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ASdrend der I^elserell vresdner ivacb- und Zebllezzgesellzcftakt di« v««ach«ng von Villen, soivie auch einzeln«» Etagen bei Tag nnd Nacht z« billigsten Preisen. Man verlang« Prospekt. Vslvplii»» »»7». I>tr«lLtl»n äk»I»«ni» ttevrxi» ^II«v IV o. 8. 2753 Velvplron »171. 8km GlMkiiMchk«! Vor nun mehr als 20 Jahren hat Uninit» in ähnlicher Weise an Ihre Türe und an Ihr Herz geklopft. Damals handelte es sich um den Bau einer Kapelle für meist zugezogene und zumeist auch ganz arme Arbeiterfamilien, welche in der hiesigen Flachsspinnerei beschäftigt waren. Unsere Bitten waren nicht vergeblich: schon im Jahre 1381 konnten wir jubelnden Herzens der feierlichen Lin- Weihung unserer neuen St. JosefSkapelle mit daran ^anstoßendem Schulzimmer beiwohnen. Seitdem hat sich Hainitz weiter entwickelt. Cs geschah das in einer Weise, wie solches niemand vorausahnen konnte. Die arbeitende Bevölkerung machte sich ansässig, und durch beständigen Zuzug neuer Zträfte nahm die junge Gemeinde rasch an Seelenzahl zu. Ai» besten beweist das die Schulstatistik. Während wir mit 40 Kindern in einer Religionsschule begannen, haben wir jetzt schon eine selb ständige kath. Schule, welche Lstern 1004 an die 130 Kinder zählt. Und unsere Kapelle zählt nur an 1L6 Sitzplätze! Da muß also etwas geichehen! Es muß etwas geschehe», damit das religiöse Bewußtsein im Volke nicht Einbuße erleide, waS hier sehr zu befurchten ist. Bekanntlich geschieht solches in der Diaspora überall dort, wo unsere Glaubensgenossen nicht regelmäßig den Gottesdienst besuchen können. Und hier besteht dieser bedauerliche Mangel. Schon eine geraume Zeit vor Beginn des Gottesdienstes pflegt unser Kapellchen überfüllt zu sein, so mancher muß un verrichteter Dinge zurückkehren. So manche verlernen das Kirchen gehen und fallen ab. Ein trauriger Gedanke! In Anbetracht dieser betrübenden Verhältnisse hat der nnter- zetchncte Männerverein Abhilfe zu schassen beschlossen und sich den Bau einer Kirche in Hatnttz zum Ziel gesetzt. Und was be sagter Verein und was Haiuitz zu schassen vermag, wird auch geschehen. Alles können wir jedoch nicht leisten und bitten daher herzlich und innig um gütige Unterstützung unseres Vorhabens. Wir wissen Wohl, wie viele gegenwärtig der Sammlungen sind, wie sehr Ihre Opserfreudigkeit allseits in Anspruch genommen wird; allein Wir müssen bitten. Unsterbliche Seelen müssen erhalten bleiben, und um unseres Herrn und Heilandes willen, welcher gekommen ist und gelitten Kat. um Seelen zu retten, bitten wir nochmals herzlich um eine Gabe. Die verehelichen Redaktionen der „Sächsischen Volkszeitung" und des „Katholski Posol" (in Bautzens haben sich bereit erklärt, unsere Bitte zu unterstützen, über eingegangene milde Gaben zu quittieren und selbst Gaben entgegenzunehmen. Hainitz, im April 1004. 