Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 12.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192310123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231012
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-12
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.10.1923
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresden 1 Kutitmeter Ga« 100 Millionen Mark ^ Der Rat zu Dresden, Betriebsamt, schreibt uns: In« Holge der unglaublichen Steigerung der Devisen und damit der lKohlenpretse steht sich da» Betriebsamt gezwungen, oen erst gestern Erhöhte» Preis für die Gasgutscheine abermals neu festzusetzön. Von Donnerstag, den 11. Oktober d. I. ab beträgt der Preis für 1 Kubikmeter Gas beim Verkauf von Gasgutschcinen 100 Mil lionen, für 5 Kubikmeter daher 500 Millionen, für 10 Kubik meter eine Milliarde. Bestandsaufnahme von Brotmehl «nd GebSck -i Auf Anordnung der Reichsgeireidestelle ist am 1b. Oktober 1923 im Bezirke des Gemeiiidevcrbandes Dresden und Um gebung eine Bestandserhebung an Brotmehl und Backwaren vorzunehmen. Die näheren Bestimmungen sind aus der gleichzeitig erscheinenden Bekanntmachung zu ersehen. Vordrucke für die Bestandserhebung sind vom 12. Oktober 1923 ab rechtzeitig zu entnehmen und vom 16. bis 18. Oktober 1923 ausgesüllt bei den zuständigen Stellen abzulieferu. Bei dieser Schluß bestandserhebung haben nicht nur die brotherstellenden Be triebe, sondern auch alle Mehlgroß- und -Neinhändler die vor- geschriebene Bcstandsanzeige zu erstatten. Tie Brottleinhändler haben die ihnen seinerzeit zugewiesenen Vorschußmengcn an ratio niertem Brot durch Ablieferung der entsprechenoe Zahl von Brotkarten bei dem zuständigen Mehlbezirk abzudecken. : Die Preise in den städtischen Voltsbäderir. Bet den städ tischen Volksbädern gelten vom 11. d. M. an folgende Preise: für ein Wannenbad 15 Millionen Mark, für ein Brausebad 7,5 Millionen Marl, für ein Schwimmbad an Erwachsene 15 Millionen Mart, für ein Schwimmbad an Schüler (1b bis 17 Jahre) 7,5 Millionen Mark, für ein Schwimmbad an Kinder bis 14 Jahre 3 Millionen Mark, an Volksbadetagen sür ein Schwimm bad an Erwachsene 10 Millionen Mark, für ein Schwimmbad au Kinder 2 Millionen Mark. : Schankerlaubnissteuer. Die Steuersätze sind durch einen 37. Nachtrag zur Dresdner Gemcindcsteuerordnung der Geldent wertung angepaßt »nd gleitend gestaltet worden. : Straßenbahnunsall. Zeugen gesucht. Am letzt?» Sonn, abend ist bei einem Straßenbahnnnfall an der Kreuzung der Döbelner und Marieiihasstraße der Führer des Straßenbahn. Wagens auf die Straße geschleudert worden, infolge des Schrecks über einen die Plattform anspringenden großen Hund. Zeugen dieses Vorganges, insbesondere der Radfahrer, der mit dem av- gcstürzten Führer gesprochen hat, werden gebeten, ihre Beobach tungen an die Direktion der Straßenbahn, Stadthaus, in der Tbeastrstraße, 4. Geschoß, Zimmer 41, gelangen zu lassen oder daselbst vorznsprechen. Anklage» und Unkosten werden erseht. : Diebstähle. In der Nacht znm 9. Oktober wurden in der Dharandter Straße ron den Blitzableitern ein >r Maschinenfabrik 15 Slück Platin spitzen im Werte von 40 Milliarden Mark gestohlen. — Ferner "'neden in der Nacht zum 7. Oktober aus einem verschlossenen Hühnerstalle in Alinauhiih 24 Hühner an Ort und Stelle abgeschlachtet und gestohlen. Leipzig ) Eröffnung der Tierärztlichen Hochschule in Leipzig. Dies von Dresden »a.b Leipzig übersübrie Tierärztliche Hochschule wurde durch den Vektor in Gegenwart des Dekans der Fällst, tat und des Geh. MedignatrateS Prof. Dr. Baum, bisher an der Tie:ärztlichen Hochschule in DieSden, crvffnet und in den Verband der Leippae:' Uniiersität ausgenommen. Zum ersten Tclan der neuen Fakultät ist Geh. Medizinalrat Professor Dr. Baum gewählt warben. Aus Sachsen und den Nachvarlanden Die Versuchsschule Eine sür LaS sächsische Schulwesen bedeutsame Entscheidung bat soeben die achte Strafkammer dck Leipziger Landgerichts ge fällt. Tie S. ev. Korr, berichtet darüber: Ei» Leipziger Vcu:r, Jusliznberwachtmeister M., hatte vom Schulamt eine S tr a f v c r f ü g n n g bekomme», weil er seinen 12jährigen Sohn vom Besuch der Versuchssck'ule Leip zig-Connewitz znrückgehalten halte. Die im Bezirk dieser Schule wohnenden Eltern wißen ihre Kinder in diese schicken, auch nachdem sie auZ einer BezirkSschule m eine Versuchsschnl? uwgewandelt worden Wae. Die Gesuche jenes Vaters, seinen Sahn in einer anderen Volksschule iinterzubringrii. waren vom Schulamt wie vom Mi nisterium abschlägig belchicdcn worden. Schließlich nahm er seinen Sohn von der Schule weg, da er glaubte, nach- tciliae Wirkungen dieses Schulbesuches scjtgestcllt zu haben, und lat ibn an eine Privatcealschuce. In der Gerichtsverhandlung traten eine Reihe Zeugen auf, die schwer belastende Aussagen über den in dieser Schule herr schenden Geist und die Art des Schulbetriebes machten. DaS Gericht sprach den Angeklagten frei, da e« zu dr, Ncberzkligling gelangte, daß dle BcrsuchSschule »ich, gleichwertig) mit anderen Volksschule» sei und daß kein Kind gegen den Willen seiner Eltern gezwungen werden könne, diese Schule zn l»e< suche». s Die Vernfungskammer ging in ihrem Urteil noch darüber hinaus und entschied, daß die Vc»suchsschule nicht eine Schule im Sinne des Reichsvolksschi,lgesetzcS sei, sie habe eine ganz andere pädagogische Grundlage und suche ihre Ziele in ganz verschiedener Methode zu erreichen. Gegen die Zwanqspensionierung des Landesbischofs Chemnitz, ti. Oktober. Tie Positive Volkskirchliche Vereini gung erläßt folgende Kundgebung: „Die sächsische Sla.stSrcgie- rung hat sich mit der Z w a n g s p e n s i o n i e r u n g der beiden Führer der LandeSk rche einen Eingo'.sf in die durch Sie RoichSverfassung gewährteistcie Selbständigkeit der freien Volks- kicche erlaubt, der dem Rechtsempfinden weitester Vo'lSkreise Hohn spricht. Selbst wenn man sich cmr den Nechtsstandvunkt der Stacstsregieruna stellen wollte, bedeutet ihr Vorgehen ange sichts der in Sachsen bestehenden Spannung zwischen SiaatS- rrgierm-ng und Kirche eine brutale Ausnützung der augenblicklichen politischen Macht. Wir sind er- staunt darüber, daß dieselbe StaatSregierung, die die finanzielle Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche noch immer hiiianS. g-zögert. gleichzeitig ihren eigenen Grundsätzen über die gegen- festige Unabhängigkeit von Kirche und Staat zuwiderhandelt. Wir erwarten, daß die neugcwählte LandeSstznode als die geordnete Vertretung der Landeskirche baldigst zufa-mmentritt, um der täg lich steigenden Empörung AiuSdrnck zw geben und zu der un haltbar gewordenen Lage Stellung zu nehme». Zur Lage der Sozialversicherungen , Ende des