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Sächsische Volkszeitung : 29.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191004293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19100429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19100429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-29
-
Monat
1910-04
-
Jahr
1910
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.04.1910
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Ohne Debatte wird erledigt die dritte Beratung der Uebersicht der ReichSauSgaben und Einnahmen für da» Rechnungsjahr 1906, nebst Anlagen, ebenso die dritte Beratung der ttebersichien der Einnahmen und Ausgaben des ^Schutzgebietes Kicnuichou für die Rechnungsjahre 19,4 und I90V. Zum Schluffe ecfslgt die dritte Beratung des von den Abg. Dr. Ablaß und Genossen «ingebrachten CttsegentwurfiS über die Gewährung von Beihilfen an Kriegsteilnehmer ») des von den Abg. ». Liebert, Liebermann o. Sonnenberg eingebrachten Gesetz entwürfe» über die Bewährung »on Beihilfen an Kriegsteilnehmer, d) des von den Abg. Eaffermann und Genossen eingebrachten Gesetzentwurfes über die Gewährung von Beihilfen an Kriegs teilnehmer. Prinz v. Echönaich-Sarolath (natl.) wünscht, datz der Staatssekretär an der Lösung der DrckungSfrage Mitarbeiten nlöge. Staatssekretär Wermuth: Da« ttzrjetz kann nicht an genommen werde», wenn keine Deckung vorhanden ist; daran muß sch festhalten, so sehr ich den Veteranen helfen will. Abg. Gröber (jjentr): Jeder denkr sich unter der Wehr steuer etwas anderes; einmal soll sie ein Zuschlag zur Einkommen steuer sein, dann zur Vermögenssteuer. Aber alle Versuche zur Schaffung der Steuer haben versagt. Auf ein Stichwort lassen wir un» nicht ein. Wir sind bereit, an der Lösung der Deckung», frage mitzuarbeitcn: aber ein Vorschlag des NeichSschatzsekcetärS mug un« unterbreitet werden. «Beifall) Abg. Arnstadt (kans.j schließt sich de« an. Abg. K » P s ch (VolkSp.j: Die Wehrstruer ist nicht geeignet zur Deckung; man entferne die Liebesgabe. Wenn man lange wartet, sind die Veteranen weggestorben Abg. o. Liebert (Rcichsp.): Mit langem Warten ist den Veteranen nicht gedient: es müssen Taten geschehen. Wir sind unseren alten Veteranen noch etwas schuldig und das muß bald bezahlt werden Abg. Werner (VolkSkp.) ist dagegen, daß man die Vete ranen auf die Wertzuwachssteuer vertrösten will. Eine Kolierungs- steuer wäre mir auch sehr angenehm. Die Mehrheit im Hause ist da; der Staatssekretär möge seine Pflicht tun. Staatssekretär Wermuth: Die Einnahmen müssen sofort gegeben werden, und zwar sofort mit den Ausgaben, man darf nicht letztere jetzt beschließen und die Einnahmen in der Zukunft. Wie soll ich da Deckung beschaffen. Aon der WcrtzuwachSsteuer soll ein Teil für die Veteranen erübrigt werden. Abg. Schöpfltn sSozd.): Die bürgerlichen Parteien hatten schon längst die Möglichkeit, die Sache zu regeln; warum taten sie es denn nicht? o. Liebert möge den komischen Mann im Reiche zeigen, der noch nicht genug Steuern bezahlt hat? (Heiterkeit.) Abg Btndewald (Ä,uis.): Kau lege e nmal den Entwurf einer Wehrsteuer vor, dann können wir ihn verbessern. Im Vorjahre hätte m,n die fehlenden 2l)Mtll. Btt noch leicvt arfö^ingen ionneu. Abg. Arndt (Reich-p.): Wir haben