25V7 In Hochachtung und Ergebenheit Dev kath. Männerverein Hainitz. Kaplan Nicolaus Andritzktz. Michael Rötschke, Vorsitzender Buchführer Karl Zieger, Kassierer. Die hier vorgetragene Bitte empfiehlt einer gütigen Berück sichtigung Bischof (tzeorg Wuschanski, Apostolischer Vikar^und /1iii,iilu»tintor ec:c:I(rmk>->wic-,u»t Tischlermeister 2000 Dresden-Altstadt, Schnorr-Stratze Nr. L5. Llslvsev Vvsin-kokven 0 ! l0«r§erleil»ii»gr- und Zchieurren-stödren. lluh-, llLIber- und rchveiaettöge. pferaekrtppen. hohlriegeli, etc. empfiehlt ganz besonders die Tdonrödrenkadrlk von W>IK. Vivneni, Elstra. >00000000000000»! brnslZenIie, kautren Fi«. V H » 11 Z> 1 - FL » 1 kl Fl«. N. Anerkannt beste Bezugsquelle fertiger Knaben-Anzüge, Hosen, 8 Blouson, Joppen, Ueberzieher. z Besondere Abteilung für erwachsene Schüler und Herren. 8 Welien-Mäer, Zseketk. MM fragen. 8elliirren. Babyausstattung, Wäsche, Krawatten, Unterzeuge, Strümpfe, Handschuhe, Schwitzer, Htrohhüte, Fihhüte, Mützen, Hauben usw. MM" (Fro333tru1t-^ii3»ribI in killiFuton Ki3 boeliteinytvn (jualitäten. Streng reell«, feste Preise. 2623 ovvvvovvvvovvovtovsosssosooos ^Ü8lkl öb 6ll.,0rs8l!s!i k Wtumen-Straße Wr. 12 l e er als Ivnlralbsirungs-, l-Uilungs-, Vamps- unä leoeüsnanlagen, vaüeanslallsn, V/a886elsitungsn etc. etc. 1322 ^ r t. Vorrüglielie Kelereureu. ssüellore MMruug. Gegründet 1832. Prämiiert 1873 u. 187S. Wiek 1. kiMsumi, KleiiMlr- u. AM-Kbeiteii Me Lsu-rdeiteu Liläksuer-Ardeilen figürl. u. ornamental in 8gm!8t8ln u. Ustivok. i» Sandstein. IllSUlLVI, 8m Argelwsll 1. Fassadendekoration in Sandstein, Zement und Gyps, inner« Dekoration, Plafond» (nach Zeichnung oder Modell). LnLssles ksgsn v. krabltsnkmülem u. Blatts» in Marmor. Syenit, Granit und Sandstein. 2330 I». Lenlgen 0k«ij«. vlrellütttii ll 8p«ri»l,v,eliRN kür stsrcsa HoäesrMl«!. Hüte unä HütLso ü» »lloo Normen unä kroislaxsa. ««»ul!-», lniulst». ll»sm»u«d« Hunts»»«?. Istoiittlilm, kl? l«m> II» 0i»« ^041 i'U«I»Ii°/olIirpchq2,iS,,rLq1lrlui '-aos q zulzasjr h,vj oriichiLx) ^i'6i '»»lr«»t rpiunjOF 'qaruniStZtiig ' tltz-gäms ß r»tsusujsiwsuv/»ugiig8 djavqsqsnvH-n sxsa,K gascnsg leoer spul» 8sib!t ilen »en»ölint. Usuvksn befriedigen meine Spezialinarkenr liloal .... 5 Pf. kstor äe Ilscliner 6 Pf. § viamsnt... 8 Pf. « llouquet llo/sl. 10 Ps. Bei Entnahme von OngincilzehiitebKistchen L 50 u. 100 Stück bedeutende Ermäßigung. älitoii Ilivmas Ssu1»ei». Snu- u «LksI-DinokIsvLi mit Uolorvudvtried von eter Ledschöor, Dauschwih. All»»«, ,« kt»sM0»> »Ir r» kk»s»«»rk» stets vorrätig 11/oin ott u. flaschenr-, L Liter V,VI«, Mn. 70 Pf. v. 25 Litei- faß an, vers. Lehrer HauSmanu, üiensingen bei Bingen a. Rh. Prima-Zeugnisse v. hochw. Klerus VsslMWtrUIIsuUi» Dresden, Blafewitzer Str. »A llun»R- uni» Velrovnkion»- W»>ev. 152« — 14 — ..Wa-s?" „Ja. Hvchwi'irdcn, wie Sie mich hier sehen, habe ich Theologie studiert — sechs Semester — allerdings —". „Ich verstehe," nickte der Pfarrer diskret. „Unser Schiller würde sagen: „Ihr (Alande, Sire, ist nicht der weinige." Aber oh Sie mich jetzt verstehen werden, Hochwnrden." „Wenn Sie sonst nichts znrnckhält — sprechen Sie getrost; ich bin ein Mensch; nichts Menschliches ist wir fremd. „Piin, mein Hang zur Medizin, meine Vorliebe für die