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Sächsische Volkszeitung : 22.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192111225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-22
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.11.1921
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Dftnstag öen 22. November >921 «»chstfchi «r. WV. Veit« ll Die Tagung der Zentrumsftauen schloß sich an die vom 14.-16. November in Berlin statlgcfun- dene Tagung des NeichSansschusses der Deutschen Zentrum Lpar- lei an. 'Sine Fülle von neuen Gesichtspunkten fanden unter der kundigen Leitung der Abg. Frau Hedwig Dransfeld Hre Behandlung, von Gesichtspunkten, die einschneidende Be deutung haben nicht nur für die Frau selbst und ihre Stel lung zur Volksgemeinschaft, sondern auch für die VolkSgemein- sckmst selbst. Die Frauenkonferenz befähle sich zuerst mit dem Tbema der Zulassung der Frau zum Richtcrbrrufc, s.-.vie zu den Aemtern der Schöffen und Geschworenen. Seit langem schon erregt diese Frage die Gemüter. Neben dem Ein spruch, der von männlicher Seite erhoben wird, stehen diesmal aber auch von seiten der Frauen heftige Proteste »nd zwar derer, die dem weiblichen Juristen die geistige Fähigkeit ab spreche» und einen schlechten Einfluß auf den Frauencharakter befürchten. Bei der Abstimmung tnr Rechtsausschuß standen 31 Summen gegen 31. Das Zentrum hatte damals aus formalen Bedenken dagegen gestimmt. Damals handelte es sich um eine» Antrag, der erst dann beachtenswerte Bedeutung erfährt, wenn allgemein in die Neuregelung dieser Fragen eingelreten wird. Die Rechtsgrundlage, die für die Aufnahme der Frau in diese neuen Aemter zu schaffen sein wird, muß noch abgcändcrt bezw. «msgestaltet werden. Im Hinblick ans das Für und Wider der Einbeziehung der Frau in die Rechtspflege entspann sich eilt: temperamentvolle Besprechung. Neben der Bernfsfra» sprach die Mutter, die Parlamentaricrin und der Jurist und Richter selbst. Es berührte besonders sympathisch, daß gerade ein Richter selbst iin Namen vieler seiner Kollegen die Zulassung als ergänzt! ehe:- Element in der Rechtspflege warm befürwortete. Die hier und da von der Frauenseite gebrachte Befürchtung, daß die Jnristin seelisch und körperlich den Anforderungen ihres Berufes nicbl gewachsen sei, begegnete Hedwig Dransfeld mit Recht so, das; diese Bedenken als für viele andere Erwerbszweige zutreffend nicht hierin, sondern an den Anfang des Frauenbernss-lebeuS gehörten. Man einigte sich grundsätzlich auf den Standpunkt, das; die Rechtspflege als solche bereichert wird, wenn bei dem „Bollsgericht" auch der weibliche Schöffe und Ge schworene Gehör erhalt. Die Frau im Richlerberuf ist Wohl exzeptioneller als Problem, immerhin aber kann ma» hier Wohl annehinen, daß die Fra», die die geistigen Fähigkeiten und WesenSanlageu für da-? juristische Studium mitbringl, den Be rns als koleben auch wird aussüllcii können. Zum zweiten standen Beniuliiiiieiifrngen auf der Tagesordnung. Die Abg. Fr.ni Ten sch brachte die Forderungen auf eine knappe Formel. Die Durchsetzung des Beamtenkörpers mit weiblichen Kräften, ihre Eingruppierimg, die verheiratete Beamtin, die Abfindungssumme bei Ausgabe ihrer Pensions-ansprüche und die uneheliche Mutter als Beamtin waren die Hauptpunkte. Während einige für geringe Besoldung bei verringerter OuantitätSleistung einiraten, warf Maria Schmitz die betonte Notwendigkeit gleicher Besoldung in die lebhafte Debatte. Die Besoldung--; rage wurde schließlich einem besonderen Ausschuß anbcrirant, der sich auch der materiellen Festigung des noch recht unsicher dastehende» Sozialbcainliiinen- bernfs annehmen soll. Bei der unehelichen Beamtinmniier kam man anläßlich der Frage der Disziplinarstrafe begreiflicherweise auf, die Ungerechtigkeit z» sprechen, die den' n»ehelichen Vater ruhig im Amte lässt, während man die Frau, die sich sittlicher Verfehlung schuldig gemacht Hai. vom Amte entfernt. Ohne Zweifel ist dieses Problem ein schwieriges, besonders im Hin blick ans die Lehrerinnen. Mit Frau NeuhauS waren aber alle, in der Auffassung einig, daß wir von unserer - Ehcanffassung aus keinerlei Konzessionen an die „Moderne" machen können. Nur soll die moralische Aburteilung auch aus de» Mann ausgedehnt werden. In lebhafter Debatte war die Tttinde längst angebrochen, die für die Behandlung der SiUkiciileü-.-'ragen an gesetzt war. So iiuißle die Anssprache über die beide» hierfür vorgesehenen Ne- keraie von Frau N e n V a >> s ,,,,p ff e >-b e r g e r perstbo bei, werden. Gegen 6 iil,r schloß Fron Drancüeld Pie inbal« reiche Tagung. Was der Mammoriisrrms unter uns zerstörte In unseren Tagen sehen wir alte Lebenskräfte rm Volks- gemernjchaftsleben erlahmen und neue, zwar erst nur duntet ge fühlte, ungeklärte sich naturgewaltig cmporringen. Wir fragen nnS, warum wir diesen so ohnmächtig gegenüberstchen. In den Tagen der Jugendkraft unseres Volkes haben unsere Vorfahren sie zu lwt.ältigen verstanden. Ein hauptsächlicher Grund dessen ist, daß sie noch nicht geblendet waren von der Aufklärung, von dem Nationalismus, der nur anerkennt, was durch handgreifliche Experimente sich feststellcn läßt, was der Verstand im Begriffe auflöscn und mit wissenschaftlichen Beweisen kleinkr-iegen kann. Damit kommt man nur an das Wissen heran. Die höchsten Lebenswerte aber, wie sic Religion, Weltanschauung, sittliche Grüße, Dichtung, alle große Kunst bergen, leben von erschauten Ideen, die man nicht beweisen, wissenschaftlich erschließen, die man nur ehrfürchtig hinnehmcn kann in tiefster seelischer Er griffenheit von den, Geheimnisvollen, das hier ans einer höheren Welt in unserem Seeleitgrunde nnstenchiel. Diese Ideen lasten sich auch nickst ans ihren Nutzen, ans ihre geschäftliche Zweckmäßigkeit prüfen; sie spotten jeder rationellen Verwendung. Sie wollen bewußt irrational sein, nur Sinn, nicht Zweck baben, weil nur das Irrationale erhaben, gut, schön, im höchsten Sinne wahr ist. Vater- und Mutterliebe, Vaterlandsliebe, alle selbst lose christliche Bruderliebe ist, weil sie sich verschenken will, vor Sil st. M VS WM MW 1k«i HL Iliri kLttilridl. H^nnrüN«» tliilp «rS'GSZ.LSEkMSir! Olviott AsäisAgo nn lnlcelt vvis an ^.nsskEnnßs, ist äsr 8t. liouno-Lslvnckor neben äsm ^Vissensrvsrtso, äüs er iw litsrarii-okon Teil« Instet, «in kuncki^vr kdübrer ckurok unser p-ssnwtsL Icirebliobss, Lebul- null Vvrsinscvocien in Lnelwen. >><;: IlsmiASprsis LN.-meblioöliott ?orto uuä Verssnälcoston dsträxt 8 -k.uk SumrnelbsetelluuAsn ckureli Verein« unck sonstiM Larporstiouvn Rabatts. pfiokt VINV8 jütjsii K?.rjio!iltön ist VL, für woitosto Vvk-vpüitunst tivs 8t. kkuino. ftaiöntlöi-s ru wirlton. Lsstollnup-yu irimini entfiss-s-s» oep Verlsg Ü8L 5t. Leime-XSÜMÜLI'L der Geschäfts- und Eigelnnchbcrechn'.mg nnzmeckntäßig, wird von '.-uri-L -.'.'Lßvc Aß- .z ! Ekki .Hnnisei'» der schlecht siig, tonn nicht nur den täglich!» Bedai! an Neiger volffj.ft,p'g; deckeic, loincer.i er 'clni'ügi auch .ü>- S straft. Wer einen tuckikoair..nen, unter allen llnisnin.-en und in ec a -aebmster Weise iestsitzenaen Kn'Ga zu niünscht, G r wöie idb eininal den L o b in a ,i n - ttneiier aiu roch reu laß.» in der Optische» Anstalt Oskka.' '«»ol-r,r >- ! >- „. A,. st- „j en: c- stlahe lö. n.-ben Casü König. Rar an dnaer Stelle ist er Lolguann-Kneifer Zu baden. 82ü7 MN' der Klu nhcit i ein ö7>'M iinelrci Pla ithlN len n! Ilär UNss, dtzs l im b.'.N! llbc.i r. oh n V'.'clinu i' Prnli slon l,cl'E n den ^ j I ilcn di dc--n r di? M-> um-: der lies! i'NIUN ' san dle a>ns v Welt. D.»- hochöer.ß- sri i inb eu> iür die l Men üben . -- ^ d^r »cd lecarnaaru der VcrilandeSans- rchch.cn, der muß zum Schauen a? ch:ärc>asck».'n. nur a» der na.' .. . - r». an sc i h n.ac ans er M t?r v. sag. a Pr- lchbuicacN! a!S Pas War' .'"....n n>a «ein a>' Pie Stelle erl. eu A'-N- Atrk-,mit Ewi>vett:aver:ri.. ln-, ler ndtschci' Natz»'e: >e pec^ kbeüniillng, de-c- fee« na tun G amj'. per >e.s!>, e c.ei.r e. von 7K-. z-en ge!. .->e Meuich t>a eli-er Fpce. sädri daptired pie sa^.er a'b'e p^.e,.^. y--elich.n g a>. götiinbe Antriebe ln »gab; darum war es ans innerstem Lebensbedürfnis religiös, «lss gläubig, darum auch schöpferisch, voll organischer Lebensauft sassung. Es lebte und webte im organischen Gemeinschaftslebextz der Familie, des TreueverhültnisteS von Herr», Basalt «v. Knecht, der Lebens- und Schicksalsgemeinschaft der Zunft mM Gilde, der Dorf- und Stadtgemeinde, des Heimatvolkes. Das. Ritterideal besagte Schutz und Schirm der Religion, der Ehr«, des Rechtes, insbesondere des Schwache» oder Bedrückten; dafüs sein Leben einzusetzen galt als höchste Ehre, brachte unsterbliche» Ruhm. Das Mittelalter sündigte wohl auch gegen diese Ideale. aber es war nicht niederträchtig genug, das Niedrige, Gemeine, Selbstsüchtige zum Lebensziel und zum Lebensinhalt« zu machen. Das blieb den Menschen der Aufklärung Vorbehalten. Imme« leiubietc ihm ein sittlicher, religiöser GotieSgedanke vor, der im Menschenleben Verwirklichung finden sollte. Der Mammonis- m»S der neuen, vom Nationalismus beherrschten Zeit kennt nur die Nützlichkeit, das Geschäft, den äußeren Erfolg, das irdische Glück, die äußerliche Wohlfahrt als Ziel des Menschen und ihres Zusammenlebens in Wirtschaft und Staat. Er macht die Menschen zu engherzigen, feigen Egoisten, die sich selbst suchen auf Kosten der anderen. So bringt er dann auch Menschen nur anSeinander, sei es in kapitalistischer Ausbeutung, in eng herzigem Juiercstenkampfe der Stände, in sozialistischem Klassen, kampse oder in kommunistischer Mastenherrschaft. Auf diese Weise ward der Geist des Maiiimonisinus das Gift, welches un ser Gemeinschaftsleben von innen zersetzte und zerstörte. Wir müssen uns von dem nur Geschäfte machenden, nur den Eigen nutz berechnenden Mammonsgeiste losmachen und wieder lernen Großherstgkeft, Ritterlichkeit, gütige, voN Rntzberechnnng freie Liebe gegen die Standes- und Voltsgenostcn. Aus der katholischen Welt Eine nachahmenswerte Einrichtung In England besteht seit einigen Jahren eine Einrichtung, die der katholischen Kirche bereits unschätzbare Dienste geleistet hat: die Laienlatechese. Wir erfahren näheres darüber' durch die «Berichte über die Jahresversammlung der „Eathotie Evidcnee Gnild", aus der Kardinalerzbischos Bourue die Festrede hielt. Die genannte Organisation bat sich jeit drei Jahren in den Dienst der Katechese gestellt. Bclannt ist sie besonders gewor den durch die im Freien gehaltenen Elanbensvortrnge, wie solche im Hype Park in London regelmässig Sonntag vormittags von halb 1l llhr an bis abends 1>> Uhr veransiattct werden und eine Menge Zuhörer finden. So tragen sie die Kenntnis der tatlwti- schen Glaubenslehre in »»gezählte Kreise, wo der Priester nie- mnls lsingelangen kann. Von London aus verpflanzte sich diese Laienlatechese auch nach Birmingham, Liverpool, Derby, Leiecster, Pvrtsmvnili n. a. Hauptplätzen in England. Ihre Bedeutung nt dermaßen gewachsen, daß Kardinal Bourue nun die „EaNiotie Evidenee GnUd" zu einem Diözesamvert unter dem Titel „Diözesane Katechisten Non West- miiistcr" erhoben bat, mit allen Eigenschaften eines kirchlichen Wertes. In Zutuns! erhalten diese Laienkcuechistcn von, Bischof ihre laiionische Sendung. Nur wer diese besitzt, dar; östenrlich austrcten Wird er i» eine Diözese gerufen, so Hai ee dort die Erlaubnis deS betreffenden TiözeiaubischofS einzuholeu. Umge kehrt darf auch aus einer anderen Diözese nur dann ein Giau- beiisredncr in der Diözese Wesiin.iiister ausireten, wenn er beim Ordinariate von Wcstininster die Erlaubnis dazu eingehdtt hat. So wird einer gewisse» Regellosigkeit vorgebeugt. Das Recht der Kirche, über die Verwaltung des PrevigtamteS in seinen verschiede nen Fvrmen zu wache», wird gewahrt, und zugleich erhalten diese Lnieiuatechlsten einen rechtlichen Titel zu ihrem Sclnuz und zu ihrer Eingliederung in den DivzrjanorganiSmnS. Eine derartiae Einrichtung dürste sich auch ;ür andere Lan der dringend empfehlen. Ueberall gibt es Lcuie. die. apvlogeusch geschult sind und die aus Grund ihres Laieuche.ral.c rs dar! aus- Ireieu töuuen, wo ec- einem Priester aus diesem oder jenem Grnude nicht möglich in. Jnsöen>»der> deuten >mr hier an die Zurückgewinnung der der Nlrckn' verloren gegangenen eictunlec- »laßen. Lner muß die Lonnig »eigen: .ftecans ans dem Turm' Sccgl uns dock: die Heiliae Schrift: „Göpel lg..ans ans die Land straße und an die ginne nno ccöiigt sie herei.iznlowineci." Die Ka>ße'Hckn' Polksne iei ' in OdericlUeiieii wird ftcl' in Znkmft nmo e.r.m -r'-g.G Sm" NMm dort ntnc.ßll nnier den v des Vereinigten Sie- -n >'-> mehr e.!-. In Minion. :. :>. .. die den Vinei'.i.ncn L'.aace: Zank au> La Rcäüone !. I lNlt Ücß. >1»! >!:«-> Nlct ;>Ig Zagt der lcit.ca 'r .Mi die h> -nr I.no. io ei. per ii.c lo.iichen Nie, Sächsische VolkSzcitung — Nr. 266 — 22. November 1621 Zurück zu den heiligen Satzungen Von Franziska Schneider cRachdrnck verboten. — Alle Rechte vorbe^a.tcn.» <43. Forlsetznng.) 11. Spätes Blühen. Von seiner Scktzvester batte Mac Donald erfahren, daß Marl; einen Teil des lommendcn Winters in Dublin, bei einer Pensionsfrenndin, zubringen ivürde. Deren aller Inches Haus war den Geschwistern bekannt, es galt als ein sehr gesellschaft liches. Mac Donald' war sichtlich erschrocken bei diese. Nachricht. Bei der Mäßigkeitsversainmluilg hatte er die Beobachtung ge macht, daß die jungen Minner der Gesellschaft von Faireforest »nd Umgegend sich sehr um Marn bemühten. In Ritterlichkeit und Höflichkeit hatten sie sich gegenseitig zu übcrbieten gesucht. Er hatte dieses ungern gesehen. Man hatte sie als das schönste Mädchen der Gegend bezeichnet. Wen» ihre Schönheit dasselbe Aussehen i» Dublin erregte, was nicht zn bezweifeln war, so lag die Gefahr nahe, daß sie für ihn verloren zurücklehren werde. Mae Donald geriet in Aufregung. Er nahm sich vor, bei O'Nell in» die Hand seiner Tochter a»,;»halten. Da sein gerader Sinn die Ungewißheit nickst liebte, so ließ er seinem Entschlüsse rasch die Tat folgen. Mit ehrliche», unumwundenen Worten offen barte er sich diesem. O'Nell l»at die Dinge sich so gestalten sehen. Er war nicht erstaunt, spielte ancki nicht de» lleiberraschtcn. „Niemand ist mir willkommener zum Ehegatten für meine Tochter als Sie, mein lieber Mae Donald," sagte er, „mein imngstcr Wunsch wird dadurch erfüllt. Nur meine ich, die Marn ist noch zu jung, sie ist noch ein halbes Kind." „Das wäre an und für sich kein Fehler," entgegnetc Mac Danald. „Aber ein kleines Hemmnis für «neu n »geduldigen Freier." ergänzte O'Nell. „Jedoch ein solches, das sich mit jedem Tage mehr aus den, Wege räumt. Gestatten Sic mir nun, mit Mar» zu reden. Auf alle Fälle kann sie mir nicht mehr genommen werden, wenn ick, ihre Zusage habe." O'Nell drohte mit dem Finger. Sie eifersüchtiger Mensch! P»n ja, ich war eS auch, als ich j>mg war und mir die Liebe im Herzen brannte. Habe auch mein Weib frich heiingeführt und leider — auch früh verlieren müssen. „Ick. jo." iubr O'Nell fort, '»dem ee siet, wie ermüdet in den Segel ivarf. al,c Geslunyie. wenn man st ine -K.uder genie ßen will, dann sind ihnen die Flüge! gewachsen. Im Interesse ihrer Ausbildung musste ich mich frühzeitig ihrer berauben. Es war lange Jahre still uni mich her, und nun will man mich wiederum einsam machen." „Nein. nein, das nicht, mein lieber Sir O'Nell. Sie sollen in, Gegeniei! noch einen Sohn hinztibekommen. Zudem sind sich unsere Häuser von jeder so nahe gewesen, daß sie durch die Vereinigung ihrer Kinder zu einem Heime verschmelzen wer den. Sie sollen mit liebender Fürsorge bereichert, nicht beraubt werden." „Nun ja, mein Lieber, das- ist ein Trost, der gerne ange nommen wird. Ein gewisser Verzicht ist aber doch da. Jedoch er muß gebraettz werden, früher oder später. Der Lauf der sttatnr und die von Gott gewollte Ordnung verlangen eS so. Da heißt es, sich sägen. Nur möchte ich bitten, die Heirat noch etwas hi-nauSznschieben. Marti ist in ihrem Wese» noch nicht ge nügend getlän. Jen will Tie Ihnen noch etwas- erziehen, sonst haben Tie die Laß davon." „Soviel Mi'-Kc- wie Petrnccio von Verona mit seiner Katha rina Bapiisia gehabt bat, würde ich wohl nicht mit ihr haben." O'Nell lachte. ..Wer weiß? In etwa habe» sic ja alle ihre Launen." Mac Donalp kam ans seine Frage zurück: „So darf :ch bald mit Marti sprechen? Ich möchte sie gerne vor ihrer Abreise nach Dublin meine Braut nennen." „Ah so! Daher die Eile. Ja, ja, in Dublin gibt es- viele heirais-lnstige junge Männer. Es- läßt sich aber noch mit Ihne» in günstigen Vergleich trete», mein liebet Mac Donald, schätzen Sie sich nur nicht zu leicht ein. — Nu» also, dann spreche» Sie mit ihr, morgen oder übermorgen, wie es- sich trifft, wen» das- Herz gerade drängt, und die Gelegenheit sich bietet." „Das Herz drängt sich schon jetzt, lieber Sir O'Nell." Der alte Herr lachte kn jovialer Weise. „Aber Marh ist nicht da. Sic ist ank-gefahren, um einen Besuch zu machen. Wann sie wicdcrkomnit, kan» ich nicht sagen." „So muß ich mich freilich gedulden." „Morgen ist sie auch efticn Tag älter," scherzte O'Nell. Nachdem sich Ndae Donald verabschiedet hatte, ries er it-m: ..Aus baldiges frohes Wiedersehn!" nach. Einen Tag später saß Mary im Erker des Wohnzimmers. Sie schälte einen Apfel, schnitt ein Stückchen davon av und steckte cs an den Vogellancr, damit der muntere Zeisig, dein sie sehr viel Sorgfalt widmet«, sich daran labe. Dam» schnitt sie den geschälten Apfel enlzwe: und stnutie tick- an, Pie vrann. .->? n oe:: den .Verne» bestell-.m ,n> löse». D:> ie >oi!:e :!»' !.einer L -R:.lg ebenfalls- haben. Sie batte gehört, Pas; die Vöglein nach Peren Genus; besonders schön sängen. Ein Klopfen ließ sie aushorchen. Auf ihr ..Herein' trat Mae Donald ein. „Tresse ich Sie allein. Miß Mar»-' „Ja, Mister Mac Donald. Vater ist augenblicklim in An spruch genommen. Es ist die Zeit, da die Pachtzinsei' erhoben werden, da kommen eine Menge Leute, die um Aufschub bitten. Sie wissen, daß mein Vater gerne beistebt mit Ral und Tat. um einen Weg lins der Klemme zn finden. Die armen Leute." seufzte sie, „soeben ist wieder ein kleiner Änderten»»', da," Ans einen Stuhl deutend, fuhr sie sort: „Bitte, nehmen S.e Platz. Einstweilen müssen Sie mit meiner Gesellschaft vorlieb nehmen. Pater wird aber bald kommen." Dann fragte sie in leichtem Plauderionc nach Anny und dann nach allerhand Dinge», über die er Rede und Antwort stehen mußte und die ihn im Augenblick wenig interessierten. Wie mir, fragte er sieb, die Wendung zu dem finden, was er auf dem Herzen hatte, was- herunter mußte und ihm sprung- fertig auf den Lippen lag'' Sie ging zum Bauer, hielt mit ihren stützen Fingern ihrem Schützling die Kerne bin, ihn mit süßen Schmeichelnamcn lockend: ,.M>> litile birdv, mb darlttig, nly miiitvn," nannte sie ihn. Einer plötzlichen Eingebung folgend, sagte Mae Donald, aus den Teller mit den sauber gei'ck'ättec, Ai'sc'Islßck.beu deniend: „Betontin ich auch etwas- davon?" „Jawohl," sagte Marn, sieb zu ilnn wendend, „bitte, greisen Sie zu. Bitte, bitte," drängte sie, da er noch zögerte. Statt ibrer Aufforderung Folge zu leiste», trat er ans sie zu. „Marti," scigte er, das Miß kortlaß'eiid, „darf 'cb nicht zugleich ebensolche süße Kosenamen hören, wie der kleine Kerl dort?" „Aber unmöglich kann ich Sie dich liktle. birdv nennen, Sie sind ja doch kein Vogel," gab sie zurück, indem sie durch ei« silberhelles Lachen die Verlegenheit, die sich ihrer bemächtigtetz zu verbergen suchte. Sie Milte, nun kam der Augenblick, der über ihr Leben entscksied. Er kam ihr zu früh, viel zu früh. Ihr Herz schlnH angstvoll und dock lachte sie. „Marti." f»k>r er mit innigem Tone fori, „darf mir vor Ihren Lippen ein mV dear William, mv Darling werden, nett oder ja? Scherzen Sic nichi, ictt bitte -Tic. Die Entscheid»»!, über das- Glück eines Mensche» liegt in Ihrer .Hand." sForkse-unfi ftlzl.s
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