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umfasse» und würde zu den mächtigsten Organisationen der Vereinigten Staaten gehören. Tie amerikanische Presse wendet sich energisch gegen diesen Plan, unterstützt von den starken Frmienverbäiiden der Union. Vermischtes. V EinT e II l s ch e r, der sich des besten Rufes erfreute, i ainens von Müller, der sich als Baron und Graf ausgab, ist in San Franzisto verhaftet worden. Er wird angeklagt, sich fünfmal in Nenyork und 25 mal in verschiedenen anve- ren Städten von Nordamerika verheiratet zu haben. Außer dem ist man großen Unterschlagungen auf die Spur gekom men, mit denen er i» Berbindnng gebracht wird. v Ter S ch n tz linder r e i ch er Miet e r. Ter Staat Ohio hat als erster jetzt ein Gesetz erlassen, das den Bermielern untersagt, einen Mieter, der seinen Zins pünkt lich entrichtet, die Wohnung anfzntnndigen, weil er mit .mindern gesegnet ist. Tie Gerichte sind befugt, die Entschei dung zu tresse», ob bei einer .Kündigung die Abneigung gegen >,j,,der milgewirtt hat. TaS Gesetz proklamiert den Schutz der Nachkommenschaft, die sich derselben Förderung e> freue» dürfe wie das Wild, das man auch hege. Tas Ver- -balten gewisser Vermieter wird als eine direkte Herausfor derung zum Rassenselbstmord bezeichnet. v Ei » g r o ß h e r z i g e r W ohltäter der SPe r- l i n g e hat der Stadt Paris eine verhältnismäßig große Summe zur Beringung gestellt, mit dem Aufträge, in den öffentlichen Gärten, Parks und auf den großen Plätzen be- tondere Fntlerplätze zu errichten, die für die Sperlinge be stimmt sind. Tiefe Fntlerplätze sollen ans hohen Pfosten oder Säulen ruhen, damit nicht Unberufene an der den Pariser Spatzen zngedachlen Wohltat teilhaben. Theater und Musik. s TreSdcn K. lirck licke Mnsikanffühtung Sonn- Ing den «>, F> lunar nachm. -I Uhr im kathol. Te l d r Garuisonlirche zu D-eSden-Albert icidt. Am suhlende: Soli Herr Organist Paul Walde. FA. Maria Mas l (Soprans. F l. E'.s nenllno Zimn.er l LU). Herr N «dolf Grober (Teno-), Frl. Lp-ii vor Pirwitz (Harsch. Elror: Ter katholische Frauei chsr (Gesangs,-puppe des Vereins ka'.h. erwelbsläüipr Fraum. und Mädchen), Leitung Herr Lrganin Walde. E.ntriit sc,i. Programm mit dem Text dir Gesänge 10 Pwm che. Konzert (>/-8). D'.enStag: Ein idealer Ga'te. (V.°). Mittwoch: Wenn de, juoge Win blüht ipx8). Donnerstag, für die Sonnobevd- Läoe.ner.ten des 5. Februar: Das Konzert (-/,«). Freitag. auf ai eihöpsten Bef.hi Don Carlo: (6). Sonnabend, Außer Adoar.c- men. z-.-m ersten Mate Der Arzt am Scheideweg; (V-8). Sonn- le.p: Der Arzr am Scheidewege (>/z8). Montag: Wern der sänge Wein blüht (>/,8). l LrrSdcn. Wochenspielplan des ZsntraltLeaters. Tü stich: Die geschiedene Frau (8). Montag: Oprin - Eaiembte Pelrenz (tz). Mittwoch, Sonnabend und Sonntag: Christkürzer.- schein ('/ch). j Dresden. Kesidenztheater. Dienstag, Mittwoch und Sonnabend wird dt: Operette «Miß Dudelsack', welch: bet ihrer Erstausführung eine» glänzenden Erfolg Halle, wüteitolt. s Dressen. Konzerte. Arrangements und Einwittslurten F. NteS. Künigl. Hof>Mnfika!ienhandtung, Konzert-Direlnon und Piano-Lager iJnhaber: F. Plötnec), Seestratze 2t (Kaufhaus). Helene Martini, Lieder»Abend. Freitag den 4. Februar, abcnds '^8 Uhr, Künstlerhaus. Sitzplätze ü 4, 2HzAr, Stcdplätzc L t'/r Ar. Lilia Hill, Lieder-Abend. Am Klavier: Arthur Smotian. Drnnerstap den 10. Februar, abends '/ch Uhr, Polmengarten. Sitz plätze L 4, 2>/, Ar, Siehplätze L 1>/z Kor-enve kauf und «bounementsanmoldung bei F. NieS, Seestraße 2t (Kaufhaus) und Ad. Brauer <F. Plvtner) Neustadt, Hauptstraße 2. — Kartenverkauf von 9—1. 3—6 Uhr. Getreide- und Produkteupreise in Baur/k» am 29. Januar 1910. Trcsdc». staltet am ^ountäj) den 2>>. Febrimr im AiissteUnngspalastc eincn <6 e f e ! l s ch a f t s a b e n d (BnntoS Theater, Tom bola und t>ia!ti, der sehr glanzvoll zn iverden verspricht. Tie Regie ruht in den Händen des bewährten Rezitators Herrn Pani Mürbe. Mit einem Tanzreigen (Meißner Porzellan) von Frau Ballettmeister Pachter einstndiert, schließt daZ außerordentlich abwechslungsreiche Programm. Näheres durch dir Schristleilnng des Vereins, Walpnrgisstraße 1'4 t Fernsprecher .571). I Drvsrcn. Wachcnspiclvla:: der König! Hof. »Lealer. Opernl,»us. Montag: Ta aibä ser (7 Nh,) Dien«, tag: Misame Bitt ci flli Mtt.wotzo: r)olo:»>> (' ,8) Donners- lag: Mignon ('/.8». ch:ei,ag: De- Troubadour (Lar..,: Herr P.lri. Azur::: - Frau Phil ip a. W). ksvnoaScvd: Drr ^Llrier der Piecre'ie -.er Bstrzzo t'/.8j Co-nitzn,: Die Foilmzec ('-/./->). Montm: T.st, !> - :'ch »spielbons. Moni'm: 7 >S auf dom Markte an der Börse Gegenstand von ! bis von !! b!S !4 ! "ö 4 Wcizcn, weiß > jlX) 22 - -!!- do. gelb neuer » — 22 35 22 35 i 23 — Roggen . . . . » 100 . — — — — — I — do. neuer . . ) 15 62 16 — 15 70 j 16 47 Weizenmehl . . . . Roggcnmeh! . . Aeizcnkleie . . . 1 50 - 11 50 ! 20 7o — 50 . . - 9 75 13 6 25 26 — I - Roggenkleie . . . : 50 In — — 6 25 — — — We>zcn-Futtergr:cs — — 6 75 — — ! — — RoggingrieS . . . . — — 25 — —! — — Gerste, neue . . . 15 — 16 — 15 —! io — Hofer, alter . . . 10 40 ! ^ 80 16 40 17 — do. neuer. . . — — — — Erbse» Wicken 100 ick- 25 — , 30 — Hirse 31 — 34 — Grütze 35 - 36 — Kartoffeln . . . l 4 60 5 40 Bitter . 1 Ics- 2 50 2 60 Heu 100 - 10 — II — do. neues . . . IVO - 9 50 10 < Flegel-Drusch >00 kg >-rr„y , e^eM.-Drusch 1«0 - 5 40 5 67 3 50 4 80 Aerlel 774 Stück ö Stück . 13 — 27 — Eine Mandel Eier . . . . 1 13 I 2V Landwirtschaftliche Produktenpreise in Zittau am 29. Januar 1910. (Nach amtlicher Feststellung durch den städtischen Ausschuß.) 50 Kilogr. netto von !! bis 50 Kilogr- netto von ! bis H .Ws 4 Weizen weiß. . 11 30: 11 60 Roggenmehl . . 11 3ch 12 ! -. 0 Wetzen gelb . . 10 7»'! 11 20 Heu, alt .... — — H — ! — Roggen (mahls.s 7 50! 8 — do. neu .... 4 5k- 5 ! — B.>>ugerste . . . ',!ttO' 8,10 Schütlslroh. . 2 401 2 60 Futiergcrite . . 6>60j 6 90 Gebundstroh . . I 50 1 70 Hafer, neuer. . 7 SOil 8 - Kartoffeln. . . . o - > M tzv W;ize-m?bl . . 18 10 20 10 Butler (1 In» - 2 -kl!! 3s- MW Z. XIS88S! 9. unä 10. 5sb«'U3k' Kg!. 8äolis. l-snljvsIoUskie ^ srnpliobld An clsv Kkkuriiisoks 1 p?. Lekkiaus v, Altmspjii- Es gibt fast keine Leserin der „Sachs. Volkszeitnng" mehr, wrlchr nicht schon HchlksW ilkiiileiiiai mid Haiislkiilkn, das Beste zu Leib-, Be t-, Kirchen u. Anöstattnngö- wäsche, direkt aus Landeshu« i» Lchlesten sich hätte senden lassrn. Wir bitten die verehrten Lestrinnrn, die armen Ha»dw;ber in dortiger Gegend zu unterstützen. Landeehut in Scktzesicrr ist weltbekannt durch seine guten Leinengcweve. tlkrllingkil Sie Mnstrr und Prrisbnch portoftei von der als höchst reell bekannten christlichen Fmna ürMsrbkvrezcim.llinrichMiimbem Lllildkshut in ächlesirn !lr. 8 über Leine»-. Hand- und Tnschcinücher, Tischwäsche, allerhand Bcttbezugstoffe Bettbrrchcnt. Schürzen- und HauSklciderstoffe, Hemdenflancll u. a Schl.sischcs Prima-Hrmdentuch, ü Stück 20 n>, 82 an, breit, Mk. !<»,-, I0,8V, 11,80 per Nachnahme. Langjäbrige Lrcfcranten n» geistliche Häuser, Kloster, Paramentcil-Bcreine und F.-.mil-eir aller Stände. Anfertigung ganzer Ausstattungen. — Garantiert reines Leinen für Kirchcnwäschc in Gebild und glatt. — Zurückaahmc nicht ge fallender Warcrr ans unscre Kosten. 732 >382. ,,,, >3O4. 86«I.888.^tt 8i'k8!<.uI,5Lk!lll!el-s!iliir!ae2gIi Oolrl- ii. Lilstorrvnronkulorist mit oteß-ti i«c;irom Doirrob». Lpc?,at.!I-t7: ^ircbü unit rkIigivLv Logoi'.Ltirnlw als: V/eiblessol. llreuro, ^ertLitlen :: in Lütit, Lilbor unä knmit :: Xii oIruüMi ütL-XuluIo^on Ooiblliolio uHöslor xirut.u. kiunic Spiegel j)hotogr. Ralimen — Linrabnmngön. rNaxVäßler,Dresden.VlasewiherSLr.72 — 42 - ..O. koino Sorgo," ineinte das Slnbenmädchen lachend, „wie sollte er .setzt Imst, Hanse ziirüiltehrei'. bei einem solche» Unwetter! Unmöglich!" /Freilich, freilich, wenn aber ei» niiglücllicher Zufall es wollte . . . Wer weiß... Tie Polizei würde uns beide als Einbrecher betrachten und..." „Nicht so ängstlich," erwiderte das Slnbenmädchen mit einem vielsagen den Lächeln, „ich glaube nicht, daß Graf d'Orsan, selbst wenn er uns über lautste, was tanm denkbar ist, die Polizei weiter behelligen würde .... Frage mich nicht, ich habe meine Gründe dafür . . . Uebrigens weiß man nichi, ob sich je wieder eine so günstige Gelegenheit bietet. Alles ist ausge gangen, die Gräfin liegt zn Bette. UebrigenS handelt es sich für mich, wie ich dir bereits gesagt habe, um eine so nächtige Angelegenheit: du weißt, eine gute Belohnung für die Hilfe ist dir sicher. Gehen wir also und verlieren wir keine Zeit." „Wohl aber wie de» schweren Geldschrank öffnen? Ich habe mir sagen lassen, daß ei» Uneingeweihter ein solches Ting kaum öffnen kann..." „Freilich, aber möglich isl's ja immerhin, daß -er Schrank offen steht, ich wage zwar laiim, diese Möglichkeit zu hassen, aber möglich ist's ja immer- lä», daß er einmal de» Schrank -n schließe» vergißt. Uebrigens habe ich mich für alle Fälle mit einem gute» Bohrer versehen, heutzutage sind schließ lich selbst die Geldschränke nicht mehr vor den Fortschritten der Wissenschaft sicher, und solch ein Bohrer arbeitet rasch, sicher »nd geräuschlos." .Tas heißt, wie Diebe es zn machen pflegen," warf die .staminerfran ei», der der falte Schmeiß ans der Stirn stand, an allen Gliedern zitternd. „Möglicherweise nehme ich heute nur mein Eigentum," fuhr das Stn- heiimädä'.e» ruhig fort, „und dann .'. . Nun, verliere» wir die Zeit nicht mit unnötigen ErpUtationen, sondern geben wir. Also vorwärts und Mut gefaßt!" Tie beiden Frauen schritten hinauf, das Stiibenmädcheii mit dem Lichte in der Hand voran ans den großen Speisesaal zu, an welchen nach der einen Seite das Nabiuett des Grasen stieß. Hier angelangt, zog das- Ltnheiimädchen eine Blendlaterne hervor, die sie an zündete, worauf sie die .Uerze anSlöichte. Tann versuchte sie die Tür zn dem Kabinett zu öffnen, langsam drehte sie sic!» in ihren Angeln. „Ich fürchtete schon." sagte das Mädchen erleichtert anfscnfzeiid, „sie möchte geschlossen sein, de»» er halte heute die Tür seines Schlafkabinetts ab geschlossen und den Schlüsse! zn sich gesteckt. Tann wäre alles verloren ge wesen, denn durch das Fenster hätten wir wohl nicht einstcigen können." Die beiden Frauen betraten hierauf ein ziemlich großes Gemach, dessen Fußboden ein dichter Teppich bedeckte, der den Schritt dämpfte, während die mit großen Vorhänge» bedeckten Fenster noch durch große Läden geschlossen waren. Von anßen konnte man mithin niimöglich Licht in dem Zimmer gewahre». Tas kleine Licht, das daS Stubenmädchen in der Hand hielt, warf seinen dünnen zitternden Schein flackernd bald auf diesen, bald ans jenen Gegen stand, wodurch die ganze.Umgebung etwns gespensterhaft erschien. Angstvoll klammerte sich die Kammerfrau an ihre Gefährtin an — jeden Augenblick glaubte sie auS einer Ecke eine Gestalt anftanchen zu sehen.. — 43 - Mit einem Male stieß sie in der Tat einen leisen Schrei ans. Sie glaubte vor sich in aufrechter Haltung einen Mann wahrzunehmen. Als indes das Stubenmädchen rasch in der angegebenen Weise leuchtete, mar eZ weiter nichts als das lebensgroße Porträt des Grafen, das der furcht samen Kammerfrau eine so große Angst eingeflößt hatte. Beide schritten jetzt auf den in einer Ecke stehenden Geldschrank zu. „Tn siehst, daß alles vergeblich ist," flüsterte die Kainmerfran ihrer Begleiterin zu, „der Schrank ist ja verschlossen." „Immerhin mögen wir einmal zuschen," meinte die Angeredete, „mög lich, obgleich nicht wahrscheinlich, ist es schließlich, daß die Tür nicht ver schlossen ist »nd der Graf den Schlüssel vergessen hat: im anderen Falle muß ich es mit dem Bohrer versuchen: ich weiche nicht zurück, bis ich sehe, das alles vergebens ist." Damit zog das Mädchen einen ganzen Bund Schlüssel aus der Tasche und versuchte mit einer ganzen Reihe derselben, die Tür des Geldschrankes zu öffnen: i»des sie paßte» nicht. Noch ein einziger Schlüssel blieb übrig. „Wenn auch dieser letzte Schlüssel nicht paßt," murmelte das Mädchen vor sich hin, so ist schon eine große Hoffnung dahin." Sie steckte also den letzten Schlüssel in das Schlüsselloch und zog dann ans Leibeskräften an der schweren Tür — aber fast wäre sie rücklings über die zu Tode erschrockene Kammerfrau gestürzt: die Tür ging langsam auf. Sie war, wie wir wisse», in der Tat nicht abgeschlossen gewesen. „Eine große Arbeit ist mir erspart," preßte das Stubenmädchen tief aufsenfzend hervor, nachdem es sich wieder einigermaßen von seinem Schrecken erholt hatte. „Leuchte mir jetzt." sagte sie dann, sich zn ihrer Begleiterin wendend, indem sie ihr die kleine Laterne überreichte. Dann durchmusterte sie aufmerksam den Inhalt des Schrankes, wobei ihr sogleich ein herrlich funkelnder Ring in einem offen stehenden Etui cnt-- gcgenstrahlte. „Sonderbar, sonderbar," iiinrmelte das Mädchen, indem sie den Ring beim Scheine der Laterne betrachtete. „Einen so seltsam geformten Ring habe ich noch niemals gesehen — sollte es vielleicht derselbe sein, den der Graf in seinem Selbstgespräch erwähnte? Dann müßte es wohl seine Bewandtnis mit demselben haben, denn er sprach davon, ihn fortzuschasfen oder zu ver ändern . . . Weshalb mag er nur diese Absichten hegen? Diese Sache ist wirklich sehr sonderbar . . . Nun, nehmen wir ihn einstweilen mit, wer weiß, wozu er uns noch dienen kann? „Er hat auch von Familienpapicren gesprochen," dachte sie weiter bei sich, indem sie ihren Blick über den Inhalt des Geldschrankes schweifen ließ. , Wo mögen dieselben sich nur befinden? Vielleicht da oben in den Schub laden?" — Sie brauchte nicht lange zu suchen, bis ihr Blick auf eine kleine Rolle in grauem Papier ohne jede Aufschrift fiel. Alles andere, was sie hastig ergrif fen hatte, waren Wertpapiere, Rechnungen und geschäftliche Mitteilungen. Vor Aufregung zitternd, löste sic die Hülle: die Nolle enthielt eine Menge weißer, mit enger, feiner Schrift beschriebener Blätter. Sie nahm die Blendlaterne, hielt die Blätter unter das Licht und mit einem Ausdrucke der Befriedigung brachte sic alles wieder in Ordnung, schloß die Türe des Schrankes zu und sagte dann zn der Kammerfrau: