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Sächsische Volkszeitung : 09.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190307097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19030709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19030709
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-09
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.07.1903
- Autor
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Sachsen? Wieviel sitzen in der Regierung, wieviel im Landtag? Wieviel Zeitungen haben sie im Lande? Also kurz: wieviel Einfluß haben sie? Einfluß aber, aus schlaggebenden Einfluß müssen sie doch haben, wenn sie die „trostlosen sächsischen Zustände gezeitigt" haben sollen. Die Katholiken bezw. Ultramontanen haben nun aber er wiesenermaßen keine Spnr von maßgebendem Einfluß, also sind sie an der sächsischen Misere — unschuldig. Wenn die „D.-Ev.K." das nicht einsieht, ist ihr nicht zu helfen, es bleibt nur Mitleid übrig. Mitleid? Man würde es der „D.-Ev. K." znbilligcn dürfen, wenn sie nur ihrem blinden Zorn wieder einmal Luft machen wollte. Aber sie geht viel weiter und — verdächtigt. Wer hat das Mißtrauen zwischen Volk und Herrscher dadurch gesteigert, das, mau de» Hof immer mehr in jesuitische Band schlug? Wer hat de» leidigen Kronprinzessin-Fall angestiftet? Vielleicht die Antinltramontanen? Zn hohen sächsischen Regiernngskreisen gehl der Nltramontanismus um und macht diese blind gegen die Gefahren der Zeit. Wer ist es denn, den das Blatt anklagen will? Warum denn keine Namen nennen? Fehlt dazu der Mut? Die Anspielung ans den „Kronprinzessin-Fall" aber, als hätte diesen irgend ein böse Macht angestiftet, entspringt einen, niedrigen Triebe zur Klatschsucht. Dann erklärt schließlich das theologische Blatt: Das evangelische sächsische Volk fühlt sich mit Recht in seiner Gewissensfreiheit bedroht und gab, da man auf das selbe bisher doch nicht hörte, ein Lebenszeichen von sich, das inan hoffentlich beachten und das zum Bruch mit dem ultramonranen Regierungssystem Veranlassung geben wird. Bedrohte „Gewissensfreiheit"! Das ist nicht mehr Klatschsucht, sondern böse Wühlerei gegen die Regierung oder allerhöchste Personen. Und was bezweckt man damit? Etwa Anbahnung einer Revolution? Bishcran fürchtet man sich noch nicht vor der gewiß energischen Sozial- denwkratie, und da sollte man Bange haben vor Leuten, die nur „ans der Hütte bellen"?! Die „Chemn. Allg. Ztg." gehört gewiß nicht unter die „nltramontanen" Blätter, im Gegenteil, aber sie scheint doch Gefahr in jenem Artikel zu ahnen und sucht das Augen merk von den Kernpunkten abznlenken: Die genannte Korrespondenz geht zu weit, wenn sic glaubt, das evangelische sächsische Volk habe wegen der nltramontanen Tendenzen am Hofe für die sozialdemokratischen Kandidaten ge stimmt. Gilt evangelische Wähler ließen sieh in ihrer monarchische» Treue durch gewisse Vorkommnisse in Dresden nicht irre machen. Das weis; auch König Georg selbst sehr gut, hat er doch eben in Meißen gesagt: „Man wird mitunter irre an seinem Volke, aber Fch bin es noch nicht geworden." Das ist auch die beste Antwort auf die Verdächtigung der sächsischen „Antiultramontanen" durch die „Köln. VolkSztg.". Der „Chemn. Allg. Ztg." entgegen müssen wir der „D.