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gierung habe jedoch erklärt, so lange sich keine andere Macht in die tibetanischen Angelegenheiten einzumischen versuche, werde die britische Regierung keinen Versuch machen, Tibet zu annektieren, ein Protektorat über Tibet zu errichten oder die innere Verwaltung von Tibet zu kon trollieren. Die Negierung beabsichtige nicht, dem Hanse den weiteren Schriftwechsel gegenwärtig zu unterbreiten. Balkan — Die nach Guemendsche als Stellvertreter der Zivilagenten entsandten Nappaport und Petrojeff stellten fest, daß das von der Bande besetzte Hans von den Truppen angezni'.det wurde und dadurch 34 Häuser verbrannten, sowie das; hierbei tatsächlich Ausschreitungen stattfandeu. Die Bevölkerung wurde durch die Untersuchung, welche von den Behörden nicht gehindert wurde, sehr beruhigt. Für die Betrosienen dürfte eine Hilfsaktion von der Pforte an gesprochen werden. Tie Demobilisierung der Redif-Ba- taillone macht Fortschritte. Aus dem Sandschak Prizrend, wo nur 5 Nizam-Bataillone verblieben, sind bereits alle Redis-Bataillone abgegangen. Die Konsuln der Entente- Mächte halten die Zahl der Nizam-Bataillone angesichts der jüngst wieder gestiegenen Erregung der Albanesen zur Ansrechterhaltnng der Ruhe und Ordnung für ungenügend. 13 Bataillone werden als unentbehrlich angesehen. Tie ans Saloniki stammende Meldung, das; alle Ilaives des 3. Korpsbereichs eiuberusen werden, ist falsch. Vorläufig wurden nur 1«', Bataillone Nediss 3. blasse I früher Ileiwe) und zwar je vier in den Wilajets Memastir und llesknb, sowie in den Sandschaks Saloniki und Seres angeblich nur zu einer vierwöchigen Wasfenübnng einberufen. Eine längere Beibehaltung unter den Waffen und Einberufung weiterer Bataillone ist voransznsehen, falls der an die Provinzialbehörden ergangene Befehl, die Entlassung aller 05 Redis-Bataillone des Salonikier und Adrianopeler Korpsbereiches vorzubereiten, ausgeführt wird. A.-.tK iZLttdt Mtd Land. (Milli ilnuzeii au?' Nüü'lviil Lescrlroise Uli» »»»aiiil-usfl-r>i>;>iiig sür dicso Rubrik siild o«r Nodaltiou aUrzrii wiUkuiinur». D-r Raine dos EiusottdorS »stoilst SirhrimniS drr Redallivn. A»ü»l)i»r ßuichrisloii müssrn »nbrriicksichliül blribrn.) Dresden, den 2t. Juli 1604. —* Sr. Majestät dem Könige behagt die Kur in Gastein vorzüglich. Das Körpergewicht nahm mehr als 2 Kilo zu. Der Monarch geht täglich spazieren und fährt mit Ihrer Kgl. Hoheit Prinzessin Mathilde aus. —* Bei den Fernsprechämtern sollen demnächst ans Anordnung des Reichs-Postamtes Ausknnstsstellen errichtet werden. Diese sollen die Anfragen der Teilnehmer über Verlegungen und Aufhebungen von Telephons, über Störungen und andere dienstliche Angelegenheiten erledigen. Zur Ausübung dieser Funktion sollen ausschließlich nur Telephonistinnen, welche seit längerer Zeit im Amte tätig sind, verwendet werden. —* Der Rat zn Dresden richtet an die Besitzer von Firmen- und Reklameschildcrn unter Hinweis auf ihre Haft pflicht für etwaige Unfälle die Aufforderung, die Befestigung solcher Schilder zu prüfen und etwaige Mängel sofort ab stellen zu lassen. Der Rat sah sich zu dieser Maßnahme durch öftere Unglneksfälle veranlagt, welche durch das Herab fallen der ungenügend befestigten Firmenschilder infolge von Windstößen entstanden sind. —* Die Stadtverordneten haben nach einem Beschlüsse vom 25. Februar d. I. den Rat ersucht, die Enteignung des zur Durchführung der Weinbergstraße in Vorstadt Trachenberge erforderlichen Landes nachzn- suchen, da diese Straszendnrchfnhrung im öffentlichen Interesse geboten erscheine. Die Mehrheit des Rates lehnte es ab, ein öffentliches