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Sächsische Volkszeitung : 10.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192401103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240110
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-10
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.01.1924
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Ar. S. Seile 7 Donnerstag, den IS. Januar 1924 Dresden Wen wählst du am 13. Januar? Nicht «vrniper als 10 verschiedene Kandidatenlisten fink In Di esdcn skr die Stadtverordnete« wählen am kommende« Sonutaa. den 13. Januar aukftestellt worden. Es wird die priipte Anstrenaun- oller ord« n» nxSIketenten Krriie erfordern, «m unsere schöne Stadt vor einer sozialistischen ZukallSmehrhelt z« bewahren. Ter 13. Januar ist ein Schicksalstag für die Zukunft und Entwiüelm« unserer Stadt. Es besteht kein Zweifel darnler» das; für olle Zentrumsanhönger nnd katbolisel, en Mitbürger nur eine Liste in Frage kommt, das ist die vereinigte Liste der Deutschen Vokkspartei und des Zentrums Spitzenkandidat Dr. Mörz, die an 3. Steve unseren bisherigen Stadtverordneten Progyu „esioidii cktor E »giert nnd au 17. Stelle Herrn Fabrikant H a u i sch , Landesoorsitzenden der sächsischen Zentrumspartek, au weift. Werbt für die Liste Dr. März, Voigt, Englert! Dresdner Richtzahlen Dil! Dresdner Nichtahlen der Lebenöhalluiiaskostcii berechnen sich »ach dem P^ssiond vom 7 Januar 1V24 auf das 1088mil- li ai den fache der Vorkriegszeit (19'3/14 — 1), das sind 0,2 v. H. weniger als in ?er Vorwoche, wo das 1090m lliardensache erreicht wurde. Ter Rückgang wäre größer gewesen, wenn sich nicht die AiiSanbcil für Miete nm 1l2 v H. erhöht, also mehr n>s verdoppelt Hanen, während die Ausgaben für Ernährung um 2 v. H., siir Heizung > i,ü e elcuchtung um anuäbcriid 1 v. H. und für Bekleidung um ».5 v. H. gesunken ist. Daher ist die Nicht mbl ohne Einreckmung der verhältnismäßig am meisten znrückgegangene'n Bekleidunaskoslcn um ein geringes, nämlich um 1 Prozent, gestiegen, von 1055. auf das 1068-iiiillinrdcii'nche. Die neuen Anwaltsqebühre« Der Dresdner Anwaltverein schreibt: Am l. Ja nuar sind neue gesetzliche Anwaltgebühren in Kraft getreten, die im allgemeinen den VorlriegLgebühren in Goldmark ent sprechen, aber gegenüber den in de» letzten Wochen in Kraft ge wesenen gesetzlich.cn Gebührensätzen, namentlich bei den höheren Streitwerten, eine ganz wesentliche Herabsetzung be deuten. Obwohl die Streitwerte in bürgerlichen NechlSsireitig- keiten nnd vielfach auch die Anzahl der eingehenden Aufträge hinter den Verhältnissen der Vorkriegszeit noch weit zurückbleiben, wird die Dresdner Anwaltschaft mit Rücksicht auf die allgemeine Wirtschaftslage doch versuchen, von jetzt an, von AuSiiahmefällen abgesehen, mit den neuen gesetzlichen Gebührensätzen ohne Er hebung besonderer Zuschläge auszukominen. Mithin wird im allgemeinen eine ganz bedeutende Verbilligung der Pro zeß k o st e n eintreten. Die neue Gebührenordnung bietet außer dem nunmehr der im Prozesse obliegenden Partei gegenüber de» bisherigen gesetzlichen Bestimmungen den Vorteil, daß die vom unterliegenden Teil zu erstattenden Kosten in Gold mark fest gesetzt werden, so daß der gewinnende Teil darauf