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landwirtschaftliche Sachverständige angestellt, sondern auch landwirtschaftliche Kulturämter zur Förderung der Land wirtschaft eingerichtet werden, daß in unseren Kolonien in größerer Zahl als bisher landwirtschaftliche Versuchs stationen — auch zur Förderung der Viehzucht — einge richtet und entsprechend ausgestaltet werden und dazu ferner für Anlage von botanischen (Härten und Verinehrung der .Kulturgärten Sorge getragen wird, daß die Einrichtungen für die systematische Erziehung und Belehrung der Einge borenen zur Hebung der landwirtschaftlichen Produktion in unseren Kolonien vermehrt werden. — Staatssekretär des Kolonialamtes v. Lindeguist erklärte, daß er völlig auf dem Boden des Referenten stehe. — Nach Annahme dieser Anträge ging die Beratung zu dem Thema über: Haben in der Einährnng der ländlichen Bevölkerung Deutschlands wesentlich Aendernngen stattgesunden? Ter Referent, Landesökonomierat Dr. Herz-München, meinte, es habe eine Abkehr von der ländlichen Kost zur städtischen, nament lich hinsichtlich auf den (hebrauch von Milch stattgefunden. Er beantragte daher folgende Resolution: „Wo die neue ländliche Kost nicht zweckmäßig und besser als die frühere ist, muß durch Belehrung und Vorbild Abhilfe geschafft werde». Es ist anzustreben, daß alle, welche bisher schon so hingebend für das Volkswohl mit den Behörden zu sammengearbeitet haben: Wohlfahrts- und Franenvereine, landwirtschaftliche, milchwirtschaftliche, genossenschaftliche Körperschaften, Aerzte, (heistliche, Lehrer, Lehrerinnen und die Landwirte selbst mit den Molkereien sich zu gemeinsamer Arbeit vereinige», um nach Maßgabe der örtlichen Ver hältnisse, Bedürfnisse und Möglichkeiten die bereits er wähnten Einrichtungen zu pflegen und weiter auszubauen, welche der Volkswohlfahrt und Volksbelehnmg, Sänglings- und Krankenfürsorge, Kinder- und Volksernährung. Haus haltsführung, Alkoholbekämpfnng, Nnhvieh- und Ziegen- haltnng, (hewinnnng. Behandlung, Verwertung und Ver wendung der Milch und ihrer Erzeugnisse dienen." In der Diskussion wurde lebhafter Einspruch gegen die Behauptung des Dr. Kaupichen Buches erhoben, daß auf dein Lande llulereruähruug bestehe. Tr. Kaup erwiderte darauf, daß er es für seine Pflicht gehalten habe, darauf hiuzu- weisen, es seien Zeichen der Unterernährung vorhanden und es müsse daher dieser Klefahr begegnet werden. — Die Resolution wurde angenommen. Politische Rundschau. Dresden, den 16. ^ebrnar 161 t. — Der Reichstag führte am D'enStaa di? Menera!- debatte zum Martneetat zu Ende, ohne jedoch die Ab stimmung vorzunrhmen. Die Debatten ze'tigten nickiS Neues. Nur zum Schlüsse der Sitzung griff der Abg. Struve (Vpt.) den Ahq E'cke'ger <cha>f an. — Die Biidgetkoniiilissio» des Reichstages hat die Militärvorlage angenommen: freilich nicht, ohne sich über alle Einzelheiten zu informieren. Als der Abg. Erzberger, gestützt auf Mitteilungen ans dem Kriegsininisterinni, einige Zahlen über die wirklichen finanziellen Konsegnenzen des neuen Oningnenates gab, erfuhr man die volle Be lastung und sah. daß es mit den offiziell angegebenen 104 Millionen für die Verstärkung der HeereSorganisation nicht sein Bewenden habe, sondern daß sich die finanzielle Trag weite der Vorlage auf 11I Millionen erstrecke. Der Reichs- fchatzsekretär batte selbst von diesen Zahlen noch nichts ge wußt. Er ließ auch seine Verstimmung darüber deutlich ge nug dnrchblicken, daß er selbst im Unklaren über die Trag weite der militärischen Forderungen gelassen worden war. Kriegsminister und Reichsschatzsekretär markierten aber schnell die vollkommene Homogenität. So begnügte sich auch die Kommission mit dem schwachen Trost, daß sie ja vor läufig erst kl Millionen zu bewilligen habe und kümmerte sich nicht weiter um die Zukunft. Aber man wird sich sagen müssen, daß künftig mit erhöhten militärische» Ausgaben gerechnet werden muß. Das neue Oninanenat dürfte die Militärlastcn nicht »m 20, sondern um 28 Millionen im Durchschnitt der nächsten fünf Jahre steigern. Aber die absolute Notwendigkeit für die Anforderungen liegt klar zutage, so daß man in den sauren Apfel beißen muß. — Im preußischen Abgeordnrtciihause kam es am Dienstag bei der Beratung des Ministeriums des Innern zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen dem Abgeordneten v. Bieberstein (Kons.) und dem Abgeordneten Schiffer (Natl.). Auch der Zentrnmsabgeordnete Gronowski rechnete mit de» Nationalliberalen und Sozialdemokraten gründlich ab. Der nationalliberale Abgeordnete Schiffer machte einen scharfen Vorstoß gegen die Konservativen, die nach seiner Behauptung eine gehässige Agitation gegen die Liberalen und eine aufreizende Politik getrieben haben sollen, so daß sie hauptsächlich an dem Anwachsen der Sozialdemokratie schuld seien. Der konservative Abgeordnete v. Heydebrand und der Lase antwortete mit derselben Entschiedenheit auf die Angriffe und hielt ihnen vor, wie die Nationalliberalen besonders durch ihre Hetze gegen die Neichsfinanzrcforn: die Reihen der Sozialdemokratie verstärkt haben, so daß die uationallibcralen Agitatoren sich kaum noch von den sozial demokratische» „Genossen" unterschieden. Mit ihrer „doppelten Buchführung" erklärten sich die National liberalen einmal als „Todfeinde der Sozialdemokratie", während sie auf der anderen Seite mit der Sozialdemokratie zusammengingen, wie in Baden und Sachsen. Zum Schlüsse wiederholte der konservative Wortführer, daß die nationalliberale Partei hauptsächlich die Schuld daran trage, wenn jetzt der Kampf aller gegen alle herrsche. Stür mische Szene», in denen sich Beifall, Widerspruch und Zischen durcheinander mischte», folgten dieser Rede. Zum Schlüsse hielt der Zentrninsabgeordnete Gronowski eine Abrechnung mit der Sozialdemokratie, die in ihrer Art ganz vortrefflich war und auf allen Seiten des Hauses einen großen Eindruck hervorrief, auch bei den Sozialdemokraten, die den Redner durch fortwährende Zwischenrufe — einige derselben waren so beleidigend, daß der Präsident v. Kröcher dem Abgeordneten Liebknecht zweimal einen Ordnungsruf erteilen mußte — zu unterbrechen und aus dem Konzept zu bringen suchten. — Der Landesdircktor der Provinz Brandenburg Freiherr v. Manteuffel (Krossen) beabsichtigt, wie der „Berl. Lok.-Anz." hört, sein Amt niederzulegen. Sein Ab schiedsgesuch wird den Provinzialausschuß in der am 16. d. M. beginnenden Tagung beschäftigen. Am 26. Fe bruar tritt dann der Provinziallandtag zusammen, der über das Gesuch endgültig zu befinden hat. — Ter Mvdrrnistrneid der deutschen Professoren. Kardinal Kopp hatte dem Papste die Erklärung der Bres lauer Theologieprofessoren übermittelt in betreff des anti modernistischen Eides. Der Kardinal erhielt darauf vom Kardinalstaatssekretär Merry del Val folgende lateinisch ab gefaßte Antwort, welche „Osservatore Romano" ver öffentlicht: „Der Heilige Vater hat den Brief Seiner Eminenz vom 6. d. M. mit gebührender Aufmerksamkeit gelesen. Du be richtest die Erklärung der theologischen Lehrer der Bres lauer Universität, daß der Eidschwur gegen den Modernis mus nichts enthalte, was die von ihnen stets beobachtete Glaubensregel abändern oder überschreiten könnte oder was irgend eine neue Verpflichtung auferlegen, oder der Treue gegen die staatliche Autorität widerstreite oder den Fort schritt der Studien hindere, und du fügtest hinzu, daß du um Uebermittlung dieser Ergebenheitserklärung an den Hei ligen Vater gebeten worden seiest. Der Heilige Vater nahm diese Gefühle mit väterlichem Wohlwollen entgegen; obgleich er nur init Freude sehen kann, wenn der Eidschwur von allen Geistlichen der Welt ohne Unterschied geleistet wird, erachtet er es indessen nicht tadelnswert, jene Priester an der Universität Breslau, welche, lediglich die Lehrtätigkeit ausübend, sich seiner etwa enthalten, denn sie nutzen tat sächlich die vom Heiligen Vater selbst gegebene gütige Aus legung des Gesetzes und somit gewissermaßen ihr eigenes Recht, und sie legen auch nicht an den Tag, daß sie sich dieser Lizenz gern bedienen noch gebärden sie sich als klägliche Opfer der Urteile der Menschen, da sie vielmehr durch ihre ausgedehnte Erklärung ihre aufrechte Denkweise in diesem Punkte offenbart haben und niemand von ihnen, gemäß dem Zeugnis Deiner Eminenz gezögert hätte, falls der Papst ihnen de» Eid nicht erlassen hätte, dem päpstliche» Befehle mannhaft zu gehorchen. Dieses hervorragende Bekenntnis von Treue und Einigkeit mit dem Apostolischen Stuhle war dem Heilige» Vater willkommen, und er zweifelt nicht, daß dieser Trensinn der gelehrten Männer in alle Zukunft ver harrt. Indem ich Deiner Eminenz dies knndgebe usw. Nom, 10. Februar 1011. Kardinal Merry del Val." Wir wollen abwarten, was nun die deutsche liberale Presse hierzu sagt. — Eine fette Erbschaftssteuer. Eine in Holland hinterlegte Erbschaft von 160 M lltonen Mark soll in ein Taunusvorf komme»; die Erbschaft stammt aus dem 18. Jahrhundert. Wenn das Geld nach Deutschland fällt, erhält das Reick rund 40 Millionen Mark Erbschaftssteuer, d. h. den Höchstsatz von 26 P ozent. — WaS bei Berliner Bürgermeistern die Hauptsache ist, sagt das „Berl. Tagebl." aus Anlaß der Neuwahl in Schöneberg; es schreibt: „Der neue Oberbürgermeister vou Schöneberg ist erst 37 Jahre alt und also wohl das jüngste Stadtoberhaupt in Groß Berlin. Er ist verheiratet mit einer Prosessoren- tochter, die evangelisch ist. während er selbst der katholischen Religion angehöit. Herr Dominicus ist katholisch, aber keineswegs „klerikal" und er wurde in Elsaß-Lothringen gerade von den Zentrumskretsen nur wenig geliebt. Bor einiger Zeit sollte er Oberbürgermeister in Metz werden, aber seine Wahl wurde durch d e Klenk'len zum Scheitern gebracht, die in seiner Abwesenheit behauptet halten, er habe in seinem schriftlichen „Lebenslauf" Unwahiheiten gesagt. Die klerikalen Gegner mußten, als Dominicas von dieser Intrige erfuhr, ihren Vorwurf dann zurückziehen, aber für das Metzer Wablresultat kam der Rückzug zu spät, lind ebenso wie der Katholik Dominicas dem Zentrum gegenüber seine Unabhängigkeit gewahrt, scheint auch Regierungsrat Dominicus der Regierung gegenüber keines wegs unterwürfig zu sein. In Scköneberg haben ihn die links- stehenden Parteien, auch die der Sozialdemokraten, gewählt." Da hat man es. In Berlin wurde seinerzeit Reicke gewählt, weil er als Freigeist im Konsistorium nicht mehr arbeiten konnte. Wie er sich bewährt hat, sagt sein Ver halten beim Verkauf des Tempelhofer Feldes. Dominicus wird wegen antiklerikaler Gesinnung gewählt. Aber manche Schöneberger haben doch ein Herzbektemmen bekommen, als sic erfuhren, der Oberbürgermeister sei Katholik. eneerr»l>y'Uno«»r>«. — 25 Jahre im Dienste der Presse. Anfang F bruar d. I. waren es 25 Jahre, seit Verlagsleiter Joseph Gürtler als Berufsjournalist in die Redaktion der „Oesterreichischen Volkszeitung" in WarnSdors etntrat, nachdem er bereits vorher bei verschiedenen christlichen Blättern als Mitarbeiter tätig gewesen. Ec redigiert seit mehr als 20 Jahren die bislang einzige österreichische katholische Familienzeitichrist „Immergrün". Ir unermüdlicher und u> verdrossener Arbeit und in gewissenhafter Erfüllung leuchtete der Jubilar allen seinen Kollegen stets voran. Neben dem „Immergrün" gab er die in aller Welt bekannte und mit den glänzendsten Lobeserhebungen hervorragender Männer ausgezeichnete Broschürensammlung „Volksausklärung" heraus Seine reiche Tätigkeit in der Organisation. inSbesonderS bei Leitung des Christlichsozialen Verbandes, als Beraters und Pfadfinders auf den mannigsachsten Gebieten des öffent lichen Lebens der österreichischen Katholiken zu schildern, würde -u weit führen. Immerhin darf kurz gesagt werden, daß Herr Gürtler sowohl aus dem Gebiete der Presse wie der katholischen Organisation bei allen größeren Aktionen als Anreger oder Förderer tät«g gewesen ist und noch ist, ohne damit die Verdienste anderer M tarbeiter schmälern zu wollen. Möge eS dem Jubilar gegönnt sein, noch so manchen seiner Lieblingspläne verwirklicht zu sehen und der belletristischen wie politischen Presse, wie auch den christlichen BolkSorganisattonen seine wertvollen Dienste noch viele Jahrzente hindurch zu weihen. vtntzland — Die Cherkower revolutionäre Kampfliga hat eine Flugschrift in Odessa verbreitet und in zahlreichen Exem plaren an den Mauern anschlagen lassen, worin sie mitteilt, daß das Todesurteil über vier im Dienste der Regierung stehende Kommissionäre gefällt sei. Das Urteil werde in drei Tagen vollstreckt sein. Die Kommissionäre hatten sich durch ihr strenges Vorgehen gegen die Revolutionäre der- haßt gemacht und dadurch ihr Todesurteil hsrausbeschwore» 4»rre, — Tie Lage im Jemen hält man für gebessert. Ein Teil der Aufständischen, welche Sana belagern, ist abge zogen. Tie Belagerer von Jerim sind nach mehreren ver lustreichen Zusammenstößen zurückgeworfen worden. Bei Zemmar wird fortdauernd gekämpft. Marotko. — Neue Kämpfe? 15 kleine Stämme im Süden von Taurtit und Debbu wollen sich nicht nur gegen die Franzosen, sondern auch gegen die Regierung de« Sultans wensen. Infolgedessen werde eS notwendig sein, mit den in Udjda stehenden französllchcn Truppen einen Feldzug gegen die ausrührerischen Stämme zu unternehmen, um sie in ihre Schranken zurückzuwetsen. Amerika. — In der Negerrepublik Haiti scheint seit einigen Tagen eine Schreckensherrschaft zu bestehen. Die Anhänger schaft des Führers der Revolution, Leconte, wächst von Tag zu Tag. Die Negierung hat scharfe Maßnahmen ergriffen, um den Aufruhr zu bekämpfen und täglich werden Hin- richtungen vorgenommen. Der Kommandant der Re gierungstruppen in Jacmal wurde vorige Woche nach Port au Prince gerufen, wo er eine Liste ausgehändigt erhielt, auf der die Namen von 36 hinzurichtenden Persönlichkeiten standen. Am Abend seiner Rückkehr nach Jacmal wurde er jedoch selbst erschossen: man fand seine Leiche, von 20 Kugeln durchbohrt, vor. Die Revolution greift immer weiter um sich. Die Revolutionäre sollen die Stadt Ouanaminth niedergebrannt haben. Aus »en deutsche» Kolonie«. — Neue Aufstaudsgefahr iu Südwestafrika? Ans Südwestafrika kommt die überraschende Kunde von einer abermaligen Bewegung unter den Eingeborenen des Schutz gebietes. Sie wird unterstützt von de» Anhängern des fast vor 3 Jahren nach der Kapkolonie geflohenen Häupt lings Simon Köpper, der dank der Mitwirkung der eng- lisch?» Regierung mit dem Rest seines Stammes in an- gemessener Entfernung von der Grenze in British-Betschnanci- land angesiedelt worden war. Die Leute Simon Koppels scheinen bereits ins deutsche Gebiet eingefallen zu sein. Der Schauplatz der Aktion der Leute Sim»n Köppers liegt nach- dem „Berl. Lok.-Anz." südlich von Warmbad, dort, wo im äußersten Süden des Schutzgebietes der Orange- River die Grenze zwischen Deutsch-Südwestafrika und der Kapkolonie bildet. Simon Köpper, der alte Feind der Deutschen, ist der Nationalhcld der Hottentotten, der sich bei ihnen großer Beliebtheit erfreut. Sein erneutes Auf- tauchen ruft die E-innerung wach an das schwere und ver lustreiche Gefecht, daß deutsche Truppen unter Führung des Hauptmanns v. Ackert hatten, als sie im März des Jahres 1908 versuchten. Simon Köpper und seine 200 Mann zählende Anhänger nach großen Schwierigkeiten in der Kalahari auf.,uheben. Die deutsche Expeditionskolonne griff seine dort gelegene Werst an, wobei zwei Offiziere und 12 Mann fielen und drei Offiziere und 14 Mann ver wundet wurden, unter den Gefallenen befand sich auch Hauptmann v. Erckert, und von den schwer verwundeten Reitern erlagen später noch zwei ihren Wunden. Simon Köpper zog sich daraus auf englisches Gebiet zurück. Hoffent lich gelingt es, des gefährlichen Hottentottenführers, der bisher stets zu entschlüpfen wußte, jetzt endlich habhaft zu werden, trotzdem auch die BondelzwartS mit ihm im Bunde zu sein scheinen. Aus Stadt und Land. Dresden, den 15. Februar 1611 —* Sc. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg nahm heute vormittag 11 Uhr im Resiüenzschloffe den Vortrag der Hofdepartementschess entgegen. — * Hoskouzert. Am 7. März findet im Residenz schlosse ein Hoskonzert statt. —* Zentrumswahlverein für das Königreich Sachse», Ortsgruppe Zittau-Ost ritz. Sonntag den 10. Februar nachmittags ^5 Uhr findet im Kretscham saale zu Seitendorf eine Zentrumswählerversamm lung statt. Der Vorsitzende der Ortsgruppe, Lehrer Lorenz- Zittau, wird sprechen über Z e n t r u m s p o I i t i k. Alle Zentrumswähler von Seiten darf, Reichenau und Kö nigshain sind zu dieser Versammlung hcrzlichst eingeladen. Anschließend daran ist Diskussion über Ausbau unserer Organisation. Zentrumsmänner I Der Vorstand der obi gen Ortsgruppe appelliert an eure so oft bewiesene Treue im Kampfe für Wahrheit, Freiheit und Recht! Es gilt öffentlich zu dokumentieren, daß die Mehrzahl der katholi schen Männer der SUdlausitz unerschrocken wie bisher auch in den jetzigen stürmischen Zeiten eintritt für jene große deutsche christliche Reichs- und Volkspartei, die sich zum Ziele gesetzt hat die Hebung aller Volks klaffen in wirtschaftlicher und moralischer Beziehung und zwar auf dem Boden christlicher Weltanschauung. —' Da» Köatgl. KriegSmiuistertum hat bekanntlich beschlossen, den König!. SSchs. Mtlitärvereinen, welche Mit glied de» Königl. Sächs. MilitärvereinSbundeS find, zur Förderung des Schießsportes Gewehre und Munition zu überlassen. ES werden Gewehre 88 und hierzu gehörige scharfe Patronen verabfolgt. Die Abgabe von Gewehren und Munition an einzelne Bundesmitglieder ist unzulässig. Außerdem hat das Königl. KriegSministerium den Bundes- vereinen auch die Benutzung von Truppenschießständen in Au?sicht gestellt. Die Gesuche um Ueberlassung der Gewehre und Patrone« sind durch die Bezirksvorsteher bei dem Präsidium des Königl. Sächs. MilttärveretnS einzureichen. Die Preise betragen für ein Gewehr 88 10 Mk. und für 100 scharfe Patronen hierzu 7 Mk. Wegen der Benutzung von Truppenschießständen haben sich die Militär- und Krieger vereine direkt mit den Garnisonkommando» ins Einver nehmen zu sehen. Selbstverständlich darf der Schteßdtenst der Truppen durch da» Schießen der Militär- und Krieger- veretne in keiner Weise gestört oder beeinträchtigt werden. —' Deutsch katholische Natioualkirche. Die „Leipziger Neuest. Nachr." schreiben in ihrer Nr. 44 über den Anti- moderntstenetd: