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Unverschämtheit eingreifen möge und dann heißt es: „Die Sozialisten und die deutschen .Katholiken, die mit ver schiedenen hinterhältigen Absichten den deutscl-en Kaiser auflanern. die einen, »in das Reich zu zertrüniniern. die anderen, um die Krone auf ein sehr nahe verwandtes Haupt zu übertragen, das durcl-aus bereit ist, sie sich anfzusetzen, erwarten gespannt die Entschließung des allmächtigen Herrschers, der mit einer Kriegsbewegung sein Andenken unsterblich mache» oder zerstören kann." Selbst die „Voss. Zeit«" bemerkt dazu: „Ueber die Behauptung des selbst stark klerikal gefärbten Chefredakteurs des „Figaro", die „deutschen .klerikalen" trügen sich mit dem Gedanken, den Kaiser abzusetzen. mag sich die Zentrumspresse mit ihm aus- einandersetze», wir .vollen über diesen verlenmderiscl)en Un sinn kein Wort weiter verlieren." Das ist auch unsere An sicht. Es muß in Frankreich viele verrückte Kerls geben, daß ein Blatt einen solchen Wahnsinn drucken kann. — Gras Zeppelin als Nrichtztagskandidat. Von konser vativer Seite wird den bürgerlichen Parteien des ersten württembergischen Reichstagswahlkreises Stuttgart der Vorschlag gemacht werden, den Grafen Zeppelin als Kandi daten für die nächste Reichstagswahl nufznstellen. In der „Deutschen Neichspost", dem Zentralorgan der süddeutscl-en Konservativen, tritt dessen Chefredakteur sehr entschieden für diese .Kandidatur ein. Der Graf gehöre keiner politi schen Partei an, und keine Partei könne etwas gegen ihn einwenden. Das Blatt behauptet mit Bestimmtheit, der Graf tverde nicht Nein sagen, wenn ihm die .Kandidatur von allen bürgerliche» Parteien «»getragen werden würde. Der Wahlkreis wurde bisher durch den Sozialdemokraten Hildc- brand vertreten. Eine Kandidatur Zeppelin könnte aller dings auch diesen Revisionisten werfe». — Ein treffendes Bild von der „Wandlungsfähigkeit" des Liberalismus gibt eine köstliche Gegenüberstellung, die wir im „Elsässer" (Nr. 472 vom l l. Oktober) finden. In einer Wahlversammlung im Fahre 1997 erklärte der liberale .Kandidat in Straßburg, Rechtsanwalt Burger, vor der Hauptwahl: „Mit dein Zentrum können wir in keiner Weise Zu sammengehen . . . Dagegen trennt uns von der Sozial demokratie fast nicht, fast gar nichts." Nach der Hanptwahl erklärte er: „Von der Sozialdemokratie trennt uns Liberale eine ganze Weltanschauung . . . Dagegen könne» wir mit dem Zentrum ei» gut Stück Zusammengehen." In der liberalen „Straßb. N. Z." vom 11. Oktober 1911 heißt es in einem Versammlungsberichte: „Herr Rechtsanwalt Burger erhielt das Schlußwort und malte den Chamäleonscharakter des Zentrums so recht aus." Mehr kann man freilich von ein und demselben Herrn wirklich nicht verlangen! Belgien. — Gemeindewahlen. Die Gewinne der Katholiken sind zahlreicher als die der Liberalen. DaS liberal-sozialistische Kartell hatte Erfolge zu verzeichnen in Brüssel und seinen Vororten, wo der Antiklerikalismus die größten Fortschritte macht, aber eS hatte einen fast vollständigen Mißerfolg in der Provinz. Portugal. — Die Gegenrevolution. Von verschiedenen Punkten wird andauernd über die Bewegung bewaffneter Monar chisten berichtet, die namentlich die Gegend von Mont Alegro bedrohen. ES sind Truppen dorthin entsandt worden. Türkei. — In Saloniki hat sich wie in anderen Orten ein Komitee zur Organisation des wirtschaftlichen Kampfes gegen Italien gebildet. — Die Abgeordneten von Tripolis haben in der Kammer einen Antrag eingebracht, in dem verlangt wird, daß gegen das frühere Kabinett Anklage erhoben wird. Der Antrag wurde einer Kommission überwiesen. Die Hygiene-Ausstellung. Die Wettkämpfe der Schüler höherer Lehranstalten Dresdens brachten am 1-1. d. M. Staffettenlauf und Tau ziehen. Für jede der Hebungen war eine Beteiligung in Ober- und Unterstufen vorgesehen, die zeitweise außerordent- ltch spannende Kämpfe, besonders im Staffeltenlaufe, zeitigte, wobei recht gute Zeiten erzielt wurden. Am 18. Oktober nachmittags 3'/z Uhr wird im Undosabade der Hygiene- Ausstellung ein Schülerwettschwimmcn veranstaltet werden, das eine lebhafte Beteiligung gefunden hat. Aus Stadt und Land. Dresden, den 17. Oktober 1S11. —' Ihre Kgl.Hoh Prinz und Prinzrisiu Johann Georg begeben sich am 20.d.M. nach Wien, um an der VermählungS- seier oeS Erzherzogs Karl Franz Josef teilzunehmen. —* Der östrrreichisch-ungartsche Gesandte Graf Forgach ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Ge- schäfte wieder übernommen. —* Ein Linienschiff „König Albert" ist seit Sonnabend der deutschen Schlachtflotte eingeretht worden. Der Kaiser hat an den König Friedrich August ein Telegramm gerichtet, in dem er ihm mitteilt, daß er für das Linienschiff Ersatz „Aeglr" den Namen „König Albert" gewählt habe, um den tapferen Heerführer aus der großen Zeit der Reichs gründung und sein erhabene« Haus besonders zu ehren. König Friedrich Angust sandte dem Kaiser ein Danktelegramm, in dem er sagte, daß e» für sein Haus und sein Land eine große Ehre sei. daß eines der herrlichen Schiffe der Marine den Namen unseres »„vergeblichen Heldenkönigs tragen wird, hoffentlich stets im Slnne des greisen Helden zu Deutschland« Ruhm und Ehre. —* Au« Dtvtscheu Hochschullrhrertag schreibt die Kreuz- zeitung in ihrer Wochenrundschau: „In Dresden war der Deutsche Hochschullehrertag ver- sammelt, eine Vereinigung vor, mehr oder weniger liberalen Hochschullehrern zur Vertretung der Berussinteressen. Der unvermeidliche Heidelberger Professor Max Weber, bekannt durch seine demagogische Forderung „Da« Land der Masse!" richtete gegen die preußische NnterrichtSverwaltung die bös artigsten Angriffe, in der Hauptsache gegen den verstorbenen Ministerialdirektor Allhoff, der sich nicht mehr verteidigen kann und der auch leider unter den anwesenden preußischen Professoren, sür die er wie ein Vater gesorgt hat, keine Verteidiger gesunden hat. AuS Professor Webers Mitteilungen geht hervor, daß Althoff zuletzt keine gute Meinung von ihm hatte, und da ist eS erklärlich, wenn sich der Herr Professor in Baden Wähler fühlte, wo die Sozialdemokratie offiziell als eine großartige Bewegung de» vierten Stande« gilt und entsprechend geehrt wird. In Preußen wird man aus der Mitteilung, daß Althvff sehr ungünstig über ihn nach Karlsruhe berichtet hat, durch eine Autorität bestätigt finden, daß er in Heidelberg eher an seinem Platze ist. als an einer preußischen Universität, wo seine Anwesenheit die Luft nicht verbessert hat. Er selber meint, er sei in Baden in sauberere Luft gekommen; dieser Eindruck ist sehr subjektiv und besagt nur. daß ihm die badische Lust homogener ist. Nach seiner eigenen Aussage sind damals für seine Berufung an eine preußische Universität Ko nnexionS rück sichten aus seinen Vater, den nattonalliberalen Abgeordneten, wegen dessen Parteistellung ausschlaggebend gewesen. Offen bar glaubte Althoff in dem Sohn auch einen Mai n von gemäßigten politischen Anschauungen vor sich haben und nicht den Demokraten, als der er sich hernach entpuppte." — - Bo» brr Technische» Hochschule. Professor Dr. Kollmann beginnt Mittwoch, den 25.' Oktober abends 6 Uhr mit einem Kolleg über Schiedsgericht und gewerbliche Verträge. Die Vorlesungen über diese« Gebiet werden besonders für die Industrie und die in der Praxis stehenden Ingenieure von großem Interesse sein. * Brr dcm Vortragsabend deö Kartells sächsischer mittlerer Staatsbeamten hielt noch Herr Gerichtssekretär Roth-Leipzig ein Referat über das Thema: „Die mittleren Staatsbeamten und die Einreihungsforderungen des Säch sischen Lchrervereins." Der Redner wies auf die Wünsche der Volksschullehrer hin. die gehaltlich zwischen die Lehrer an höheren Schulen und die Beamten mit Nealschulbildung eingereiht werden möchte. Hierin liege ein schwerer An griff auf die Stellnng und das Ansehen der mittleren Staatsbeamten. Die Behauptung, daß die Ausbildung der Lehrer länger dauere, als die der mittleren Beamten, sei unzutreffend, sondern der mittlere Beamte könne erst mit 25 Jahren seine Ausbildung beenden. Auch seien die Kosten der Ausbildung bei den Lehrern durchaus nicht höher als bei den Beamten. Jedenfalls stehe bei einem Vergleiche der mittlere Beamte dem Lehrer nicht nach, und die Tätigkeit der mittleren Staatsbeamten sei für den Staat ebenso wich tig, wie die des Lehrers. —* Die M«ul- und Klauenseuche im Königreick, Sachsen wurde am 15. Oktober in 331 Gemeinden und 879 Gehöften amtlich sestgcstellt. Der Stand am 30. September war 369 Gemeinden und 836 Gehöfte. —* Wetterprognose der König I. Väo,i- itnnbes- Wetterwarte zu Dresden für den 18. Oktober: Südostwind, heiter, kalt, trocken. — Luslbewcgung: krdbodvn still, 400 Meier Südost 4, 700 Meier SüdZt 15 Sekundenmeter. Bericht vom Pöhlberge: Schwacher lang anhaltender -"au, glänzender Sonnen-Unter- und Ausgang, Abend- und Morgenrot. Bericht vom Ftchtelberae: Berg nebelfrei, Nebel ring«, umher, starker lang anhaltender Reif, glänzender Sonnen-Äufgang, Morgenrot. —* Dle sächsische Tuberkuloseversammlung be schloß. in zwei Jahren und zwar in Leipzig oder in Zwickau wieder zusammenzutreten. Nach Erledigung der gestrigen Tagesordnung wurden noch Atemübungen zweier Kinder- gruppen vorgesührt, die von Frau Gcorge-Rahmond und Herrn Dr. mcd. Beschorner ausgebildet worden waren. Die Hebungen sind bereits jetzt in vielen Dresdner Schulen bei dcm sogenannten 10-Miiniten-Turnen eingeführt worden. —* Der Verein für vaterländische Festspiele wird morgen, am Tage der Völkerschlacht bei Leipzig, einen Festabend im „Tivoli" veranstalten, wozu ein reich haltiges Programm zusammcugestellt worden ist. —* Die gemeinsame Vereidigung der Rekruten des Standortes Dresden findet wie in den Vorjahren am 2. Dezember statt, dem Jahrestage der Schlacht bet VtllterS. Der König wird der Vereidigung voraussichtlich persönlich beiwohnen. —' Die Wasserslände der Moldau und Elbe betrugen beute in Budweis — 18, Pardubitz — 83, Vrandetd — 47. Melnik -s- 27. Lettmerftz — 76. Aussig — 48. Dresden — >91 Zentimeter. Chemnitz, 16. Oktober. DaS Schwurgericht verurteilte die 36 Jahre alte verw. Zimmervermletertn Martha Voigt wegen Giftmordes, begangen an ihrer 13 Jahre alten Tochter, zum Tode. Die Angeklagte hatte die Tat ver- übt, um sich in den Besitz der hohen Versicherungssumme zu setzen, die beim Tode des Mädchens fällig wurde. Daö Gericht erkannte außerdem wegen Brandstiftung, vollendeten und versuchten Betruges gegenüber Versicherungsgesellschaften aus zwei Jahre fünf Monate Zuchthaus und 100 Mark Geldstrafe oder weitere 40 Tage