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Wahlen beigestimmt, ohne daß über deren Zeitpunkt schon eine Entscheidung getroffen worden wäre. — Das Magnatruhau» hat beschlossen, gegen die Ver tagung des Reichstages zu protestieren. — Der Liudtag de» Königreich» Böhmen ist sür den 3. Februar einberufen worden. D«nem«rk. — Die Voruntersuchung gegen den früheren Justiz- minister Albrrti, der sich am 8. September 1908 unter der Selbstanschuldigung, Betrügereien und Urkundensäl schungen verübt zu haben, der Polizei gestellt hatte, ist jetzt abgeschlossen worden. Die Akten werden nunmehr dem Kriminalgericht zugehen. Durch die außerordentlich umfangreiche Untersuchung ist festgestellt worden, daß die Betrügereien AlberttS sich auf 15 Millionen Kronen be laufen. Rußland. — Die Zeitung Reisch will aus diplomatischen Kreisen erfahren haben, daß dieser Tage in Petersburg ein Brie de» Kaiser» Franz Joseph eingetroffen sei, der als Ein leitung der russisch österreichischen Annäherung diene. An fang März solle Erzherzog Franz Ferdinand in Petersburg zum Besuch eintreffen. Aus Stadt und Land. Dresden, den 3l. Jwuar 1V10. —* Wetterprognose der König I. Gäcks. Lano«< Wetterwarte <n Dresden für Len dl. Januar: Vom Fichtelderg: Nachts schwacher Nckel, gute Schlittenbahn bis in die Täler hinab, starker, anhaltender Reit, großartiger Rauhfrost. Vom P.ohlberg: Gute Schlittenbahn bis Annaberg. nachts schwacher Nebel. —* Wetterprognose der Königl. Sacks. Landes Wetterwarte zu Dresden sür den I Februar: Südwestwinde hei er, kalt, meist trocken —* Heute vormittag nahm Se. Majestät der König militärische Meldungen und die Vorträge der Herren Staatsminister und des Kabinettssekretärs entgegen. . —* Heute feiert der verdiente Sekretär des Gewerbe Vereins, Herr Hermann Hülm, sein fünfundzwanzig jähriges Dienstjubiläum. Durch seine vortreffliche Geschäfts sührung und seine gewinnende Persönlichkeit hat eS Herr Hülm verstanden, sich in seiner Eigenschaft als Konimissionär des Gewerbehauses das Vertrauen seiner Vorgesetzten, wie das Zutrauen und die Sympathie der weitesten mit ihm verkehrenden Gesellschaftskreise zu erwerben. An Glück wünschen für den Jubilar dürfte es am heutigen Tage nicht fehlen. —* Der Wilhelm-Busch-Abend, den die Mitglieder der Königlichen Hoftheater zum Besten ihrer Wohltätigkeits kaffe am 2. Februar im Ansstellungspalaste veranstalte» wird fraglos eines der interessantesten Feste unseres Win terS werden, wirken doch zahlreiche Künstler von Oper und Schauspiel mit. Was den Darbietungen einen besonderen Reiz verleiht, ist der Umstand, daß sie alle an eine Idee gebunden sind, die in einer Revue zum Ausdruck kommt. Max und Moritz schaffen die Bindeglieder zwischen den ein zelnen Vorträgen, die als Erlebnisse der bösen Buben auf ihrer Reise zum Nordpol aufzufassen sind. WaS die Toiletten anbelangt, so sei nochmals hervorgehoben, daß Kostüme erwünscht sind. Zumeist dürfte sich für einen Busch-Abend daS Biedermeierkostüm eignen. Wer im Ball kostüm erscheint, hat eine Erinnerungsplakette zu kaufen. —* Der Bund deutscher Bodenreformer ent fastete in den letzten Lagen hier in Dresden eine eifrige Werbe- und Aufklärungsarbeit. Am Freitag versammelte er im Hotel Bellevue eine Anzahl hervorragender Persön lichkeiten Dresdens, darunter auch StaatSminister Graf Vitzthum v. Eckstädt, und am Sonnabendabend folgte