-Ev. K." recht geben, daß nur znviele Leute den roten Wahlzettel abgegeben haben als sog. Protest gegen eine angebliche Bedrängnng der „Gewissensfreiheit". Wer die Anstifter und Einpauker solch verkehrter Fdeen sind, kann vielleicht die „D.-Ev. K." genauer angeben. Wenn aber So. Maj. der König noch nicht irre an seinem Volke ge worden ist, so beweist das lediglich eine außerordentliche Langmut und gewiß die Ueberzengnng, daß man das Volk nicht für alles verantwortlich machen kann, was ihn, Fanatiker und Hetzer unablässig einreden. * Herr Abg. Gräfe ans dem 3. Wahlkreis sprach Dienstag abend im Palastrestanrant (Philharmonie), Ferdinandstraße, über „Irreführung der Massen" und wies in der Hauptsache nach, daß man sich bei den letzten Reichs tagswahlen viel zu viel tun ganz abliegende Sachen, statt um Zolltarif, Handelsverträge und ähnliche für den Reichstag zuständige Dinge gekümmert habe. Weiter führte er ans, daß ein derartiges Abschweifen den Sozialdemo kraten und Linksliberalen nicht bloß hoch willkommen ge wesen, sondern von ihnen auch gefördert worden sei. Daß in Sachsen so viele rote Wahlzettel abgegeben worden seien, um sächsischer Verstimmungen willen, tadelte Redner energisch als ein unpolitisches Verfahren, zumal die sächsischen Angelegenheiten ja gar nicht vor dem Reichstage zum Ans trag gebracht werden könnten. Man müsse sich in Sachsen selbst anfraffen. Redner entwickelte im allgemeinen das rewrmerische Programm, mit dein man. wenn es so um sichtig und maßvoll, wie von Herrn Gräfe vertreten wird, recht wohl zufrieden sein kann. Von .Konfession ist kein Wort gefallen, und doch erntete Herr Gräfe den denkbar größten Beifall. Also es geht auch so, und zwar sehr gut!! Das können sich die verblichenen Kartellredner nach träglich :r»I iiotum nehmen. — Herr Zimmermann von der „Deutschen Wacht" sprach spezieller über sächsische Ver hältnisse und uralte ein politisch soziales Bild von recht grauer Tönung. Recht dürste er aber haben. Ans eine sehr baldige bessere Lage wird man wohl auch nicht zu hoffen haben, dazu sind die Sachen doch in zu breiter Front verfahren. Also heißt es: ernste und nnernindliche Arbeit. Auch Herr Zimmermann fand größten Beifall. — Wir meinen, die Reformer haben mit der Abhaltung dieser Versammlung politisch sehr klug gehandelt. Daß sie sich als die einzigen Ueberlebenden der bürgerlichen Parteien nach dem grausigen Absturz des Kartells frisch und mutig der Deffentlichkeit zeigten und zwar mit dem Programm, daß sozial und politisch — ohne Nebemnätzchen — gear beitet werden müsse, wird ihnen Anerkennung und wohl auch Anhang bringen. * Wir mache» unsere Leser auf die Ankündigung der Emaillier- Anstnlt Hcinr. Ernst Pencker. Dresden-A. IN. im Fnseratenteil dieser Nnnnner aufmerksam, welche Fnknlänmsbildcr Sr. Heilig keit des Papstes VeoNlll. ans Metall in Pariser Semi-Emaille favrizicrt. Diese Bilder zeichnen sich nicht allein durch Schönheit der Ansführnng. sondern durch ihre Haltbarkeit der Bildsläche ans, welche prachtvoll emailliert ist. Für eine» jede» Katholiken dürfte sich die Anschaffung dieser in der Redaktion unseres Blattes zur Besichtigung undeventncll zumAnkattsbefindlichenBilder «mit nndohne Rahmen »als Andenken an den großen F-riedcnspapst bestens empfohlen. * Das Geschäftsamt der Deutschen Städte-Ans- stellnng