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Sächsische Volkszeitung : 10.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192401103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240110
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-10
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.01.1924
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Donnerstag. de» W. Januar l'ö24 Ar. 8, Sciie 8 Dill,»»»» »litt die MW v. z. P. Tre-odeii, 9. Januar. Tor Reiche-lagsabgeordnele Titt- man», der als Muglied dcS sozialdeniokralischen Parteivor- stanses an dem sächsischen Paneiiage der VSPT. teilnahm, legt t,n „VorwänS" seine Dresdner Eindrücke seit. Zn den Vvrwürsen der Frakkiviisininderheit nnd der sächsischen Pcirtcitagsmehrheit stellt Tittninnn sest, das; deren Fülirer, der Landtagsabgeordneie Arzt zunächst anerkannt hatte, das; die Erklärung de-S Kvmnm- nisten Bäitldec im Landtage, die Koimnnnistc» wurden auch nach den Neuwahl.» eine sozialistische Minderheiieregiernng nicht untere stützen, eine klare Silnatio» gcschasscn habe. Ans dem Landes- siarteiiage sei aber Arzt plötzlich mit ocr Deutung gekommen, Böttcher habe nur gemeint, mit der seliigcn LcindlagSsraklüon würden die Kommunisten anch nach den Watilen keine Negierung bilden. Daran-s habe Arzt de» Schluß gezogen, man müsse eine neue LandtagSsraktia» wicht n ia sen, um mit den kiininiiniftcu znsammcnkammcn zu können. Als Arzt durch diese Deu tung der Böttchcrschen Rede den Dreh zu den Kommunisten vollzogen hatte, riesen wir Parteiooritandsvertreter warnend: Hört, hört! zu. „Jawohl", wurde uns entgegengernscn, „die Kommunisten haben ganz recht." Wels wies in seiner Rede ans denn LandeSparteitage ans die Ungeheuerlichkeit hin, die darin liege, dag die sächsische SPD. sich »an den Kommunisten die Zusammensetzung ihrer LandtagSsraktion vor sch reiben lassen wollte. Er machte aber damit wenig Eindruck. Tahiti osscnbare sich klar die geistige nnd politisch taktische Einstellung der Mehrheit dieses Parteitages. Zur Lache selbst nimmt Tittinnnn wie folgt Stellung: Als einer der Führer der e unual.gr» llSPD. mich ich bemerken, das; dU- Atmosphäre dieses sächsischen LaudeSvarteilngcS mich zurück versetzt in die schlimmsten Zeiten der USPT. vor der Spal tung in. Halle. Auch damals herrschte die Einstcllnng: Unter aileii Umständen zn-ammen mit der KPD., selbst unter Preisgabe der poüriichen Selbständigkeit and der Würde d'r eigenen Partei. Dasselbe jetzt in Sachsen, und genau wie damaks werde» u.rscht- bare Hilden gesponnen zwischen der KPD. mrd unserer Partei. Ver blendete und Iliiersabrenc'glauben durch sortgc'etzteS Hertannnk hinter den. Kominnnifte» bei dic'cu nioraiische Eroheriiikgeu mach n zu könuen. Sie spüre» nicht, daß sie umgekehrt längst von de» KommnnUte» in ihre» Bauie gezogen worden sind, so dal; sie. objektiv gesehen, als kommnnist'schc Spaltviize in uns rer Partei wirken, indem sie »ach der kommunistischen Parole handeln, die ..rechten Führer" der Partei z» beseitigen. Sie merken dabei nicht einmal, das; sie düpiert sind, das; sie selber die nächsten >ein werden, die beim Absagen an die Reihe kom men werden, denn die Komninnistcn wollen eben eine Führcr- garniinr nach der anderen durch sie andere beseitigen, damit ihnen das führerlos gewordene GcoS der Partei um so leichter znm Opfer fallen kann. Das ernste politstche Problem, bor dem unsere Partei jetzt in