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mit China, wo ihm die guten Freunde die Frucht de» Sieges au» der Hand nahmen. Zwar wird e» jetzt niemand mehr wagen. Japan in den siegreichen Arm zu fallen. Jede Macht hat an Rußland gesehen, wie sich Japan da- für zu gegebener Zeit rächen würde. Die »gelbe Gefahr" für Europa» Industrie läßt sich auch damit nicht beschwören, daß man Japan wieder gänzlich niederdrückt, wie damals. ES heißt jetzt, sich mit den neuen Verhältnissen in Ostasien so gut abfinden, wie es geht. Bei ihren Bemühungen um den Frieden lassen sich die Mächte ohne Zweifel -nicht so- wohl aus HumanitätSrücksichlen oder Liebe zu Rußland, als vielmehr durch ihre eigenen Interesse»» leiten. Da kommt einerseits in Betracht, daß der Krieg trotz der Vor teile. die er verschiedenen Industriezweigen bringt, schwere wirtschaftliche Schäden für alle mit Lstasien in Verkehr stehenden Staaten im Gefolge hat und andererseits, daß die ..gelbe Gefahr* desto inehr wächst, je inehr Niederlagen Rußland erleidet und je härtere Friedeusbedinguugen Japan ihm abnötigt. r. Die Flucht aus dem Siaatsdieufte. Von hochaugeseheuer Seite geht uns folgender, sehr beaclstenswerter Artikel zu: Im recht bedenklicher Weise mehren sich die Fälle, da höhere Staatsbeamte einfach der Geheimratsstube den Rücken kehren und in einer reckst gilt bezahlten Direktoren stelle eines großen Unternehmens Platz finden. Früher kannte man dieses nicht. Ter Beamte blieb in seinem Dienste, bis er nach 40 und mehr Dienstjahren den Absclsted ualM und seine Pension iw Ruhe verzehrte. Für unseren deutsclxm Beamtenstand war dies ein gutes Zeichen, und auch das deutsche Volk hat diese Erscheinung gerne gesehen. Man weiß es in den weitesten 5treisen, daß kein Beamter „reist)" wird, ja man weiß es auch, daß der Gehalt in recht vielen Fällen kaum ausreicht, daß aus den» Vermögen Zu- sstmß kommen muß oder — wo solches nicht vorkxmden ist — daß große Entbehrungen eintreten. Ein Wohlleben kennt man in deutschem Beamtenkreisen im allgemeinen nicht. Nun scheint anch hier eine Umwälzung sich anzubahnen, mehrere Male im Jahre liest man, daß dieser oder jener Beamter seinen Abschied nahm, nm in Privatdienst zu tre ten. Beim Militär hat man nie viel eingewendet hier gegen, »veil die betreffenden Offiziere in der Regel später in Geivehr- nnd Pulverfabriken tätig waren, und man sah dieses noch als eine Fortsetzung ihres seitherigen Dienstes an. Anders liegt die Sache beim Zivil; man erklärt sich das Ausscheide» dieser Herren ganz allein durch die bessere Bezahlung, die sie in» Privatdienst erhalten. Mit dem früheren Präsidenten des Neistisversicherniigsamtes fing es an; er trat zu der Weltfirma Siemens und Halste mit einem Gehalt von 100 000 M. über, und dieser erste Schritt erzeugte eine Reihe anderer. Gerade der neueste gibt An laß zu sehr vielem Bemerkungen. Der Geheime Ober finanzrat Marimilian v. klitziug. einer der besähigsten und angesehensten Mitglieder des Reichsbankdirektoriums, schei det aus diesem aus und tritt in den Vorstand der Tcirru- städter Bank ein. Zwei der interessantesten Fälle dieser Art aus der jüngsten Zeit bildeten der Eintritt des Re gierungsrates Henri) Polster in die Leitung des allgemei nen deutschen Statzlwerksverbandes nnd des Kapitäns zur See Ferdinand v. Gramme in die Direktion der Hainburg- Amerika Linie. Henry Völker hatte bis zu seiner Berufung in den Stahlverband als Referent des NeichSrates des Innern bei den Kartellverhandlungen gewissermaßen über die Verbände mit zu Gericht gesessen; Ferd. v. Grumme schien als Flügelndjntant des Kaisers eine glänzende Ma rine- nnd Hoftarriere vor sich zu haben. In den Direktionen der großen Berliner