incht sofort für die Ein nahmen zu sorgen, der Reichrschatzsek etäc muß sein« Loischlägs uns unterbreiten. Das Z-ntr»m ist heute bereit, in eine Prüfung der Wehrsteuer einzntreun Für unsere Veteranen will jeder Opfer bringen. Man berufe eine Konserenz ein, welche Drckunge- vorschläge unterbreitet. Staatssekretär Wermuth: Bei der Beratung des Werl zuwachsgesetzes kann man stir die Veteranen so-gcn, das halte ich aufrecht. Da kann mau wenigstens I.tlwetse abhelken. Die neien vteu rn geben nicht solchen Ueberichuh, um daraus d cken zu können. Nach kurzer Debatte wird tis Generaldebatte geschwsl'eu. Der Gesetzentwurf wird sn iiloo einstimmig anaeiiomm.n. Das Haus vertagt sich um 4 Nhr auf Freitag 2 Uhr: Kleine Vorlagen. Politische Rundschau. Dresden, den 2«. April 1910. — Der Herzog von Cnmbrrlaud soll nach dein „Berl. Tagebl." gelegentlich der Taufe des Erbgroßherzogs von Mecklenburg-Schwerin, die binnen 4 Wochen stattfindet, mit Kaiser Wilhelm zusannnentreffen. Der Herzog von Cumberland ist bekanntlich der Großvater des Täuflings, dessen Tante die deutsche Kronprinzessin ist. In Aussicht gestellt ist solch eine Zusammenkunft schon öfter, ohne daß eS bisher dazu geloinmen wäre. Mit dem Sohn des Cumberländcrs ist der Kaiser dagegen M München einmal zusammengetroffen. — Der Präsident des Reichtags, Graf v. Schwerin- Löwitz, beabsichtigt nach Erledigung der Wahlvorlagr sein Mandat für die preußische Zweite Kammer »tederzulegen. Graf Schwerin vertritt im Abgeordnetenhaus seit 1896 Stettin I. Dem Reichstage gehörte er seit 1898 an. — Das preußische Abgeordnetenhaus setzte die Be ratung des Kultusetats fort. Bei der allgemeinen Be sprechung des Titels „höhere Lehranstalten" wurde neben anderen auch von dem Zentrumsabgeordneten Dr. Bell zum Ausdruck gebracht, daß erfreulicherweise sich die höheren Lehranstalten in anfsteigender Linie bewegen. Allgemein wurde auch der Wunsch ausgedriickt, daß diese Anstalten sich immer mehr entfalten und ausgebaut werden mögen und so den Grundstein der höheren Schulbildung abgeben. So dann wurde in die Einzelberatung eingetreten, die den Abgeordneten Gelegenheit gab, ihre Einzelwiinsche vorzu tragen. — Das Haus hält noch eine Abendsitznng ab. — Der Haß als edles Gewächs. In der Märznuinmer (Nr. 6) der freidenkerischen Zeitschrift „Es werde Licht" findet sich folgende Nedaktionsbriefkastennotiz: „H. M. Der Haß ist zuweilen ein edles Gewächs. So ist zum Beispiel der Haß gegen die römisch-katholische Kirche, den Sie verurteilen, ein Ausfluß des Jesu-Wortes: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Wer die katholische Kirche kennt, ihre Geist und Seele würgende und tötende Macht, der muß sie hassen wie das Böseste des Bösen. Die Be freiung des Volkes von ihren Fesseln schätze ich höher als der gläubige Christ die Erlösung von der Sünde durch Christi Blut schätzen kann. Nicht die biblische Sünde, nein, di? römisch-katholische Kirche ist die Schlange, der man den K o p f z e r t r e t e n muß, wenn inan die heutige Menschheit erlösen will." Dieser wahnwitzige Haßausbrnch findet sich in einer Zeitschrift, die vom liberalen Gemcindebevollmächtigten Scholl-München gegründet und vom liberalen Gemeinde- bevollmächtigten I. Schön gedruckt ist! Redakteur ist der freireligiöse