Zuchthaus. Fretberg, 16. Oktober. Die Feier ihres üOjähr. Bestehens konnte hier die Zigarrcnfabrik Kurtze und Hering begehen. Leipzig, 16. Oktober. Chefredakteur Pfeiffer, der Leiter des Nachrichtenbureaus der Internationalen Hygiene- Ausstellung zu Dresden wurde von dem Direktorium der Internationalen Baufach-Ausstellung Leipzig 1913 zur Organisation eine» literarischen Bureaus berufen. Herr Pfeiffer tritt sein Amt am 1. Januar 1912 in Leipzig an. Während seiner Dresdner Tätigkeit hat er sich be- sonders den Vertretern der Presse gegenüber außerordent- lich entgegenkommend gezeigt und hat sicherlich durch seine umfassende Tätigkeit nicht wenig zu dem großen Erfolge der Internationalen Hyziene-AuSstellung beigetragen. Sprembrrg, 16. Okt. Die Summe von 30 000 Mark hat ein Rentier, der nicht genannt fein will, der hiesigen Gemeinde vermacht. Die Stiftung soll für wohltätige Zwecke verwendet werden. Uebtgau bet Großenhain, 16. Oktober. Ein größeres Schadenfeuer brach hier in der Scheune de» Gutsbesitzers Grund au«. Auch zwei andere daneben liegende Scheunen wurden vom Feuer ergriffen. Sämtliche drei Scheunen enthielten große Erntevmräte, die bald ein Raub der Flammen waren. Hierbei find auch einige LandwirtschastS- mafchinen mit verbrannt. Die Ursache des Brande» ist noch nicht genau sestgestellt. man vermutet aber, daß der Brand von einem kleinen Knaben, der mit Streichhölzchen spielte, verursacht worden ist. Zwickau, 16. Oktober. Die Bergarbeiter des Zwickam r Reviers waren gestern zu einer Ve-sammlnng einberusen worden, wo der LandtagSabgeordnete Krause über die letzten Kämpfe der Bergarbeiter und die Verteuerung der Lebens mittel sprach. Die Versammlung nahm schließlich folgende Resolution ohne Debatte an: Die heutige Bergarbetter- verfammlung erklärt, daß die gegenwärtig herrschende außergewönlniliche LebenSmttteltcuerung nicht vorwiegend aus eine Mißernte, sondern fast ausschließlich aus eine im Interesse der Großgrundbesitzer betriebene Zoll- und Steuer politik trn Reiche und in den Bundesstaaten zurückzusühren ist. Da die augenblicklichen Löhne der Bergarbeiter in einem schroffen Mißverhältnisse stehen zu den Preisen aller Lebensmittel und Bedarfsartikel, steht sich die Versammlung gezwungen, die Werksbesitzer des Zwickauer Steinkohlen reviers auszufordern, ihr den ArbetterauSschüssen im Früh jahre gegebenes Versprechen einzulösen. das dahin ging, bei günstigerem Geschäftsgänge eine entsprechende Erhöhung der Löhne etntretcn zu lassen." Altenburg, 16. Oktober. Abends wurde auf der Zwickauer Chaussee ein hier zu Besuch weilender Herr au« Crimmitschau von einem Radfahrer, der ohne Licht einen Berg im schnellen Tempo herabfuhr, unrgerissen und so schwer verletzt, daß er kaum mit dem Leben davon kommen dürfte. Der herbeizerufene Arzt konstatierte einen schweren Schädelbruch. Trplitz, 16. Oktober. Im Bielatalgebiet stürzte vom sogenannten Kanzelturm ein Bergsteiger au« dem Dresdner Vorort Plauen au« einer Höhe von etwa dreißig Meter ab und erlitt so schwere Verletzungen, daß sein Tod nach kurzer Zeit eintrat. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. 8 Leipzig. (VolkSverein f. d. kath. Deutschland Geschäftsstelle L.