Banken findet sich bereits eine Anzahl von früheren höheren Beamten: so bei der Diskonto-Gesellschaft Geheimer Seehandlungsrat CstMer, Ministerialdirektor Höker; bei der Dresdner Bank Geheimer Oberfinnnzrat Müller, Reichsbankdirektor Dal- stww; bei dem v. Schafshansenschen Bankverein Oberregie- ruugsrat Schröder, Geh. Regierungsrat Hartung, Landcs- bankrat Wigand; bei der Tarmstädter Bank Neist)sbank- direktor Rump; bei der Nationalbank Geheimer Regie- riingsrnt Wittig. Aber damit ist die Liste noch lange nicht ersststipft; wir könnten noch ein Dutzend von Herren aus- zählen, die sich ähnliche Stellungen errungen lxibeu. Doch damit ist die veränderte Sachlage noch nicht ganz gesclstldert. Man muß auch einen Mist aus die Zusammen setzung der Anssichtsräte werfen; in diesen wimmelt es förmlich schon von Geheimräten, Kammcrherren, Exzellen zen usw. Wir haben uns sstwu oft gewundert, daß die hohen Staatsbeamten, die immer gerne über ihre Arbeits last klagen, noch Zeit finden, nicht nur einem Aussichtsrat anzugehören, sondern gleich einem halben Dutzend oder noch mehr. Tie Antwort wird uns durch eine Aeußerung, die astronomischer Forschung Miß Katharina Bruce ermöglichte; außerdem hat P. Hagen durch Herausgabe seiner vier Bände umfassenden „Slinopsis der höheren Mathematik" auch der matkx'niatischen Welt einen großen Dienst erwiesen. Nicht vergessen werden dürfen in einer Zeit der Babel- SstNvärmerei die Patres Epping, Straßmaier und Kugler mit ihren Arbeiten über die Astronomie der Babylonier, die in den Kreisen der Assyriologeu große Anerkennung ge- funden haben. Auch die Tätigkeit der Jesuiten als Kartographen muß hier erwähnt werden: bekannt ist P. Cl)evaliers Karte von China, die ihm von der Pariser Geographischen Gesellschaft die goldene Logerot-Medaille eintrug. Von derselben Ge- sellschast erhielten die Patres Colin und Rodlet den Herbert- Fournet-Preis, den größten, über den die Gesellschaft ver fügen kann, für ihre Karte Madagaskars. Endlich sei ge wannt P. Algues Atlas der Philippinen. An die zahl reichen literarischen Arbeiten auf dem Gebiete der Astrono mie sei nur erinnert. Das Gesagte wird genügen, um zu zeigen, daß die Je suiten sich mit ihren Arbeiten auf einem Gebiete, dessen Bearbeitung zudem nur in untergeordneter- Weise Aufgabe de» Ordens sein kann, n>ohl vor aller Welt sehen lassen können. man sich von einer bekannten Persönlichkeit der Berliner Bankwelt, die selbst ein Viertelhundert Aufsichtsratsstellen bekleidet, erzählt. Die Antwort lautete, daß die Arbeiten des ÄufsichtSrates eigentlich nur der Vorsitzende zu erfüllen habe, „die andern Aufsichtsratsmitglieder sind heutzutage nichts anderes als bessere Agenten für ihre Aktiengesell schaften", Agenten in der Schaffung von Beziehungen. Agenten für die Ebnung mancher schwer passierbar erschei- nenden Wege; in diesem Sinne wirken auch Aufsichtsrats. Mitglieder mit Titel und Würden bei vielen Aktiengesell schaften. Wir wollen nicht einen Vorwurf gegen eine be stimmte Person erheben; aber dieser Umstand erklärt es auch, wenn man in kundigen Kreisen hier und da den Aus- druck hört: Es riecht nach Pananral Der Ausdruck ist prägnant, scharf, ob er ungerecht sein mag? Hier liegt auch die große Gefahr des geschilderten Um- schwunges. Kann unsere Beamtenschaft in voller Objekti» vität die Geschäfte des Staates besorgen, die Interessen der Allgemeinheit wahren, wenn sie im Nebenamt eine An- zahl Aufsichtsratsstellen in großen Unternehmungen beklei det? Ein Konflikt zwischen beiden Pflichten — denw auch der Aufsichtsrat hat seine Pflichten — ist sehr leicht denkbar; wir »vollen nicht sagen, daß der Staatsbeamte in diesem Falle vor dem Äufsichtsratsmitglied kapitulieren