Prediger Welker in Wiesbaden. Diese Herren I-aben die Kühnheit, dem Titel der Schrift noch bei zusetzen: „Blätter für Aufklärung und Versöhnung!!" Da müsseil die gläubigen Katholiken sich nächstens darauf gefaßt machen, daß die Freidenker obigen Worten gemäß ouch handeln und die Katholiken einfach erschlagen, denn sonst können sie der römisch-katholischen Kirche nickst den Kopf zertreten! Man sollte glauben, der Wahnsinn wohne in einein Menschen, der solches spricht. — Die katholische Jugendorganisation in Deutschland macht rasch Fortschritte. Nach der „Köln. Volkszeitg." be stehen iil Westdeutschland rund 2600 Vereinigungen für Jugendfürsorge mit etwa einer Viertelmillion Mitglieder. Diese Vereine sehen sich als Ziel die Vertiefung des katho lischcn Glaubenslebens, Stärkung des Charakters und des Interesse» fiir die Aufgaben der Allgemeinheit, Fortbih düng usw. In einer Reihe von Jugendvereinigungen be stehen Arbeitsvermittelungen. Auch die evangelische Ju gendbewegung ist in Deutschland nicht zu unterschätzen: dem westdeutschen evangelischen Jünglingsbunüe gehören 547 Vereine mit 44 484 Mitgliedern an. — Die deutschen sozialdemokratischen Agitatoren haben für sich einen eigenen Verband geschaffen, dem die Beamten der sozialistischen Gewerkschaften, die Parteiredakteure, Konsumvereinsangestellten usw. angehören. Die Mitglieder zahl des Verbandes betrug Ende 1909 2474. Davon waren 1448 Gewerkschaftsbeamte, 86 Angestellte der sozialdemo kratischen Partei und 121 Arbeitersekretäre. Das Ver mögen des Verbandes betrug am Ende des Jahres 615 000 Mark. Es wäre außerordentlich interessant, wenn diese Statistik auch die Gehälter dieser ansehnlichen Agitatoren schar veröffentlichen würde: leider ist dies nicht der Fall. — Die „armen" Trrratngeselschaste«. Wieder 106 v. H. Dividende zahlt dis „Berlinische Bodengesellschast". Die Gesellschaft erzielte insgesamt einen Gewinn aus Terrainverkäufen in Höhe von 1 358 877 Mk. (im Vor jahre 1 424 430 Mk.). Zinsen erbrachten 101361 Mk. (im Vorjahre waren 69 026 Mk. Zinsen zu zahlen). Nach Abzug von 237 618 Mark (im Vorjahre 291 758 Mk.) sür Steuern. Unkosten usw. verbleibt ein Ueberschuß von 1 269 304 Mk. (im Vorjahre 1 236 181 Mk.. der wie folgt verteilt wird: Tantieme für den Anfsichisrat 70 366 Mk. (im Vorjahre 65 808 Nk.). Tantieme für den Vorstand 121261 Mk. (im Vorjahre 113680 Mk,). wieder 100 v. H. Dividende auf 1000 000 Mk. Aktienkapital gleich 1000000 Mk,, Vortrag 67688 Mk. (im Vorjahr 89375 Mk.). OefLerreitzy« Uivqe'r». — Ter Nachlaß Dr. Luegers. Die Verlassenschafts, abhandlung nach dem Bürgermeister Dr. Lueger hat ge- zeigt, daß diejenigen recht behalten haben, die Dr. Lueger als den Mann mit den „reinen Händen" bezeichnet haben. Man wird wenige Beispiele finden, daß Männer, denen Millionen zur Verfügung standen, immer nur an andere — und zuletzt an sich gedacht haben. Dr. Lueger lebte stets in den bescheidensten Verhältnissen, und wenn manche an- nahinen, daß sich deshalb in seinem Nachlasse größere Sum men vorfinden müßten, bedachten sie nicht, daß Bürger meister Tr. Lueger stets für die Armen, Witwen und Waisen eine offene Hand hatte. Mit Tränen in den Augen klagte er einmal im Gemeinderate, was denn aus ihm und seinen Schwestern werden sollte — wenn er