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Sächsische Volkszeitung : 09.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190307097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19030709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19030709
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-09
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.07.1903
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- -"TV",?;?-.MD^DM. ' UMU 's ' M; V-. i l, ii» Reiche zu befestigen"! Oder Hütten sie vielleicht geglaubt, mit ihren öden Knltnrpankereien dieses löbliche Ziel zn erreichend Das Zentrum hat jedenfalls, das können wir der ,,'Natl. Korr." versichern, nach nie ans ein „Entgegen kommen" der Natianalliberalen für seine „speziellen Wünsche" gelauert und wird dies auch in Zukunft nicht tun. Der Ausdruck ..bis ans weiteres" ist übrigens gut. Danach scheint es die „Natl. Korr." nicht einmal so böse zn meinen, wie sie sich den Anschein giebt. Die Reichsstenern sind in der amtlichen Statistik der Finanzen der Bundesstaaten folgendermaßen zusammen gesetzt: Tie Sninine der Steuern in allen Bundesstaaten belrng nach den Voranschlägen 400.44 lim Vorjahr 474,47, Milt. Mark. Davon entfallen ans direkte Stenern -1.44.71 014.41, Akill. Mark, ans Anf- tvnndsleuern 42,74 »40,77» Diillivnen Mark nnd ans Verkehrsstencrn 41,0.! «4»».04, Millionen Mark. Tie direkten Stenern brachten 72,42 v. ??. de? Gesamtbetrages, tvährend an? ihnen im vorans- gegangenen Fahre mir 72/»0 v. H- erzielt tvnrden. Tie Annvand- steuern sind an dein Gesamterträge mit 14,41 lim Vorjahre 14,04) v. H.. die Verkehr-?slenern mir 14,oo «14.,!»» v. H.) beteiligt. Unter den direkte» Stenern tritt die allgemeine Einkommenslener mit einem cerirägni? von 241.71 lim Vorjahre 274,24) Millionen Marl hervor) durch sie werden >7.1!» 07.05,, v. H de-? gesamten Slener- errrage-? an'gebrarbt. Tie Ergänzung-? «Vermöge»-? «stener braäne 4>7,5>4. :!.,.:>1) Rc'illionen Rk. oder 0.2», «0.14» v. H„ die Grundsteuer 12.70 12.71» Millionen Mark oder 7,11 »7.0» v. H., die Gebände- steuer l!«,14 07.24, Millionen Mark oder 4.2», <4.0»), v. H.. die (tzeiveibe'iener 21.20 l1!»,71, Vkillionen Mark oder -4.5,5, «4,44, v. ?>.. die Wandergeiverbeslener -1.0!) »I.olj Millionen Mark oder o.o-> »o.7i, v. H., die besonder-? in Vauern. Saäise», Württemberg, Hessen und Oldenburg eiugesührle .^tapitalrentensteuer l 1,40l14.1»), Viillioiien Martoder 2 t»)«2,i»l) v. H.de-?Gesamtbeträge-?. Unter den Ansivandsienern hat die erste Stelle inne die Bier- stener mit einem Ertrage von 01.14 »02.1,0» Vkillionen Mark: dann folgen die Schlachtsteuer mit 0.5,4 »0.74» Millionen Mark, die Weinsieuer mit 5, 4», <5,,5,7» Millionen Mark und die Hundesteuer mit 4.01 »4.71» Millionen Mark. Von den Verkehrssleuern brachte die Stemvelstener >0,-11 04.-14», die Erbschaft-?- und Scheii!ung-?siener 25>.!»»> ,22.»>l» und die Umsatzsteuer I5>.5>7 »l1.»>4» Millionen Mark. Ta? Reich vereinnahmte an Steuern im ganzen !05>4.4»> ,j>„ Vorjahre l»»44.!»i, Millionen Mark. Davon entfallen aut die Vrausteuer 1.4.77 » 14,oo», aus die Sieinpelsleuer !»4,4 l »114.«»»»» und aus andere ff,alle und Steuern 014.4,» «.404.01, Rlillionen Mart. Tie Stemvelstener ist also wie in den Einzel- stauten »o auch in, Reich erheblich in iliremErlrägni? zuriickgegangen.so das; sie im Reich nur noch 4,oo v. H. der (Oesamlsteueremnahmen au?maä>! gegen l<>.