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1. Beilage zu Nr. 1l der „Sächsischen Volkszeitnng" von» 1. Januar ii»<»7 Jahresrundschau. i. Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Im In- und Auslande sind die Karten bunt gemischt morden. Viel Erhebendes und Freudiges brachte das Jahr 1906, aber auch manche bittere Nachricht, die uns an» Menschenge schlecht verzweifeln lassen könnte. Aber der christliche Glaube nrit dem Anker der Hoffnung läßt uns immer neue Zuversicht sllzöpfen. Eines hat das abgelaufene Jahr für alle unsere Leser sicher gebracht: wir sind um ein Jahr dem Tode nächergerncktl Aber als gute Christen und glaubens eifrige Katholiken fürchten mir diesen nicht, sondern sehen ihn als das „kaudinische Joch" an, durch das alle Menschen gehen müssen. Möge es fiir uns der Zugang zur ewigen Freude sein! Unsere Blicke ivenden sich zuerst nach N o m , wo unser greiser Oberhirt seines schweivn Amtes waltet. 1906 hat ihm vie-le Prüfungen und schwere Tage gebracht. Aber Pius X. trug sie mit froher Zuversicht im Herren! Wieder holt tauchten Meldungen auf, daß seine Gesundheit er schüttert sei, daß ihm das Klima in Nom und die enge Ge fangenschaft im Vatikan nicht zusagc; gewiß ist letzteres t«rtl Aber Gott hat den Oberhirten auch gestärkt: alle leichteren Krankheiten übenvand Pius X. auffallend schnell und immer wieder wer es ihm ein Trost und eine Freude, die Huldigung so vieler treuer Katholiken entgegennehmen zu dürfen. Gott erhalte und segne unseren heiligen Vater! Im deutschen Episkopat ist der Tod viermal eingekehrt. Bischof Adalbert Endert von Fulda und Erzbischof Florian Stablervski in Poien-Gnesen sind in die Ewig keit abgerufen worden. Wir haben den Fuldaer Ober hirten noch beim Bonisatiussllbiläum gesehen. Wie jauchzte und jubelte er da angesichts der Männersclxwen und wie bitter war in der Nacht der Wermutstropfen durch die Feuersbrunst im Dome. Ein längeres Herzleiden hat die Tage des Oberhirten gekürzt. Sein Nachfolger wurde der Domkapitular Schmitt in Fulda. Als ein edler Dulder und Bekennerbischof hat der Oberhirte von Posen-Gncsen den Hirtenstab aus der Hand gelegt: die Mitra war ihm das Symbol des Leidens. In verworrenen Politischen Ver hältnissen des Ostens stand er wie ein riesiger Fels, den die Stürme der Nadikalpolen und die Trohwellen der Negie rung vergebens umtosten: er ging den Weg zur Pflicht und hielt das natürliche Recht auf die Muttersprache unbedingt doch. .Kein Mensch hat erfahren, was er alles zu ertragen hatte: daß hierunter auch seine Gesundheit schwer litt, ist nicht überraschend. Seit geraumer Zeit war er ans Kran kenlager gefesselt und doch unerwartet rasch trat der Tod an ihn heran, der ihm ein Erlö'er tvar. Ter bayrische Episkopat verlor zwei seiner ältesten und würdigsten Mit glieder: der Bischof von Eichstädt, Freiherr v. Leonard, starb hochbetagt und erhielt als seinen Nachfolger den Bene- diktinerabt Mergel, der greise Bischof.von Negensburg, Ignatius von Senestrey, der Senior des deutschen Episkopates, ein Bischof, der die Rechte der Kirche mit be wunderungswürdiger Energie stets verfochten lxüte, ging - ein in die „Freuden seines Herren". Der Passaner Ober- Hirt wurde sein Nachfolger, Uxihrend nach Passau Weih bischof von O w, seither in Negensbnrg, kam. Tie edlen Verstorbenen, wie die große Zahl von Heimgegangenen Priestern ruhen in Gottes Frieden! Die deutsche- Ka i s e r fa m i l i e lxü im Jahre 1906 Tage des Jubels und der Freude erlebt. Gleich zu Beginn des Jahres fand die silberne Hochzeit des Kaiser- Paares statt und an demselben Tage vermählte sich der zweite kaiserliche Prinz Eitel Friedrich mit einer olden- burgischen Prinzessin. Im Hochsommer wurde der Kaiser erstmals Großvater und zur Freude des Vaters wie der Kaiserfamilie war es ein Lohn, der dem Kronprinzen paar geschenkt wurde; wir haben also wieder „drei Kaiser". Ter jüngste Sproß erhielt den Namen Wilhelm. Und vor einigen Tagen meldeten die Telegramme die Verlobung des Prinzen August Wilhelm von Preußen mit der Prin zessin Alexandra Viktoria von Schleswig-Holstein. In den hölwren Staatsämtern hat es manchen Wechsel gegeben: die vielfach besprochene Kanzlerlrisis traf zwar nicht ein: ob sie nicht im Jahre 1907 folgt, ist eine andere Frage. Fürst Bülow überstand den Schlagansall. den er am 5. April im Reichstage erlitt, ziemlich gut und konnte sich wieder im Herbste den Arbeiten mit voller Kraft wid- -men. Für den verstorbenen Staatssekretär Freiherrn von Nicht Hosen übernahm der bisherige Gesandte in .Hamburg, .Herr von Tschirschky, die Leitung des Auswärtigen Amtes: ob er damit klug tat, den besten deut schen Diplomaten. Herrn von H o l st e i n, sofort anszu- schiffcn, wird sehr bezweifelt. Das preußische Eisenbalm- ministerium erhielt der Kölner Eisenbahndirektioi'.spräsi- deut Breitenbach, der allein Anschein nach ein würdi ger Nackfolger B u d d e s zu werden verspricht. Der witzige LandwirtschaftSnnnister von Podbielski stolperte übw seine und seiner Frau Beteiligung an der Firma Tippels- kirch und zog sich auf seine Güter zurück, der neue Minister von Armin hat sich gut im Parlament eingenihrt. Im Reichstage gab es heitere und gewittern siche Tage und jetzt haben wir bekanntlich kein Parlament: am 20. Januar soll auch der Zentrnmsturm wieder neu anfge- lxiut werden. Im Mai ist endlich ein alter Wunsch des Reichstages eifn'lt worden. Seit 1867 ruft man nach An- iveser.heitsgeldcrn für die Abgeordneten: daS Zentrum bat in den fehlen Jalren ganz bescnders in dieser Richtung ge arbeitet. Endlich lam dal Oiesetz, das auch gegen die Kon- sertwiioe:' angenommen wurde. Eine zweite große Auf- nab' war die Tch.ch'iina von nahezu 200 Millionen Mark neuer Steuern, d>e unter gw'.z hervorragender Mitwirkung deS Zentrums sich vollzogen hat: das Zentrum bat hierbei b sondmZ rer!)ii'd--rt, daß der klei e und mittlere Mann -chm-w belastet w'id Tie Genessen wollen dies zwar nicht zugeben: aber jetzt am Jahresschlüsse fragen wir jeden unserer Leser: Wie viel von den neuen Steuern hast du denn bisher aufgebracht? .Hätte man diese Gelder durch euren Zuschlag zur Einkommensteuer gedeckt, so hätte es 50 Die Neichstagskandidaten für das Königreich Sachsen. Noch ist zwar die Kandidatenliste lür die Nelchstageivadl im Königreich Sachsen nicht geschlossen worden. Wobt aber läkt sitz au« dc-r Zahl und der Parle.steltung der bisher ausgestellten Kan- didaten kction im allaenieinen ein Bild deS Kampfes »m die M >n- Late gewinnen. Mir lasten die Lgtc der Kandidat.ii. die b.Sber nomin e-.t wurden, folgen; die Nnnen der bisherigen Mandats- inhaber sind durch gesperrten Druck bezeichnet. Wahlkreis Konservativ Nattvnallibrral Reformer Ars. lvolkSparrei Ze«t- Ut» Lozialdcmotratle 1. Zittau F otzv-Ooerullei so Bund d Landw'rte - ! — Linus» a»n Buddebeig-Zittau Ner-alnu» C.z- berger-Beilm -chr»s»,leU>r »rdm. -Zl sch er-Berlin 2 Lövau Bantdirrklor Weber - Löbau — Erzberger vuchhandt. srnder- in ann - Dresden 6. Bautzen-Kamenz ! — Weinhdir. Gräfe- Bischofswerda — ^ E zberger Höppncr 4. DreSden-Neusi. Generalmajor z, D Lchmaltz-Oberlökn. — — O"erlebrer Dr Barge-Leipzig E zber^rr Z-garrer fab, Oa >t Ka d, n- Dre- d -n 5 DreSden-Alist. . Bachlilndeinielsiei Nnroich-DreSden La»eg,nchiSral Dr. Heinz, - Dresden — — E» zber^r". Neoakteur Grad- n au ei - Dresden 6. Dresden-Land — Ooei legret Dr. B issi-nae- Dresden — Erzbcrgcr «chrmncllcr Horn-Dreodrn 7. MeltzenGtvszcn- bain P> osessor Dr- Ding, r Jena Landwul Gäbrl-Klesiig — Erzberger G.Uiw rl Nitzschlc- Grnßenba-n 8 Pirna - Siadlral Hamich-Pirna — Eczberger gikinkenkabe v -rsitz. srätzdorf-DreSden 0. Fieiberg-tzai- nichen Landnivter Ir. Maane- -Dresden Bi'l,pe,»lrtst>r Milder A eide c> — <Dz',erger T sch ei meitter Lchui ^e-Eussebaude 10. Döbeln Bürgermeltter N ide>-Rasiw-in L-hrer Beck-D- cSden Erzberger Photograph i Pinkau-Leipzig > t. Luchatz-Gltmma Murren OoeijaNizrul t«iesi-.Oi'ch -tz — Crzberger Buchuänoler L > pinski- L> tp zia 12, Leipzig-Stadl — Jasti,rat Dr. J-ii-ck-Leivzta — — Eczberger Kauf m aun Mo fiel er- Le p pg 13. Leipz'g-Land — Theodor Hillscncr E-zbcrgcr Zlgarlrnsgbi ikant »«euer- Leipzig 14. Boina-Nochlitz- Pegan eralleul a. O- V, L eberi-Berlin — Kau'mann Pritsche-Le'V'ig -- Erzberger Nedakicur Tchövil, n - Leipriq 15. MilNveido-F öha FabrilvZttzer st -rke-HrnnViiau R-ch'Saniv ui D . Zöphel Lnvzig — — E zberger N.dalrrur sliicl» len- 4llc»burg 16, Chemnitz ' - O"elsle,sm-1 meist» r ci cke huyn-Chemrntz — — Erzderger NeoMieur Nvstr- C cmniiz 17, Glauchau« Meeran - — Dr Clutiß-Loschwitz — — Eczberger P.t'leNrlr, Ignaz Au er-Be li>i 18. Zwickau Cnm- miischau — — ! — Kautmann Där-Zw ckau Erzbcrgcr Gastwi- i Stolle-Gesau 10. Stvllbelg- Schnreberg ! " — — — Erzberger Nrde.l»eur Galdttein-Zw-ckau 20, Zschopau- Mrnienbera — - Ldt. Ab. Zimmer- mann-Dresden — Erzbeiger Patio, a. D. Aöbre Z.-blendors 2l. Ännaberg- Schtv irzenberg — Handelsk.-Synd. Dr, eNresemann DreSd — Lanü>.-Abg, No.li-Anrai'era Ez kärger Erpedienr G re» z - Leipzig 22. Neichenbach Auerbach — stadlrat Me, kel-Mtilau — — Eczberger e bg- o-.iueler Ho» im »> >, n -s-er'-u 23, Plauen Büigeimeisier Dr Lcbanz-Oelsmtz F.ibOkant Koreugel-Plauen — Kaufmann Günther, Plauen Erzberger Piirl 'lowerer j Ger-sch - Berl-n bis 60 Pr'zenl Zusck/aa ppgcben! Ta kamen aber die brei ten Volksschicht! n dow. besser weg in der Regelung, die mau jetzt vorg nomwcr ha. Auch das neue Militärpensions- gesetz ist nicht zu vergessen. Es bringt so viele Wohltaten für die Angeho.gcn des Heeres. Um zur See gerüstet zu sein, ist ein neues Flottengesetz angenommen worden, das den 2Rtn von sechs neuen Auslaudkreuzeru vor- 'llreibt. Au allen diesen großen nationale» Ausgaben bat das Zentrum in hervorragender Weise mitgearbeitet. Das schl'iwnsle Kapitel in unserer -Politik ist die Ko lo n i a l p o I i t i k. Hier war eine Fäulnis ansgebrochen, d': für den Bcstand des Reiches, die Ehrlichkeit der Be- amteuwelt und der NeichSsi'railzen das Schlimmste fürchten ließ. S'it Jahren halte >>ch ein unverantwortliches Ver- lnschiingss'isiem vieitgemacht: Verfehlungen wurden nicht verfolgt! Einige wenige Lieferanten verdienten Millionen vom Ni'che. Da griff der Zentrnmsabgeordnete Erzverger fest und kräftig zn und zog den Dcbleier von diesen Vor kommnissen. Die liberale Presse h-at anfangs diesen Abge ordneten in schmählichster Weite beschimpft und jetzt? Da mußte'aber die Regierung und diese Presse selbst zugeben, laß er im Rechte war. Ter Kcllonialdireltor E r b v rinz ven Hohenlohe zeigte sich unfähig, sein Amt zu ver- '..alten und er mußte dies niederlegen. Da holte der Reichs kanzler den T^ntdiret'tor Ternbnrg, der mit der Säu berung etwas begonnen hat. aber cs blieb noch sehr viel zn Om, Bei einer neuen Forderung für Südwestasrika sder Au'srand daselbst hat schon -100 Millionen Mark gekostet) Iv.n es zur Auslösung deS Reichstages. Die Leser kennen dir Gründe hierfür. Heute schon ist alles einig, das nie eine Auslösung so hastig und so unüberlegt erfolgte und wegen einer solchen Bagatelle! Aber das Zentrum wahrt die Rechte des Reichstages! Das Schönste bei der Sache aber ist, daß in dem Monat, wo jetzt die Blockparteien mit der Negierung an der Dpitze ibre Schlacbtlinie unter der Parole: „Netten wir die nationale Ebre in Südwest- airika!" ausrotten plötzlich der Aufstand als beendet gel ten kann. Nun baden die Regierungsparteien ibre Fahne verloren und müssen suchen, wo sie rasch eine andere finden. Das Schlimmste dabei ist, daß die Wendung der Dinge säst eine Unanirichtigleit in sich schließt, denn die Regierung mußte von dem günstigen Dtand in Hüdwestansitä Kennt nis haben. Warum bat sie also trotzdem mit der „Wah rung der nationalen Wasfenehre" die Parteien im Reichs tage zu ködern gesucht? Besonders tonnen die Freisinnigen diesen Trick nicht verwinden, den ilmen die Regierung ge schlagen hat, um sie an den Regiernngswagen zn spannen. Politische Rrrndschan. Ovorlsetzung aus dem .Haublblatt ) - Konservative und Nntionalliberale. Die Verbünde ten des 16. Dezember entfernen sich täglich weiter ausein ander: die Konserbativen haben aber auch schon eingesehen daß ein Sieg des Liberalismus auf ihre Kosten gebt. In einer Anzahl konserbativcr Kreise sucht man bereits An schluß nach dem Zentrum hin. Die „Krenzzeitg." insbeson dere arbeitet in dieser Richtung und wir wollen ihr die Ar beit nicht erschweren. Zur Begründung fügt daS genannte Blatt bei: „Wir würden es vollkommen verstehen und jeden falls auch billigen, wenn bei diesen Wahlen die Vielheit der Kandidaturen und damit die Schwächung der bürgerlichen Parteien untereinander vermieden würde. den» diesmal kommt es vornehmlich darauf an, daß sich der Wille und die Kraft der „Bourgeois" zeigen muß, der Sozialdemo kratie Abbruch zu tuu. Wenn jedoch eine Partei wie die nationalliberale, den Anfang damit -.nacht, die Parteizer- splittcrnng im großen zu betreiben, so ist nicht eiuzuiebeu. urarui» die Konservativen io geduldig sein sollen, ans ihrer Haut Riemen schneiden zn lasien, Stoß erzeugt Gegenstoß, und unser Gegenstoß muß möglichst kräftig sein. Wenn man ans den Hlinimeii der nationalliberalen Presse hätte, ans die Stimmung in der nationallibcralen Partei schließen wollen, so wäre man zu der Ansllnnnng gelangt, es tverde von dorther der größte Wert ans gemeinsames Vorgehen der bürgerlichen Parteien gelegt. Tie führenden naticmal- liberalen Blätter »xmigstens haben sic!) fast alle in diesem Sinne ausgesprochen. Wenn wir auch keineswegs anneh men, daß diese Auslassungen den Zweck hätten haben sollen, das entgegengesetzte Vorgehen der Partei zn verschleiern, so muß die nationalliberale Taktik der systematischen Zähl kandidaturen doch immerhin überraschen . , . Das natio- nalliberale Vorgehen mit seiner Kandidatenansstellnng in allen konservativen Wahlkreisen regt unseres Erachtens zu der Frage an, ob nicht die „Stärkung" des Liberalismus am Ende auch zum Teil ans Kosten der Koinervatäx-n er folgen soll. Das wäre zwar vollkommen entgegen der von der Regierung ansgegebenen Wahlparole gebandelt, aber es erscheint im Hinblick ans die nalionalliberale Taktik als durchaus nicht ausgeschlossen. Jedenfalls werden die Kon servativen bier nichi wieder zn gutmütig sein dürfen." In allen Wahlkreisen des Zentrums würde man gut tun, diese Vorgänge zn beachten und sich bei zeit-n zu fragen, wie der Ausfall der ersten Wabl sein kann, Znm Beispiel soll in Heilbronn, wo ein Hozialdemokrat in Stichwahl kommt, der nationalsoziale Naumann ausgestellt werden, der dann Aussicht bat. den Konservativen zu verdrängen. D-a legt sich die Frage nabe, ob das Zentrum lullst so'ort in der erneu Wahl für den konservativen Kandidaten einrreten soll, um diesen ganz sicher in die Stichwahl zu bringen. Die betreffenden Wahlkomitees haben allein die Ent'cbei dnng zn Irenen, aber solche Maßnahmen sind bei der Eigen art der Situation erst angezeigt. Unter falscher Flagge segelt die „Deutsche Mittel stands Korrespondenz", non der schon vor einiger Zeit fest- gestellt worden ist. daß sie mit dem Verband der Warenhäuser nicht schlecht sl-.cht. Wie wir der „Kiel. Ztg." enlnebmen, wen de! sich diese.Korrespondenz in einem Artikel zn den Wahlen gegen die deutsche Mittelslandsvereinignng, die ans dem. besten Weg-' sei, „'ich von der agrarischen Strömung cin- sangen und niilreißen zn lassen". Der Artikel schließt: „Der Mittelstand gebärt znm liberalen Bürgertum, er ist sein .Kern, seine Wurzel in nationaler, in wirtschaftspolilischer und in sozialpolitischer Beziehung. Hind Mancheiterlente in der Frage des InG'-m/ knie,', lui^«-/. zu nxsit ge gangen. nun gut, so möge der Mittelhand gerade inner!,alv dieser Reiben überzeugend wirken, daß neben der Delbstlsilte in manchen Dingen auch die ^taatsbilse eine Notwendigkeit isi. Gerade jetzt wird dom Mittelstand die beste Gelegenheit geboten, darzntnn, wohin ihn lei» innentes Wesen unbedingt treiben muß, Im ganzen deutsche» Reiche werde» sich, nallv dem der große Plan verwirklicht ist, die sämtlichen liberalen Grnvpe». von den Nationalliberaleii bis zur dautsllx'n Volkspartei, znsammentnn, ein Kartell schließen und geeignet je nach dem jeweiligen Besitzstände einen Kandidaten ans- stellen. Und für diese» einzntreten, wird, in nationaler und wirti'clxistsvolitischer Beziehung, die Pflicht und Ausgabe eines jeden Mannes ans dem Mittelstände sein!" Tie