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aufgestellt worden ist. Zur Beratung stehen u. a.: Ter Ausbau des Elbwinkels bei DieSbar und die Abbaggerung der beiden vorstehenden Ecken, die Verlegung des Elevator- und der Ausbau der unbeniitzteu Holzschlepper ini Hafen eingange von Gröba. ferner eine Besprechung über die Pillnitzer und Döbeltitzer Fahrwasserverhältnisse, die Elb uferberichtigung im Ostragehege, der neue Dresdner Pegel. Schiffssperrungen wegen Ruderregatten, Sonntagsruhe im Binnenschiffahrtgewerbe, militärische U-bungen österreichischer Schiffer, der Stand der Frage der Schiffahrtsabgaben usw. —* Der Turnverein der Prrnaischen Vorstadt veranstaltete am Mittwoch abend im Etablissement Carola garten einen gutbesuchten Familienabend, der den VeretnS- mitgliedern und ihrer Damen eine Fülle von Unterhaltung bot. DaS bekannte Salzbrennersche dreifache Quartett hatte die gesanglichen und humoristischen Vorträge über nommen und brachte eine Anzahl Volksweisen, sowie einige vorzüglich gelungene Tenorsoli zu Gehör. Das StsttungS- fest des Vereins findet am 13. Februar im Konzerthause Zoologischer Garten statt. Die Turnabende finden Mon tags, Dienstags. Donnerstags und Freitags in der Schul- turnhalle, Marschallstratze, statt. —* Der Dom zu Freiberg soll nunmehr eben falls wie der Meitzner Dom. wieder Turme erhalten und eS hat sich bekanntlich zum Ausbau und zur Erneuerung des Freiberger Domes ein Dornbauverein gebildet. Dieser schrieb einen Wettbewerb für den Wiederaufbau der Türme des Freiberger Domes aus und die eingegangenen Preis- bewerbungen sind gegenwärtig im Westflügel des städtischen AuSstellungspalastes zu Dresden ausgestellt. Es sind über 20 Arbeiten eingegarigen. darunter manches Gute und viel Mittelmätziges. Die meisten Architekten sind auf den Vau von zwei Türmen zugekommen, während nur einige Ent würfe mit nur eine», Turme ausgestellt haben. Den ersten Preis erhielt der Entwurf mit dem Motiv: ^Oarpo Oivin." Er zeigt zwei kräftige Türme von etwas vonein ander abweichenden Konstruktionen. Der Dom selbst ist unverändert geblieben und die Türme fügen sich in har monischer Weise in das mitteralterliche Städtcbild der alten Bergstadt ein. Mit dem zweiten Preis wurden drei Pro jekte ausgezeichnet und zwar die Entwürfe mit den Mottos „Also mit Gunst", Getreue Nachbarn" und „Erz". Der erstgenannte Entwurf zeigt einen schönen Turm von ge- fälliger Form. DaS zweite Projekt weist zwei kräftige Türme mit gedrungenen Helmen aus; und das dritte Projekt führt zwei schlanke gotische Türme vor. Die inter essante Ausstellung bleibt noch einige Tage geöffnet. Riesa, 14. November. Sehr schwierig gestalten sich die"gegenwärtig "zur Verbretterung der Fahrrinne am Nixstein unterhalb Strehlas vorgenommeneu Arbeiten, weil sie unter Wasser ausgeführt werden müssen. Die GZleins- sprengungen finden unter Verwendung einer Pretzluft- anlage sehr harten Syenits statt, einer Maschine, welche imstande ist, in ganz kurzer Zeit ein Loch bis zu 25 Zen timeter Tiefe in den härtesten Stein zu bohren. Leipzig. Die Hauptkonferenz des Schulbezirkes Leip zig I fand anr 12. November statt, wie immer in der Albert- halle des Kristallpalastes. Im idealen Anschluß an die Themen des Vorjahres — rr) Die Hilfsmittel für den Ge sangsunterricht; b) Körperliche Hebungen auf der Unter stufe im Anschluß an den Unterricht — kamen dieses Jahr zwei Fragen zur Erledigung, die die Schule als „Arbeits schule" betrafen. Herr Direktor Dr. Hänig sprach über Ar beitsunterricht und Volksschule. Ohne daß der erste Vor tragende gerade neue Gesichtspunkte entwickelt hätte, wußte er die leitenden Gesichtspunkte geschickt