in Dresden hat eine neue bis zum l. Fnli reichende Statistik des Besuches der Ausstellung znsammen- gestellt. Hiernach betrug die Zahl der verkauften Tages- eintrittskarten im ganzen 30 351 Stück: hiervon waren V2 702 Tageskarten für Erwachsene und 2030 Tageskarten für Kinder, 23011 Abendkarten für Erwachsene und -130 Abendkarten für Kinder. Der am stärksten besuchte Tag war bis jetzt der Pfingsrdienstag. Die Zahl der verkauften Dauerkarten beläuft sich bis jetzt auf rund 13000. Bis zum 1. Füll wurden in der Deutschen Städteanöstellnng bis rund 153 000 Mk. Einnahmen erzielt, ein Erfolg, der noch bei keiner hiesigen Allsstellung erzielt wurde. Und dabei ist die Ausstellung erst vor 6 Wochen eröffnet worden. Die Ausstellnngsleitung hat infolge dieser günstigen Ergeb nisse beschlossen, von jetzt ab jeden Sonntag und Mittwoch ermäßigte Eintrittspreise (statt 1 Mark nur 50 Pfg., Kinder 30 Pf.) zu erheben, in, übrigen aber allen Ver einen, Schulen, Korporationen und Gesellschaften, falls mindestens 30 Mitglieder gleichzeitig Eintrittskarten löseil, an Tagen mit gewöhnlichen Preisen 500/^ Ermäßigung zn- kominen zu lassen, für Soldaten, sobald sie unter Führung eines Chargierten vormittags von 0—2 Uhr kommen, nur 30 Pf. pro Person zu fordern. — Trotz des ungünstigen Wetters, welches den gestrigeil Nachmittag kennzeichnete, hatte die Deutsche Städteausstellung dennoch denselben zahlreichen Besuch wie immer, lind namentlich in den Abend stunden, als das kurze Gewitter die Luft angenehm er frischt hatte, verstärkte sich die Zahl der Besucher erheblich, die sowohl durch die angekündigte Fllnmination des Parkes, als auch durch die Mitwirkung eines der besten unserer hiesigen Männergesangvereine, des unter der trefflichen Leitung des Herrn Kapellmeisters Kurt Hösel stehenden Vereines „Liedergrnß" angelockt worden waren. Der ge nannte Verein, denen Vorträge geschickt in das Programm des Fnstrninentalkonzertes eingesügt waren, brachte folgende Gesänge zu Gehör: „Sturmbeschwörung", „Tief ist die Mühle verschneit", „Wandrers Nachtlied", „Ueber allen Gipfeln ist Ruh", „Mägdlein Hab' acht!", „Wo möcht' ich sein?", „Fetzt gang i ans Brüunele", „Altdeutsches Minne lied" und „Heute ist heut". Es würde schwer sein, zu sagen, welche von den Vorträgen am besten gefallen hätten, denn sichtlich war das Publikum von allen Darbietungen des „Vereins Lidergrnß". der, obwohl er nicht zu den stärksten Männergesang-Vereinen gehört, über ein tress licheS Stimmenmaterial verfügt, gleich erfreut, denn er erntete für alles lebhaften Beifall. Tie Fllmnination, die wieder von der Firma Franz Fröhlich Nachf. (A. v. Böhme) ansgesührt worden war, zeigte abermals, namentlich am Teiche, neue Effekte. Es waren dort an dem der Terrasse gegenüberliegenden Ufer wieder Bogengänge in bunten Lampen errichtet, die von grünlenchtenden Palmbämnen flankiert waren und einen reizvollen Anblick boten, der durch die elektrische Teichbclenchtnng und die Farbenlicht fontäne, die immer wieder das Entzücken der Zuschauer bildet, in ihrer Wirkung verstärkt wurden. — Für die nn entgeltlichen öffentlichen Führungen durch die Abteilungen der Städteausstellung wird jelzt an den Kassenstellen ein in einem handlichen Heft znsammengestelltes Programin. bis zum l!