--»> im Vorjahre. Umgekehrt sind die Zölle mit 40.»!7 v- H. an den Oieichc-einnalunen beteiligt gegen 44,-4!» v. H. im Vorjahre. Tie Gesammlsumme der Steuern im Reich und in den Vunde-?staalen beträgt >05,4.44 Millionen Mark. Darunter be finden 'ich -14 1.74 direkte Steuern nnd 1210,00 Millionen Mark Aufwand- und 'Verkehr-? «indiretke» Steuern. Die „Brannschweiger'.>cenesten 'N'achrichten" melden, dos', der 2>eiset»rediger Hölzel von der Gesellschaft zur Au? breitung des Evangelimns unter den Katholiken des Fn und Auslandes in einer Rede „über den Siegeszug des Evangelimns in Frankleich und Roms Vordringen in Nord- denlsäilond" gesagt hoben soll: „Fn Vonn Hot inan donrit begonnen nnd ist heute eifrig beinnht, den Angehörigen der römischen -Kirche dos Evangelinm zu lehren." Die Evange- lisotionsgesellschiist ist also on der Arbeit. Wos gedenken die Katholiken dieser Propaganda gegenüber zn tim? Cs scheint zurzeit die Ansicht zn herrschen, dos; nur den Predigern die Proselhtenmocherei erlaubt sei. Dos findet die Presse überall in Ordnung. „Die rheinische Wetterfahne" ist bekanntlich ein „Ehrenname", den sich das größte Blatt der National liberalen, die „.kölnische Zeitung" seit jeher reichlich verdient hat. Liobdem dies allbekannt ist, wird man staunen, wenn man die urkundlichen 'Beweise für ihre unzähligen Schwein klingen liest, die Franz Diendonal »wohl ein Deckname, in einer soeben bei Hermann Walther in Berlin erschienenen Druckschrift: „Die Kölnische Zeitung nnd ihre Wandlungen im Wandel der ff,eilen" znsannnengetragen hat. Die Schrift wird besonders am Rhein mit großem Interesse gelesen werden, aber sie ist auch sonst für jeden, der sich gern mit Politik beschönigt, eine ebenso lehrreiche wie ergöhliche Hektare. Ein Zen I rn msver ei n für Lothringen wurde kürzlich in Metz gegründet. Die Gründung des Vereins gellt von Haielikreisen ans. Die katholischen Heitlingen versprechen dem neuen Vereine, der großenteils ans fran zösischen Katholiken hesteht, ihre Unterstützung. 5',n der Erkrankung des hl. Vaters schreibt die Nordd. Allg. ff,lg.: Die schwere Erkrankung Heos XI11. rnst in Deutschland lebhafte Teilnahme hervor, der Se. Majestät der Kaiser alsbald nach dem Eintreffen der ersten Nachrichten in einer Depesche an den Vatikan Ausdruck gegeben hat. Mit dem .Baiser vereinigen sich weiteste.Breite des deutschen Volkes in dem Wunsche, das; das greise Oberhaupt der katholischen Kirche die .Krisis überstehen möge." Testerreich - Ungarn. Die Hnßseier in Böhmen hat sich nach Berichten ans Bodenbach nnd Prag zn einer national-chauvinistischen Demonstration aiisgestaltet. Fn Bodenbach demonstrierten die Tschechen mit ungezählten Hnßhildetii, Transparenten nslv.. infolgedessen es zn einem Verbot nnd dann zn der üblichen Prügelei kam. Fn Prag faselte De. Ed. Gregr ans ovener Straße von vergossenem tschechischem Blut und von der ,.»lache, die kommen müsse". Fm „Dr. Anz." lesen wir unter Prag die für manche Heute nicht gerade schmeichrlhasten Worte: „Die Vertreter des „Evange lischen 'Bundes" ans Deutschland, die wohl voran? gesetzt haben, in Prag einer andächtigen Huldigung eines begeisterten Volkes für den Vorkämpfer der Reformation beiznwohnen. hätten sich baß