. April. Heute früh hat sich der Trompeter- Sergeant Heinrich Rothe vom hiesigen Nlanenregiment aus Furcht vor Strafe in seiner Wohnung erschossen. Flöha, 27. April. Als ein Kaufmann seinen Kunden seine neue elektrische Fahrstuhlanlage zeigte und er mit mehreren Herren mit dem Fahrstuhle hinauffuhr, versagte plötzlich das Gehwerk und der Fahrstuhl stürzte vorn zweiten Stockwerk nieder. Dabei erlitt der Besitzer erhebliche Ver letzungen am Kinn, während die Begleiter mit Haut- abschürfungen davonkamen. KSuig-hain. Hier herrscht gegenwärtig rege Bau tätigkeit, teil» an Neu-, roll» an Umbauten. Einige Ge bäude, die im vorigen Jahre errichtet wurden, stehen be reit, etwaige Sommerfrischler aufzunehmen. Auch die Er richtung einer Molkerei dürfte in nächster Zeit vor sich gehen. — Am vergangenen Sonnabend stürzte ein alte» Ge bäude. dess.n Dach untermauert werden sollte, zusammen, ohne indes jemand zu beschädigen, trotzdem die Arbeiter zur selben Zeit gerade darin frühstückten. Leipzig, 26. April. Am 7. Mai v. I. wurde in Berlin, Körnerstratze 20, die 43jährige Frau Ernestine Reschke mit vier klaffenden Kopfwunden in ihrer Wohnung bewußtlos aufgefunden. Als Täter kam der bei ihr wohnhaft gewesene und dann flüchtig gewordene Schlosser Winkler in Frage, der, wie man annahm, ein Attentat auf einen Geldbrief träger geplant hatte. Die Leipziger Kriminalpolizei hatte einen Mann hier festgenommen, auf den das Signalement des Winkler paßt. Wie es sich aber in Berlin herausstellte, ist Winkler mit dem Mörder der Frau Reschke nicht identisch. Ik«deber§. Wie im vorigen Jahre, so bewegte sich auch Heuer der Vrmeegepäck-Wettmarsch durch unsere Stadt. Dichte Scharen von Schaulustigen bildeten in den betreffen den Straßen Spalier und ließen die Wettrenner, die von Massen von Fußgängern und Nadsahrern begleitet waren, unter aufmunternden Zurufen, lautem Schrittzählcn, Gesang, Musik von Mundharmonikas und Querpfeifen an sich vorüber- marschieren. Gleich nach ^/,2 Uhr kanien die ersten „Läufer" hier an, ohne Nummern, tm gemächlichen Schritte, mit feder- leichtem Gepäck — denn der Rucksack barg nur Heu und Stroh I ES waren drei hiesige Spaßvögel, die den Wettmarsch ein- fach markierend unmittelbar vor Radcberg „zu lausen" be- gannen, um dann leichten Schrittes und mit ernster Miene die Stadt zu durcheilen und an der Radeberger Stadt- grenze in einem Wirishause von ihren übergroßen An strengungen aulzuruhen! Mancher andere echte Läufer war allerdings recht angegriffen, käseweiß im Gesicht und nur so zum umsallen. Ein Soldat vom 177. Regiment mußte gerade an der kathol. Kirche „die Waffen" strecken — trotz aller Aufmunterung seiner drei ihn begleitenden Kameraden mußte er ausspannen; es ging nicht mehr! In der nahen Pfarrei wurde er natürlich mit seinen drei Begleitern gastlich ausgenommen und m t dem „Nötigen" gehörig gestärkt, so daß alle vier Vaterlandsvrrteidiger nach mehrstündiger Rast im Pfarrhaus?, teils mit der Bahn, teils mit dem eigens bestellten Kraftwagen nach der Residenz wohlgemut zurückfahren konnten. Mit Genugtuung wurde es allgemein begrüßt, daß die heurigen ersten Preise an „einheimische Sieger" verteilt werden konnten! Rodeberg, 27. April. Ein bedauerlicher Unfall trug sich bei der hiesigen Mitrelmllhle von Kissig zu. Während