vergangenen Monats hat sich die ReichSverstche« runqSnnstalt für Angestellte genötigt gesehen, die weitere Ge währ ung von Heilverfahren bis auf weiteres ein- Zu stell ?». Die Angestelltcnversicherung hat damit zw einer Maßnahme gegriffen, die schon vor Monaten bei der Jnvaliden- 'dersicherung durchgeführt wurde. Die Ursache dieses Schrittes siegt in der unglücklichen BertragSpolitik, für die freilich nicht die Lrag:r der Sozialversicherung, sondern die gesetzgebenden Kör perschaften die Verantwortung tragen. Die rasend schnelle Gcld- pitwevtuna der letzten Monate hat die Beiträge der Angestellten- und Jnvalidenversicheoung bereits entwertet gehabt, ehe sie ge- 'zahlt wurden. So hatte der höchste Juli-Beitragssatz der Auge- stelltenversicherung nur einen Wert von 13 Jndexpfenmgcn. Trotzdem wurden von der Regierung — entgegen den Wünsch?» der Reichsversicherungsaiistalt — die neuen BeitragSklassen de? Gesetzes vom 18. Juli 1073 statt bereits sür Juli erst im Aua »st in. Kraft gesetzt. Unter dicken Umständen verdient es Auer- kninung, daß die NeihsaersicheruiigLanstolt für Angestellte durch eine geschickte, mögl'chst wertbeständige Anlegung ihres Ver mögens bis jetzt ihre anerkannt wertvollen Leistungen für Heil verfahren aufrechterhalten konnte, zumal ihr — im Gegensatz zu allen anderer« soz alei, Vers:ch:rung?n — die Gewährung eines St--.«ysdarlehens abgclehiw worden ist. Wenn der entsprechend einer Forderung des (christlich-nationalen) Deutschen Gewerk- sckaftSbundeS und da« Kab'nett Enno schon vor Monaten von der Reichs-Versicherungsanstalt für Angestellt? vorgeschlagene und jetzt auch vom ständigen Ausschuß des Verbandes deutscher Lan- d;sverficherungSansta(st'n cmvfohlen« Weg der Erhebung weribe- ständiger Beiträge ur-ter entsvr-chender Gestaltung der Leistungen bs chrmen wird, dann darf die baldig? Wiederaufnahme der Heil- v rrfahrenSgewährung seitens der Nei-chSvecsicherung für Ange stellte mit Bestimmtheit erwartet werden. Z«m Rücktritt de» säckstschen Geschäftsträgers in Münch«« Dresden. 11. Oktober. Tie Nachrichtenstelle in der StaatSkanzlci teilt mit: Der sächsische Geschäftsträger in Mün. che», LegalionSrcit v. DzleinbowSki. Ist durch Beschluß dcS Ge- samtmintstertumS vom 8. Oktober 1923 von seinem Posten' ent hoben worden. — Die Meldung der „Münchner Neueste» Nachrichten ', daß Herr v. Dziembowsli seine Entlassung wegen Eintritts der Kommunisten In die sächsische Negierung erbeten habe, trifft zu. Er hat durch ein gestern in Dresden eingcgan- ge»eS Schreibe» vom 9. Oktober »in seine Entlastung gebeten weil seiner Aussassung »ach eine sozlalistisch-koiii>nu»sstische Ne gierung „von sedcm ehrlichen Deutschen a»sS schärfste bekämpft werden müßte". Gegen die Minifterialverordnung über Erhaltung von Arbeitnehmern Dresden, 11. Oktober. Die deuischiicstionale Landiogsfrak- tion hat im Landtage folgenden Antrag V erg-Dr. Eckardt cmgebracht: „DaL OZesamiministerium hat unten» 8. Oktober 1923 eine Verordnung über Erhaltung von Arbeitnehmern in den Betrieben erlassen, die einer Aushebung einer Dcmobil- me.chuilgsverordnuiig des Reiches vom 12, Februar 1920 glsich- kommt. Trotz der Berufung ans Artikel 48 Abs. 4 der Reichs- Verfassung entbehrt doste Verordnung jeder Rechtsgrund lage. Der Landtag »volle beschließen, die Regierung zu ersuchen, die gesamte Verordnung