>. August reichend, veröffentlicht. Das Programm teilt zunächst die Namen der Herren mit, die die Führungen übernommen haben, sowie die Tage und Stunden, an welchen sie stattsinden, die Abteilungen, die in Frage kommen und die Sammelpunkte, von denen ans die Führ ungen vorgenommen werden. Es ist anznnehmen, daß diese neue dankenswerte Einrichtung der Leitung der Städte- ansstellnng von den Besuchern freudig willkommen geheißen wird. — Wir weisen nochmals darauf hin, daß bei den täglichen Konzerten im Parke der Städten,isstellniig bis mit nächsten Sonnabend der Posaimen-Virtnose König!. Prenß. Kannnernmsikns und Lehrer an der König!, nmsik. Hochschule zu Berlin, Herr Paul Weschke, Mitwirken wird, während am heutigen Donnerstag die Vorträge des König!. Sächs. Pionier Bat. Nr. 13 mit Gesangsvorträgen des Dresdner Männergesangvereins unter Leitung des Herrn Prof. Hugo Fängst abwechseln werden. — Am Freitag. 10. Fnli, findet von 0 -*/„7 Uhr im Konzertsaale der Städteausstellimg die IV. Gesangsanssührnng Dresdner Schulkinder unter Leitung des Herrn Lehrer Sanpe statt. Dresden-Pieschen. Am vergangenen Sonntag, den 5. Fnli, fand im „Rehefolder Hofe" die Monatversannnlnng des „Katholischen Volksvereins" für Pieschen und Um gebung statt. Trotz des schönen Sommerabends, den jeder lieber im Freien genießt, statt in enger Stube zu schwitzen, war die Versammlung sehr zahlreicb besucht. Herr Lehre, Kammler hielt einen Vortrag über das Thema: „Die Gefahren und Schäden des Alkoholgennsses." — Nächsten Sonntag, den 13. Fuli findet in der „Waldvilla" z» Dresden-Trachau das S o m m e r f e st des „Volks- Vereins" statt. Ostritz. Der Albert Zweigverein hielt seine diesjährige Generalversammlung von ca. 50 Damen im Gasthof zum Löwe» ab. Es wurde n. a. beschlossen, in dem Kraiiten- hanse zu Grnnan eine 7. Freistelle zu stiften. Aus dem Fahrosbericht sei hervorgchoben: Das Krankenhaus Grnnan hatte bei einem Zu- und Abgänge von je 300 Kranken am Ende wie bei Beginn des vergangenen Fahres einen Be stand von 53 Patienten. Durchschnittlich befand sich von den 353 Verpflegten, die sich auf l5l männliche und 307 weibliche Personen, >13 Katholiken und 3lo Protestanten verteilen, ein Kranker -13>/„ Tag in Pflege. Die Kranken pflege erforderte insgesamt 17 337 Tage und zwar 10 103 ans landständische, die übrigen ans private Kosten. Zn den letzteren trug Fhre Majestät die Königin-Witwe, die aller höchste Vereinsprotektorin, 305 Tage bei. Von den 353 Kranken wnrden 130 geheilt, 01 gebessert, 33 „»geheilt entlassen, »nährend >7 mit dem Tode abgingen. Aber auch in der auswärtigen Krankenpflege waren die Anstalts schwestern an 305 Tagen und in 110 Nachtwachen tätig. Der durchschnittliche tägliche Aufwand für eine verpflegte Person beläuft sich auf 1 Mk. 31"/, Pfg. Der Verein zählt 333 Damen aller Stände zu Mitgliedern und besitzt ein Vermögen von 101300 Mk. Fn seinen Bereich ist auch die Ueberwachnng des Ziehkinderwesens einbezogen, das nach dem Berichte der damit vertranten Damen Anlaß zu besonderen Klagen nicht gegeben hat. Als Beihilfe znm Schwesterngehalt hat Fhre Majestät die Königin Witwe 500 Mk. gespendet. — Möge es den Engeln der Barm Herzigkeit noch viele Fahre beschicden sein, unter der um sichtigen tatkräftigen Leitung ihrer ehrwürdigen Oberin der leidenden Menschheit Trost und