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Sächsische Volkszeitung : 06.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192402063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-06
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.02.1924
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Dresden : Der sächsische Ministerpräsident hat sich z»»» Besuche des 'Reichspräsidenten und des Reichskanzlers nach Berlin begeben. : Das Ergebnis der Reichswehrwollwoche ist so über wältigend groß, daß noch Wichen vergehen werden, ehe alles richtig gesichtet und verteilt ist. Es handelt sich »m etwa IM Knbilmcler an Kleidungsstücken aller Art, die zn 90 Proz. so gut und sauber sind, daß sie bereits wieder getragen werden können. Allen freundlichen Gebern spricht das Sächsische Volks-- opser Tank ans. : Ausgabe von Müchlarten. Ter Rat zu Dresden teilt mit: Die Ausgabe der ab 10. Februar 1924 geltenden Milchkarten erfolgt ab 6. Februar i924 onrch die zuständigen Stadtbezirk inspektionen. Milchlärien erhalten wie bisher schwangere Frauen in de» letzten vier Monaten vor der Entbindung, stillende Frauen, Kinder im 1. bis 8. Lebensjahre und Personen über 70 Jahre. Restlose Belieferung der Milchkarten hängt vom Eingänge der Milch ab. Bei Abholung der Milchkarten ist als Nachweis der Berechtigung der Einivohnerschein und die Geburtsurkunde, bei schwangeren und stillenden Frauen das Zeugnis eines Arztes oder einer Hebamme vorznlegen. : Rettnngswache und Berbandstation im Schloß. Eine ständige Rettungswache mit Perbandstation hat die Freiwil lige Sanitätskolon ne vom Roten Kreuz im R e si tz e n z s ch I o s;. Zi in i» e r 2, eingerichtet. Mitglieder der Dresd ner SanitätSlolonne stehe» dort täglich bei Unfällen und Trans- prrten zur Verfügung. Die Mitglieder der Kolonne versehen diesen Dienst in der Wache freiwillig und unentgeltlich. Seit Oktober 1923 bis Januar 1924 wurde Hilfe geleistet bei 1220 Unfällen in der Erwerbslosenzahlstclle Stallstraße, i» der Schloß- wache bei 147 Uniällen. dazu kommen 116 Transporte durch die Schioßwache »nid 26 Hilfeleistungen für die Heilsarmee. : Eine neue Stadt an der E.be? Nich einer Mitteilung des Gemeindevorstandes Werner >» Naoebenl in der kehlen Gemeinde- ratSsihnng sei an einen Zusammenschluß sämtlicher Gemeinden der Lößnih nicht mehr zu denken. Deshalb beabsichtige Rade le n l, beim Ministerium des Innern um die Erwerbung der Stadt rechte uachznsuchen. : Frühlingsboten. An den User» der Elbe sind die ersten Möwen eingclrossen. Tie silberglänzenden slinken Vögel gelten bei den Anwohnern der Elbe als die Verkünder des baldigen Eintritls milder Witterung. : Profekior Dr. HanS Driesch von der Leipziger Universität wird am 1b. Februar im VercinShanSsnal, ^8 Uhr abends, einen Vortrag über „China und die Chinesen" mit Lichtbildern halten. Der Vortrag erhält seinen besonderen Charakter dadurch, daß Prof. Driesch alles erst kürzlich im ..fernen Osten aus eigener Anschauung kennen gelernt hat. Auch alle die sehr guten Licht bilder, die er zeigen wird, wurden von ihm und seiner Gattin draußen gesammelt. — Wie bekannt, wurde Professor Driesch für philosophische Vorträge nach China berufe». Näheres s. Z. auf Plakaten und in Anzeigen. — Karten bei F NieS, Secstr. 