Naturwissen schaften verscheuchten all mein Interesse für die Theologie. - Und dann kainen die Zweifel. — Aber Hochwürden, ich „Aber bitte, nur weiter. Wer von nnS wäre von Zweifeln ver schont geblieben - den ehrlichen Zweifler hat Gott lieb." „Ja, aber der Zweifel war bei mir bald vorüber — an seine Stelle trat schnelle volle Gewißbeit und da ich das Jenseits ansgegeben, so suchte ich ini Diesseits wenigstens einen Berns, der mich völlig befriedigte, durch den ich weinen Mitmenschen doS Leben verlängern nnd erleichtern könnte. Ich ging zu meinem Vater und sagte ihm alles —" „TaS war aber mindestens unbedacht — nehmen Sir inir'S nicht übel, daß ich Ihnen das sagte. Sie waren aber kein ehrlicher Zweifler, Sie suchten den Irrtum nnd nicht die Wahrheit. .Hätten Sie sich redliche Mühe gegeben, den Weg zu Gott znrückznfinden, so wäre es Ihnen auch sicher gelungen. Denn unser .Herrgott ist noch mit allen falschen Propheten fertig geworden, und er hätte Ihnen beigestanden. Aber es war auch noch obendrein unklug - schon sechs Semester hatten Sie gedient nnd dann —". „Na ja, lieber Gott, es war ja doch alles ein." „Wie ?" „Ach. mein Unglück saß noch tiefer als bloß verfehlter Berns." „Und darf man fragen -- ?" „.Hochwürden, ich war zweinndzwanzig Jahre —". „So so nnd sie blieb unerbittlich?" „Ach - - soweit ist eS ja gar nicht gekommen! Ich sah, daß sich ibr .Herz einem andern znneigte, nnd so ersparte ich mir einen Korb." „Und ist sie denn mit diesem andern glücklich geworden?" „Eben nicht! Ein Tritter trat störend dazwischen nnd raubte sie de». Andern und er bat sie »nd sich selbst elend gewacht." „O, ist das traurig! Nun nnd als Sie Ihrem Vater gesagt hatten, wie eS nin Sie stand nnd vergeblich versucht batten, sich dnrchzuschlagen, da schickte er Sie hierher? War er denn »nt Eisold bekannt?" „NachharSkinder, Jngendgespielen, bis EisoldS Vater nach der Stadt zog. Als mein Vater dort das Seminar besuchte, verkehrte er wieder mit Eisold, der auf dein Gmnnasinin war, und als endlich mein Vater die Lehrer- steile ans einem Nachbardorfe erhielt, hatte er ihn stets besucht. Ich aber, als ich das Gymnasinni besuchte, kam zu Eisold in Pension —". „Ach so." „Ja. er war damals Konimnnalbealnter, fühlte sich aber in diesem Be rufe nicht recht heimisch. Er hatte ihn auch nur ergriffen, weil nichts anderes da war. als er seinen Zivilversorgungsschein erhielt. Als dann seine Iran starb, hat er cs denn auch nicht mehr ausgehalten. Die Adininistratorstellc auf — 15 — Arendtshansen wurde frei und er griff mit Freuden zu. Ist er doch auf dein Lande geboren und ausgewachsen. Sie wissen wohl auch, daß er nach seinem Ghiniiasialbesnch die Landwirtschaft praktisch erlernt und die Soldatenkarriere nur ergriffen hat, weil er sich sehr richtig sagte, ein Landwirt ohne Geldmittel töiine nie anftoiiimen — und gar sein Leben lang landwirtschaftlicher Beamter bleiben — —. Nun jetzt, da er seine Pension dazu hat. ist es etwas anderes. Er siedelte über einige Jabre, nachdem ich sein Haus verlassen, nin die Univer sität