ganz erblinden sollte. Dr. Lueger war ein großzügiger und genauer Ver walter des Gemeindevermvgens, in Hinsicht auf sein Privat- verwögen vertrat er aber den Grundsatz — daß jegliches Zinsennehmen prinzipiell unzulässig sei. Man fand in seinen! Nachlasse etwa 120 000 Kronen Bargeld vor. Diese Siiiiiiiie besteht aber nicht etwa in Wertpapieren oder in Sparkassenbüchern — sondern in Banknoten. In dem Testamente vom 8. Februar 1907 ordnete Dr. Lueger an, daß sein Nachlaß an seine Schwestern Rosa und Hilde garde übergehen solle. Er sprach weiter den Wunsch aus, daß sich die Schwestern gegenseitig beerben sollen, und daß das Vermögen nach dein Ableben beider Schwestern der Dr. Karl-Liieger-Stiftnng für verarmte Gewerbetreibende zu fallen möge. Hinsichtlich seiner Beerdigung gab er dem Wunsche Ausdruck, nicht in einem Ehrengrabe beigesetzt zu werden, sondern in der Unterkirche des Zentralfriedhofes. Die Grab-Inschrift soll außer den Worten: „Dr. Karl Lueger — Bürgermeister der Reichshanpt- und Residenz stadt Wien" nur die Gebnrts- und Sterbedaten enthalten. Tie beiden Schwestern des verewigten Bürgermeisters ver lassen in den nächsten Tagen die Wohnung im Rathause und beziehen ihr Häuschen in Baden: der Gemeinderat hat ihnen zeitlebens eine Ehrenpension ausgesetzt. Italic». — Fürst Albert von Monako hielt im großen Saale des Collegium Romanum zu Rom einen Vortrag über die Fortschritte der Ozeanographie, dem u. a. der König und die Königin beiwohnten. Der Präsident der Geographischen Gesellschaft gab bekannt, daß die Gesellschaft dein Fürsten die große goldene Medaille verliehen habe. Frankreich — Roosevelt gegen das Zweikindersystem. Eine deutliche Lektion bekamen am Sonnabend den 23. April die Franzosen von Roosevelt. dem amerikanischen Expräsi- denten, zu hören. Ec hielt im Pariser NiiiversitätSsoale eine Rede gegen die bet den Franzosen übliche geringe Zahl von Kindern. Roosevelt sagte dabei ». a. „Der schlimmste Fluch ist der Fluch der Unfruchtbarkeit, und die freiwillige Unfruchtbarkeit verdient die härteste Verdammung. Die wesentlichste Notwendigkeit jeder Zivilisation ist, baß Mann und Frau Eltern gesunder Kinder seien, damit die Rasse sich vermehre und nicht abnehms. Der Mangel an Bevölkerungszuwachs ist ein Unglück, wenn er nicht beab- sichtigt ist. Wenn rr aber auf Absicht beruht, ist er ein Verbrechen." Die Franzosen werden große Angen gemacht haben, als sie diese Peitschenhiebe erhielten. Sie waren verdient. Denn wegen des Zweikinder.Systems nimmt die Bevölkerung Frankreichs nicht zu, während Deutschland jährlich fast uni eine Million zunimmt. England. - Im Unterhanse richtete der Unionist Bnrgogne an den Ersten Lord der Admiralität die Anfrage, ob er etwas wisse über eine Vereinbarung zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn bctr. die Uebernahme von vier großen im Bau befindlichen beziehungsweise projektierten Panzer schiffen seitens Deutschlands für den Fall, daß die öfter- reichisch-nngarische Negierung auf Schwierigkeiten bei der Bewilligung der nötigen Gelder stoßen sollte. Mac Kenna erwiderte, daß er amtlich keine Kenntnis von etwas der artigem habe. Eine weitere Anfrage, ob einer der projek tierten österreichisch-ungarischen Dreadnoughts bereits auf Stapel gelegt