21. : Spende des schwedischen Noten Kreuzes. Durch eine groß zügige Geldspende des sclpoedischen Roten Kreuzes wurde eS dem A l b e r t z w e igv e r e i n ermöglicht, 600 Schülern unkG Schülerinnen ans Volks- und höheren Schulen der Stadt Dresden vorläufig für vier Monate werktäglich eine vollwertige, schmackhafte Mahlzeit zu verabreichen. Die Speisungen sollen zunächst für die Teilnehmer, die sorgsam aus- gewählt wurden, der Schule» der Neustadt auf zwei Monate im Bennostift, Lößnihstraße 2, von,)2 bis 2 Uhr erfolgen und Frei tag den 1. Februar beginnen. : Angestellte i» der Metallindustrie. Tie Fachgruppe Metall industrie des Tentschnationalcn Hanalnngsgehilsenverbandes, Orts gruppe Dresden, hat sich am Donnerstag in ihrer Sitzung ein gehend mit dem von oer Schlichterkammer am 23. Januar gestillten Schiedsspruch befaßt und ffl z» der Ueberzengung gekommen, daß derselbe »»bedingt ab zu lehnen sei. Die Gründe, die zur Ablehnung führten, sind in einer einstimmig gefaßten Ent schließung anSg'iprochen worden. : Katholischer Frauenbund Dresden. Am 13. Februar, nach, mittags 3,80 Ilhr: Kaffee stunde bei Berthold, Grüne Straße. : Deutsch-soziale Partei. Am Sonntagabend veranstaltete die Deutsch-soziale Partei im Vereinshausc, Zinzendorsfstraße,' einen „Vaterländischen Abend". Man muß es anerkennen, daß die Partei mit kluger Ueberlsgnng solche Abende ihren An hängern bietet, denn eS ist allzu natürlich, daß durch «ins schönnmrabmte Feier das Gemüt des Volkes bezaubert uno das Herz der Zuhörer erobert wird, so daß dann mit Leichtigkeit an der richtigen Stelle die Ideen der Partei i» wohlangelegter Red' dem Publikum bcigebracht werden. Alles erscheint alsdann in einem strahlenden Lichte, alles erscheint so harmonisch und „viele können nicht anders, als an alles zu glauben, was hier durch Wort nnd Tat zum Ausdruck kommt". Die musikalischen Darbietungen waren wirklich hervorragend. Die Rcichswehr- Theater und Musik Der Teufelsschüler von G. B. Shaw Premiere des Neuen Thea ters. Tie 1897 erschienene Komödie „The Devils Disciple" ist für VreSde» ganz nen. Im übrigen Deutschland wurde sie öfters gespielt unter dem Titel „Ein Teufelskerl". Uns scheint aber die im Neuen Theater angeordncte wörtliche Uebersestung beinahe die richtigere zu sei». Shaw nennt das Stück ein „Melodrama". Er will damit seinen Charakter als Travestie sestlegen. lind könnte stellenweise gänzlich verlorengehen, wie in dem säst tra gischen 1. Akt z. B., wenn inan nicht wüßte, daß Shaw der Autor ist. Wieviele von dem Publikum gestern abend kannten Ihn wohl? Wieviele wußten, was er sagen will? Der Ker»- vnd Brennpunkt des Schaffens Shaws ist oie Verspottung alles dessen, was sich „Heldentum" nennt. Die Spitzen seiner Pfeile sind gegen die Romantik in jeder Form gerichtet. Er ist der geborene Komödienschreiber, an dessen Seite wir in der deutsche» Literatur keine» gleichwertigen Antor zu setzen vermögen. Shaw war dereinst Partei-Sozialist. Tos hat später nachgelassen. Heute ist er der feine, abgeklärte, geistvolle Mensch, hinter dessen Werken eine Menge anerkennenswerter Bestrebung nach Gutem und Edlem steckt. Wenn man sich nur Mühe gibt, ihm zu folgen. Eine Weltanschauung des Dichters ist kaum z» entdecken. Ja, es ist geradezu ein Kunststück sür sich, wie er sich bemüht, alles misznschalten, was ans ihn selbst schließen ließe. Richard Tndgeon ist ein Schüler oeS Teufels. Er macht kurzen Prozeß mit allen, die anders reden als handeln. Selbst die Mutter, die nach des Vaters Tode am Strang — die Handlung begibt sich iin amerikanischen Freiheitskriege 1777 — rin reiches Erbe verliert, wird von ihm verhöhnt. Nur den Pastor Anderson schätzt er ein wenig höher ein, obgleich er auch ihn verspottet nnd beleidigt. Die Engländer ziehen im Orte ein und halten schauerliche Vlutgerichte gegen jeden Freiheits- trunkencn. Auf der schwarzen Liste steht Anderson. Gerade als ibn die Soldaten holen wollen, ist Richard da. Der Pastor weilt bei dessen sterbender Mutter. Ter Teufelsschüler zieht kurz- entschlossen das Priesterklcid an nno nimmt der Pastorin das Versprechen ab, ohne das Geheimnis zn lüften, dem rückkehremoen Pastor zur Flucht z» verhelfen. Pastor Anderson erfährt zwar, wer sich für ihn opfern will, flieht aber sofort. Aha, denkt das Publikum, der Schwarzkittel ist ein seiger Wortheld. Und so denkt auch Frau Judith, öic nun plötzlich in Richard verliebt ist. Der Prozeß wird ihm in Anwesenheit eines trocken-sat»- rischen Generals gemacht. Obwohl Feau Judith gegen Richards Willen dessen Identität fesistelle» läßt, ,oll er hängen. Ta idnimt im letzten Moment Pastor Anderson. Er hat als Hanpt- inann der amerikanischen Miliz eine große Schlacht gewonnen» die Engländer sind erledigt, Richard vom Galgen befreit. Jn- r-e»-f' sich beschämt an den wirklichen Helden. Die dritte Jahresschau deutscher Arbeit Dresden, 5. Februar. Die dritte Jahresschau deutscher Arbeit Dresden kan» als gesichert gelten. Die beiden Jahresschauen 1922 und 1923 haben gezeigt, daß sie ein wichtiger Faktor gewesen find, die vielen Schranken nisdec- zurcißen. die der Krieg aus dem Weltmarkt ausgericbtet hat, sie bahnten leichter und unmittelbarer als Handels- und Wirtschafts verträge eine Wiederannäherung der Jndustrievölker an, oder nm den Gedanken so klar und knapp wie möglich zu fassen: Deutsch land hat durch die beiden Jahresjchauen zu der ganzen Welt gesprochen, daß es ungebeugt weiter arbeite und nen aufvaue, daß seine Industrie schon wieder starke und erfolgreiche Anstrengun gen mache, sich einen ehrenvollen Platz auf dem internationalen Markt zu erobern, kurz, daß es trotz allem: und allem noch immer daL alle Deutschland sei, mächtig durch seinen Fleiß, sein Können, sein Schassen. Auch die Jahres schau 1924 wird in der Lage sein, die gleiche nationale Mission wie ihre beiden Vorgängerinnen zu erfüllen. Sie wird einen Ueberblick darstellen über das Ge sa mtgebiet der Textilindustrie, und sie wird dabei mit Recht einerseits die geschichtliche Entwickelung und die wissen- schaftl'chcn Vorbedingungen dieser Industrie besonders betone», andererseits die Vorführung der Fabrikation in den Vor dergrund stellen. Sic wird also nicht von dem Starren und Toten an sich habe», daS einer Ausstellung so gefährlich leicht das Gepräge eines Wachsfigurenkabinetts aufdrücken kan», sondern sie wird die Räder im Rollen, die Spindeln im Drehen, die Maschinen in Tätigkeit zeigen — kurz, sie wird, wenn es ge stattet ist, diese» Ausdruck zu prägen, eine lebendige Aus stellung sein. Daß eine TextilanSstellung gerade in Sachsen entsteht nnd ihren Nährboden findet, ist aus inneren Gründen mehr als berechtigt Das sächsische Industriegebiet steht im Deutschen Reich hinsichtlich der Entfaltung seiner industriellen Möglichkeiten an zweiter Stelle, nnmittelbar hinter dem rheinisch westfälischen Industriegebiet. Von allen Arbeitenden Sachsens sind nach der letzten VernfSzähInng fast 60 Prozent allein in der Industrie und im Bergbau beschäftigt, im gesamten Reichsgebiet dagegen durchschnittlich nur 38 Prozent, in Preußen 39 Prozent, in Baticrn gar nur 28 Prozent, nnd unter den in Sachsen be sonders stark entwickelten Industrien steht die Textilindustrie so sehr obenan, daß sich ein volles Drittel der gesamten deutschen Textilindustrie in Sachsen befindet. Die sächsische Industrie ist in hervorragendem Maße Exportmdusirie. Damit ist auch sür die Jahresschau 1924 die Möglichkeit gegeben, daß sich als einer der Hauptinteressenten für sie daS Ausland erweist, und gerade dadurch wird auch sie nicht bloß unseren Exporthandel heben, sondern auch oie völ kerverbindende Mission erfüllen können, die heule die Aufgabe aller die deutsche Zukunft fördernden Bestrebungen sei» muß. Auch sie wird in alle Welt hinaus die frohe Botschaft tragen von der Größe, Ausbreitung und höhen Bedeutung der deutschen Industrie, und wenn sie dem Ausland zeigt, wie wert voll ihm ini eigensten Interesse die Zusammenarbeit mit einer solchen Industrie sein muß, so wird sie zu ihrem Teile dazu beitragen, daß wir im internationalen Leben das aufs neue nnd immer reicher gewinnen, wa§ wir brauchen: Achtung, Anseben, Vertrauen. Dresden. 6. Februar. Tie dritte Jahresschau Deutscher Arbeit 1924, die Texlilansstcllnng, wird solgenve Gebiete nnisasfen: 1. Gebiet: Tie Geschichte oer Textilindustrie in Dentichland, im Ausland, Volkswirtschaft und Statistik. 2. Gebiet: Textilien sür Kleidung, Jnnenarchitellur nnd technische Zwecke 3. Gebiet: Textil maschinen. 4. Gebiet: Veredelung, Färberei nnd Zengocnck. 5. Ge biet: Vorsührnng der Herstellung von Rohstoff bis zum Ferlig- sabrikant: Erzeugnisse ans tierischen, pflanzlichen und ininernli- schen Stoffen. Sächsischer Landessiedlertaq Dresden. 5. Februar. Ter Allgemein: sächsische Siedlex- verbanö veranstaltete am Sonntag im Logenhanse-einen säclisi- schen Landessiedler tag. Ans dem Geschäftsbericht des Verbandsvvrsitzenden Dr. Kreis geht hervor, daß die Siedelungs« bewegnng namhasle Fortschritte gemacht hat. Lberrcgiernngsrat Dr Rusch behandelte als Hauptredner das Thema der Kredit beschaffung für den Wohnungsbau, worauf Oberregiernngsrat Hoppe einen Vortrag über staatliche Maßnahmen zur Be hebung der Wohnungsnot hielt. Im Anschluß an die Vorträge entspann sich eine längere Debatte, in der u. a. der 2. Vor sitzende des Bundes deutscher Mietervereine, Groß, den Stand punk: dieser Organiialio» erörterte, welche die Beibehaltung oes jetzige» S»)stems wünsche, wonach der Neubau aus staatlichen Zuschüssen gespeist werde. Ter Micterbnnd sei weiter gegen die Auf wertung der Hypotheken und wünsche die Beibehaltung des Reichs- mietengesctzes. Es wurde -instiininig eine Entschließung ange nommen, die die Regierung dringend ersucht, dafür Sorge zn tragen, daß in Sachsen mindestens 10 Prozent der Friedens- miece für den Wohnungs- und Siedlnugsban bereitgestellt wer den, da die vom Reich für den Wohnungsbau vorgesehenen 10 Prozent des Ertrages der Mietzinsstener durchaus nicht als ausreichend betrachtet werden können. kapellc hatte ihr Programm mit Sorgfalt gewählt nnd auch die übrigen Darbietungen in Gesang und Spiel waren fast ausnahmslos für einen solchen Abend gut gewählt. Ileberall klang der vaterländische Gedanke durch. Den Mittelpunkt des Abends bildete die Rede des bekannten RichardKn n z e, Berlin. Wenn man sich etwas naiv verhält, so hätte man ans den Ge danken kommen können, daß Denlschland »och nie ein solches Finanz-, Wirtschafts- nno politisches Genie beseffen habe, wie dieser Herr cs ist. DaS llang durch oen ganzen Vortrag hindurch. Jede andere Partei wurde abgetan, die Regierung maßlos an gegriffen und als einziges Endresultat stand die deutsch-soziale Partei rein und inakclos vor aller Angen. Natürlich brachte .Herr Kunze auch gute Gedanken zum Ausdruck, aber man braucht nicht erst iin Programi» der Deutsch.sozialen Partei zn blättern, um solche Ideen zn finden, sie stehen in unsereni eigenen, »nd wir hake» nicht notwendig, sie erst noch dort einznsngen, sondern! wir können sie höchstens zwei- ooer dreifach unterstreichen. Im übrigen zeigte der Abend, was oie Macht der Neve vermag. : Diebstähie. Gestohlen wurden an» 30. Januar einem Knrsch- nermcister in der Striescner Straße I SilbersnchS, gefärbt, init dnnkelblaner Steide gefüttert; einem Spcditioizpkntscher am 16. Januar eine Kiste mit 60 Flaschen Fruchnchcknnnvei» von der Firma Stengel L Engelhardt, nnd an, 25. Januar einem Hilfs- postschasfner ein Postdicnstrad Marke „Germania" mit der Fabrik- nnmnier 291, gelb lackiert. Die Kriminalpolizei bittet hierzu nm sachdienliche Mitteilungen. Leipzig ) Kostenlose Ansstkllnilgsgelegenheit für Kiinstgewerbler. Wie alljährlich, findet auch in diesem Frühjahr, von» 2. bis 8 Mürz, die Entwurfs- und Mooellmesse als Vermittlungs stelle zwischen Künstlern und Fabrikanten im Rahmen der Leip ziger Mustermesse statt. Den Künstlern wird in dieser Sonder- abteilung der Leipziger Messe der Ausstellnngspalast vom Meß amt kostenlos zur Verfügung gestellt. Nähere Auskunft und Nnmeldepapiere durch das Mcßamk Leipzig. ) Dr. Martin Hartman» spricht! Eine mehr nnd mehr brennend gewordene Frage der jetzt im Vordergrund des Interesse-; stehenden Lebensernenerung unseres Volkes, behandelt Sonntag, den 10. Februar, abends 7.30 Uhr, ini hiesige» „Angnste-Schmidt- HanS", Dresdner Straße 7, Herr Oberstndienrat Dr. Marlin Hartmann mit deni Vortrage: „Das weibliche Geschlecht » nd das Tabalrauche n." Bei der leider weitgehenden Ge fälligkeit gegenüber dem Tabaktapitalismus, mit dem ein Teil der deutschen Presse sehr zum Schaacn des Volkswohls die weitere Ausbreitung des Rauchens in der Frauen- nnd Mädchenwelt sichtlich zn begünstigen sucht, wird man es gewiß in wetten Kreisen begrüße», daß es dem Vorstand des Krenzbündnisses — Katholische LebensernenernngSbewegnng — gelungen ist, zur Behandlung des obigen Themas einen Mann zn gewinne», der seit Jahren das Tabaküb-I mit dem Rüstzeug der moderne» Wissenschaft be- kämpst nnd dadurch schon weithin auch im AnSlande belannk geworden ist. Tie katholische Jugendbewegung n» Kreuzbnndnis, die den Namen „Jnngborn" führt, wirs durch eole Darbietungen den Abend aussüllen. Frse. ) Kindcrhilfe des Deutschen Turnerbundes' Am Sonnabend trete» von hier ans 1000 Kinder, darunter 600 ans Norddentsch- land, 230 anS Leipzig, die übrigen auS Dresden, Chemnitz nsw., die Fahrt nach Wien an. Tie Kinder iveroen in Familie» öster reichischer Turnbrüder ans vier Monate nntergcbracht. 8 Leipzig. Im Iabre 1923 fanden im Pfarrbezirl der Prop st ei-Psarrkirche St. Trinitatis folgenoe kirchliche Amts handlungen statt: 87 Aufgebote: 4 LedigkcitSeide: 63 Trauungen, davon 27 rein katholische Paare, 23 gemischte mit katholischem Bräutigam, 13 gemischte mit katholischer Braut; 144 Tawen, davon 61 Kinder rein katholischer Ehen, 16 Kinder gemischter Ehen mit katholischem Vater, 18 Kinoer gemilchter Ehen mit katholischer Mutter, 49 Kinder von ledigen Mütter»: 103 Be gräbnisse: 17 Konversionen; 86 Austritte; 3339 Ostcrbeichten; 2"442 Kommunionen, davon 10093 in der Osterzeit, 113 Erst kommunionen, 163 Krankenkomniunionen; Religionsunterricht wurde an 980 Kinder erteilt. Die Komödie hat wenig allgemeinen Sinn. Parodistische Gründe, einer Abneigung gegen das Bolksstück der neunziger Jahre entspringend, mögen sie verursacht haben. Aber sie hat einen glänzenden Dialog, der in der Gecichtsszene triumphiert. Wobei es freilich auf den Redner wesentlich ankomnit. Br essart spielt- diese» geistreichen General mit überwältigender Eindring lichkeit. Auch sei» Gegenspieler, der Wüterich Swindon, fand in Rocholl eine» erfahrenen Darsteller. Einen ack (von seiner mehrjährigen Tätigkeit am Rcsiaenztheatcr »och in angenehmer Erinnerung) war einfach nnd schlicht als Pastor. Aut Len in a n » fuhr mit schwerem dranialischen Geschütz auf nnd brachte ebenso wie Friederike Le Huer die Teeszene in Gefahr. Offen bar hat nicht völlige Klarheit über den Charakter der Rollen geherrscht. Im Bühnenbild hätle man etwas von» Geiste Shaws gewünscht, etwas Satnre. Ter Galgen z. B. läßt doch wohl ans Verkennung des Stückes schließen, das um alles in der Welt keine einseitige Verspottung der englische» Kolmisationsmanicr sein will. Zck. Staatclches SchanspIelhauS. In neuer Einstudierung gab man dieser Tage Hebbels Jngenddrama „Jndith". Die In szenierung ist im großen nnd ganzen die gleiche geblieben wie früher: Ihr monninentaler Stil war auch kaum zu übertreffcn. Ganz hervorragend hat jetzt Georg Kiesan die Volksszenen gestaltet, die ein Leben entfalte» nnd eine dramatische Steigerung der Handlung ermöglichen, wie selten in den Rcgieknnststücken des modernen ThealerS. Beide Hanptrollen sind »cn besetzt. Lilli Kann gibt die Jndith. Ursprünglich schon siel sie uns ans als eine Meisterin in der Handhabnng technischer Mittel. Sie zieht so unvermittelt und leicht alle Register bis zum peitschenden Sturm der Leidenschaft, oaß man nur etwas inehr seelisches Erleben gewünscht hätte. Vielleicht war die Beschäftigung Frl. Kanus nicht immer ihrer phnsijchen Berkassung gemäß. Diese Mängel schienen bei ihrer Judith wie über Nacht geschwunden. Dieser Stolz war herrlich, die Leidenschaft echt, diese Klug heit angeboren, diese Begeisterung überzeugend! Der äußere glänzende Eindruck übertraf alle früheren Rollen »nd auch die meisten der frühere» Jndith-Tarstellrrtnnen. Als Holofernes ist nun Deearli in seinem Element. Vor Theodor Becker zeichnet ihn die Tnrchgeistignng dieses furchtbaren Hessen aus, den er erst verständlich macht durch die starke Betonung des absoluten Hcrr- schertnmS. Becker war nur „wüst", blieb aber die Erklärung! dafür schuldig. Schade, daß die Vorstellung so schwach besucht war. Ehret eure deutschen Meister! Ganz besonders in den Hinkemann-Zeiten! Zck. Staatliches Schauspielhaus. Shakespcare'S „Kaufmann von Venedig" wird zurzeit neu einstudiert, unter der Spiel leitung Georg.K i e sa u ' S. Die erste Aufführung des seit 1910 nicht gespielten Werke? ist für Donnerstag, den 21. Februar vor gesehen. Anfang März soll, als Faschingsgabe des Schauspiel- Hauses, daS Lustspiel „Jmweißen Nößl" von Blnmenthal und Kadelbmrg. mit ersten Kräften besetzt, gegeben werden. Gleichzeitig wird Ibsens „John Gabriel Bor km an", mit Lothar Mehnert in der Titelrolle, für den 13. März vor bereitet. Hiernach folgt die Nrauff n h r u n g deS Bauernkrieg. DramaS „Der arme Knnrad" von Friedrich Wolf. Katstolis-cher Wammelverband. Di« dierfäsirige Wi t er' lest de« Kgthw'lch-n Simm-lverbanbe» >n dem Konz-rtiaal der A stellung am Marita" -de> 4. Februar 1914 ern-ente sitz zahlreißen Bestick-es an« all-» G selli-ba't'klcchen und wurde 'nSbelond-re durch bieAnwffenhcitde« hochwürdiasten Herrn Bi'chok« Dr. Christian Schreiber ausgezeichnet, der in B'gl'itnna de» Herrn Dom"echanten Mgr. Skala eigen« dazu von Bautzen nach Dresden gekommen war- Die Bartraa«'olae de« Abend« bot schmetternde Fan'aren der Hostrompeter. künstlerische Koloralurreiänge Liefet v. S-ch» cb« und beckere Lieder an« der reichhaltigen Sammlung Kamme: länger Miibjaer«. D>e Hoffromveier zeigten. daß man auch r »lhmckche straffe Marschmusik mck keinem Tonemvsinden und aelühlvollem Vor trag ibcer Härte und Eckigkeit ent'leide« kann. Liekel v. S chu h, eine der beiden Besitzerinnen de« m sikalffchen Eib-S ihier Eltern erircule durch die Friiche der Stimme wie durch ioraiame Hernordebuna de« Liedinhall« in Melodie »nd T xt. Kamineriüager Rüdi-er blecht immer derselbe bewegliche, witzige Sänger, ccm ein vorzüglich ac- ichulter Tenor die musikalisch- Darstellung westnllich erlcichiert. Nm Flügel waltete Musidirektor P cmb aur unermüdlich und v-elaeüackig f.ine« Amte« nnd hob durch seine Kunst den Klaviervart über d<ise:i eig-ntliche Aukaade. nur bescheidene Begleitung ,u lnele«, hinan«. Kurzum, e« wurde vorzüglich geblasen, mächtig gesungen und in allen Gelängen außerordentlich eifrig — geküßt, fast zu viel vor einer io seriösen Z»hör,rscha>t. Ju einer Ansprache dankte der doch »iirdigste Herr Bischof dem Festaurichuß und den mitvirkenden Künstlern und zeiaie, daß er den einzelnen Teilen de« Programm«, der Musik wie dem Wart, sgr-fällige Aufmerksamkeit gewidmet batle. — Die bsttzche Veranstaltung unter Mitwirkung Ho'kapellmeisterr Pcmbaur zum Anlaß nehmend, «eilte der Oberhirt mit, daß Sc ne Heiligkeit Pavst P n« XI. H o fk a p e 11 m e 1 »er Pembau« zumRitterdr« Bregoriu«ordens e.nanntbabe. Mitlebbaiter Freud« wurde diele Nachricht von allen Anwesenden ausgenommen. P-mbaur bat sich dieser tlecklichen Ebrnog ohne Zwicket in hohem Maße verdient gemacht. Seine Messen kür gemisbtcn Chor mit Orchester sind nam-n'lich bei den nmer Mitwirkung eine« Orchester« stnacnden Ckören Siidbeuilch'and«, O-fterreich« »nd VSHme.i» be kannt nnd iin Gebrauch und sie geboren zmn Revertoir de« Hof- lircbenchoie» in Dresden. Un» allen aber ist Pcmbaur al« der »ner« müdlicbe Gestalter der Hokkirchenmnsik belannt Seine Hckl«bereit- schakt auch bei allen übrigen knthol'kchm Festlichkeiten verdient »lnick» unierc volle Anerkennung. Wir wö bicn d »nalb nicht unterlassen» auch an d'effr Stelle dem Künstler unseren G ückwu ckch au?zusvrechcn i» der Hoffnung, daß er auch weiterhin seine Kiäsle in den Dienst der gulen Sach« stellen wird.
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