Sachsen steht, ist deshalb die geistige und politische Loslösnng der Partei von der Umstrickung uno U »i k l a m m e r n n g durch die K o in m n n i st en, in die sie durch ihre unglückselige Politik dos letzten Jahres hinein- geratcn ist. Jeder ehrliche Sozialist wünscht sehnlichst eine Ver ständigung mit den Arbeitern, die heute noch glauben, zu den Kommunisten Hallen zu müssen, aber cs kan» keine Rede davon lein, dass nniere Partei, die ans ihrem Parteitag a m 30. März zur Entwicklung der Dinge ln Sachsen klar und unzwei deutig Stellung nehmen muß. Prrfsekundqebunr im sächsischen Landtag Dresden. 9. Januar. Im Nahmen des Sächsischen Presse tages >921 wird am Sonnabend, l2. Januar, mittags 1l Uhr. im L a n d t a g s g r b ü n d e eine P r e s s e k u » d g e b u » g sialt- finden, an der sich neben den sächsischen Pressevertretern anch eine größere Anzahl anßersäckmicher, darnnicr etwa 4ö ansiändischc Journalisten, sowie zahlreiche Behörden und Verbänoe beteiligen w> eben. Ministerpräsident Heidt wird ein Referat über „S tant ii n d Pres se", Finanzmmister Tr. Neinhold über die „Presse im öüentlichen Leben der Völker" nnd Landtagsabgeordneur Tr. S ch n e i o e r, Gelebäsissnhrer im Neiehsrerband der Tent- schen Industrie, über „Wirtschaftsleben und Presse." halten. Außer dem sind noch vorgesehen Referate des ReichSbankpräsidenten Tr. Schacht und des stellvertrcicndcn Vorsitzenden des Neichs- vcrbandes der Deutschen Presse, Ebesredaktenr Theodor Ackcr- m a n n, Berlin. Die Tauer der Gesamtkiindgebiing ist ans ein einhalb bis zwei Sinndcii berechnet. Zur Teilnahme sind außer den geladenen «Misten die Inhaber von Karlen znm Fostavend be reit,ügt. Zurückstellung der 3. SteiicriiotUcrordiinng. Die Entschu ldung über die 3. Sienernelverordiinng über die Ansmerinng der Hvpoihekeii und Obligalionen wird sich wahrscheinlich noch eine Woche verzögern. Die griechische königkrone für den Prinzen v »r Eonnanght? Nach Privaimcldnngen, die die Blätter aus Athen erhallen 'haben, soll die griechische Negierung die Absicht haben, dem Prinzen Arthur von Eonnanght die griechische Königs krone nnzubietcn. Sollten sich diese im Augenblick nicht nach- znpri'ckenbcn Meldungen bewahrheiten, so besteht wenig Wahr scheinlichkeit, daß die englische Negierung dazu ihre Zustimmung gebe» wird, die sie ja unter ähnlichen Umständen bereits 1863 verweigert hat. (Nach dem Sturz der bayrischen Tpnastie). Aus der Präzis Bei sei» jetzt herrschenden Vargeldmangel erfreut sich der Sck, ckveeiebr ständig steigender Beliebtheit. Tie Kenntnis der lneenie in Betracht kommenden gesetzlichen Bestimmungen ist desbUb für jedermann wichtig. In den nachstehenden Ausfüh rungen >.ll des allgemeinen Interesses wegen nur von dem im Banlverkebr üblichen Scheck die Rede sein. 'D . 'stersür maßgebenden gesetzlichen Bestimmungen enthält das Scheckgesen vom II. März 1998 sNeichSgesetzblalt 1998, Nr. >2, S. 71-77). Der Hauptzweck des Scheckverkehrs ist, Barzahlung möglichst zu vermeiden, lim das vollständig zu erreichen, ist eS nötig, das; sich der Scheckaussteller und der Sclicckeinpsängcr ein Bankkonto eröffnen läßt. Der S.b .l in eine den Bestimmungen des Scheek- gcsctzcs nnlerliegende Zahlungsanweisung, ein ZnhlnichSmittel und ZahlnngSsnrrogat. Der Scheckaussteller versagt über ein ihm gegen den Bezogenen (Bank) zustehendes Guthaben durch Ausstellung nnd Aushändigung des Schecks. Der bargeldlose Scheckverkehr erspart dem Einzelnen die Mühe. Kosten und Ge fahren, die mit dem Bargeldverkehr verbunden sind. Ter Sch-'ck- verkehr dient aber auch dem allgemeinen Wvhie, weil cs im volks- wirtschafllichen Interesse liegt, wenn sich der Geteverkehr suvicl als möglich bargeldlos abwickclt. Will man mit einer Bank in dauernden Scheckverkehr treten, sv »ins; man sich bekanntlich ein Girokonto erösfnen lassen. Im Regelfälle mns; mau zu diesem Zwecke bei der Bank eine bestimmte Mindesteinlage leisten, damit überhaupt ein. Bankguthaben vecsügbar ist. Der Bank kunde erhält dann ein Scheckbuch mit svrilausend »umenerlen Vordrucken. Wie der Wechsel, sv mns; auch der Scheck wesentliche Erwr- dernisse cntbalic», wenn er als solcher gelten soll. Diese weseni- lichen gesetzlichen Erfordernisse sind: 1. Tie in den Tert anfziinehniende Bezcicaninig als Scheck oder, wen» der Scheck in einer fremden Sprache ansgcsiellt ist, einen jener Bezeichnung entsprechenden Ausdruck in dcr fremden Sprache (sog. Scheckklauscl); 2. die an den Bezogenen (also denscingen, der Zahlung leisten soll, in dcr Regel die Bank) gerichtete Anweisung des Aus stellers (dessciiiacn, der die Zahlung aiiweisil, a»S seinem Guthaben eine bestimmte Geldsumme zu zahlen (sog. Gnt- habenklausell: 3. die Angabe des Orte-Z und Tages dcr Ausstellung; 4. die Unterschrift de? Ausstellers. Wenn eines der vorgeschriebenen wesentlichen Erfordernisse dcS Schecks fehlt, liegt kein Scheck im Sinne deS Scheckgesetzcs vor. Eine solche Urkunde ist aber möglicherweise als eine gewöhnliche Anweisung anznsehen. Im Scheckverkehr treten im Regelfall gewöhnlich mindestens drei Personen auf, der Aussteller, der Bezogene nnd der Zah- lnngSempsniigcr. Als Scheckbezogene (zur Zahlung Angewiesene) sollen nur diejenigen Anstalten deS öffentlichen NecbiZ, diejenigen unter staatlicher Anfsichi stehenden Anstalten sowie diejenigen in das Geiiossenschastsregister eingetragenen Genossenschasten, welche sich nach den für ibrcn Geschäftsbetrieb maßgebenden Bestimmungen mit der Annnbme von Geld und der Leistung von Zahlungen für fremde Rechnung befassen, ferner die niilcr amllicher Anfsicht siebenden Zirmen, die geiverbsmäßig Bankiergeschäste betreiben, bezeichnet werden (sog. passive Schecksähigkeit). Die aktive Scheck- sähiakeit, also die Zähigkeit. Schecks rechtsivirksam misznstellen und in llmlanf zu setzen, besitzt nur der nubeschränkt geschäsiS- snhige Volljährige und der sür volljährig Erklärte. Als Zah- lnngseinpsängcr kann entivedcr eine bestimmte Person oder Zirma oder der Inhaber deS Schecks angegeben werden, letzteres kommt gewöhnlich durch die im Scheckverkehr allgemein übliche Bezeich nung „oder Ileberbriiiger" zum Ausdruck. Ter Aussteller kann sich anch selbst als Zahlungsempfänger bezeichnen »nd durch solch einen Sch'ck von seinem Bankguthaben Beträge erheben, ivaS im täglichen Leben oft geschieht. Sind dem Nnmcn oder dcr Firma deS Zahlungsempfängers die Worte „oder Ileberbriiiger" oder ein gleichbedeutender Zusatz beiaesügt, was im geschäftlichen Leben der stiegelsall ist, oder enthält der Scheck keine Angabe darüber, an wen zn zahlen ist, so gilt dcr Scheck als aus den Inhaber ausgestellt. ES gibt zunächst zwei Hauptartc» des Schecks, nämlich den sog. Barscheck und den Verrechnungsscheck, d. h. eine» solchen, der durch KPrznblnng nnd einen solchen, der nur durch Verrechnung, also durch Gutschrift im