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Sächsische Volkszeitung : 16.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190304164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19030416
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19030416
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-16
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.04.1903
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sich gleich der Eintagsfliege kurze Zeit im Glanze wissen- schriftlicher Größe sonnen zu können. Umso rühmloser wird der Untergang dieses probleinatischen Ruhmes sein. Eine große Ehre wird Herr Neichstagsabgeordneter Dasbach sicherlich nicht darin finden, mit einem nicht ebenbürtigen Gegner gezwungen den Wettstreit aufnehmen zu müssen. Der wert des Meistertitels. Bekanntlich ist durch das Handwerkerschutzgesetz von 1807 das Recht zur Führung des Meistertitels an die Er- füllung gewisser Bedingungen geknüpft. Der Einführung dieser Bestimmung lag die Absicht zugrunde, den Meister titel wieder zu Ehren zu bringen, dadurch das Standes- bewußtsein im Handwerk wieder zu heben und gleichzeitig dem Nachwuchs einen Ansporn zu geben, nicht nur während der Lehrlings-, sondern auch während der Gesellenzeit aus den Erwerb einer tüchtigen Fachbildung bedacht zu sein. Da die Vorschriften betr. die Führung des Meistertitels erst am 1. Oktober 1001 in Kraft getreten sind, so ge nügen die bis jetzt gewonnenen praktischen Erfahrungen noch nicht, um über die Wirkungen genannter Vorschriften bereits ein abschließendes Urteil zu gewinnen. Immerhin ist es doch sehr bemerkenswert, daß die letztjährigen H a n d w er ks k a m in e r b er i ch t e den reellen Wert des Meistertitels bei der heutigen Rechtslage und Verwaltnngspraris durchgehends arg in Frage stellen. Faßt man die Sache mal näher ins Auge, so kann man dieser Einschätzung auch die Berechtigung nicht absprechen. Zunächst ist die Ablegung der Meisterprüfung mit nicht unerheblichen Aufwendungen an Zeit und Geld verbunden. Besondere Rechte sind aber mit dem Besitz des Meister titels nicht verknüpft. Sonstige besondere wirtschaftliche Vorteile durch bevorzugte Berücksichtigung seitens der Behörden werden dem „Meister" auch nicht oder doch höchst selten zu teil. Solange daher nicht von Gesetzes oder Verwaltungswegen an die Führung des Meistertitels besondere wirtschaftliche Vorteile geknüpft werden, ruht der Wert des Titels hauptsächlich in der Würdigung seitens des Publikums. Ist diesem der Titel gleichgiltig, so hat er nicht nur keinen praktischen, sondern auch keinen sonderlich ideellen Wert. Gegenwärtig ist dem Publikum diese Würdigung aber noch ziemlich fremd. In vielen Zweigen des Handwerks ist der Meistertitel auch gar nicht in Gebrauch. Die wirksame Reklame knüpft heute in manchen Handwerksbernfen an ganz andere Mittel (Ladengeschäfte rc.) an. als an die Meistertitel. Mit dem Königsborger Bericht kann man ja der Meinung sein, „daß, je mehr das Publikum den Unterschied zwischen Meister und N i ch t meister zu würdigen lernen wird, auch in Zukunft das Streben nach der Erwerbung des Meistertitels unter den Handwerkern nicht Nachlassen wird." Aber man dürfte doch das Richtige mit der Annahme treffen, daß die Würdigung des Publikums allein nicht sobald genügen wird, um den Meistertitel zu einem wertvollen Besitz zu machen. Der Königsberger Bericht muß dann auch zngeben: „das; ans die