Linderung zu bringe», imd durch ihr selbstloses, aufopferndes Wirken eine stete Mahnung den konfessionellen Störenfrieden vorzuhalten nach de», Worte des heiligen Fohannes: „Kindlein. liebet einander!" Schönfcld (Lausitz). Nachtrag. ES erhielten Holl stein 51, Fischer 23 und Hoinze 13 Stimmen. Telegramme. (Wollfs Telegraphenbureau.) Rom, 7. Fuli. Das Bulletin 3 Uhr 25 Minuten abends lautet: Das ziemlich befriedigende Befinden des Papstes, wovon das letzte Bulletin »nitteilte, hält an. Blutumlauf und Atmung langsam, aber in fortschreitender Besserung begriffen. — Der „Voce della Verita" zufolge ist die bläuliche Färbung (Cyanosis) der Extremitäten ge schwunden, die Störung der Nierentätigkeit dauert fort. Rom, 7. Fuli. „Ftalie" meldet, der Papst habe den Wunsch geäußert, daß Kardinal Götti sein Nachfolger werde. — Die „Tribnna" tritt einer Pariser Meldung entgegen, wonach die italienische Regierung vier Kandidaten für den päpstlichen Stuhl haben sollte. Das Blatt erklärt, die italienische Regierung sei und bleibe eine eifrige Schätzerin der Unabhängigkeit des Konklave. Nom, 3. Fnli. Um O'/r Uhr vormittags ist folgender Krankheitsbericht ansgegeben »vorbei,: Tie Nacht verging, (wie auch die „Voce della Verita" meldet», ziemlich ruhig, obschon der Papst keinen ergnickenden Schlaf hatte. Der Puls ist rasch, aber regelmäßig, die Atinnng ist nicht so frei wie gestern abend. Ter Zustand des Papstes gestattet keine lange Untersuchung, doch kann man feststellen, daß der Prozeß in der Lunge die Neignng hat. sich zu lösen, und daß bis jetzt die Flüssigkeit im Brnstsell sich nicht zu er neuern scheint. Ter Zustand des erlauchten Greises kann uns indessen nicht beruhigen angesichts des Depressions- znstandes, der sich von Zeit zu Zeit schärfer bemerkbar macht. Lapponi. Mazzoni. Köln, 3. Fnli. Bei einem Festmahl, das zu Ehren deS Kardinals Fischer gestern nachmittag in der Bürger- gesellschaft gegeben wurde, brachte der Kardinal ans den Kaiser und ans den Papst einen Trinkspruch ans, worin es nach der „Köln. Volks-Ztg." u. a. heißt: „Fch habe ans dem Munde des Kaisers selbst vernommen, wie sehr er den Hl. Vater schätzt, und der Hl. Vater sagte mir verschiedene Male, er ehre unseren Kaiser hoch, ja, er be wundere ihn. Der Papst sagte mir noch vor ei»,»Zen Tagen: Mo VMM j'rio. ckävx^riine,' ina m,><-»'-»> rövöi'a- tion ot man .^cntiinoiit prosim»). nun, nmiiiö «mvorx vötrc- c>in>wnm,V' Wie schön und erhebend war das nn- trügliche Zusammemvirten zwischen dem Papst und dem Kaiser: das Zusammentreffen dieser beiden Herrscher vor wenigen Wochen war ein weltgeschichtlicher Moment. Wem, der Papst und der Kaiser auch in mancher Beziehung ver schieden sind, anerkennen müssen »vir doch die Kon genialität, in der sie in ihrem Schaffenseifer ans allen Gebieten dieses Lebens ziisamnienwirkeu. Dieses Zusammen wirken der beiden größten Herrscher der Fetztzeit ist um so wichtiger, als der Geist der Verneinung, der Zerstörung und des Umsturzes in unseren, Vaterlande weitere Ver breitnng gefunden hat. Da tut es not, daß alle staats erhaltenden Kräfte sich zusanunenschließen und daß die jenigen, die berufen sind, an der Spitze zu stehen, die Geister zu leite», und das Schwert zu führen, znsaiiiinen- arbeiten znm Wohle des Vaterlandes und znm Schutze der Gerechtigkeit." Athen. 