eine öffentliche Versammlung im Stadtverordnetensitzungssaale. An beiden Stellen behandelte der BundeSvorsitzrnde Ad Damaschke-Berlin das Thema von der Bodenreform als einen AuLweg aus der Fiuanznot. Ueber die Forderungen der Bodenreformer, wozu der Erlaß eines Wohnungsgcsetzes und di« Einführung einer ReichswertzuwachSsteuer gehören, wurde lebhaft und anregend diskutiert. —* lieber Deutschlands Stellung in der Weltpolitik und im Welthandel sprach Sonn abend nachmittag im Deutschen Frauenbund Herr General leutnant v. Liebert in der Aula der 2. städtischen Real schule. Die aus zirka 4M Damen und einigen Herren be stehende Versammlung wurde von Frau Laudgerichtsdirektor -Hettner mit begrüßenden Worten eröffnet, worauf der Redner des Abends das Wort ergriff, um ein Bild über die Stellung Deutschlands zu den europäischen Großmächten zu geben. Da die Darstellung die landläufige war, können wir schließlich auf die Wiedergabe derselben verzichten. -* Gaubert flog nicht! Das war das Er gebnis der gestern auf dem neuen Flugplätze mit großer Spannung erwarteten und von der Deutschen Luftschisf- sahrtsgesellschaft E. G. m. b. H. in Dresden mit großer Reklame angekündigten Flilgvorführungen eines franzö- s>sck)en Herr» Gaubert. Das Wetter war dem Unternehmen sehr günstig. Der in den letzten Tagen herrschende Sturm hatte sich gelegt, nur ein leichtes Lüftchen wehte und goldener Sonnenschein sowie blauer Himmel lagerten über dem Elb tale. Infolgedessen hatten sich mehrere tausend Personen, darunter viele Angehörige der besten Gesellschaft, teils per Automobil, teils per Eisenbahn ns>v. nach dem Flugplätze in Mügeln begebe», um hier der Dinge zu warten, die da tommen sollten. Pünktlich setzte auch das Konzert der Gardereiterkapellc ei». J„ der inneren Kurve lag der Aeroplan des französischen Aviatikers in einem Schuppen. Der Zutritt zu diesem Platze war jedoch dem Publikum untersagt, sondern nur die Vorstandsmitglieder der Deutschen Luftschiffahrtsgesellschaft sowie die Vertreter der Behörden und der Presse hatten hier Zutritt. Gegen 3 Uhr stieg auch der Ballon des Luftschiffcrs Lämmel zu einer Freifahrt empor und wurde von dem hcrrsckMden West winde nach der Sächsischen Schweiz zu getrieben. Aber der Aeroplan mit Gaubert flog nicht. Es wurde von Mit gliedern des Luftschiffvereins erzählt, daß Herr Amtshaupt mann v. Nostitz-Drzwiecki in Pirna von dem französischen Aviatiker Gaubert verlangt habe, vorher ein^n Probeflng ausznführen, damit festgestellt werden könnte, ob event. mit den Flugversuchen eine Gefährdung des Publikums verbunden sei. Selbst gestern war der Herr Amtshaupt- mann von 10 bis 2 Uhr auf dem Flugplätze. Um 3 Uhr stieg die blaue Flagge („Flug findet statt"), um ^4 Uhr die rote Flagge („kurze Verzögerung"), um 4 Uhr die weiße Flagge („Flug beginnt"). Nichtig wurde der Aeroplan sicht bar. es schwirrten probeweise die Propeller durch die Luit und gegen i/l.5 Uhr wurde die Maschine von sechs Man» auf die Gleitschiene geschoben . . . aber Monsieur Gaubert flog doch nicht — es war ihm offenbar das Herz in die Hosen gefallen. Zu beklagen ist die Deutsche Luftschiffahrtsgesell schaft, die durch dieses Fiasko großen materiellen Schaden erlitten hat. Das Publikum harrte geduldig aus; erst als die schwarze Flagge aufgezogen wurde, stürmte es zum Apparate hin, um ihn wenigstens zu besichtigen. Gaubert