Dauer der große Schutz des Meistertitels un möglich auSreicheu kann, um den Handwerkerstand zu heben und ihn'inehr zu Ehren zu bringen. ES müssen vielmehr von dem Titel auch wirtschaftliche Rechte abhängig gemacht werden, und hier richtet sich die Forderung des gesamten Hand werkerstandes zunächst dahin, das; nur dem geprüften Meister die Ausbildung von Lehrlingen gestaltet sein dürfte." Auch der Osnabrücker Bericht vertritt voll und ganz diese Ansicht. Auch er fordert, „daß die Führung des Meistertitels mit den; ausschließlichen Rechte der Lehrlingshaltnng im Handwerksbetriebe verbunden wird". Beachtung verdient auch die Forderung der Rück sichtnahme ans den Meistertitel bei Submissionen. Der Aachener Bericht sagt: Diese zmn Schlitze des Handwerks erlassenen Bestimmungen würden jedoch ihrem Zwecke nicht entsprechen, und die Behauptung der Gegner, dieselben be säßen nur einen dekorativen Wert, dürfte als berechtigt erscheinen, wenn nicht jetzt auch seitens der hohen Be hörde und Verwaltungen bei Vergebung öffentlicher Arbeiten auf die Handwerksmeister Rücksicht genommen würde, welche das Recht haben, den Meistertitel zu führen." Angesichts dessen hat der zu Anfang vorigen Jahres vom preußischen Landtage angenommene Zcntrums- antrag betr. Führung des Meistertitels seine volle Be rechtigung. Dieser Antrag lautete: Das Hans der Abge ordneten ersucht die Königliche Staatsregierung, dieselbe »volle im Bnndesrat ihren Einfluß dahin geltend machen, daß dem Reichstage baldigst ein Gesetzentwurf vorgelegt werde, durch welchen in der gebührenden Rücksichtnahme ans die zurzeit zur Ausbildung von Lehrlingen Berech tigten. die Ausbildung von Lehrlingen nur solchen handwerklichen Gewerbetreibenden gestattet ist, welche die Meisterprüfung in ihren: Gewerbe ab gelegt haben." Erst dann, wenn diese Forderung, welche das Zentrum schon bei der Beratung des Handwerker- schntzgesetzes von 1807 gestellt hatte, erfüllt ist, wird der Meistertitel mehr praktischen und reelleil Wert erhalten. politische Rundschau. Deutschland. — Ein Nachtragsetat wird, wie ein Berichterstatter meldet, dem Reichstage nach den Osterferien noch zu gehen. Darin soll die abgelehnte Forderung für den Neu bau des Reichsmarineamts unter Ermäßigung des Kostenanschlages wieder ausgenommen werden, nachdem die Besitzer dep fraglichen Grundstücke in der Bellevnestrahe in Berlin-^, ihre Forderungen ermäßigt haben. — Wir können lMznfügen, daß diese Ermäßigung etwa eine halbe Million Mark betragen dürfte, und daß andererseits die Hoch- und ttntergrnndbahngesellschaft, die das alte Haus des NpichSmarineamtS am Leipziger Platz kaufen will, um in dieser Richtung ihre jetzt am Potsdamer Platz endigende Linie mach dem Stadtinneren fortsetzen zu können, ihr An- gebot^ ebenfalls um eine halbe Million erhöht hat. Schon vor längerer Zeit haben wir auf diesen Ausweg hingewiesen. Ob diese Lösung im Wege eines Nachtragsetats oder durch eine Neuforderung an den nächsten Reichstag bewirkt werden soll, mag dahingestellt bleiben. Die Notwendigkeit eines / Neubaues wird an sich von keiner Seite bestritten; nur die Kostspieligkeit des Bauplatzes wurde vom Reichstage mit Recht bemängelt. Eine entsprechend herabgesetzte Forderung dürfte Annahme finden, wenn sich kein noch billigerer ge eigneter Bauplatz ermitteln läßt. — Die Liberalen im Wahlkampf „gegen" die Sozialdemokratie. Der „liberale Verein", b. h. die freisinnige Vereinigung und sonstige Linksliberale, haben in Leipzig dem bisherigen alldeutschen und rechts-national- liberalen Abgeordneten Professor Dr. Hasse einen Gegen kandidaten in der Person des Neichsgerichtsrat a. D. Herm. Bretschke gegenübergestellt. Der Wahlkreis ist dabei durch die Sozialdemokratie stark gefährdet. Also ein neues Bei spiel von liberaler „Einigkeit" und Sozialistenbekäinpfung! — Das Zentrum hat es in Straßburg i. E., wenn die Blätter recht berichten, ab gelehnt, die Kandidatur des liberalen Bürgermeisters Bock zu unterstützen. Es will selbständig Vorgehen. Wenn unsere elsässischen Partei genossen zuerst in der Landeshauptstadt Straßburg offen die Zentrumsfahne entfalten, so wird diese Nachricht in allen katholischen Herzen Deutschlands begeisterten Wider- hall wecken; wir hoffen daher auf ihre Bestätigung! — Den konservativen Jesuitenfeinden gibt die konservative „Kreuzztg." zu bedenken, ob sie klug handeln, wenn sie den 8 2 des Jesuitengesetzes als Zankapfel in die konservative Partei werfen! — Die „Kreuzztg." hat recht; aber was kümmert das Leute wie die Pastoren des „Reichsboten"?? — Die Kandidatur des Grafen v. Ballestrem im fast rein polnischen Lublinitz-Gleiwitzer Wahlkreis findet in der polnischen Presse Widerstand. Es ist dies zu be dauern, da es ein Beweis ist von der weitgehenden Ver hetzung, die sich bereits offen gegen das Zentrum breit machen darf. Sobald man das nationale Empfinden höher stellt als das religiöse, hat man den gerechten sittlichen Standpunkt verloren; beide sollen Hand in Hand gehen. Das Zentrum bewies sich jederzeit als Verteidiger der ge rechten nationalen Forderung der Polen. Die polnischen Abgeordneten dagegen fand man bei Verteidigung katho lischer Fragen oft nicht ans ihrem Platze, da wiederholt recht unzuverlässige Katholiken nur wegen ihres nationalen Bewußtseins ausgestellt wurden. Es wäre zu wünschen, daß eine Lösung der Schwierigkeiten zwischen der Zentrums- leitung in Schlesien und dem Polnischen Wahlkomitee ein- treten möge, wodurch auf beiden Seiten der gerechte Stand punkt zu seinem Rechte kommt. — Der irr hiesigen Postkreisen allgemein bekannte Oberpostrat Dr. Max König in Berlin, der mehrere Jahre als Postrat in Dresden weilte, ist im Wahlkreise Mainz-Oppenheim als Reichstagskandidat des Zen trums aufgestellt worden. — Der nationalliberale Reichstags-Kandidat für München I, Professor Dr. Lotz, hat sich für Aushebung des § 2 des Jesuitengesetzes erklärt. Die liberale Presse sucht ihn einzuschüchtern; Lotz aber zeigt eine erfreuliche Charakterstärke, daß er offen seinen Stand darlegte. — Der französische Exminister und Sozialdemokrat Millerand soll vom Kaiser als ein Muster auf gestellt worden sein, an dem sich die Sozialdemokraten in Deutschland ein Beispiel nehmen sollten. Dazu schreibt im Hinblick auf eine Notiz der „Preuß. Korresp." kurz und bündig das sozialdemokratische „Hamburger Echo": „Daß Wilhelm II. sich solche „Sozialisten" wünscht, ver stehen wir! Daß aber die französischen Arbeiter sich so lauge einen „Führer" gefallen lassen, der sich russische Orden und die/Anerkennung Wilhelms II. verdient, oder wirklich verdient hat, das verstehen wir nicht!" Die Anerkennung Wilhelms II. das eben ists, das ist die grüßte Schuld, die ein Sozialdemokrat ans sich laden kann. Denn unsere Sozialdemokraten wissen, daß in unserem Kaiser der Krystallisationspunkt aller lebendigen nationalen Kräfte