zu beziehen. Mein Vater schrieb den Umschwung in meiner Gesinnung dem Anfhören von Eisolds Einfluß zu und sein erster Gedanke war daher: Zurück zu Eisold! Tenn vor dessen 'Sittenstrenge nnd Gottesfurcht hatte er immer die größte Hochachtung." „So — also in EisoldS Hanse sind Sic ausgewachsen? Vielleicht ist cs dann nicht indiskret, zu fragen, was es mit diesem Sohne ist. Er wich mir geflissentlich ans, wenn ich darauf zu sprechen kam." „Eine unglückselige Geschichte. Ullrich war ein hochbegabter Junge, leider aber von allzu feurigem Temperament. Schlecht war er nie, aber stets wild nnd unbotmäßig. Er machte auf dem Gymnasium verschiedene dumme Streiche und wurde endlich ans Untersekunda relegiert. Es gab eine furcht bare Szene und sein Vater eröffnete ihm, daß er nunmehr ein Handwerk zu ergreifen habe — das Unglücklichste, was er hätte tun können! Ullrich wählte, nachdem er sich lange gesträubt, den Beruf des Mechanikers. Nun kennen Sie ja die Bewegung, die seit Jahrzehnten alle Kreise des Handwerks ergriffen hat. Ullrich blieb davon natürlich nicht unberührt — ja, als man in ihm einen Menschen von besserer Bildung erkannte, nabincii sich die Agitatoren seiner besonders warm an, nnd bald war er einer der eifrigsten Verfechter jener Ideen." «Ja, ja, falsche Propbeten überall," nickte der Pfarrer. „Und wie das denn so in den Werkstätten geht: aufregende Gespräche in den Frühstückspansen, nnd sobald der Meister oder sonst einer, der die Bot mäßigkeit ansübt, den Rücken wendet, Schriften, die man einander heimlich zustcckt, Besuch von Vereinen und Vcrsanimlnngen — und was sonst noch die Proselytenmachern fördert. Das konnte seinem Vater natürlich nicht für immer verborgen bleiben - eines Tages nämlich fiel cs Herrn Eisold ein, in Abwesenheit Ullrichs, dessen Wesen ihm schon längere Zeit nicht mehr gefiel, dessen Bücherschrank einer Revision zu unterziehen. Was er da fand, versetzte ihn in äußerste Wut: es folgte eine Szene, die jeder Beschreibung spottet. Ullrich machte dem Vater den Vorwurf, er sei selbst an allein schuld; hätte er ihn nicht gezwungen, Handwerker zu werden, so würde er mit den neuen Ideen nicht bekannt geworden sein. Da griff der Vater nach einem Stock, um den Solm zu züchtigen: der aber war schon damals ein Riese, der seinen Vater um etliche Zoll überragte nnd, obwohl erst neunzehn Jahre alt. ihm an Körper kraft doch unendlich überlegen war. Er nahm dem Vater in aller Ruhe — wenn andere ihm in maßloser Heftigkeit entgegentraten, so wurde er ganz ruhig — den Stock aus der Hand und sagte: „Nein, Vater, das wollen wir lieber lassen, dazu bin ich zu alt." Da fiel der Alte, der bisher geglaubt hatte, mit seinem flammenden Blick und seiner eigenen herkulischen Kraft alle in ein Mauseloch jagen zu können, vernichtet in einen Stuhl. „Jeder andere Vater." begann er dann heißer nnd tonlos, „würde dich nach dieser Schandtat auf die Straße werfen — aber ich will nicht, daß ein Straßenräuber und Mörder ans dir wird, wozu du alle Anlage hast, und daß einer, der meinen ehrlichen