-Zentrum.) Donnerstag, den 19. Oktober abends 8 Uhr Bezirksversammlung sür Leipzig-Süd in L- Cannewitz im Restaurant zum Eiskeller. Redner: Herr Lehrer Rückert über „Unsere Lage". Alle katholischen Männer Leipzig« sind herzlich willkommen. Treues scrm Laue. Düsseldorf, 16. Oktober. I» der Gemeinde Gevenich bei Erkelenz wurden zwölf Einwohner wegen fortgesetzter Brandstiftungen verhaftet. Die Verhafteten legten die Feuer an, um dabei Diebstähle zu begehen. Bonn, 16. Oktober. Die neue elektrische Straßenbahn Bonn— Godesberg—Mehlem wurde aus der ganzer, Strecke tu Betrieb genommen. Die Baukosten betragen 175000 Mark. Mannheim, 16. Oktober. Lurch den Genuß von verdorbener Margarine erkrankten tn Mußbach zwei Ehe frauen. Sie verstarben heute mittag nach qualvollen Leiden. Die Staatsanwaltschaft hat die Leichen beschlagnahmt. Mannheim, 16. Oktober. Gestern abend fuhr der 59jährige Arbeiter Knorp bei der Station Edingen mit seinem Rade direkt in einen Zug der Nebenbahn. Er wurde auf der Stelle getötet. Beuthen, 16. Oktober. Im Grenzorte LomaSzow brannte die Tuchfabrik Wolka und Goldberg nieder. Der entstandene Schaden wird auf 400 000 Mark geschätzt. In Godomezyk bei Luzk brannten 185 Besitzungen nieder. Hier wurde der Schaden auf über 600 000 Mark berechnet. Beuthen, 16. Oktober. Im nahen Zaborze kam der Sohn eines Bergmanns in einer Menagerie einem Leoparden käfig zu nahe. Das Raubtier riß dem Jungen die Kopf haut ab, so daß der Tod in kurzer Zeit eintrat. Petersburg, 16. Oktober. Nach Meldungen au» Feodosia wütet aus dem Schwarzen Meer ein heftiger Sturm, der viele Schiffsunfälle verursachte. Die von Odessa fälligen Dampfer sind auSgeblieben. Santa Barbara, >6. Oktober. Unter der Stahlbrücke der Svnlhern-Paeific Bahn zwischen El Capitan und Gaviete wurden heute 36 Dynamitpatronen entdeckt, kurz bevor der Zug des Präsidenten Taft die Brücke paffte,te. .TLienrmnmc Potsdam, 17. Oktober. Der Kaiser begibt sich heute abend nach Aachen, Bonn und Liescr. Bernbürg, 17. Okiobcr. In der Zuckerfabrik von Haym wurde der Kunstschlosser Schlüter von einem TranS- mtssionSriemen erfaßt und gegen die Wand geschleudert. Er erlitt einen Schädelbrnch und starb alsbald. Schlüter wollte in acht Tagen seine goldene Hochzeit feiern. Berchtesgaden, 16. Oktober. Der Prinzregent von Bayern unternahm heute nachmittag mit den Herren seines Gefolges eine Spazierfahrt in die Schönau. T o n I o n, 17. Oktober. 7 Matrosen, die an Bord des „Voltaire" gemeutert hatten, wnrden zu 6 lüS 26 Mo nate» Gefängnis verurteilt. Paris. 17. Oktober. Der Spezialberichterstatter deS „Matin" telegraphiert ans Oporto, daß in allen Orte», die er passiert habe namentlich in Tuy, Valencia, Domingo und Vianna dv Castello, völlige Ruhe herrsche. Paris. 17.Oktober. Ans Südscankreich wird gemeldet, daß in der Gegend CacacenneS ein Wirbelst arm mit großen Wolkenbrüchen eine Eisenbahnbrücke i» der Nähe von Flour zerstörte. Der Verkehr zwischen Cac icenneS n»d Toulouse ist unterbrochen. London. 17. Oktober. Nach Vlättermeldmigeii aus Gallipoli ist gestern früh eine türkische Schiffedivisivi, vom Güldenen Horn mit »nbikanntcni Ziel abgegangen. London, 17. Oktober. Der frühere persische Schal hat sich über die Grenze nach Aschabad in Nnssisch-Tnrkestan begebe». Unter seinem Gepäck, das in die Hände der Re- gieriingstrnppen fiel, befand sich ei» vollständiges Tagebuch über de» von ihm nnternommene» Versuch, wieder zur Herr- sck>aft zu gelange». I» den, Tagebnche befinden sich An gabe» darüber, woher er seine Unterstützungen finanzieller und anderer Art bezogen hatte. Dadurch werden verschie dene hochgestellte Persönlichkeiten bloßgestellt, deren An hänglichkeit an das jetzige Regime bisher nicht in Zweifel gezogen worden ist. Kntaiö, 16. Oktober. Die Dire'iorcn deS Gymna siums und der Realschule wnrden während eines Tanz-