liegt und daß es mit der Eroberung aller politischen Macht durch die Sozialdemokratie so lange nichts ist, als es im Deutschen Reiche ein Kaisertum gibt. Daher der Haß! Oesterreich - Ungarn. — Die Lage in Ungarn hat sich während der letzten Tage nicht verändert, so daß man für die morgen stattfindeude Abgeordnetenhanssitzung auf die ärgsten Gewalttaten der Obstruktion sich vorbereiten kann. Der Regierungspartei wird indessen angst und bange. Der „Pester Lloyd" klagt in seinem Osteranfsatz: „Vergebens jede mildernde Umschreibung: die äußerste Linke ist in furchtbarer Verblendung eifrig am Werke, die seit dreißig Jahren von den Besten der Nation Schritt für Schritt tausend Widerständen und Vorurteilen zum Trotz eroberte Position Ungarns in der Monarchie' und in Europa zu untergraben und starke Bürgschaften der Zukunft zu zerstören." — Es dämmert langsam in der RegierungS- Partei die Erkenntnis auf, daß man dieser Obstruktion doch nicht weichen dürfe, und eine soeben von dieser Seite er schienene Broschüre: „Die Konventhelden" führt ans: „Wenn die Negierung und die Majorität nachgeben, so hört die Möglichkeit des parlamentarischen Negiercns in Ungarn auf! Ungarn muß untätig, mit gefesselten Händen znsehen, wie die Konventhelden die gesamten Garantien der konstitutionellen Freiheit zertrümmern und wie sie die Nation in die Revolution hineinzerren." Frankreich. — In Ausführung der jüngst von der Kammer ge faßten Beschlüsse richtete Ministerpräsident Combes an die Bischöfe ein Rundschreiben, in welchem ihnen aufgetragen wird, alle Prediger, welche Kongregationen angehören, un bedingt zu entfernen. Weiters wird an die Bischöfe die Aufforderung gerichtet, ohne Verzug der Ausübung religiöser Handlungen an solchen dem Gottesdienste geweihten Stätten ein Ende zu machen, deren Bestand nicht durch ein Alltori- sationsdekret gewährleistet ist. — ES steht nunmehr fest, daß König Eduard an läßlich seines Pariser Besuches in der Station Bois de Bonlogne vom Präsidenten in feierlicher Weise empfangen werden wird. — Großes Aufsehen erregt ein Artikel des „Le Pent Dauphinois", worin erklärt wird, der Journalist Vervoort habe den Sohn des Ministerpräsidenten EombeS, den Generalsekretär im Ministerium des Innern, Edgar Combes, als diejenige Person bezeichnet, die für eine Million Franken den Karthäusern die Genehmigung des Gesuches verschaffen könne. Spanien. — In Madrid, sowie in den Provinzen fanden am 13. d. M. republikanische Versammlungen stau. Dem in Madrid abgehaltenen Meeting wohnten etwa 15000 Personen bei. Deputierter Costa griff die monarchische Staatsform an und sagte den baldige,, Triumph des republikanischen Systems voraus. In Bar- celona fand am 12. April ein von 20000 Personen be- suchtes Monstremeeting statt, auf dem der Beschluß gefatz, wurde, eine einheitliche republikanische Partei zu bilden, deren einziger und unbestrittener Führer Sal- meron sein werde. Balkan. — Die russische Botschaft hat zu dem Requiem für den verstorbenen Konsul Schtscherbina keine Einladungen an die Türken geschickt. Dieselben sind ohne Einladung erschienen. Die Nachricht, der russische Botschafter Sinowjew habe für das Attentat gegen Schtscherbina bereits Sali», faktion und Entschädigung verlangt, ist unrichtig. Von tür- kischer Seite wird zugegeben, daß der Mörder Schtscher- binas gehenkt werden müsse. — Der serbische Gesandte General Gruic hat heule entsprechend den ihm erteilten Aufträge wegen der drohen den Haltung der Albanesen bei der Pforte Vorstellungen erhoben. — Seit dem 2. d. Mts., also nach dem Angriffe auf Mitrowitza, wird in allen Ortschaften der Sandschaks Prizrend, Jpek und Pristina ein kaiserlicher Jradö Publiziert, welcher besagt, daß bezüglich der Reformen jeder den Be fehlen des Sultan-Khalifen unbedingt gehorchen müsse; wer es nicht tue, sei kein Mohammedaner. Marokko. — Die Insurgenten stürmten durch eine Bresche das Fort Frajana. Einem Teil der Garnison gelang es, auf spanisches Gebiet, nach Melilla, zu flüchten. Ter Sultan entließ alle in Fez von ihm a n g est e Ulen Europäer. Aus Stadt und Land. Dresden, 15. April IW. * Se. Majestät die Königin-Witwe wird am 21. d.R. vormittags in Dresden eintreffen. * Der Kronprinz ist am 13. d. M. in Florenz ein getroffen. * Die deutsche Städteansstellung wird am 20. Mai durch Se. Majestät den König im Beisein hoher Staats würdenträger eröffnet werden. * Am ersten Osterfeiertage wurde der am Karfreitag in Chemnitz verstorbene Generalmajor z. D. Julius Anglist Fiedler auf dem Trinitatisfriedhos beigesetzt. * Der 1. Osterfeiertag brachte dem Vereil. Katho lischer Gesellen einen besonderen Genuß, indem ans Veranlassung des Herrn Regisseurs G. Christ Mitglieder des dramatischen Wohltätigkeitsvereins „Lützower" nnd des dramatischen Klubs „Teutonia" sich znsammengetan hatten, um Rod. Benedix Schauspiel „Aschenbrödel" zur Aufführung zmn Besten des Hauses, des so sehr bedürftigen, zu bringen. Der Erfolg war ein großer. Die Mitwirkenden. i»S- besondere die Vertreterin der Hauptrolle „Elfriede", Frl. A. Scholle, gaben sich mit ganzer Liebe dem guten Zweite hin, sodaß naturgemäß ihre Leistungen weit über den Nahmen des Dilettantenhaften hinanSragten. Die Mit- glieder des Gesellenvereins, sowie deren Gäste, welche den Saal bis zmn letzten Platze füllten, gaben ihrem Tank, den schon Herr Vizepräses Dünnebier im Nonien des Vereins ausgesprochen, in anhaltendem Beifall Ausdruck. Der Abend bildet durch Mitwirkung der „Lützower" einen Denkstein in der Geschichte des Vereins. I). * Wahlbewegung. Die „Dr. Neueste Nachr". schreiben: Bezüglich der Kandidatur des Grafen Hoensbroech im Wahl kreise Neichenbach-Kirchberg ist nunmehr die Vereinigung der Naricll- Parteien auf einen Kandidaten hergestellt. Bekanntlich Hallen die Konservativen nach dem Kartellvertrag das Vorschlagsrecht in diesem Wahlkreis. Die evangelischen Arbeitervereine stellten jedoch einen Kandidaten auf, ehe seitens der Konservativen ein Vorschlag gemawl worden war. Nach längeren Erwägungen haben sich die Konservaiiven bereit erklärt, diesen Kandidaten, den Grafen Hoensbroech, anznnehinen und vorzuschlagen, wenn er einige Programmpunkte schriftlich sesl- zulegcn bereit sei. Graf Hoensbroech hat dies nunmehr gclan und seine diesbezüglichen Erklärungen schriftlich abgegeben. Es isl nunmehr den Konservativen die Möglichkeit gegeben, den Grasen Hoensbroech als ihren Bewerber aufzustellen und die Prollamiermig desselben ist in der allernächsten Zeit zu erwarten. Man muß die Schlauheit anerkennen, womit den Konservativen die Kandidatur des Grafen Hoensbroech iu dieser Notiz serviert wird. Aber sie hat trotzdem den Stempel der Unwahrheit an der Stirn. Im Anfangssatze heißt es, die Kartellparteien hätten sich auf einen Kandi daten geeinigt, und im Schlußsatz wird der Hoffnung Aus druck gegeben, daß die Konservativen den Exjesuiten als Kandidaten aufstellen möchten. Dies unehrliche Spiel geht voll einigen Konservativen aus, die es mit den libe ralen Pastoren des Evangelischen Bundes nicht verderbe» wollen. Das Spiel ist unehrlich, weil absichtlich der kon servativen Wählerschaft Sand in die Augen gestreut wird. Das nun ist sicher. Wenn Hoensbroech ausgestellt wird, so ist das für die Katholiken des Wahlkreises der sichere Fingerzeig, wie sie sich zu verhalten haben. Wie wir erfahren haben, hat das Zentrumswahlkomitee bereits Herrn Justizrat Dr. Porsch als Zählkandidaten aufgestellt. Zum Stimmvieh für einen Hoensbroech dünken sich die Katholiken denn doch zu gut. Selbst bei der Stichwahl darf ein Katholik für einen von Haß gegen de» Katholizismus erfüllten Apostaten nicht stimme». Wir bedauern es nur lebhaft, daß durch eine cndgiltige Kandidatur Hoensbroechs der Sieg des sozialdemokratische» Gegners ein sicherer wäre, da ja auch der Bund der Land wirte und die Antisemiten für diesen nationalliberale» Mann nicht eintreten werden. * Die „Dr. Nachr." schreiben in Nr. 104 vom 15. d. M.: Ein Monteur in Sindorf (bei Köln) Hatto durch die Post 50 Mk. zngeschickt erhalten, um damit für den Ab sender Einkäufe zu besorgen. Er verwendete das Geld jedoch für sich un dem Schöffengericht Gericht der Ansichi jeiiigen Geldstücke der Post einzahlte, das ihm die Post erslattnng hier ein Urteil in obiger s man die Konseqw jemand einem per nmg immer von das Geld des Abs habe. * Auch ill un geführt werden. - zu: Zufriedenheit Men allsgefallen, pro Stunde. * Das groß» Nene Welt" ist che»" übergegange " Ein lieben siblcnschen Städtchen die ..Deutsche Evang. Zlg." vom 9. April), läikin dem evangelisc an das zuständige sicllung ernes solchen der römisch-katholisch für katholische Pfar leflantischer Lehre d zu Mer protestantif au». In Abwesenhe Wie die „Schles. Vo Namens in Schlesien * Poli^eiber Bornadt erhängte fn neidender. — In V> Mädchen durch ein ( um einen darauf f Min verschiedene -lcnermanns H. K 2. Oktober 1902 i Parke „Freya" aus gmesen ist, werde: Miner 75, sich zu n Mies zu Brake üb IW Alk. Verfügung Loschwitz. r Kinder schenkte eil Wachwitz. M lmsere Gemeinde Gasbeleuchtung der Gemeinderat Antrag gestellt, di nicht erfolgt ist. ein neues Gasro gelegt werden, n Beleuchtung bis werden; infolgede anzuschließen. Al Herr Gemeindebor Zwecke in den nä die interessierten l Annaberg. H heit hatten uns feinen bisherigen! stelle in Lengenfel Oelsuitz i. > felgenden Bericht: eine Papstjubiläur Beteiligung von , Kaplan Trenkl ei ml> wies auf d darauf ein Festli, Hattenrott aus Zügen ein Lebeni Ltnhle zu zeichin ans Dresden übi Vereins für das k Religion, treu dei ans, das seien di des Bolksvereins gedachte der Redr in keiner katholisr die erhebende Fei Leipzig. Eil Wahlrechtes und der „Genosse" M Zn seiner Kandit der „Leipziger Vc dem Ausgang d ParlamentarisiiM! er sie bestehen wi untergeordneter l vom Parlamentär „Ausklärungsarbei deutlicher ausdrüc Leipzig. D BnndeSversammlu den Beschluß, die mnchen, die Sch, arbeitsunfähige T Mittel hierfür zu an hiesiger Unive körperlicher Leide feiner Wohnung i Glauchau. Ra eim'limmig zum Sta Markneukirchen bei'ive befindliche Po Plauen i. B ReichstagSwahlkre einein längeren A liken den Vorwm für den etwaigen ! zu machen sucht, kandidaten beschlo erst wird in Vers, katholische Gefühl letzten zugemutet,
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