an der Holzbrücke von zwei Arbeitern Stämme von einem Wagen geladen wurden, fiel ein ca. 10 Zentner schwerer Stamm an der anderen Seite des Wagens herunter und auf das vierjährige Kind der alleinstehenden Frau Men- burg und tötete cs sofort. Ein anderes ebenfalls vier Jahre altes Kind kam mit leichten Verletzungen davon. Zittau, 27. April. Nom 26. bis 29. Mai soll hier ein Kunst- und Schaufliegen zweier Flugmaschinen stattfinden und zwar auf dem Exerzierplatz? bei Großporitsch. Die Kosten stellen sich auf 3000—4000 Mark. Kirche und Unterricht. k 14. Verbandstag des katholischen Lchrervcrbandcs zu Bochum. Am 28. August 1889 fand im Stadttheater zu Bochum eine Versammlung katholischer Lehrer statt, die zur Gründung des katholischen Lehrerverbandes des Deutschen Reiches führte. Ungeheuere Schwierigkeiten stellten sich der Entwickelung des Verbandes entgegen, der aber trotzdem räumlich immer mehr sich ausdehnte und innerlich immer mehr sich kräftigte und erstarkte. In 17 Zweigvereinen um faßt der Verband augenblicklich gegen 20 000 ordentliche Mitglieder. Alle zwei Jahre ruft der Verband seine Mit glieder zu großer Heeresschau zusammen. Die beiden letzten Tagungen fanden 1908 in Breslau und 1906 in Berlin statt. Zu Pfingsten d. I. werden sich die Verbandsmitglieder in Bochum, der Wiege des Verbandes, zur 14. Verbands- tagung zusammenfinden. Ein Hauptgrund für die Wahl Bochums liegt darin, daß der katholische Lehrerverein für Bochum und Umgegend, der im Verbände eine ganz hervor ragende Stelle einnimmt, in diesen! Jahre auf ein 25- jähriges Bestehen zurückblicken kann. Der diesjährige Ver- bändstag erhält dadurch eine ganz besondere Bedeutung, daß zum ersten Male der Weltvcrband katho lischer Lehrer-, Lehrerinnen- und Er zieh n n g s v e r e i n e in die Ersck^eiilimg tritt. Dieser neuen Vereinigung werden außer dem katholischen Lehrer- verbande des Deutschen Reiches voraussichtlich angehöreu: der Verein katholischer deutscher Lehrerinnen, der ka tholische Lehrerbmid für Qesterreich, der Verein kgtho lischer Lehrer und Schulmänner der Schweiz, der katholische Erziehungsvereiii der Schweiz, der Unterwciserbund im Bistum Roerinond, die Vereinigung der christliche» §r- ziehungshäuser in Frankreich, der katholische Lehrcrverein für Glasgow und Westschottland und endlich der Landes- verein der an Kommunal-, adoptierten und freien Schulen wirkenden belgischen Lehrer. Zwei besondere Versamm lungen sind für die Vertreter des Weltverbandes bestimmt, so daß die Pfingsttagung einen internationalen Charakter erhalten wird. Das Apollotheater, einer der prächtigsten Musentenipcl in ganz Westdeutschland wird den Festabend und die Hauptversammlung beherbergen. Aus Anlaß der hochbedeutsamen Tagung wird eine Festschrift erscheinen. Die mit der Tagung verbundene Ausstellung wird in dem katholischen Lehrerinnenseminar an der Augustastraße untergebracht werden. Sie soll vor allen: das Neueste auf dem weiten Gebiete des Lehrmittelwesens zur Darstellung bringen. In einer besonderen Gruppe werden Lehrmittel ausgestellt, deren Erfinder Lehrer sind. Die schon jetzt vor liegenden Anmeldungen verbürgen eine äußerst reichhaltige und gediegene Beschickung der Ausstellung. Neues vom Tage. Magdeburg, 27. April. Das Polzeipräsidlum zog die bereits gegebene Genehmigung zu einem sozialdemo- kratischen Maiumzug wieder zurück, unter d»r Begründung, daß bet der unbestimmbar großen Zahl der Teilnehmer und Zuschauer eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit zu befürchten sei, um so mehr, als di? beabsichtigte Demonstration den Unwillen weiter BevölkerungSkrcise Hervorrufen kann. Kaiserslautern. 27. April. Reicherat Clemm stiftete dem Roten Kreuz für da» Fanny -Clemm-Hau» 100000 Mk. Sonderburg. 27. April. Von einem Torpedo an- geschaffen wurde heute mtttag der Dampfer „Theodora" aus Flensburg, der die Schüler der Sonderburger See- maschtnistenschule zum Unterricht in der drahtlosen Tele graphie an Bord hatte. Der Dampfer hat, soweit der Kapitän bisher feststellen konnte, einen erheblichen Schaden nicht erlitten. Lüneburg, 27. April. Der Gastwirt Oerzen in Rolfsen wurde von einem Stallschweizer erschaffen. Der Mörder erschoß sich dann selbst. Neapel. 26. April. Der Sarg mit den Ueberresten des in Keinen ermordeten deutschen Forschungsreisenden Dr. Burckhardt wurde hente aus dem Kreuzer „Elba" auSgeladen und an Bord des DamPserS „Königin Luise" gebracht, der nach Bremen abgeht. Alle Schiffe hatten halbmast geflaggt. Der deutsche Konsul, der Kommanda, t und die Offiziere der „Elba" wohnten der feierlichen Ueber- führung bei. Bon den Matrosen wurden dem Toten die militärischen Ehren erwiesen. Paris, 27. April. Gegen das Personal der russischen Kaiserjacht .Standart" wurde eine Untersuchung des Waren schmuggels eingeleitet. Telegramme. Bremen, 27. April. Die Arbeitgeber im Baugewerbe haben beschlossen, von einer Aussperrung abzusehen. Berlin. 27. April. Nach einer Petersburger Berich tigung balanziert das vom Kaiser genehmigte Budget für 1910 mit 2 591 287 880 Rubeln. Weilburg, 27. April. Die Mainzer Pioniere sind eifrig mit den Abrllstungsarbeiten beschäftigt. Das brauch bare Teil des Aluminiumgestells wird auseinandergesägt und verpackt, um nach Köln transportiert zu werden. Die Spitze des Luftschiffes, die beim Unfall so gut wie gar nicht beschädigt worden ist, ist sorgfältig auseinandergenommen worden. Das Mittelteil und das Heck, die an dem Berg- abhange hängen und in die Kronen der Bäume tief hinein gedrückt sind, sind überaus schwer zu zerlegen und das Mili- tär muß auf die Bäume klettern, um von dort aus die schwierige Arbeit zu erledigen. Wien, 27. April. Der Finanzminister hat heute 236 Millionen 4 prozentiger Oesterreichischer Kronenrente an das Postsparkassenamt fest begeben. Paris, 27. April. Minister Plchon gab heute zu Ehren Theodore Roosevelts einer Diner, wozu u. a. auch Bricmd, Loubet und Dslcass« geladen waren. Paris, 28. April. Die hiesige Sicherheitsbehörde verhaftete einen Soldaten der Koloniulinfanterie und dessen Geliebte, die in dem Verdachte sieben, einem fremden Spione Bestandteile einer Kanone zum Kaufe angeboten zu haben. Paris, 28. April. Das „Petit Journal" meldet: Die Polizei habe in der Nähe von Mont Moreney, un weit von Paris, eine geheime Station für Funkentelegraphie ans dem Eifelturme entdeckt, von der die Depeschen des militärischen Funkentelegravhen anfgefangeii wurden. Es scheint sich um eine Spionageangelegenheit zu handeln. Paris, 27. April. Aus Marseille wird im Zusammen hangs mit dem AuSstonde der eingeschrikbenen Seeleute berichtet, daß die Gesellschaft der Mittclmeer-Eisenbahn und Werften am 31. Dezember geschlossen werden sollen. Der gesamte Betrieb soll in Laseyne konzentriert werden, wo die Gesellschaft bereits große Baustättcn besitzt. London, 27. April. Das Unterhaus nahm im weiteren Verlaufe der Sitzung das Finanzgesetz in 3. Lesung mit 324 gegen 231 Stimmen an. Das Finanzgesetz wird sodann im Oberhauss eingebracht werden. London, 27. April. Die Aviatiker Paulhan und Grahan White stiegen heute auf, um sich um den von einem englischen Blatte gestifteten Preis von 10 000 Pfd. Sterl. für einen Fing von London nach Manchester zu bewerbe». Paulhan verließ Hendon bei London um 5 Uhr 22 Minuten nachmittags, trat in die Londoner Weichbtld- grenze ein und startete sodann zum PreiLfluge. White stieg innerhalb des Weichbildes von London auf und startete um 6 Uhr 32 Minuten. Paulhan passierte Bletschley um 6 Uhr 27 Minuten und Rugby um 7 Uhr 30 Min. in einer Höhe von 1000 Fuß. White flog um 7 Uhr 58 Mi», über Northampto». Paulhan ist nach Zurücklegung von 120 Meilen bei hereinbrechendcr Dunkel heit uni 8 Uhr 10 Minuten in Lichgeld nicdergegangen. White landete in Northamvton „ach einem Fluge von 66 Meilen. Die Entfernung von London nach Manchester beträgt 184 Meilen und muß binnen 24 Stunden zurück geiegt sein. ES sind höchstens zwei Zwischenlandungen gestattet. London, 28. April. Der Aviatiker Paulhan, der um 4 Uhr 9 Minuten von Lichfield aufgestiegen war und um 4 Uhr 40 Minunten Seafford überflogen hatte, ist um 5 Uhr 30 Minuten in Manchester eiiigetroffen. Er wurde bei seiner Landung von einer vielköpfigen Menge mit be geisterten Zurufen und lebhaftem Tücherschwenken empfange». Ter Aviatiker schien kaum zu wissen, um was es sich handelt. Er sah völlig erschöpft aus. Mit den« Sonderzuge, der ihm von London aus gefolgt war, fuhr Paulhan sodann nach dem Zeiitralbahnhofe von Manchester. Der Aviatiker hat die 185 Kilometer lange Strecke in 3 Stunden 56 Minuten zurückgeiegt. — Graham White ist um 2 Uhr 50 Minuten von Nothampton wieder aufgestiegen, hat um 3 Uhr 30 Minuten Rugby passiert und ist später in Polcsworth, 10 Meilen vor Lichfield, nieder- gegangen. Wie die „Daily Mail" aus Polesworth meldet, kann er wegen Motordefektes den Flug nach Manchester nicht fortsehen. Caracas, 27. April. Juan Vicente Gomez ist zum Präsidenten gewählt worden. Für alle politischen Ge fangenen wurde eine Amnestie erlassen. Theater und Musik. i Dresden. Mit der Burleske »Der König" «öffnete da» Gesamt-Gast'viel des Lesstng - Theaters zu Berlin im hiefiae« Zentral-Theater seine Vorstellungen. Drei Franzosen Caillavet. de Flers und Arvne haben dieses Sillck zusammen ge mach«. ES ist mit frivoler Frechheit ausgestatiet. denn Ehebruch reiht sich an Ehebruch, als sei das eine selbstverständliche Sache. Die Träger dieser Moral find aber hochpolitische Persönlichkeiten de- gegenwärtigen Frankreichs. Sozialisten und Republikaner» Eiferer gegen die ilorruplioa, in Wahrheit aber lehr linkisch p-otzeo- hafte RaLabmer der Fehler der Bonrgoisie. Die politische Satire peitzelt mit Lächerlichkeit diese Leute. Die Hauptperson ist vourdter, ein mehrfacher Milliorär: wo» iln ob« pich« mit se'rem Gewissen al» sozialistischer Deputierten in Konflikt bringt; nach seiner Sn-