gewundert, wenn sie diese kriegerischen Klänge verstanden hätten." Italic»;. Am Dienstag prüfte der Ministerrat die Frage. ob die Reise des .Bönigs infolge der Erkrankung des Papstes ansznjchieben sei. „Eapitale" meint, daß die Aufschiebung des Besuches des.Bönigs angebracht erscheine, »veil es nicht angemessen sein würde, daß der König Festlichkeiten bei wohne zn einer Zeit. da der Tod des Papstes zahlreiche Menschen in Italien nnd Frankreich in Traner versehen würde. (England. — Präsident Hon bet in England. Die Reise des Präsidenten der französischen Republik. Honbet, nach England wird von einigen optimistischen Gemütern dahin gedeutet. daß sie auf ein bevorstehendes Bündnis, jedenfalls ans eine «mt'-nto c-orclialo zwischen Frankreich und Großbritannien Hoffnungen erwecke. Zur Erläuterung dessen führt man die Tatsache an, daß König Eduard seinerzeit ohne politischen Apport nach Frankreich kam, während nunmehr Herr Honbet vom Minister des Aenßern, Delcassö, begleitet sei. Demnach könne es sich nicht mehr um einen formellen Höflichkeits besuch handeln. Es müsse der Reise vielmehr eine hohe politische Bedeutung beigemessen werden. Wir unsererseits vermögen von einer solchen Bedeutung bisher noch nichts zu entdecken. Die Begleitung des Herrn Delcassö versteht sich ans der staatsrechtlichen Stellung Honbets als Präsident der Französischen Republik von selbst. Tann aber hatten die Trinksprüche, welche König Eduard und Honbet ge legentlich des Festmahls im Buckingham Palast am Montag wechselten, durchaus nichts Aufregendes an sich. Sie kamen über schöne allgemeine Höflichkeitsphrasen nicht hinaus. Und wenn der sattsam bekannte Herr IW. Peters seine große Reklametrompete über den Kanal herüberschmettern läßt, um aus der bevorstehenden französisch englischen Ver brüderung, von der er fest überzeugt zn sein vorgibt, das goldene Zukunftsreich als Fata morgana hervorznzanbern, so kann das erst recht keinem ernsten Politiker imponieren. Die politischen Konjnnktiiralhelden können sich also einstweilen noch ruhig aufs Ohr legen. — Das „moralische" England. John Bull sträubt sich noch immer, die diplomatischen Beziehungen zn Serbien wieder anfznnchnien. Der bisherige englische Gesandte Sir Heonham wird abbernfen nnd soll erst dann wieder durch einen diplomatischen Vertreter in Belgrad ersetzt werden, wenn die zwei Minister der serbischen Regierung, die an der Ermordung des serbischen Königspaares direkten Anteil hatten, eliminiert sind. Das ist ja sehr schön von Föhn Bult nnd e-S wirkt sehr erhebend, namentlich, wenn man sich des Verhalten Englands im südafrikanischen -Brieg den Boeren gegenüber vor Angen führt. Freilich, das ist schon ziemlich lange her. nnd in unserer kurzlebigen Feit vergißt man so schnell. Unter solchen Umständen steht Föhn Bull die Umhüllung mit dem großen Tngendmantel doppelt gut. Lcrbicn. Unter den K ü n i g s in ö r d e r n ist ein Zwiespalt ansgebrochen. Die älteren Offiziere, welche an der Ver schwörung beteiligt waren, wurden vom König Peter ausge zeichnet. Die jüngeren Offiziere gingen leer ans. Das hat die letzteren sehr verbittert. Es steht zu fürchten, daß diese Mißstimmung eine neue Gährnng in der Armee zur Folge haben werde. König Peter kann ja einen Verdienst orden gründen und die K önig s in ö r d e r damit dekorieren. Bulgarien. Das; der Bonslikt zwischen der Türkei und Bulgarien sich in bedenklichster Weise verschärft hat, sodaß die Hage als sehr ernst und fast drohend zn bezeichnen ist. wird neuer dings durch verschiedene Alarninachrichten nachgewiesen. Der Sultan hat nicht mir eine auffallend starke Trnppen- niacht an die bulgarische Grenze geworfen, er ist auch dazu übergegangen. .">2 Batterien und l'.l«, Schnellfener- geschntze schnennigst bei Krupp in Essen zn bestellen. Andererseits wird davon geinnnkelt, daß Bulgarien trotz der kühlen Ablehnung, welche sein letztes Rundschreiben an die Brächte erfahren hat, ein Ultimatum an die Pforte vorbereite. Will man den Ursachen dieser Verschärfung der Hage nachgehen, so muß man in der Geschichte etwas znlückgreifen. Nachdem der Sultan den Reformvorschlag der Großmächte, wonach ein christlicher Gouverneur und ein christliches Beanitenheer nach Mazedonien gesandt nnd in der Eintreibung der Stenern und Zehnten die Ordnung und Gerechtigkeit hergestellt werden sollte, gezwungener- maßen angenommen hatte, machte er an.h den Versuch der Durchführung. Ob dieser Versuch nun ernst gemeint war, oder nicht: jedenfalls stieß er ans den schärfsten Wider stand, zunächst bei den wilden, zügellosen Albanesen, die überhaupt von Freiheitsbeschränkung in jeglicher Gestalt nichts wissen wollen, dann aber auch bei dem mazedoni schen Komitee nnd den von diesem abhängigen Stämmen. Es kam zn den: bekannten schrecklichen Aufstand, dessen Spuren durch blutige Gemetzel . nnd grausige Dlinamit- attentate bezeichnet sind. Nach der Sprengnng der Eisen bahnbilicke bei Mitrowitza »nd der Tötnng des russischen .Bonsnls Schterbina wurde das Bonibenattentat in Saloniki ins Werk gesetzt, das die Entscheidung bringen sollte. Es war wohl ein merkwürdiger „Zufall", daß Ferdinand mit der eisernen Stirn just zur gleichen Zeit sein Hand verließ und nach Paris abdampfte, um sich von dort ans den weiteren Verlauf der Dinge „weit vom Schuß" zn beängeln. Fndessen daS Attentat von Saloniki brachte nicht die er wartete Wirkung, es mißglückte völlig: nur die Ottoman- bank fiel in Trümmer und ein paar Dutzend Menschenleben gingen verloren. Das war das ganze Resultat so heißer Mühen nnd so langer, zäher Vorbereitungen. Was aber nach diesem Attentat deutlicher denn je in die Augen sprang, war die Tatsache, daß die Attentäter, die Mit glieder des Ncvolntionskonntees, indirekt von bulgarischer Seite Unterstützung und Snkknrs erhalten hatten. Fa ans der bulgarischen Nationalität setzte sich das Gros der Dpnainitarden zusammen. So war das Spiel Ferdi nands ziemlich leicht zn durchschauen, der, als er betrübt in seine Residenz znrückkehren mußte nnd nnn die durch gewissenlose Hetze anfgestachelten Volksleidenschaften zu dämpfen nnd die Kriegslokomotive zn bremsen versuchte, erkennen mochte, das; er die Geister, die er rief, nicht mehr los wurde. Auch durch den Wechsel im Kabinet, durch die Entlassung seines Kriegsministers konnte er der Dinge nicht mehr Herr werden. So sind denn die Dinge in ihrem Verlauf zn einem kritischen Momente gelangt, der leicht zn einer Katastrophe führen kan». Es ist von jeher eine ver zweifelt schwere Ausgabe gewesen, unter dem Völkergemisch des „Wetterwinkels" auch nur oberflächliche Ordinmg zn halten. Die Korruption der türkischen Verwaltung hat