rechnen kan», die von ibm verauslagten Prozcßkosten nicht nur dem ziffern mäßigen Betrage, sondern auch den; inneren Werte „ach voll vom Gegner erstattet zu bekomme». : Hundesteuer und Zugtiersteucr zahle«! Das Sladtstener- n'nt teilt mit: Nach oem Veghluß der städtische« Körperschaften lind spätestens am 10. Januar 1924 in einem Nachträgs te cm in z» zahlen: Für jede« Hund 7,50 Goldmark und für jedes Pferd oder Maultier 36 Goldmnrk und für Bullen, Stiere, Ochsen, Esel, Maulesel 27 Golo- mnrk. Ein besonderer Steuerbescheid wird nicht zuge stellt. Es empfiehlt sich aber, zur schnelleren Abfertigung bei der Bezahlung dm früheren Steuerbescheid für das Rech nungsjahr 1923 mitzubringe». : Anschluß a» die Schweinmkanallsatlon. Ter Rat zu Dres den macht bekannt: Die städtischen Körperschaften haben beschlos sen, die Zwangsfcist für die bis 3t. Dezember 1923 z n in Anschluß an die Sch w em m k an a l isa t i o n ver pflichtet gewesenen G r n n o st ii cke bis Ende 1921 z n verlängern. Die Verlängerung der ZwangSfrist hat für die Fälle keine Geltung, in denen gesundheitliche Verhältnisse den Anschluß an die Schwemmkanalisation gebieten. Soweit die gesund heitliche» Verhältnisse durch Holzschlotten in bedenklicher Weise beeinslußt werden, sind diese mit Genehmigung des Tiesban- amtes durch Eisen- oder Steiuzeugrohre ausznwechsel», min destens aber einwandfrei instmidzusetzcii. : NuS^oll der Stadkverordnekenfißunq. Die Gesamt» sitzung der Stadtverordneten fällt in dieser Woche ans. : Todesfall. Hier ist wieder einmal eines der so seltenen Originale gestorben der ehemalige Stadtgarte n di rektor egen Harb. Er hat ein Alter von 79 Jahren erreicht. A.itere Dresdner werden sich des lebhaften dünnen Herrn sehr put erinnern, der in keiner Versammlung fehlte, wo ihm nur irgendwie Gelegenheit geboten zn sein schien, für den Vegetarismus und den Gartenbau als die einzige Quelle der Volksgesundheit eine Lanze zn brechen. : Einstelgevlebe an der Arbeit. Tic Krimi,inlpoli ei mel det: In letzter Zeit hätt en sich d e Anzeigen, nach denen Dieb, in Parterrewohnungen Fenster, sogar Doppelfenster ctii- .chlagen nnd dann eiusteigen. Auf diese Weise wurden am 3. Ja- zwar: zwei schwarze Winterüberziehcr niit Samtkragen, ein 'war: zwei schwarze Winterüberzichcn mit Snmlkrage», ei» branugemnstcrter Anzug, ein Gehcock, ei» Frackanzug, eine dunkel- granseidenc Weste, ein schwarzer Rock mit Weste, ein dunkelblau kariertes Jackett mit Weste, ein zchwarzcr Sommernberziehcr, ein silbernes Halskettchen mit bemaltem Stein, eine goldene Brosche mit lilafarbenem Stein und eine Doubleebroschc mit Sicherheitsnadel gestohlen. Ferner am 6. Januar, abends ans einer Wohnung an der Voglerstraße Bett- nnd Tisch wäsche, gezeichnet „O. H", sowie 2 lange goldene llhrketten, eine Stabbroiche mit Opal nnd Brillanten, eine Halskette mit Medaillon und Brillant, eine Brosche mit Hirschhacken u. a. m. Leipzig ) Ntbcrfall ans Pollzcibcamtc. Amtlich wird gemeldet: Am Sonntag abend, gegen 7 llhr, wurden in der Nähe des SchnheilhofcS zwei ans ihrem Dienitrnndgange befindliche P>- iiwibcamte van e'ncr bewafinetrn Bande von acht Man» plötz lich überfallen. Die Beamte > wußten sofort die Hände Hoch- Halten. dann nahmen ilp.vn die Banditen die