Bankkontokorrentverkchr eingelöst wiro. Der Aussteller und jeder Scheckinhaber kann durch den quer über die Vorderseite gesetzten Vermerk: „Nur zur Verrechnung" ver bieten, daß dcr Scheck durch bare Zahlung eingelöst werde. Ge wöhnlich wird dieser Vermerk mit roter Tinte oder Stcmpel- aufdrnck angebracht. Der Bezogene darf in diesem Falle de i Scheck nur dnrch Verrechnung einlösc». DaS ist aber nur mög lich, wenn auch dcr Sebeckempsänger ein Bankkonto hat. Die Verrechnung gilt als Zahlung. Das Verbot kann nicht zurück- genommen werden. Die llevcrtrctuiig deS Verbots macht den Bezogenen für den dadurch entstandenen Schaden verantwortlich. Ei» sehr großer Test der in Verkehr gelangenden Schecks sind Verrechnungsschecks. Ter Vorteil dieser Schrckart liegt darin, daß «es Scheckverkehrs die Gefahr deS DiehstahiS oder der lststecstol.'.gnng sowie die mißbräuchliche Einziehung bei den: Verrecknnng>ja/..k nwst ge ringer ist als beim Barscheck. Dcr Verrechnnngi-schcic! kann auch ohne Gefahr in einem gewöhistickei: Brie! Versand«, werden. J.n übrigen unterscheidet man dre« Scheckarten: a) Den Inbabcr- oder llebcrhringerscbeck, in dem der In''-,vec oder Ileberbriiiger als Zahlungsempfänger angegeben nl: l>) den Personen- oder Rektascheck, in dem ein- bestimm!- Person als Zablnngsempsängee angegeben ist und bei dem der iZn-l- sieller die Ilcbertragnng verboieu hi: «z B. dv.icb den Zulatz „nicht an der Order"): e) den Orderscheck, der mit der Orderllanscl versehen «st und in dem ein bestimmter ZahliingSempsängei angegeben ist. als' z. B. „wolle zahle» ans meinem Guthaben an Herrn N. N. oeer Order". An sich ist die Beifügung der Order!! läse! nickst uelwendig, da nach Scheckrrcht (Z 8 dcS Scheck-iesetzeS, ein solcher Scheck anch ohne die Ordecklansel durch Indossament übertragen werden kann. In Denischiand ist hauptsächlich der unter a) aufgesührt,! Inhaber- oder lleberbringerscheck in Gebrauch. Angabe eines Zali niaSortS gilt als nicht geschrieben. Ist bei dein Namen oder der Zirma des Bezogenen ein Ort nicht augegcbe». so gilt der Ausstellungsort als Zahlungsort. Der Scheck isl bci Sicht, also bei der Vorlegung beim Bezogenen sBnnki zahlbar. Die Angabe einer anderen ZahliingSzeit macht den Schock nichtig. Dies cnl- spcicht dem Zweck des Schecks als sofort fällige Zahlungsamvci- s»ug siati der sosoriigen Barzahlung. Der auf einen bestimmten ZahluiigScmpsänger ausgestellte Scheck kann wie der Wechsel durch Insossameiit übertragen werden, wenn nicht der Aussteller die Uebertragnng durch die Worte „nicht an Order" oder durch einen gleich bedeutenden Zusatz »»tersagt bat. Im übrige» gelten in dieser Hinsicht die Vorschriften der Arlikcl ll bis 13, 3li, 74 der Wechselordnung entsprechend. Im Gegensatz zum gezogenen Wechsel tonn der Scheck nicht aiigcnoinmen (akzeptiert werden, da der Bezogene (die Bank) lediglich Zahluiigsorgan deS Ausstellers ist und nicht selbständiger Schuldner des Scheckinhabers werde» soll. Ein anf den Scheck gesetzter Aiinabmeperiiierk gilt daher als nicht geschrieben. Der im Inland ausgestellte und zahlbare Scheck ist binnen zehn Tagen nach der Ausstellung (der Aus stellungstag zählt nicht mit) dem Bezogenen am Zahlungsorte zur Zahlung» vorznlegen. Fällt der letzte Tag der Frist ans einen Sonntag oder eine» cim Zahlungsorte staatlich anerkannten cstlge- meinen Feiertag, so endet die Frist erst am Nächstliegenden Werk tag. Dcr Bezogene, der