müsse, aber schon die Tatsache, daß bei hochgestellten Persönlich keiten solche Konflikte möglich sind, ist unangenehm. Neh men wir z. B. einen Beamten in einem Dezernat, der viele Beziehungen zu Privatunternehmern hat. Wenn dieser gleichzeitig in einem dieser Werke als Aufsichtsrat tätig ist »nid es handelt sich um die Vergebung von Lieferungen, so kann er „seinem Werke" gar leicht den Vorzug geben. Er weih genau, wie die Lieferungen auszufallen haben, er kennt den Preis, über den die Negierung eingehen wird, er hat alle Akten zur Hand, und da genügt ein Wink gegen über dem Direktor „seines" Werks und dieses liefert ein Angebot, das alle andern übertrifft. Dabei braucht nicht einmal der Fall einzutreten, daß die gelieferte Ware schlechter oder teurer ist; »vir gehen gar nicht so weit in dieser Annahme. Das betreffende Werk aber hat seine Konkurrenz geschlagen. Dieser Vorgang wiederholt sich, so daß dieses Unternehmen mit der Zeit eine Monopol stellung sich sickert. Die Dividenden steigen, aber auch die Tantiemen für die Aufsichtsräte. In» Volke aber spricht inan von einem kleinen Panama! Wie »väre es, wenn ein mal im Neist>stag eine Zusammenstellung darüber ge fordert würde, welche Beamten in Aussichtsräten sitzen und in welchen? Ferner ist nicht außer acht zu lassen, daß solche großen Unternehmungen in der Regel einen guten Griff machen; sie holen sich nicht den schlechtesten Beamten, sondern sie nehmen dem Staat gerade die besten Beamten weg. Auch das ist sehr bedauerlich. Wir brauchen in unserer Beamten welt nicht nur Mittelmäßigkeiten, es sind auch hier Kräfte ersten Ranges nötig, zumal die Staatsmaschine immer kom plizierter »vird. Politische Nirrrdschan. Dresden, den 14 Juni 1905. — Kaiser Wilhelm hat für einen Erweiterungsbau der deutschen Heilstätte Davos mit den» Ausdruck seiner regen Teilnahme an den Bestrebungen der Heilstätte 30 000 Mark gespendet. — Tie Traiierfeier aus Anlaß der Uebersührung der Leiche des hier so unerwartet verstorbenen Fürsten Leopold von Hohenzollern fand an: 13. d. M. unter Anteilnahme des gesamten kaiserlichen Hoflagers statt. Die Trauerfeier in der St. Hedwigskirche »var uniter Teilnahme des Kaiser paares, der Prinzen usw. vormittags um 11 Uhr angesagt. Eine Kompagnie vom 1. Garderegiment unter Führung des Prinzen Eitel-Friedrich, ferner eine Kompagnie vom 2. und eine vom 3. nahmen vor der Kirche Aufstellung. Mehrere Batterien der Garde-Feldartillerie stellten sich an der königlichen Bibliothek auf. Es erschienen auch die Mehrzahl fremder Botschafter, die Militärattachces aller vertretenen Nationen faniden sich vor der Kirche ein. Sogar die Japaner waren anwesend. Der Kaiser in großer Ge- ncralsttniform mit dem Marschallsstab und die Kaiserin in tiefer Trauer wurden am Portale vom fürftbischöflichen Delegaten Propst Kleineidam und der gesamten Geistlich keit empfangen und zum Hochaltar geleitet. Nach dem feier lichen Requiem geleitete der junge Fürst von Hohenzollern die Kaiserin zu seiner Mutter, der Ihre Majestät herzliclstt kondoliert.e Auch der Kaiser sprach seine herzlichste Kon dolenz aus und umarmte dabei die so plötzlich verwitwete Fürstin. Der Sarg wurde sodanu draußen auf den kaiser lichen LeicheiNvagen gehoben und zum Bahnkwfe gebracht. Hinter den» Sarge schritten der Kaiser und die drei Prinzen- söhne, sowie die nächsten Anverwandten und die hohen Mi litärs. Auf dem ganzen Wege bis zum Anhalter Bahnhof bildeten die Berliner Truppen Spalier. Als der königliche LeicheiNvagen vor dem Eingang zu dem Fürstenzinnnern hielt, wurde der Sarg von zwölf Unteroffizieren herunter- gehoben und durch den Salon auf den Eisenbahnperron getragen. Der Kaiser und die Prinzen folgten