Bedürfnis für diese Stratzendnrchführnng zur Zeit anzuerkeunen. —* Im Flußbett der Elbe. Das Ziel vieler Hunderter bildet augenblicklich das Fluszbett der Elbe und im besonderen die uralte Angustusbrücke. Die Tage der Brücke sind gezählt, aber noch einmal nimmt sie das regste Interesse für sich in Anspruch, denn sie steht fast ganz frei vor unseren Augen. Die Pfeiler an der Alt- städter und Neustädter Seite, sowie die zwischen diesen be- findlichen Fahrrinnen werden nicht mehr vom Wasser be spült. Die letzteren sind völlig ausgetrocknet und dort, wo sonst die Schiffe ihren Weg durch die Fluten bahnten, spielen jetzt ganze Scharen barfüßiger Knaben und Mädchen. Das ist noch nicht dagewesen und rvir werden es auch wohl nicht wieder erleben. Mit der größten Vorsicht müssen die Schiffe durch die mittleren Pfeiler ihren Weg suchen und bei der jetzigen anhaltenden Trockenheit wird auch dies nicht lauge mehr möglich sein. Die jetzige Generation sah wohl noch nie die Kolossalpfeiler der alten Angustusbrücke völlig frei von Wasser. Zu gleicher Zeit weiden die Grundflächen der Pfeiler, die im Laufe der Zeit etwas schadhaft geworden sind, von Steinarbeitern ausgebessert. Es dürste wohl in der Geschichte der alten ehrwürdigen Angustusbrücke einzig dastehen, das; dort, wo bei der Hoch flut am 31. März 1845 der Hinterkopf des 5. Pfeilers weggerissen wurde und samt dem von Johann Georg II. gestifteten, stark vergoldeten Metallkruzifire ll'/^ in Höhe und 33 Zentner Schwere) in die Tiefe versank, jetzt das Flußbett fast zu überschreiten ist und nur noch ein kleines Bächlein rinnt. —* Das an der Stirnseite des Bogens der Augnstus- brücke zwischen dem Mittelpfeiler und dein nächsten Alt- städter Pfeiler befindliche Brückenmännchen. welches wohl sehr vielen Dresdnern nicht bekannt sein dürfte, kann jetzt durch den niedrigen Wasserstand ohne jede Schwierigkeit besichtigt werden. — * Durch die Trockenlegung eines Teiles des Strom bettes am rechten Elbnfer haben Kinder beim Spielen vor der Angustusbrücke 20 Mk. in bar gefunden. —* Ein Sonderdampfschiff, welches die Mitglieder der Fleischerinnung nach der Sächs. Schweiz zn befördern hatte, fuhr in der Nähe von Wachwitz auf und konnte erst nach einem cinvicrtelsrü.digcn, unfreiwilligen Aufenthalte die Weiterfahrt fortsetzen. —* Nachtwm der heutige Pegelstand in Dresden den Rekord mit —218 am erreichte, muhten die Fährte»» der Sächsisch - Böhmischen DamPfschiffahrtS - Gesellschaft von Dresden abwärts nach Meihen—Diesbar—Riesa—Strehla bis Mühlberg eingestellt werden, während sämtliche fahr- planmähigen Fahrten zwischen Dresden und Herrnskretschen noch weiter ausgeführt werden. Ausgenommen davon sind nur die allgemein beliebten Lurusfahrten vormittags 8 und 11,15 Uhr ab Dresden. —* Am Dienstag abend hielten die hiesigen Parkett leger eine Versammlung ab. Sie nahmen den von der Tarifkommission unterbreiteten Tarif au und beschlossen, ihn sämtlichen Parkettfabriken und -Geschäften Dresdens und der Umgegend vorzulegeu. Die Gehilfen »vollen bis zum 25. Juli auf Bescheid warten und dann bei Ablehnung ihrer Forderungen in den Ansstand eintreten. —* Das Volksbad Anuensirasze 37 ist seit gestern für die Dauer von etwa zwei Wochen geschlossen. —* Das Volkstyeater im Palastrestauranl, Ferdi nand Straße, wird auch nach der erfolgten Zwaugsver- steigernng des Grundstücks fortgeführt. Täglich finden Vor- stellnngen statt. —* Der Tod, der bei dem letzten Brande in der Dresdener Heide nmgekonmienen Arbeiterin Schmidt ist nach Angabe der Amtshanptmannschaft Dresden Neustadt ans Selbstmord znrnckznführen. - * Tic Heide ist innerhalb der letzten Woche wieder holt sowohl bei Nacht wie bei Lage von der Land- ! gendarmerie abgestreift worden, ohne irgend welches Ge j findet entdeckt zn haben. Eine Beunruhigung wegen Un sicherheit der Heide ist somit nicht am Platze. — * Mittwoch früh stürzte »ich im Hanse Ostbahiistr. 