außerordentlich depravierend gewirkt. Allein es wurde ge sündigt intim INNI'O.4 ich vxt.ru. Tatsache ist, daß die auf sässigen Söhne der 'Berge sich gerade den Import christ licher Beamten entschieden verbeten haben, weitste gerade in diesen die der Pforte gegenüber unterwürfigsten nnd charakterloseste» Antomate» erblicken. Unter diesem Gesichts winkel gewinnen die Reformvvrschläge der Großmächte, so schön sie sich äußerlich präsentieren, doch ein anderes Relief. Auf keinen Fall ist auzunehmen, daß Fürst Ferdi nand der Mann sein wird, der durch einen erfolgreichen Krieg mit der Türkei als ein zweiter Alexander den un entwirrbaren gordischen Knoten zn dnrchhauen fähig wäre. Dieser ebenso ehrgeizige wie charakterlose Mann, der, nm emporzukommen, seinen Glauben wegwarf nnd sich mit Haut und Haaren dem russischen Bären in die Pranken stürzte, nnd der nnn in dem brennenden Verlangen nach der Konigskrone sich die Kriegsstiefel anziehen möchte, nachdem es ihm nicht gelungen, im Trüben der angefachten Revolution zn fischen, scheint denn auch von den Groß mächten nicht als der qualifizierte Reformator der Wirr nisse in den Balkanländeru erkannt zu werden. Ferdinand ist übrigens fast nicht mehr Herr der Bewegung. Er schiebt schon nicht mehr, sondern er wird geschoben. Und so kann sich das frivole Spielen mit dem Feuer, das er so lange getrieben, noch schwer an ihm rächen. Aus Stadt und Land. Dresden, .4. Juli 1903. ' Das Fest der silbernen Hochzeit begehen amFnli Herr s)r. im-i!. Reinhard Beenen nnd seine Frau Ge mahlin Honise geb. Gärtner. Die weitesten Kreise der Bevölkerung werden an dem Familienfeste freudigen Anteil nehmen. Herr I)r. Beenen genießt als ein tüchtiger und sehr geschickter Arzt, besonders als Spezialist bei Magen leiden. einen weit über Dresden hinausreichenden Ruf. Groß ist die Zahl jener, die ihm ihre Gesundheit ver danken. Unbestritten groß sind auch seine Verdienste, die sich Herr De. Beenen um die Gründung und Entfaltung der Gesellschaft „Erholung" erworben hat. Damit hat er ein neues Glied in die Reihe der Vereine eingefügt nnd zum Zusammenschluß weiterer Kreise beigetragen. Seiner hin gehenden und unermüdlichen Arbeit hauptsächlich verdanken die Katholiken Sachsens im letzten Fahre die Erfüllung ihres lang gehegten Wunsches, eine eigene Presse zu besitzen. Wie groß auch die Schwierigkeiten waren, die sich der Sache entgegenstellten, er wußte sie mit unerschütterlicher Ruhe und zähem Eifer zn überwinden. Weite Kreise bringen daher dem Herrn De. Beenen nnd seiner durch ihre Hiebens- würdigkeit ansgezeichneten Frau Gemahlin zn dem Feste der silbernen Hochzeit die aufrichtigsten Glückwünsche dar, daß Gottes reichster Segen das Jubelpaar im Kreise seiner Familie auch in den kommenden Jahren begleite. Mögen die Unternehmungen, denen er seine Arbeitskraft widmet, von allen Seiten recht reiche Unterstützung empfangen, sodaß sie zur Freude des Fnbilars zum herr lichen Gedeihen gelangen! * Das „Vaterland" hat es über sich gewinnen können, an dein Wahlres ltat im :!. Wahlkreis in der Richtung hernmznnörgeln, daß eS den Zentrnms- stimmen jede Entscheidung bei der Stichwahl ab- spricht und allen Ruhm, den Wahlkreis gerettet zn haben, den Konservativeil znerteilt, da diese allein diejenigen Stimmen, welche Herr Gräfe in der Stichwahl mehr er hielt als in der Hanptwahl, aufgebracht hätten. Dann kommt es zn dem Schluß: „Selbst wenn Höppner <Soz.» zn seinen l l :>:>:! Stinnnen (Stichwahl» auch noch die 17-12 des De. Porsch erhalten hätte, wäre er erst ans l:> 077 gekommen, während Gräfe ohne die Zentrnmsstimmen <1-7 l7i! — 1742» dennoch l:>7:!4 erzielt hätte. Zahlen beweisen!" — Das „Vaterland" berechnet den konser vativen Zuwachs ans :'.0!>7 Stimmen; merkwürdigerweise vergißt es aber ganz nnd gar auch einen Stimmenzuwachs beim Zentrum in Rechnung zn ziehen. Das ist -- naiv. Eine nnparteilsche Berechnung muß davon ansgehen, fest- znstellen, wieviel Zuwachs ans je 1000 Stimmen der ge samten Stichwahlstinnnen «17 47>>» entfallen nnd das sind ca. 270. Danach erhalten dann die Konservativen: ans der Hanptwahl 1<0>:>7 -j-2<»(>1 Zuwachs ^ l:i2t»B. Das Zentrum stellt sich ans 1712 ans der Hanptwahl -ff 4:)«> Zuwachs 217B (das stimmt ziemlich genau!» Ziehen wir die Zentrnmsstimmen dann von den Stichwahlstimmen ab, so ergibt sich 1747<» — 2l7<B — 1:;-2!>.B kons. Stimmen. Der Sozialist aber hatte l 1 in der Stichwahl; dazu die 2l7t Zentrmnsstinnnen, ergibt: 1.47l1. Höppner hätte also mit 212. Stimmen über Herrn Gräfe gesiegt, wenn das Zentrum ihn im Stich gelassen hätte. (chn>»I arat »iainonotranclnm! — Zum Schluß sei noch bemerkt: Die ganz verfehlte Abweisung des Zentrums leistet sich das „Vaterland" ans S. 12:-?. Fn derselben 'Nummer schreibt es aber ans S. 122: „Da auch die katho lischen Wähler für Herrn Gräfe stimmten, »vor sein Sieg gesichert." Wie reimt sich das? * Der „Vogtl. Anz." schreibt in einem Artikel über den Papst, „daß er seinerzeit vom Zentrum das Septennat, später die Flottengesetze nnd erst kürzlich die OrdnnngS- kandidaten unterstützen ließ." — Der Anzeiger hat wohl zur Zeit der Septennatswahlen noch nicht gelebt, daß er gar nichts davon weiß, daß damals ivie immer das Zen trum bestimmt erklärte und nach dieser Erklärung gehandelt hat: „I» pnlitioio läßt sich das Zentrum von niemandem, auch vom Papst nicht Vorschriften machen." * So wird gewühlt! Fn einer Besprechung der Wahlen hatte die „Köln. Volksztg." geäußert: Fn Baden hat die „aiitillllrainontane" Hetze den National- liberalen nichts genützt und den Herrn Basserinann an der Er langung des Barlsruher Mandats gehindert: in Bauern hat der HiberaliSinnS mit seiner Zentrums- und Katholikenhetze Fiasko gemacht, in Sachsen habe» die „Anti ultra montanen" glücklich sämtliche Wahlkreise bis auf einen den Sozialdemokraten verschafft. Da erscheint es in der Tat außerordentlich „zeitgemäß", dem HiberaliSnms m:t tonfessionellcr Hetze ans die Beine helfen zn wollen. Dazu schreibt die „Deutsch Evangelische Korresp.": lieber die Erfolge der antiultranwntanen Ideen bei den letzten Wahlen erlanben wir uns doch anderer Meinung zu sein. Die Stelle über Sachsen erheischt denn doch einige Worte der Aufklärung, da sie den Gegenstand geradezu aus den Kopf stellt. Gerade der llltramontanismus hat die trostlosen sächsi schen Zustände gezeitigt. Edison ist gewiß ein erfinderisches Genie, aber der „D. Ev. K." gegenüber doch nur ein Stümper. Also der ..Ultramontanismus hat die trostlosen sächsischen Zustände gezeitigt!" Wir erlauben uns zu fragen: Wieviele „Ultramontaue", also Katholiken, gibt es in
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