unmittel- bar hinter dem Sarge. Der Kaiser umarmte und küßte darauf den jetzigen Fürsten, der tieftraurig, das Antlitz voll Tränen, dastand. Darauf verließ der Kaiser den Bahnhof und fuhr nach dein Schloß zurück. — Der Herzog vou Cumberlaud scheint Wert auf die Feststellung zu legen, daß sein Glückwunschtelegramm zur Kronprinzenhochzeit nicht an den Berliner Hof, sondern an die Mecklenburgische Familie gerichtet gewesen sei. Damit würde sich nur unsere Annahme bestätigen, daß das Tele gramm jeder politischen Bedeutung ermangelt. — Dienstag vormittag st Uhr wurde in Danzig der 15. Deutsche (sieagrayheutag erSffuet. Wirklicher Geheimer Rat Professor v. Neumayer begrüßte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender de« ZentralauSschusfeS die aus allen Teilen de» Reiches erschienenen Gelehrten. — Gegenüber der Nachricht, daß der Chef de» kaiser- lichen Zivilkabinet», Herr v. Lueauu». zurücktreten werde, schreibt die „Kreuzzeitung*. daß diese Nachricht erfreulicher weise völlig unbegründet sei. — Die 20. Hauptversi««l»n> de» Berel«» kitholischer deutscher Lehrerinnen fand am 12. d. M. zu M.-Gladbach statt. Der verband, der in da» dritte Jahrzehnt seine» Bestände» eintritt. zählt gegenwärtig zirka 8600 Mitglieder in 70 Bezirksverbänden und SO Zweigvereinen. Herrscht auch noch mancherorts in den Kreisen der katholischen Lehrerinnen Vorurteil -egen den verband, kämpft man auch vielfach noch mit Bequemlichkeit und TeilnahmSlofig- keit, so sind die größten Schwierigkeiten doch jetzt über wunden, und die Vorsitzende, Frl. Herber, blickt mit froher Zuversicht in die Zukunft. Seilen» des Kcüdktals Fischer und de» Bischof- von Trier waren BegrMuirgS- schreiben eingelaufen. Der erste Beratungsgegenstand war das Besoldungsgesetz. Die Referentin Frl. Herber führte aus, man müsse erstreben, daß da- Grundgehalt der Lehrerin zirka 77 °/g des Lehrergehalts betrage, die Atters- zulage 80°/<,. die MietSentschädkgung zkrka */g. Der Staatszuschutz für eine Lehrerin müsse ^ desjenigen des Lehrers darstelleu. Der Gedanke, die Gehälter der Lehre rinnen in ein sich gleichbleibendes ProzentvcrhältniS zu den Lehrerbezügen zu bringen, fand allfeitigen Beifall. Sodann wurde über die Lehrerinnenarbeit in den Arbeitc- rinnenvereinen gesprochen. Dr. Müller führte aus: Es gelte in diesen Vereinen eine Emanzipation, eine Befreiung des arbeitenden Volkes von der leiblichen, geistigen und sittlichen Vernachlässigung. Es gelte die Enrporhebung der weiblichen arbeitenden Jugend zur Anteilnahme an den Gütern der menschlichen Kultur. Ans dem wirtschaftlichen Schlachtfeld, das sich weithin auSbreite, sollten die katho lischen Lehrerinnen die Walküren sein, die neues Leben er- weckten in den Gefallenen, auf daß sie sich mit frischer Kraft von neuem bewährten. Die von hoher Begeisterung getragenen Ausführungen fanden stürmischen Beifall. Mehrere lebende Bilder gaben der Versammlung dann einen Einblick in die Tätigkeit des Gladbacher Arbetterinnenheims. — Die ReichStagsersahwahl in Effeu scheint eine sehr erbitterte zu werden; jedenfalls wendet die Sozialdemokratie alle nur erdenklichen Mittel im Kampfe gegen das Zentrum an. So gefällt es dem „Vouvärts" garnicht, daß das Zentrum den Arbeitersekretär GiesbertS ausgestellt hat; er schreibt über die Beratung der Berggesetznovelle, daß die Arbeiter hier gesehen hätten, „welch einen Unterschied es macht, für welche Partei Arbeiterkandidaten ausgestellt werden. Die Arbeiter in der Sozialdemokratie sind die Führer und Herrscher der gesamten Politik der Sozialdemokratie. Die Arbeiter, die im Zentrum und gelegentlich auch in anderen Parteien auS demagogischen Gründen ausgenommen werden, bewirken daS Gegenteil von dem. was angeblich durch ihre Mitwirkung erreicht werden soll. Sie üben keinerlei Einfluß auf die Fraktion auS, aber sie werden dann hervorgeholt und müssen mit ihrem Namen Aktionen decken, die bestimmt sind. Arbeiter über den von ihnen verübten Betrug zu täuschen." Mit solchen Phrasen betrügt der „Vorwärts" niemanden; der Führer der Sozialdemokratie ist der Abg. Singer, der in seinem Leben nie ein Arbeiter war, in dessen früherem Geschäft eS nicht gerade mustevhaft zuging und der seinen Reichtum dem Schweiße der Arbeiter und Müntelnäheriu- nen verdankt. Der Abg. Bebel hat seit mehr als 30 Jah ren den Hobel aus der Hand gelegt; der Führer v. Dollmar »var nie ein Arbeiter; der Führer Dietz ist Arbeitgeber, der Führer Wurm ein Chemiker, der jetzt wieder seine Limonade fabrizieren kann, mit der die sozialdemokratischen Arbeiter ihren Durst löschen können. Diese Reihe ließe sich vermehren! Wirkliche Arbeiter stehen bei der Sozialdemo kratie im Hintergrund, da sie gerne praktische Politik trei- ben wollen und dies den führenden Genossen nicht zusagt. Nirgends wird daS Arbeiterintercsse der Parteipolitik so sehr untergeordnet wie bei der Sozialdemokratie. — Die neue Marinevorlage soll sich nun auf die Neu- scl)asfttug von 6 Panzerschiffen und 7 Torpedobootsdivi- sionen einrichten, daneben aber das Deplacement der Linien schiffe vergrößern. lieber die Torpedoboote ist man in letzter Zeit geteilter Ansicht geworden. In der Tagschlacht in der Koreastraße sind nach den jetzt vorliegenden Berichten die Torpedoboote erst zur Geltung gekommen, nachdem die russische Artillerie vollständig niedergekämpft »var, und die russischen Linienschiffe nnd großen Kreuzer keinerlei Ab- wehrmittel gegen die bis dahin hinter dem Feuer der ja- panischen Schlachtlinie gehaltenen Torpedoboote befaßen. Die durch die Kiellinie der japanischen Panzer hervor- brechenden Torpedoboote, auch die kleinsten Typen, konnten dadurch bis auf 200 Meter an die wehrlosen russischen Ko- lasse Herangehen und auf diese wirksamste Entfernung ihr Zerftörungslverk tun. Sie erfüllten somit die ihnen einst gegebene Charakteristik der „Hyäne des Seeschlachtfeldes" voll und ganz; ihre aufräumende Arbeit wäre wiederuni aber ganz unmöglich geivesen, wenn nicht die Inferiorität der russisch» Schiebbrüstungen, zum Teil wohl verursacht durch die schlechten Wetterverhältnisse, so groß gewesen ivärc. Ter Nachtangriff der japanischen Torpedoboote ist dann nur deshalb so vollständig geglückt, weil die zur Flucht gewendete Linie der russischen Schiffe dem Gegner durch ihre Scheinwerfer die besten Angriffschancen gab. Unter seeboote sind überhaupt nicht in Aktion getreten; für ihre Verwendung war anscheinend die See an der KampfeSfkBe viel zu bewegt. — Die ZStle uud Verbrauchssteuer« ergaben im Rechnungsjahr 1904 nach dem Zentralblatt für das Deutsche Mch folgende Einnahmen (einschließlich der ge- stimbeten Beträge): ZS'le V2Y.« MM Mark (gegen da» Vorjahr w. 17.1 -MM. Mark), Tabaksteuer 11,4 MM. M. (iv. IsiSKOO.M Zuck.rfteuer 187.5 LM M. (m. 22 Mill- M.). Salzsteuer. 52 Mill.,1" Malschbottichsteuer 17,25 MM. O. (m. HZ! Mark), BranntweinvorbrauchSabflabe und Zuschlag 117,6« ! Mark (w. L.1 MM. M.), Brenusteuvr 1.8 MM. M. (M. 080 000 Mark), SchaumBeinsleuer 4.S.MM. M- (m. 467 0P0 M ), Brau, Neuer 81.8 MM. M. (m. 380000 M ). Uebfrgana«aba<ch» Bier 8.8 MM. M. lw. 17 400 M ). Summe 8Y7.6 Z (m. 4.6 Mill. M ). Stempelsteuer für: ») Wertpapiere 28,2! ^i(m. 7 7 Mlll.^M )., d) «atzt und sonstig« Anschaffung». " " sä Privat» « N» K L- Millionen M. (a>. 5.5 Millionen M.), ä) SchiffTfrachluNtMden 88»000p M. ^(ch., q8ysi. M^ SplaNartenstmckvel 1.7 MW. M. 22.7 2.8 Mill. M.) Reich»eisenbahnv«rwaltung 101 MM. M.