7 ein etwa 4<> Jahre altes F-Einlein ans einem Fettster der I. Etage hinab und war sofort tot. —* Die Folgen eines Wespenstiches. Ein junges Mädchen von hier, das von einem Spaziergänge nach Klotzsche znrückkom'.nend, unterwegs von eit.er Wespe in das s Handgelenk gestochen wurde, empfand wohl gleich darauf heftige Schmerzen, vermied es jedoch, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, gebrauchte vielmehr mir sogenannte Hausmittel, die aber leider nicht die gewünschte Wirkung hatten, denn der Arm schwoll nicht mir stark an, sondern es bildeten sich bis znm Oberarm zahlreiche veitsbohnen große harte Knoten und nach kurzer Zeit entstand oben am Arme, eine große, stark eiternde Wunde, die jetzt trotz aller Mittel nicht heilen will. DaS Mädchen m»s; jetzt sür ihre Gleichgültigkeit, nicht gleich ärztlichen Rat eingeholt zn haben, schwer büßen. Briesnitz. Infolge der langandanernden Trockenheit ist, wie hier, so auch vielerorten die Notreife eingelreten. Man hat sogar schon mit dem Schnitt des Weizens und des Hafers beginnen müssen. Die berechtigten Hoffnungen deS Landmannes ans reichliche Ernte sind völlig zn Schanden geworden. Kurzes, schlechtes Stroh, kleine und dazu noch geringe Körnerfrüchte, das sind die diesjährigen Ernteergebnisse! Aber auch die Rüben, das Kraut und die Karte nein geben zn ernsten Besorgnissen Anlaß. — Den geringen, wohl nicht gleich wiederkehrenden Tiefstand der Elbe benützen viele Leute, Kinder sowohl, als auch Er wachsene, den Elbstrom am sog. „Kaditzer Loche" bei einer Wasserhöhe von 85 ein zn dnrchgnereu. um vielleicht später sich einmal rühmen zu können, die Elbe in eigener Person „durchwatet" zu haben. Bautzen. Ter Neubau des hiesigen Elektrizitätswerkes schreitet rüstig vorwärts. Schon im Oktober soll der Neu bau fertiggestellt sein. — Am Sonnabend abend ist im Wnjanzschen Steinbruck) in Eosnl der Steinmetz Berndt aus Mehltheuer beim Baden ertrunken. Man vermutet, das; ein Tchlaganfall die Veranlassung znm Tode ge wesen ist. — Am Sonnabend nachmittag sind ans Baschützer Flur das dem Herrn Gutsbesitzer Wehle in Baschütz ge hörige umfangreiche Feld Gerste und ein Feld Weizen total abgebrannt. Dem Vernehmen nach soll angeblich ein Knecht des Genannten durch Wegwerfen eines brennenden Streichholzes den Brand nnvorsichtigerweise veranlaßt haben. NcugcrSdorf. Am Montag nachmittag entstand durch Funken ans der Lokomotive am Bahndamm zwischen hier und Eiban ein Brand, wodnkch das Gras und die lebenden Schntzzänne abbrannteu. Grosrschiinau. Der im Oberdorfe wohnende Tischler Meister Heinrich Roscher wurde ans der Schießwiese, während er sich mit einem »'im befreundeten Schützen unterhielt, von einem Herzschlag getrosten. Man brachte ihn sofort in das Schießhänschen, wo ihn Herr Sanitälsrat Dr. Feine so gleich untersuchte und seine llebersühinng in die Wohnung anordnete. Ans dem Transporte dahin verstarb er. Grosrschviiai». Die Bewohner unseres Ortes wurden während des Vogelschießens nicht weniger wie dreimal durch Fenersignal in »licht geringes Erschrecken versetzt. Sonntag nachts, gegen '/„12 Uhr, wurde durch eine ruchlose Hand ein im Hose des Herrn Rothe befindlicher Haufen Holzspähne angebrannt. Fn wenigen Augenblicken schlugen die Flammen hell auf und ergriffen einen in der Nähe liegenden Reisighausen. Durch das rechtzeitige Ein greisen der Bewohner und der Feuerwehr wurde das Feuer unterdrückt. — Alis dem Schützensestplatz entstand durch die von einen» Fenerivehrmanne dort gegebenen Fenersignale große Aufregung, doch beruhigte man sich, nachdem der Brand nnterdrückt war, bald wieder. — Weiter entstand Dienstag früh, gegen ^/„3 Uhr. Feuer in dem Gehöft des Herrn Fuhrwerksbesitzers Kahlert. ES war am Hause be findliches Reisig augezi'nidet wenden und dieser Brand wurde von Leuten, welche vom Schießfcst heimkehrien. bemerkt und mit Hilfe der Hansbewohner und NachbarSlente ge löscht. Größeres Unglück entstand eine halbe Stunde später im Niederdorf, wo im Grundstück des Herrn Michel Feuer nusbrach, das in kurzer Zeit Wohnhaus. Scheune. Stall und Schuppen einäscherte. Vom Wohnhaus blieben nur die Grundmauern und von der Scheune blieb eine Giebel seite stehen. Die Feuerwehr arbeitete mit großer Umsicht, doch war au ein Unterdrücken deö Brandes voi» vornherein nicht zu denken. Der Schaden »st sehr groß; das Grund stück soll nur sehr niedrig versichert sein. Die ii» der Nähe des BrundobjektS hinführende Telephonleitung wurde eben- falls von den Flammen zerstört. In allen Fällen wird Brandstiftung vermutet. Vermischtes. V Der Schlaf des Gerechten. Ein Fall, »vie er Wohl einzig dastehen dürfte, ereignete sich dieser Tage vor dem Schwurgerichte zu Lhck (Ostpr ). Während näm lich der Erste Staatsanwalt seine Anklagerede hielt, den Angeklagten des wissentlich-m Meineids ziel» und als er schwerendes Moment be »vor hob, das; mau einem Menschen, dee wider besseres Wissen Zne >'a!sche Anzeige ermattet, sehr wob! einen Meineid, ja selbst das schwelgte Verbrechen Zu trauen könne, war der Angeklagte auf der Aullagebauk jaust emge'eblaseu und fiel unter mächtigem Gepolter laug aus die Erde. Ter Krieg in Tftasierr. Tie Aktionen der russischen Freiwilligenslotte im Ro ten Meere, das Kapern von Handelssckmsen neutraler Mackste droben internationale Verwickelungen heraufzube- schwören. Die beute vorliegenden Depeschen bestätigen un sere Ansicht. Bezüglich der Anbaltung des deutschen Post- dgmpsers „Prinz Heinrich" durch den .Kapitän des „Smo lensk" bat die russische Regierung, »ms die sofort von deut scher Seile erhobene Be'cbwerde wegen der Wegnahme der japanischen Post, vorläufig die Anlwort erteilt, das; der rus sischen Regierung über de» Vorsgll niebt das Geringste be kannt iei und daß »ie das Eingebeii des Berichtes des Kom- »»»aiidaiite!» des ..Smoleiist" abwarten inüsse, ebe sie in die ser Aiigelegciiben Beschlüße fasse. Jedoch dieser spezielle Fall wird Gegenstand einer privaten Auseinandersetzung zwischen Rußland und Deutschland werden. Das Inter nationale der Frage lieg! darin, daß die russischen Schiffe die Dardanellen nnter Handelsslagge passierte» und mm im Roten Meere kriegerische Kaperlätigteit ansüben. Admiral Sir Fremanile bat sich dem Vertreter der „St. James Gazelle" gegenüber geäußerl. wenn er Beieblsbaber der Mstjickmeerslolle wäre, würde er seine» Schissen anbe- fehlcn, de»» britischen Handelsschissen energische» Schutz ge gen die Bebelligniigei» der russischen Schisse im Roten Meere zn gewävren. Tie Schisse der russische» Freiwilligeiislotte bätle» leine» Stalus. Die englische Regierung sollte die ruisi'che Regierung ans'ordern, sie znrückziiruseii oder sie inüsse die Folgen gewärtigen, denn diese seien nichts »veiler als Piratensckiisse und würden auch als solche bebandelt wer de». Rußlands Vorgeben sei einfach nicht zu entschnldigei». lieber die Malatla Anäre wird gemeldet: P or 1 Said, 2l>. Juli. »Meldung des R. B.) Die Malatla ist beute trüb liier ciiigetrossen. Sie führte die russische Kriegsslagge »nd balle einen russischen .Kapitän bo» der Kriegsmarine, vier Ossiziere und 15 Matrosen und Heizer a» Bord. Die Mgmiscbast der Malatla ist als kriegs- gesangeii erklärt und jeder Verleb»- mit der Küste unter sagt worden. Eine bewassnete Mackst bewarbt das Fallreep. Dem eiigliseben Kapitän des Selünes, der gegen die »lim z» teil gewordene Bebandlung Einspruch erbob, ist mehrere Male mil der Verbaitiing gedrolst worden. London, 2'>. Juli. Nack» einer bei Llopds einge- gangene» Depesche ballen die Bebörden von Port Said die Malalta bis znm Eintreffen weiterer Iiistrilttionen an. L o n d o » , 2>>. Juli. Das Reuter ich e Bureau erfährt, daß die Passagiere der Malalta an Bord des nach Osten fah renden Dampfers Marmora gebracht worden seien, der ehenfalls der Peninsula»- and Oriental Linie gebärt. Der Präiident der Gesellschaft Sir Tboinas Sntberlgiid teilte dem genannten Bureau mit. daß er über die Gründe der in Frage stellenden Beschlagnahme gänzlich in Dnnteln sei. Es sei »»»möglich, »»her diesen Gegenstand irgend eine Meinung z» äußer». London, 2». Juli. Die Zeitungen fahren fort, die Beschlagnahme der Malalta in den schärfste» Ausdrücken zn besprechen. Die Petersburger Meldung, die Malakka werde nach Sewastopol gebracht werden, wird als Anzeichen für die Absicht Rußlands ansgesaßt, die Neiitralität der Dar danellen z» bestreiten. Standard meint, die Nation erwarte, daß das gegen wärtige Amt tvirlsamere Maßnabmen treffe als der ge- wölmlsche diplomatische Verleb»- verspreche. Wenn erlaubt werde, daß die Malalta unter bewaffnetem Geleit ihrem Bestimmungsort zugesiilut werde, so würden viele friedlie bende Engländer tragen, zu welchem Zweck eine englische Flotte eristsere. Daili) Telegraph meint, Rußland habe die schwierigste und gesäbrliebste Streitfrage in Bezug auf das internatio nale Reckst angeregt. Die Nation uiüsie volles Vertrauen in Lansdowne setzen. Die Japaner mache» cs übrigens aiicb nickst anders, »nie die gestern gemeldete Beschlggmibme des englischen Dampfer „Pciping" durch einen armierte» Handelsdamp- fer beweist. !-!xi inistn tr.-ilmitt. L o i» d o n , 2>>. Fnli. Das „Rcnteri'che Bureau" mel det aus Petersburg: Der britische Boli'ckiailer rickstete nach mittags eine energische Protestnote an die »-»»fische Regie rnng wegen der Wegnabme des Dampfers „Malatla". Die Note fordert die sofortige Freigabe des Tampsers »»ter Hinweis daraus, daß die russische Regierung fick» nicht auf rechtlichem Bode» beinndei» babe »nd die an Bord befind liche Munition der britischen Regierung gehöre und für das in den chinensckien Gewässern benndlicbe englische Geschwa der heilimmt sei. Die Kisten wären mit einem deutlichen Pfeil gezeichnet, dem als offizielle Marke der englischen Re gierniig hekamiten Zeichen. Rußland wird schließlich in der Note ani die volle Schwere der etwaigen Folgen lünge- wiesen. T o kio , 20. Juli. <Reilter»ieIdiing.> Der Dampfer „Talastniiiaingrii" ist heute mittag in Mororan ejiigctrossen, nachdem er vorder durch das russische Wladiwostokgeschwa- der diirchsuckst war. Der Dampfer berichtet, die russische Flotte setzte ibre Fahrt mit äußerster .Kraft nach Südosten fort, als wen» sie nach Saigan fnlnen »volle. Es sei niög- lieh, daß dies iinr eine List sei, uin japanische Schiffe aus- znspüreii. Tie Militärattaches der 2. Armee sind heute abend ahgereist »nd werden sich am Sonnabend in Moji ein- schifscn. Tokio, 20. I„lj. (Meldung des Reuierschei» Bur.) Auf Grund der liier eingegangencii Meldung, daß das Wla- diwostokgcschwader die Tsngarnstraßc passiert hat, ist an die an der Ostküstc verkehrenden Kauffahrteischiffe eine amt-