N-valver, Koppel und Schlagringe ab. Während der Entwasfnmkg wurde den Polizisten der Revolver an die Schläfe g.'evt, so daß stdcr Wider stand unmöglich war. Die Bande drängte danie die wehrlosen Beamten in d-n Wald und entkam dadurch meerkgunt. — Wenn man diese M-ldung liest, muß man sich es noch einmal üh-r- iegen. ob dieser imglanbllch küngende Borsall wirklich in etzrer sächsischen Großstadt sich ereignen kennte, iie einem Staate, der nicht nur zu den zivilisiertesten gezählt wird, sondern' In dem sogar der AnSnahmczilstand herrscht. Aus Sachsen Weitere Verschlechterung, des Arbeitsmnrktes Der sächsische Arbeitsmarkt hat in der ersten Woche deS neuen Jahres in fast allen BernfSgrnppen eine Verschlech terung erfahren, so daß die Zahl der Arbeitslosen aberinrls nicht unneträchtlich gestiegen ist, wobei berücksichtigt werden muß, daß außer den Kurzarbeitern am l4. Dezember 1922 bei 69 öf fentlichen Arbeitsnachweisen Sachsens bereits 273 007 Voll erwerbslose vorhanden waren, während am 16. November 1923 bei 75 öffentlichen Arbeitsnachweisen noch 248 529 und am 19. Dezember 1928 bei 84 öffentlichen Arbeitsnachweisen nur 286 876 Vollerwerbslose gezählt wurden. In dieser Becichtswvche haben die von der ZignretteninLustrie sowie die von Neichs- bchörden und Banken in größerem Ilmsaiige vorgenom» menen Entlassungen wesentlich zur weiteren Erhöhung der Er- wcrbslosenzahl beigetragen. Aber auch in anderen VernfSzwei- gen, wie in der Metall- und Kartonnagenindnstrie ist cS teilweise zu Entlassungen größeren Stils gekommen. Lediglich in der Textilindustrie hat die seit einigen Wochen allgemein beobachtete Besserung der Lage angehalten und in dieser BerichtSwocho so gar zn weiteren nicht unbedeutenden Einstellungen von Arbeits kräften geführt, nnd stellenweise war auch die Süßwarcn- und dis Zigarren-, sowie die Möbelindustrie noch leiebt aufnahme fähig. 0 Bautzen. 8. Januar. (Keine Vergiftung.) Tie Gerüchte über eine Vergiftung, die den Tod oes Nirftchaftsgehilfe» Micha nk in Leutwitz verursacht haben sollte, bestätigen sich nicht. Tic Sektion der Leiche hat ergeben, daß der angeblich Vergiftete ein Magengeschwür besaß, das augenscheinlich znm Tode führte. Tie verhaftete Stiefmutter des Michank wurde sofort wieder auf freien Fuß gesetzt. () Chemnitz. 9. Januar. (Tödlicher Unfall.) Im Zweig werk der Sächsischen Maschinenfabrik stieß der 59 Jahre alte Kupferschmied Nupve aus Wüstenbrand der Vorschrift zuwider einen glühenden Ei'eustab in einen eingefrorenen Schweißnpparat, der niit Karbid gefüllt war. Ter Slpparat explodierte, wodurch Ruppe auf der Stelle getötet wurde. () Ebersbach. 9. Januar. (Ervlosion.) Beim Vau eine? neuen Dampfkessels in der Pianoforiefabrik von August Förster explodierte der Gasbehälter eines Schweißapparates infolge lln- dichtwerdcuS des Verschlnßslückes. Zwei der Dresdner Monteure erlitten schwere Verbrennungen, ein dritter Monteur wurde leichter verletzt. 0 Oelsnitz k. E.. 9. Januar. (80 Jahre Kohlenbergbau.) Dieser Tage vollendete sich ein Zeitraum von 80 Jahren, seit hier die erste Steinkohle gefunden wurde. Am 7. Sep tember 1813 wurde durch Karl Gottlob Wolf, geboren in Langenau b. Freibcrg, ehemaliger Schüler nnd späterer Zeichen lehrer an der Bergschnle Freibcrg und nachdem Vergsaktor in Zwickau, der erste Spatenstich links der Grenzstraße getan nnd ln der Nacht vom 6. znm 7. Januar 1844 die erste Kohle ge sunden. Wolf, der das Ilnterncbmen ans eigene Hand betrieb, kam nicht zn dem gewünschten Erfolge, er wandertc nach Ame- rika ans nnd starb dort. () Meißen. 