den Schecköctrag bezahlt, kann die Aus händigung de? quittierten Schecks »erlangen. Anch bei Vorlegung nach Ablauf dcr VorlegungSfrist ist der Bezogene noch zur Scheck- cinlosnng berechtigt. Der jeweilige Inhaber verliert jedoch iw diesem Falle seine Ansprüche gegen seine Vormänner. Dcr Aus steller nnd die Indossanten hasten dem Inhaber für die Einlösung deS Schecks als Gesamtschuldner. Auch bei dem auf den Inhaber ausgestellten Scheck haftet jeder, der seinen Namen oder seine Firma auf die Rückseite des Schecks geschrieben hat, dem Inhaber für die Einlösung. Auf den Bezogenen, also die zur Zahlung angewiesene Bank, findet diese Vorschriit keine Anwendung. Hat ein Indossant dem Indossamente die Bemerkung „ohne Gewäbr- lcistniig" oder einen gleichbedeutenden Vorbehalt binzngefügt, so ist er pon der Verbindlichkeit aus seinem Indossemente befreit. Zur Ausübung des Regreßrecht?-, also des RückgrissrcchtS -gegen die Schcckverpflichteten. muß nachgewiese» werden, daß der Scheck recht;eitig zur Zahlung Porgclcgt nnd nicht eingelöst oder daß die Vorlegung pergelstich versucht worden ist. Dieser Nachweis kann nur geführt werden entweder: 1. durch eine anf den Scheck gesetzte vom Bezogenen unterschrie bene und den Tag dcr Vorlegung enthaltende Erklärung oder 2. durch die Bescheinigung einer Abrechnungsstelle der R stchs- bank, bei welcher dcr Bezogene vertreten ist, daß der Scheck vor dem Abläufe der Vorlcgimgssrijt eingeli.'sert und nicht eingelöst worden ist oder 3. durch einen Protest. Der Scheckinhaber bat die Wahl, welcher Act de-: Na-i eiseS er sich bedienen will. Der Scheckprotest muß stnstesieus an, leisten Tage der PorlegungSfrist erhoben werde». Ans die Vorlegung, Prolesterliebiina, Benachrichiignng der Vormänner, ihr Ein- lösungSrecht sowie den Ilmsang der Regreßsorderniig finden die entsprechenden Vorschriften der Wechselordnung Anwendniig. Ter Scheckinhaber kann sich nach seiner Wahl wegen seiner ganzen Regreßsorderniig an aste Sckeckverpslichtete» oder anch mir an einige oder einen halten, ohne dadurch seinen Anstwnch gegen die nicht in Anspruch genommenen Verpflichtungen zn ver lieren (sogen. Sprnngrcgreß). Sämtliche ans dem Scheck Ver pflichteten haften, wie schon erwähnt, als Gesainljchnidner. Der Schuldner kann dem Scheckinhaber mir solche Einwen dungen entgegensetzen, welche die Güstigkeit seiner Erklärung in dein Scheck betreffen oder sich ans dem Inhalt des Schecks er geben oder ihm nnmiltelbar gegen den Inhaber znstehen. Der Regreßpflichtige ist nur gegen AnSliefermig des Schecks, de? Vor- legniigSnachwciseS sciwie einer guiltierien Rückrechnniig Zahlung zu leisten verbunden. Die Negreßansprüche gegen den Aussteller ii. die übrPen Vormänner verjähren, wenn der Scheck s» Europa mit Sckwer — und doch leickt Wie wenig von seiten der Negierungen der Erde dcr Geist de? Eheiücntnms auch mir gelegentlich Beachtung gesunden hat und findet, das sieht jedermann ei», der Zeitungen richtig zu lesen versteht. Eine durchgreifendere, beständigere llebersehimg, Beiseitescsiieünng des Gedankens an das Wesen dcS Christen tums ist kaum denkbar. Von dcr Urkraft des EheistciitnmS, von der gegenseitigen Achtung, von der nllereinsachsteii Ge rechtigkeit, von dem, was man sonst im Leben wohl Liebe wenn!, findet sich so gut wie nicht mehr in den Verhandlungen der Völker zueinander. Es ist, als hätte es nie einen Welt heiland gegeben, denn eS ist