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Verbandes gegen den Mißbrauch geistiger Getränke um Einsetzung einer Landeskommission zur Bekämpfung der Trunksucht, sowie eine staatliche Unterstützung seiner Trinker- Heilanstalten. * Bezüglich der „Leipziger Zeitung" und „Dresdner Journal" schreibt letzteres Blatt: „In einem Teile der Presse ist die Nachricht verbreitet worden, daß die Regierung beabsichtige, von den beiden Blättern das eine oder das andere eingehen zu lassen oder beide mit einander zu verschmelzen. Wir sind zu der Erklärung er- mächtigt, daß solche Absichten nicht bestehen." * Der Katholische Volksverein Dresden-Neust, hielt Montag im Neustädter Kasino eine Versammlung ab, die immerhin etwas besser hätte besucht sein können. Herr Kaplan Müller sprach kurz aber packend über „Unsere Aufgaben in jetziger Zeit". Vorher berichtete er über einen Besuch in Schirgiswalde und in Bautzen und glaubte ver sichern zu können, das der neue hochwürdigste Herr apost. Vikar Wuschansky den Volksvereinsbestrebungen das lebhafteste Interesse widmen werde. Im Vortrag selbst wies Redner daraufhin, daß man den Abfall katholischer Arbeiter zur Sozialdemokratie durchaus nicht leicht nehmen dürfe. Man müsse die katholischen Arbeiter immer noch besser darüber anfklären. was alles von katholischer Seite ans sozialem Gebiet für sie erwirkt worden. Die Sozialdemokraten spielten sich überall ans als die alleinigen Arbeiterfreunde und das wirke auf die Massen. Leider schämten sich auch viele katholische Arbeiter ihrer religiös-sittlichen Auffassung, weil es die Gegner gut verständen, die katholische Wissen schaft als rückständig und engbegrenzt hinzustellen', zu den dünnten gehöre aber natürlich niemand gern. Hier müßte auf katholischer Seite die apologetische, die soziale und die Politische Aufklärung schärfer eingreifen; man müsse die Volksvereinshefte besser lesen, die Versammlungen noch öfter anberanmen und noch fleißiger besuchen. Vor allein sei es aber nötig, den so regen Opsersinn der Katholiken auch auf das soziale Gebiet zu lenken. Wer hier mit helfe gutes tun, der verwende sein Geld ganz sicher für die christliche Nächstenliebe und für die Religion. Jedes soziale Gesetz mehr fördere die Lage der arbeitenden Klassen und schütze sie davor, um materieller Interessen willen znm atheistischen Sozialismus abznschwenken. Der lebhafteste Beifall folgte dein Vortrag. Später sprach Herr Nowak über die Errichtung eines Volksbureaus in Dresden. Er wies die dringende Notwendigkeit eines solchen nach und erläuterte die Möglichkeit, ein solches zu schaffen und anf- rechtzuerhalten. Sehr richtig betonte er, daß das Volks- bnrean ein Band zwischen Volksvecein und Volk knüpfe. Da Beratungen über Errichtung eines Volksbnreans im Gange sind, kommen wir später auf die Sache zurück. Auch Herr Nowak fand großen Beifall. Zuletzt sprach noch Herr Vogt für katholische Arbeitervereine. * Das städtische Gewerbegericht ist nach dein so eben erschienenen Verwaltnngsberichte im Jahre 1902 als Einigungsamt nicht in Tätigkeit getreten, doch ist auf Ver anlassung der Arbeitnehmer der Vorsitzende in zwei Fällen als Vermittler und zwar teilweise mit Erfolg tätig gewesen. In dem einen Falle hatten sich die Arbeiter einer hiesigen Strohhutfabrik an den Gewerbegerichtsvorsitzenden gewandt, um eine erfolgte Herabsetzung der Akkordlöhne bei dem Unternehmer wieder rückgängig zu machen. Im andern Falle riefen verschiedene Droschkensührer, die von den Vor ständen der beiden Droschkenbesitzervereine von der Be schäftigung im Droschkenfahrdienste auf bestimmte Zeit aus geschlossen worden waren, den Vorsitzenden des Gewerbe gerichts an. Dresden-Pieschen. Sonntag, am 0. d. M., fand im Nehefelder Hose in Dresden-Pieschen die Monatsversammlnng des Volksvereins für Pieschen und Umgebung statt. Es wurde beschlossen, Sonntag, 10. Januar, abends 0 Uhr im Deutschen Hause, Großenhaincr Straße, eine Weihnachts feier für die Mitglieder und deren Angehörige zu ver anstalten. zu der auch Kinder Zutritt haben. Die Haupt versammlung wurde auf Sountag, 17. Januar 1901, anberamnt. Außerdem fanden Anmeldungen und Auf nahmen neuer Mitglieder statt. Herr Lehrer Schneider sprach in einem längeren Vortrage über die Körper des Weltenranmes. In allgemein verständlicher Weise führte er die Zuhörer sowohl hinauf in die unermeßlichen Aus dehnungen des Weltalls, wie auch hinab in die geheimnis volle Tiefe unseres Erdballes. Reicher Beifall belohnte den Redner. Herr Pfarrer Linke forderte die Versammlung auf, bei der bevorstehenden Neuwahl der Vorstandsmitglieder nur würdigen, gut katholisch gesinnten Männern ihre Stimme zu geben, damit auch fernerhin der Verein seiner Bestimmung treu bleibe, das kath. Bewußtsein aufrecht zu erhalten. Iv. Crimmitschau. Von hier wird den „Dresdn. N." ge schrieben: Sech? für Sonnabend nachmittag beabsichtigte öffentliche Versammlungen der Ausständigen, in denen über den Stand des Streiks referiert werden sollte, dursten nicht stattfinden. Es ist den Arbeitern auch verboten worden, zum Zwecke der Kontrolle zusammen zu kommen. Für die Auszahlung der Streikunterstützung sind besondere Vor- schriften erlassen; eS dürfen nicht mehr als 6 Personen im Auszahlungslokale zusammenkommen. Polizei soll bei Aus zahlung der Gelder zugegen sein. Leipzig. An Stelle des am 1. Januar in den Ruhe stand tretenden Herrn Reichsgerichtsrates Weichsel wurde Herr Oberlandesgerichtsrat Mitschke in Naumburg zum Reichsgerichtsrat ernannt. Leipzig. Am Sonntag, dem d. M., abend ^9 Uhr fand in dem Schulsaale der katholischen Bürgerschule zu Alt-Leipzig das vom hiesigen St. Vincentinsvcrein zum Besten der Armen veranstaltete Konzert statt. Das um fangreiche Programm wies Namen aus den ersten Künstler- kreisen Leipzigs auf: Konzertsängerin Frau Buff-Hedinger, Herr Opernsänger I. Urlus, Herr Professor P. Homeher, Herr Jos. Pembauer, Lehrer am Konservatorium. Herr Dramaturg Alban v. Hahn. Zwei- und dreistimmige Kinderchöre füllten den ersten Teil des Programms aus. Unter der bewährten und sicheren Leitung des Herrn Lehrers und Organisten H. Löbmann leisteten die Schüler der Oberklassen der katholischen Bürgerschule geradezu Musterhaftes und Bewundernswertes, namentlich in der Reinheit der Intonation und Sicherheit des Vortrages. Rauschender Beifall belohnte den tüchtigen Gesangslehrer und seine sangeSfreudige Schar für die Prächtigen Chöre. Der zweite Teil des Konzertes war mit Darbietungen vor genannter Künstler ausgesüllt. Herr Pembauer spielte ent zückend schön: „Waldesrauschen" von Fr. Liszt und Chopins „Grand Balse" ox. 42. Herr Opernsänger I. Urlus. welcher ein Rezitativ mit Arie aus „Elias" und Lieder von Richard Strauß, Jensen und Katharina van Rennes sang, riß durch den Zauber seiner Stimme die Zuhörer zu lebhaftem Beifall hin, Herr Dramaturg Alban v. Hahn fesselte durch seine Deklamationen: „Der Renegat" von Prutz, „Des armen Kindes heiliger Christ" und die Legende von Hufeisen. In Nudnicks stimmungsvollem „Abendgebet" entzückte die glockenreine, liebliche Stimme unserer bekannten Gesangslehrerin Frau Buff-Hedinger. Herr Professor P. Homeher am Harmonium und Herr Lehrer Th. Hagedorn am Klavier führten ihre Aufgabe mit Sicherheit und Geschick durch. Auch die gemischten Chöre taten ihr Bestes zum Gelingen. Recht beifällig wurde die von Herrn Direktor Or. püil. Gustav Tante gedichtete Weihnachts szene „Im Himmel" ausgenommen. Die Firma Blüthner hatte in ihrer bekannten liebenswürdigen Weise einen prächtigen Flügel zur Verfügung gestellt. Der Reinertrag des Konzertes wird bei dem überaus starken Besuch ein recht erfreulicher sein. -it- Leipzig. Die Elternkreise der katholischen Gemeinde Leipzigs werden hierdurch nochmals auf den nächsten Sonntag, den 19. d. Mts., */„9 Uhr im Saale des kath. Gesellenhanses stattfindenden Vortrag über „Ingen d- litteratnr" und die sich daran schließende „Aus stellung" dnrchgelesener Bücher, welche als geeignete Weihnachtsgaben warm empfohlen werden, aufmerksam ge macht. Es ist nur auf das Freudigste zu begrüßen, daß sich das kath. Kasino zu Leipzig mit dieser zeitgemäßen Frage beschäftigt. Der Dank vieler Eltern ist ihm sicher. Werden doch bei keinen: Einkäufe von Weihnachtsgeschenken so oft Fehler begangen, als beim Ankäufe von Büchern für die Kleinen. Ungeeignete Bücher sind wertlos. Der Inhalt ist nur zu oft unpassend, zu schwer oder zu leicht, wenn nicht gar verderblich. Der Vortrag hat den Zweck, seinen Zuhörern gute Bücher zu empfehlen und mit kurzen Worten den Inhalt zu erläutern. Durch die Ausstellung aber werden die besprochenen Schriften den Eltern vor Angen geführt. In: voraus Dank den wackeren Männern, welche sich bereitwillig in den Dienst einer so wichtigen Sache stellte::! Cainsdorf. Eine 09 m hohe Esse der Königin Marien hütte hatte vor einiger Zeit starke Nisse infolge einer Gas explosion erhalten. Jetzt wurden ihr durch die Essenbauer Kranße und Schneider 99 starke Eisenringe nn: den Leib gelegt und sie kann weiter Dienst verrichten. Werdau. Die hiesigen Tertilfabrikanten haben eine beabsichtigte Aussperrung der Werdaner Textilarbeiterschaft mit 75, gegen 90 Stimmen abgelehnt. -x- Plauen i. B. Eine wohlgelnngene Nikolansfeier veranstaltete an: Sonntag abend der hiesige katholische Ge- sellenverein. Der Präses, Herr Kaplan Gottfried, hieß die zahlreich Erschienenen herzlich willkommen und hielt nach den: ersten „Allgemeinen" einen Vortrag über den auf der ganzen Welt bekannten Wallfahrtsort Lonrdes. Redner besprach zunächst die Geschichte dieses Gnadenortes, ferner- einige der vielen wunderbaren Heilungen daselbst und schilderte schließlich kurz den Kampf der Feinde gegen Lonrdes. In lautloser Stille lauschten die Anwesenden den interessanten Ausführungen. Nach Schluß des Vor- träges erschien Knecht Ruprecht mit seinen: Begleiter, welche viel Heiterkeit erregten, und reichten ihre Gaben ans. Er wähnt sei noch, daß die znm Schluß veranstaltete Samm lung znm Besten der Wcihnachtsbeschernng armer katholischer Kinder eine ansehnliche Summe einbrachte. Glashütte. Der Bericht der deutschen Uhrmacherschnle gibt folgende Einzelheiten an. Während des 25) jährigen Bestehens der Schule haben 077 Schüler und 929 Zu hörer, zusammen lOOö Zöglinge, die Schule besucht. In: Berichtsjahre betrug die Gesamtzahl der Zöglinge 95), unter denen' sich 10 Sachsen, 90 Preußen, 5 ans anderen deutschen Bnnoesstaaten und 11 Ausländer befanden. Zittau. Der Stadtrat hat den Ansschank von Schnaps in den Schnapsschänken während der Zeit von abends 9 Uhr bis früh 9 Uhr verboten. Andere Restaurants sind nicht betroffen. Aehnliche, aber weit strengere Anordnungen gibt es schon seit geraumer Zeit im rhein.-Wests. Industrie gebiet. Ncugersdorf i. Sa. Vor zahlreichen Textilindustriellen hielt kürzlich ein Chemnitzer Ingenieur einen Vortrag, der dahin abzielte, die deutsche Textilindustrie unabhängig von: amerikanischen Vanmwollinarkte zu machen. Zn diesen: Zwecke wird vorgeschlagen, in Südafrika in erster Linie in den deutsch-afrikanischen Kolonien, große Baumwoll- Plantagen anznlegen und zur Finanzierung dieses Unter- nehmens Anteilscheine zu 5)00 Mk. anszngeben. Der Plan ist ja ganz schön, aber in Südwestafrika läßt er sich ohne große Bewässerungsanlagen bezw. ohne völlige Nieder werfung der Ovambo nicht ausführc»; Kamerun bietet durch sein Klima großes Hindernis, und in Ostafrika müßten erst mehr Bahnen existieren, um die Baumwüllenballen an die Häsen zu bringen. Gerichtssaal. Montag waren der hiesige Frauenarzt und Inhaber einer Privatklinik I),-. mvd. Heinrich Paul Planer ans Erfurt und die 23 Jahre alte Marie Luise Klingbcil ans Marienwalde, welche bei Or. Planer Hausmädchen war, des Meineids angeklagt, in-. Planer außerdem noch wegen Beleidigung nach 8 >35-. 30 Zeugen wurden vernommen. Die Ocffentlichkeit war ausgeschlossen. Die Ge schworenen verneinten sämtliche fünf Schnldfragen, worauf der Gerichtshof beide Angeklagte kostenlos frei sprach. Volksvereirr für das kath. Deutschland. 8 DreSden-Johannstadt. Nächsten Freitag, 11. d. M., abends '/z9 Uhr. im Saale des „Stephanienhof" Ver- sammlung, zn welcher zwei geschätzte Redner zngesagt haben. 8 Schirgiswalde. Am 6. Dezember fand hier in: Saale der Weintraube eine gutbesuchte Versammlung statt. Nachdem Herr Kaplan Müller in begeisterter Weise seine Eindrücke auf dem Kölner Katholikentage geschildert hatte, ergriff Herr Pfarrer Lange (Reichenau) das Wort zu einem Vortrage über den Toleranzantrag des Zentrums. In eingehender Weise legte der geschätzte Redner die Grund lage, die Bedeutung und Notwendigkeit dieses Antrages dar, und durch Heranziehung von Beispielen beleuchtete er in klarer Weise seine Ausführungen. Beiden Herren Rednern sei noch an dieser Stelle unser herzlichster Dank ausgesprochen. Vermischtes. V In: Löwenkäfig getötet. Als sich in einer großen Menagerie in Dessau die 20 jährige Löwenbändigerin Frau Fischer in den Käfig begeben hatte, zeigte sich einer der Löwen unlustig und wollte nicht durch einen mit Papier bespannten Reifen springen. Infolgedessen verabreichte Iran Fischer den: Tiere einige Hiebe. Da sprang der Löwe an der Bändigerin empor und tötete sie durch einen Schlag mit der Pranke. Der Kopf war zertrümmert. Telegramme. (Wolffö Telegraphenbureau.) London, 9. Dezember. Der „St. James Gazette" zufolge wird das Parlament an: 2. Februar wieder zn- sammentreten. London. 9. Dezember. Das Amtsblatt meldet, daß Oberstleutnant Harrington znm bevollmächtigten Gesandten bei Kaiser Menelik ernannt worden ist. Harrington war früher britischer Agent und Generalkonsul an: Hofe Meneliks. London, 9. Dez. Die Abmachungen über eine Be nutzung des Hafens von Dover als Anlanfshafen für die Schiffe der Hainbnrg-Amerika-Linie sind znm erfolgreichen Abschluß gelangt. Der neue Dienst soll in: Juli beginnen. Die noch erforderlichen Hafenarbeiten werden mit größter Eile gefördert werden. Madrid, 9. Dezember. Der jetzige Jnstizininister und ehemalige Marineininister des Kabinetts Silvela Toca er klärte in einer Unterredung bezüglich seines Planes für die Reorganisation der Marine, er halte es für notwendig, ein große Macht zur See zn haben, und diese Ansicht teile auch die Negierung. Belgrad, 9. Dezember. Der Finanzminister von Radowanowitsch hat sein Entlassnngsgesnch zurückgezogen. — Mit Erlaubnis der Negierung fand ans dein Alten Friedhof für König Alexander und Königin Draga ein von den Schwestern der Königin veranstaltetes Regnien: statt. — Infolge Anschwellung der Save snH die serbische Stadt Mitrowitz und mehrere andere Ortschaften überschwemmt. Athen, 9. Dezember. Die griechischen Dampfer „Phloros" und „Assos" kollidierten in: Hafen von Jthaka. Der Vorderteil des „PploroS", auf den: sich die Kajüten befanden, wurde schwer beschädigt und sank unter Wasser. 5,0 Personen sind ertrunken. Lion staut in opel, 9. Dezember. Heute nachmittag haben die russische und die österreichisch-ungarische Botschaft die Hohe Pforte schriftlich davon benachrichtigt, daß sie von ihrer Mitteilung von: 21. November Akt nehmen, und haben der Pforte gleichzeitig die Namen der beiden für Mazedonien ernannten Zivilagenten, des österreichisch- ungarischen Generalkonsuls von Müller und des russischen Generalkonsuls Demeric, zur Kenntnis gebracht. New-^jork, 9. Dezember. Eine Depesche ans Willem stad zufolge hat Venezuela 15,000 Gewehre und 10000000 Patronen eingesührt. Es heißt, Venezuela bereite einen Einfall in Kolumbien vor für den Fall, daß es zwischen Kolumbien und den Vereinigten Staaten wegen der Panama- Angelegenheit zn»: Kriege kommen sollte. V.-D-oii Küuloil .VnCüI/.o Ijo)V>VI) ri j « ! i"WW Ul>II»>-»8vIl!>Il»> OlulnviNöpfl! Olninoiikü^to» 1'uIlNVI>8lÜIl>I(-l- 0>)8t- 1-lw- 8 <rc>8<1)irro Xöv^Iick. ANKZLSLDS», Ilosliolvr. Hünlg lolisniirls. Theater, Kunst und Wissenschaft. j K ö ii i g l. H o f o p e r. ES war ei» äußerst glücklicher Gedanke der Königl. Generaldirektio», auf Empfehlung des Herrn Kammer sänger Scheidemautel „zum Vesten des Niilerstüßungsfond der Witwen und Waisen der darstellenden Mitglieder der Königl. Hof- theatcr" die K. k. Kammersängerin Frau Gulheil - Schoder aus Wien zu einem Gastspiel cinzuladcn. Sie sagte zu, kam, sang an: Sonnabend die Carmen und rechtfertigte durch ihre Leistung den bedeutenden Ruf, der ihr von Weimar, Leipzig, Berlin, Wien vor- ausgiug, in vollen: Plage. Tie schlanke Figur, die sprechenden Gesten, der blaffe Teint, das sprühend heiße Temperament, der kecke Humor, das feurige Mienenspiel, die gesunde», schönen Stimm mittel, der warme gemütvolle Herzenston, der seelenvol! erschütternde, der feinsten Nüanzierungen fähige Gesang eigne» die Künstlerin zur Carmen, wie keine andere. Es tat wohl, Carmen, die wilde Zigeunerin, in solch ausgezeichneter Weise vorgeführt zu sehen und zu hören. Die Sängerin trug einen vollen Erfolg davon, der sich in begeisterten Veifallsbezeugungen und Lorbeerkränzen kuudgab. Ihr Partner, Herr Vurrian übertraf sich selbst als Jose. Eine fein abgestimune Leistung bot seine Gattin als Micaöla. Die Herren Wächter, Grcder, Rüdiger, die FrlS. Schäfer, v. d. Osten sekundierten aufs Beste. Herr Plaschke als Stierfcchter, steht noch nicht auf der vollen Höhe dieser Partie, wächst aber immer noch mehr in sie hinein und entzückt durch seine schöne Stimme. Herr Kapellmeister Hagen leitete die animierte Vorstellung und bemeisterte die musikalischen Entgleisungen mit Geschick und Ruhe. Die Gastin möge bald zurückkchren und uns durch eine andere Partie erfreuen. I Mitteilung a»S dem Bureau der König!. Hoftheater. Im Königl. SchauipielhauS wird Donnerstag, den 10. Dezember, das vieraktige Lustspiel „Der siebzigste Geburtstag" von Heinrich Lee zum crsteumale aufgcführt. Die Vorstellung findet außer Abonnement statt. s !>i csi de u z th ca t e r. Heute Donnerstag geht vielfachen Wünschen entsprechend noch einmal die Operette „Der Zigeuner baron" in Szene, und werden Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg der Aufführung beiwohnen. Für Freitag muß eine Neper toir-Aendcrung eintreten: statt der an- gesichten Operette „Der Kellermeister" gelangt „Alt Heidelberg" zur Aufführung. Herr Karl Winter vom Stadttheater in Görlitz wird den „Karl Heinz" spielen. Daö Weihnachtsmärchen „Der Geiger von Drüben" oder „Zaubergold und HerzenSglück" von Kurt Müller. Musik von Bruno Brenner, gelaugt am Sonntag nachmittag zum erstciunale zur Ausführung. Mild- Gaben. Für den Kirchenbau in Riesa: Frl. G. und M. KryminSki 2 Pfarrer Bnrkwald 11 .ss. Fr. Bauer 5,0 H. Herzl. Vergelt'S Gott! Fr. I. Bo den bürg.