herauszuheben und hier und da durch leisen Humor belebend durchwürzt, fesselnd vorzutragen, eine fein durchdachte Arbeit. Ter Gedanke, dem mehr passiven Anschauen das aktive Verarbeiten der Anschaunngsstoffe gegenüberzustellen und die Erziehung er gänzend beizufügen — das sei Fröbels Grundidee. Und somit zeigt auch nach dieser Richtung das moderne Schul leben die bekannte Ersckvcinung, daß man auf alte Ideen gern wieder zurückkommt — in rechter geschichtlicl>er Be sinnung. die vor Uebcrstürzung bewahrt, wie Otto Will- mann in seiner genialen „Didaktik als Bildungslehre" sagt. Der zweite Vortrag bildete die Anwendung dieser allgemei nen Idee auf die besonderen Verhältnisse der Fortbildungs schule für Knaben. Die diesjährige Hauptversammlung trug insofern einen besonderen Charakter, als die dritte städtische Fortbildungsschule für Knaben ungefähr 30 Zög linge zweier Verufsklassen — der Friseurklasse und der Kon ditorklasse — mit in die Vorräume des Versammlungsortes gebracht hatte und sie arbeiten ließ, und so ein Bild gab von dem Betriebe dieser Fachschulen. Tie Kurse dauern drei Jahre und verbinden Allgemeinbildung mit Fachaus bildung in ungemein glücklicher Weise. Der Unterrichtsstoff erfährt, um die so notwendige Abwechslung nach den acht Volksschulfahren zu erzeugen — eine Umstellung seiner zwei Teile, in dem Sinne, daß man von dem Berufsleben und seinen Interessen ausgeht und an seine arbeitsteckmischen Stoffe die allgemeine Belehrung anschließt in der Reihen folge, daß nach dem dritten Lehrjahre hin die Berufsbildung immer allseitiger beleuchtet durch die fragende Allgemein bildung schärfer hervortritt und als ein durchdachter Vil- dungsstoff bleibende Bewertung erfährt. Ein äußerst glück licher didaktischer Zug. Eine konzentrische Behandlung sichert die notwendige Steigung des Interesses. Natur objekte und Modelle sind die z>vei großen Arten der Lehr- mittel. Oskar Pache, voriges Jahr gestorben, war der Schulmann, der die Allgemeinbildung dieser Lehranstalten in rechte Bahnen leitete. Dieser Tage wurde seine Gedenk tafel enthüllt. Tie anderen Direktoren, Germer und Scharf — letzterer nach Magdeburg berufen, ivohin er das Leipzi- ger System überträgt — haben die Berufsbildung orga nisch in das Schulganze der Fortbildung eingefügt. Ein großer Stab gut ausgesuchter, tüchtiger Kräfte von Lehrern setzen diese so recht die Bedürfnisse der Neuzeit treffenden Ideen und Pläne in eine schöne, zweckbewutzte, konkurrenz fähige Wirklichkeit um. Die betreffende Innung stellt für Leitung der beruflichen Betätigung der Schüler einen ihrer Meister als Lehrer, der von der Innung bezahlt wird, die hierfür wiederum Zuschüsse erhält von der Stadt und vom Ministerium. Zur Zeit gibt es Fachschulen für Friseure, Konditoren, Bäcker, Fleischer und Klempner, geplant ist.eine für Uhrmacher. Die Idee dieser Sondergestaltung ging seinerzeit aus von Leipzig. Wenn auch München (Berlin?) darin Leipzig überflügelt zu haben scheint, so ist es eben für den ruhig denkenden Schulfreund die Frage, ob eine Ueberbietung in diesen Zweigen nicht zu sehr nur auf Kosten einer umsichtigen allgemeinen Bildung möglich war. Wir leben in der Zeit der raffinierten Ausnutzung der techni schen Gedanken. Das hat aber das andere Symptom gezei tigt: die nervöse Unruhe, die pädagogische Ueberstürzung, die kunsttechnische Ueberspannung, die künstlerische Ueber- treibung. Darum ist es manchmal ein größeres Verdienst, bei Verwirklichung Neuer Ideen nicht so sehr als erster Renner sich zu beteiligen, obwohl die Neuheit der Idee und der Beifall der Menge dazu reizt. Tie rechte Witte bleibt auch hier wie überall die beste Sommerfrische Os Geistes. Hugo Löbmann. Leipzig, 14. November. Das Reichsgericht verwarf die Revision des ehemaligen Zirknsbesitzers David Nieder hofer. der am 2. Oktober vom Schwurgericht zu München wegen Raubmordes, begangen am Kaufmanne Hendichel, zum Tode verurteilt worden ist. Leipzig - Gohlis. Aus dem ncuerschicnenen Benno kalender von 1908 kann man sich ein ungefähres Bild von der Anzahl der Katholiken machen, die in den Nordvororten Leipzigs wohnen. Weil die Aufstellung aber nicht ganz vollständig ist, so sollen folgende Angaben des Statistischen Amtes über die Volkszählung von 1905 zeigen, daß der Wunsch der Gohliser Katholiken nach einer selbständigen Seelsorgstelle und Kirche in Gohlis vollauf berechtigt und dessen Erfüllung dringend nötig ist. In Gohlis sind 1264. in Eutritzsch 457, in Mockau 8t6. in Möckern 389, in Wahren 292, ferner in den anliegenden Ortschaften zu sammen noch 263, im ganzen 35l l Katholiken. Und seit her sind schon 2 Jahre vergangen, in denen sich auch Zuzug bemerkbar machte. Freikcrg, l5. November. (Telegramm.) Der gestern abend 6 Uhr 25 Minuten von Fretberg nach .Halsbrücke fahrende Zug stieß bei einem Balmübergange an der Frauensteiner Straße mit einem ViehtranLpoclmageu zu sammen. Der Wirlschaftsbesiher Hasche und der Fleischer- Meister Rothe wurden schwer verletzt. Rothe ist an den Folgen der Verletzungen noch in derselben Nacht gestorben. Hasche erlitt einen Schlüsselbcinbrnch. Der Wagen wurde etwa 30 Meter weit fortgeschleist und vollständig zer trümmert. Das Pferd halte sich losreitzen können nid wurde nur leicht verletzt. Ein iu dein Wagen befindliches Schwein wurde getötet. Die Weiche au der Uuglücksstelle wurde stark beschädigt. Der Unfall wird darauf zurück- geführt, daß die Insassen des Wagens daS Warniiiigssigiial des Zuges nicht gehört und bei dein dichten Nebel den Zug zu spät gesehen hatten. Chemnitz, 14. November. Unter außerordentlich starker Beteiligung gingen gestern die Stadiverordnelcn- wahleu für die Abteilung 1) (Arbeiterstand) und die Ab- teilung 0 vor sich. Die Abteilung Ich die Domäne der Sozialdemokraten, bracht- einen Sieg der „Roten" mit 5425 Stimmen gegen 1240 bürgerliche. In der Abteilung 0 siegten die Nationallibcralen mit 900 Stimmen Vor- sprimg. Die Sozialdemokraten hatten auch in Abteilung 0 Kandidaten ausgestellt, schnitten aber dabei mit nur 18 Stimmen kläglich ab. Waldheim, 14. November. Die Stadtverordneten ge- nehinigten die Ratsvorlage betreffend Aufnahme einer An leihe von 69 000 Mark für Gasanstaltszwecke. Limbach, 1-1. November. In der vergangenen Nacht brach in dem bekannten Hotel Stadt Mannheim Feuer aus, das einen ziemlich großen Umfang annahm und auf den Futterboden übersprang. Der Gasthofbesitzer Schell und seine Frau retteten sich nur mit Mühe. Viele Möbel und Wäschestücke sind verbrannt. Neben mehreren Zimmern ist auch der große Konzertsaal stark beMdigt. Das Dach ist zum großen Teile eingestürzt. Oberluugwitz- 14. November. Ans der Clausschen Wiese ist ein 60—65 Jahre alter Mann, vermutlich ans der Umgegend, erfroren anfgesnnden worden. Mitteldors b. Stollberg, l4. November. Gemeinde- Vorstand und Ortkrichtcr Johann Gottfried Glänze! beging heute mit seiner Gattin das Fest der diamantenen Hochzeit. Netzschkau, 14. November. Der hiesige Stadrgcmcinde- rat hat mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse den von Geschäftsleuten eingebrachten Antrag auf Anordnung des Achtnhrladenschlnsses nicht befürwortet. Reichenbach, 11. November. In unserer Stadt tritt man der Errichtung eines städtischen Elektrizitätswerkes näher. Jetzt werden Fragebogen in Umlauf gesetzt, mn den mutmaßlichen Bedarf festzustellen. Zur Erledigung der Vorarbeiten hat der Stadtrat 3000 Mark bewilligt. Plauen, 14. November. Drei Brüder der Mäi.nel- schen Familie gerieten im Klein-Friesen in Streit, wobei einer der Brüder, der 41 jährige Handarbeiter Otto Mäimel. so schwer mißhandelt wurde, daß er an den Folgen eines Schädelbruchs verstarb. Olbcrnha», 14. November. In stark verwestem Zu stande fand man im Zölbitzer Walde auf Sorgaucr Flur die Leiche eines Erhängten. In dem Toten wurde ein be reits seit dein 5. Oktober verschwundener Waldarbeiter ans Nieder-Neuschönberg ermittelt. Zittau, 14. November. Durch hereinbrechendes Ge stein wurde im Bergiverk des benachbarten Martan dem 55- jährigen Bergmann Priebsch ans Görsdorf der Brustkorb eingedrückt. Zittau, 14. November. Bei der gestrigen Stadtver- ordnetemvahl war die Beteiligung nicht ganz so stark als im Vorfahre. Von 2740 Wahlberechtigten übten 2210 ihr Wahlrecht ans. während im Jahre 1906 von 2696 wahlbe rechtigten Bürgern 2236 an der Urne erschienen. Die Be teiligung ist also von fast 83 Prozent im vorigen Jahre auf 80,6 Prozent zurückgegangen. Dereins»rachrichten. 8 DreSdeu-Cotta. Sonntag den 17. November abends 6 Uhr veranstaltet der Kirchenchor „Cäcllin" in der Marien kirche eine Visitatio Sanctisstmi. Darauf Zusammenkommen in „Stadt Dresden", Ockerwitzer Straße 12, wozu auch Nichtmitglteder freundlichst eingeladen sind. 8 Leipzig-Reudmtz, 14. November. Ter Katholische Arbeiter-Verein St. Laurentius hält Sonntag, de» 17. No vember, abends 7 Uhr. seine Monats»,'rsamml,mg, vei - Kunden mir Familstnabend im kleinen Saale zur Grüne, Schenke ab. Es wud ein Referat Übec den Streik in dec Leipz ger Mnstkbranche gegeben Auch hat Hecc Arbeiter- sekrerär Maiisfek aus Dresden stin Erscheinen zugisagt. Er wird AuSkuufl über Veieins-augelegenheiren g>ben. Pflicht jedes Mitgliedes ist, zu erscheine». Gäste stud willkommen. 8 MiMvrida. Sonntag, den 17. November, abend« 8 Uhr. feiert der Katholische Arbeiterverein mit tum Frauen- und Jungfraueuverem im Sctpllergarten sein erstes Ltts- tungSfest. Die Kaiserreise nach Enstiand. Die Gebäude in den Straßen, durch welche der Kaiser und die Kaiserin am Mittwoch nach der Gurldl-all fuhren, waren abends glänzend beleuchtet. Eine große Menschen menge wogte in den Straßen auf und ab, air vielen Stellen nxir der Verkehr vollständig eingestellt. In der Erwiderung des Kaisers auf die Ansprache des LordmayorS führte er aus: „Wie Eure Lordschaft bereits in Ihrer Ansprack>e erwähnt lxibeu. bin ich in der Tat kein Fremder in Ihrer Mitte, und ich bin stolz in dem Gedanken, durch ein enges Vaud mit dieser Weltstadt verbunden zu sein. Es war Ihr verehrter Vorgänger, Sir Joseph Savory, der mir bei Gelegenheit meines ersten offiziellen Besuches in der Guildhalt im Sommer 1891 das Bürgerrecht dieser großen Stadt verlieh. Ich bin erfreut, daß icb Ihrer Ein ladung lxibe Folge leisten können, und noch mehr, daß Ihre Majestät die Kaiserin mich hat begleiten können. Als ich an dieser selben Stelle vor 16 Jahren zu Sir Joseph Sa vory sprach, sagte ick, daß mein Bestreben vor allein darauf gerichtet sei, den Frieden zu erhalten. Die OKschichte wird mir, hoffe ick, die (Gerechtigkeit widerfahren lassen, anzn- erkeuueu, daß ick dieses Ziel seit jeher unerschütterlich ver folgt habe. Die Hauptstütze und die Grundlage des Welt friedens ist aber die Ausreckterbaltuug von guten Be ziehungen zwischen unseren beiden Ländern. Ick nvrde auch fernerhin dieselben stärken, sonvit dies in meiner Mack: liegt. Die Wünicke der deutschen Nation decken sich hierin mit den ineinigeii. Tann wird die Zukunft glän zende Aussicht zeigen. n::d der Handel zwischen den Natio nen, die sich gegenseitig zu vertrauen gelernt haben, sich weiter entfalten." Die „Pall Mall Gazette" bespricht die Rede des Kaisers in der Gnildball und meint, wenn so gewichtige Worte unter solchen Umständen gesprochen würden, so kämen sie beinalie einem feierlichen Eide gleich. Es sei nichts gerin ges, wenn ein Kriegsherr über biele Legionen, der Herr scher der mächtigsten Militärmacht der Welt, öffentlich die Geschichte znm Zeugen dafür anrnse, daß er sein Bestes ge tan habe, um den Weltfrieden zu erkalten, und der Welt zu verstehen gebe, daß dieser 'Grundsatz auch der Leitstern sei ner künftigen .Handlungen sein narbe. Wie von zuständiger Seite mitgetcilt wird, sind der Kaiser und die Kaiserin hoch erfreut über den Verlauf des Besuches in der Londoner City und gerührt von dem herz lichen Empfange seitens der Londoner Bevölkerung. Am Mittwoch abend fand ans dem Schlösse zu Windsor eine musikalische Abendiinterbaltnng statt, bei der ein 250 Per sonen starker walisischer Sängerchor deutsche, walisiscla und englische Lieder vertrug. In Begleitung des .Kaisers begaben sich der König und mehrere Mitglieder des Königlick)en Hofes im Auto mobil am Donerstag gegen 11 Uhr vormittags zur Jagd »ach bei: bei Windsor gelegenen Jagdgründen. Die Kai serin fuhr Donnerstag morgens O-'sH Uhr von Windsor nach London, uni dort einige M'snche zu machen. Bei ihrem Be suche des Deutschen Krankenhauses wurde die Kaiserin von 500 bis 600 deutschen Schulkindern, die vor dem Portale versammelt waren, mit Hochrufen begrüßt. Im Kranken- Hause sprach die Kaiserin fast mit jedem Kranken. Für den Fonds des Krankenhauses spendete sie 1000 Mark. Ter Besuch batte eine halbe Stunde gedauert. Beim Verlassen des Hauses sangen die draußen ausgestellten Schulkinder „Deutschland, Deutschland über alles", worauf die Kaiserin an die.Kinder herantrat und mit den Lehrern und einigen Kindern freundliche Worte wechselte. - Im deiitsclx'ii Leh rerinnenheim wurde die Kaiserin bon den Herren Wernher und Edgar Speyer und deren Damen empfangen. In ihrer Antwort ans die Dankesworte für ihren 2^'such sprach die Kaiserin ihre Freude ans über die Treue, die der Verein dem Vaterlande bewahre. Um 12 Uhr 15 Minuten kehrte die Kaiserin von der Station Paddington nach Windsor zurück, wo sie um 12 Uhr 50 Minuten eintraf. Windsor, 14. November. Bei schönem Wetter unternahmen .Kaiser Wilhelm, König Eduard, der Prinz bon Wales, Prinz Artur Herzog von Connaught und Graf WolfslMetternich eine» Ausflug und beteiligten sich in Virginia Water an einem Sportvergnügen. Tie Kaiserin Auguste Viktoria, die Herzogin von Argyll und andere Damen machten eine Ausfahrt und trafen sich mit den Teil nehmern an dem Sportvergnügen in einem Fishing Temple genannten Hanse zum Frühstück. Den Nachmittag verbrach ten die Herrsck'aften mit Schießen. Bei Einbruch der Däm merung fuhr man zum Schlosse zurück. Auf den Straßen bildeten Truppen Spalier. Am Abend fand ein Bankett in dem Prnnkflx'isesaale statt, bei dem 20 Fürstlichkeiten, die im Schlosse wohnen, mit ihren Gefolgen zugegen waren. Später fand in der mit Elirisantlieinmnblüten geschmückten als Theater lxwgerichteten Bildergalerie eine Aufführung statt, zu der 300 Personen cingeladen nnren. DaS Abend essen wurde in der St. Georgeshall eingenommen. Die Kai serin hat der Prinzessin Christian von Schleswig-Holstein in Euinberland-Lodge ain Nachmittage einen Besuch ab- gestattet. Neues vom Dane. Peine, 15. November. Grsteni abend kurz vor 6 Uhr liefen ans unaufgeklärter Ursache im benachbarten Groß bülten vier Grubenarbeiter in einen in Bewegung befindlichen Erdzug hinein. Drei Mann wurden sofort gelötet und der vierte schwer verletzt.