umgehend auszuheven." Die Antrag, steiler haben auch berxitS bei den in Frage kommenden Noichö- stell.cn energische Vorstellungen gegen die neue, für die Wirtschaft untragbare Zwangsmaßnahme erhoben. Gemeindewahlrn (N.) Auf Grund mehrfacher Anfragen weist daZ Ministe- v'um des Innern darauf hin, daß ein Bürgermeister, Ge mein d e b o r st a n d , S t a d t r a t Sm i t g l i e d oder Ge mein d eä l ie st e r, der nab der neuen Gemeindcordnung zum Gemeind?verordncle» gewählt wird, durch die Annahme der Wahl sein Amt nicht verliert, sondern bis zum endgwlugen Inkraft treten der Gemeiudeo.di'ung von, 1. August 1923, trotzdem er Gemeiiideverordneter ist, i:> seinem bisherigen Amte verbleiben darf. () Chemnitz. 11. Oktober. (Auf der F-lu-hr erschossen.) In d>r Nacht zum Dienstag wurden in einer Sebankmirtschakt der iwieren Stadt Einbrecher fcstgestellt. Als die verständigten Po- lizeiibeamten eiiitcafen, sprang einer der Verbrecher durch ein Fenster auf die Straße und versuchte zu Hießen. Da er auf Anruf nicht stehen blieb, erhielt er einen Schuß, der anscheinend eine Schlagader «rast Er wurde sterbend ans der Straße aufgc- snnden. Ein zweiter Einbrecher konnte im Hause sesigenommen werden. >) Flöha» 11. Okb.b-r. (Die Notlage der Alters- nnd Kinder heime.) DaS Alt-rs^eim in AugusiuSburg und das Kin derlieb» in Zschrvan besintcn-sich sti einer großen Notlage. Ihr monatlicher An'wand beträgt über 100 Milliarde» Mark. Ilm nuw beiden Anstalten die Existonzmöqtichkeir zu erleichtern, haben sich die dem Verbände der Landwirte arigeliörenden Land wirte der Amtsh-ulptmannschaft Flöha bereiterklärt, auf jeden Acker der »»gebauten Flüche einen Teil Roggen abzugeb?», um dadurch beiden Anstalten Milliardcnwerte zu schiffen Auch die Getrcidehändlcr und Müller des Bezirkes haben sich berelt?r- klärt, für die Anstalt zu sorge». () OelSnitz i. E» 1l Oktober. (Tödlich verunglückt.) Auf dem VereinSglück-Schackite arbeitete der i» Stollverg wobnende Bergarbeiter Meger an der elektrischen Kabelleitung. Tiefe wurde fahrläsjigerweise eingeschatiet. wodurch Melier so schwere BrandMuiiden erlitt, daß er auf der Stelle tödlich ver schied. <) Oberwicsentlial, 1t. Oktober. <25 Jahre a»f b?m Fichtck- bergc.) Am 1. Oktober wäre,, 25 Jahre verflossen, seit der Berg- nnrt W. Hicke die Bewirtschaftung des VerggosthanseS auf dem Fichcelberg übernahm. Der Hairptborstand des Er.zgebirgSver- ein§ überbrachte ihm aus tieseni Anlaß seine Glückwunsch.'. 0 Pkkknktz, 11. Oktober. (Mngcmclndinri; eines staatlich,ii GutsbczirkcS.) Die staatlichen Gntsbczirke Schloß Pillnitz und Kanlmergut mit den Weinbergen sind mit Rückwirkung vom 1. Januar laufenden Jabres in die Gemeinde Pillnitz cin- gemeindet worden. Hiermit ist der erste Fall in Sachsen ge schaffen worden, wonach ein staatlicher Gutsbezirk in eine Ge meinde eiiigemcindet worden ist. Es werden iiuumcbr weitere folge», zumal die neue Gemeindcordnung die Vereinigung noch bestehender staatlickier Gntsbczirke init benachbarten Gemeinden bis Ende 1923 Vorsicht. () Bositz, I I. Oktober. (Stiftung-fest.) Nach »ich,jähriger Pause feiert der katholisch« Jnugmännervereiii am kommenden Sonntaa, 14. Oktober wieder und in Genleinschaft mit der seit ca- einem Jahre bestellend'» D. I. K. ein S t i k t u n g » s e st l8 Ukir Kirchgang. 0'/, Uhr VereinSwctiunien. b Uhr Feier im katholischen Vereinshause). Turnerisch beteiligt sich die D. I. K- Leipzig- Katho liken von nab und fern herzlichst willkommen. 0 Rosst,, 11. Oktober- (A. M. M.-Presseausschuh.) Montag, 15. October, abends '/<? Uh? im Thüringer Hof, Alten burg. Sitzung. <) Roßwein» II. Oktober. (Hyvothekenzlnsen.) lieber diese? jetzt viel erörterte Kapitel teilt dem „Noßweiner Tageblatt" ei» Leser folgendes Erlebnis mit: „Gestern war mein Schuldner bei mir und wollte 280 Mark Zinsen fürs vergangene Vier teljahr zahlen. DaS war ein Betrag, mit dem ein Rentner »nd seine Fraiu annehmbar leben konnten: mancher Arbeiter ver diente nicht so viel. Zehnlauscnd Mark legte er auf den Tisch, und weil ich kein Kleingeld zum Wiedergeben hatte (da? kaust der Lumpenhändler höher auf als der Nennwert ist), meinte er, ich solle nur alles behalten. Aber großmütig verzichtete ich trotz gigebener Quittung, konnte ich mir doch nicht einmal ein Sireich- hohz dafür erwerben. Und früher halte er für das geliehen? Kapital taS ganze Bauholz gekauft, dazu Ziegel. Kalk, Sand und alles andere. Er hatte Arbeitslohn, Meistergeld, Architektcnge- biihren gezahlt und schließlich noch die Gestehuiigs- «nd Ein- tcagnngSgebühren: seine Fra» brauchte nicht einmal ihrem Dienst mädchen zu kündigen, um mit zum Hausbau zu waren, alle? zahltc der Gläubiger dem man ein wenig um den Bari ging. Heute wertet stch der Bcsih selbsttätig auf. ,u»> sollte» er oder reine Erben einmal verlausen müsse» und Billionenbeträge er halten, dann zahlen sie dem Leiher vielleicht i oder 10 Millionen zurück und schlafen mit ruhigen« Gewissen. Da? GebR, da? sie einst in ihrer Kindheit lernten, haben sie vergessen. 0 WIlthcn, 11. Oktober. (Ausstellung.) Die Obst- imd SlemüseaiiSstellliiig wurde am Soniicibeiid, den 6. Oktober, in der alten Schule eröffnet. Der noch junge Obst- und Gc>rie»ba>wereiir Bautzen hat trotz der geringen Obsten,ie gezeigt, daß rübrige Kräfte für die gemeinnützige Sache arbeiten. Durch Mitvenvcu- duilg von Pflanzen und Blumen war der Raum auch in delo- rativer Hinsicht glänzend auSgestattet. Bedeutende Privatgärt- nereieir waren mit vorzüglichen Zwergproduktrn vertreten, denen sich würdig die Einzelleistungen anpaßten. Alles in allem eine erfolgversprechende Veranstaltung. Sortenbenennung und richtige Behandlung der Früchte bei der Ernte können erst allmählich All gemeingut der Mitglieder werden. Die Ausstellung sollte in erster Linie zeigen, was in Wilthen an Obstsorten gebaut wird. Die Anregungen zur wetteren Ausgestaltung des heimischen Obst- mid Gartenbaues werden sicher ihre Wirkung nicht verfehlen m>d dem Wilthener Verein neue tatkräftige Mitglieder znfllhren. Altenburg. Arbeitslose.) Der Beschluß dcS Stadtrats, die Erwerbslosen für die emv'aug-nen Unteistützungsgelder gewisse städtische Dienstleistungen verrichten zu lasse», ball? die Arbens. losen veranlaßt, in öfleni'nlicr Versammlung sich dagegen zu er heben und Zurücknahme d-S Beschlusses zu fordern. In einer des. ha b einberukenen StadtraNsitznng wurde beschlossen. NoistandS- arbciien in Angriff zu nehme», deren geldliche Unterstützung Banken, Industrie und Handel übernehmen solle». Vollbeschäs. tig e Arbeiter sollen gleich den Ang>.st?llten und Beamten einen bestimmten Teil ihres Verdienstes für die Erwerbslos?» opfern, deren Zahl hier auf 18u5 gestiegen ist. An Unterstützungen sü: sie sind bisher von der Stadt 333 Milliarden gezahlt worden. Apolda. (Unfall.) An einer Baustelle in Apolda löll« sich da» Banaerlist und kippte aus das gegenüberliegende Gebäude des Arbeltrnachweiie». Drei Bauarbeiter stürzten ad und wurden nach dem Krankenhaus gebracht. Elseaach. (De» Au«r»ahmezi»stand l« Esteuach.) Wie die „Tis. Zig." meldet, ist bei der thüringischen Negierunq ein Scheiben des WehrkreiSkommandanten Generalleutnant R e i u h a r d t in Stutt gart ringetroffen, in dem das Wehrkreiskommando die Ausl, »dun« der .Regierungsverordnung" fordert, nach welcher die oberste Polizei- gewalt in Eisenach in di« Hände de» sozialistischen Landkrcis- dinktor« Hörschelmann (Soz.) gelegt worden ist. Gemeinde- und Vereinsnachrichten 8 Dresden. Priesterkonferenz im Arch'.pre S- byterat Dresden. Dienstag, den 16. Oktober, pünktlich nachmittags 3 Uhr im Speisesaal Schloßstratze 32. Zurrst Er- horte durch Pater Rektor Balg», O. M. I.. hieraus wichtige Wahlen und Besprechungen. 8 Dresden-Löbtau. Die hochw. Herren Präsides »nd Vorstandsmitglieder der Jungfrauen vereine und Kongregationen des Dresdner Bezirks werden gebeten. Montag, den 15. Oktober, abends 7 Uhr, zu einer wichtigen Be- sprechuug t»S Gr sellenhaus zu kommen. Der Brzirkspräses. 8 Äunaberg. Ter katholische Frauenbund. Ortögrupv« An» ab erg, hielt am 17. 9. die übliche MonatSversommlung av. Die Vorsitzende Frau Thümer leitete die bis auf den letzt?n Play ül erfüllte Vcrsainmlunz mit herzlichen Worten der Begrüßung ein. Frl. Maria Ev?rs, Dresden, sprach über das Thema „DaS L ai e n a p oft ol a t der Frau". Alle Acusführungen waren so inhaltsreich, man konnte so manches heraussinden, wie man nach reichlicher Eelbstprüfung, zielklaren Lebensweise io manchen „Alleinstehenden" von den modernen Atmo'phären Um gebenen, durch Wort und Beispiel Helsen kann. Mit großer Be geisterung lauschten alle d?r lieben Nednerin, welche wieder ein glänzendes Zeugnis, gediegener Geistes- und Herzensbildung gab. Auch Frl. DÜcker brachte etwas SelbfterlebtcS zum Bcni-az. und znmr Erlebnisse ibrer Heiinatreise ins Nuhrgebiet. 8 OelSnitz i. B. Zur Vorbereitung auf dieheilige Mi s- sion vom 8. b,S 14. Oktober durch H. H. Pater Zorell S I., fand am Sonntag eine gutbesuchte Gemeindever sammlung statt. Herr Kaiser hielt zudem einen Vortrag über die Nährwerte. Zur Besprechung kam sodann die geplante katho- li.chs Schwesterniederlassnng in OelSnitz i. V. und die Verpach tung des Kirchieldeö. Die Sammlung zur Bestreitung der Mis. sionSunkosten ergab 450 Millionen Mark. Infolge der Teuerung waren leider nur wenig? zur Teilnahme am 5. Sächsischen Katho likentage in der Lage. Die Kirchwcihfeier findet am 1b. No vember statt. — Ihre Gnaden, die hochwürdigste Frau Aev. tissin von Marren st ern schenkte in überaus huldvoller Weise der katholischen Gemeinde einen prächtigen neu-'» Trag himmel, der zum ersten Mal nächsten Sonntag benützt wer den soll. Auch an dieser Stelle sei der hochherzigen Wohliueriif herzlichst gedankt. Sport D. I. K. Dresden. Laut Beschluß dcS GaniageS zum Ka tholikentag in Dresden soll die Gauleitung sür die Diä- zese Meißen von unserem Bezirk gestellt werde». Eine Vorbesprechung zu diesen demnächst statisindendcn Wahle» ist am kommenden Dienstag, den 16. Oktober d. I., abends 7 Uhr, In der Wohnung des Herrn Lebsa, Johann-Georgen-Allee Kirchweih auf dem Lande l. Von Fritz Günther. Le u t er sd or f,E.-c:„„s. Eines der schönsten Feste im Jahre ist die Kirchweih. Sben lü.'ige freue« sich alle drauf. Und das muß so sein. Auf dem Lande weiß man das Vorhandensein des Gotteshauses zu wüc- üstM, man weiß, welch eine Gnadeiisülle sich von di?jer Sniitc aufs Volk i» feiner Gesamtheit ergießt. Fleißige Hände nutzen die Kirche anss Veste, soweit der Herbstvbumciigarten noch Scbi".nck liefert. Fcstgeläur schallt über die Fluren und woh« wecken scheu 'rühzeitig Böllerschüsse di?. Einwohner an, Morg?». Im Fcst- lleide findet sich groß und klein beim Gottesdienste ein DaS -st eine passende Gelegenheit, um Gott zu danken für die Gabe» dcS Feldes. Seit langem bat die Hausfrau gespart und gesammelt, um ein Festmahl den Angehörigen zu bereiten. Freilich gegen früher >ast eine Fastcnspeise. Aber d-w Kuchen fehlt »icku. bim Nachn'iitage wird dann ein Schieße» abgehalien. Hoch oben auf einer langen Stange ibront der Adler und scheint sich wohf, zu iühlen in den Lüsten. Leickit inacht er e? den Schützen nicht, und wpfe' hält er ans. Unten stehen nun die Männer, jagen ihm die iiscrizn Bolzen in innen Leib. Manchmal knirsch- daS Holz von der Erschütterung, aber mancher Pfeil fl egt daneben. Er beschreibt einen großen Bogen um fein -Lpser und vobrt s.-b ent täuscht mit aller Wucht tief in die Erde. Wie gespickt sieht e? biiitee den: Ad'er ans. Groß.: Freude herrscht aber, wenn der hölzerne Vogel etwas oe» feinem Körper hergcbeu muß. Flinke Jnng?n jagen der Beute nach nnd sammeln die Tronliäen Er- » arm igsvoll spannt alle« und war'et auf de» Meisterschuß Ost mal? dauert eS lange, bis der Adler sein Herzstück opfert. Dann aber dringt ein lauter. Jnoelriil über den Platz. Gebührend wicd der König gefeieri Beglückwünschend strecken sich ihn, aller Hände entgegen. Die zwe- besten Schützen genießen ein besonderes Vorrecht. Am Fronleichnam:lag--, holt man sie mit Musik vom Hanse ab und geleitet sie in? Gotteshaus. Und wenn dann die Prozession stnttsindct, g'tükri ihnen der Eheenpl»!; hinter dem Allerhciligstcn. BiSw.'üen ist der Vogel an einen. Tage nicht erlügt. Dann geht es am nächste» Tage wDoch gedenkt >nan am Morgen erst derer, die hiiiiregaernfe» sink vo» dieser Welt. Im Requiem sinden sich noch einmal alle ei», um für die Seelenruhe der Verstorben m z» beten. Da'ans findet ein Umgang nm den Gottesacker statt. Die Klänge des „Miserere" stimme» zur Andacht. Hniler dem Priester schreiten all di? Män ner mid Frauen »nd gedenken der Lieben, die Gatt zu sich ge rufen. Diese Totenehrung läßt man sich nicht nebmcn, nur n enn Regen oder Schnee dies uiimöglich machen. Die Kinder sind schon frühzeitig a» diese Fst'o gewohnt. Nach der Prozession widmet »lg» dann den Abgeschiedenen den schmerzhaften Nosenkrani. Ja. man weiß, wa? man de» Toten schuldig ist. Das, was sie er st mben verwalten wir geistig und materiell. Glücklich eine Ge- me-nde, in welcher noch P:etnt wohnt, glücklich die Menschen, die fesihalten an diesen! schönen Branche. Nuir zu schnell ist die Ki-chwcib vorüber. Sie erinnert uns daran, daß wieder ?in I ihr in die Ewigkeit versunken ist. AVer etwas darf nicht sterben: DaS Festhalten an akten. schönen Sitten und Gebräuche»^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)