sei, beantwortete Mac Kenna in gleichem Sinne. Er fuhr fort: In Angelegenheiten, die fremde Re gierungen betreffen, gebe ich dem Hause nur Infor mationen, die ich von den fremden Regierungen erhaste. lieber das, ivas unsere Attaches der Admiralität berichten, bin ich nicht in der Lage, irgend etwas bekanntzugeben. Norwegen. — Z«m Tode vjirasonS. Im Storthing hielt der Präsident eine Gedächtnisrede für Björnson. Auch die Mitglieder der Regierung waren anwesend. Der Storthing beschloß die Ueberführung der Leiche und das Begräbnis des Dichters auf Staatskosten. Darauf wurde die Sitzung zum Zeichen der Trauer aufgehoben. Sämtliche Theater haben heute ihre Vorstellungen abgesagt. Der König hat an Frau Björnson folgendes Beileidstelegramm gesandt: „Empfangen Sie mein und der Königin herzliches Beileid zu dem unersetzlichen Verluste sür Sie, Norwegen und unS alle." Der Präsident des Storthing» kondolierte gleichfalls im Namen dieser Körperschaft. Türkei. — Die Kämpfe in Albanien. Der Engpaß von Katschanik befindet sich noch in den Händen der Rebellen, die Verstärkungen erhalten haben. Die Arnauten gestatten nur den gewöhnlichen Bahn-, Post. und Passagterverkehr. Der Anmarsch Turgot Paschas scheint sich zu verzögern. Angesicht» der schwachen Garnison in Jpek geht ein Teil der Einwohnerschaft dieser Stadt zu den Rebellen über. Die Kämpfe in der Umgebung von Jpek dauern fort. de» deutsche» Koloute«. — Ain 9. März fand in Swakopmunü eine Besprechung der Bürgermeister der vier bedeutendsten Gemeinden des Schutzgebietes Windhuk, Swakopmund, Lüderitzbucht und Keetmanshoop statt. Es wurde eine ganze Reihe von Punkten erörtert, auch wurde angeregt, daß derartige Be sprechungen der Vertreter der Stadtgemeinden jährlich mindestens einmal stattfinden sollten, tunlichst vor dem Zu sammentritt des Landrates. Der Lüderitzbuchter Bürger meister teilte mit, daß Dr. Paul Rohrbach es übernommen habe, die Interessen der Lüderitzbuchter in der Heimat zu vertreten, er werde zu diesem Zwecke jedes Jahr einmal herauskommen, die Wünsche der Lüderitzbuchter entgegen- nehinen und zu Hause mit den Abgeordneten Rücksprache nehmen. Es wurde angeregt, daß auch die anderen Ge meinden, insbesondere Windhuk, Swakopmund und Keet manshoop sich dieser Einrichtung anschließen. Aus Stadt und Land. Dresden, den 28. April 1910. —* Im Landtilge sind gestern eine Anzahl Drucksachen, Berichte der Deputationen über fertiggestellte Arbeiten, ein gegangen. Darunter befindet sich auch der Bericht der ersten Deputation der Ersten Kammer über das Dekret 18, betreffend den Entwurf eines Gesetzes über die Feuer versicherung bei privaten Versicherungsunternehmnngen. Die Deputation Hot an dem Gesetz eine größere Anzahl Abänderungen vorgenommen. Weiter hat sich die Beschwerde- und PetttionSdeputation der Zweiten Kammer mit einer Anzahl Petitionen zum Körgesetz beschäftigt. Die Depu tation empfiehlt, die Petitionen, soweit sie daraus gerichtet sind, die Aufhebung deS Gesetzes vom 30. April 1906, die Körung und Unterhaltung der Zuchtbullen betreffend, herbetzuführen, auf sich beruhen zu lassen, soweit in ihnen aber die Einführung deS allgemeinen KörzwangeS gewünscht wird, sie der Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. —* Im rmmgelisch-lutherischen