9. Januar. (Der Bruch ln der Tozialdemo» krakle.) Die Spaltung, die innerhalb der Sozialdemokratie ein- getreten ist, offenbart sich auch in den für die hiesigen Ge» Kie bevorstehenden Weihefeierlichketten des Linzer Mariendomes Zur Weihe des Linzer Domes ani 1. Mai 1924 erläßt Bi schof Dr. Johannes Gsöllner einen am 8. Dezember d. I. ver lesenen Hirtenbrief, in den: er das reiche, prächtige Festpro gramm in großen Zügen ankündigt: „ES soll ein Marienfest werden, würdig der Gottesmutter; cs soll aber auch ein herr liches Friedcnsfest werden zum Ausdruck des Dankes, den ich im Namen meiner hochseligen Vorgänger und in meinem eigenen Namen dem ganzen gläubigen Volke von Oberösterreich abstatten will für seine Liebe nnd Treue, womit es den Dom fertig ge baut hat. AIS Vorbereitung auf daS Fest soll zunächst in der «anzen Diözese um Gottes Segen für die glückliche Vollendung des DonibaneS und für das Gelingen des Festes selbst innig »nd eifrig gebetet werden. Darum werden von jetzt an bis zum jSchlusz der Festfeicr alle Priester der Diözese in der täglichen Heiligen Messe ein eigenes Gebet einschalten und nach der täg lichen Haupimcsse satt das „Memorare" gebetet werden. llmnit- lelbar vor der Festfeier wird dann noch in der ganzen Diözese «ine eigene GebctSnovene angeordnet werden. In der Stadt Linz sodann wird zur geistig-religiösen Vorbereitung auf daS große Inariaiiische Domsest eine 8tägige heilige Mission gehalten werden, p7«t> zwar im Monat März in der dritten Fastenwoche vom 23. bl» 60. März. Die Mission findet gleichzeitig in 4 Kirchen statt, Nämlich in der Herz-Jesn-Kirche in Lustenau, in der Karmeliter- jkirchr, in der Jesnitenkirche St. Ignatius und in der Stadtvfarr- jkirche in Urfahr. In der Domkirche kann keine heilige Mission stottsinde», da mn ebendieselbe Zeit die letzten baulichen Ar beiten im Gange sind. Die eigentliche'Festscier nun ist auf drei Tage anberaumt, bntz zwar in folgender Festordnnng: Am 29. April 1924, (km Dienstag nach Sem Weißen Sonntag, wird der Dom festr» Ach von mir kvnsekriert oder geweiht werden. Zwar sind die bis. derigen Hanptleile des Domes, die Vvtivkavelle nnd der heutige ptaum des PresbvterinmS znm Onerschiff, bereits kcmsekriert, I aber da der nach übrige Teil deö Domes größer ist als der bisher I ! benützte Raum, nnd da erst nach Beseitigung der Scheidewand , I die ganze Kirche als gottesdienstlicher Raum gelten kann, so ist > eine feierliche endgültige Konsekration unerläßlich. Gleichzeitig mit der Konsekration wird im Tom ein armenisches Pontifikalamt gefeiert werden. Dieses armenische Pontifikalamt wird der dreinndnchtzigjährige hochwürdigste Erzbischof Gregor von Govcik feiern. Generalabt der Mcchttaristen in Wien. Am folgenden Tag, Mittwoch, 30. April, wird ein großer So da len tag der marianiscbcn Kongregationen veranstaltet wer den, dessen näheres Programm noch bekanntgegcben wird. Auch an diesem zweiten Festtage wird im Dom ein bischöfliches Hoch amt in fremdem Ritus gefeiert werden, nämlich ein bischöfliches Pontifikalamt in griechisch-ruthenischem Ritnö, gehalten vom hochwürdigsleu Dionvsins Njaradh, griechisch-ruthcnischer Bischof von Kreutz in der Nähe von Agram. Diese Heiden bischöflichen Hochämter mit fremdem NitnS und Sprache sollen nicht nur die Verschiedenheit von Sprache und Zeremonie bekunde», sondern insbesondere auch den uralten Glauben der morgenländischc» ka tholischen Kirchen an das Geheimnis der unbefleckten Empfängnis Mariä, dessen Fcstfeier in seinen ersten Anfängen nachweislich auf die Zeit um 500 nach Christi zurückgeht. Euch allen aber wird bei diesem festlichen Anlässe Gelegenheit geboten sein, diese fremden ergreifenden Meßzeremonien zu sehen, wozu Ihr viel leicht in Eurem ganzen Leben nie niehr Gelegenheit findet. Der eigentliche hochfestliche Tag wird dann Donnerstag, der 1. Mai 1924, sein Zur Vorfeier dieses Festtages findet am vorher gehenden 30. Avril eine hochfcierliche bischöfliche Vesper im Dome statt; ich beabsichtige hierzu den berühmten Chor der Six tinischen Kapelle in Rom einzuladcn. Nm Abend des 80. April findet dann vom Dom anS bei einbrechendcr Dunkelheit eine große Lichterprozession der marianischen Kongre gationen statt; eS soll dies gleichsam die erste Maiandacht im vollendeten Mariendome werden. Gleichzeitig wird das Innere und Aeußere des Domes elektrisch beleuchtet und ans den Hügeln und Bergen rinas mn Linz werden Höhenfener anfslammc». Während der Lichterprozession werden Sänger von der Brüstung des DomdacheS aus marianische Liedcrchöre Vorträgen und von ^ Turmeshöhe werden Horn» und Fanfarenllänge erschallen. in e i n d ewa h le n eingereichien Wahllisten. Neben einer solchen der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei ist auch ein Wcn l- porschlag von der Unabhängigen Sozialdemokratische» Partei ein- gcvracht worden. Leider haben sich auch die bürierlichen Par teien nicht einigen können, sondern es liegen vor Wahlvorsch'äge oes Vttrgerbnndes, der Deutsch-Sozialen Partei und der Tenlschcn Temvkratt'chcn Partei. () Plaue», 8. Januar. (Wie leere Kassen anfgesüllt wer den.) Laut Beschluß des Bezirksvorstandes der Sozmloenwlra- tischen Partei für den Bezirk Zwickau-Planen wird de» Ver- eiusmttglisdcrn belobten, daß am Sonntag, den 6. Januar, alle vollbeschäftigten Mitglieder einen S > » n d e n l o h n als Wahl bei trag zu cnirichlen haben. Zur Begründung wird angeführt, daß die Kasse der Partei noch nie so leer gewesen sei, wie vor den diesjährigen Gcmeindewahle». () Plauen i. V.. 9. Januar. (Hast'»'e„,he ini Vogtland,'.) Seit einigen Jahren schon wurde in Jägerkreiseu festgesicllt, daß der Ertrag der Hasenjagd immer niehr znrückging. Auch Heuer ist man mit dem Erfolge nicht bewnders zufrieden, obwohl die Märzhasen jicb gut entwickelt hatten. Anläßlich der gegenwärtig hier gezeigten Jngdtrophäcn-Nnsstellnng ist man davon unter richtet worden, das; das vi'lfach beobachtete Hasen st erben nicht nur ans ungünstige Wtttcrmigscinflüsss, sondern ans die Ausdehnung der Ha s e n s e n rh e zurückzusührcn ist. Der Boglländische Jngdklnb wird sofort alle nötige» Maßnahmen ergreife», nm die Krankbeit mit allen Mitteln zn bekämpfen. () Nositz» 9. Januar. lBcanttcnabbau und Schule.) Der Beamtenabbau, der große Errrguna verursacht und aller Wahr scheinlichkeit nach auch vor der Schule nicht statt machen wird, wird, wie verlautet, die katholische T ch n l o r g a n i s a- tio» nnd wohl auch de» Ettrrnrat, wie überhaupt die ganze katholische Gemeinde veranlassen, sich mit den in Nr. 8 dieses Jahres der S. B. veröffentlichten Richtlinien der katholischen Schuloroanisntwn zu befassen, zumal die Verhältnisse an der katholischen Schule, durch Vertrag als kcmfrssienell katholische Schule anerkamtt, aber durch eine Verordnung deS Ministeriums für Volksbildung ais Pflichtschnlc ll (also ohne konsessionellen Charakter) erklärt, so cigtirarlig sind, lind so ist nicht ans dem Auge zn lasten, daß ein vom Elternrat der kalste-lischen Schule beantraates Versetznngsgesuch. betr. den Lehrer D., noch immer „schwebt", »nd daß aber auch bei einem Abbau dieser Lestrer wohl die besten Aussichten hat, zu vcrbst.'ibcn, nnd dann ein iün- gerer katholischer Lehrer, der sich großer Svmpatbien erfreut, geben muß. Man darf wirklich ans die kommenden Verordnungen der sozialistischen Negierung gespannt sein — wenn letztere nicht inzwischen durch eine andere katstolikenfreundlichcre ersetzt wird! Gera. (Der neue Theaterintendant.) Z >m Intendanten de» Fürstlich Ncnistchen Theater« in Gera wurde an Stelle des »niück- tretendcn Jntcndanrrals Paul Medrnwildt der Dresdner Schani» eler Bruno Walter Jltz brruseo- Die Dresdner Presse beklagt den Ver lust eines als Ck>aratters»ieler und Rraisteur aeichä-tten MttalledeS des Staat-idealer?. Ich tritt seinen Pollen am 1. Aueilst 1021 an, »nd seine Gattin, die Äckamitc DreSdn-r Operniöngerin Helena Forti, wird ihm am Ende der nächsten Swesteit folgen. Anmeldung von Nuhrschäden. Der Neichsmniiiter für die besetzten Gebiete bot im Einvernehmen mit dem ReichLsttmnz- minister die Frist für die Anmeldung von Sachschäden anS dem Ruhrgebiet a u s g e w i e s e » e r Personen bis zum 31. dieses Monats verlängert. Später ein» gehende Anmeldungen könne» nicht mehr berücksichtigt werden. Rubcstandsbezüge. Den in Wartegeld und im Ruhestunde befindlichen sächsischen Beamten, Geistlichen und Lehrern lewie ihren Hinterbliebenen werden die V e r s o r gn » g s g e b ü h r- Nisse Air die zweite Hälfte Januar wenn nicht un vorhergesehene Schwierigkeiten eintreten, am 14. Januar durcE die Ppstanstalten ausgezahlt werden. Gemeinde- und Vereinsnachrich^e r Z ArchipreSbtzterat Plauen. D-onnerStag, den 10. Januar, nacknn 2,3» llhr: Consessio i» der Kirche, nachm. 3 llhr: Andacht mit Erhörte in der Kapelle der grauen Schwestern; nachm. 3,80 llhr: Pastoralkonfcrenz im St. Elisnbethstift: 1. Eontinlidaiio et sanctio in radice (can. 113?—1141) Kaplan W. Busch; 2. Des Priesters Testament (can. 1513) Pfarrer A. Mott; 3 Abgren zung der Pfarrbczirke; 4. Aussprache: «) über Nengrnudnnoeu, b) Seelsorgliche Behandlung von Mitgliedern verbotener Ver einigungen. ——. Zu Gabelsbergers Gedächtnis Vor 75 Jahren stacb Franz Xaver Gabel sb er ge r, der Schöpfer der deutschen Stenographie. Sein Vorname — Franz Xaver ist eigentlich nur ein Name, nach dem hei ligen Franziskus Xavarius — läßt auf süddeutsche Heimat schlie ßen, und in der Tat ist Gabelsberger ein Bayer, in München geboren, fast zeitlebens gewesen und auch dort gestorben. Er war Kanzleibeamter, Lanotagsitenograph und schließlich Vorstand des amtlichen Stenographenbüros. Durch seine Werke „Anlei tung zur deutschen Nedezeichenkunst" (1834) und „Nene Ver vollkommnungen" (1843) ermöglichte er seiner Kurzschrift eine kaum geahnte Verbreitung; in Bayern, Oesterreich, Sachsen, in Teilen von Thüringen und in Oldenburg kam die GabelS- bergersche Stcuogravbie zur Herrschaft, auch anderwärts fand sie Freunde, die in zahllosen Vereinen und Verbänden zusammen- gcschlossen sind; ihnen dienen eine Reihe von Zeitschriften, die einschlägigen Bücher und Druckschriften bilde» eine Literatur sür sich. — Den Ruhm des Meisters kündet das 1902 gegründete Gabclsberger-Mnseukn in Mnirchen, seine Büste in der bayrischen RuhmcShalle, sowie sei» Münchner Denkmal. Am 1. Mai nun, dem eigentlichen Dvmfeste, wird vormit tags ein großer Festgoltcsdienst im Dome stattsindcn. Die Feil- prcdigt hat bereits sicher zugesagt So. Eminenz Kardinal Mi chael Fa ul haber, Erzbischof von München. Das darauf-- folgende Hochamt und Te Dcnm wird ein römischer Kar- dinal halten, den der Heilige Vater als seinen Stellvertreter oder Delegaten zu entstuden versprochen hat. Den äußeren Glanzpunkt der Feier und zugleich würdigen Abschluß wird dann ein großer Festzug bilden, der am Nachmittag des 1. Mai vom Dom ans die Höhe des FreindbergcS ziehen und von dort in die Stadt und in den Dom znrüclkchren wird. An diesem Festzug soll und wird, wie ich hoffe und wünsche, das ganze christliche Volk von Ob e r ö st e rr e i ch in zahlreichster Weise sich betei ligen. Auch von auswärts haben bereits Vertretungen ihre Be teiligung zugesagt, so namentlich anS dein Memtasontal in Vorarlberg, der Heimat des ehrwürdigen Dieners Gottes, Bischof Nlidigicr, die in ihren überaus malerischen Volkstrachten kommen wollen. Auch unsere Volkstrachten, namentlich die Frauenwelt in ihrer prächtigen Goldhaill'cniracht, soll darum mög lichst zahlreich erscheine». NebcrauS groß wird die Teilnahme der hochwürdigsten Bischöfe und SiiflSäble sein. Außer dem rö mischen Delegaten werden noch zwei andere Kardinale »nd ebenso die beiden apostolischen Nnnzien van Wien und München kommen, außerdem haben noch 25 andere Bischöfe und Stifts» Prälaten ihr Erscheinen zugesagt; eine Anzahl anderer Bischöfe ist noch zn gewärtigen, so daß mindestens 80 kirchliche höchste und hohe Würdenträger ani 1. Mai die Feier des Gottesdienstes und den Fcstzilg verherrlichen werden. Endlich soll an diesen drei Festtagen noch ein andere? er» hebendes Schauspiel geboten werden. DaS in diesem bereits in weitesten Kreisen auch unseres Landes viel bewunderte maria- nische L' e b fr a n c n s p i e l des niederbayrischcn Markte? VilSbibnrg soll gelegentlich der Dowfeier an den drei Ta gen vor dem 1. Mai auf der Bühne unseres Laudcstheater? auf- gesührt werden, und zwar von den Ori-inaldarstellern de-; Schau spieles selbst, sind so stelle ich den Domban nnd do? Domfest unter den bescmdercn Schutz der unbefleckten Gelte?mifttcr, der wir in wenigen Monate» den Mariendom als Weihegeschenk deß . marianischen Oberösterreick gu Füßen legen wollen."
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