kaum ein größerer Gegensatz zu denken zwischen der Denk- nnd Hnndelsweise der Machthaber dieser' Welt und dem Wahrsprnche des göttlichen Richters: „Daran will ich erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe." Diese Liebe verträgt sich aber durchaus »nt dcr lieber- ordniing und Unterwerfung, wie sie sür das Genieinschnsts« leben nun einmal notwendig sind. Dcr Heiland selbst setzte den hl. Petrus nnd keine Nachfolger zum Obc> Hirten aller Gläu bigen. Aber dcr Allwissende, der Kenner ocr menschlichen Seele mit all ihren Schwächen brach dem etwa hervorbrechende» Macht- Willen von vornherein die Spitze ab mit ,einer eindringliche» Mahnung: „Wer der Größte sein will, dcr sei dcr Diener von alle»." Klan beachte die e Wendung, „Von allen." Dieses allen Dienen und Tieiiciiwollen das ist anf weite Strecken ganz ver weht vom Sturm der Leidenschaften, aer Eifersucht, der Herrsch- iviit, des Stolzes, aus dein hervorging daS neue Wort vom „Herrenuiciischcntum". Wie weit ab steht dieses HrranSfordernde Wort der letzten Philosophie vor diesem Kriege von dem Morte der ewigen Weisheit: „Lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig." Tie Hcrrenmoral eines Nietzsche wirkt wie ei» Hohn anf den Geist deS Christentums. Und die Zahl der- Anhänger diese? Lehrers dcr maßlosen Herrschsucht wuchs und wuchs, weil -r den in jedem Menschen schlummernden Leiden schaften schmeichelte. Nie ist das Christentum frecher verhöhnt worden, nie die alte Losung, „ihr werdet Gott gleich sein" seit dem Ende der SchöpfnngStage selbstbewußter dem Allerhöchsten ans dem Himmelthrone ciitgegeng-schlendert worden als in dem letzte» Jahrzehnt vor dem Kriege. Und heute können wir das Schauspiel sehen, wie diese Lehre Schule gemacht hat in den breiten Schichten derer, in deren politischem Mittelpunkte der Gesaute fielst: „Heraus ans der Kirche — Los von Gott; hüiweg mit aller überkieserten Hoheit uno Macht." Mer die Macht hat, hat das Recht. Wer weiß, wie lange »o b, »nd auch die'e Macht muß den Verhältnis en wieder weiche». AVer die Macht verschwindet oeshalb nicht. Eie wechselt nur ihren Besitzer. Wie sie' in nächster Znknnst gchcnidhabt werden wird, davon bängt sehr, sehr viel ab für das Glück, für einen dauernde», ausbauenden Frieoen in Europa«. WaS ein Sieg durch Waffen bedeutet, lehrt die Geschichte aller Zeiten, er wird die Ursache neuer Kriege. Warum? Weil der Sinn eines Volkes sich nicht ändert, weil der Stolz im Besiegle» einen Pfahl >»S Fleisch treibt, dcr eS reizt zn neuer Erheb,mg. Und so wankt da? Kriegsglück wie ein ewiges Hinnnd-Her, wie von Ebbe und Flut. Diese Art Weltglück ist e n Tniiniel nm das Glück, der Mächtigere zn sein. Ter alte KGott gleich zu sein, weckt immer wieder anss neue die Hcrrst'ggi n — und an diesem Teufelsabbiß würgt sich die Menschheit noch zu Tode. Sonst heißt cs immer: „Die Geschichte l.-'e " Es scheint aber, als ob in diesem Punkte die Mcnseh ' licht belchrbar wäre». Und eine neue Gefahr scheint im Anzugs zn sein. Tic, daß die Seite, der die neue Macht znneigt, wiener in die alten Fehler ziirücksnllt: Ansammlung dcr Machlsülle bis dahin, wo nnr r-- äußerliche Menschenrechte dem schwächeren, dem »nterlegenen Teile strittig gemacht wcrden. Jede Mnchtfnlle, die sich nicht recht zeitig besinnt ans ihre Verantwortung dein ewige» Richter gegen über, der sein Wort wahrmaclien wird: „Mit den«. Maße, mit dem ihr mcssei, wird euch wieder zngeincsscn werden", muß zn Unglück, Elend, Not nnd Krieg führen. Vor oieür Gefahr einer Ueberspnnnnug schützt in äußerst wirksamer Weis: wahres, in Werk nmgesctzteS Christentum: „Wenn nun ich, oer Herr und Meister, euch die Fäße gewaschen habe, ,o sollet auch ihr, einer dem anderen, die Füße waschen." — Soweit aer Himmel voil dcr Erde, soweit sind heute Völker, die sich christlich »ennen, von solchem Tatchrislciitnme evlsernt. Was soll'S mit Bibelsprüchen," schallt's dem stillen Nach- benker entgegen. Nichts soll'S, alles soll'S. Entweder ecke Bibel enthält nicht Gottes Wort, dann weg mit ihr. Oder aber sie ist Gottes Wort: dann kan», dann darf und soll man sich daran halten; denn dann handelt es sich um Worte des Lebens, von der verkörperten Wahrheit selbst verkündet. Man kann sich drehen nnd wenden wie man will: Es führt kein anderer Weg zu wahrem, wirklichem Friede». Und je mehr d'e Welt ihre» Kopf anfsetzt und glaubt, ohne Gott fertig zn werde», desto sicherer rennt sie in ihr Unglück. Mit eherner Wucht stellt sich das Wort vor unsere Auge: „Ohne mich könnt ihr nichts tun." Dicsts seslstehenve Wort märe ein guter Sinn spruch ans die erste Seite jedes BncheS der Welkgeschichlc. Es ist ein ewiges Ringe» »m zwei Welten: Hie Welt ohne Gott, dort Menschsein mit Gott, in Gott! Weile Kreise vertreren die Ansicht, Politik habe mit Reli gion nichts zn tun. Wer nni Menschenschickscile weiß, wer Ge schichte zn lesen versteht, der weiß, was der Dickster sagen wollte mit dein Aussprüche: „Die Weltgeschichte ist das Weltgericht." Das war nnd ist noch immer aas Elend, naß man einen Gegensatz schasst zwischen Leben und Religion. Das Leben nützt mir dem, der es in sc'iicm Wesen ersaßt bat. Und dieses Wesen ist nichts andere-?, als zn erkennen, daß diest'S Leben keinen Selbstzweck bat. sondern eine scharfe Nachprüfung erfährt: inwieweit eS Werte zeitigt sür die Ewigkeit. DaS göttliche Walten arbeitet in schreckhaften Gegensätzen: „Tie Gewaltigen stürzt er vom Throne und erhöhet die Niedrigen." Mer die Macht bat, lerne regieren; lerne alle» dienen mit der Weisung: tue recht, scheue niemand. Mer die Macht hat, lerne, sie al-s nur verliehen aiiznsehen. „Du hättest keine, wenn sie die nicht von oben gegeben wäre" Wie einer von seiner Macht Gebrauch macht, zeigt »nS seinen wahren Wert, zeigt an, wieviel wahres Christentum in ihm steckt und gute Frucht treibt. Wenn für irgend i'emand, sv gilt das Wort: „Bücke sind berufen, wenige auscrwählt" vvr al.em sür oie, denen Niet an- vertrant ist Vvn ihnen wird viel gefordert wcrden. Welchen Weg ging Christus? Tie äußere Fülle der Macht ließ er im Lichtsaal des Himmel zurück »nd nur die Liebe nahm ee mit ans seine Erdensahrt. Aus Liebe zu allen wählte er die «Armut seiner Mutter. Die Armnt führte daS gefährdete Kind nach Aeghptcn nnd zurück. Arm blieb er, dcr an? Steinen hätte Brot machen könne». Arm ging er durch die Weit, arm schied er ans dcr Welt, gerade sv entblößt von n lein, wie er einst als Kind in teer Krippe lag. Arm sein war seine Lehre, seine Lehre dnrch sein Beispiel. Und nun Halle jeder stille Einkehr in sich nnd überschaue de» Weg, den er bisher gegangen ist. Ar>» sein im Geiste de- Armen vvn Nararcth ist heute schwerer "e»n je, aber notwendiger als jemals. Oder wäre es doch nicht so schwer? — „Mein Joch ist süß und incine Bürde ist teicht." —L—
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