3. Fnin. Bewaffnete Bauern hielten mehrere Eisenbahnzüge an und wollten ans ihnen nach Athen fahren, um dort Kiiiidgebnngen zugunsten des Korinthenmonopols zu veranstalten. Als sie au ihrem Vorhaben mit Gewalt verhindert wnrden, zerstörten sie den Eisenbahnkörper an mehreren Stellen. Fn Pyrgos dauern die lebhaften Knnd- gebungeii fort. Kassel, 7. Fuli. Prozeß Treber Schmidt. Die Oie schworenen bejahten nach 3//„stünd,ger Beratung die Schnld- sragen wegen betrügerischen Vankerotts und wegen Betruges unter Ausschluß mildernder Umstände. Der Staatsanwalt beantragte hierauf l ' „ Fahre Zuchthaus, 5 Fahre Ehr verlust und 3oo<> Mk. Geldstrafe. Der Gerichtshof erkannte ans 3 Fahre 3 Monate Zuchthaus, wovon 3 Monate ans die Untersnchnngshaft angerechuet werden, und 300«» Mk. Geldbuße. Die bürgerlichen Ehrenrechte wnrden dem An geklagten belassen. Wien, 3. F,ili. «„Voss. Ztg.">. Ans Kroatien werden neue Unrnben gemeldet. Au der Eisenbahnbrücke Zlahar- Bistria wurde ein Balken von Bauern dnrchgesägt und die Telegraphenstangen nmgeworfen. Der Frevel wurde recht zeitig entdeckt und Militär entsandt. Fn ZIahar wurden die öffentlichen Gebäude nachts militärisch bewacht. Peking, 3. Fuli. «Rentermeldnnng.» Ans die Vor stellungen des Vizetönigs von Nintschwang sind der Gou verneur und alle höheren Beamten von Kivaugsi wegen Begünstigung des Aufstandes in der Provinz von ihren Posten enthoben worden. Neueste Nachrichten. — Die Krisis in Oesterreich ist endgültig beigelegt Der Kaiser überreichte persönlich dem Ministerpräsidenten v.Körber ein huldvolles Handschreiben. Das Entlcissnngsgesnch des Ministers Rezek ist angenommen worden. Kardinal Erzbischof Iw. Fischer traf an, Montag, von seiner Roinreise kommend, zn Schiss in Köln ein. Begrüßt von, Oberbürgermeister Becker, begab sich sodann der Kardinal unter Glockengeläut».' in Prozession durch die Straßen nach dem Dom, wo eine Andacht stattfand. — Fn Seligenstadt brach nachts F-ener ans, das bei den, herrschenden Sturm große Ausdehnung gewann, n Wohnhäuser und Iß Scheunen nebst anderen Gebäude» wurden ein Raub der Flammen. Erst gegen l«> Uhr vormittags konnte dem Feuer Ein halt getan >,'erden. Der Schaden ist bedeutend. Die Enlstehnngs- nrsache ist noch unbekannt. -- Fn dem altmä,tischen Dorfe Roe- witz wnrden der Landwirt Koenig und sein erwachsener Sohn, die vor einem heranfziehenden Gemüter unter einem 'Baume Schutz suchten, vom Blitze erschlagen. — Seit mehrere» Tagen »nid in Evansville (Fndiana) Unruhe» ansgebrvchen, die sich gegen die 'Neger richten. Heute versuchte der Pöbel, das Gefängnis zu stürmen, um dort befindliche Neger zn lynchen. Die Angreifer wnrden von der Miliz mit dem Gewehrkolben zurückgeschlagcn, rückten aber wieder vor und warfen mit Steinen nach den Soldaten. Es siel ein Schuß, der den Anlaß z» einen, allgemeinen Schießen gab. Der Pöbel ivnrde schließlich znrückgeworfen und ließ 7 Tote und I I Verwundete ans den, Platze. i Theater, Kunst und Wissenschaft. j Ne sidenzth enter. Fn Anbetracht des so großen Erfolges und der im Publikum laut gewordenen Wünsche hat sich die Direktion entschlossen, heute Donnerstag Abend mit Herrn Matkoivskh als Gast noch einmal „Othello" zur Aufführung zn bringen. Morgen
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