LandeSksufistorium stehen für die nächste Zeit Veränderungen bevor. Wie nian hört, wird auch der Vizepräsident des Konsistoriums Herr Oberhosprediger Dr. Ackermann demnächst von seinem Posten zurücktreten, um sich ins Privatleben zurückznziehen. lieber die Person seines Nachfolgers ist bis jetzt eine Ent scheidung noch nicht getroffen worden. —* Wetterprognose der Königl. Gächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden für den 29. April: Südliche auf frischende Wind», meist heiter, etwa» wärmer, vorwiegend trocken. —* An der heutigen Königlichen Mittags tafel nahinen Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg teil. —* Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, hat am Dienstag die Königl. Billa in Hosterwitz bezogen. —' Herr Amtsrichter und Konsistorialrat' Ilr. jur. Oskar Heiduschka wurde zum Königl. AmtSgertchtsrat ernannt. —* Zur Maiandacht erscheint soeben noch rechtzeitig ein Büchlein von 80 Seiten in der Form des Cantate mit dem Titel: Gebete und Lieder zur Marien-Mai- andacht in der kath. Hofkirche zu Dresden, mit bischöf licher Druckerlaubnis (zu entnehmen in der Sakristei und bei den Türstehern der kath. Hoskirchs, auch bei Herrn H. Trümper, Sporergaffe). Sein billiger Preis (25 Pf.) erlaubt, daß es sich jeder Besucher kaufen kann. Die Ein leitung enthält eine Belehrung über das wichtige Kapitel der Heiligenverehrung, worin Mißdeutungen widerlegt werden, die Lehre aus der Heiligen Schrist begründet und in sechs kurzen und übersichtlichen Punkten zusammengefaßt wird. Willkommen wird manchem die Mitteilung aus den Märtyrerakten des hl. Polykarp (i. I. 166 nach Christus) sein, woraus hervorgeht, daß sich die Kirche in ihrer An schauung über die Heiligenverehrung seit dem zweiten Jahrhunderte bis auf den heutigen Tag gleich geblieben ist. Hierauf folgt die Ordnung, nach welcher diese Andacht in der Hoski'che gehalten wird, sodann die Texte von 18 Liedern, die Nosenkranzgeheimnisse, die Lauretantsche Litanei (in der die unschönen „Du" weggelassen sind), da« Rszxinu oosli, der Engel de« Herrn, das Tantum orZo (lateinisch und deutsch) und das To cioum. Der Anhang bringt ein Gebet bei Besuchung des allerhl. Sakramentes, beim Segen, das Memorare des hl. Bernhard und die geistliche Kommunion, besonders für die Erstkommunikanten. DaS Ganze eignet sich trefflich als Andachtsbüchlein während deS MaimonatS, auch zur Einführung in anderen Gemeinden, zur Belehrung der Konvertiten u:id der Schul kinder über die Heiligenverehrung, zur Erlernung des Nosen- kranzgebeteS und zur Uebung der geistlichen Kommunion, -r- —* Da die Sommerzeit wieder viel alleinstehende Damen und Mädchen nach Dresden führen wird, möchten wir darauf Hinweisen, daß dieselben gute, billige Wohnung und Kost für kürzere oder längere Zelt im Bennosttft. Lößnitzstraße 4, finden können. Diese vortreffliche Anstalt wurde zu dem Zwecke, durchreisenden oder stellesnchenden katholischen Dienstmädchen ein gesicherte» Unterkommen zu bieten, vom Slisabeth-Verein gegründet und von der hoch seligen Königin Carola großmütig gefördert. Die Anstalt steht unter der ausgezeichneten und liebevollen Leitung der Borromäerinnen und hat schon Tausenden von Mädchen WWMW>WW»«WW>
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