thronte oben. Tie Wachmannschaft umgab ihn und hielt den Anprall auf, sonst wäre er sowohl als auch sein Aero plan nicht mit heiler Haut davongekommen. Der für Dienstag angesagte Flug dürfte kaum stattfinden. Hieraus ließ sich jedoch Herr Gaubert nicht ein, weshalb die Aints- hauptmannschast Pirna die Flugvorführnngen mit dem Aeroplane untersagte. Infolgedessen hatten lebhafte Aus einandersetzungen zwischen Herrn Amtshauptniann und den Vorstandsmitgliedern der Tentsck)en LnftschiffahrtSgesell schaft stattgefunden. —* Eine kriegsmäßige Winterfelddienstübuiig wurde am Sonnabend vom 177. Infanterie Regiment und der Maschinengewehrabtkilung unterhalb Dresdens ans dein Elbhochgelände bei Oberwartha abgehalten. Nachmittags kehrten die Truppen wieder in die Garnison zurück. Annaberg, 30. Januar. Einem 10 jährigen Mädchen wurde von einem Burschen, der mit einer Pistole spielte, eine ganze Schrotladung ins Gesicht gejagt. Beide Aug- äpfel wurden durchbohrt, so daß geringe Aussicht ans Er- Haltung des Sehvermögens besteht. Bautzen, 30. Januar. Die Städtischen Kollegien haben ein Ortsgesetz Uber Erhebung von Bauabgaben zur Kronprinzenbrücke angenommen. Chemnitz, 30. Januar. Vorgestern brach in der Kahlen- anzünder-Fabrik an der Limbacher Straße Feuer ans. Harzgase hatten sich an der Kohlenfeuerung entzündet. Gewaltige Flammen schossen aus den Fenstern des Erd geschosses heraus. Der Gebäudeschaden ist bedeutend, auch im Obergeschoß. Ein Arbeiter trug schwere Brandverletzungsn an den Händen und im Gesicht davon. Planen, 30. Januar. Die Einwohnerzahl unseier Stadt ist auf 115458 Seelen gestiegen. Görlitz, 30. Januar. Getötet wurde auf gräßliche Weise der in der Kuhnschrn Mühle i» Hennersdorf bei Görlitz beschäftigte 20jährige Müllergrselle Grunert. Ec wollte auf einer im Gange befindlichen Maschine den Riemen auflegen; der Riemen fiel z» Boden, und beim nochmaligen Versuch wurde der Geselle in den Riemen verwickelt und ins Schwungrad geschlendert. Der Unglück liche stammt aus Großschönau. Ncichenberg (Böhmen), 29. Januar. In der Sommer frische Ferdinandstal im Jsergebtrge hat der Gastwirt Berg mann offenbar in einem Anfall von Geistesstörung seine beiden Kinder mit Beilhiebe» getölet. seine Frau schwer verwundet und sich selbst durch Oesfaen der Pulsadern verletzt. Neues vom Tage. Krakau. 29. Januar. Nach vierzehntägiger Verhand- lung wurde heute das Urteil im Prozeß Borowska gefällt. Die Geschworenen verneinten die Hauptfrage auf Mord mit zwölf Stimmen, die Eventualfrage auf Totschlag wurde mit sechs Nein und sechs Ja beantwortet. Die Angeklagte wurde somit freigesprochen. DaS Urteil hat in Krakau die größte Sensation hervorgerufen. London. 29. Januar. Als der Schnellzug von Vrigthoii nach London abends mit einer Geschwindigkeit von 40 Meilen die Station Stoats-West durchfuhr, ent gleiste er plötzlich. Zwei Wagen wurden auf den Bahn steig geschleudert und richteten große Verwüstungen an. Bis 7 Uhr abeuds wurden lO Tote und 20 Verwundete sestgestellt. Telegramme. Eisenach, 31. Januar. Nach den nunmehr voll» ständig vorliegenden Wahlergebnissen hat bei der Reichstage» ersatzwabl im Wahlkreise 2 Sachsen-Weimar der sozial demokratische Kandidat Leber mit einer Mehiheit von 103 Stimmen gesiegt. Weiden (Oberpfalz), 31. Januar. Gestern ertran ken beim Schlittschuhlaufen auf dem dünnen Eise des Müh lenbaches vier Kinder; darunter drei Geschwister. Paris, 3l. Januar. Das Wasser fällt fortgesetzt. Man gibt sich der Hoffnung hin, daß bis heute abend die ganze Gegend des St. Lazare-Bahnhofes vollständig trocken gelegt sei» wird. Ter Pariser Deputierte Binder wird in der heutigen Kainmcrsitzung einen Gesetzentwurf einbrin ge», nach dein allen Militär- und Zivilpersonen, die sich bei den Rettnngsarbeiien während der Hochwasserkatastrophe besonders hervorgetan haben, das Kreuz der Ehrenlegion verliehen werden soll. Zur Verhütung ähnlicher Hoch- wnsserkatastrophen, wie derjenigen, von der Paris jetzt heim- gesucht ist, schlägt der bekannte Ingenieur Verlier ini „Fi garo" vor. 42 Kilometer Röhren von einem Durchmesser von 0 Metern zu bauen, die von Jvryport an der Vereinigung der Seine und Marne sich nach Bissy wenden und im Falle von Ueberschweminiingen den Abfluß des Wassers ermög- lickx?» sollen, so daß Paris von jeder Gefahr versckwnt bleibt. Einige Rohren könnten in gewöhnlichen Zeiten zur De- rieselung benutzt werden und so zu einer Erwerbsquelle für die Landwirtschaft werden. Paris, 31. Januar, 2 Uhr morgens. I» der Rue de la Chaussee dAutin haben mehrere Bankhäuser, die durch baS Hochwasser gefährdet waren, Pumpen ausgestellt, um das Eindringen des Wassers in die unterirdischen Kammern, wo Millionen an Werten liegen, zu verhindern. Die Nach barschaft, die darüber nm ihre Keller besorgt wurde, zer störte die Saugrohre der Pumpen, die jetzt polizeilich über wacht werde». P aris , 30. Januar, abends 9 Uhr. Vom Oberlause der Marne und der Seine wird ein Fallen, von der Avonne jedoch ein Steigen des Wassers gemeldet. Im Stadtrat pro- testierte der Chefingenieur für die Wasser- und Kanalisa- tionsanlagen gegen das Gerücht, daß eine Anzahl Kanäle geborsten sei. — In Eharenton hat sich die Lage gleichfalls gebessert. In den Straßen ist das Wasser um 50 Zentimeter gefallen. Mehrere Plünderer wurden dort verhaftet. Paris, 80. Januar. Die republikanische Presse ver urteilt in scharfer Weise die von nationalistischer und kon servativer Seite erhobene Forderung »ach Ansiiahmen.aß- regeln zur Bekämpfung der Hochwasserkatasttophe. Paris, 31. Janua .. Mehrere Blätter veröffentliche», eine Madrider Meldung, nach der Mauren eine spanische, mit acht Fischern bemannte Schaluppe gekapert hätten. Die spanische Negierung hat ein Kriegsschiff entsandt, um die Fischer erforderlick-enfalls durch die Zahlung eine? Löse- gelbes zu befreien. London. 30. Januar. Nach amtlicher Feststellung sind bei einem Eisenbahnunglück bei Staate West siebe , Personen getötet und 20 verwundet worden. Athen, 30. Januar. DerKönig hat der Einberufung der Nationalversammlung zugestimmt »nb wird Dragomitsch mit der Bildung eil,es außerparlamentarischen Kabinetts beauftragen. Nach der Veröffentlichung der Botschaft betr. die Einberufung der Nationalversammlung wird sich die MilitärUga anflösen. Katholisches Arbeitersekretariat Dresden-Altstadt, Florastraf,e 17, I Unentgeltliche Auskunft und Arbeitsnachweis. Sprechstunden von 1i il — I Uhr und von ki—'/,7 U ,r Katholischer Frauenbund, Dresden eben Mittwoch lM'ß'r rin Fe-e,tocei) nackim. von 4 bis 5 Lkr Lprcchstunde N, «Kl n Apc'eqi-ns?<>>>» d-s Fr«ar>. >ibu:>d.'s in der Oleschkjstostelle, Käuffcrslratze 4 l. Verein kathol. erwerbstätiger Frauen und Mädchen, Dresden Lekreteriatr Antonstratze 7» pt. — Trkevhon Hkrrv. Auskunft zu jeder Zeit über alle einschlägigen Fräst» t»,ftrnl»srr Arbeitsnachweis. Leipziger VolMureau öffentliche gemeinnützige Auskunft! stelle Krimmaischer Steiuwcz IS, H. Kunst und Wissenschaft. Dresden. Der bekannte Romanschriftsteller Tr. Lud wig Ganghofer, der blonde Hüne mit unverfälscht bajuvarischein Dialekt ans München, der in der Erscheinung an M. G. Conrad erinnert und wie Artur Achleitner halb Jäger, halb Literat ist, las am Sonnabend den 29. d. M. in, dichlbesetzlen Saale des Künstlcrhanses sehr interessante E r i » ne r u n g e n a n s s e i n e r K inderzeit, die in seine». Buche „Lebenslauf eines Optimisten" („Buch der Kindheit" und „Buch der Jugend") niedcrgelegt sind. Was diese Helle frohe Gernianennatnr ans ihrer sonnigen Kindheit berichtete, betraf die Jahre 1800 und 1870. An- 'chanlich »nd rührend schilderte der Dichter seinen Abschied vom elterlichen Forsthaus ini Walde, seine» Eintritt ins Jesnitenseininar zu Nenbnrg an der Donau und das Leben dort. Dann das Eindringen der Preußen in Bayern und seine Rückkehr in die Heimat, alles reichlick, mit Humor Kirchsetzt, so daß oft lautes Lachen der Hörer erscholl. Dann kam die Zeit ans dein Nealgynmasinin in Augsburg und der unvergeßliche Abend in der Weinstube mit dein alten Dr. Volk, dein „Buckligen mit dem Löwenkopf" und eine wahr heitsgetreue Schilderung der „gebärenden Zeit" vor 1870, der drollige Ausflug nach München und die Abfahrt der Bayern »ach Frankreich. Wer, wie Schreiber dieses, diese Kriegszeiten mit ihren Begeisterungsstürmen erlebt hat, weiß Ganghofers Schilderung doppelt zu würdigen . . . Das Anditorinin, dein der synipathisckie Münchener Poet ja kein Fremder mehr ist, dankte mit stürmischem Beifall und Herporrnf. Dr. Mr. Obr. Theater und Musik. Dresden. Im R e s i d e n z t h e a t e r hatte am Sonn abend die Premiere der Operette M iß Dndelsack " von Gi'ünbanni und Reichert, Musik von Nelson, einen starken, wohlverdienten Erfolg. Das unterhaltende Libretto ist recht geschickt gemacht und anderen Büchern gegenüber so grnndveiiiünftig, daß inan seine Freude bat. Zwar bildet auch hier die nn» schon fast obligate Testaiiients- ktansel den Grnndstei», aber die ans derselben anfgebauten Folgerungen sind neu und sehr geschmackvoll. Das alles gilt natürlich nur angesichts des Zweckes der Sache: Ope rette! Ein allerliebstes Schottenmädel mit dem Spitznamen Miß Tndelsack muß manche Prüfung bestehe», ehe es seinen John Jack, der unter dem Drucke der erwähnten Klausel steht, kriegt. Wie und wodnrch erfährt der Leser am aller besten selbst im Resideiiztbeater. Nelson hat eine ganz leizende Musik mit Vermeidung gar zu toller Anklänge ge schrieben. Er ist bisher fast nur als .Komponist laimisckier Lieder im Stile des Metropols hervargrtrelen, wenn er in der Operette so fortfnbrt, wie er begönne», wird er sicher Fall und Straus .Konkurrenz mache». Er ist nicht nur ein begabter Karikaturist, sonder» verfügt auch über eine starklyrische Seite. Ter Musiker wird noch sein Ertra.- Vergnügeii an der künstlerisch-feinen Jiistnnientation haben. Ta ertönt, wie das sonst üblich, kein Fagott, wo es nicht bi »gebürt nsw. Mehrere Nilinmern wurden stürmisch ck.i <rii»n begehrt, so das brillante „O, du mein Tearling", das in Berlin schon ans den Straßen erklingt. - Von den Darstellern gebührt die Palme der kleinen, quecksilbrigen