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major Freiherr v. Strahlenheim, sowie zahlreiche Offiziere der Garnison hatten sich hierzu vor dem Schlosse eingefunden. * Unserer heutigen Auflage liegt der gestern von den Kanzeln verlesene Hirtenbrief unsers hochwürdigsten Bischofs Georg Wnschanski. apostolischer Vikar des Königreichs Sachsen und Administrator orwIvkNLstiorw der König!. Lausitz, bei. * In der hiesigen Kaiserlich russischen Gesandtschafts, kirche fand gestern mittag im Anschluß an den Meßgottes- dienst ein Gottesdienst anläßlich der Kriegserklärung statt, bei welchem die Geistlichkeit Gebete verrichtete und um Er- folg der Waffen bat. * Die Kaiserliche Oberpostdirektion Dresden macht darauf aufmerksam, daß seit 24. Dezember 1008 bei ihr eii' goldener Ring mit drei Steinen (angeblich Opalen» und vier kleinen Perlen in weißem Kästchen lagert, der auf dem Entkartungslisch für Briefsendungen beim Postamt 1 Dresden-Altstadt, vermutlich ans einer Sendung aus Amerika herrührend, aufgefunden wurde. ' Das B a l l f e st der „Dresdner Presse" am Freitag muß als höchst gelungen bezeichnet werden. Das Zentraltheater war zu diesem Zwecke in Anspruch ge- nonnnen in allen seinen Räumen und doch war es fast zu klein, um die Tausende von Besuchern fassen zu können. Allerliebst war der Theatersaal dekoriert. Ringsum blühende Lauben und die Bühne als maurischen Saal aus Tausend und eine Nacht! Im Hintergründe spielte das Gewerbe hausorchester unter Kapellmeister Olsen und oben auf dein dritten Range die Grenadierkapelle. Ueberall flutete das elektrische Licht in vollem Glanze durch die Festräume, überall hatte die Künstlerhand Entzückendes geschaffen. Drunten im Tunnel ivar der ganze Raum zu einem Kirch weihplatz 'ungestaltet, wo inan bei den Klängen einer Musikbande tanzte und auch abwechselnd Liedcrvorträge eines baherischen Damenchores hörte. Und stieg man ins Zentraltheaterkafv, so fand man dort eine reizende Pußta- schenke und ergötzte sich an den wilden Weisen eines Zigeunerkonzertes. Besonders lebhaft interessierten die 5>000 Tombolaloose. die bereits um l 1 Uhr verkauft waren. Jedes 5. Loos gewann; wir teilten bereits mit, welche wertvolle Treffer sich darunter befanden. Auch die „Ball blätter" und Künstlerpostkarte" fanden reißenden Absatz. Um ^12 Uhr verkündeten laute Fanfarenklänge den Beginn der Vorstellung vor dem Prinzen Orlofski. In rascher und äußerst Präziser Weise wurden nun mehrere der Hauptnuimner" des gegenwärtigen Programms des Zentral Theater-Varietees, sowie die glänzende Truppe der Uralkosaken vom Viktoria-Salou vorgeführt. Mörbitz, im gemütlichsten sächsisch, leitete schließlich zu dem von Solisten des Residenztheaters und dem Ehore des Kon- servatoriums ausgeführte" Finale des 2. Aktes der „Fleder- maus" über. Es würde uns zu weit führen, wollten wir nach Art der Hofballberichterstatter die glänzenden Roben einer Besprechung unterziehen; das Bild war ein sehr reiches und glänzendes. Die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden hatten sich zum Feste eingefunden. Wir be- merkten Oberbürgermeister Beutler, den Stadtverordneten- Vorsteher Stöckel. Bürgermeister Leupold und Hetschel, Kreishauptinan" Schmiedel, den Generalintendante" Grafen Seebach mit den Gräfinnen Schall und Vitzthum und der Baronin Knorring, den Präsidenten der Ersten Kammer, Grafen v. Kömieritz, Oberzeremomemneister v. Wallwitz, Kammerherr v. Haugk, Stadtkommandant Generalmajor v. Stralenheiin, Generaldirektor der Staatsbahne" v. Kirch- bach, Kammerherr Graf Rcx-Zehista, Oberregierungsräte Köttig und Hohlseld ustv. Den Veranstaltern des Ball festes gebührt das Lob, in ihren Arrangements sehr viel Geschmack und Kunstsinn bewiesen zu haben. Jedenfalls >var die Veranstaltung die glänzendste der Saison. * Zum Besten der König Albert-Gedächtnis Stiftung findet Donnerstag, den 18. Februar, abends ^28 Uhr im Viktoria-Salon eine Gala-Elite-Wohltätigkeits- vorstellung — ohne Tabakcauchen — statt. Für diese Vorstellung, deren Ertrag dein vorerwähnten Patriotischen Zwecke ohne jeden Abzug dient, hat Herr Direktor Karl Thieine ein Programm ziisainmengestellt, dessen einzelne Nummern Glanzleistungen der ausschließlich aus Künstlern und Spezialitäten ersten Ranges bestehenden Darsteller bilden werden. Ein schöner Erfolg des eine," hohen Zweck dienende" Unternehmens ist zu wünschen und auch mit Sicherheit zu erwarten. * Dem im vorigen Jahre zu 0 Monaten Gefängnis verurteilten R echtsauwalt Or. B ernhardt sind durch Königs Gnade 2 Monate seiner Strafe erlassen worden. Da Bernhardt auch 2 Monate Untersuchungshaft ange rechnet wurden, hat er mir noch 2 Monate Gefängnis ab- zubüßen. Er hat die Strafe jetzt angetreten. * Drei große Dresdener Konservenfabriken erhielten von der russischen Militärverwaltung für insgesamt 2 Mil lionen Rubel Lieferungsaufträge per 1. September. (?) So melden österreichische Blätter. Dresden-Löbtau. Am Mittwoch, den 10. Februar, be ehrte Se. bischöfliche Gnaden in Begleitung des hochw. Herrn Superior Fischer und Kaplan Müller auch die Vor stadt Löbtau mit seinem Besuche. Der hochwürdigste Herr besichtigte zunächst den Betsaal, erfreute die Lehrer und Kinder in der Schule mit liebevollen und anfmunternden Worten und nahm dann die Kapelle, Volksküche und Spiel- schule der Ehrw. grauen Schwestern im Albertstift in Augen schein. Mit der Versicherung seiner Anteilnahme am Ge deihen auch unserer Vorstadtgemeinde kehrte der hochwür- digste Herr Bischof nach Dresden zurück. Die Katholiken Löbtaus werden die väterliche Liebe Sr. bischöflichen Gnaden, die ihn antrieb. die Verhältnisse durch eigene An schauung kenne" zu lernen, durch kindliches Vertrauen und eifriges Gebet zu vergelten bemüht sein. -IK- Pirna. Der erste Generalappell ehemaliger Artilleristen aller Gattungen findet bestimmt in den Tagen vom l l. bis 13. Juni 1004 in dem an der Elbe gelegenen Fcstsalon (faßt 3—4000 Personen) der Stadt Pirna statt. Die hier garnisonierenden Artillcrieregimenter Nr. 28 und 04 rücken erst im Juli zu den Schießübungen ans. Die Trompeter- und Unteroffizierskorps dieser Brigade beteiligen sich an den Ausführungen (Quadrille zu Pferde usw.). Schon die umfangreichen Vorbereitungen lassen darauf schließen, daß das Fest einen großartigen Verlauf nehmen wird. Die altbekannte Gastfreundschaft der Pirnaer Einwohner bürgt für die freundliche Aufnahme der lieben Gäste. Der Artil- lerie-Verein Pirna scheut weder Arbeit noch Kosten, um den ankommenden Kameraden recht angenehme Tage zu bieten. In größeren Städten haben sich Ortskomitees ge bildet. die der Sache fördernd beistehe". Die Beteiligung verspricht eine sehr große zu werden. Aus allen Gauen unseres engen Vaterlandes gehen zahlreiche Amneldungen ein, nachdem die Aufrufe zum Generalappell in die Hände der Militärvereine gelangt sind. Die Stadt Pirna hat bereits eine größere Summe Geldes hierzu bewilligt. Panschwitz. Die am vergangenen Freitag statt- gefundene Sitzung des hiesigen Landwirtschaftlichen Vereins gestaltete sich insofern zu einem feierlichen Akte, als daß Herr Prof. I4r. Gräfe im Aufträge des Direktoriums des Landw. Kreisvereins nachgenannte Dienstboten für lang jährige Dienstzeit mit Auszeichnungen bedachte. Es er hielten der Kutscher Peter Pech in Panschwitz die ver goldete silberne Medaille, die Dienstmagd Agnes Keschke in Ostro, die Wirtin Marie Hannsch in Nebelschütz, die Wirtschastsgehilfin Ursula Brau katsch in Kuckau das vergoldete silberne Kreuz, die Wirtin Einilie Vogt in Panschwitz das silberne Kreuz nebst je einen' Ehrenzeng- nisse geschmückt mit landwirtschaftlichen Emblemen. Reichenbach i. B. Das Warenhaus Ucko Gebrüder, Ecke der König- und Friedrichstraße, ist nach fünfviertel- jährigem Bestehen in Konkurs geraten. — Ein 15, jähr. Kaufmannslehrling ans Leipzig, der seinen Eltern seit Dienstag entlaufe" war, wurde in der Nacht zum Sonn abend hier angetroffen und in Sicherheitshaft genommen. Haincwalde, 12. Febr. Seit ungefähr 14 Tagen ist, wie die „Zittauer Morgenzeitnug" meldet, der hiesige Ger bereibesitzer Wenzel Leukert, Inhaber der Firma Herman" Möbuß, unter Hinterlassung seiner Familie und bedeutender Schulde" verschwunden. Buchholz. Donnerstag besichtigte die Finanzdeputation U die Bahnhofterrains von Buchholz und Annaberg. Von einen' Ausbau des Annaberger Bahnhofsterrains war die Negierung abgekonnnen wegen verschiedener Schwierigkeiten, die dort sich einen' größeren Erweiterungsbau entgegen- stellen. Eine Teilnahme an der Besichtigung seitens der Buchholzer oder Annaberger Stadtvertretnng entfiel im Interesse der Wahrung einer freien Entschließung. Burgstädt. Im vorigen Monate brach in der Sonntag- scheu Kisienfabrik zu Hartmannsdorf infolge Brandstiftung wiederholt Schadenfeuer aus, welches jedoch immer im Entstehe" gelöscht werden konnte. Wie berichtet wird, ist jüngst der Sohn Sonntags, sowie auch später der Vater aufs neue verhaftet worden. Mühlberg a. d. Elbe. In Boragk wurde der Nacht wächter K.. der am Sonnabend früh einen Einbrecher ertappte, von diesem durch Nevolverschüsse schwer verletzt. Der Täter entkam und ist noch nicht ermittelt. Filippsdorf. Die hl. Exerzitien für christl. Frauen und Jungfrauen in Filippsdorf bei Georgswalde «Böhmen) werden Heuer folgendermaßen stattsinden: Der 1. Kurs vom 7. bis 11. März, der 2. Kurs vom 11. bis 15,. April, der 3. Kurs vorn 10. bis 20. Mai, der 4. Kurs vom 4. bis 8. Juli, der 5,. Kurs vom 22. bis 2«;. August, der 0. Kurs vom 3. bis 7. Oktober. Sie beginnen jedesmal am erstgenannten Tage abends 0 Uhr und endigen am letztgenannten Tage morgens 7 Uhr. Die christl. Frauen und Jungfrauen des In- und Auslandes werden zur fleißigen Beteiligung an denselben höflichst und freundlichst eingeladen. Von Böhmen her ist die letzte Station Halte stelle Filippsdorf, von Deutschland her: Nengersdorf in Sachsen. Krombach i. Böhmen. Einen fürchterlichen Selbstmord verübte der bei'" hiesigen Eisenwerke beschäftigte Arbeiter Karl Lengel infolge der Kränkung über die U "treue seiner Frau. Der unglückliche Mann sprang in die Gluten des Schmelzofens. Obwohl sofort der Versuch gemacht wurde, den Ofen zu löschen, blieben natüilich alle Retlimgs- arbeiten erfolglos; inan konnte nicht einmal eine Spur von der Asche des Selbstmörders finden. Die Frau des Lengel mußte aus Krombach flüchten, um der Wut des Volkes zu entrinne". Vereinsnachrichten. 8 Drcsdcn-Pirschcn. Erfreulich war es iu der am 7. d. M. abgehaltenen Sitzung des „Katholischen Volks vereins Dresden-Pieschen" für den Redner, vor einer so stattliche" Versammlung sprechen und lohnend für jeden Teilnehmer, so gediegene Worte über „Die heilige Schrift in der kathol. Kirche — Aibelleson — und über die münd liche Ueberlieferung" aus dein Munde des Herrn Pfarrer Linke hören zu können. In beredten Worten schilderte sodann Herr Kaplan Müller den Aufschwung des kathol. Lebens in Deutschland und wies auf eine der schönsten Früchte kathol. Geistes, kathol. Einigkeit, auf den Volks- verein für das kathol. Deutschland hin, gab belehrenden Aufschluß über den Zweck und die hohen Aufgaben des Vereins und forderte jeden einzelnen anf, sein ganzes Ich, sein volles Können und Wollen einzusetzen zur Hebung seines Standes, zum Wohle des Geineimvesens und zur Ehre Gottes und seiner heiligen Kirche. Ein gutes Wort findet eine gute Statt." Der Geschäftsführer, Herr Lehrer Hentrich, hatte die Freude, alsbald 40 Personen aus der Versammlung als Mitglieder in den Zweigverein ein- tragen zu dürfen. Ein herzliches „Glückauf" dem jungen Vereine. — Würdig reiht sich das am vergangenen Mitt woch veranstaltete Fastnachtsvergnügen des „Kath. Volks vereins Dresden-Pieschen" seinen Vorgängern an. Mit herzliche" Worten hieß der Vorsitzende, Herr Lehrer Wittig, die große, fröhliche Schar von Mitgliedern und deren An gehörigen in Watzkes schön geschmücktem Festsaale will kommen. Die Reihe der musikalischen Darbietungen erösfnete Joseph Ganglitz, dessen schönes Talent uns noch von früher bekannt ist, mit den beiden mit feiner musikalischer Auffassung und Reinheit wiedergegebenen Violinsolis die durchschlagenden Erfolg erzielten. Lebhafte Zustimmung fanden ebenso die Sologesänge der Frau Lehrer Wittig und Frau Lehrer Schneider. Auch die Ehorlieder der Kantate waren geeignet, die Wogen der Festesfreude zu erhöhen und ernteten reichen Dank. Bald zu Beginn j des Abends trat diesmal der Tanz in seine Rechte, dem die zahlreichen Freunde Terpsichorens in ausgiebigstem Maße huldigten. 8 Ehemuitz. Als äußerst geluugen zeichnete sich der diesjährige Faschingsabend des hiesigen kath. Gesellen Vereins am 7. Febr. aus. Der Genußzettel bot viel reich haltiges. In 10 Nummern, eine so schön wie die andere, wurde den Sinnsprüche" des Vereins „Frohsinn und Scherz" in vorzüglicher Weise Rechnung getragen. In einem all gemein gesungene" Liede, das Kegellied des Vereins, sowie in der Bierzeitung „Kohlrübe", erweckten die sprudelnden Witze allgemeine Heiterkeit. Die große Anzahl der Gäste kam daher voll auf ihre Kosten. Ein Ehrenmitglied des Vereins erntete im besonderen viel Beifall, durch sein be währtes, vielmaliges Mitwirken an diesem Abende. — Gott segne das ehrbare Handwerk. Vermischtes. V Das Riesenfeuer i" Baltimore hat einen un geheuren Schaden verursacht. Tonnen Dpnamits wurden angewandt, um die Brücken zu sprengen und dadurch die Flammen an der Weitervcrbreitnng zu hindern; der starke Wind wehte jedoch Funken über den brennenden Zwischen raum. Die Gebäude auf einen' Raum von 140 Morgen sind "iedergebrannt. Die Straßen sind an vielen Stellen 10 Fuß hoch mit Trümmern bedeckt. Miltärische Bewachung ist eingerichtet. Der Schaden wird auf 200—300 Millionen Dollars geschätzt. Der Krieg in Qstasien. London, 15>. Februar. «Privat - Telegramm der „Dresdner Neuesten Nachrichten".) Port Arthur ist von allen Hilfsauellen abgeschnitten. Tie rückwärtige Eisenbahn wurde zerstört. Die Japaner versuchten hinter der Festung Truppen zu landen. Ein Angriff der russischen Flotte wurde zurückgeschlagen. Bei Port Arthur ist eine See schlacht im Gange. Die Kriegskor'espondei'ten halten Port Arthur für verloren. Abermals meldet der Telegraph eine Hiobsbotschaft für Rußland. Vier Kriegsschiffe, welche von Wladiwostok keinen und unter dem Schutze der Nacht am Sonnabend die Meerenge zwischen Fusan und der Insel Tsu passieren wollten, wurden von der zweiten japanischen Flotte bemerkt. Sofort entspann sich ein Bombardement. Die Kreuzer „Rnrik", „Rossia" und „Gromoboi" wurden durch Tor pedos in die Luft gesprengt. „Bogatpr" wurde ver folgt, aber entkam. In Tokio herrscht großer Jubel. Nach einem weiteren Telegramm soll auch in der Tsugarn Straße gegenüber Hakodate ein russischer Kreuzer in die Luft geflogen sein. Wenn sich diese Nachricht bestätigt, ist das abermals ein schwerer Verlust, welcher die russische Flotte getroffen hat. Die Großfürsten Kprill und Boris werden sich in den nächsten Tagen nach dem Kriegsschauplatz begeben. General Liuewitsch wurde zum Oberkommandiereiiden der Maudschureiarmee ernannt. Zehntausend Mann für die Grenze zwischen Petschili und der Mandschurei bestimmte Truppen gehen nächste Woche von Paotingfu nach Schan- haikwan ab. Tie chinesische Regierung benachrichtigte das Staats departement der Vereinigten Staaten, daß, wenn der Hof fliehen würde, eine allgemeine Erhebung gegen die Fremden erfolgen und Metzeleien voraussichtlich statthaben würden, die möglicherweise mit einem Zusammenbruch des Reiches enden würden. Die Note über die Neutralität Chinas, welche Staats sekretär Hap den diplomatischen Vertretern Amerikas bei den Mächten übermittelt hat, lautet: Sie wollen dein Minister des Auswärtigen den lebhaften Wunsch der Ver einigte" Staaten zum Ausdruck bringen, daß während der militärischen Operationen zwischen Rußland und Japan die Neutralität Chinas und alle Mittel, seine administrative Einheit dnrchzusühren, von den beiden kriegführenden Par- teien respektiert werden und der Schauplatz der Feindselig keiten nach Möglichkeit lokalisiert und beschränkt wird, da mit jede Aufreizung zu einer chinesischen Erhebung ver mieden nnd dem Welthandel nnd Weltverkehr möglichst wenig Schaden zugefügt werde. — Frankreich ist der Note der Vereinigte" Staaten beigetreten. Weitere Antworteil sind nicht eingetroffen. Man läßt durchblicken, daß Oester reich-Ungarn keine Geneigtheit zeige, der Aktion beizutrete», da es an den Vorgängen in Ostasien ivenig interessiert sei. England wünscht, daß die Ziele nnd Absichten der Note näher aufgeklärt würden. Staatssekretär Hap zeigt sich wenig geneigt, nachzugeben, da er es für unmöglich erachte, die Mächte zu einigen, wenn er sich bemühe, die Ziele ge nauer darznlegen, für die ein zusammenwirkendes Vor gehen wiü'schenswert sei. Petersburg, 15». Februar. Admiral Alerejew meldet dem Kaiser in einem Telegramm ans Port Arthur vom gestrigen Tage, es seien ihm Nachrichten über Versuche zu gegangen, Telegraphenpostcn au der ostchinesischeu Bahn und einen Pfeiler an der Snngari-Brücke zu sprengen; die Ver suche seien aber rechtzeitig bemerkt und vereitelt worden. Die Eisenbahn werde stark bewacht. Petersburg, 14. Februar. Der Generalgnartierineister des Statthalters Alerejew Generaliuajor Pflug meldet aus Port Arthur nnterm heutigen Datum. Privatnachrichten zufolge landeten die Japaner nach dem Kampfe in Chemulpo 10 000 Mann. Zwischen Chemnlpo und Tschifu ist von ihnen ein drahtloser Telegraphendienst mit Schissen als Zwischenstationen eingerichtet worden. In Port Arthur ist alles ruhig. Von dein feindlichen Geschwader liegen keine nenen Nachrichten vor. Die Mobilisierung schreitet mit Erfolg fort. Der Jngenienrchef in Kwantung, General General Bazileski, meldet, daß die Batterien der Festung Port Arthur bei der Beschießung keinerlei Beschädigungen erlitte" haben. London, I5>. Februar. Die „Dam Mail" meldet aus Port Arthur vom 12.: Amtlichen Depeschen zufolge haben die Japaner 000 Mann bei Talienwan gelandet. Von diesen wurden Ilo durch Kosaken uiedvrgemacht; die übrigen kehrten anf die Schiffe zurück. — Demselben Blatt wird aus Niutschwang vom l I. gemeldet: Amtliche Depeschen